[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Aerosolen,
insbesondere von Aerosolen von Salzlösungen, mittels Ultraschallvernebelung.
[0002] Die Herstellung von Aerosolen, insbesondere von Aerosolen von salzhaltigen Lösungsmitteln,
in einer Gasphase ist eine Aufgabe, wie sie bei der Herstellung von pyrolytischen
oder pyrolytisch zersetzbaren Materialien, beispielsweise der Spraypyrolyse gestellt
wird.
[0003] Bekanntermaßen erfolgt die Herstellung von Aerosolen mittels Düsen oder durch Ultraschallvernebelung
entsprechender Salzlösungen. Dabei wird ein Ultraschallschwinger eingesetzt.
[0004] Der Nachteil der bekannten Verfahren liegt darin, daß der Gehalt an Salzlösung in
dem fluiden Trägermedium, welches üblicherweise ein Gas ist, nur innerhalb eines engen
Bandes, ohne das Tröpfchenspektrum des Aerosols entscheidend zu beeinflussen, variiert
werden kann.
[0005] Für bestimmte Anwendungsgebiete ist es jedoch erforderlich, die Konzentration des
Feststoffes oder der Flüssigkeit in dem Gas bei unverändertem Tröpfchenspektrum des
Aerosols über einen großen Bereich zu variieren. Insbesondere stellt sich die Aufgabe,
eine hohe Fremdgasbelastung , die gleichbedeutend mit einer niedrigen Konzentration
an festen oder fluiden Phasen in dem Gasstrom ist, zu vermeiden.
[0006] Die Erzeugung von Aerosolen mit hohen Konzentrationen an Salzlösungen in der Gasphase
(bis ca. 800 g/Nm
3)und dem gleichzeitigen Vorliegen eines Tröpchenspektrums mit d50-Wert im Bereich
von ca. 6 µm, d. h. relativ kleine Tröpfchen, war bisher technisch nicht machbar.
[0007] Es bestand somit die Aufgabe, ein Verfahren und eine Vorrichtung, zur Herstellung
von Aerosolen mit hohen Konzentrationen einer Salzlösung in der Gasphase, wobei gleichzeitig
ein Tröpfchenspektrum mit möglichst kleinen Tröpfchendurchmessern sichergestellt ist,
zu entwickeln.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von mit flüssiger Phase
hochbeladenen Aerosolen mit kleinen Tröpfchen mittels Ultraschallschwingern, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Ultraschallschwinger plan oder in einer Neigungsebene
von 1 bis 20, bevorzugt zwischen 5 und 8, Grad gegenüber der Flüssigkeitsebene schwingt,
daß bei Verwendung von mehreren Schwingern in einer kompakten Einheit diese jeweils
in einer Vertiefung sitzen und jeder einzelne Schwinger plan oder mit einer Neigungsebene
zwischen 1 bis 20, bevorzugt zwischen 5 und 8, Grad gegenüber der Flüssigkeitsebene
schwingt.
[0009] Als Flüssigkeit kann man alle bekannten wässrigen Lösungen von Salzen oder Suspensionen
von Salzen in Wasser einsetzen.
[0010] Die Kozentrationen der Salze in diesen Lösungen oder Suspensionen können von 0,0001
bis 20 Gew.-% sein.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Konzentration 4 bis 6
Gew.% insbesondere 5 Gew.% betragen.
[0012] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Herstellung von mit
flüssiger Phase hochbeladenen Aerosolen mit kleinen Tröpfchen, welche dadurch gekennzeichnet
ist, daß ein Ultraschallschwinger plan oder in einer Neigungsebene von 1 bis 20, bevorzugt
zwischen 5 und 8, Grad gegenüber der Flüssigkeitsebene schwingt, daß bei Verwendung
von mehreren Schwingern in einer kompakten Einheit diese jeweils in einer Vertiefung
sitzen und jeder einzelne Schwinger plan oder mit einer Neigungsebene zwischen 1 bis
20, bevorzugt zwischen 5 und 8 Grad, gegenüber der Flüssigkeit schwingt, wobei sich
über den Ultraschallschwingern eine Flüssigkeit befindet, deren Höhe über der Schwingebene
kontrolliert werden kann, und optimal über die Flüssigkeit ein Tragergas, mit dem
das erzeugte Aerosol ausgetragen wird, eingespeist werden kann.
