[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Doppelkopf-und Überlagerungsbohren,
bei dem mit einem Bohrgerät für zwei konzentrisch aus Bohrelementen in Form von inneren
Bohrgestängen und/oder äußeren Bohrrohren zusammengesetzten Bohrsträngen Löcher im
Erdreich, Gestein oder Fels gebohrt werden, wobei die Bohrelemente nacheinander einem
Trommelmagazin maschinell entnommen und nach dem Bohren des Bohrlochs in das Magazin
zurückgeführt werden.
[0002] Bohrgeräte zum Doppelkopf- und Überlagerungsbohren sind bekannt. Die Bohrgeräte bestehen
aus einem Raupenfahrzeug, auf dem eine Lafette an Gelenkarmen in allen Richtungen
beweglich angelenkt ist. Auf der Lafette ist axial verfahrbar ein Doppelkopf-Bohrantrieb,
zum Beispiel ein Dreh-/Schlagantrieb, angeordnet, mit dem die inneren Bohrgestänge
und äußeren Bohrrohre der konzentrisch zueinander angeordneten Bohrelemente gekoppelt
werden. Die Bohrelemente werden einem parallel zur Lafette angeordneten Trommelmagazin
entnommen. Die Kopplung mit dem Bohrantrieb der Lafette findet gewöhnlich mit Schraubverbindungen
statt, über die auch die einzelnen Bohrelemente im Rahmen des Vortriebs des gesamten
Bohrstranges miteinander verbunden werden. Nach dem Bohren der Löcher werden die Bohrelemente
wieder gezogen und in das Magazin rückgeführt. Dabei stellt die Handhabung der einzelnen
Bohrelemente sowohl beim Setzen zur Durchführung des Bohrvorgangs als auch beim Ziehen
der Bohrstränge ein außerordentliches Problem dadurch dar, daß die einzelnen Bohrelemente
in Abhängigkeit von ihrer Länge erhebliche Gewichte besitzen, die am Bohrgerät positioniert,
gehalten und verschraubt werden müssen bzw. wieder voneinander gelöst und wegtransportiert
werden müssen.
[0003] Die Handhabung ist besonders erschwert bei Doppelkopf- und Überlagerungsbohrverfahren,
bei denen mit ineinandergesetzten Bohrsträngen gearbeitet wird, indem ein inneres
Bohrgestänge mit einem Außenbohrrohr konzentrisch mit Abstand umgeben wird. Für jeden
Schuß sind daher zwei unterschiedliche Bohrelemente zu magazinieren, zum Bohrgerät
zu transportieren, vorher oder hinterher ineinander anzuordnen, über je zwei Gewindeanschlüsse
oben und unten mit dem Bohrantrieb und dem bereits gesetzten Bohrstrang zu verbinden
und ist nach Durchführung des Dreh-/Schlag-Bohrvorgangs in umgekehrter Weise das Ziehen
der Bohrstränge vorzunehmen.
[0004] Aus der EP 0 565 502 ist es bekannt, parallel zur Lafette des Bohrgerätes ein Kastenmagazin
für die Bohrelemente anzuordnen und diese aus dem Magazin heraus maschinell mittels
eines verfahrbaren Greifers in die Bohrposition zu bringen, so daß dort die Kopplung
mit dem Bohrantrieb einerseits und dem bereits im zu bohrenden Loch befindlichen Bohrrohr
andererseits vorgenommen werden kann. Das Magazin weist dabei mehrere Lagerplätze
nebeneinander für verschiedene innere und äußere Rohre auf und erstreckt sich parallel
zu der Lafette des Bohrgerätes, mit der das Magazin fest verbunden ist. Nachteilig
ist, daß die Anordnung der Bohrgestänge in den Bohrrohren zum Überlagerungsbohren
und Doppelkopfbohren von Hand noch im Magazin vorgenommen werden muß, bevor der Transport
in die Arbeitsposition mittels des verfahrbaren Greifers durchgeführt werden kann.
Das Einsetzen der Innenstange in das Außenrohr von Hand führt zu einer Verminderung
der zulässigen Rohrelemente-Länge dadurch, daß gesetzlich nur noch 25 kg von Hand
gehoben werden dürfen, so daß nur noch Bohrelemente von 1 m bis 1,5 m Länge angewendet
werden können. Dies bedingt bei einer vorgegebenen Bohrlochlänge eine erhebliche Erhöhung
der Zahl der zu schaffenden und wieder zu lösenden Verbindungen, so daß ein enormer
Zeitverlust und auch Verschleiß an den Verbindungsgewinden durch das häufige An- und
Abschrauben entsteht.
[0005] Ferner ist nachteilig, daß beim Ziehen das Innengestänge zunächst separat gelagert
werden muß, bis dann die Außenrohre gezogen sind und im Kastenmagazin untergebracht
worden sind, so daß dann anschließend wiederum in einem eigenständigen Arbeitsvorgang
die Innengestänge von Hand in die Außenrohre im Magazin eingebracht werden müssen,
um das Magazin bereit für einen neuen Bohrvorgang zu haben.
[0006] In Verbindung mit dem bekannten Kastenmagazin wird eine Handhabungsvorrichtung benutzt,
die aus einem am Magazin angebrachten, vertikal emporragenden teleskopartig ein- und
ausfahrbaren Pfosten besteht, an dem kragartig ein Greiferbaum befestigt ist, welcher
ebenfalls teleskopartig ausfahrbar ist und sowohl den Magazinbereich als auch den
Arbeitsbereich der Lafette des Bohrgerätes überfahren kann. Am äußeren, ausziehbaren
Teil des Greiferbaums ist eine Greifklaue vorgesehen, die im Zusammenwirken mit einem
Widerlager ausgelegt ist, ein Bohrrohr aus dem Magazin herauszugreifen und festzuhalten
sowie über die Betätigung des teleskopisch ausfahrbaren Pfostens und Greiferbaums
in die Bohrposition an der Lafette des Bohrgerätes zu verbringen.
[0007] Für die Handhabung von inneren Bohrgestängen ist ein separater scherenförmiger Greifer
vorgesehen.
[0008] Nachteilig ist bei dieser aus der EP 0 565 502 bekannten Handhabungsvorrichtung,
daß sie als integrierter Bestandteil des Magazins für die Bohrelemente ausgelegt ist
und daher einseitig eine erhebliche Schwerpunktsverlagerung neben der Lafette des
Bohrgerätes erzeugt, die zwecks Erhaltung der Standsicherheit und Verfahrbarkeit des
Bohrgerätes mit anderen, zusätzlichen Mitteln ausgeglichen werden muß. Die Handhabungsvorrichtung
ist technisch aufwendig, schwer und führt komplexe Bewegungsvorgänge durch die in
verschiedenen Ebenen und rechtwinklig zueinander angeordneten Teleskopelemente durch.
Dabei führt der frei über den gesamten Bewegungsweg vorkragende Greiferbaum zu Stabilitätsproblemen,
da an dessen freiem Ende mit langem Hebelarm die Last angeordnet ist und mit dieser
lange Verfahr-und Transportwege bewältigt werden müssen. Nachteilig ist darüber hinaus,
daß der Greifer nicht zur Unterstützung des Lösens der Schraubverbindungen vorgesehen
ist und auch eine zu geringe Klemmwirkung hat, um die einzelnen Bohrelemente sicher
ohne manuelle Hilfe vom Bohrantrieb zu lösen.
