(19)
(11) EP 0 861 622 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.09.1998  Patentblatt  1998/36

(21) Anmeldenummer: 98102787.3

(22) Anmeldetag:  18.02.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47G 1/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 01.03.1997 DE 19708364

(71) Anmelder: Beiersdorf Aktiengesellschaft
20245 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • DoCanto, Fabricio
    22083 Hamburg (DE)
  • Koop, Norbert
    20251 Hamburg (DE)

   


(54) Haltevorrichtung


(57) Haltevorrichtung mit einer Basisplatte, die für die Verklebung mit einem auf Zug entklebenden Klebstreifen so ausgebildet ist, daß ein Anfasser des Klebstreifens die Basisplatte überragt, und mit einem vorderen Funktionsteil, das die Basisplatte und auch den diese überragenden Anfasser des Klebstreifens abdeckt, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisplatte (2) und das vordere Funktionsteil (4) einteilig und über ein Scharnier (3) verbunden ausgebildet ist, wobei das vorderen Funktionsteil (4) eine Haltevorrichtung (8) aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung, die mittels auf Zug entklebende Klebstreifen reversibel verklebbar und wieder verwendbar ist, ggf. mit einem neuen solchen Klebstreifen.

[0002] Auf Zug entklebende Klebstreifen sind als

tesa Power-Strips" von der Beiersdorf AG im Handel und auch durch zahlreiche Patente beschrieben, wie DE 33 31 016 B1, DE 42 22 849 B1, DE 43 39 604 B1, DE 44 28 587 B1 und DE 44 31 914 B1. Aber auch US 4.024.312, WO92/11332, WO92/11333 und WO95/06691 beschreiben derartige Klebstreifen. Aus der Verklebung werden solche Klebstreifen in Richtung der Klebfuge herausgezogen, ähnlich dem Öffnen eines Weckglases.

[0003] Auch Haken oder ähnliche Befestigungssysteme für die Verwendung zusammen mit solchen Klebstreifen sind im Handel als

tesa Power-Strips mit Haken" oder auch

tesa Power-Strips Systemhaken" von der Beiersdorf AG, beschrieben auch durch DE 42 33 872 B1 und DE 195 11 288 B1. Aber auch WO94/21157 beschreibt derartige Haken.

[0004] Problematisch ist bei Haken und dergleichen des Standes der Technik einerseits die optische Abdeckung des Anfassers, der zum späteren Ziehen die Vorrichtung überragen muß, aber auch der Schutz dieses Anfassers vor Manipulation oder auch Beschädigung, insbesondere auch Schaden durch UV-Licht, denn sobald der Anfasser beschädigt ist und beim späteren Ziehen reißt, ist alles verloren, Fügeteile und Kunde. Und schließlich ist eine mehrteilige Ausgestaltung, wie sie der Stand der Technik lehrt, dann nachteilig, wenn das eine Teil verloren ging oder etwa bei der Montage herunterfiel.

[0005] Aufgabe der Erfindung war es, hier Abhilfe zu schaffen, insbesondere einen Haken oder dergleichen zu schaffen, der die Nachteile des Standes der Technik nicht oder zumindest nicht in dem Maße aufweist.

[0006] Demgemäß betrifft die Erfindung eine Haltevorrichtung, insbesondere einen Haken, wie sie im einzelnen in den Ansprüchen gekennzeichnet ist. Die Ausführungsformen gemäß den Unteransprüchen sind dabei bevorzugt.

[0007] Vorteile der erfindungsgemäßen Haltevorrichtung liegen insbesondere darin, daß sie leicht und ohne teure Werkzeuge herzustellen ist, insbesondere sind keine beweglichen Werkzeugteile nötig. Aber auch eine einfache Anwendung ist gegeben, ohne daß eine Erklärung durch Begleitzettel etc. nötig wäre, denn das einteilige Produkt zeigt seinem Verwender gewissermaßen von selbst, wie er es denn um sein Scharnier herum zusammenlegen soll. Und schließlich ist auch die Herstellung besonders kleiner Haken und anderer Befestigungssysteme, wie Gardinenhaken, Kabelhalter u.a. möglich, denn man braucht keinen freien Platz auf der Rückseite des Hakens, wie etwa bei dem im Handel erhältlichen zweitiligen System mit einem Basis-Steckteil.

[0008] Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung wird mit seiner Basisplatte vorzugsweise auf den bereits auf der Wand etc. verklebten Klebstreifen geklebt. Der Anfasser des Klebstreifens bleibt dabei überstehend zugänglich. Nun wird das Funktionsteil über Basisplatte und Anfasser geklappt, so daß beide dahinter verborgen sind. Vorzugsweise verrastet dabei das Funktionsteil mit der Basisplatte. Umgekehrt wird zum späteren Entfernen das Funktionsteil zunächst aufgeklappt und festgehalten, der Anfasser wird so zugänglich und durch Ziehen an diesem in Richtung der Verklebungsebene wird die Verklebung gelöst. Dabei verhindert man durch das Festhalten des Funktionsteils, daß der Klebestreifen beim Abziehen zu stark angedrückt wird und deswegen möglicherweise reißt, oder daß deswegen eine unnötig hohe Stripkraft aufgewendet werden muß. Die Haltevorrichtung wird also unbeschädigt abgenommen (von der unbeschädigten Wand oder dergleichen) und kann wieder verwendet werden.

