[0001] Die Erfindung betrifft ein Preßgerät zum Verbinden von Werkstücken, mit einem Preßwerkzeug
und einem motorischen Antrieb zur Betätigung des Preßwerkzeugs über einen Preßweg
sowie mit einer Steuereinrichtung, die eine Antriebssteuereinrichtung mit einer Leistungssteuereinrichtung
als Stellglied zur Beeinflussung des Antriebs aufweist, wobei wenigstens ein Sollwertverlauf
als Führungsgröße festgehalten ist, über den eine dem Sollwertverlauf entsprechende
Stellgröße für die Beeinflussung der Leistungssteuereinrichtung erzeugt wird.
[0002] Zum Verbinden von Rohren ist es bekannt, hülsenförmige Preßfittings zu verwenden,
die zum Zweck der Herstellung einer Rohrverbindung über die Rohrenden geschoben und
dann radial zusammengepreßt werden, wobei sowohl das Preßfitting als auch das Rohr
plastisch verformt werden. Solche Rohrverbindungen und die zugehörigen Preßfittings
sind beispielsweise aus der DE-C-11 87 870, EP-B-0 361 630 und EP-A-0 582 543 bekannt.
[0003] Die Verpressung geschieht mit Hilfe von Preßgeräten, wie sie in verschiedenen Ausführungsformen
beispielsweise in der DE-C-21 3782, DE-A-34 23 283, EP-A-0 451 806, EP-B-0 361 630
und DE-U-296 04 276.5 bekannt sind. Die Preßgeräte haben ein Preßwerkzeug mit zumindest
zwei oder teilweise auch mehr Preßbacken, die beim Preßvorgang radial nach innen zwecks
Bildung eines im wesentlichen geschlossenen Preßraums bewegt werden. Das Preßwerkzeug
ist auswechselbar an dem übrigen Teil des Preßgeräts angebracht, damit jeweils ein
zu dem Durchmesser des Preßfittings passendes Preßwerkzeug verwendet werden kann.
[0004] Für die Bewegung der Preßbacken ist ein elektrischer Antrieb vorgesehen, der zusätzlich
auch mit einer Hydraulikeinheit kombiniert sein kann. Im Rahmen eines Preßvorgangs
legt der Antrieb einen Preßweg zurück, der anfangs gewöhnlich mit einem Leerweg beginnt,
bis die Preßbacken an dem Preßfitting zur Anlage kommen. Auf dem weiteren Preßweg
folgt die Verformung des Preßfittings und des Rohrendes bis zu einer Endpreßstellung.
Hier wird der Antrieb automatisch abgeschaltet, sei es durch ein Kraftbegrenzungselement
beispielsweise in Form einer Drehmomentkupplung oder durch ein hydraulisches Schaltventil,
sei es durch einen Endschalter in Verbindung mit einem Backenschließsensor am Preßwerkzeug
(DE-U-296 02 240.3).
[0005] Gewöhnlich weisen die bekannten Preßgeräte eine Antriebssteuereinrichtung auf, mit
der lediglich das Ein- und Ausschalten des Antriebs bewirkt werden kann, bei der also
keine Leistungssteuereinrichtung zum Zwecke der Veränderung der Leistungsvorgabe über
den Preßweg vorhanden ist. Das Preßwerkzeug wird bei solchen Preßgeräten von Anfang
an mit der vollen, d. h. ungesteuerten Leistung beaufschlagt. Hierdurch baut sich
in erheblichem Umfang kinetische Energie auf, und zwar vor allem in der ersten, den
Leerhub überbrückenden Phase. Dies führt zu hohen Beanspruchungen des Preßwerkzeugs
insbesondere im Bereich der Endpreßstellung, weil dort noch in erheblichem Umfang
kinetische Energie in Wärme umgewandelt werden muß. Zur Vermeidung dieses Nachteils
ist in dem DE-U-297 03 052.3 unter Bezugnahme auf die nicht vorveröffentlichte deutsche
Patentanmeldung 196 33 199.4 eine Antriebssteuereinrichtung offenbart, bei der über
eine Leistungssteuereinrichtung die Leistung des Antriebs über den Preßweg in der
Weise begrenzt wird, daß das Preßwerkzeug zum Preßende hin eine geringere kinetische
Energie hat als ohne Leistungssteuerung. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß die
Maximalkraft, die auf die vom Antrieb bewegten Teile des Preßgeräts wirkt, wesentlich
herabgesetzt wird und im Idealfall gleich der bei der Verformung der Werkstücke auf
zubringenden Kraft ist.
[0006] In einfacher Ausführung wird die Leistung zweistufig in der Weise gesteuert, daß
in der ersten Phase des Preßwegs und insbesondere bei Überwindung des Leerwegs eine
geringe Leistung vorgegeben wird, die dann bei Beaufschlagung des Preßfittings in
Anpassung an den dabei entstehenden Verpressungswiderstand erhöht wird. Durch Einspeicherung
einer Vielzahl von Steuerparametern kann ein Sollwertverlauf sehr nahe an den Verlauf
des Verpressungswiderstands in der Weise angepaßt werden, daß die Beanspruchung der
kraftbeaufschlagten Teile des Preßgeräts, beispielsweise beim Auftreffen der Preßbacken
auf das Preßfitting und insbesondere am Ende des Preßwegs, gering gehalten werden
(DE-U-297 03 052.3). Dabei können auch eine Vielzahl von Sollwertverläufen eingespeichert
werden, um für jede Art und Größe eines Preßwerkzeugs den passenden Sollwertverlauf
auswählen zu können. Nach der DE-U-297 03 052.3 kann die Auswahl von Hand durch einen
entsprechenden Schalter oder mittels einer am Preßwerkzeug befindlichen Codierung
geschehen.
[0007] Mit der vorbeschriebenen Folgesteuerung läßt sich die Leistung des Antriebs schon
nahe an den Verlauf des Verpressungswiderstands anpassen und hierdurch die Beanspruchung
des Werkzeugs stark verringern und letztendlich dessen Lebensdauer wesentlich heraufsetzen.
Gleichwohl ist es jedoch erforderlich, einen Sollwertverlauf vorzusehen, der bei idealen
Verhältnissen einen Leistungsüberschuß bereitstellt. Dieser Leistungsüberschuß soll
eine ordnungsgemäße Verpressung dann sicherstellen, wenn keine idealen Verhältnisse
gegeben sind, beispielsweise wenn die Reibungsverhältnisse zwischen Preßbacken und
Preßfitting aufgrund des verwendeten Materials oder wegen Rostbildung ungünstig sind,
wenn durch Verschleiß bewegte Teile des Preßgeräts schwergängiger geworden sind oder
wenn die zur Verfügung stehende elektrische Spannung niedriger ist als gewöhnlich
oder Spannungsschwankungen auftreten. Der Leistungsüberschuß macht sich bei idealen
Verhältnissen mit einer Beanspruchung bemerkbar, die zwar wesentlich geringer ist
als bei einem Antrieb ohne Leistungssteuerung, jedoch immer noch unnötig hoch ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Preßgerät der eingangs genannten Art
so auszubilden, daß eine möglichst weitgehende Anpassung an den Verpressungswiderstand
möglich ist, ohne daß hierdurch die Gefahr begründet wird, daß die Leistung bei ungünstigen
Verhältnissen nicht ausreichend ist.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Leistungssteuereinrichtung
und der Sollwertverlauf bzw. die Sollwertverläufe Teile einer Folgeregelung mit Rückkopplung
sind. Dies geschieht zweckmäßigerweise so, daß der Sollwertverlauf bzw. jeder Sollwertverlauf
von einem die Regelbandbreite definierenden Regelkorridor mit oberen und unteren Regelgrenzen
eingeschlossen ist.