[0009] Aus der DE-A 41 26 919 ist ein Bohrgerät mit einem Magazin für Bohrelemente bekannt,
bei dem das Magazin trommelförmig und um seine Mittelachse rotierbar ausgebildet ist.
Derart kann das Magazin über den Umfang verteilt mehrere Schüsse aufnehmen, die nach
außen entnehmbar sind. Um den Transport in die Bohrposition an der Lafette des Bohrgerätes
zu bewerkstelligen, ist das Magazin aus einer außenliegenden Vorratslage über einen
Schwenkantrieb um eine Schwenkachse nach einwärts in die Arbeitsstellung schwenkbar,
in der der Bohrantrieb der Lafette des Bohrgerätes den fluchtenden, zugeordneten Schuß
des Bohrgestänges aufnehmen kann. Nach der Übernahme des zugeordneten Schusses schwenkt
das Magazin wieder in die Vorratslage zurück.
[0010] Nachteilig ist bei dem bekannten Trommelmagazin, daß mit getrennten Trommeln für
Bohrgestänge und Bohrrohre gearbeitet werden muß, so daß mehrere Magazine in Längsrichtung
hintereinander an der Lafette, ggf. sogar beidseitig, angeordnet werden müssen. Durch
die Hintereinanderanordnung stellt sich nachteiligerweise eine außerordentlich große
Länge des Bohrgerätes ein. Wegen der erforderlichen Verschwenkbarkeit der Trommelmagazine
aus der außenliegenden Vorratslage in die Arbeitslage, d.h. in die Bohrachse, ist
ein Schwenkantrieb erforderlich und muß ein aufwendiger und positionspräziser Schwenkmechanismus
vorgesehen werden, der beschädigunganfällig ist und im Funktionsablauf wegen der großen
zu bewegenden Massen langsam ist. Für die Beschickung des Bohrgerätes mit jedem einzelnen
Bohrelement muß das gesamte Magazin mit seinem hohen Gewicht hin- und zurückgeschwenkt
werden, was beim Doppelkopf- und Überlagerungsbohren besonders nachteilig ist, da
diese Bewegung sowohl von dem oberen Trommelmagazin für die inneren Bohrgestänge als
auch von dem unteren Trommelmagazin für die äußeren Bohrrohre durchgeführt werden
muß.
[0011] Um das Verbinden des Bohrantriebs mit dem in Arbeitsstellung befindlichen Schuß des
Bohrgestänges funktionssicher durchführen zu können, besitzt das bekannte Trommelmagazin
eine Arretiervorrichtung, die vorgesehen ist, den in Arbeitsstellung befindlichen
Schuß des Bohrgestänges verdrehsicher zu halten, so daß der Bohrantrieb mit diesem
Schuß durch Verschraubung verbunden werden kann. Die Arretiervorrichtung stellt jedoch
keine Handhabungsvorrichtung dar, sondern bewirkt nur, daR das jeweilige Bohrelement
in der Arbeitsstellung sich nicht verdreht, wenn der Bohrantrieb mit dem oberen Ende
des Bohrelementes verschraubt wird.
[0012] Der Erfindung liegt in Anbetracht dieses Standes der Technik die
Aufgabe zugrunde, unter Meidung der obengenannten Nachteile für das Doppelkopf- und Überlagerungsbohren
ein einfaches Magazinieren, Zuführen zum Bohrvorgang und Rückführen der Bohrelemente
nach der Fertigstellung des Bohrlochs vorzuschlagen, wobei die Bohrelemente in einem
einzigen Magazin des Bohrgerätes gelagert werden können und aus diesem ohne manuellen
Zugriff vollkommen maschinell ohne Verschwenkung des Magazins der Arbeitsstellung
zugeführt werden können bzw. nach dem Ziehen der Bohrelemente wieder rückgeführt werden
können, wobei auch das Ineinandersetzen der Bohrelemente maschinell durchführbar sein
soll und hierzu das Bohrgerät ohne zusätzliche Verlängerung, d.h. kurzbauend, ausgebildet
sein soll.
[0013] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß an dem eingangs genannten Verfahren dadurch gelöst,
daß die unterschiedlichen, je einen Schuß des Bohrstrangs bildenden Bohrelemente im
Trommelmagazin in radialer Richtung hintereinander angeordnet werden, beispielsweise
mit einem Innengestänge radial hinter einem Außenrohr, daß zunächst das Innengestänge
aus dem Magazin in stirnseitiger Richtung nach oben entnommen, koaxial über dem Außenrohr
positioniert und in dieses eingefahren wird derart, daß es mit seinem oberen Anschlußgewinde
aus dem Außenrohr herausragt, daß das Innengestänge und das Außenrohr in dieser Position
zueinander gehalten werden und gemeinsam aus dem Magazin entnommen, in die Bohrachse
des Bohrgerätes verfahren und an den Bohrantrieb angeschlossen werden, daß anschließend
in an sich bekannter Weise der Bohrvorgang sukzessive Schuß für Schuß mit obigen Verfahrensschritten
durchgeführt wird, daß nach Fertigstellung des Bohrlochs zunächst das Innengestänge
sukzessive Schuß für Schuß vollständig gezogen und in das Magazin rückgeführt wird,
und daß abschließend die Außenrohre sukzessive Schuß für Schuß gezogen und in das
Magazin zurückgeführt werden. Mit diesem Verfahren wird es erstmals an einem Bohrgerät
mit einem Trommelmagazin möglich, in platzsparender Weise in radialer Richtung hintereinander
die unterschiedlichen Bohrelemente zu lagern und sodann vollmechanisch ohne Vergrößerung
der Baulänge des Bohrgerätes die inneren Bohrgestänge in den äußeren Bohrrohren im
Magazin unterzubringen und gemeinsam als vorpositionierten Schuß in die Bohrachse
des Bohrgerätes zum nachfolgenden Bohren zu verfahren und nach Fertigstellung des
Bohrlochs wieder ins Magazin zurückzuverbringen.
[0014] Zweckmäßigerweise wird die Erstbeladung des Magazins zunächst mit Innengestängen
und dann mit Außenrohren oder abwechselnd mit Innengestängen/Außenrohren durchgeführt.
Die Anordnung des Innengestänges in dem jeweils zugehörigen Außenrohr im Magazin kann
direkt hintereinander vorgenommen werden oder vorzugsweise derart, daß jeweils während
des Bohrvorgangs eines Schusses das Innengestänge des nachfolgenden Schusses im Außenrohr
angeordnet wird.
[0015] Die Vorrichtung zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens ist erfindungsgemäß
gekennzeichnet durch ein Bohrgerät mit einer Lafette, einem an der Lafette verfahrbaren
Doppelkopf-Bohrantrieb für konzentrisch aus Bohrelementen, wie äußeren Bohrrohren
und/oder inneren Bohrgestängen zusammengesetzten Bohrsträngen, einem parallel zur
Lafette fest und unverschwenkbar angeordneten Trommelmagazin mit drehbarer Trommel
für in radialer Richtung hintereinander angeordnete Bohrelemente, welches kombiniert
ist mit einer quer zu der Lafette und dem Trommelmagazin arbeitenden Handhabungsvorrichtung
für die Bohrelemente sowie mit einer oberhalb des Trommelmagazins angeordneten Zieh-
und Setzvorrichtung für die inneren Bohrgestänge.
