[0001] Die Erfindung betrifft eine Geräteabdeckung, insbesondere für elektrische Installationsgeräte,
mit einem Trägerteil.
[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE-U-296 05 581 ist eine derartige Installationsgeräteabdeckung
bekannt, die für Schalter, Taster, Steckdosen und dergleichen geeignet ist. Mittels
des Trägerteiles wird die Abdeckung an einen bestimmten Zweck bzw. an eine spezielle
Zielgruppe von Kunden angepaßt. Das Trägerteil dieser Abdeckung ist ein Symbolträger
für Sehbehinderte. Der mit einer ertastbaren Oberfläche versehene Symbolträger kann
auswechselbar in eine vorhandene oder zusätzlich anzubringende Aufnahme eines Betätigungsorgans
eines Tasters oder Schalters oder in den Klappdeckel einer Steckdosenabdeckung eingesetzt
werden. Auf diese Weise können elektrische Installationsgeräte nachträglich für Sehbehinderte
oder Blinde gekennzeichnet werden.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Geräteabdeckung, insbesondere für elektrische Installationsgeräte,
mit einem Trägerteil zu schaffen, die einfach und kostengünstig in der Herstellung
ist, keine besonderen fertigungstechnischen Maßnahmen an einem mit einer solchen Abdeckung
zu versehenden Gerät erfordert, und mit dem sich das Gerät in vereinfachter, schneller
und montagetechnisch sicherer Weise, bei der Herstellung oder nachträglich, für Sehbehinderte
oder Blinde kennzeichnen und/oder an veränderliche Ansprüche, die z.B. an sein Design
gestellt werden, anpassen läßt.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Trägerteil als ein aus einer
Folie geformtes Kunststoffteil mit einer Deckfläche und mit mindestens einem an der
Deckfläche angeformten Randsteg zum Umgreifen des Umrisses eines abzudeckenden Teiles
des Gerätes ausgebildet ist und vorzugsweise unterseitig eine Klebebeschichtung aufweist.
[0005] Die erfindungsgemäße Geräteabdeckung kann in universeller Weise mit Vorteil sowohl
von gesunden als auch von behinderten Menschen benutzt werden: Zur Kennzeichnung für
Sehbehinderte oder Blinde kann die Deckfläche des Trägerteiles mindestens ein Kennzeichnungssymbol
in Form einer reliefartigen Struktur und/oder einer Farbschicht aufweisen. Zusätzlich
oder ausschließlich kann mindestens die Deckfläche des Trägerteiles eine dreidimensionale
Oberflächengestalt und/oder eine Schmuckgestaltung, wie eine opalisierende Schicht,
eine Holzimitation, eine Metallisierung oder dergleichen aufweisen. Das Trägerteil
kann beispielsweise durchsichtig, aber auch eingefärbt sein. Dadurch ist die erfindungsgemäße
Geräteabdeckung flexibel an die unterschiedlichsten, z.B. an ihr Design gestellten,
Ansprüche anpaßbar.
[0006] Die erfindungsgemäße Abdeckung kann in wenig aufwendiger Weise, beispielsweise als
Kunststoff-Tiefziehteil, hergestellt und ohne die Notwendigkeit besonderer konstruktiver
Maßnahmen an dem abzudeckenden und gegebenenfalls für Sehbehinderte oder Blinde zu
kennzeichnenden Gerät angebracht werden. So sind vorteilhafterweise keine Aufnahmen
oder Ausnehmungen am Gerät bzw. an dessen zu kennzeichnendem Teil nötig.
[0007] Die bevorzugt zur Befestigung des Trägerteils an bzw. auf dem abzudeckenden Teil
vorgesehene Klebebeschichtung kann dabei als Selbstklebeschicht ausgebildet und insbesondere
von einer abziehbaren Abdeckfolie bedeckt sein. Die Montage wird somit erleichtert
und die Montagezeit verkürzt, da die Abdeckfolie nur zur Montage abgezogen und das
Kunststoffteil auf das abzudeckende Geräteteil aufgesetzt und angepreßt zu werden
braucht. Der an der Deckfläche angeformte Randsteg, der den Umriß des abzudeckenden
Teiles des Gerätes zu umgreift, kann dabei zentrierend wirken und das Kunststoffteil
zuverlässig auf dem abzudeckenden Geräteteil fixieren.
[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
sowie der folgenden Beschreibung enthalten.
[0009] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels soll
im folgenden die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Explosionsdarstellung einer erfindungsgemäßen Geräteabdeckung
mit einem damit abzudeckenden Geräteteil,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Geräteabdeckung entsprechend
Fig. 1, auf das Geräteteil aufgesetzt,
- Fig. 3
- einen gegenüber Fig. 2 weiter vergößerten Ausschnitt aus dem in Fig. 2 mit III bezeichneten
Bereich der erfindungsgemäßen Geräteabdeckung einschließlich des abgedeckten Geräteteiles,
- Fig. 4
- einen in seiner Vergrößerung Fig. 3 entsprechenden Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen
Geräteabdeckung.
