[0001] Bei handbetätigten Roll-Läden sitzt auf der Wickelwelle für den Roll-Laden drehfest
eine Gurtscheibe, auf der ein Zuggurt aufgewickelt ist. Von der Gurtscheibe führt
der Gurt etwa parallel zur Wand vertikal nach unten und verschwindet am unteren Ende
in einer Maueröffnung. In der Maueröffnung sitzt eine weitere Gurtscheibe, die in
Aufwickelrichtung des Gurtes durch eine Feder vorgespannt ist. Die Maueröffnung, in
der die zweite federvorgespannte Gurtscheibe gelagert ist, ist nach außen durch eine
Abdeckplatte verschlossen, die lediglich zum Durchtritt des Gurtes einen Schlitz enthält.
[0002] Eine in der Abdeckplatte angeordnete Bremsmechanik ermöglicht es, den Gurt festzuklemmen,
damit er entgegen der Wirkung der Schwerkraft in jeder beliebigen offenstellung gehalten
werden kann. Die Brems- und Feststellmechanik arbeitet in Abhängigkeit von der Kraftrichtung
im Gurt und sie wird gelöst, indem der Gurt im Bereich der Feststellmechanik in eine
Stellung etwa senkrecht zu der Wandfläche gebracht wird.
[0003] Um derartige an sich handbetätigte Roll-Läden auch elektrisch anheben und absenken
zu können, ist aus dem DE-G-84 16 248 ein Gurtwicklerantriebsaggregat bekannt, das
nachträglich zu installieren ist. Dieser Gurtwicklerantrieb besteht aus einem zweiteiligen
Gehäuse, in dessen Gehäuseunterteil parallel und mit Abstand voneinander zwei Friktionsrollen
für das Gurtband angeordnet sind. Neben der Stirnseite einer der Friktionsrollen befindet
sich der Antriebsmotor, der über ein Winkelgetriebe mit der Friktionsrolle gekuppelt
ist. Die Friktionsrollen sind drehfest mit Stirnzahnrädern verbunden. Die getriebliche
Kupplung zwischen den in dem Unterteil gelagerten Friktionsrollen erfolgt mit einer
weiteren Friktionsrolle, die in dem Gehäuseoberteil drehbar angeordnet ist.
[0004] Bei geschlossenem Gehäuse läuft der Roll-Ladengurt mäanderförmig zwischen den in
dem Gehäuseunterteil und den in dem Gehäuseoberteil drehbar gelagerten Rollen hindurch,
wobei zwei weitere, in dem Deckel gelagerte Rollen den Gurt derart umlenken, dass
er, von außen gesehen, scheinbar gerade durch das Gehäuse hindurchläuft.
[0005] Nachteilig bei dieser bekannten Konstruktion ist, dass durch besondere Maßnahmen
die Bremsmechanik stillgesetzt werden muss, weil sie sonst das Herausziehen des Gurtes
durch das Gurtwicklerantriebsaggregat behindert.
[0006] Eine weitere Beeinträchtigung ergibt sich bei der bekannten Konstruktion aus dem
Umstand, dass das Gehäuse bezüglich der Laufrichtung des Gurtes unsymmetrisch ist,
d.h. es steht nach einer Seite über den Gurt über. Angenommen das Gehäuse steht nach
rechts über den Gurt über, muss der Überstand bei einem rechts neben dem Fenster laufenden
Gurt nicht stören, er kann aber störend werden, wenn der Gurt links vom Fenster verläuft.
Das Gehäuse ragt dann möglicherweise mit dem überstehenden Teil in die Fensteröffnung
hinein, was keine besonders schöne ästhetische Wirkung ergibt.
[0007] Durch die Lagerung der Umlenkrollen und der Friktionsrolle in dem Deckel wirken zwischen
dem Gehäuseunterteil und dem Deckel erhebliche Sprengkräfte, die eine sehr robuste
Verschlussmechanik zwischen Gehäuseunterteil und Deckel und einen sehr stabilen Deckel
erfordern.
[0008] Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, einen Roll-Ladengurtantrieb
zu schaffen, der leicht zu montieren ist und nur unwesentlich seitlich über den Gurt
übersteht.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Roll-Ladengurtantrieb mit den Merkmalen
des Anspruches 1 gelöst.
[0010] Die besondere Gestaltung der Platine und der Ort einer der Friktionsrollen oder einer
Losrolle sorgen dafür, dass bei montiertem Roll-Ladengurtantrieb die Feststell- und
Bremsmechanik für den Roll-Ladengurt außer Betrieb gesetzt wird. Das tangentiale Ablaufen
von der Friktionsrolle, so dass der Gurt senkrecht zur Platine und damit senkrecht
auch zur Mauerwand abläuft, führt den Gurt in eine Richtung, die die Brems- und Feststellmechanik
öffnet, ähnlich wie bei der Handbetätigung.
[0011] Zu diesem Zweck ist in der Platine ein entsprechender Auslaufschlitz für den Gurt
vorgesehen und so gestaltet, dass der Schlitz seitlich offen ist, um ohne Demontage
des Gurtes den neuen Antrieb montieren zu können.
[0012] Die über Zahnräder schlupffrei miteinander gekuppelten Friktionsrollen sorgen für
einen besonders schlupfarmen Antrieb des Gurtes. Durch die formschlüssige Kupplung
der Friktionsrollen wird die Reibfläche, über die der Gurt mit den Friktionsrollen
in Berührung steht, vergrößert, was bei ruhender Reibung zu einer Vergrößerung der
möglichen Mitnahmekraft und damit bei gegebener Kraft zu einem verminderten Schlupf
führt. Es können nicht einzelne Friktionsrollen für sich die Haftreibung mit dem Gurt
verlieren.
[0013] Da der Antriebsmotor und das Getriebe auf der Platine so angeordnet sind, dass bei
montiertem Antrieb sich der Motor im Bereich des Gurtes befindet, ist der Roll-Ladenantrieb
schlank und es kommt nur ein unwesentlicher seitlicher Überstand zustande. Insbesondere
kann dadurch das Gehäuse bezüglich der Längsachse des Gurtes etwa symmetrisch gestaltet
werden, d.h. der Überstand nach beiden Seiten ist gleich groß, womit es keine Rolle
mehr spielt, ob der Roll-Ladengurt rechts oder links vom Fenster verläuft. In jedem
Falle kommt etwa dasselbe Aussehen zustande.
[0014] Dabei wird die schlanke kompakte Bauform des neuen Roll-Ladengurtantriebs dadurch
begünstigt, dass das Winkelgetriebe zwischen der Ausgangswelle und derjenigen Friktionsrolle
angeordnet ist, die dem Auslaufschlitz räumlich nicht unmittelbar benachbart ist.