[0009] Die Erfindung soll nun anhand von Beispielen und Zeichnungen erläutert werden, ohne sie dadurch aber unnötig einschränken zu wollen. Es zeigen:
Fig. 1
eine aufgeklappte Haltevorrichtung, schräg von hinten,
Fig. 2
eine Ansicht gemäß Figur 1, nun schräg von vorn bezogen auf die Basisplatte,
Fig. 3
eine halb aufgeklappte Haltevorrichtung, schräg von vorn und mit hinterklebtem Klebstreifen, und
Fig. 4
eine zugeklappte Haltevorrichtung, schräg von vorn,
Fig. 5
eine rund bzw. oval ausgestaltete Haltevorrichtung von schräg vorn, im aufgeklapptem Zustand,
Fig. 6
eine Haltevorrichtung gem. Figur 5, von schräg hinten gesehen,
Fig. 7
eine weitere Haltevorrichtung gemäß Figur 5, im halb aufgeklappten Zustand und schräg von hinten, und
Fig. 8
eine Haltevorrichtung gemäß Fig. 7, zugeklappt und schräg von vorn gesehen.


[0010] Die Haltevorrichtung 1 weist eine Basisplatte 2 auf, die über ein Scharnier 3, ausgebildet als Filmscharnier mit dem vorderen Funktionsteil 4 verbunden ist. Über das Scharnier 3 ist das Funktionsteil 4 über die Basisplatte 2 derart klappbar (Pfeil A in Fig. 3), daß das Funktionsteil 4 die Basisplatte 2 abdeckt, und mit Randbereichen 5 diese umfaßt, ebenso einen hinter der Basisplatte 2 zu verklebenden Klebstreifen 6 bzw. dessen Anfasser 7. Im zugeklappten Zustand gemäß Fig. 4 verschwinden damit die Basisplatte 2 und auch der Klebstreifen 6 mit seinem Anfasser 7. Durch Ziehen an dem Anfasser 7 in Richtung des Pfeils B (Fig. 3 und Fig. 7), kann der Klebeverbund beschädigungslos und rückstandsfrei wieder getrennt werden.

[0011] An seiner Vorderseite weist das Funktionsteil 4 eine Haltevorrichtung 8 auf, ausgebildet als ein Haken.

[0012] An der Rückseite der Basisplatte 2 befinden sich seitlich Abstandshalter 9. Diese begrenzen seitlich den Klebstreifen 6. Ihre Höhe ist niedriger als die Dicke des Klebstreifens 6, und beträgt insbesondere etwa 2/3 - 1/3 der Dicke des Klebstreifens 6.

[0013] Allgemein besteht eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung insbesondere aus für den Spritzguß geeigneten flexiblen Kunststoff, insbesondere aus Styrolux.


Ansprüche

1. Haltevorrichtung mit einer Basisplatte, die für die Verklebung mit einem auf Zug entklebenden Klebstreifen so ausgebildet ist, daß ein Anfasser des Klebstreifens die Basisplatte überragt, und mit einem vorderen Funktionsteil, das die Basisplatte und auch den diese überragenden Anfasser des Klebstreifens abdeckt, dadurch gekennzeichnet, daß die Basisplatte (2) und das vordere Funktionsteil (4) einteilig und über ein Scharnier (3) verbunden ausgebildet ist, wobei das vorderen Funktionsteil (4) eine Haltevorrichtung (8) aufweist.
 
2. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier (3) ein Filmscharnier ist.
 
3. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus Kunststoff besteht und als einteiliges Spritzgußteil ausgebildet ist.
 
4. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (1) ein Haken, eine Klammer oder ein Druckknopf ist.
 
5. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das vordere Funktionsteil (4) Rastvorrichtungen aufweist mit denen es mit entsprechenden Rastvorrichtungen in der Basisplatte (2) wiederlösbar einrastbar ist.
 
6. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Klebstreifen (6) zugewandte Seite der Basisplatte (2) Abstandshalter (9) aufweist, die zu beiden Seiten des aufzuklebenden Klebstreifens (6) angeordnet sind, wobei die Höhe der Abstandshalter (9) geringer als die Dicke des Klebstreifens (6) ist.
 
7. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Funktionsteile (4) Randbereiche (5) aufweist, die die Basisplatte (2) und den hinter diese zu klebenden Klebstreifen (6) seitlich umfassen und optisch abdecken.
 
8. Haltevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er einen hinter die Basisplatte (2) geklebten Klebstreifen (6) aufweist.
 




Zeichnung