[0013] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Aerosol, hergestellt nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß es eine Beladung in der Gasphase
von mehr als 100 g/Nm
3 Flüssigkeit aufweist, wobei der d90-Werte des Tröpfchenspektrums (Volumenwert) unter
30 µm, zwischen 1 und 30 µm, bevorzugt zwischen 1 und 10 µm, liegt.
[0014] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Aerosole als Rohstoff zur Pyrolyse, zur Beschichtung, zur
Dotierung von Substanzen und in der Medizin.
[0015] Es ist bekannt, ein Aerosol mittels kommerziell erhältlicher Ultraschallschwinger
zu erzeugen.
[0016] Ein solcher kommerziell erhältlicher Schwinger der Fa. Panasonic (Typ EFEHEV1R7M52,
1,63 MHz) weist bei einer Vernebelung von destilliertem Wasser (bei 50°C) und einem
darüber angelegten Trägergasstrom von 1,0 Nm
3/h Luft ein Tröpfchenspektrum des vernebelten Wassers auf, wie es in Figur 1 und Tabelle
1 gezeigt ist.
Tabelle 1
| (Erläuterungen zu Figur 1) |
| x/mym |
Q3 (%) |
x/mym |
Q3 (%) |
x/mym |
Q3 (%) |
x/mym |
Q3 (%) |
| |
|
3,10 |
17,89 |
12,50 |
76,61 |
51,00 |
100,00 |
| 0,90 |
0,00 |
3,70 |
24,33 |
15,00 |
82,27 |
61,00 |
100,00 |
| 1,10 |
0,28 |
4,30 |
30,40 |
18,00 |
87,13 |
73,00 |
100,00 |
| 1,30 |
1,06 |
5,00 |
36,88 |
21,00 |
90,63 |
87,00 |
100,00 |
| 1,50 |
2,24 |
6,00 |
45,15 |
25,00 |
94,01 |
103,00 |
100,00 |
| 1,80 |
4,54 |
7,50 |
55,66 |
30,00 |
96,86 |
123,00 |
100,00 |
| 2,20 |
8,27 |
9,00 |
64,03 |
36,00 |
98,80 |
147,00 |
100,00 |
| 2,60 |
12,45 |
10,50 |
70,39 |
43,00 |
99,76 |
175,00 |
100,00 |
| x10 = 2,37 mym x50 = 6,69 mym x90 = 20,46 |
| x5 = 1,85 mym x30 = 4,26 mym x84 = 16,07 |
[0017] Der d90-Wert (90 % der Tröpfchen, Volumenanteil) beträgt 20,46 µm, der d50-Wert 6,69
µm.
[0018] Die Tröpfchenspektren werden mittels eines Laserbeugungsspektrometers "Helos" der
Firma Sympatic ermittelt.
[0019] Die Erzeugung eines Tröpfchenspektrums mit einem niedrigeren d50-Wert kann erfindungsgemäß
erfolgen, wenn der Einbau des Ultraschallschwingers abweichend zur Einbaumethode nicht
parallel zur Flüssigkeitsoberfläche erfolgt, sondern die Schwingebene des Ultraschallschwingers
in einem Winkel von 1 bis 20 Grad, bevorzugt von 5 bis 8 Grad, zur Ebene der Flüssigkeit
erfolgt. Diese Anordnung ist in Figur 2 schematisch gezeigt.
[0020] Das mit dieser Einbaumethode erzielte Tröpfchenspektrum (bei einer Trägerluftmenge
von 0,9 Nm
3/h) ist in Figur 3 und Tabelle 2 gezeigt.