Der Antriebsmotor befindet sich neben der Mitnahmefläche und damit gleichsam in Verlängerung
der Gruppe von Friktionsrollen. Das erforderliche Winkeluntersetzungsgetriebe kann
den Winkeltrieb am Getriebeeingang oder am Getriebeausgang enthalten. Im Falle des
Winkeltriebs am Eingang ist ein Schneckengetriebe besonders vorteilhaft, weil es eine
starke Untersetzung ermöglicht und damit Getriebestufen einzusparen hilft, was dem
Raumbedarf zugute kommt. Außerdem sorgt es für eine Selbsthemmung ohne besondere Bremseinrichtung.
Ein Kegelradgetriebe als Winkeltrieb hat dagegen den Vorteil auch ohne besondere Schmierung
besonders dauerhaft zu sein.
[0015] Eine sehr kompakte Bauform wird erhalten, wenn die von dem Getriebe unmittelbar angetriebene
Friktionsrolle drehfest ein Kegelrad trägt, das mit einem Kegelritzel kämmt, das drehfest
auf der Ausgangswelle des Stirnradgetriebes sitzt.
[0016] Bei Winkelgetrieben, die stark belastet werden, neigt das Kegelritzel dazu, das Tellerrad
zur Seite zu drücken, unter Umständen so weit, bis die Zähne überspringen. Um dieser
Neigung entgegenzuwirken, muss das Tellerrad verhältnismäßig biegesteif sein, was
ohne weiteres erreicht werden kann, wenn sich das Tellerrad zwischen dem Stirnzahnrad
und der Mitnahmefläche befindet. Das Stirnzahnrad stützt bei dieser Ausgestaltung
das Tellerrad gegen Verbiegen ab.
[0017] Ein günstiger Kompromiss zwischen Mitnahmekraft, d.h. Schlupf und Baugröße wird bereits
erhalten, wenn der Gurtantrieb lediglich zwei Friktionsrollen umfasst. Drei Friktionsrollen
erhöhen hingegen die Mitnahmekraft und vermindern den Schlupf zwischen Gurt und Antrieb.
[0018] Mit Hilfe einer dritten auf der Platine gelagerten Rolle, die auch eine lose laufende
Rolle sein kann, kann eine omegaförmige Umschlingung einer der beiden Friktionsrollen
erreicht werden. Der Umschlingungswinkel einer der Friktionsrollen ist näherungsweise
180°, während der andere Umschlingungswinkel mit Hilfe der Umlenkrolle größer als
180° gemacht werden kann.
[0019] Die nachträgliche Montage des neuen Roll-Ladengurtantriebs wird erleichtert, wenn
wenigstens eine der wenigstens zwei Friktionsrollen herausnehmbar auf der Platine
gelagert ist. Die herausnehmbare Lagerung macht auch eine fliegende Lagerung entbehrlich,
die sehr große und kräftige Lagersitzverhältnisse erfordern würde. Die herausnehmbare
Lagerung geschieht sehr einfach, indem an der Platine zwei mit Abstand gegenüberliegende
Laschen oder Seitenwände vorgesehen sind, die Lagersitze für eine Steckachse enthalten,
auf der die betreffende Friktionsrolle angeordnet ist.
[0020] Eine besonders einfache Montage ergibt sich auch, wenn eine der Friktionsrollen in
der Platine achsparallel verschiebbar gelagert ist. Auf diese Weise kann zwecks Gurtmontage
eine dazwischen liegende Friktionsrolle leicht entnehmbar gehaltert sein.
[0021] Eine besonders robuste Anordnung ergibt sich, wenn möglichst alle Rollen, d.h. die
Losrollen als auch die Friktionsrollen an beiden Stirnenden gelagert sind, also nicht
fliegend gelagert sind.
[0022] Eine weitere Vereinfachung der nachträglichen Montage ergibt sich, wenn zur Befestigung
der Platine an der Wand schlüssellochförmige Öffnungen vorgesehen sind. Diese sind
deckungsgleich mit den Befestigungsöffnungen in der genormten Abdeckplatte, so dass
es genügt, diese Schrauben lediglich ein Stück weit zu lösen und die Platine mit den
schlüssellochförmigen Befestigungsöffnungen aufzuschieben.
[0023] Im Übrigen sind Weiterbildungen der Erfindung Gegenstand von Unteransprüchen.
[0024] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 den neuen Roll-Ladengurtantrieb, in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 2 den Roll-Ladengurtantrieb nach Fig. 1, in einer Ansicht auf die Rückseite der
Platine,
Fig. 3 den Roll-Ladengurtantrieb nach Fig. 1, mit herausgenommener Friktionsrolle,
in einer perspektivischen Ansicht ähnlich Fig. 1,
Fig. 4 den Roll-Ladengurtantrieb nach Fig. 1, in einer stark schematisierten Seitenansicht,
zwecks Veranschaulichung des Gurtverlaufs,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel des neuen Roll-Ladengurtantriebs mit drei
drehangetriebenen Friktionsrollen, in einer perspektivischen Darstellung,
Fig. 6 den Roll-Ladengurtantrieb nach Fig. 5 in einer Seitenansicht,
Fig. 7 den Roll-Ladengurtantrieb nach Fig. 5 in einem Längsschnitt rechtwinkelig zu
den Drehachsen der Friktionrollen,
Fig. 8 den Roll-Ladengurtantrieb nach Fig. 5 mit herausgenommener mittlerer Friktionsrolle,
in einer perspektivischen Darstellung gemäß Fig. 5 und
Fig. 9 den Roll-Ladengurtantrieb nach Fig. 5 in einer perspektivischen Ansicht auf
die Rückseite.
[0025] Fig. 1 zeigt einen Roll-Ladengurtantrieb 1 in einer etwas vereinfachten perspektivischen
Darstellung ohne den zugehörigen Deckel. Zu dem Roll-Ladengurtantrieb 1 gehört eine
aus einem Stahlblech hergestellte Platine 2, an der ein Antriebsmotor 3 befestigt
sowie zwei Friktionsrollen 4 und 5 drehbar gelagert sind.
[0026] Die Platine 2 weist gemäß Fig. 2 eine ebene Rückwand 6 auf, die eine im weitesten
Sinne rechteckige Form aufweist. Die Rückwand 6 ist von insgesamt vier Kanten 7, 8,
9 und 11 begrenzt. Dabei ist die Kante 7 eine Biegekante, an der das Rückenteil 6
in eine einstückig angeformte Seitenwand 12 übergeht, die über die Länge der Kante
7 durchläuft und die Rückwand 6 verstärkt.