[0010] In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit den gleichen
Bezugszeichen versehen, so daß sie in der Regel auch jeweils nur einmal beschrieben
werden.
[0011] Wie sich aus den Fig. 1 bis 4 ergibt, weist eine erfindungsgemäße Geräteabdeckung
ein Trägerteil 1 auf. Mit diesem Trägerteil 1 können Geräte, in der zeichnerischen
Darstellung ist beispielhaft ein als Wippe eines elektrischen Schalters ausgebildetes
Geräteteil 2 abgebildet, für Sehbehinderte oder Blinde ausgestattet werden. Von besonderem
Vorteil ist dabei, daß diese Ausstattung nicht nur bei der Herstellung des Gerätes,
sondern auch ohne nennenswerten Arbeitsaufwand nachträglich, beispielsweise an den
Geräten in einer Wohnung, die von einem Sehbehinderten neu bezogen werden soll, geschehen
kann. Ebenso ist es auch möglich, die erfindungsgemäße Geräteabdeckung an ein bestimmtes
Interieur anzupassen oder modische Trends zu berücksichtigen.
[0012] Fig. 1 zeigt das Trägerteil 1 und das damit abzudeckende Geräteteil 2 in Einzeldarstellung;
in Fig. 2 ist das Trägerteil 1 auf das Geräteteil 2 aufgesetzt.
[0013] Das Trägerteil 1 ist vorzugsweise als ein Tiefziehteil aus durchsichtigem Kunststoff
ausgebildet und ist der Form des abzudeckenden Geräteteiles 2 angepaßt. Das Trägerteil
1 kann auch eingefärbt sein. Bei der Fertigung des Trägerteils 1 aus Folie kann z.B.
eine sogenannte Strukturfolie, wie sie in der Möbelindustrie verwendet wird, eingesetzt
werden.
[0014] Das Trägerteil 1 besitzt eine Deckfläche 3 und einen an der Deckfläche 3 befindlichen
Randsteg 4, der, wie Fig. 2 zeigt, im Montagezustand den Umriß des abgedeckten Teiles
2 des Gerätes umgreift, wobei die Deckfläche 3 ein oder mehrere Kennzeichnungssymbole
in Form einer reliefartigen Struktur 5 und/oder einer Farbschicht 6 aufweisen kann
und unterseitig eine Klebebeschichtung 7 besitzt.
[0015] Die reliefartige Struktur 5 des Trägerteils 1 kann von einem Blinden oder Sehbehinderten
ertastet und dadurch das auf dem Trägerteil 1 befindliche Symbol erkannt werden. Die
Darstellung in Fig. 1 zeigt ein großes, klares und leicht verständliches Symbol für
einen Lichtschalter, bei dem nur wenige Linien zur Erkennbarkeit ausreichen. Entsprechend
dem konkreten Anwendungszweck, wie beispielsweise Schalter für Türöffner, Wechselsprechanlagen,
elektrische Heizungen usw., können die dargestellten Symbole variieren.
[0016] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Kennzeichnungssymbole in der reliefartigen
Struktur 5 erhaben ausgebildet sind, wie insbesondere aus Fig. 3 deutlich wird. Der
gesamte übrige Bereich der Deckfläche 3 kann dann sehr gut an der Oberfläche des abzudeckenden
Teiles 2 anliegen. Zwar könnte dies auch erreicht werden, wenn die Kennzeichnungssymbole
in der reliefartigen Struktur 5 als Vertiefungen dargestellt wären, das Trägerteil
1 müßte dann jedoch zumindest an seiner Deckfläche 3 mit einer größeren Wandstärke
ausgebildet sein.
[0017] Für Blinde ist es bereits ausreichend, wenn die Deckfläche 3 ausschließlich ein oder
mehrere Kennzeichnungssymbole in Form der reliefartigen Struktur 5 aufweist.
[0018] Für Sehschwache kann es bereits ausreichend sein, wenn die Deckfläche 3 ein oder
mehrere farbige Kennzeichnungssymbole aufweist. Diese können durch Einfärben der Deckfläche
oder in Form einer großflächig ausgebildeten, auffälligen und kontrastreichen Farbschicht
6 erzeugt sein. Eine solche Farbschicht 6 ist den vergrößerten Darstellungen der erfindungsgemäßen
Geräteabdeckung in Fig. 3 und 4 zu entnehmen. Die Farbschicht 6 ist dabei, wie in
den Fig. 3 und 4 dargestellt ist, unterseitig an der Deckfläche 3 vorgesehen, kann
aber auch oberseitig aufgetragen werden, wobei, wenn die Farbschicht 6 sehr dick ausgebildet
ist, schon allein dadurch eine erhabene reliefartige Struktur 5 entstehen kann.