Tabelle 2
| (Erläuterungen zu Figur 3) |
| x/mym |
Q3 (%) |
x/mym |
Q3 (%) |
x/mym |
Q3 (%) |
x/mym |
Q3 (%) |
| |
|
3,10 |
32,96 |
12,50 |
99,01 |
51,00 |
100,00 |
| 0,90 |
0,00 |
3,70 |
44,30 |
15,00 |
99,94 |
61,00 |
100,00 |
| 1,10 |
0,00 |
4,30 |
53,86 |
18,00 |
100,00 |
73,00 |
100,00 |
| 1,30 |
0,78 |
5,00 |
62,87 |
21,00 |
100,00 |
87,00 |
100,00 |
| 1,50 |
2,70 |
6,00 |
72,69 |
25,00 |
100,00 |
103,00 |
100,00 |
| 1,80 |
7,00 |
7,50 |
84,25 |
30,00 |
100,00 |
123,00 |
100,00 |
| 2,20 |
14,35 |
9,00 |
91,99 |
36,00 |
100,00 |
147,00 |
100,00 |
| 2,60 |
22,59 |
10,50 |
96,46 |
43,00 |
100,00 |
175,00 |
100,00 |
| x10 = 1,96 mym x50 = 4,06 mym x90 = 8,61 |
| x5 = 1,66 mym x30 = 2,96 mym x84 = 7,47 |
[0021] Tabelle 3 zeigt den Effekt des geneigten Einbaus des Ultraschallschwingers auf das
Tröpfchenspektrum. Angegeben sind die gemessenen Tröpfchendurchmesser.
Tabelle 3
| Effekt des gegen die Flüssigkeit geneigten Einbaus auf die Tröpfchengröße |
| Ultraschallschwinger |
d10 µm |
d50 µm |
d90 µm |
| Einbau plan |
2,37 |
6,69 |
20,46 |
| 7 Grad Neigung |
1,96 |
4,06 |
8,61 |
[0022] Um eine möglichst hohe Bedadung der Gasphase mit Salzlösung zu erreichen, wäre ein
Zusammenschalten mehrerer Ultraschallschwinger in einer Vernebelungseinheit denkbar.
[0023] Eine solche Zusammenschaltung mehrerer Schwinger in einem kompakten Apparat führt
zu einer gegenseitigen Beeinflussung der Schwinger (und zu einer reduzierten Vernebelungsleistung)
sowie zu einer möglichen gegenseitigen Zerstörung der Schwinger.
[0024] Erfindungsgemäß wurde das Problem der Zusammenschaltung von Ultraschallschwingern
ohne Leistungseinbuße und gegenseitige Zerstörung dadurch gelöst, daß die Schwinger
in einer Vertiefung sitzen, wie es in Figur 4 schematisch gezeigt wird. Dadurch ist
ein gleichzeitiger Betrieb von mehreren Schwingern möglich, ohne daß die erwähnten
Nachteile auftreten.
[0025] Werden die in der Vertiefung sitzenden Ultraschallschwinger noch in ihrer Schwingungsachse
gegen die Flüssigkeitsoberfläche geneigt, und zwar zwischen 1 und 20 Grad, bevorzugt
jedoch zwischen 5 und 8 Grad, so tritt - wie überraschenderweise gefunden wurde -
eine gegenüber dem planen Einbau eine erhöhte Vernebelungsleistung der Ultraschallschwinger
auf. Dies ist in Tabelle 2 gezeigt, wo die Vernebelungsleistung mehrerer, in Vertiefung
sitzender zusammengeschalteter Ultraschallschwinger in planem bzw. geneigtem Einbau
miteinander verglichen werden.
Tabelle 4
Einfluß der Ebene der Ultraschallschwinger auf die Vernebelungsleistung. Wassertemperatur
30°C.