[0016] Erstmals lassen sich mit einem solchen kurzbauenden Bohrgerät in einem Magazin angeordnete
inneren Bohrgestänge und äußere Bohrrohre zusammensetzen zu kompletten, im Trommelmagazin
befindlichen Schüssen aus koaxial zusammengesetzten Bohrelementen, die dann aus dem
Trommelmagazin heraus in einfacher Weise in vollem Umfange maschinell erfaßt, transportiert,
positioniert und mit dem Bohrantrieb in der Bohrebene verbunden werden können sowie
nach Erstellung des Bohrlochs gezogen und in das Magazin zurückführbar sind, wobei
sowohl das Trommelmagazin als auch die Handhabungsvorrichtung und die Zieh- und Setzvorrichtung
konstruktiv gegenüber bisher bekannten Einrichtungen sehr kompakt, leicht und einfach
aufgebaut werden können und nur eine einfache lineare Bewegung im Wege des Transports
der koaxial zusammengesetzten Bohrelemente in der Bohrebene durchgeführt werden muß.
[0017] Vorzugsweise ist parallel zur Handhabungsvorrichtung ein Hilfsgreifer vorgesehen,
mit dem während des Transports der koaxial zusammengesetzten Bohrelemente auf die
Lafette des Bohrgerätes und während des Anschlusses des Doppelkopf-Bohrantriebs das
innere Bohrgestänge bohrantriebsseitig in einer herausstehenden Position gegenüber
dem äußeren Bohrrohr gehalten ist. Um den gewünschten Überstand bereits im Trommelmagazin
herstellen zu können, wird gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen,
von unten einen hydraulisch wegfahrbaren Dorn in jedem äußeren Bohrrohr vorzusehen,
auf dem das eingeführte Bohrgestänge in erhöhter Position nach der koaxialen Zusammensetzung
der Bohrelemente ruht.
[0018] Ferner ist es für die Bewältigung der sich stellenden Transportaufgaben beim Doppelkopfbohren
und Überlagerungsbohren vorteilhaft, an der Handhabungsvorrichtung eine Doppelgreiferanordnung
oder zwei nebeneinander angeordnete Handhabungsvorrichtungen mit Greifern vorzusehen,
die zum einen für die Handhabung der äußeren Bohrrohre bzw. der koaxial zusammengesetzten
Bohrelemente und zum anderen für die Handhabung der Bohrgestänge, die einen kleineren
Durchmesser als die Bohrrohre aufweisen, vorgesehen sind.
[0019] Die oberhalb des Trommelmagazins angeordnete Zieh- und Setzvorrichtung für die inneren
Bohrgestänge ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform in der Bohrebene auf an der
Lafette des Bohrgerätes befestigten Schienen in radialer Richtung des Trommelmagazins
seitlich verfahrbar gelagert und besteht aus einer rohrförmigen, parallel zur Lafette
sich erstreckenden Führung für einen darauf nach unten und oben verfahrbaren Spannkopf,
an dem eine Spannstange mit einem Spannstück zur Verbindung mit dem Bohrgestänge befestigt
ist. Die Verfahrbarkeit in radialer Richtung sowie das Absenken und Anheben des Spannkopfes
mit dem Spannstück werden hydraulisch durchgeführt.
[0020] In Kombination mit dem Trommelmagazin arbeitet mit besonderem Vorteil eine Handhabungsvorrichtung,
die einen teleskopartig verfahrbaren Greifarm mit einem Greifer aufweist, dessen Maulöffnung
in Bewegungsrichtung des Greifarms axial nach vorn gerichtet angeordnet ist. Hierdurch
wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß mit einem kurz bauenden Bohrgerät im Doppelkopf-
und Überlagerungsbohren vollmaschinelle Transportvorgänge in einer einfachen linearen
Bewegung in der Bohrebene durchgeführt werden können. Vorzugsweise ist das Trommelmagazin
mit seiner Mittel- und Rotationsachse in der Bohrebene seitlich der Bohrachse angeordnet
und ist seine Belade- und Entnahmeöffnung zur Bohrachse hingewendet, wobei die Handhabungsvorrichtung
und ggf. der Hilfsgreifer auf der gegenüberliegenden Seite der Lafette in der Bohrebene
derart angeordnet sind, daß in einer Linearbewegung der Greifer bzw. die Greifer in
der Bohrebene über die Lafette zur Belade-und Entnahmeöffnung des Trommelmagazins
vorfahrbar und rückfahrbar sind. Das Trommelmagazin ist für die Arbeit der Zieh- und
Setzvorrichtung mit einer stirnseitigen Öffnung neben der Belade- und Entnahmeöffnung
versehen, die den Zugriff der Zieh- und Setzvorrichtung zu dem inneren Bohrgestänge
sowie das Koaxialsetzen in das äußeren Bohrrohr in einfacher Weise gewährleistet.
Insgesamt wird hierdurch ohne manuelle Hilfe eine vollautomatische Zusammenstellung
von im Trommelmagazin befindlichen Schüssen aus koaxial zusammengesetzten Bohrelementen
ermöglicht und wird der Transport dieser Schüsse in einer linearen Vorwärts- und Rückwärtsbewegung
der Handhabungsvorrichtung in die Bohrebene zum Aufnehmen der Schüsse aus dem Trommelmagazin
heraus, positionieren und arretieren in der Bohrachse, Verbinden mit dem Bohrantrieb
sowie Führen der Bohrelemente während des Verfahrens zum Bohrstrang zum Zwecke der
Verbindung mit diesem und anschließend das Ziehen der Bohrelemente mit dem schwierigen
Brechen und Lösen der Gewindeverbindungen vollmaschinell in einfacher Weise ermöglicht.
[0021] Zweckmäßigerweise besteht der Greifer der Handhabungsvorrichtung aus einer um ein
zentrales in der Bohrebene angeordnetes Drehlager beweglichen Oberzange und Unterzange,
die mit je einer Außenkonusfläche versehen sind, an der je ein Klemmgehäuse mit Gegenkonus
axial, vorzugsweise mit einem Hydraulikzylinder, verschiebbar für den Schließvorgang
angeordnet ist und die in Richtung Öffnung federbelastet sind. Hierdurch können überraschend
hohe Klemmkräfte am Bohrelement durch die vorhandenen formschlüssigen Verbindungen
der Greifelemente bei einfacher und robuster Mechanik ausgeübt werden. Dabei kann
es zweckmäßig sein, die Arbeitsflächen des Greifers mit Klemmeinsätzen zu bestücken,
die leicht auswechselbar sind und daher die Betriebsbereitschaft der Handhabungsvorrichtung
über eine lange Lebensdauer sicherstellen.
[0022] Der teleskopartig verfahrbare Greifarm der Handhabungsvorrichtung des erfindungsgemäßen
Bohrgerätes besteht vorteilhafterweise aus einem in einem Außengehäuse durch eine
hydraulische Verschiebeeinheit teleskopartig ausund einfahrbaren Innengehäuse, wobei
an dem freien vorderen Ende des Verschiebezylinders der Greifer angelenkt ist und
zwischen dem Greifer und dem Innengehäuse in gegenüberliegender Anordnung das Klemmgehäuse
mit Gegenkonus axial über eine Betätigungskulisse mit daran angeschlossenem Hydraulikzylinder
verschiebbar angeordnet sind. Mit dieser kompakten Anordnung wird eine außerordentlich
hohe Festigkeit und Leistungsfähigkeit erreicht, so daß koaxial zusammengesetzte Bohrelemente
von 120 kg und mehr Gewicht leicht handhabbar und in ihrer Position von der Handhabungsvorrichtung
fixierbar sind.