[0027] Im Abstand von der unteren Querkante 8 enthält die Rückwand einen zum Durchtritt
des Roll-Ladengurtes vorgesehenen Schlitz 13, der zu der Seite der Biegekante 7 hin
geschlossen und in Richtung auf die gegenüberliegende Kante 11 randseitig offen ist.
In dem zwischen dem Schlitz 13 und der Querkante 8 begrenzten Bereich enthält die
Rückwand 6 eine schlüssellochförmige Befestigungsöffnung 14, die so gestaltet ist,
dass der schmälere Teil der schlüssellochförmigen Befestigungsöffnung 14 in Richtung
auf die Längskante 11 zeigt. Zwei weitere ähnlich ausgerichtete schlüssellochförmige
Befestigungsöffnungen 15 und 16 sind neben der Querkante 8 angeordnet. Der Abstand
der schlüssellochförmigen Befestigungsöffnungen 14 und 15 bzw. 14 und 16 entspricht
dem Normabstand der Befestigungsschrauben, mit denen die Abdeckplatte der Aufwickelscheibe
in der Wand befestigt wird. Die Befestigungsöffnungen 15 und 16 können auch in Richtung
parallel zu der Längserstreckung der Platine 2 ausgerichtet sein.
[0028] Die Längskante 11 ist im Anschluss an den Schlitz 13 mit einem Vorsprung 17 versehen,
dessen freie Kante 18 in eine in Fig. 1 erkennbare Lasche 19 übergeht. Die Lasche
19 verläuft parallel und im Abstand zu der Seitenwand 12. An einer Biegekante 21,
die von dem Schlitz 13 abliegt, geht die Lasche 19 in einen Flansch 22 über, der in
Richtung auf die Seitenwand 12 zeigt und bezüglich sowohl der Rückwand 6 als auch
der Seitenwand 12 rechtwinklig verläuft.
[0029] Der Flansch 22 bildet eine Befestigungsfläche zum Anbringen eines Stirnradgetriebes
23, dessen Ausgangswelle 24 durch eine entsprechende Öffnung in dem Flansch 22 hindurchführt.
Mit dem Eingang des Getriebes 23 ist der Antriebsmotor 3 gekuppelt, d.h. dessen Ankerwelle
bildet die Eingangswelle des Stirnradgetriebes 23. Sowohl der Antriebsmotor 3 als
auch das Stirnradgetriebe 23 sind etwa zylindrisch und sie liegen mit ihren Längsachsen,
die zu der Ausgangswelle 24 koaxial sind, parallel zu der Rückwand 6 und auch parallel
zu der Seitenwand 12.
[0030] Zwischen der Lasche 19 und der Seitenwand 12 ist auf der Platine 2 eine Lagerwippe
25 schwenkbar gelagert. Die Lagerwippe 24 ist ein U-förmiges Blechformteil und besteht
aus einem Rückenteil 26, an das zwei Seitenflansche 26 und 27 angeformt bzw. angebogen
sind. In den beiden Seitenflanschen 27 und 28 befinden sich miteinander fluchtende
Bohrungen 29, durch die je eine zylindrische Lagerbüchse 31 und 32 hindurchführt.
Die zylindrische Lagerbüchse 31 steckt in einer entsprechenden Bohrung in der Seitenwand
12, während die Lagerbüchse 32 in einer Bohrung 33 der Lasche 19 eingesetzt ist. Beide
Lagerbüchsen 31 und 32 sind mit der Platine vernietet, während die Wippe 25 auf den
nach innen zu überstehenden Abschnitten der beiden Lagerbüchsen 31 und 32 schwenkbar
gelagert ist.
[0031] Die Lagerbüchsen 31 und 32 dienen der Aufnahme einer zylindrischen Steckachse 34,
die durch die miteinander fluchtenden Lagerbüchsen 31 und 32 einsteckbar ist. Auf
der Steckachse 34 sitzt drehbar die Friktionsrolle 4 mit ihrer Lagerbohrung 35.
[0032] Die beiden Seitenflansche 27 und 28 erstrecken sich in Richtung auf den Schlitz 13
und sie enthalten in ihren dort befindlichen freien Enden zwei miteinander fluchtende
Bohrungen 36, durch die eine Achse 37 hindurchführt. Auf der Achse 37 ist die zweite
Friktionsrolle 5 drehbar gelagert.
[0033] Schließlich weisen die beiden Seitenflansche 27 und 28 zwei nach oben zeigende Fortsätze
auf, die ebenfalls zwei miteinander fluchtende Bohrungen 38 enthalten. Durch die Bohrungen
38 führt eine Achse 39, auf der eine Umlenkrolle 41 frei drehbar gelagert ist.
[0034] Die Friktionsrolle 4 besteht aus einem zylindrischen Abschnitt 42, der an einer Stirnseite
einstückig in ein Kegeltellerrad 43 übergeht. Die Zähne dieses Kegeltellerrads zeigen
in Richtung auf die zylindrische Friktionsfläche 42. An der von der Friktionsfläche
42 abliegenden Seite ist an das Kegeltellerrad 43 ein Stirnzahnrad 44 einstückig angeformt.
Auf diese Weise ist das Kegeltellerrad 43 versteift und gegen seitliches Ausweichen
geschützt.
[0035] Die zweite Friktionsrolle 5 besteht ebenfalls aus einer zylindrischen Friktionsfläche
45, die an einem Stirnende an eine Bordscheibe 46 und am anderen Stirnende an eine
Bordscheibe 47 übergeht. Der Abstand zwischen den beiden Bordscheiben 46 und 47 entspricht
der Breite eines Roll-Ladengurtes.
[0036] Auf der Außenseite der Bordscheibe 47 ist einstückig ein Stirnzahnrad 48 angeformt,
dessen Teilung und Zähnezahl mit dem Stirnzahnrad 44 übereinstimmt. Die Friktionsfläche
45 hat denselben Durchmesser wie die Friktionsfläche 42.
[0037] Um die beiden miteinander drehfest getrieblich gekuppelten Friktionsrollen 4 und
5 anzutreiben, sitzt auf der Ausgangswelle 24, wie Fig. 4 erkennen lässt, drehfest
ein Kegelritzel 51, das mit dem Kegeltellerrad 43 kämmt.