[0010] Grundgedanke der Erfindung ist es demnach, eine Istwertkontrolle vorzunehmen und
die Leistungssteuerung anhand der Differenz zwischen Istwert und dem von der Sollwertkurve
zu einem bestimmten Zeitpunkt vorgegeben Sollwert vorzunehmen. Die Folgeregelung läßt
es zu, den Sollwertverlauf jeweils an den Verpressungswiderstand bei idealen Verhältnissen
- bewegliche Teile leichtgängig, günstige Reibungsverhältnisse am Preßfitting, Netz-
oder Batteriespannung auf Auslegungshöhe - anzupassen, so daß auch bei diesen Verhältnissen
gerade nur so viel Preßkraft erzeugt wird wie nötig. Sollte der Verpressungswiderstand
höher oder die Spannung niedriger sein, wird dies durch die Folgeregelung in dem Sinne
korrigiert, daß die Leistungsvorgabe zum Zwecke der Anpassung an den Sollwertverlauf
gesteigert wird, beispielsweise durch Verstellung des Phasenanschnitts bei einem Triac
oder der Pulsbreitenmodulation bei einem Transistor als Leistungssteuerelement. Auch
schleichende Veränderungen, wie beispielsweise Verschleiß oder Verschmutzung, werden
durch die Folgeregelung ausgeglichen.
[0011] Insbesondere wenn als Regelgröße die Drehzahl des Antriebs genommen wird, besteht
der Vorteil dieser Regelung darin, daß bei einer Normalverpressung der Verlauf der
kinetischen Energie in den bewegten Teilen über den Preßweg so gestaltet werden kann,
daß die Belastungen vor allem in den Lagern geringer gehalten wird, als dies bei einer
Folgesteuerung möglich ist. Statt der Drehzahl des Antriebs kommen als Regelgröße
auch die aufzubringende Kraft - bei einem Hydraulikantrieb auch der Hydraulikdruck
- und das aufzubringende Drehmoment sowie auch der mittlere elektrische Strom in Frage.
[0012] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Folgeregelung ist es, daß hierdurch
die Möglichkeit eröffnet wird, größere Störungen zu erfassen, welche Fehlverpressungen
zur Folge haben können. Hierfür ist das erfindungsgemäße Preßgerät wie folgt ausgebildet:
- die Antriebssteuereinrichtung hat eine Störungserfassungseinrichtung;
- die Störungserfassungseinrichtung weist einen Istwertaufnehmer auf;
- der Istwertaufnehmer ist für die Erfassung einer physikalischen Größe als Istwert
geeignet, welche mit dem Verpressungswiderstand korreliert;
- in der Störungserfassungseinrichtung ist wenigstens ein Grenzwertverlauf festgehalten;
- die Störungserfassungseinrichtung weist eine Störungsvergleichseinrichtung auf, die
bei einer Verpressung eine Überprüfung darauf hin vornimmt, ob der jeweilige Istwert
auf der zulässigen oder nicht zulässigen Seite des zugehörigen Grenzwertverlaufs liegt;
- zu der Störungserfassungseinrichtung gehört eine Signaleinrichtung und/oder eine Abschalteinrichtung
für den Antrieb, welcher angesteuert wird bzw. werden, wenn der Istwert auf der unzulässigen
Seite des Grenzwerts liegt.
[0013] Vorzugsweise sind wenigstens ein oberer und wenigstens ein unterer Grenzwertverlauf
unter Bildung eines Grenzwertkorridors festgehalten, und zwar möglichst in Anpassung
an den Sollwertverlauf. Diese können auch konstant bleibende Grenzwerte sein. Vorzuziehen
ist allerdings, daß die Grenzwertverläufe an den Verlauf des Istwerts bei störungsfreier
Verpressung unter Bildung eines Grenzwertkorridors angepaßt ist.
[0014] Der Grundgedanke dieser Weiterbildung besteht also darin, bei einem Preßgerät der
gattungsgemäßen Art eine Störungserfassungseinrichtung vorzusehen, die bei einem Abweichen
einer mit dem Verpressungswiderstand korrelierenden physikalischen Größe von einem
Normalverlauf zu einer Signalbildung und/oder einer Abschaltung des Antriebs führt.
Dabei kann die Signalbildung optisch oder akustisch erfolgen, und zwar in einfachster
Form als Alarmgabe bzw. Blinken einer Alarmleuchte oder Alarmsummer, aber auch je
nach Art der Störung in einer differenzierten Signalgabe bis hin zu einem Display
mit lesbarer Störungsmeldung oder in Form einer Sprachausgabe. Die Bedienungsperson
erhält also eine mehr oder weniger spezifizierte Information darüber, daß eine Störung
vorliegt und daß deshalb der Preßvorgang zum Zweck der weiteren Überprüfung unterbrechen
werden soll. Stattdessen oder in Kombination mit der Signalgabe kann auch eine automatische
Abschaltung des Antriebs erfolgen, so daß der Preßvorgang zumindest nicht ohne weiteres
fortgesetzt werden kann. Es versteht sich, daß durch die erfindungsgemäße Störungserfassungseinrichtung
eine wesentlich höhere Sicherheit gegen Fehlverpressungen gewonnen wird, was mit Blick
auf das große Schadenspotential solcher Fehlverpressungen außerordentlich wichtig
ist.
[0015] Die Wahl der mit dem Preßwiderstand korrelierenden physikalischen Größe geschieht
zweckmäßigerweise in Anpassung an das Verhalten des Antriebs. Hierfür bietet sich
die Erfassung der Drehzahl des Antriebs an, da sie sich mit dem Verpressungswiderstand
ändert. Kommt es beispielsweise zu einer Blockierung des Antriebs vor Ende des Preßwegs
durch Faltenbildung am Preßfitting oder durch Fremdgegenstände, verläßt die Drehzahl
den zulässigen Grenzwertkorridor nach unten, wobei es in diesen Fällen zweckmäßig
ist, die Abschalteinrichtung anzusteuern. Eine erhebliche Drehzahlabsenkung mit Verlassen
des Grenzwertkorridors hat auch die Verpressung eines für die Preßbacken zu großen
Preßfittings zur Folge. Umgekehrt steigt die Drehzahl, wenn ein zu kleiner Preßfitting
beaufschlagt wird, das Rohrende nicht weit genug in das Preßfitting eingeschoben wird
oder es zu einem Bruch kommt.
[0016] Statt der Drehzahl kann als physikalische Größe auch direkt die aufzubringende Kraft,
beispielsweise durch Dehnmeßstreifen, erfaßt werden oder - analog - das aufzubringende
Drehmoment. Schließlich eignet sich der mittlere elektrische Strom als Indikator für
den Verpressungswiderstand, denn auch jener verändert sich mit diesem.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß wenigstens ein weiterer
oberer und/oder unterer Grenzwertverlauf festgehalten ist bzw. sind, der bzw. die
jeweils auf der unzulässigen Seite des ersten Grenzwertverlaufs liegt bzw. liegen.
Es werden also ein engerer und ein breiterer Grenzwertkorridor gebildet, die dazu
genutzt werden können, die Signaleinrichtung und die Abschalteinrichtung in Abhängigkeit
davon anzusteuern, welcher Grenzwertkorridor zur unzulässigen Seite hin verlassen
wird. So kann beispielsweise vorgesehen sein, beim Verlassen des engeren Grenzwertkorridors
nur die Signaleinrichtung anzusteuern und erst bei Verlassen des breiteren Korridors
die Abschalteinrichtung. Dabei kann der breitere Grenzwertkorridor so gestaltet sein,
daß er bei der Verpressung von zu kleinen oder zu großen Preßfittings nicht verlassen
wird, sondern erst beispielsweise bei einem Bruch oder einer Blockierung, also bei
einer vergleichsweise schweren Störung.
[0018] Nach der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß über die Signaleinrichtung unterschiedliche
Signale erzeugbar sind und daß der Grenzwertverlauf bzw. wenigstens ein Grenzwertverlauf
über den Preßweg - oder dazu korrelierend die Preßzeit - in Bereiche aufgeteilt ist,
wobei jedem Bereich eine spezifische Signalgabe zugeordnet ist. Hierdurch kann dem
Umstand Rechnung getragen werden, daß bestimmte Störungen gewöhnlich nur in bestimmten
Bereichen auftreten. So ergibt sich eine Faltenbildung des Preßfittings oder auch
eine Blockierung durch Fremdteile oder Verschmutzung in der Regel erst zum Preßende
hin. Die Verpressung eines zu großen Preßfittings führt dagegen schon sehr früh zu
einem Anstieg des Verpressungswiderstands, während die Verpressung eines zu kleinen
Preßfittings eine lange Leerwegphase mit hohen Drehzahlen und beim Auftreffen auf
das Preßfitting eine im Vergleich zum Verpressen eines passenden Preßfittings relativ
geringe Drehzahlabsenkung zur Folge hat. Durch entsprechende Aufteilung der Bereiche
erhält die Bedienungsperson eine spezifische Information über die Störung, die sehr
zuverlässig ist und deren Beseitigung dann zielgerecht erfolgen kann.