[0023] Um die Handhabungsvorrichtung an die verschiedenen Gegebenheiten unterschiedlicher
Bohrgeräte anpassen zu können, ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
vorgesehen, das Außengehäuse auf einer Führungsbahn der Befestigungskonsole mittels
eines Hydraulikzylinders in der Bohrebene axial verfahrbar zu lagern, so daß auch
größere Verfahrstrecken bei gleichbleibend kleinen Längenabmessungen der Handhabungsvorrichtung
und gleichbleibender Teleskop-Verfahrstrecke des Greifarms bewältigt werden können.
[0024] Das Trommelmagazin des erfindungsgemäßen Bohrgerätes weist in seiner bevorzugten
Ausgestaltung zwei mit Abstand zueinander fest an der Lafette des Bohrgerätes angeordnete
Kreisscheiben auf, deren eine zentrisch einen Antriebsmotor und deren andere eine
zentrisch angeordnete Wellenlagerung für eine dazwischen angeordnete Antriebswelle
trägt, wobei jede Kreisscheibe mit einem nach innen gerichteten Blechmantel versehen
ist, der eine Belade-und Entnahmeöffnung für die Bohrelemente in der Bohrebene auf
der zur Bohrachse hingewandten Seite aufweist und wobei mit der Antriebswelle sowohl
motorseitig als auch lagerungsseitig je ein parallel zur benachbarten Kreisscheibe
angeordneter Drehteller verbunden ist, der innerhalb des Blechmantels drehbar ist
und jeweils im in radialer Richtung äußeren Bereich nach innengerichtete korrespondierende
Fächer zur Aufnahme der Enden von äußeren Bohrelementen sowie in radialer Richtung
innere Erweiterungen dieser Fächer für die Aufnahme der Enden von Bohrgestängen aufweist,
wobei die obere Kreisscheibe stirnseitig in der Bohrebene eine Entnahmeöffnung für
die Entnahme des Bohrgestänges mit der Zieh- und Setzvorrichtung nach oben aufweist.
Die Fächer sind an den Drehtellern zweckmäßigerweise durch im wesentlichen halbzylindrische,
radial mit Erweiterungen versehene aufgeschweißte Blechmuffen gebildet, deren Öffnungen
blechmantelseitig angeordnet sind.
[0025] Ebenfalls zur Verbesserung der Führung und Halterung dienen zwei in der bevorzugten
Ausführungsform mit Abstand zur Mitte vorgesehene, auf der Welle befestigte scheibenförmige
Rohrhalter mit am äußeren Umfang vorgesehenen U-förmigen Ausnehmungen mit Erweiterungen
in radialer Richtung für die Bohrelemente und zwischen den Ausnehmungen angeordneten
Rollen- oder Elastomer-Elementen, die an den eingesetzten Bohrelementen außen anlegen
und diese sichern. Dabei sind sowohl für die äußeren Bohrrohre als auch für die inneren
Bohrgestänge entsprechende Rollen- oder Elastomer-Elemente vorgesehen. Die Halterung
für die Rollen- oder Elastomer-Elemente kann radial verstellbar sein, um eine Anpassung
an unterschiedliche Bohrelemente-Durchmesser zu ermöglichen.
[0026] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein erfindungsgemäßes
Bohrgerät schematisch dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine Frontansicht eines Bohrgerätes zum Doppelkopf- und Überlagerungsbohren, schematisch
in der Ausgangsstellung mit einer darunter angeordneten Ansicht gemäß Linie I-I;
- Fig. 2
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Spannkopf in Position fahren;
- Fig. 3
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Innenrohr durch Spannkopf aufnehmen;
- Fig. 4
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Spannkopf zieht Innenrohr aus dem Magazin;
- Fig. 5
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Spannkopf wird mit Innenrohr in Stellung
des Außenrohres gefahren;
- Fig. 6
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Einführen des Innenrohres in das Außenrohr;
- Fig. 7
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Spannkopf in Warteposition fahren;
- Fig. 8
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Hilfsgreifer und Hauptgreifer fahren aus
und greifen das Außen- und Innenrohr;
- Fig. 9
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Hauptgreifer fährt hoch;
- Fig. 10
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Doppelkopf-Bohrantrieb fährt auf das Koaxialgestänge
(Außenrohr, Innenrohr) und wird verschraubt; Hauptgreifer und Hilfsgreifer fahren
in Wartestellung;
- Fig. 11
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Außen- und Innenrohr werden abgebohrt;
- Fig. 12
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Innenrohr durch Doppelkopf-Bohrantrieb aufnehmen
und in Position fahren;
- Fig. 13
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Nach dem Gewindebrechen unten neben Greifer
ausfahren und Innenrohr greifen; danach Brechen der oberen Gewindeverbindung und Ablegen
des Innenrohrs im Magazin;
- Fig. 14
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Außenrohr durch Doppelkopf-Bohrantrieb aufnehmen
und in Position bringen;
- Fig. 15
- das Bohrgerät der Fig. 1 in der Funktion: Untere Gewindeverbindung brechen; Hauptgreifer
ausfahren und Außenrohr greifen; Brechen der oberen Gewindeverbindung und Ablegen
des Außenrohres in das Magazin.
[0027] Das in der Zeichnung dargestellte Bohrgerät 1 ist zum Doppelkopf- und Überlagerungsbohren
in verschiedenen Untergründen, wie Erdreich, Gestein oder Fels, vorgesehen. Es handelt
sich um ein Raupenfahrzeug mit einem Raupenfahrwerk 2, an dessen Schwenksäule über
Gelenkarme, einen Schwenkkopf für die Neigungseinstellung und einen Lafettenträger
eine Lafette 3 in allen Richtungen beweglich angelenkt ist. In der Zeichnung ist die
Lafette 3 in einer senkrechten Position dargestellt.
[0028] Die heb- und senkbare sowie nach allen räumlichen Achsrichtungen bewegbare Lafette
3 wird hydraulisch von einer Motor-Hydraulik-Einheit 4 angetrieben, die als Zentraleinheit
für die gesamte Hydraulik des Bohrgerätes vorgesehen ist. Auf der Lafette 3 ist axial
verfahrbar in entsprechenden Führungen ein Doppelkopf-Bohrantrieb 5 angeordnet, dessen
Antriebskopf einen Gewindeanschluß 6 für die Kopplung mit den einzelnen Schüssen des
zu setzenden oder zu ziehenden Bohrstranges aufweist. Jeder Schuß des zu setzenden
Bohrstranges besteht aus konzentrisch zueinander angeordneten Bohrelementen, nämlich
einem inneren Bohrrohr 7 geringeren Durchmessers, auch Bohrgestänge genannt, und einem
äußeren Bohrrohr 8 größeren Durchmessers, auch Außenrohr genannt. Generell finden
als Bohrelemente Bohrgestänge und/oder Bohrrohre Verwendung, wobei es sich im nachfolgend
beschriebenen Ausführungsbeispiel um Innenrohre 7 und Außenrohre 8 handelt. Die einzelnen
koaxial aus Innenrohr 7 und Außenrohr 8 zusammengestellten Schüsse werden zum Bohrstrang
zusammengesetzt, der von dem Doppelkopf-Bohrantrieb 5 durch Drehen und/oder Schlagen
in den Untergrund eingetrieben wird.