[0038] Im montierten Zustand läuft der von oben kommende Gurt 52 gemäß Fig. 5 außen um die
Umlenkrolle 41 herum. Von dort führt der Gurt 52 zwischen der Umlenkrolle 41 und der
Friktionsrolle 4 hindurch, die er omegaförmig umschlingt. Er verläuft deswegen zwischen
der Friktionsrolle 4 und der Rückwand 6 der Platine 2. Ausgehend von der Friktionsrolle
4 führt der Gurt 52 zwischen den beiden Friktionsrollen 4 und 5 hindurch und umschlingt
um ca. 180° die Friktionsrolle 5, ehe er tangential von dieser abläuft und durch den
Schlitz 13 in der nicht veranschaulichten Maueröffnung verschwindet. Dabei ist die
Lage der Friktionsrolle 5 zu dem Schlitz 13 bzw. den Befestigungsöffnungen 14, 15
und 16 so gewählt, dass der Gurt 52 in einer Richtung etwa rechtwinklig zur Ebene
der Wand in die Maueröffnung hineinläuft, wodurch die dort vorhandene Bremseinrichtung
unwirksam gemacht ist.
[0039] Um den gezeigten Roll-Ladengurtantrieb 1 zu installieren, wird zunächst der nicht
veranschaulichte Deckel von der Platine 2 heruntergenommen. Sodann wird die Steckachse
34 herausgezogen, um die Friktionsrolle 4 durch den Spalt zwischen der Umlenkrolle
41 und der Friktionsrolle 5 nach vorne herausnehmen zu können. Daraufhin werden die
Befestigungsschrauben, mit denen die Abdeckplatte der Maueröffnung für die Gurtscheibe
befestigt ist, ein Stück weit, ca. 5 mm herausgedreht, damit die Platine 2 mit den
entsprechenden Öffnungen 14 und 15 bzw. 14 und 16, entsprechend dem Abstand der Befestigungsschrauben,
auf die Köpfe der Befestigungsschrauben aufgesteckt werden kann. Nach dem Durchführen
der Schraubenköpfe durch den größeren Teil der schlüssellochförmigen Befestigungsöffnungen
14, 15 oder 16 wird die Platine 2 etwas zur Seite geschoben, bis die Köpfe den verjüngten
Teil dieser Befestigungsöffnungen 14, 15 oder 16 überdecken. Anschließend werden die
Befestigungsschrauben wieder angezogen, womit der Roll-Ladengurtantrieb 1 sicher und
fest auf der Wand fixiert ist. In dieser Position fluchtet die Umfangsfläche der Friktionsfläche
5 mit dem Gurtschlitz in der Abdeckplatte.
[0040] Um die Antriebseinrichtung 1 insoweit zu montieren, ist es nicht notwendig, den Gurt
52 herauszunehmen, da wegen des seitlich offenen Schlitzes 13 der Roll-Ladengurtantrieb
1 von der Seite her bezüglich des Gurtes aufgesteckt werden kann.
[0041] Nach der Befestigung der Platine 2 an der Wand verläuft der Gurt 52 gespannt über
die Umlenkrolle 41 und die Friktionsrolle 5, und zwar auf derselben Seite dieser beiden
Rollen. Es wird jetzt die Friktionsrolle 4 erneut eingeführt, und zwar in die Position,
wie sie die Fig. 1 und 4 erkennen lassen, soweit, bis die Lagerbohrung 35 mit den
Bohrungen in den Lagerbüchsen 31 und 32 fluchtet. Anschließend wird die Steckachse
34 eingesteckt, womit die Montage beendet ist. Der Gurt 52 verläuft sodann, wie in
Fig. 4 gezeigt, wobei er von den Friktionsflächen 42 und 45 festgehalten bzw. bewegt
wird.
[0042] Aufgrund der Anordnung befinden sich sowohl der Antriebsmotor 3 als auch das Stirnradgetriebe
23 im Wesentlichen zwischen dem Gurt 52 und der Wand. Der Roll-Ladengurtantrieb 1
steht nach beiden Seiten nur wenig über den Gurt 52 über.
[0043] Mit Hilfe der begrenzt schwenkbar gelagerten Wippe 25 können Endschalterfunktionen
realisiert werden, indem die Wippe 25 durch Federn in eine definierte Lage vorgespannt
und aus der sie herausbewegt wird, je nachdem, ob der Roll-Laden vollkommen abgesenkt
oder vollständig aufgewickelt ist. Wenn diese Funktion nicht benötigt wird, kann auf
die Wippe 25 verzichtet werden und statt dessen werden die Bohrungen 36 und 38 in
entsprechenden Verlängerungen oder Armen der Platine 2 untergebracht.
[0044] In den Fig. 5 bis 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Roll-Ladengurtantrieb
1 veranschaulicht. Soweit bei diesem Ausführungsbeispiel bereits beschriebene Bauteile
und Elemente auftauchen, sind diese zum Teil mit demselben Bezugszeichen versehen,
wie bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4.
[0045] Der wesentliche Unterschied zum ersten Ausführungsbeispieles besteht in der Anzahl
der Friktionsrollen und dem geänderten Getriebe zwischen dem Antriebsmotor 3 und der
diesem unmittelbar benachbarten Friktionsrolle. Im Einzelnen ist der Aufbau wie folgt:
[0046] Die Platine 2 des Roll-Ladengurtantriebs 1 nach Fig. 2 hat eine U-förmige Gestalt,
so dass parallel zu der angebogenen Seitenwand 12 eine fast gleich lange zweite Seitenwand
55 vorhanden ist, die über eine Biegekante 56 in den Rückenteil 6 übergeht. Die Seitenwand
55 endet abgerundet spitz auslaufend bei 57, etwas unterhalb des Auslaufschlitzes
13, bezogen auf die normale vertikale Montagelage.
[0047] Aus dem Rückenteil 6 ist nach oben zwischen die beiden Seitenwände 12 und 55 aufragend
eine Lasche 58 ausgeklinkt und rechtwinkelig hochgebogen, an der der Antriebsmotor
3 angeflanscht ist, wie dies der Schnitt nach Fig. 7 erkennen lässt. Der Antriebsmotor
3 ist bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ebenfalls ein permanent erregter jedoch
getriebeloser Gleichstrommotor, auf dessen Ankerwelle 59 drehfest eine Schnecke 61
sitzt, die durch eine entsprechende Bohrung in der Lasche 58 hindurchragt und in Richtung
auf den Schlitz 13 zeigt. Der Antriebsmotor 3 liegt somit zwischen den beiden Seitenwänden
12 und 55, und zwar auf der von dem Schlitz 13 abliegenden Seite der Lasche 58.