[0019] Es ist desweiteren vorgeschlagen, daß eine Sperreinrichtung zur Blockierung des Antriebs
bei Ansteuerung der Abschalteinrichtung vorgesehen ist, wobei die Sperreinrichtung
erst nach Betätigung einer besonderen Ent-sperreinrichtung überwindbar ist. Diese
Ausbildung soll verhindern, daß ein unterbrochener Preßvorgang lediglich druch erneutes
Betätigen des Ein/Aus-Schalters in Gang gesetzt wird. Die Entsperreinrichtung kann
auch dazu dienen, den für die Nachverpressung vorgesehenen Sollwertverlauf und ggf.
die passenden Grenzwertverläufe auszuwählen.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Regelgröße mit der physikalischen Größe, die
mit dem Verpressungswiderstand korreliert, identisch ist. In dem Fall können die Grenzwertverläufe
für die physikalische Größe besonders eng an den Sollwertverlauf angepaßt werden,
denn die Regelung sorgt dafür, daß der Regelkorridor im Normalfall nicht verlassen
wird. Auf diese Weise wird eine nicht mehr ausregelbare Störung relativ schnell erfaßt,
und zwar vor allem dann, wenn die Regelgrenzen mit den Grenzwertverläufen für die
physikalische Größe identisch, also Regelkorridor und der von den Grenzwertverläufen
eingeschlossene Korridor deckungsgleich sind. Diese besonders zweckmäßige Ausbildung
macht die Einspeicherung besonderer Grenzwertverläufe entbehrlich. Die Regelung sollte
dann so eingestellt sein, daß zwar gewisse Abweichungen, wie beispielsweise bei Toleranzen,
Reibwert- oder Spannungsschwankungen, ausgeregelt werden, daß aber die schweren Störungen,
wie z. B. das Verpressen nicht zu den Preßbacken passender Preßfittings oder das Auftreten
von Brüchen oder Blockierungen, nicht mehr ausgeregelt werden können, so daß der Istwert
der Regelgröße den Regelkorridor verläßt mit der Folge, daß die Signaleinrichtung
und/oder die Abschalteinrichtung angesteuert wird.
[0021] Bei den gattungsgemäßen Preßgeräten sind die Preßwerkzeuge gewöhnlich austauschbar
an dem Antriebsteil angebracht, um den Antriebsteil für das Verpressen von Preßfittings
und Rohren unterschiedlichen Durchmessers benutzen zu können. Dabei sind unter Preßwerkzeugen
in diesem Sinn auch auswechselbare Preßbacken innerhalb von Preßbackenträgern zu verstehen.
Ein einziger Sollwertverlauf ist jedoch nicht für alle Preßwerkzeuge optimal. Entsprechendes
gilt für die Grenzwertverläufe. Grundsätzlich sollten deshalb mehrere Sollwertverläufe
und gff. Grenzwertverläufe festgelegt, insbesondere eingespeichert sein, zweckmäßigerweise
so, daß für jeden Typ von Preßwerkzeug daran angepaßte Sollwertverläufe und ggf. Grenzwertverläufe
festgelegt sind.
[0022] Daneben kann es zweckmäßig sein, die Sollwertverläufe und ggf. auch die Grenzwertverläufe
für verschiedene Eigenschaften der Werkstücke festzulegen. Um eine automatische Auswahl
aus den gespeicherten Sollwertverläufen und ggf. den Grenzwertverläufen vornehmen
zu können, kann das Preßgerät einen Werkstoffsensor, beispielsweise in Form eines
Wirbelstromsensors, zur Erfassung des Werkstoffs der Werkstücke aufweisen. Auf diese
Weise ist der Einsatz des Preßgeräts nicht nur auf die Verpressung von Werkstücken
eines bestimmten Materials beschränkt, sondern kann auch für anderen Materialien,
die weicher oder härter sind und deshalb einen abweichenden Verpressungswiderstand
haben, gebraucht werden.
[0023] Da die Anzahl der Typen von Preßfittings und Rohrenden gewöhnlich nicht groß ist,
kann es ausreichend sein, daß eine von Hand bedienbare Schalteranordnung für die Einstellung
des Sollwertverlaufs sowie gegebenenfalls der zugehörigen Grenzwertverläufe vorgesehen
ist. Von besonderem Vorteil ist, wenn die Antriebssteuereinrichtung eine Selbstadaptionseinrichtung
aufweist, über die wenigstens ein Sollwertverlauf sowie gegebenenfalls die zugehörigen
Grenzwertverläufe an den tatsächlichen Verpressungswiderstand anpaßbar ist bzw. sind.
Solche Selbstadaptionseinrichtungen sind in der Regeltechnik an sich bekannt. Sie
ermöglichen es, einen bestimmten Sollwertverlauf und gegebenenfalls die zugehörigen
Grenzwertverläufe im Prinzip parallel in Anpassung an den tatsächlichen Verpressungswiderstand
zu verschieben, indem eine Probeverpressung vorgenommen wird. Bei dieser Probeverpressung
stellt die Selbstadaptionseinrichtung die Abweichung von dem gespeicherten Sollwertverlauf
fest und setzt die abweichenden Werte an die Stelle der zuvor gespeicherten Werte
für den Sollwertverlauf.
[0024] Zweckmäßigerweise sollte die Selbstadaptionseinrichtung von Hand akivierbar sein,
damit eine Selbstadaption nur dann eintritt, wenn eine Probeverpressung vorgenommen
wird. Auf diese Weise wird vermieden, daß fehlerhafte Sollwertverläufe bzw. Grenzwertverläufe
eingespeichert werden. Die Selbstadaptionseinrichtung kann insbesondere im Zusammenhang
mit der Anpassung an andere Werkstoffe oder Wandstärken von Preßfitting und Rohrende
sowie für das Eineichen bei einem neuen Preßgerät vorteilhaft eingesetzt werden.
[0025] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß wenigstens ein Sollwertverlauf
für den vollen Preßweg und für diesen bzw. jeden dieser Sollwertverläufe wenigstens
ein weiterer Sollwertverlauf für einen Teilpreßweg nach Unterbrechung des Preßvorgangs
festgehalten sind. Auf diese Weise kann ein unterbrochener Preßvorgang mit einem anderen
Sollwertverlauf fortgesetzt werden, der besser an die Verhältnisse nach einer Teilverpressung
in dem Sinn angepaßt ist, daß die Belastungen der kraftbeaufschlagten Teile möglichst
gering gehalten werden. Es versteht sich, daß für jedes Preßwerkzeug eine Mehrzahl
von solchen Sollwertverläufen gespeichert werden können, und zwar jeweils abhängig
von dem bei der Unterbrechung des Preßvorgangs schon zurückgelegten Preßweg. Durch
eine entsprechende Weg- oder auch Zeiterfassung wird der jeweils zugehörige Sollwertverlauf
automatisch ausgewählt. Dabei werden diesem Sollwertverlauf angepaßte Grenzwertverläufe
zugeordnet, damit auch nach Unterbrechung eines Preßvorgangs eine an den neuen Sollwertverlauf
angepaßte Störungserfassung erfolgt.