[0029] Am in der Zeichnung vorderen bzw. unteren Ende 9 der Lafette 3 ist eine Brech-, Klemm-
und Führungseinrichtung 10 für die Bohrelemente vorgesehen, die zum Festhalten, Aufdrehen
und Zudrehen der Gewindeverbindungen der Schüsse aus Innenrohr 7 und Außenrohr 8 dient.
[0030] Auf der in der Zeichnung linken Seite der Lafette 3 des Bohrgerätes 1 ist ein Magazin
11 für die Innenrohre 7 und Außenrohre 8 befestigt, das als Trommelmagazin ausgebildet
ist. Das Trommelmagazin 11 ist mittels eines Antriebsmotors 12 um seine Mittelachse
13, die sich in der Bohrebene 14 seitlich der Bohrachse 15 befindet, rotierbar, um
nacheinander die Bohrelemente in eine in der Bohrebene 14 liegende, zur Bohrachse
15 hingewendete Entnahmeposition bringen zu können. Die Entnahme selbst findet mittels
einer Handhabungsvorrichtung 16 statt, die auf der gegenüberliegenden, in der Zeichnung
rechten Seite der Lafette 3 in der Bohrebene 14 angeordnet ist. Die Handhabungsvorrichtung
16 weist einen Hauptgreifer 17 für die Außenrohre 8 bzw. die koaxial aus Innenrohr
7 und Außenrohr 8 zusammengestellten Schüsse des zu erstellenden Bohrstrangs auf sowie
einen Nebengreifer 18 für die Innenrohre 7, der beim Ziehen dieser wirksam wird. Die
Handhabungsvorrichtung 16 ist sowohl bezüglich des Hauptgreifers 17 als auch bezüglich
des Nebengreifers 18 identisch, wenn auch in den Abmessungen dem Anwendungszweck angepaßt,
aufgebaut und der in Fig. 1 der Zeichnung unteren Darstellung gemäß Linie I-I entnehmbar,
auf die nachfolgend Bezug genommen wird.
[0031] Demnach besteht die Handhabungsvorrichtung 16 aus einem kastenförmigen Außengehäuse
19, das nach vorn zur Bohrachse 15 hin offen ist, um teleskopartig verschiebbar ein
daran angeordnetes Innengehäuse 20 zu halten und zu führen. Zur Verschiebung des Innengehäuses
20 ist eine Hydraulik-Verschiebeeinheit 21 vorgesehen, deren Kolbenstange am Außengehäuse
19 fixiert ist und deren Zylinder mit dem Boden des Innengehäuses 20 fest verbunden
ist, so daß sich die Relativbewegung dieser beiden Teile zueinander im Falle einer
Betätigung der Hydraulik im Sinne einer Vorwärts- oder Rückwärtsverschiebung des Innengehäuses
20 auswirkt. Am vorderen Ende des Hydraulikzylinders befindet sich ein Drehlager 22
für den Hauptgreifer 17, der mindestens eine um das Drehlager 22 verschwenkbare Oberzange
23 und Unterzange 24 aufweist. Im beschriebenen Ausführungsbeispiel sind Doppelzangen
am Hauptgreifer 17 und Einfachzangen am Nebengreifer 18 vorgesehen. Die Maulöffnung
des Hauptgreifers 17 und Nebengreifers 18 ist nach vorn in Bewegungsrichtung des Innengehäuses
20, das gemeinsam mit dem Außengehäuse 19 einen teleskopartig verfahrbaren Greifarm
mit Greifer repräsentiert, gerichtet. Hierdurch wird eine lineare Vorwärts- oder Rückwärtsbewegung
der Handhabungsvorrichtung 16 in der Bohrebene 14 zum Aufnehmen, Positionieren, Verbinden
und Führen der Schüsse für den Bohrvorgang sowie für das Ziehen der Bohrelemente mit
dem schwierigen Brechen und Lösen der Gewindeverbindungen vollmaschinell in einfacher
Weise ermöglicht.
[0032] Eine besonders hohe Klemmwirkung des Greifers 17 bzw. 18 wird erreicht, indem Oberzange
23 und Unterzange 24 mit je einer Außenkonusfläche gemäß zeichnerischer Darstellung
versehen sind, an der ein Klemmgehäuse 25 mit Gegenkonusflächen formschlüssig zum
Innengehäuse 20 angeordnet ist. Das Klemmgehäuse 25 ist mittels eines Hydraulikzylinders
26 axial verschiebbar, wodurch sich über die Außenkonusflächen und die Gegenkonusflächen
die Oberzangen 23 und Unterzangen 24 durch eine gegeneinander gerichtete Bewegung
öffnen und schließen lassen. Zum Öffnen der Zangen ist durch eine in der Zeichnung
nicht erkennbare Feder eine Federbelastung in Öffnungsrichtung wirksam. Die Arbeitsflächen
von Hauptgreifer 17 und Nebengreifer 18 sind mit Klemmeinsätzen aus gehärtetem Material
bestückt, die leicht auswechselbar sind und die Betriebsbereitschaft der Handhabungsvorrichtung
16 über eine lange Lebensdauer sichern.
[0033] Die Handhabungsvorrichtung 16 ist mit ihrem Außengehäuse 19 verschiebbar auf einer
Führungsbahn einer Befestigungskonsole 28 angeordnet, die über eine Doppel-Bolzen-Gelenklagerung
29 an der Lafette 3 befestigt ist. Die Verschiebung findet mittels eines Hydraulikzylinders
30 statt und ist derart bemessen, daß sie in Ergänzung zu der Ausfahrbarkeit des Teleskopgreifarms
der Handhabungsvorrichtung den gesamten Bewegungsweg in der Bohrebene 14 über die
Bohrachse 15 zum Magazin 11 und zurück überdeckt.
[0034] An der Befestigungskonsole 28 erstreckt sich parallel zur Lafette 3 ein Hilfsrahmen
31, auf dem ein Hilfsgreifer 32 in der Bohrebene 14 angeordnet ist. Der Hilfsgreifer
32 ist auf einer Führung 33 in der Bohrebene über die Lafette hinaus bis zum Trommelmagazin
verfahrbar und weist eine hydraulisch betätigte Zange 34 auf, mit der das sich im
Trommelmagazin 11 in der Entnahmeposition befindliche Innenrohr 7 in einer Position
oberhalb des zugeordneten Außenrohres 8 erfaßt und gehalten werden kann.
[0035] Das Trommelmagazin 11 besteht im wesentlichen aus zwei mit Abstand zueinander über
Befestigungsarme 35 fest an der Lafette 3 des Bohrgerätes 1 angeordnete Kreisscheiben
36, 37, deren untere (Kreisscheibe 37) zentrisch den Antriebsmotor 12 und deren obere
(Kreisscheibe 36) eine zentrisch angeordnete Wellenlagerung für eine dazwischen angeordnete
Antriebswelle 38 trägt. Jede Kreisscheibe 36, 37 ist am äußeren Umfang mit einem nach
innengerichteten, aufgeschweißten kurzen Blechmantel 39, 40 versehen, der eine Belade-
und Entnahmeöffnung 41 für die Bohrelemente 7, 8 in der Bohrebene 14 auf der zur Bohrachse
15 hingewandten Seite aufweist. In diesem insgesamt äußeren Magazinteil ist eine drehbare
Trommel angeordnet, die gebildet wird aus zwei einander gegenüberliegend, benachbart
zu den Kreisscheiben 36, 37 und innerhalb der Blechmäntel 39, 40 angeordneten und
über den Motor 12 sowie die Welle 38 angetriebenen Drehtellern, die jeweils im äußeren
Bereich Fächer 42 zur Aufnahme der Enden sowohl der Außenrohre 8 als auch der Innenrohre
7 aufweist. Dabei sind jeweils ein Außenrohr 8 und ein Innenrohr 7 in radialer Richtung
hintereinander in jedem Fach 42 angeordnet, wozu das am Außenumfang für die Aufnahme
des Außenrohrs 8 relativ breit ausgebildete Fach 42 eine an die geringeren Abmessungen
des Innenrohrs 7 angepaßte innere Erweiterung in radialer Richtung aufweist.