[0048] Zwischen dem Schlitz 13 und der Lasche 58 ist unmittelbar neben der Lasche 58 eine
Losrolle 62 drehbar gelagert. Die Losrolle 62 ist mit einer zylindrischen Lauffläche
63 versehen, über die der in der Fig. nicht veranschaulichte Gurt 52 läuft und die
mit einer reibungserhöhenden Beschichtung versehen ist, um den Schlupf zwischen der
Losrolle 62 und dem Gurt 52 zu erhöhen. Die Losrolle 62 dient als Eingabemedium für
eine nicht veranschaulichte Steuerung.
[0049] Die Losrolle 62 ist drehbar auf einer Achse 64 gelagert, die mit beiden über die
Losrolle 62 überstehenden Enden in entsprechenden, miteinander fluchtenden Lagerbohrungen
65 in den beiden Seitenwänden 12 und 55 aufgenommen ist. Die Achse 64 ist mittels
nicht weiter gezeigter Sicherungsmittel, beispielsweise Sprengringen oder Nietköpfen,
gegen axiale Verschiebung gesichert. Die Lage der Bohrungen 65 in den Seitenwänden
12 und 55 ist derart, dass der von dort wegführende Gurt 52 nicht mit dem Antriebsmotor
3 kollidiert, wie dies der Schnitt nach Fig. 7 erkennen lässt.
[0050] Achsparallel neben der Losrolle 62 ist in Richtung auf den Auslaufschlitz 13 eine
erste Friktionsrolle 66 drehbar gelagert. Die Friktionsrolle 66 weist einen Aufbau
auf, wie die Friktionsrollen 4 und 5 nach dem vorherigen Ausführungsbeispiel und sie
bildet eine zylindrische glatte Mitnahmefläche 67 mit einem reibungserhöhenden Belag.
An einem Stirnende ist die Mitnahmefläche 67 durch eine Bordscheibe 68 und an dem
anderen Stirnende durch ein Stirnzahnrad 69 begrenzt ist, das ebenfalls als Bordscheibe
wirkt und dessen Fußkreisdurchmesser größer ist als der Durchmesser der zylindrischen
Mitnahmefläche 67.
[0051] Die Lagerung der Friktionsrolle 66 geschieht mittels einer Achse 68, die durch die
Friktionsrolle 66 hindurchführt. Die Achse 68 steckt endseitig in zwei miteinander
fluchtenden Bohrungen 70, von denen die eine in der Seitenwand 55 und die andere in
der Seitenwand 12 enthalten ist. Wie die Fig. 5 und 7 erkennen lassen, liegt die Achse
68 etwas näher dem Rückenteil 6 benachbart als die Achse 64 der Losrolle 62.
[0052] Auch die Achse 68 ist mit Hilfe nicht weiter gezeigter Sicherungsmittel gegen axiales
Verschieben bzw. Herausfallen gesichert.
[0053] Eine zweite Friktionsrolle 71, die von der Gestalt her mit der Friktionsrolle 66
exakt identisch ist, befindet sich neben der Friktionsrolle 66 auf der von der Losrolle
62 abliegenden Seite. Da die Friktionsrolle 71 denselben Aufbau hat wie die Friktionsrolle
66, sind deren Einzelteile mit denselben Bezugszeichen bezeichnet wie bei der Friktionsrolle
66.
[0054] Die Lagerung der Friktionsrolle 71 geschieht mit Hilfe einer weiteren Achse 72, die
endseitig in zwei endseitig miteinander fluchtenden Bohrungen 73 aufgenommen ist.
Eine der Bohrungen 73 befindet sich wiederum in der Seitenwand 55, während die andere,
damit fluchtende Bohrung, in der Seitenwand 12 enthalten ist. Die Achse 72 ist in
Fig. 8 im Einzelnen gezeigt ist gestaltet. Sie besteht aus einem zylindrischen Schaft
74 mit einem angeformten flachen Kopf 75, womit die Achse 72 etwa die Gestalt eines
Nagels hat. An ihrem von dem Kopf 75 abliegenden Ende 76 kann sie gegebenenfalls etwas
kegelstumpfförmig zugespitzt sein.
[0055] Um eine möglichst große Umschlingung zu bekommen bei gleichzeitig möglichst geringer
Baulänge in Gurtlängsrichtung ist die Lage der Bohrung 73 so dicht wie möglich neben
dem Rückenteil 6 angeordnet und gerade eben so weit entfernt, dass das Zahnrad 69
der Friktionsrolle 71 nicht an dem Rückenteil 6 streift. Im Übrigen ist die Lage so
gewählt, dass die beiden Zahnräder 69 der beiden Friktionsrollen 66 und 71 sauber
miteinander kämmen.
[0056] Schließlich weist die Antriebseinrichtung 1 eine dritte Friktionsrolle 77 auf, die
sich bezogen auf die Darstellung in Fig 5. oberhalb des Auslaufschlitzes 13 befindet.
Die Friktionsrolle 77 ist hinsichtlich ihrer Gestalt und ihres Aufbaus mit den Friktionsrollen
66 und 71 identisch, weshalb auch hier wiederum dieselben Bezugszeichen wie bei der
Friktionsrolle 66 zur Bezeichnung der einzelnen Bauteile und Abschnitte verwendet
sind.
[0057] Die Lagerung der Friktionsrolle 77 geschieht mit Hilfe einer Achse 78, die endseitig
in zwei miteinander fluchtenden ovalen Öffnungen 79 aufgenommen ist. Eine der Öffnungen
79 ist in der Nähe der Spitze 57 in der Seitenwand 55 augebildet, während die damit
fluchtende, in der Zeichnung nicht erkennbare Öffnung 79 in der Seitenwand 12 enthalten
ist. Die beiden Öffnungen 79 sind in der gleichen Weise ausgerichtet, und zwar so,
dass ihre längere Achse in Richtung auf die Mitte der jeweils benachbarten Bohrung
73 der nächstbenachbarten Friktionsrolle 71 zeigt. Wenn die Achse 78 an dem der Bohrung
73 benachbarten Ende anliegt, kämmt das Zahnrad 69 der Friktionsrolle 77 sauber und
spielarm mit dem Zahnrad 69 der Friktionsrolle 71. Da die Öffnungen 79 soweit wie
möglich von dem Rückenteil 6 weg verlagert angebracht sind, ergibt sich zwischen den
beiden gerade verzahnten Stirnzahnrädern 69 der Friktionsrollen 66 und 77 ein lichter
Abstand, der kleiner ist, als es dem Durchmesser des Zahnrades 69 der Friktionsrolle
71 entspricht.