[0026] In einfacher Ausführung kann eine von Hand bedienbare Schalteranordnung für die Einstellung
der jeweiligen Grenzwertverläufe und ggf. Sollwertverläufe vorgesehen sein. In diesem
Fall sind jedoch Bedienungsfehler nicht auszuschließen. Von Vorteil ist es deshalb,
wenn der sich aus dem DE-U-297 03 052.3 ergebende Grundgedanke auf die vorliegende
Erfindung in dem Sinn verwertet wird, daß das Preßwerkzeug eine Codierung aufweist,
über die die zugehörigen Grenzwertverläufe und ggf. der zugehörige Sollwertverlauf
ausgewählt werden. Dies stellt sicher, daß nach einem Auswechseln des Preßwerkzeugs
die dazu passenden Grenzwertverläufe und - sofern eine Steuerung oder Regelung des
Antriebs vorgesehen ist, auch des Sollwertverlaufs ausgewählt werden. Die Codierung
kann dabei als ein elektrisches oder elektronisches Bauteil ausgebildet sein, das
mit der Antriebsvorrichtung über ein Übertragungsglied verbunden ist. Beispiele sind
dem DE-GM 297 03 052.3 zu entnehmen. Insbesondere kommt als Codierung ein Speicherchip
in Frage, da in ihm eine Vielzahl von unterschiedlichen Codierungen gespeichert werden
können. Dabei besteht auch die Möglichkeit, einen passenden Sollwertverlauf sowie
ggf. einen Grenzwertverlauf bzw. mehrere Grenzwertverläufe in diesem Speicherchip
festzuhalten. Der Speicherchip kann dann bei Verbindung des Preßwerkzeugs mit dem
Antriebsteil des Preßgeräts als Teil der Antriebssteuerung gestaltet werden. Alternativ
kommt jedoch auch eine Einrichtung zur Übertragung des Sollwertverlaufs und ggf. der
Grenzwertverläufe in die Antriebssteuereinrichtung in Frage.
[0027] Ein solcher Speicherchip kann auch dazu benutzt werden, den für das betreffende Preßwerkzeug
charakteristischen Preßweg - oder analog dazu die Preßzeit - zu speichern. Bei Erreichen
des Preßwegendes bzw. Preßzeitendes kann dann ein optisches oder akustisches Signal
abgegeben und/oder der Antrieb abgeschaltet werden.
[0028] Alternativ dazu kann vorgesehen sein, daß das Preßwerkzeug einen Stellungsaufnehmer
aufweist und daß in dem Speicherchip ein Teilpreßweg bzw. eine Teilpreßzeit gespeichert
ist, wobei der Antrieb derart gesteuert wird, daß nur noch über den Teilpreßweg verfahren
wird, wenn der Stellungsaufnehmer aktiviert wird. Der Preßweg bzw. der Teilpreßweg
können für eine bestimmte Größe des Preßwerkzeugs festgelegt sein. Zweckmäßiger ist
es jedoch, den Preßweg bzw. Teilpreßweg bei jedem Preßwerkzeug experimentell zu ermitteln
und den betreffenden Wert in dem Speicherchip einzuspeichern. Auf diese Weise ist
gesichert, daß das Preßwerkzeug bis zu seiner Endpreßstellung, jedoch nicht darüberhinaus,
verfahren wird, und zwar unabhängig von innerhalb der Fertigungstoleranzen liegenden
Abweichungen.
[0029] Um den Preßweg zuverlässig erfassen zu können, sollten ein Startaufnehmer zur Erfassung
der Anfangsstellung des Preßwerkzeugs sowie ein Weg- und/oder Zeitaufnehmer vorgesehen
sein. Als Wegaufnehmer ist dabei insbesondere ein Umdrehungszähler geeignet.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht.
Es zeigen:
- Figur 1
- den Antriebsteil eines Preßgeräts im Längsschnitt;
- Figur 2
- den oberen Teil des Antriebsteils gemäß Figur 1 mit einem teilweise dargestellten
Preßwerkzeug;
- Figur 3
- das Preßwerkzeug gemäß Figur 2 in vergrößerter Darstellung;
- Figur 4
- eine vereinfachte Darstellung der Steuerung des Preßgeräts gemäß den Figuren 1 bis
3 und
- Figur 5
- eine Grafik zur Veranschaulichung der Drehzahlregelung für die Steuerung gemäß Figur
4.
[0030] Das in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Preßgerät 1 ist zweiteilig aufgebaut und
besteht im wesentlichen aus einem Antriebsteil 2 und einem Preßwerkzeug 3. Beide sind
über einen Kupplungsbolzen 4 gelenkartig miteinander verbunden.
[0031] In dem Antriebsteil 2 befindet sich ein elektrischer Antriebsmotor 5 mit einer Antriebswelle
6, die in einem Lager 7 gelagert ist. Am freien Ende ist ein Antriebsritzel 8 angeordnet,
das mit einem Zahnrad 9 kämmt, welches auf einer Zwischenwelle 10 sitzt. Die Zwischenwelle
10 ist in den Lagern 11 und 12 drehbar gelagert. Sie trägt ein Ritzel 13, welches
mit einem Zahnrad 14 kämmt, das Teil einer Spindelmutter 15 ist. Die Spindelmutter
15 ist in den Lagern 16, 17 axial unverschieblich gelagert. Die Spindelmutter 15 wird
von einer Spindel 18 durchsetzt, deren dem Antriebsmotor 5 entfernt liegendes Ende
mit einem Gabelkopf 19 versehen ist. Spindelmutter 15 und Spindel 18 kämmen derart
miteinander, daß bei Verdrehung der Spindelmutter 15 eine Axialverschiebung der Spindel
18 bewirkt wird. Dabei wird die Spindel 18 drehfest geführt.
[0032] In dem Gabelkopf 19 sind zwei Antriebsrollen 20, 21 frei drehbar gelagert. Die Antriebsrollen
20, 21 liegen umfangsseitig aneinander an.
[0033] Die Antriebswelle 6 ragt auch am hintenseitigen Ende des Antriebsmotors 5 heraus
und ist auch dort in einem Lager 22 gelagert. Sie trägt einen Drehzahlgeber 23, über
dessen Umfang in gleichen Abständen Magnete 24 verteilt sind. Dem Drehzahlgeber 23
gegenüber ist gerätefest ein Drehzahlsensor 25 angeordnet, der die von den Magneten
24 ausgehenden Magnetfelder zu erfassen in der Lage ist und entsprechende Signale
an eine hier nur schematisch dargestellte Steuereinrichtung 26 gibt. Die Signale werden
dort gezählt, wobei die festgestellte Anzahl der Anzahl der Umdrehungen und damit
dem von der Spindel 18 bzw. dem Gabelkopf 19 zurückgelegten Weg entspricht. Der zeitliche
Abstand zwischen zwei Signalen ist darüberhinaus ein Maß für die augenblickliche Drehzahl
des Antriebsmotors 5.
[0034] Der Antriebsteil 2 weist ein Gehäuse 27 auf, das zum Preßwerkzeug 3 hin in eine Haltegabel
28 mit zwei deckungsgleichen Gabelarmen 29, 30 ausläuft, die einen solchen Abstand
haben, daß der Gabelkopf 19 sich zwischen ihnen bewegen kann. Der vorderseitige Gabelarm
29 ist in Figur 3 weggelassen.
[0035] Das in den Figuren 2 und 3 dargestellte Preßwerkzeug 3 weist zwei deckungsgleiche,
hintereinander angeordnete Tragplatten auf, von denen hier nur die vorderseitige Tragplatte
31 zu sehen ist. Beide Tragplatten 31 haben die gleiche T-Form und ragen mit ihren
antriebsseitigen Bereichen in den Zwischenraum zwischen den Gabelarmen 29, 30 hinein
und sitzen dort auf dem Kupplungsbolzen 4. Die Tragplatten 31 haben Abstand zueinander
und sind über Lagerbolzen 32, 33 miteinander verbunden. Auf den Lagerbolzen 32, 33
sitzt jeweils ein Preßbackenhebel 34, 35 - der Preßbackenhebel 34 ist in Figur 2 weggelassen
-, welche spiegelbildlich ausgebildet sind und auch eine spiegebildliche Stellung
einnehmen. Die Preßbackenhebel 34, 35 weisen zum Antriebsteil 2 gehende Antriebsarme
36, 37 und nach oben gehende Backenarme 38, 39 auf. Die Antriebsarme 36, 37 haben
Antriebsflächen 40, 41, die bei einem Preßvorgang mit den Antriebsrollen 20, 21 zusammenwirken.
Die Backenarme 38, 39 haben an den einander gegenüberstehenden Seiten halbkreisförmige
Ausnehmungen eingeformt, die die Kontur von Preßbacken 42, 43 einnehmen.
