TECHNISCHES GEBIET
[0001] Bei der Erfindung wird ausgegangen von einem säulenförmig ausgebildeten Widerstand
nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Herstellung eines solchen Widerstands.
[0002] Ein derartiger Widerstand wird in Mittel- oder Hochspannungsanlagen für Mess-, Schutz-
oder Steueraufgaben eingesetzt. Im allgemeinen ist dieser Widerstand als nichtlinearer
Widerstand (Varistor) ausgebildet und weist einen zwischen zwei parallel ausgerichteten
Elektroden angeordneten, zylinderförmigen Widerstandskörper aus einem keramischen
Werkstoff auf. Der keramische Werkstoff besteht im allgemeinen aus einem gezielt mit
ausgewählten Elementen, wie Bi, Sb, Co und Mn, dotierten Zinkoxid und wird durch Dichtsintern
eines Presskörpers bei Temperaturen zwischen 1000 und 1300°C hergestellt.
[0003] Der Varistor wird bevorzugt in Überspannungsableitern verwendet und muss so spezifiziert
sein, dass er durch Blitzeinschläge oder Schalthandlungen entstehende Stromimpulse
von 65 oder 100 kA schadlos führen kann. Solche Stromimpulse werden im Zuge des Fertigungsprozesses
an die Elektroden des Varistors angelegt, um deren Hochstromfestigkeit zu überprüfen.
Die Amplitude, die Form und die Dauer typischer Stromimpulse und Vorrichtungen zur
Durchführung von Prüfungen mit solchen Stromimpulsen sind beispielsweise in der IEC-Norm
99-4, Part 4: Metaloxide surge arresters without gaps for a.c., first edition 1991-11,
Bureau Central de la Commission Electrotechnique Internationale, Genève, Suisse, beschrieben.
STAND DER TECHNIK
[0004] Ein Widerstand der eingangs genannten Art ist in EP 0 196 370 A1 angegeben. Dieser
Widerstand weist einen zylinderförmigen, keramischen Widerstandskörper auf der Basis
von dotiertem Zinkoxid auf. Die zueinander parallelen, ebenen Stirnflächen des Widerstandskörpers
sind metallisiert und stehen in galvanischer Verbindung mit zwei Anschlussarmaturen,
von denen die eine auf Hochspannungspotential und die andere auf Erdpotential geführt
ist. Der Widerstand ist Teil eines Überspannungsableiters mit nur einem Widerstand.
Da dieser Widerstand die Anschlussarmaturen trägt, kann ein Ableitergehäuse entfallen.
Der Widerstand weist eine gegenüber seinem Durchmesser wesentlich grössere Länge auf
und kann daher ohne weiteres mit Spannungen von mehr als 10 kV belastet werden. Treten
dann jedoch durch Blitzstoss oder Schalthandlungen erzeugte Hochstromimpulse auf,
so ist ein. Versagen des Widerstands und damit auch des Überspannungsableiters nicht
auszuschliessen.
KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen 1 und 4 angegeben ist, liegt die Aufgabe
zugrunde, einen Widerstand der eingangs genannten Art anzugeben, welcher sich durch
eine grosse Länge auszeichnet, und bei dem nach einer Belastung mit Stromimpulsen
hoher Energie ein Versagen mit Sicherheit auszuschliessen ist, sowie ein Verfahren
anzugeben, mit dem ein derartiger Widerstand in einfacher und kostengünstiger Weise
gefertigt werden kann.