[0058] Aufgrund der ovalen Gestalt der Öffnungen 79 ist die Achse 78 und damit die darauf
drehbar gelagerte Friktionsrolle 77 achsparallel in der Platine 2 gelagert und kann
ein Stück weit von der Friktionsrolle 71 weggeführt werden, so weit, bis der lichte
Abstand zwischen ihrem Stirnzahnrad 69 und dem Stirnzahnrad 69 der Friktionsrolle
66 den freien ungehinderten Durchtritt des Stirnzahnrads 69 der Friktionsrolle 71
ermöglicht.
[0059] Mit Hilfe von Außensprengringen 81, die in entsprechenden Nuten der Achse 78 sitzen,
ist die Achse 78 gegen seitliche Verschiebung gesichert.
[0060] Wie sich aus der Aufbaubeschreibung bisher ergibt, sind die drei Friktionsrollen
66, 71 und 77 über ihre Stirnzahnräder 69 drehfest miteinander getrieblich gekuppelt
und laufen exakt synchron um. Um sie im Sinne der Bewegung des Gurtes 52 in Bewegung
zu setzen, ist ein Getriebe vorhanden, von dem in Fig. 7 ein eingangsseitiges Schneckenrad
82 zu erkennen ist. Das Schneckenrad 82 ist drehfest mit einem nicht erkennbaren koaxialen
Stirnrad gekuppelt und kämmt mit der Schnecke 61. Das Schneckenrad 82 ist zusammen
mit den drehfest damit verbundenen Stirnzahnrad auf einer Achse 83 frei drehbar. Das
nicht veranschaulichte Stirnrad kämmt mit einem auf einer Achse 84 frei drehbar gelagerten
Doppelstirnrad 85, dessen andere Verzahnung mit dem Stirnzahnrad 69 der Friktionsrolle
66 kämmt. Ein Teil des Doppelstirnrads 85 ist in Fig. 9 in einer Öffnung des Rückenteils
6 erkennbar.
[0061] Wie Fig. 9 zeigt, unterscheidet sich auch die Lage der Befestigungsöffnungen von
dem ersten Ausführungsbeispiel. Die Antriebseinrichtung 1 nach Fig. 9 ist mit insgesamt
vier Befestigungsöffnungen 86, 87, 88 und 89 versehen, die alle eine schlüssellochähnliche
Gestalt haben in dem Sinne, dass sie aus einem schmäleren länglichen Abschnitt 91
und einem kreisförmigen Abschnitt 92 bestehen, der einen größeren Durchmesser hat
als es der Breite des länglichen Abschnittes 92 entspricht und in den der Abschnitt
91 glatt einmündet.
[0062] Sämtliche Befestigungsöffnungen 86 bis 89 befinden sich in dem Rückenteil 6 und liegen
in einer gemeinsamen Ebene. Die Befestigungsöffnung 86 ist im Bereich zwischen dem
Auslaufschlitz 13 und der unteren Kante 8 der Platine 2 angeordnet. Die Befestigungsöffnung
86 ist so ausgerichtet, dass die Längserstreckung des länglichen Abschnittes 91 parallel
zur Längserstreckung der Platine 2 liegt, während der kreisförmige Abschnitt 92 von
der Kante 8 abliegt und dem Auslaufschlitz 13 benachbart ist. Der kreisförmige Abschnitt
92 ist der Kante 8 benachbart, während der längliche Teil 91 zu dem Schlitz 13 zeigt.
[0063] Die Befestigungsöffnungen 87 bis 89 liegen im Bereich zwischen dem Auslaufschlitz
13 und der Montagelasche 58 für den Motor 3. Sie sind parallel zueinander ausgerichtet,
und die Längserstreckung des schmalen länglichen Abschnittes 91 liegt rechtwinklig
zu der Längserstreckung der Platine 2.
[0064] Die Montage der Roll-Ladengurtantriebseinrichtung 1 nach den Fig. 5 bis 9 geschieht
wie nachfolgend beschrieben, wobei sich hieraus auch noch eventuell fehlende Angaben
über Bemessungen und Positionen von Einzelteilen ergeben:
[0065] Vor der Montage werden hausseitig die beiden Schrauben ein Stück weit herausgedreht,
mit denen die Aufwickelautomatik für den Gurt 52 in der Wand abgedeckt ist. Sodann
wird ein eventuell vorhandener Sicherungsring 94 von der Achse 72 heruntergezogen
und die Achse 72 wird aus der Platine 2 herausgezogen, womit die Friktionsrolle 71
aus der Platine 2 entnommen werden kann. Bei der Entnahme wird die achsparallel verschiebbare
Friktionsrolle 77 in die andere Endlage zurückgedrängt, in der deren Achse 78 an dem
von der Friktionsrolle 71 abliegenden stumpfen Ende der Öffnung 79 zur Anlage kommt.
Die lichte Weite zwischen den beiden Stirnzahnrädern 69 der Friktionsrolle 66 und
der Friktionsrolle 77 ist nun groß genug, um das Stirnzahnrad 69 der Friktionsrolle
71 zusammen mit der Friktionsrolle 71 herausnehmen zu können, wobei es auf einer Seite
über den Umfang des betreffenden Stirnzahnrades 69 rollt.
[0066] Der so vorbereitete Roll-Ladengurtantrieb 1 wird nun mit der unteren Befestigungsöffnung
86 auf die untere Halteschraube für die Abdeckplatte der hausseitigen Aufwickelautomatik
aufgesteckt, und zwar in einer Stellung, in der die Längsachse der Platine 2 etwa
schräg verläuft. Anschließend wird der Gurt 52 ein Stück weit aus der Wand herausgezogen
und es wird unter Ausnutzung der unteren Befestigungsschraube als Drehachse die Antriebseinrichung
1 in die Vertikale geschwenkt. Dabei wird gleichzeitig die obere Befestigungsschraube
für die Aufwickelautomatik in die jeweils passende Befestigungsöffnung 87, 88 oder
89 eingefädelt.
[0067] Damit ein strammer Sitz zustandekommt, wird die obere Schraube nur gerade eben so
weit herausgedreht, bis ihr Kopf durch die betreffende Befestigungsöffnung hindurchgefädelt
werden kann. Anschließend wird nur die untere Befestigungsschraube festgezogen, womit
die Antriebseinrichtung hausseits installiet ist. Der Gurt 52 verläuft jetzt wie folgt:
[0068] Er tritt aus der Wand aus dem Auslaufschlitz der hausseitigen Aufwickelautomatik
aus, gelangt in den Auslaufschlitz 13 der Platine 2 und von dort verläuft er auf der
dem Betrachter zugekehrten Seite der Friktionsrollen 77 und 66 sowie der dem Betrachter
zugekehrten Seite der Losrolle 72 und von dort, den Antriebsmotor 3 überdeckend, nach
oben in Richtung auf die Gurtrolle, die mit der Roll-Ladenwelle drehfest verbunden
ist.