[0036] In Figur 2 ist der Preßbackenhebel 35 - ebenso wie der nicht gezeigte Preßbackenhebel
34 - in Offenstellung verschwenkt, so daß sich die Antriebsarme 36, 37 in dem Zwischenraum
zwischen den Gabelarmen 29, 30 befinden und die Preßbacken 42, 43 größtmöglichen Abstand
zueinander haben. Zwischen den Preßbackenhebeln 34, 35 befinden sich ineinandergesteckt
ein Rohrende 44 und - außenliegend - ein Preßfitting 45 mit seinem radial vorstehenden
Ringwulst 46. Der Ringwulst 46 liegt auf Höhe der Preßbacken 42, 43 und ist dazu bestimmt,
durch Verschwenken der Preßbackenhebel 34, 35 radial nach innen unter plastischer
Verformung seiner selbst und des Rohrendes 44 verpreßt zu werden.
[0037] Ein Preßvorgang wird - ausgehend von der in Figur 2 gezeigten Stellung - dadurch
eingeleitet, daß der Antriebsmotor 5 mittels eines von außen betätigbaren Ein/Aus-Schalters
in Gang gesetzt wird. Die von ihm ausgehende Drehbewegung wird in der Spindelmutter
15 in eine Verschiebebewegung der Spindel 18 umgesetzt, und zwar in der Weise, daß
der Gabelkopf 19 in Richtung auf das Preßwerkzeug 3 verschoben wird. Bis zur Anlage
der Antriebsrollen 20, 21 an den Antriebsflächen 40, 41 wird zunächst ein Leerweg
überbrückt. Aufgrund der Schrägstellung der Antriebswellen 40, 41 werden dann die
Antriebsarme 36, 37 auseinandergespreizt, und die Antriebsrollen 20, 21 fahren in
den sich immer weiter öffnenden Zwischenraum zwischen den Antriebsarmen 36, 37 ein.
Dies wiederum hat zur Folge, daß sich die Backenarme 38, 39 und damit die Preßbacken
42, 43 einander annähern, und zwar unter Komprimierung des Ringwulsts 46 des Preßfittings
45 und des Rohrendes 44. Figur 3 zeigt die Endpreßstellung, bei der die Antriebsrollen
20, 21 maximal ausgefahren sind und die Stirnseiten der Backenarme 38, 39 zur Anlage
gekommen sind (in Figur 3 sind Preßfitting 45 und Rohrende 44 nicht dargestellt).
[0038] Die Steuereinrichtung 26 arbeitet mit einem Endschalter 47 zusammen, der an der Außenseite
des Gabelarms 29 angeordnet ist. Der Endschalter 47 hat einen Schalterarm 48, der
mit einem Betätigungsvorsprung 49 an dem Antriebsarm 37 des Preßbackenhebels 35 zusammenwirkt.
Der Betätigungsvorsprung 49 drückt den Schalterarm 48 in der in Figur 2 gezeigten
Offenstellung der Preßbackenhebel 34, 35 in eine Stellung, in der er der Steuereinrichtung
26 signalisiert, daß sich die Preßbackenhebel 34, 35 in der Anfangsstellung, d. h.
Offenstellung befinden. Von hier aus kann dann die Steuereinrichtung 26 eine Wegmessung
über den Drehzahlgeber 23 und den Drehzahlsensor 25 vornehmen. Statt einer Wegmessung
kann auch eine Zeitmessung initiiert werden.
[0039] Der Antriebsteil 2 des Preßgeräts 1 kann über den Kupplungsbolzen 4 - er ist herausnehmbar
- mit verschiedenen Größen von Preßwerkzeugen 3 bestückt werden. Damit die Steuereinrichtung
26 erkennen kann, welcher Art und Größe das Preßwerkzeug 3 ist, weist das Preßwerkzeug
3 eine Codierung auf, und zwar in Form eines elektrischen Widerstands 50, der in einem
Stromkreis 51 sitzt. Der Widerstand 50 kann an einer geschützten Stelle des Preßwerkzeugs
3 angeordnet sein. Der im Preßwerkzeug 3 enthaltene Teil des Stromkreises 51 setzt
sich über Federkontakte 52, 53 bis in die hier nur als Block symbolisierte Steuereinrichtung
26 fort.
[0040] Der Widerstand 50 hat einen für das jeweilige Preßwerkzeug 3 spezifischen Widerstandswert.
Bei einer Widerstandsmessung läßt sich somit das Preßwerkzeug 3 identifizieren. Die
Widerstandsmessung erfolgt mit üblichen Analog-Digital-Wandlern.
[0041] In dem Stromkreis 51 sitzt zusätzlich ein Backenschließsensor 54, der in dem rechten
Preßbackenhebel 35 angeordnet ist. Er hat eine Sackbohrung 55, die zum linken Preßbackenhebel
34 hin offen ist. In der Sackbohrung 55 ist ein Stößel 56 horizontal verschieblich
gelagert. Er wird über eine Druckfeder 57 mit einer auf den linken Preßbackenhebel
34 gerichteten Kraft beaufschlagt.
[0042] Der Stößel 56 wird über zwei beabstandete Ringstege 58, 59 in der Sackbohrung 55
geführt und endet in einem elektrisch isolierenden Gummistück 60. In den Zwischenraum
zwischen den beiden Ringstegen 58, 59 ragt eine Kontaktschraube 61 hinein. Sowohl
der Stößel 56 als auch die Kontaktschraube 61 sind Teil des Stromkreises 51.
[0043] In geöffneter Stellung der Preßbackenhebel 34, 35 sind die gegenüberliegenden Flächen
der Antriebsarme 36, 37 beabstandet. Auf diese Weise steht der Stößel 56 über die
Öffnung der Sackbohrung 55 mit dem Gummistück 60 nach außen vor. Der rechte Ringsteg
59 liegt an der Kontaktschraube 61 an, so daß der Stromkreis 31 geschlossen ist. Damit
ist eine Widerstandsmessung zur Identifizierung des Preßwerkzeugs 3 anhand des Widerstandswerts
des Widerstands 50 möglich.
[0044] Beim Schließen der Preßbackenhebel 34, 35 kommt es in der letzten Verpressungsphase,
jedoch vor der Endpreßstellung, zum Kontakt des Gummistücks 60 mit der gegenüberliegenden
Seite des linken Backenarms 38. Hierdurch wird der Stößel 56 gegen die Wirkung der
Druckfeder 57 entsprechend verschoben mit der Folge, daß der elektrische Kontakt zwischen
Stößel 56 und Kontaktschraube 61 verlorengeht. Der Stromkreis 51 wird unterbrochen.
Hierdurch entsteht ein Signal, das in der Steuereinrichtung 26 in der weiter unten
beschriebenen Weise verarbeitet wird.
[0045] Zur Detektieriung eines Drahtbruchs im Stromkreis 51 kann parallel zum Backenschließsensor
54 und/oder zum Widerstand 50 ein zweiter Widerstand eingebaut werden, dessen Wert
sich eindeutig von dem Widerstand 50 unterscheidet. Auf diese Weise wird eine Signalverwechslung
mit dem Signal des Backenschließsensors 54 vermieden.
[0046] In Figur 4 ist ein Teil der Steuereinrichtung 26 dargestellt, und zwar im wesentlichen
die durch den gestrichelten Kasten gekennzeichnete Antriebssteuereinrichtung 62. Kern
der Antriebssteuereinrichtung 62 ist ein Mikroprozessor 63. Ihm zugeordnet ist der
Antriebsmotor 5 mit dem Drehzahlsensor 25, von dem eine Leitung 64 in den Mikroprozessor
63 geht. Der Antriebsmotor 5 wird von einer Spannungsversorgungsleitung 65 gespeist,
die an das Betriebsnetz anschließbar ist. In der Spannungsversorgungsleitung 65 sitzen
hintereinander ein Abschaltelement 66, ein Leistungssteuerelement 67 - hier in Form
eines Triac zwecks Bewirkung einer Leistungsminderung durch Phasenanschnitt - und
ein Motorumkehrelement 68 zum Zweck der Drehrichtungsbestimmung. Der Endabschalter
66 sind über eine Leitung 69, das Leistungssteuerelement 67 über eine Leitung 70 und
das Motorumkehrelement 68 über eine Leitung 71 mit dem Mikroprozessor 63 elektrisch
verbunden.