[0036] Um die motorgetriebene schrittweise Drehbewegung der Trommel des Trommelmagazins
11 zu ermöglichen, sind die Drehteller fest mit der Antriebswelle 58 verbunden und
mit dieser rotierbar. Die Fächer 42 sind an den Drehtellern durch im wesentlichen
halbzylindrische aufgeschweißte Blechmuffen mit radialen Erweiterungen für die Innenrohre
gebildet, deren Öffnungen blechmantelseitig angeordnet sind.
[0037] Zur Verbesserung der Führung und Halterung der Bohrelemente dienen zwei mit Abstand
zur Mitte auf der Antriebswelle 38 befestigte scheibenförmige Rohrhalter 43, 44 mit
am äußeren Umfang vorgesehenen U-förmigen Ausnehmungen für die Außenrohre 8 und entsprechenden
radialen Erweiterungen für die Innenrohre 7 sowie beidseitig angeordneten Rollenelementen
45 für die Außenrohre und 46 für die Innenrohre 47, die elastisch an den Rohren außen
anlegen und diese sichern. Die Halterung der Rollenelemente 45 und 46 ist über Verstellglieder
radial verstellbar gestaltet, um eine Anpassung an unterschiedliche Bohrelemente-Durchmesser
zu ermöglichen.
[0038] Die obere Kreisscheibe 36 des Trommelmagazins 11 ist darüber hinaus mit einer stirnseitigen
Entnahmeöffnung 47 in Ergänzung der Belade- und Entnahmeöffnung 41 versehen, um von
oben her einer Zieh- und Setzvorrichtung 48 den Zugriff ins Trommelmagazin 11 zu ermöglichen.
Die Zieh- und Setzvorrichtung 48 ist oberhalb des Trommelmagazins 11 an der Lafette
3 in radialer Richtung zum Trommelmagazin seitlich verfahrbar auf Armen 49, 50 gelagert
und besteht aus einer rohrförmigen, parallel zur Lafette 3 sich erstreckenden Führung
51 für einen darauf nach unten und oben verfahrbaren Spannkopf 52, an dem eine Spannstange
53 mit einem Spannstück 54 zur Verbindung mit dem in Entnahmeposition befindlichen
Innenrohr 7 befestigt ist. Die Verfahrbarkeit in radialer Richtung zum Trommelmagazin
sowie das Absenken und Anheben des Spannkopfes 52 mit dem Spannstück 54 werden hydraulisch
durchgeführt.
[0039] Nachfolgend wird die Funktion des Bohrgerätes anhand der Figuren 2 bis 15 der Zeichnung
erläutert:
[0040] In der in Fig. 1 der Zeichnung dargestellten Ausgangsstellung wird das Bohrgerät
1 zunächst mit Bohrelementen beladen. Hierzu werden durch die Belade- und Entnahmeöffnung
42 des Trommelmagazins 11 sukzessive die Fächer 42 jeweils mit einem Innenrohr 7 und
sodann mit einem Außenrohr 8 bestückt. Es können auch zunächst die Innenrohre und
dann die Außenrohre in die Fächer gesetzt werden.
[0041] Gemäß Fig. 2 der Zeichnung wird nun die Zieh- und Setzvorrichtung 48 in radialer
Richtung nach links gemäß Pfeil verfahren und damit der Spannkopf 52 in eine Position
oberhalb des in der Entnahmeposition befindlichen Innenrohres 7 des Trommelmagazins
11 gefahren.
[0042] Gemäß Fig. 3 der Zeichnung verfährt der Spannkopf 52 in Pfeilrichtung nach unten
und führt auf diese Weise die Spannstange 53 mit dem Spannstück 54 durch die Öffnung
47 in das Trommelmagazin 11 ein und greift hydraulisch das Spannstück 54 das Innenrohr
7. Gemäß Fig. 4 der Zeichnung zieht im nächsten Verfahrensschritt der Spannkopf 52
das Innenrohr 7 in Pfeilrichtung aus dem Trommelmagazin 11 heraus, verfährt sodann
die Zieh- und Setzvorrichtung 48 gemäß Fig. 5 der Zeichnung in Pfeilrichtung nach
rechts über das in Entnahmeposition im Trommelmagazin 11 befindliche Außenrohr 8 und
senkt gemäß Fig. 6 das Innenrohr 7 durch die Öffnung 47 ab und führt das Innenrohr
7 koaxial in das Außenrohr 8 im Trommelmagazin 11 ein. Um dabei dafür zu sorgen, daß
das Innenrohr 7 in einer herausstehenden Position gegenüber dem Außenrohr 8 mit einem
gewünschten Überstand positioniert wird, findet sich auf dem unteren Drehteller hochstehend
ein Dorn 55 für jedes Außenrohr 8, der in das Außenrohr 8 hineinragt und eine Auflage
für das in Entnahmeposition eingesetzte Innenrohr 7 in erhöhter Position darstellt.
[0043] Nach der Ausbildung des zur Entnahme vorgesehenen Schusses aus einem Bohrelement,
das aus einem koaxial in einem Außenrohr 8 angeordneten Innenrohr 7 besteht, verfährt
der Spannkopf 52 gemäß Fig. 7 der Zeichnung wieder zurück in die Warteposition, wobei
vorher hydraulisch das Spannstück 54 öffnet und das Innenrohr 7 freigibt, so daß es
in seiner Position im Außenrohr 8 verbleibt.
[0044] Durch schrittweise Drehung der einzelnen Fächer des Trommelmagazins 11 in die Entnahmeposition
und Wiederholung des beschriebenen Vorgangs können alle Außenrohre des Magazins sukzessive
gemäß den Figuren 2 bis 7 mit Innenrohren bestückt werden.
[0045] Im nächsten Verfahrenszuge wird über die Hydraulik der Hilfsgreifer 32 aktiviert,
um mit seiner Zange 34 das Innenrohr 7 zu erfassen und in seiner Position festzuhalten.
Gleichzeitig wird der Hauptgreifer 17 der Handhabungsvorrichtung 16 nach links an
das in Entnahmeposition befindliche Außenrohr 8 des Magazins 11 herangefahren und
greift mit seiner Doppelzange 23, 24 durch hydraulische Betätigung das Außenrohr 8.
Das Verfahren sowohl des Hilfsgreifers 32 als auch das Hauptgreifers 17 ist durch
Pfeile in Fig. 8 der Zeichnung verdeutlicht.