[0019] Anstelle der Kennzeichnungssymbole oder zusätzlich kann für Zwecke der Anpassung
an einen besonderen Ausstattungsstil in einem Raum mindestens die Deckfläche 3 des
Trägerteiles 1 eine dreidimensionale Oberflächengestalt, wie eine Holzstruktur, eine
speziell rauhe Oberflächengestaltung und/oder eine Schmuckgestaltung, wie eine opalisierende
Schicht, eine farbliche Holzimitation, eine Metallisierung od. dgl. aufweisen. So
kann die Abdeckung elektrischer Installationsgeräte vorteilhafterweise auf eine bestimmte
Möblierung oder auf eine spezielle Wandgestaltung abgestimmt werden.
[0020] Wie bereits erwähnt, weist die Deckfläche 3 unterseitig eine Klebebeschichtung 7
auf. Vorteilhafterweise kann diese Klebebeschichtung 7 als Selbstklebeschicht ausgebildet
und, wie Fig. 4 veranschaulicht, von einer abziehbaren Abdeckfolie 8 bedeckt sein.
Die Abdeckfolie 8 braucht zur Montage nur abgezogen, das Trägerteil 1 auf das abzudeckende
Geräteteil 2 aufgesetzt und angepreßt zu werden. Eine solche Montage kann auch von
jedem Nicht-Fachmann problemlos und ohne Fehler vorgenommen werden.
[0021] Wie oben ausgeführt, entspricht der an der Deckfläche 3 des Trägerteils 1 vorhandene
Randsteg 4 dem Umriß des abzudeckenden Teiles 2 des Gerätes. Er kann so bei der Montage
zentrierend wirken und das Trägerteil 1 auf dem abzudeckenden Geräteteil 2 gegen seitliche
Verschiebungen sichern. Aus Fig. 1 ist erkennbar, daß im vorliegenden Beispiel der
Randsteg 4 die gesamte Deckfläche 3 umgibt. Es ist aber bereits ausreichend und im
Sinne einer materialökonomischen Herstellung der erfindungsgemäßen Geräteabdeckung
bzw. insbesondere bei mit geringem seitlichen Spiel in eine äußere Aufnahme eingesetzten
Geräteteilen 2 sinnvoll, wenn der Randsteg 4 das Trägerteil 1 nur bereichsweise umgreift,
z.B., wenn der Randsteg nur an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten des Trägerteils
1 ausgebildet ist.
[0022] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen, wie dies bereits
aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht. So ist es beispielsweise möglich, die
erfindungsgemäße Abdeckung nicht nur für elektrische Installationsgeräte, sondern
auch für eine Temperaturregelungsarmatur einer Heizungsanlage vorzusehen. Die den
einzelnen Heizstufen entsprechenden Kennzeichnungen könnten in diesem Fall beispielsweise
auch in Brailleschrift im Umfangsbereich auf einer kreisförmig ausgebildeten Deckfläche
3 des Trägerteils 1 angeordnet sein.
1. Geräteabdeckung, insbesondere für elektrische Installationsgeräte, mit einem Trägerteil
(1),
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (1) als ein aus einer Folie geformtes Kunststoffteil mit einer
Deckfläche (3) und mit mindestens einem an der Deckfläche (3) angeformten Randsteg
(4) zum Umgreifen des Umrisses eines abzudeckenden Teiles (2) des Gerätes ausgebildet
ist.
2. Geräteabdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (1) unterseitig eine Klebebeschichtung (7) aufweist.
3. Geräteabdeckung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die Deckfläche (3) des Trägerteiles (1) eine dreidimensionale Oberflächengestalt
und/oder eine Schmuckgestaltung, wie eine opalisierende Schicht, eine Holzimitation,
eine Metallisierung od. dgl., aufweist.
4. Geräteabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Deckfläche (3) des Trägerteiles (1) mindestens ein Kennzeichnungssymbol in
Form einer reliefartigen Struktur (5) und/oder einer Farbschicht (6) aufweist.
5. Geräteabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (1) aus einem Kunststoff-Tiefziehteil gebildet ist.
6. Geräteabdeckung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Klebebeschichtung (7) als Selbstklebeschicht ausgebildet und von einer abziehbaren
Abdeckfolie (8) bedeckt ist.
7. Geräteabdeckung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnungssymbole in der reliefartigen Struktur (5) erhaben ausgebildet
sind.
8. Geräteabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Randsteg (4) an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten des Trägerteiles
(1) ausgebildet ist.
9. Geräteabdeckung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Farbschicht (6) unmittelbar an der Unterseite des aus einem durchsichtigen
Kunststoff bestehenden Trägerteiles (1) und auf diese die Klebebeschichtung (7) aufgebracht
ist.
10. Geräteabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Randsteg (4) umlaufend ausgebildet ist.
11. Geräteabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das Trägerteil (1) eingefärbt ist.