Trägerstrom: Luft 1 Nm3/h, Trägergastemperatur 25°C. |
| Anzahl der Schwinger |
7°-Anordnung Vernebelungsleistung [g/h] |
Plane Anordnung Vernebelungsleistung [g/h] |
| |
Gesamt |
pro Schwinger |
Gesamt |
pro Schwinger |
| 3 |
424 |
141,3 |
215 |
71 |
| 4 |
525 |
131,3 |
290 |
72,5 |
| 5 |
495 |
99 |
310 |
62 |
[0026] In Figur 5 und Figur 6 ist der Apparat zur Herstellung hochbeladener Aerosole mit
kleinen Tröpfchendurchmessern gezeigt.
[0027] Es besteht aus 9 Ultraschallschwingern, die wie in Figur 5 angeordnet sind. Jeder
dieser Ultraschallschallschwinger sitzt zur Vermeidung der gegenseitigen Beeinflussung
bzw. Zerstörung in einer Vertiefung (Figur 6). Durch die entsprechende Regelung wird
eine konstante Füllstandhöhe über den Schwingern gewährleistet. Die in den Vertiefungen
sitzenden Ultraschallschwinger sind mit ihrer Schwingfläche mit 7° gegen die Flüssigkeitsebene
geneigt. Die tiefste Stelle der jeweiligen äußeren Schwinger liegt zur Kreismitte
hin.
[0028] Über der Flüssigkeit befinden sich zwei Gaseinleitungsrohre, in die das Trägergas
gegeben wird.
[0029] Das mit Flüssigkeiten hochbeladene Aerosol tritt aus der großen Öffnung nach oben
hin aus.
Vorteil:
[0030] Der Vorteil der erfindungsgemäßen Verfahren und des Apparates liegt darin, (mit Flüssigkeitströpfchen)
hochbeladene Aerosole herzustellen, wobei das hochbeladene Aerosol eine kleine Tröpfchengröße
aufweist.
Anwendungsgebiete:
[0031] Die nach diesen Verfahren erzeugten Aerosole können als Rohstoff für eine anschließende
Pyrolyse, für Beschichtungen, zur Dotierung von Substanzen und in der Medizin angewandt
werden.
1. Verfahren zur Herstellung von mit flüssiger Phase hochbeladenen Aerosolen mit kleinen
Tröpfchen mittels Ultraschallschwinger, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ultraschallschwinger
plan oder in einer Neigungsebene von 1 bis 20, bevorzugt zwischen 5 und 8, Grad gegenüber
der Flüssigkeitsebene schwingt, daß bei Verwendung von mehreren Schwingern in einer
kompakten Einheit diese jeweils in einer Vertiefung sitzen und jeder einzelne Schwinger
plan oder mit einer Neigungsebene zwischen 1 bis 20, bevorzugt zwischen 5 und 8, Grad
gegenüber der Flüssigkeitsebene schwingt.
2. Vorrichtung zur Herstellung von mit flüssiger Phase hochgeladenen Aerosolen mit kleinen
Tröpfchen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ultraschallschwinger plan
oder in einer Neigungsebene von 1 bis 20, bevorzugt zwischen 5 und 8, Grad gegenüber
der Flüssigkeitsebene schwingt, daß bei Verwendung von mehreren Schwingern in einer
kompakten Einheit diese jeweils in einer Vertiefung sitzen und jeder einzelne Schwinger
plan oder mit einer Neigungsebene zwischen 1 und 20, bevorzugt zwischen 5 und 8, Grad
gegenüber der Flüssigkeitsebene schwingt, wobei sich über den Ultraschallschwingern
eine Flüssigkeit befindet, deren Höhe über der Schwingebene kontrolliert werden kann,
und optimal über die Flüssigkeit ein Trägergas, mit dem das erzeugte Aerosol ausgetragen
wird, eingespeist werden kann.
3. Ein Aerosol hergestellt nach Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es eine Beladung in der Gasphase von mehr als 100 g/Nm3 Flüssigkeit aufweist, wobei der d90-Wert des Tröpfchenspektrums (Volumenwert) unter
30 µm, bevorzugt zwischen 1 und 8 µm, liegt.
4. Verwendung der nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 hergestellten Aerosole als Rohstoff
zur Pyrolyse, zur Beschichtung, zur Dotierung von Substanzen und in der Medizin.