[0047] Über eine Leitung 72 hat der Mikroprozessor 63 Verbindung mit einem handbetätigbaren
Ein/Aus-Schalter 73, über den der Antriebsmotor 5 mittels des Mikroprozessors 63 gestartet
werden kann. In einer weiteren Leitung 74 sitzt der schon zu Figur 2 beschriebene
Endschalter 47 für die Detektion der Anfangsstellung des Preßwerkzeugs 3.
[0048] Über eine Leitung 75 werden dem Mikroprozessor 63 spezifische Vorgaben übermittelt.
Zum einen ist dies die Codierung des Preßwerkzeugs 3 über den Widerstand 50. Zum anderen
ist dies der Backenschließsensor 54. Zusätzlich ist ein Wahlschalter 76 vorgesehen,
über den manuell bestimmte Randbedingungen für die Arbeit der Antriebssteuereinrichtung
62 vorgegeben werden können.
[0049] In dem Mikroprozessor 63 sind eine Reihe von Sollwertverläufen - sie können auch
als Kennlinien bezeichnet werden - beispielsweise in Form von Funktionen oder Punkten
für den Drehzahlverlauf über den Preßweg gespeichert. Jeder Sollwertverlauf ist spezifisch
für ein bestimmtes Preßwerkzeug 3. Bei Verbindung eines bestimmten Preßwerkzeugs 3
wird durch die vorbeschriebene Überprüfung des Widerstands 50 der dazu passende Sollwertverlauf
ausgewählt. Dieser Sollwertverlauf ist bestimmend für die Steuerung des Antriebsmotors
5 über das Leistungssteuerelement 67.
[0050] Der Drehzahlgeber 23, der Drehzahlsensor 25 und die zugehörige Leitung 64 gehören
zu dem Regelkreis einer Folgeregelung` deren Führungsgröße der jeweilige Sollwertverlauf
und deren Regelgröße die Drehzahl sind. Von den vorgenannten Elementen wird ein zur
Drehzahl des Antriebsmotors 5 korrespondierendes Signal an den Mikroprozessor 63 gegeben,
in dem dann dieses Signal verarbeitet wird. In einer Vergleichseinrichtung des Mikroprozessors
63 wird geprüft, ob der Drehzahlistwert innerhalb der Regelgrenzen eines Regelkorridors
und damit innerhalb des zulässigen Bereichs liegt oder außerhalb. Im ersteren Fall
bleibt es bei der Phasenwinkelvorgabe des Leistungssteuerelements 67 und damit bei
der Leistungsvorgabe. Im letzteren Fall wird der Phasenanschnitt um einen bestimmten
Betrag geändert, und zwar derart, daß die Leistungsvorgabe verringert wird, wenn die
Drehzahl zu hoch ist, und erhöht wird, wenn die Drehzahl zu niedrig ist.
[0051] Die Regelung ist so ausgelegt, daß der vorstehend beschriebene Regelprozeß unter
normalen Verhältnissen zu einer Rückführung des Drehzahlistwerts in den Regelkorridor
und möglichst in dessen Mittenbereich führt. Wird jedoch beim nächsten Vergleich festgestellt,
daß der Drehzahlistwert immer noch außerhalb des Regelkorridors liegt, muß eine Störung
vorliegen. Solche Störungen können beispielsweise das Verpressen eines nicht passenden
Preßfittings, ein nicht vollständig in den Preßfitting eingeschobenes Rohrende, ein
Bruch in der Antriebskette zwischen Antriebsmotor 5 und Preßbacken 42, 43 oder aber
auch eine Blockierung infolge eingeklemmter Fremdteile oder von Faltenbildung am Preßfitting
45 sein. Der Mikroprozessor 63 gibt dann ein Signal ab, das je nach Art der detektierten
Störung über die Leitung 69 an den Endabschalter 66 geht mit der Folge, daß der Antriebsmotor
5 ausgeschaltet, und/oder über eine Leitung 77 an ein Display 78 gegeben wird, wo
die Störung in geeigneter Weise sichtbar gemacht wird.
[0052] Der vorbeschriebene Regelvorgang, der für eine Folgeregelung charakteristisch ist,
sei anhand der Figur 5 noch deutlicher gemacht. Bei der Grafik bedeutet die Ordinate
die Drehzahl des Antriebsmotors 5 und die Abszisse den Preßweg. Die bei Null startende,
durchgehende Kurve 79 zeigt den schematischen Drehzahlverlauf bei einem bestimmten
Preßwerkzeug 3 unter Normalbedingung. Sie entspricht dann im wesentlichen dem zugehörigen
gespeicherten Sollwertverlauf. Der Preßweg ist in einer Reihe von gleich breiten Abschnitten
- beispielhaft mit 80 bezeichnet - aufgeteilt. An den Abschnittsgrenzen - beispielhaft
mit 81 bezeichnet - wird ein Soll-Ist-Vergleich dahingehend vorgenommen, ob sich die
Kurve 79 noch innerhalb eines zulässigen Regelkorridors - beispielhaft mit 82 bezeichnet
- befindet. Bei der Kurve 79 ist dies durchgängig der Fall. Die Regelkorridore 82
werden oben- und untenseitig durch sich von Abschnitt 80 zu Abschnitt 80 ändernde
obere und untere Regelgrenzwerte - beispielhaft mit 83 bzw. 84 bezeichnet - begrenzt.
Alle oberen Regelgrenzwerte 83 bilden zusammen einen oberen Regelgrenzwertverlauf,
während die unteren Regelgrenzwerte 84 zusammen genommen einen unteren Regelgrenzwertverlauf
repräsentieren. Es versteht sich, daß die Aufteilung des Preßwegs in Abschnitte 80
in dem Mikroprozessor 63 um ein Vielfaches feiner ist, so daß ein Ist-Soll-Vergleich
entsprechend häufiger durchgeführt wird.
[0053] In die Grafik ist auch die Drehzahlabweichung bei verschiedenen Arten von Störungen
eingezeichnet. So ist der Verlauf des Kurvenabschnitts 85 charakteristisch für das
Verpressen eines für das jeweilige Preßwerkzeug 3 zu großen Preßfittings. Wegen des
höheren Formwiderstands sinkt die Drehzahl unter Verlassen des Regelkorridors 82 ab.
Die Regelung über den Phasenanschnitt ist nicht in der Lage, das Absinken der Drehzahl
durch höhere Leistungsvorgabe zu verhindern. Charakteristisch ist desweiteren, daß
der Drehzahlabfall schon zu einem Zeitpunkt bzw. einem Wegpunkt erfolgt, wo bei einem
passenden Preßfitting noch ein Leerweghub verfahren wird.
[0054] Der Kurvenabschnitt 86 ist typisch für eine Blockade, da die Drehzahl steil gegen
Null geht. Blockierend wirken kann beispielsweise ein Fremdteil, das zwischen die
sich bewegenden Teile des Preßwerkzeugs 3 gekommen ist. Ein ähnlicher Drehzahlabfall
zeigt der Kurvenabschnitt 87, allerdings hier im Endbereich des Preßwegs. Dies zeigt
eine Faltenbildung auf der Außenseite des Preßfittings 45 an.
[0055] Der steil nach oben gehende Kurvenabschnitt 88 ist charakteristisch für einen nicht
blockierenden Bruch. Da kein Widerstand mehr vorhanden ist, steigt die Drehzahl schlagartig
an.
[0056] Der Kurvenverlauf gemäß dem Kurvenabschnitt 89 entsteht, wenn ein für das betreffende
Preßwerkzeug 3 zu kleiner Preßfitting verpreßt wird. Der Widerstand ist dann so gering,
daß die Drehzahl den Regelkorridor 82 nach oben verläßt und auch durch Nachregeln
des Phasenwinkels nicht mehr zurückgeführt werden kann. Ein ähnlicher Drehzahlverlauf
stellt sich dann ein, wenn das Rohr 44 nur unzureichend in das Preßfitting 45 eingeschoben
worden ist.
[0057] Die Grafik zeigt darüberhinaus den Verlauf im Falle einer Unterbrechung des Preßvorgangs.