[0006] Der erfindungsgemässe Widerstand weist bei einem relativ kleinen Durchmesser eine
grosse Länge auf und kann mit hochenergetischen Stromimpulsen belastet werden, ohne
dass die Festigkeit seines keramischen Werkstoffes überschritten wird. Diese für eine
preiswerte Fertigung eines den Widerstand enthaltenden Gerätes, vorzugsweise eines
Überspannungsableiters, günstige Konfektionierung des Widerstands beruht auf der Wirkung,
dass ein von einem hochenergetischen Stromimpuls ausgelöster thermischer Impuls zu
einer rasche Erwärmung des keramischen Werkstoffs führt. Der impulsartig erwärmte
keramische Werkstoff dehnt sich thermisch stark aus. Hierzu benötigt er eine durch
seine Schallgeschwindigkeit bestimmte Zeit. Liegt diese Zeit in der Grössenordnung
der Dauer des Stromimpulses, so bilden sich in der Keramik starke Spannungen aus,
welche bei einem langen Widerstand überwiegend in axialer Richtung wirkende Zugkräfte
bilden, die die Festigkeit des keramischen Werkstoffs oberhalb einer bestimmten Länge
des Widerstands überschreiten. Daher darf bei einer vorgegebenen Festigkeit des keramischen
Werkstoffs und bei einer vorgegebenen Impulsbelastung die Länge des Widerstands einen
bestimmten Wert nicht überschreiten. Da mit zunehmendem Volumen des Widerstands die
thermischen Wirkungen des Stromimpulses im allgemeinen reduziert werden, kann der
Widerstand mit zunehmendem Durchmesser bei gleicher Impulsbelastung länger. gemacht
werden.
[0007] Ein bevorzugtes Verfahren, um einen Widerstand nach der Erfindung herzustellen, ist
durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
[0008] Es wird ein Kennlinienfeld ermittelt für Widerstände aus dem gleichen keramischen
Werkstoff und mit gleichen Durchmessern, aber mit unterschiedlichen Längen.
[0009] Im Kennlinienfeld werden durch Belastung mit mindestens einem hochenergetischen Stromimpuls
im keramischen Werkstoff erzeugte mechanische Spannungen in Abhängigkeit von der Länge
der Widerstände angegeben.
[0010] Jeder Kennlinie werden als elektrische Kenngrössen eine vorgebene elektrische Feldstärke
und mindestens ein Stromimpuls definierter Amplitude, Form und Dauer zugeordnet.
[0011] Es werden entsprechend den Widerständen des Kennlinienfelds beschaffene und bemessene
Probewiderstände mit den einer Kennlinie zugeordneten elektrischen Kenngrössen belastet.
[0012] Schliesslich werden die Probewiderstände nach der Belastung mit den elektrischen
Kenngrössen auf ihre Weiterverwendbarkeit analysiert.
[0013] Bei der praktischen Durchführung dieses Verfahrens sind einer der Kennlinien zwei
Probewiderstände unterschiedlicher Länge zuzuordnen, von denen nach der Belastung
mit den elektrischen Kenngrössen ein erster intakt und ein zweiter defekt ist, ist
ferner zwischen die beiden Probewiderstände als Normiergrösse die Festigkeit des keramischen
Werkstoffs einzutragen, und ist sodann ein unterhalb der Normiergrösse gelegener Bereich
des Kennlinienfeldes auszuwählen zur Bestimmung einer noch zulässigen mechanische
Spannungsbelastbarkeit und damit zur Bestimmung einer noch zulässigen Länge des mit
den elektrischen Kenngrössen belastbaren Widerstands.
WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Figur näher erläuterten Ausführungsbeispiels
beschrieben.
[0015] Hierbei zeigt die Figur ein Diagramm, in dem aufgrund einer impulsartigen Stromwelle
in säulenförmig ausgebildeten Probewiderständen auftretende Zugspannungen σ[MPa] in
Abhängigkeit von der Länge L [mm] der Probewiderstände dargestellt sind.
[0016] Die in der Figur angegebenen Probewiderstände wurden wie folgt hergestellt:
Ca. 97 Mol% Zn, ca. 0,5 Mol% Bi
2O
3, ca. 1,0 Mol% Sb
2O
3, ca. 0,5 Mol% Co
2O
3, ca. 0,5 Mol% MnO
2 und ca. 0,5 Mol% Cr
2O
3 wurden in einer Kugelmühle gemischt und zu einer homogenen Pulvermischung mit Partikeldurchmessern
zwischen ca. 1 und ca. 5 µm gemahlen. Die Pulvermischung wurde in destilliertem Wasser
aufgeschlämmt. Um die Viskosität der ca. 60 Gew.% aufweisenden Aufschlämmung herabzusetzen,
wurde ca. 1 Gew.% eines alkaliarmen Verflüssigers zugesetzt. Zur Verbesserung der
Plastizität der späteren Trockenmasse wurde ferner ca. 1 Gew.% eines organischen Binders
zugesetzt.
