(19)
(11) EP 0 859 395 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.08.1998  Patentblatt  1998/34

(21) Anmeldenummer: 98250046.4

(22) Anmeldetag:  06.02.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01H 71/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.02.1997 DE 19706019

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Baumgärtl, Ulrich
    13599 Berlin (DE)
  • Franke, Henry
    12619 Berlin (DE)
  • Röhl, Wolfgang
    13503 Berlin (DE)

   


(54) Niederspannungs-Leistungsschalter mit Wahlweise einbaubarem Messwandler


(57) Die Erfindung betrifft Niederspannungs-Leistungsschalter mit in üblicher Weise auf den unteren Anschlußschienen angeordneten Eisenwandlern für Auslösezwecke, die wahlweise mit einem zweiten Wandler für Meßfunktionen ausrüstbar sind, ohne daß hierfür ein zusätzlicher Fertigungsaufwand am Schalter erforderlich ist oder der Meßwandler außerhalb des Schalters in der Schaltanlage, z.B. auf der Sammelschiene, montiert werden muß. Dabei kann der Stromwandler (7) für Meßzwecke auf derselben, ersten Anschlußschiene (3) des Leistungsschalters (1) angeordnet sein, wie der Stromwandler (2) für Auslösezwecke, wobei der Montageraum (6) des Stromwandlers (2) für Auslösezwecke in geeigneter Form vergrößert ist, oder auf der zweiten Anschlußschiene (10) des Leistungsschalters (1), wobei hier ein geeigneter Montageraum vorgesehen ist. Der Stromwandler für Meßzwecke (7) ist zweckmäßig als Rogowskiwandler ausgebildet und mit der zugehörigen Auswerteelektronik als eigenständige Baueinheit ausgeführt, die beim Einbau in den Leistungsschalter keiner Kalibrierung bedarf.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Niederspannungs-Leistungsschalter mit in üblicher Weise auf den unteren Anschlußschienen angeordneten Eisenwandlern für Auslösezwecke, die wahlweise mit einem zweiten Wandler für Meßfunktionen ausrüstbar sind.

[0002] Niederspannungs-Leistungsschalter sind bisher in der Grundausführung mit einem Eisenwandler mit einer für Auslösezwecke ausreichenden Genauigkeit ausgestattet, der üblicherweise auf der unteren Anschlußschiene angeordnet ist. Das bedeutet, daß für eine gewünschte Meßfunktion außerhalb des Leistungsschalters separate Meßwandler auf der Sammelschiene montiert werden müssen. Es ist auch bekannt, zusätzlich zur Auslösefunktion eine Meßfunktion mittels eines Kombinationswandlers vorzusehen, derart, daß in einem Gehäuse ein Eisenwandler und ein Rogowskiwandler angeordnet werden. Das bedeutet, daß generell ein Rogowskiwandler erforderlich ist, auch wenn keine Meßfunktion erforderlich ist oder daß bei der Fertigung bereits zwischen Schaltern mit Meßfunktion und solchen ohne Meßfunktion unterschieden werden muß. Das bedeutet aber einen wesentlich erhöhten technologischen Aufwand im Fertigungsbereich.

[0003] Der Erfindung liegt somit das Problem zugrunde, Niederspannungs-Leistungsschalter zu schaffen, die wahlweise nur mit Wandlern für eine Auslösefunktion oder zusätzlich mit Wandlern für eine Meßfunktion ausrüstbar sind, ohne daß hierfür ein zusätzlicher Fertigungsaufwand am Schalter erforderlich ist oder der Meßwandler außerhalb des Schalters in der Schaltanlage, z.B. auf der Sammelschiene, montiert werden muß.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

[0005] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0006] Der erfindungsgemäße Niederspannungs-Leistungsschalter enthält in seiner Grundausführung nur einen Eisenwandler mit einer für Auslösezwecke ausreichenden Genauigkeit. Dieser ist zweckmäßig in üblicher Weise auf der unteren Anschlußschiene angeordnet. Wird eine Meßfunktion gewünscht, wird ein zweiter Wandler, vorteilhaft ein Rogowskiwandler, mit zugehöriger Auswerteelektronik nachgerüstet, und zusätzlich im Leistungsschalter angeordnet.