[0046] Da in dem beschriebenen Ausführungsbeispiel der Dorn 55 nicht, wie in anderen Ausführungsformen,
nach unten wegfahrbar ist, wird gemäß Fig. 9 der Zeichnung die Handhabungsvorrichtung
16 gemeinsam mit dem Hilfsgreifer 32 etwas hochgefahren, bis das Außenrohr 8 oberhalb
des Dornes 55 und damit seitlich bewegbar positioniert ist. Die Stellung des Innenrohrs
7 im Außenrohr bleibt erhalten. Anschließend wird gemäß Fig. 10 der Zeichnung die
Entnahme des Schusses durch die Entnahmeöffnung 41 des Trommelmagazins 11 vorgenommen,
indem die Handhabungsvorrichtung 16 gemeinsam mit dem Hilfsgreifer 32 nach rechts
gemäß Pfeil verfahren werden, bis Außenrohr 8 und Innenrohr 7 an der Lafette 3 in
der Bohrachse 15 angeordnet sind. Sodann wird der Doppelkopf-Bohrantrieb 5 abgesenkt
und mit dem oberen Gewindeanschluß von Außenrohr 8 und Innenrohr 7 verschraubt. Die
Handhabungsvorrichtung 16 und der Hilfsgreifer 32 fahren zurück in die Wartestellung.
[0047] Fig. 11 der Zeichnung zeigt den eigentlichen Bohrvorgang im Doppelkopf-Bohrverfahren,
bei dem abschließend der Doppelkopf-Bohrantrieb 5 in seiner unteren Position an der
Lafette 3 befindlich ist. Auf diese Weise werden gemäß den Figuren 8 bis 11 alle anderen
Rohrpaare sukzessive abgebohrt und wird das Bohrloch fertiggestellt.
[0048] Grundsätzlich wird beim Doppelkopfbohren nach Fertigstellung des Bohrlochs zunächst
der innere Strang gezogen. Zu diesem Zweck wird der Doppelkopf-Bohrantrieb 5 mit dem
obersten Innenrohr 7 verschraubt und auf der Lafette 3 hochgefahren, bis mit Hilfe
Brech-, Klemm- und Führungseinrichtung 10 die untere Verschraubung gelöst werden kann
und das erste Innenrohr 7 gemäß Fig. 12 der Zeichnung frei ins Magazin rückführbar
wird. Dies wird vorgenommen mit Hilfe des Nebengreifers 18, der entsprechend Fig.
13 der Zeichnung das Innenrohr 7 greift, in der Bohrebene nach links verfährt und
durch die Belade- und Entnahmeöffnung 41 in das erste Fach 2 des Trommelmagazins 11
zurückführt. Im Fach 42 wird das Innenrohr 7 in der radialen innenliegenden Erweiterung
untergebracht, so daß davor noch Platz für das zugehörige Außenrohr verbleibt. Die
Ausgestaltung des Nebengreifers 18 mit hohen Klemmkräften ist derart, daß ohne manuelle
Hilfe die obere Gewindeverbindung zum Doppelkopf-Bohrantrieb gelöst werden kann, bevor
nach Hochfahren des Doppelkopf-Bohrantriebs 5 gemäß Pfeil die bereits beschrieben
Ablage des Innenrohrs 7 im Magazin erfolgt.
[0049] Entsprechend den Verfahrensweisen der Figuren 12 bis 13 werden alle Innenrohre aus
dem Bohrloch in das Magazin abgelegt.
[0050] Anschließend kann gemäß Fig. 14 der Zeichnung das erste Außenrohr 8 durch den Doppelkopf-Bohrantrieb
5 aufgenommen werden und in die dargestellte Position gemäß Pfeil gezogen werden.
Anschließend wird die untere Gewindeverbindung mit Hilfe der Brech-, Klemm- und Führungseinrichtung
10 gebrochen, wird sodann der Hauptgreifer ausgefahren, greift mit hohen Klemmkräften
das Außenrohr 8 und kann auf diese Weise ohne manuelle Hilfe auch die obere Gewindeverbindung
mittels des Doppelkopf-Bohrantriebs 5 gelöst werden. Abschließend findet gemäß Fig.
15 das Rückfahren des Außenrohrs 8 in das Trommelmagazin 11 statt.
[0051] In der Wiederholung der beschriebenen Verfahrensschritte werden alle Außenrohre aus
dem Bohrloch gezogen und im Magazin abgelegt. Anschließend kann erneut ein Bohrvorgang
gemäß Fig. 2 der Zeichnung begonnen werden.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1
- Bohrgerät
- 2
- Raupenfahrwerk
- 3
- Lafette
- 4
- Motor-Hydraulik-Einheit
- 5
- Doppelkopf-Bohrantrieb
- 6
- Gewindeanschluß
- 7
- Innenrohr
- 8
- Außenrohr
- 9
- vorderes (unteres) Ende
- 10
- Brech-, Klemm-, Führungseinrichtung
- 11
- Tommelmagazin
- 12
- Antriebsmotor
- 13
- Mittelachse
- 14
- Bohrebene
- 15
- Bohrachse
- 16
- Handhabungsvorrichtung
- 17
- Hauptgreifer
- 18
- Nebengreifer
- 19
- Außengehäuse
- 20
- Innengehäuse
- 21
- Hyraulik-Verschiebeeinheit
- 22
- Drehlager
- 23
- Oberzange
- 24
- Unterzange
- 25
- Klemmgehäuse
- 26
- Hydraulikzylinder
- 27
- Klemmeinsätze
- 28
- Befestigungskonsole
- 29
- Doppel-Bolzen-Gelenklagerung
- 30
- Hydraulikzylinder
- 31
- Hilfsrahmen
- 32
- Hilfsgreifer
- 33
- Führung
- 34
- Zange
- 35
- Befestigungsarme
- 36
- Kreisscheibe
- 37
- Kreisscheibe
- 38
- Welle
- 39
- Blechmantel
- 40
- Blechmantel
- 41
- Belade- und Entnahmeöffnung
- 42
- Fächer
- 43
- scheibenförmiger Rohrhalter
- 44
- scheibenförmiger Rohrhalter
- 45
- Rollenelemente für Außenrohre
- 46
- Rollenelemente für Innenrohre
- 47
- Entnahmeöffnung
- 48
- Zieh- und Setzvorrichtung
- 49
- Arme
- 50
- Arme
- 51
- Führung
- 52
- Spannkopf
- 53
- Spannstange
- 54
- Spannstück
- 55
- Dorn
1. Verfahren zum Doppelkopf- und Überlagerungsbohren, bei dem mit einem Bohrgerät (1)
für zwei konzentrisch aus Bohrelementen in Form von inneren Bohrgestängen (Innenrohr
7) und/oder äußeren Bohrrohren (Außenrohr 8) zusammengesetzten Bohrsträngen Löcher
im Erdreich, Gestein oder Fels gebohrt werden, wobei die Bohrelemente nacheinander
einem Trommelmagazin (11) maschinell entnommen und nach dem Bohren des Bohrlochs in
das Magazin (11) zurückgeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die unterschiedlichen, je einen Schuß des Bohrstrangs bildenden Bohrelemente (Innenrohre
7 und Außenrohre 8) im Trommelmagazin (11) in radialer Richtung hintereinander angeordnet
werden, daß zunächst das Innengestänge (Innenrohr 7) aus dem Magazin (11) in stirnseitiger
Richtung nach oben entnommen, koaxial über dem Außenrohr (8) positioniert und in dieses
eingefahren wird derart, daß es mit seinem oberen Anschlußgewinde aus dem Außenrohr
(8) herausragt, daß das Innengestänge (Innenrohr 7) und das Außenrohr (8) in dieser
Position zueinander gehalten werden und gemeinsam aus dem Magazin (11) entnommen,
in die Bohrachse (15) des Bohrgerätes (1) verfahren und an den Bohrantrieb (5) angeschlossen
werden, daß anschließend der Bohrvorgang sukzessive Schuß für Schuß mit obigen Verfahrensschritten
durchgeführt wird, daß nach Fertigstellung des Bohrlochs zunächst das Innengestänge
(Innenrohre 7) sukzessive Schuß für Schuß vollständig gezogen und in das Magazin (11)
rückgeführt wird, und daß abschließend die Außenrohre (8) sukzessive Schuß für Schuß
gezogen und in das Magazin zurückgeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erstbeladung des Trommelmagazins
(11) zunächst mit Innengestängen (Innenrohre 7) und dann mit Außenrohren (8) oder
abwechselnd mit Innengestängen/Außenrohren durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung des Innengestänges
(Innenrohre 7) in dem jeweils zugehörigen Außenrohr (8) im Magazin direkt hintereinander
vorgenommen wird oder daß jeweils während des Bohrvorgangs eines Schusses das Innengestänge
(Innenrohr 7) des nachfolgenden Schusses im Außenrohr (8) angeordnet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet
durch ein Bohrgerät (1) mit einer Lafette (3), einem an der Lafette (3) verfahrbaren
Doppelkopf-Bohrantrieb (5) für konzentrisch aus Bohrelementen, wie äußeren Bohrrohren
(8) und/oder inneren Bohrgestängen (Innenrohre 7) zusammengesetzten Bohrsträngen,
einem parallel zur Lafette (3) fest und unverschwenkbar angeordneten Trommelmagazin
(11) mit drehbarer Trommel für in radialer Richtung hintereinander angeordnete Bohrelemente
(Innenrohr 7, Außenrohr 8), welches kombiniert ist mit einer quer zu der Lafette (3)
und dem Trommelmagazin (11) arbeitenden Handhabungsvorrichtung (16) für die Bohrelemente
sowie mit einer oberhalb des Trommelmagazins (11) angeordneten Zieh- und Setzvorrichtung
(48) für die inneren Bohrgestänge (Innenrohre 7).