[0017] Die Aufschlämmung wurde nun in einem Sprühtrockner in ein rieselfähiges trockenes
Granulat übergeführt. Die durchschnittliche Grösse der dabei erzeugten Körner lag
bei ca. 100 µm. Aus dem Granulat wurden in hohlzylinderförmigen Metallformen uniaxial
sowie in hohlzylinderförmigen, elastischen Pressformen isostatisch mit einem Druck
von jeweils ca. 100 MPa zylinderförmige Presskörper mit einem Durchmesser von ca.
47 mm und einer Länge von ca. 59 mm bzw. 80 mm geformt. Diese Presskörper wurden bei
einer Temperatur von ca. 1200°C während ca 2 h zu saulenförmig ausgebildeten, zylindrischen
Widerstandskörpern von 38 mm Durchmesser und 46 mm bzw. 64 mm Länge gesintert und
auf den Stirnseiten durch Flammspritzen oder durch Lichtbogenauftrag mit Aluminiumelektroden
versehen.
[0018] Aus mehreren der solchermassen gefertigten Probewiderstände wurden Materialproben
aus dem keramischen Werkstoff des Widerstandskörpers mit den Massen 4 x 3 x 45 mm
3 herausgeschnitten. An diesen Probekörpern wurden Biegeversuche durchgeführt. Anhand
dieser Biegeversuchen wurde eine mittlere Bruchfestigkeit des keramischen Werkstoffs
von ca. 100 ± 10 MPa ermittelt.
[0019] Die verbleibenden Probewiderständen wurden in einer Prüfvorrichtung jeweils mit zwei
4/10 µs Stromwellen mit einer Amplitude von 65 bzw. 100 kA bei einer elektrischen
Feldstärken von ca. 500 V/mm bzw. ca. 600 V/mm impulsartig belastet. Danach wurden
die Probewiderstände durch Augenschein begutachtet. Ferner wurden von den Probekörpern
Bruchbilder angefertigt.
[0020] Die hieraus gewonnenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle angegeben und
in das vorgenannte Diagramm eingetragen.
| Probe |
Durchmesser [mm] |
Länge [mm] |
Beschaffenheit |
Feldstärke [V/mm] |
Stromimpuls |
| 1 |
38 |
46 |
ok |
500 |
2x4/10 µs/100 kA |
| 2 |
38 |
46 |
ok |
600 |
2x4/10 µs/100 kA |
| 3 |
38 |
64 |
ok |
500 |
2x4/10 µs/ 65 kA |
| 4 |
38 |
64 |
defekt |
500 |
2x4/10 µs/100 kA |
| 5 |
38 |
64 |
defekt |
600 |
2x4/10 µs/100 kA |
[0021] Aus Simulationsrechnungen wurden vier Kennlinien ermittelt, welche im Diagramm durchgezogen,
gestrichelt, punktiert bzw. strichpunktiert eingetragen sind. In diesen Kennlinien
ist die infolge thermisch induzierter Druckwellen im keramischen Werkstoff bei der
impulsartigen Belastung der Probewiderstände auftretende Spannungsbelastung σ in Abhängigkeit
von der Länge L der Widerstände dargestellt. Die Modellrechnungen basierten darauf,
dass das Anlegen eines hochenergetischen Stromimpulses T die gleiche Wirkung hat,
wie ein an die Oberfläche der Probewiderstände gelegtes gleichförmiges Druckfeld p(t),
dessen Abhängigkeit von der Zeit t durch die nachfolgend angegebene Gleichung bestimmt
ist:

wobei E den Elastizitätsmodul, α den linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten, v die
Poissonsche Konstante, T
0 eine Referenztemperatur und T
av den über den Widerstand räumlich gemittelten thermische Impuls T bedeuten.