Bei der sich anschließenden Nachverpressung fährt die Drehzahl entsprechend der Kurve
79. Im Endbereich läuft die Kurve entsprechend dem gestrichelten Kurvenabschnitt 90
geradeaus weiter und knickt dann im letzten Abschnitt in Anpassung an den sich wieder
einstellenden Verpressungswiderstand nach unten hin ab.
[0058] Für die Codierung des Preßwerkzeuges 3 kann statt des Widerstands 50 kann auch ein
elektronischer Speicherchip 100 vorgesehen sein, wie er gestrichelt in Figur 4 dargestellt
ist. Dieser Speicherchip 100 enthält eine für das betreffende Preßwerkzeug 3 spezifische
Codierung und ist über die Leitung 101 mit dem Mikroprozessor 63 verbunden.
[0059] Statt einer Codierung kann in den Speicherchip 100 auch ein für das Preßwerkzeug
3 spezifischer Sollwertverlauf eingespeichert sein. Dieser kann bei der Kupplung des
Preßwerkzeugs 3 mit dem Antriebsteil 2 in den Mikroprozessor 63 übertragen und dort
abgespeichert werden. Diese Ausbildung hat den Vorzug, daß der Antriebsteil 2 mit
beliebigen Arten von Preßwerkzeugen 3 kombiniert werden kann, da jedes Preßwerkzeug
3 den für ihn spezifischen Sollwertverlauf eingespeichert hat. Im Unterschied dazu
ist die Kombinationsmöglichkeit bei Vorsehen einer Codierung auf die in der Antriebssteuereinrichtung
62 gespeicherten Sollwertverläufe begrenzt, d. h. der Antriebsteil 2 kann nicht mit
neuen Preßwerkzeugen 3 kombiniert werden, welcher einen Leistungsverlauf haben soll,
dessen Sollwertverlauf nicht in der Antriebssteuereinrichtung 62 eingespeichert ist.
[0060] In den Speicherchip 100 sind außerdem Speicherplätze für die Einspeicherung eines
Restpreßwegs vorgesehen. Dieser Restpreßweg wird durch folgenden Eichvorgang gewonnen.
[0061] Der Backenschließsensor 54 wird so eingestellt, daß er schon anspricht, also den
Stromkreis 51 unterbricht, wenn die Backenarme 38, 39 noch nicht ganz ihre in Figur
3 gezeigte Endpreßstellung erreicht haben. Das Preßwerkzeug 3 wird dann auf einer
entsprechenden Eichvorrichtung oder mit Hilfe des Antriebsteils 2 des Preßgeräts 1
mehrere Male mit einer bestimmten Kraft über den vollen Preßweg bis zu einer Endpreßstellung,
in der die Antriebsarme 36, 37 stirnseitig aufeinanderstoßen, zusammengefahren. Mit
Hilfe des Drehzahlgebers 24 und des Drehzahlsensors 26 sowie eines Sonderprogramms
wird durch Erfassung der Anzahl der Magnetfelder des Drehzahlgebers 24 der Restpreßweg
festgestellt, den die Preßbackenhebel 34, 35 nach Ansprechen des Backenschließsensors
54 noch zurücklegen. Dies wird solange wiederholt, bis sich die gemessenen Restpreßwege
nicht oder nur noch minimal unterscheiden, das Preßwerkzeug 3 sich also gesetzt hat.
Der daraufhin ermittelte Restpreßweg wird in den Speicherchip 100 übernommen. Er ist
charakteristisch für das betreffende Preßwerkzeug 3. Aufgrund von Fertigungstoleranzen
können sich bei Preßwerkzeugen 3 gleicher Größe unterschiedliche Restpreßwege ergeben.
[0062] Durch die vorbeschriebene Eichung ist sichergestellt, daß der Antriebsmotor 5 in
einer definierten, für das betreffende Preßwerkzeug 3 charakteristischen Endpreßstellung
abgeschaltet wird. Beim Preßvorgang löst der Backenschließsensor 54 die Wegmessung
für den gespeicherten Restpreßweg aus, wobei dies durch Zählung der vom Drehzahlsensor
25 erfaßten Impulse geschieht. Nach Abfahren des Restpreßwegs wird der Antriebsmotor
5 über das Abschaltelement 66 ausgeschaltet.
[0063] Statt nur eines Restpreßwegs können auch mehrere Restpreßwege eingespeichert werden,
indem der vorbeschriebene Eichvorgang unter Verpressung von Kombinationen aus Preßfitting
45 und Rohrende 44 durchgeführt wird, welche sich bei gleicher äußerer Geometrie durch
ihren Verpressungswiderstand aufgrund voneinander abweichender Werkstoffe und/oder
Wandstärken unterscheiden. Dabei ergeben sich aufgrund des elastischen Verhaltens
insbesondere des Preßwerkzeugs 3 unterschiedliche Restpreßwege. Die Auswahl des zugehörigen
Restpreßwegs kann - bei Kenntnis des Werkstoffs und der Wandstärke des zu verpressenden
Preßfittings 45 - mit Hilfe des Wahlschalters 76 geschehen.
[0064] Alternativ kann eine automatische Selektion des jeweils passenden Restpreßwegs in
der Weise erfolgen, daß während des Preßvorgangs der Verpressungswiderstand an einem
bestimmten Punkt des Preßwegs erfaßt und sein Wert als Auswahlkriterium herangezogen
wird. Dies kann bei dem vorliegenden Preßgerät 1 in der Weise geschehen, daß eine
jeweils charakteristische Abweichung von der Kurve 79 an dem bestimmten Ort festgestellt
und das Maß der Abweichung als Selektionskriterium herangezogen wird. Stattdessen
besteht aber auch die Möglichkeit, einen zusätzlichen Istwertaufnehmer für eine physikalische
Größe vorzusehen, die dem Verpressungswiderstand entspricht, beispielsweise in Form
eines Dehnmeßstreifens an einem belasteten Teil des Preßwerkzeugs 3 oder eines Drehmomentabgriffs
an der Antriebswelle 6.
[0065] Sofern in dem Speicherchip 100 oder in dem Mikroprozessor 63 für jedes Preßwerkzeug
3 mehrere, unterschiedliche Sollwertverläufe gespeichert sind, welche an die unterschiedlichen
Werkstoffe und/oder Wandstärken für das Preßfitting 45 und das Rohrende 44 angepaßt
sind, kann bei Auswahl des jeweiligen Sollwertverlaufs in dem Mikroprozessor 63 eine
entsprechende Zuordnung des passenden Restpreßwegs automatisch vorgenommen werden.
Dies gilt sowohl für den Fall, daß die vorbeschriebene Folgeregelung vorliegt, als
auch bei einer - dann rückkopplungsfreien - Folgesteuerung.
[0066] Es ist nicht notwendig, daß der Restpreßweg bzw. die Restpreßwege im Speicherchip
100 eingespeichert werden. Stattdessen besteht die Möglichkeit der Speicherung der
Restpreßwege am Antriebsteil 2 und hier insbesondere im Mikroprozessor 63. In diesem
Fall wird der Restpreßweg bzw. die Gruppe von Restpreßwegen durch die Codierung aufgrund
des Widerstands 50 oder des Speicherchips 100 angesteuert. Allerdings muß dann gesichert
sein, daß für das jeweils anzuschließende Preßwerkzeug 3 auch tatsächlich ein passender
Restpreßweg bzw. eine Gruppe von Restpreßwegen eingespeichert ist. Kommt ein Preßwerkzeug
3 zur Anwendung, für welches noch kein Restpreßweg bzw. keine Gruppe von Restpreßwegen
eingespeichert ist, müßte der vorbeschriebene Eichvorgang - sei es unter Verwendung
des Antriebsteils 2, sei es mit Hilfe einer speziellen Eichvorrichtung - nachgeholt
werden.