[0007] Vorzugsweise wird dieser zweite Wandler auf der gleichen Anschlußschiene des Leistungsschalters angeordnet, wie der Auslösewandler, wobei der für diesen bisher vorgesehene Montageraum entsprechend vergrößert ausgebildet ist. Der zweite Wandler als Meßwandler kann zweckmäßig auch auf der anderen, üblicherweise dann oberen, Anschlußschiene angeordnet werden, wobei hier ein entsprechender Montageraum vorgesehen ist. Der vorzugsweise als Rogowskiwandler ausgeführte Meßwandler ist mit der zugehörigen Auswerteelektronik als eigenständige Baueinheit ausgeführt und bedarf beim Einbau in den Leistungsschalter keiner Kalibrierung.

[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in den Figuren dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

[0009] Die Fig.1 zeigt schematisch einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit der erfindungsgemäßen Lösung des Einbaus beider Wandler auf einer Anschlußschiene im Schnitt.

[0010] Die Fig.2 zeigt schematisch einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit der erfindungsgemäßen Lösung des Einbaus der Wandler auf verschiedenen Anschlußschienen im Schnitt.

[0011] Der in der Fig. 1 schematisch dargestellte Niederspannungs-Leistungsschalter 1 enthält in seiner Grundausführung einen Eisenwandler 2 mit einer für Auslösezwecke ausreichenden Genauigkeit. Dieser ist in üblicher Weise auf der unteren Anschlußschiene 3 angeordnet. Über die elektrischen Signalleitungen 4 ist der Eisenwandler 2 für Auslösezwecke mit dem normalen Schutzmodul 5 des Leistungsschalters verbunden. Der für diesen Wandler 2 vorgesehene Montageraum 6 ist so groß ausgebildet, daß im Bedarfsfalle ein weiterer Wandler für eine Meßfunktion eingebaut werden kann. Ist dieser Bedarf gegeben, wird ein Rogowskiwandler 7 auf der gleichen Anschlußschiene 3 des Leistungsschalters, wie der Eisenwandler 2 für Auslösezwecke, angeordnet. Dazu ist der für diesen vorgesehene Montageraum 6, wie erwähnt, entsprechend vergrößert. Über Signalleitungen 8 ist der Rogowskiwandler 7 mit zugehöriger Auswerteelektronik 9 verbunden.

[0012] In der Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßer Schalter dargestellt, bei dem der Rogowskiwandler 7 auf der oberen Anschlußschiene 10 des Leistungsschalters angeordnet ist, wozu ein entsprechender Montageraum 11 an der oberen Anschlußschiene vorgesehen ist. Der Wandler 7 ist mittels Signalleitungen 8 mit der zugehörigen Auswerteelektronik 9 verbunden. Auch bei dieser Einbauweise ist der Rogowskiwandler an der Eingangsschiene bei ausgefahrenem Schalter für Wartungs- und Reparaturarbeiten spannungsfrei.

[0013] Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß nur ein Grundschalter sowohl für den Einbau nur eines Wandlers, als auch für den Einbau von zwei Wandlern benötigt wird, was fertigungstechnologische Vereinfachungen mit sich bringt. Dabei kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt entschieden werden, ob ein Wandler für eine Meßfunktion benötigt wird und dieser kann dann ohne Probleme nachgerüstet werden.

[0014] Durch den Einbau des Meßwandlers im Schalter ist dieser, im Gegensatz zum Einbau auf der Sammelschiene, bei ausgefahrenem Schalter zu Reparatur- und Wartungsarbeiten spannungsfrei, so daß zu diesem Zweck sonst erforderliche Abschaltungen anderer Anlagenteile nicht erforderlich sind.


Ansprüche

1. Niederspannungs-Leistungsschalter mit auf einer Anschlußschiene angeordnetem Stromwandler für Auslösezwecke, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Stromwandler (7) für Meßzwecke im Leistungsschalter montierbar ist.
 
2. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromwandler (7) für Meßzwecke auf derselben, ersten Anschlußschiene (3) des Leistungsschalters (1) angeordnet ist, wie der Stromwandler (2) für Auslösezwecke, wobei der Montageraum (6) des Stromwandlers (2) für Auslösezwecke in geeigneter Form vergrößert ist.
 
3. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromwandler (7) für Meßzwecke auf der zweiten Anschlußschiene (10) des Leistungsschalters (1) angeordnet ist, wobei hier ein geeigneter Montageraum vorgesehen ist.
 
4. Niederspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromwandler für Meßzwecke (7) als Rogowskiwandler ausgebildet und mit der zugehörigen Auswerteelektronik als eigenständige Baueinheit ausgeführt ist, die beim Einbau in den Leistungsschalter keiner Kalibrierung bedarf.
 




Zeichnung