[0022] Der Flankenanstieg und die Amplitude des thermischen Impulses T
av(t) wurden so bestimmt, dass sie der thermischen Wirkung der 4/10 µs/65 kA bzw. 4/10
µs/100 kA Stromwelle in den Probewiderständen entsprechen. Für den Flankenanstieg
des thermischen Impulses wurde eine Zeit von ca. 20 µs und für seine Amplitude bei
einer Feldstärke von 500 kV/mm und einer Stromstärke von 100 kA eine Temperatur von
100°C angenommen. Die den simulierten Impuls aufnehmenden Widerstände wiesen die gleichen
Abmessungen und Materialdaten wie die Probewiderstände auf, d.h. einen Durchmesser
von 38 mm, eine Dichte von 5,6 g/cm, einen linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten
von 5,5·10
6 °K
-1 sowie einen E-Modul von 1,10·10
11.
[0023] Das Druckfeld ist negativ und induziert die im Diagramm angegebenen Zugkräfte σ,
welche mit zunehmender Länge L der Probewiderstände ersichtlich zunehmen. Solange
diese Zugkräfte geringer sind als die Festigkeit σ
0 des keramischen Werkstoffs, treten im keramischen Werkstoff keine Defekte auf.
[0024] In die Kennlinien ist der Zustand der Probewiderstände nach der impulsartigen Belastung
mit den Stromwellen eingetragen. Hieraus ist ersichtlich, dass Probewiderstände mit
einem vorgebenen Durchmesser, welche mit einer starken Stromwelle impulsartig belastet
werden, eine bestimmte Länge nicht überschreiten dürfen, da sonst eine die Festigkeit
σ
o der Widerstände überschreitende Spannungsbelastung auftritt, welche zu einem Defekt
(vorzugsweise Bruch quer zu den Elektroden) der Widerstände führt.
[0025] In das Diagramm ist daher auch die mechanische Spannungsfestigkeit σ
0 der Widerstände eingetragen. Diese Festigkeit ist für Kalibrierzwecke so gelegt,
dass sie zwischen den defekten und nicht defekten Probewiderständen zu liegen kommt.
Aus dem Diagramm kann nun in einfacher Weise entnommen werden, welche Länge ein zu
fertigender Widerstand bei einer bestimmten Impulsbelastung haben darf. Beispielsweise
sollte ein 80 mm langer Widerstand von 38 mm Durchmesser bei normaler elektrischer
stärke (500 V/mm) lediglich mit einer 4/10 µs/65 kA Stromwelle impulsartig belastet
werden. Soll ein Widerstand hingegen bei erhöhter elektrischer Feldstärke (600 V/mm)
mit einer 4/10 µs/100 kA Stromwelle impulsartig belastet werden, so darf bei einem
Durchmesser von 38 mm der Widerstand allenfalls eine Länge von 50 mm aufweisen. Diese
durch eine vorgegebene Impulsbelastung und eine vorgegebene Festigkeit des keramischen
Werkstoffs bestimmte noch tolerierbare obere Grenzlänge darf vom herzustellenden Widerstand
nicht überschritten werden, da sonst Beschädigungen nicht auszuschliessen sind. Um
solchen Beschädigungen besonders wirkungsvoll vorzubeugen, empfiehlt es sich, die
Länge des Widerstands bis zu 50%, vorzugsweise bis zu 30%, kleiner als die Grenzlänge
zu wählen.
[0026] Vorzugsweise ist die Länge des Widerstandes grösser als sein Durchmesser. Im Spannungsbereich
zwischen 5 und 50 kV einsetzbare Überspannungsableiter benötigen dann lediglich einen
einzigen Widerstand (Varistor auf der Basis von Metalloxid) und können dann besonders
kostengünstig gefertigt werden. Bei Durchmessern zwischen 35 bis 45 mm sollte die
Länge des Varistors dann etwa das 1,3- und höchstens das 1,7-fache seines Durchmessers
betragen. Durch Erhöhung des Durchmessers wird bei gleichbleibender Länge auf Kosten
der Wirtschaftlichkeit die Impulsfestigkeit des Widerstands verbessert, da die durch
den Stromimpuls in den Widerstandskörper eingebrachte Energie in der nun grösseren
Masse des keramischen Widerstandskörpers besser verteilt wird.