1. Preßgerät (1) zum Verbinden von Werkstücken (44, 45) mit einem Preßwerkzeug (3) und
einem motorischen Antrieb (5) zur Betätigung des Preßwerkzeugs (3) über einen Preßweg
sowie mit einer Steuereinrichtung (26), die eine Antriebssteuereinrichtung (62) mit
einer Leistungssteuereinrichtung (67) als Stellglied zur Beeinflussung des Antriebs
(5) aufweist, wobei wenigstens ein Sollwertverlauf als Führungsgröße festgehalten
ist, über den eine dem Sollwertverlauf entsprechende Stellgröße für die Beeinflussung
der Leistungssteuereinrichtung (67) erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leistungssteuereinrichtung (67) und der Sollwertverlauf
(79) bzw. die Sollwertverläufe Teile einer Folgeregelung sind.
2. Preßgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwertverlauf (79) bzw. jeder Sollwertverlauf von
einem die Regelbandbreite definierenden Regelkorridor (82) mit oberen und unteren
Regelgrenzen (83, 84) eingeschlossen ist.
3. Preßgerät nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Regelgröße der Folgeregelung die Drehzahl des Antriebs
(5) ist.
4. Preßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale
- die Antriebssteuereinrichtung (62) hat eine Störungserfassungseinrichtung;
- die Störungserfassungseinrichtung weist einen Istwertwertaufnehmer (23, 24, 25)
auf;
- der Istwertaufnehmer (23, 24, 25) ist für die Erfassung einer physikalischen Größe
als Istwert geeignet, welche mit dem Verpressungswiderstand korreliert;
- in der Störungserfassungseinrichtung ist wenigstens ein Grenzwertverlauf (83, 84)
für den Istwert festgehalten;
- die Störungserfassungseinrichtung weist eine Vergleichseinrichtung auf, die bei
einem Verpressen eine Überprüfung darauf hin vornimmt, ob der jeweilige Istwert auf
der zulässigen oder nicht zulässigen Seite des zugehörigen Grenzwertsverlaufs (83,
84) liegt;
- zu der Störungserfassungseinrichtung gehört eine Signaleinrichtung (78) und/oder
eine Abschalteinrichtung (66) für den Antrieb (5), welche angesteuert wird bzw. werden,
wenn der Istwert auf der unzulässigen Seite des zugehörigen Grenzwerts liegt.
5. Preßgerät nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein oberer und wenigstens ein unterer Grenzwertverlauf
(83, 84) festgehalten sind.
6. Preßgerät nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Grenzwertverlauf (83, 84) an den Sollwertverlauf
unter Bildung eines Grenzwertkorridors angepaßt ist.
7. Preßgerät nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein weiterer oberer und/oder unterer Grenzwertverlauf
festgehalten ist bzw. sind, der bzw. die jeweils auf der unzulässigen Seite des ersten
Grenzwertverlaufs (83, 84) liegt bzw. liegen.
8. Preßgerät nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß dann, wenn der Istwert auf der unzulässigen Seite des
ersten Grenzwertverlaufs (83, 84), aber noch auf der zulässigen Seite des benachbarten
weiteren Grenzwertverlaufs liegt, die Signaleinrichtung (78) angesteuert wird, und
daß dann, wenn der Istwert auf der unzulässigen Seite auch des weiteren Grenzwertverlaufs
liegt, die Abschalteinrichtung (66) angesteuert wird.
9. Preßgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grenzwertverlauf bzw. wenigstens ein Grenzwertverlauf
(83, 84) über den Preßweg in Bereiche (80) aufgeteilt sind, wobei jedem Bereich (80)
eine spezifische Signalgabe zugeordnet ist bzw. sind.
10. Preßgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Sperreinrichtung zur Blockierung des Antriebs (5)
bei Ansteuerung der Abschalteinrichtung (66) vorgesehen ist, wobei die Sperreinrichtung
erst nach Betätigung einer besonderen Entsperreinrichtung überwindbar ist.
11. Preßgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Regelgröße der Folgeregelung mit der physikalischen
Größe, die mit dem Verpressungswiderstand korreliert, identisch ist.
12. Preßgerät nach wenigstens Anspruch 2 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Regelgrenzen (83, 84) mit den Grenzwertverläufen (83,
84) identisch sind.
13. Preßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Sollwertverläufe sowie ggf. mehrere Grenzwertverläufe
(83, 84) festgelegt sind.
14. Preßgerät nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sollwertverläufe sowie ggf. die Grenzwertverläufe
(83, 84) an verschieden große Preßwerkzeuge (3) angepaßt sind.
15. Preßgerät nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Preßgerät (1) einen Werkstoffsensor zur Erfassung
des Werkstoffs der Werkstücke (44, 45) aufweist, wobei über den Werkstoffsensor die
Auswahl des Sollwertverlaufs sowie ggf. der Grenzwertverläufe (83, 84) erfolgt.
16. Preßgerät nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß Sollwertverläufe sowie ggf. die Grenzwertverläufe (83,
84) für verschiedene Eigenschaften der Werkstücke (44, 45) festgelegt sind.
17. Preßgerät nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß eine von Hand bedienbare Schalteranordnung (76) für die
Einstellung des Sollwertverlaufs (79) sowie ggf. der jeweiligen Grenzwertverläufe
(83, 84) vorgesehen sind.
18. Preßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebssteuereinrichtung (62) eine Selbstadaptionseinrichtung
aufweist, über die wenigestens ein Sollwertverlauf (79) sowie gegebenenfalls die zugehörigen
Grenzwertverläufe (83, 84) an den tatsächlichen Verpressungswiderstand anpaßbar ist
bzw. sind.
19. Preßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Sollwertverlauf (79) bzw. jedem Sollwertverlauf entsprechend
angepaßte weitere Sollwertverläufe (90) sowie ggf. Grenzwertverläufe für eine Teilverpressung
zugeordnet sind.
20. Preßgerät nach Anspruch 19
dadurch gekennzeichnet, daß die Zuordnung des Sollwertverlaufs (90) bzw. der Sollwertverläufe
für die Teilverpressung zu dem Sollwertverlauf (79) bzw. den Sollwertverläufen für
die Vollverpressung automatisch mit deren wahl erfolgt.
21. Preßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß das Preßwerkzeug (3) eine Codierung (50, 100) aufweist,
über der zugehörige Sollwertverlauf (79) sowie ggf. die die zugehörigen Grenzwertverläufe
(83, 84) bestimmt werden.
22. Preßgerät nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Codierung als ein elektrisches oder elektronisches
Bauteil (50, 100) ausgebildet ist, das mit der Antriebssteuereinrichtung (62) über
ein Übertragungsglied verbunden ist.
23. Preßgerät nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Codierung als Speicherchip (100) mit wenigstens einem
darin gespeicherten Sollwertverlauf (79) ausgebildet ist.
24. Preßgerät wenigstens nach Anspruch 4 und 23,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Speicherchip (100) auch die zugehörigen Grenzwertverläufe
(83, 84) gespeichert sind.
25. Preßgerät nach Anspruch 23 oder 24,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zum Laden des bzw. der in dem Speicherchip
(100) gespeicherten Sollwertverlaufs (79) bzw. Sollwertverläufe sowie ggf. Grenzwertverläufe
(83, 84) in die Antriebssteuereinrichtung (62) vorgesehen ist.
26. Preßgerät nach einem der Ansprüche 23 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Speicherchip (100) der Preßweg oder eine Preßzeit
gespeichert ist und daß bei Erreichen des Preßwegendes bzw. Preßzeitendes ein optisches
oder akustisches Signal abgegeben und/oder der Antrieb (5) abgeschaltet wird.
27. Preßgerät nach einem der Ansprüche 23 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß das Preßwerkzeug (1) einen Stellungsaufnehmer (54) aufweist
und daß in dem Speicherchip (100) ein Restpreßweg bzw. eine Restpreßzeit gespeichert
ist, wobei der Antrieb (5) derart gesteuert wird, daß nur noch über den Restpreßweg
bzw. die Restpreßzeit verfahren wird, wenn der Stellungsaufnehmer (54) aktiviert wird.
28. Preßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 27,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Startaufnehmer (47, 48, 49) zur Erfassung der Anfangsstellung
des Preßwerkzeugs (3) vorgesehen ist.
29. Preßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 28,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung (26) einen Weg- und/oder Zeitaufnehmer
(23, 24, 25) für den Preßvorgang aufweist.
30. Preßgerät nach Anspruch 29,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wegaufnehmer als Umdrehungszähler (23, 24, 25) ausgebildet
ist.