[0069] Da der Auslaufschlitz 13 einenends offen ist, brauchen an dem Gurt 52 keine Demontagemanipulationen
vorgenommen zu werden, um die Antriebseinrichtung 1 zu installieren.
[0070] Nachdem die Antriebseinrichtung 1 insoweit montiert ist, wird die noch freie Friktionsrolle
51 auf die dem Benutzer zugekehrte Seite des Gurtes 52 aufgelegt und zwischen die
beiden Seitenwände 12 und 55 der Platine 2 in den Raum zwischen den Friktionsrollen
66 und 77 eingedrückt. Dabei zieht sie gleichzeitig den Gurt 52 schlaufenförmig zwischen
die beiden Friktionsrollen 66 und 77 und bewirkt eine omegaförmige Umschlingung ihrer
eigenen zylindrischen Mitnahmefläche 67. Wenn die Friktionsrolle 71 tief genug eingedrückt
ist, wird von der Seite her die Achse 72 durch die Öffnungen 73 und die Friktionsrolle
71 eingefädelt, um die Friktionsrolle 71 in der Platine 2 zu verankern. Nach dem Durchstecken
der Achse 72 durch die Öffnungen 73 kann gegebenenfalls noch der Sicherungsring 94
aufgesetzt werden, wie er in Fig. 6 zu erkennen ist.
[0071] Die in dem Gurt 52 wirkende Längsspannung sorgt zusammen mit der Umschlingung der
Friktionsrolle 66 dafür, dass das Zahnrad 69 der Friktionsrolle 77 wieder mit dem
Zahnrad 69 der Friktionsrolle 71 in Eingriff kommt. Außerdem sorgt diese Zugspannung
dafür, dass der Eingriff während des anschließenden Betriebs des Roll-Ladens bestehen
bleibt.
[0072] Nach der Montage ergibt sich ein Verlauf des Gurtes 52, wie er in Fig. 7 strichpunktiert
angegeben ist. Die Friktionsrolle 66 wird über einen Zentriwinkel von ca. 60° umschlungen,
während die Umschlingung der Friktionsrollen 71 und 77 ca. bei 180° liegt. Dadurch
kommt eine verhältnismäßig große Kontaktfläche zustande, die in der Lage ist, den
Gurt 52 sehr schlupfarm zu transportieren, und zwar auch bei verhältnismäßig großen
schweren Roll-Läden.
[0073] Um den Gurt 52 des Roll-Ladens in Gang zu setzen, wird der Antriebsmotor 3 eingeschaltet,
wodurch mit der entsprechenden Geschwindigkeit sämtliche drei Friktionsrollen 66,
71 und 77 synchron mit derselben Geschwindigkeit in Umdrehungen versetzt werden. Sobald
der Strom für den Antriebsmotor 3 ausgeschaltet wird, bleibt der Roll-Laden in der
betreffenden Stellung stehen, denn er wird über das Zusammenwirken des Haftmomentes
des gleichstromerregten Antriebsmotors 3 in Verbindung mit dem praktisch selbstsperrenden
Schneckengetriebe aus der Schnecke 61 und dem Schneckenrad 82 blockiert.
[0074] Die Losrolle 62 dient dazu, die Bewegung des Gurtes 52 zu erfassen und diese Bewegung
einer nicht weiter gezeigten Steuerungseinrichtung zu signalisieren, um rechtzeitig
an der oberen und der unteren Endlage die Bewegung des Roll-Ladens anhalten zu können.
[0075] Ein Roll-Ladengurtantrieb weist eine als Blechformteil hergestellte Platine auf,
an der ein Elektromotor befestigt ist. Der Elektromotor treibt ein Winkelgetriebe,
das ausgangsseitig mit einer Friktionsrolle getrieblich verbunden ist. Diese Friktionsrolle
ist drehfest mit einem Stirnzahnrad verbunden ist. Das Stirnzahnrad kämmt unmittelbar
mit einem zweiten Stirnzahnrad, das seinerseits mit einer zweiten Friktionsrolle drehfest
verbunden ist, so dass beide Friktionsrollen gegenläufig positiv in Umdrehungen zu
versetzen sind. Wenigstens eine der gekuppelten Friktionsrolle ist herausnehmbar.
Außerdem ist eine der Friktionsrollen so angeordnet ist, dass der ablaufende Gurt
im Wesentlichen rechtwinklig zu der Rückseite der Platine die Antriebseinrichtung
verlassen kann.
1. Roll-Ladengurtantrieb (1) zum Antreiben eines Gurts (52) eines Roll-Ladens, der auf
eine in einer Wand oder Mauer versenkten drehbar gelagerten Scheibe aufwickelbar ist,
die im Aufwickelsinne federvorgespannt ist,
mit einer platine (2), die eine im montierten Zustand der Wand oder Mauer zugekehrte
Grundfläche (6) und für den durch den Roll-Ladengurtantrieb (1) laufenden Gurt (52)
einen Auslaufschlitz (13) aufweist, der an einem Ende offen ist,
mit wenigstens zwei auf der Platine (2) achsparallel drehbar gelagerten Friktionsrollen
(4,5;66,71,77), von denen jede eine zylindrische Mitnahmefläche (42,45,67) für den
Gurt (52) aufweist und von denen jede mit einem zugehörigen Stirnzahnrad (44,48,69)
drehfest verbunden ist, wobei die Stirnzahnräder (44,48,69) unmittelbar miteinander
in Eingriff stehen, der Gurt (52) zwischen den wenigstens zwei Friktionsrollen (4,5;66,71,77)
hindurchgeführt ist und derart über eine Rolle (5;77) läuft, dass der Gurt (52) von
dieser Friktionsrolle (5;77) ohne weitere Umlenkung tangential abläuft und zu dem
Auslaufschlitz (13) führt,
mit einem auf der Platine (2) befestigten eine Ausgangswelle (59) aufweisenden Antriebsmotor
(3), der auf der Platine (2) derart angeordnet ist, dass er sich im montierten Zustand
des Roll-Ladengurtantriebs (1) im Wesentlichen über oder unter eine Fläche befindet,
die durch einen Abschnitt des gestreckten Gurts (52) definiert ist, und
mit einem Winkelgetriebe (43,51;61,82) zwischen der Ausgangswelle (24,59) des Antriebsmotors
(3) und derjenigen Friktionsrolle (4;66), die dem Auslaufschlitz (13) räumlich nicht
unmittelbar benachbart ist.
2. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (5,77), über die
der Gurt (52) in den Auslaufschlitz (13) läuft, die dem Auslaufschlitz (52) am nächsten
benachbarte Friktionsrolle (5;77) ist.
3. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Platine (2) eine
Losrolle (62) gelagert ist, über die der Gurt (52) läuft.
4. Gurtantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle, über die der
Gurt (52) in den Auslaufschlitz (13) läuft, eine dem Auslaufschlitz benachbarte Losrolle
ist.
5. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangswelle (59 des
Antriebsmotors (3) ein Stirnzahnrad eines Stirnradgetriebe (23) drehfest trägt, das
ausgangsseitig in ein Winkelgetriebe übergeht.
6. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Antriebsmotor (3)
getrieblich nächst gelegene Friktionrolle (4) drehfest mit einem Kegeltellerrad (43)
verbunden ist.
7. Gurtantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kegeltellerrad (43)
zwischen dem Stirnzahnrad (44) und der Mitnahmefläche (42) angeordnet ist.
8. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangswelle (59) des
Antriebsmotors (59) mit einem Eingangszahnrad (61) eines Winkelgetriebes (61,82) gekuppelt
ist.
9. Gurtantrieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Winkelgetriebe (61,82)
ein Schneckengetriebe ist, dessen Schnecke (61) drehfest auf der Ausgangswelle (59)
des Antriebsmotors (3) sitzt und das ausgangsseitig in ein Stirnzahnradgetriebe (69)
übergeht.
10. Gurtantrieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneckengetriebe (61,82)
ein Schneckenrad (82) enthält, das mit einem Stirnzahnrad drehfest verbunden ist.
11. Gurtantrieb nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Stirnzahnrad unmittelbar
mit dem Stirnzahnrad (69) derjenigen Friktionrolle (66) kämmt, die dem Antriebsmotor
(3) getrieblich am nächsten benachbart ist.
12. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich zwei Friktionsrollen
(4,5) vorgesehen sind.
13. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Rolle (41) auf
der Platine (2) gelagert ist, die derart angeordnet ist, dass der Gurt (52) die von
dem Stirnradgetriebe (23) angetriebene Friktionsrolle (4) omegaförmig umschlingt.
14. Gurtantrieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Rolle (41) eine
lose drehbare Rolle ist.
15. Gurtantrieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Rolle (66,71,77)
eine drehangetriebene Friktionsrolle (66,71,77) ist, die mit einem Stirnzahnrad (69)
drehfest verbunden ist, das mit wenigstens einem Stirnzahnrad (69) wenigstens eines
der anderen Friktionsrollen (66,71,77) kämmt.
16. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (3) derart
auf der Platine (2) angeordnet ist, dass sich der Antriebsmotor (3) im Wesentlichen
zwischen der Hauswand und dem Gurt (52) befinden, und dass die Längsachse des Motors
(3) zu der Laufrichtung des Gurts (52) parallel verlaufen.
17. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker des Antriebsmotors
(3) rechtwinkelig zu den Achsen (34,37) der Friktionsrollen (4,5;66,71,77) ausgerichtet
ist.
18. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine der drehangetriebenen
Friktionsrollen (4;71) herausnehmbar auf der Platine (2) gelagert ist.
19. Gurtantrieb nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der Ausgangswelle
(24) unmittelbar getrieblich verbundene Friktionsrolle (4) herausnehmbar auf der Platine
(2) gelagert ist.
20. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ausführung mit
drei drehangetriebenen Friktionsrollen (66,71,77) die beiden äußeren (66,77) einen
Abstand voneinander haben, derart, dass die Umschlingung der mittleren Friktionsrolle
(71) durch den Gurt (52) bei 180° liegt.
21. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ausführung mit
drei drehangetriebenen Friktionsrollen (66,71,77) die beiden äußeren (66,77) einen
Abstand voneinander haben, derart, dass der lichte Abstand zwischen ihren Stirnzahnrädern
(69) kleiner ist als der Durchmesser des Stirnzahnrads (69) der zwischen ihnen liegenden
Friktionsrolle (71).
22. Gurtantrieb nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass eine außen liegende Friktionsrolle
(77) in der Platine (2) rechtwinkelig zu ihrer Drehachse begrenzt verschieblich gelagert
ist, derart, dass die mittlere Friktionsrolle (71) zwischen den anderen beiden (66,77)
in einer radialen Bewegung herausnehmbar ist.
23. Gurtantrieb nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die begrenzt verschieblich
gelagerte Friktionsrolle (77) die dem Auslaufschlitz (13) am nächsten benachbarte
Friktionsrolle (77) ist, derart, dass sie von dem im Gurt (52) wirkenden Zug in eine
Endlage vorgespannt ist, in der ihr Stirnzahnrad (69) mit einem anderen Stirnzahnrad
(69) einer anderen Friktionsrolle (66,71,77) kämmt.
24. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platine (2) zwei zueinander
parallele und voneinander beabstandete Laschen (12,19) aufweist, in denen miteinander
fluchtende Lager (31,32) enthalten sind.
25. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steckachse (34;64,68,78)
vorgesehen ist, die durch Öffnungen (31,32;65,69,79) in Seitenwänden (12,19; 12;55)
führt und auf der die betreffende Friktionsrolle (4,5;66,71,77) gelagert ist.
26. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platine (2) wenigstens
zwei schlüssellochförmige Befestigungsöffnungen (15,16,17;86..89) enthält, von denen
eine (15;86) auf einer Seite des Auslaufschlitzes (13) und die andere (16,17;87..89)
auf der anderen Seite des Auslaufschlitzes (13) angeordnet ist.
27. Gurtantrieb nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Antriebsmotor
(3) benachbarten Seite des Auslaufschlitzes (13) mehr als eine schlüssellochförmige
Befestigungsöffnung (16,17;87..89) vorhanden ist.
28. Gurtantrieb nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass einige, vorzugsweise die
auf der dem Antriebsmotor benachbarten Seite des Auslaufschlitzes angeordneten Befestigungsöffnungen
(87..89) quer zu der Laufrichtung des Gurts (52) ausgerichtet sind.
29. Gurtantrieb nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass auf der von dem Antriebsmotor
(3) abliegenden Seite des Auslaufschlitzes (13) wenigstens eine schlüssellochförmige
Befestigungsöffnung (15;86) vorhanden ist, die parallel zu der Längserstreckung der
Platine (2) ausgerichtet ist.
30. Gurtantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (3) eine
zylindrische Gestalt aufweist.