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Handhabungsvorrichtung
(16) ein Hilfsgreifer (32) vorgesehen ist, mit dem während des Transports der koaxial
zusammengesetzten Bohrelemente auf die Lafette (3) des Bohrgerätes und während des
Anschlusses des Doppelkopf-Bohrantriebs (5) das innere Bohrgestänge (Innenrohr 7)
bohrantriebsseitig in einer herausstehenden Position gegenüber dem äußeren Bohrrohr
(8) gehalten ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem äußeren Bohrrohr
(8) im Trommelmagazin (11) von unten ein Dorn (55) als Abstandshalter für das innere
Bohrgestänge (Innenrohr 7) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn (55) hydraulisch
nach unten wegfahrbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabungsvorrichtung
(16) eine Doppelgreiferanordnung oder zwei nebeneinander angeordnete Handhabungsvorrichtungen
mit Greifern (17, 18) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zieh-
und Setzvorrichtung (48) für die inneren Bohrgestänge (Innenrohre 7) in der Bohrebene
(14) auf an der Lafette (3) befestigten Schienen in radialer Richtung des Trommelmagazins
(11) seitlich verfahrbar gelagert ist und aus einer rohrförmigen, parallel zur Lafette
(3) sich erstreckenden Führung (51) für einen darauf nach unten und oben verfahrbaren
Spannkopf (52) besteht, an dem eine Spannstange (53) mit einem Spannstück (54) zur
Verbindung mit dem Bohrgestänge befestigt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabungsvorrichtung
(16) einen teleskopartig verfahrbaren Greifarm mit einem Greifer (17 oder 18) aufweist,
dessen Maulöffnung in Bewegungsrichtung des Greifarms axial nach vorn gerichtet angeordnet
ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Trommelmagazin
(11) mit seiner Mittel- und Rotationsachse (13) in der Bohrebene (14) seitlich der
Bohrachse (15) angeordnet und mit seiner Belade- und Entnahmeöffnung (41) zur Bohrachse
(15) hingewendet ist, wobei die Handhabungsvorrichtung (16) und ggf. der Hilfsgreifer
(32) auf der gegenüberliegenden Seite der Lafette (3) in der Bohrebene (14) angeordnet
sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Trommelmagazin
(11) eine stirnseitige Öffnung (47) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Greifer
(17 oder 18) der Handhabungsvorrichtung (16) aus einer um ein zentrales, in der Bohrachse
angeordnetes Drehlager (22) beweglichen Oberzange (23) und Unterzange (24) besteht,
die mit je einer Außenkonusfläche versehen sind, an der je ein Klemmgehäuse (25) mit
Gegenkonus axial verschiebbar für den Schließvorgang angeordnet ist und die in Richtung
Öffnung federbelastet sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Handhabungsvorrichtung
(16) aus einem in einem Außengehäuse (19) durch eine hydraulische Verschiebeeinheit
(21) teleskopartig aus- und einfahrbaren Innengehäuse (20) besteht, wobei an dem freien
vorderen Endes des Verschiebezylinders der Greifer (17 oder 18) angelenkt ist und
zwischen dem Greifer (17 oder 18) und dem Innengehäuse (20) in gegenüberliegender
Anordnung das Klemmgehäuse (25) mit Gegenkonus axial über eine Betätigungskulisse
mit daran angeschlossenem Hydraulikzylinder verschiebbar angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Außengehäuse (19) auf
einer Führungsbahn eine Befestigungskonsole (28) mittels eines Hydaulikzylinders in
der Bohrebene axial verfahrbar gelagert ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Trommelmagazin
zwei mit Abstand zueinander fest an der Lafette (3) angeordnete Kreisscheiben (36,
37) aufweist, deren eine zentrisch einen Antriebsmotor (12) und deren andere eine
zentrisch angeordnete Wellenlagerung für eine dazwischen angeordnete Antriebswelle
(38) trägt, wobei jede Kreisscheibe (36, 37) mit einem nach innen gerichteten Blechmantel
(39, 40) versehen ist, der eine Belade- und Entnahmeöffnung (41) in der Bohrebene
(14) auf der zur Bohrachse (15) hingewandten Seite aufweist und wobei mit der Antriebswelle
(38) sowohl motorseitig als auch lagerungsseitig je ein parallel zur benachbarten
Kreisscheibe (36, 37) angeordneter Drehteller verbunden ist, der innerhalb des Blechmantels
(39, 40) drehbar ist und jeweils im in radialer Richtung äußeren Bereich nach innengerichtete
korrespondierende Fächer (42) zur Aufnahme der Enden von äußeren Bohrelementen (8)
sowie in radialer Richtung innere Erweiterungen dieser Fächer (42) für die Aufnahme
der Enden von Bohrgestängen (Innenrohre 7) aufweist, wobei die obere Kreisscheibe
(36) stirnseitig in der Bohrebene eine Entnahmeöffnung (47) für die Entnahme des Bohrgestänges
mit der Zieh- und Setzvorrichtung (48) aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß mit Abstand zur Mitte auf
der Antriebswelle (38) scheibenförmige Rohrhalter (43, 44) mit am äußeren Umfang vorgesehenen
U-förmigen Ausnehmungen mit Erweiterungen in radialer Richtung für die Bohrelemente
vorgesehen sind, wobei zwischen den Ausnehmungen angeordnete Rollen- oder Elastomerelemente
(45, 46) angeordnet sind.