1. Säulenförmig ausgebildeter Widerstand, insbesondere Varistor auf der Basis eines Metalloxids,
mit einem zwischen zwei parallel ausgerichteten, ebenen Elektroden angeordneten, zylinderförmigen
Widerstandskörper aus einem keramischen Werkstoff, welcher in einem elektrischen Feld
vorgegebener Grösse mit mindestens einem hochenergetischen Stromimpuls definierter
Amplitude, Form und Dauer belastbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die durch den
Abstand der beiden Elektroden definierte Länge des Widerstands geringer ist als eine
durch die Stärke der Impulsbelastung und die Festigkeit des keramischen Werkstoffs
bestimmte noch tolerierbare obere Grenzlänge, bei der bei Belastung mit dem mindestens
einen Stromimpuls eine Beschädigung des keramischen Widerstandskörpers noch vermieden
wird.
2. Widerstand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Widerstands
höchstens bis zu 50%, vorzugsweise bis zu 30%, geringer ist als die Grenzlänge.
3. Widerstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass für Anwendungen im
Spannungsbereich zwischen 5 und 50. kV und für eine Sinterkeramik auf der Basis von
sprühgetrocknetem Metalloxidpulver der Durchmesser des Widerstands kleiner als seine
Länge gewählt ist.
4. Widerstand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Widerstands
mindestens das 1,3 und höchstens das 1,7-fache seines Durchmessers beträgt.
5. Verfahren zur Herstellung eines mit mindestens einem hochenergetischen Stromimpuls
definierter Amplitude, Form und Dauer in einem elektrischen Feld vorgegebener Grösse
belastbaren Widerstands nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem der keramische Werkstoff
in einem Sintervorgang aus einem vorkonfektionierten Presskörper gebildet wird, dadurch
gekennzeichnet,
- dass ein Kennlinienfeld für Widerstände aus dem gleichen keramischen Werkstoff und
mit gleichen Durchmessern, aber mit unterschiedlichen Längen ermittelt wird, in dem
die durch Belastung mit mindestens einem hochenergetischen Stromimpuls im keramischen
Werkstoff erzeugte mechanische Spannung (σ) in Abhängigkeit von der Länge (L) der
Widerstände angegeben ist, und bei dem jeder Kennlinie als elektrische Kenngrössen
eine vorgebene elektrische Feldstärke und mindestens ein Stromimpuls definierter Amplitude,
Form und Dauer zugeordnet sind,
- dass entsprechend den Widerständen des Kennlinienfelds beschaffene und bemessene
Probewiderstände mit den einer Kennlinie zugeordneten elektrischen Kenngrössen belastet
werden, und
- dass die Probewiderstände nach der Belastung mit den elektrischen Kenngrössen auf
ihre Weiterverwendbarkeit analysiert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
- dass mindestens einer Kennlinie zwei Probewiderstände unterschiedlicher Länge zugeordnet
werden, von denen nach der Belastung mit den elektrischen Kenngrössen einer erster
intakt und ein zweiter defekt ist,
- dass zwischen den beiden Probewiderständen als Normiergrösse die Festigkeit (σ0) des keramischen Werkstoffs eingetragen wird,
- und dass unterhalb der Normiergrösse gelegene Bereiche des Kennlinienfeldes ausgewählt
werden zur Bestimmung noch zulässiger mechanischer Spannungsbelastbarkeit und damit
zur Bestimmung der noch tolerierbaren oberen Grenzlänge des mit den elektrischen Kenngrössen
belastbaren Widerstands.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennlinie aus dem
zeitlichen Verlauf einer Druckwelle errechnet wird, welche sich im Widerstand aufgrund
eines vom Stromimpuls erzeugten thermischen Impulses T bildet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zeitliche Verlauf der
Druckwelle im wesentlichen durch folgende Gleichung bestimmt wird:

wobei E den Elastizitätsmodul, α den linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten, v die
Poissonsche Konstante, T
0 eine Referenztemperatur und T
av den über den Widerstand räumlich gemittelten thermischen Impuls T bedeuten.