[0001] Die Erfindung betrifft ein Rundquetschwerk für Schlauch-Wirkware mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist vorzugsweise dafür vorgesehen, Bugmarkierungen in
naßveredelter Schlauch-Wirkware zu vermeiden, die beim Ausquetschen der Behandlungsflotte
aus der Wirkware entstehen.
[0003] Aus der DE 43 34 897 C1 ist eine kombinierte Ausbreit- und Quetschvorrichtung, insbesondere
für Schlauch-Wirkware bekannt, die eine an einem drehend gelagerten Träger befestigte
Breithalteeinrichtung aufweist, wobei an der Breithalteeinrichtung wenigstens eine
Ausbreitrolle vorgesehen ist, deren radialer Abstand zum Träger veränderlich ist.
Dadurch kann die Quetschvorrichtung an verschieden große Breiten beziehungsweise Durchmesser
der Schlauch-Wirkware angepaßt werden. Das eigentliche Quetschwerk besteht aus einer
Kolben-Zylindereinheit, die an einem drehend gelagerten Lagerring befestigt ist und
mit wenigstens einer drehend angetriebenen Quetschwalze in Verbindung steht. Gegenüberliegend
der Quetschwalze, also innerhalb der Schlauch-Wirkware sind zwei am Träger drehbar
befestigte Gegenwalzen angeordnet. Die Schlauch-Wirkware wird dabei zwangsläufig zwischen
der schräg zur Längsachse der Ausbreiteinrichtung angeordneten Quetschwalzen und den
mit der gleichen Schräge angeordneten Gegenwalzen hindurchgezogen. Dabei wird durch
die Kolbenzylindereinheit eine Quetschkraft ausgeübt, die einstellbar ist und durch
welche die Behandlungsflotte aus der Ware gequetscht wird.
[0004] Die beschriebene Anordnung hat bei schmaler Maschineneinstellung, d.h., bei Verwendung
von Schlauch-Wirkware kleinen Durchmessers den Nachteil, daß insgesamt sechs Gegenwalzen
und drei Ausbreitrollen kreisförmig innerhalb der Ware untergebracht werden müssen.
Das heißt, entweder müssen die Gegenwalzen im Durchmesser sehr klein gewählt werden,
um schmale Schlauchwaren verarbeiten zu können, oder der minimale Warendurchmesser
ist relativ groß zu halten, um den Einbau von größeren Gegenwalzen zu ermöglichen.
Bei Verwendung von Gegenwalzen mit kleinem Durchmesser muß die Quetschkraft verringert
werden, um eine Walzendurchbiegung zu verhindern. Dies führt zu schlechteren Abquetscheffekten.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist, ein Rundquetschwerk der eingangs beschriebenen Art derart
weiter zu bilden, daß auch sehr kleine Warendurchmesser bei gleichbleibender Ausquetschqualität
verarbeitet werden können.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß pro Quetschwerk je zwei Quetschwalzen
außerhalb der Ware und eine Gegenwalze innerhalb der Ware angeordnet sind.
[0007] Dadurch wird erreicht, daß nun lediglich drei Gegenwalzen und drei Ausbreitrollen
innerhalb der Ware angeordnet werden müssen, so daß im Vergleich zu bekannten Quetschwerken
der Warendurchmesser relativ klein gehalten werden kann. Trotzdem ist es erfindungsgemäß
möglich, die Gegenwalzen in ihrem Durchmesser relativ groß zu halten, so daß große
Abquetschkräfte möglich sind. Die Gegenwalzen können nun näher am Träger angebracht
werden, wodurch der minimale Arbeitsdurchmesser der Maschine relativ klein gehalten
werden kann.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Vergleich zum Stand der Technik in
den Zeichnungen dargestellt.
[0009] Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Rundquetschvorrichtung nach dem Stand der Technik in Draufsicht bei minimaler
Schlauchwarenbreite;
- Figur 2:
- eine Rundquetschvorrichtung nach dem Stand der Technik in Draufsicht bei maximaler
Schlauchwarenbreite;
- Figur 3:
- das erfindungsgemäße Rundquetschwerk in Draufsicht bei minimaler Schlauchwarenbreite;
- Figur 4:
- das erfindungsgemäße Rundquetschwerk in Draufsicht bei maximaler Schlauchwarenbreite.
[0010] Der Aufbau und die Arbeitsweise des gesamten Rundquetschwerkes ist ausführlich in
der eingangs erwähnten DE 43 34 897 C1 beschrieben und soll hier nicht im einzelnen
wiederholt werden. Im folgenden werden deshalb lediglich die erfindungswesentlichen
Teile der Quetschvorrichtung beschrieben.
[0011] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Quetschwerk nach dem Stand der Technik in Draufsicht.
Man erkennt im einzelnen die Quetschwerke 4, welche jeweils eine außerhalb der Schlauch-Wirkware
6 angeordnete Quetschwalze 1 aufweisen und zwei zugehörige, innerhalb der Schlauchware
6 angeordnete, der Quetschwalze 1 gegenüberliegende Gegenwalzen 2.
[0012] Die auszuquetschende Schlauch-Wirkware 6 ist zum einen über Ausbreitrollen 3 und
zum anderen durch einen einstellbaren Quetschspalt, der durch die Quetschwalze 1 und
die Gegenwalzen 2 gebildet wird, in jedem Quetschwerk 4 geführt.
[0013] Der Quetschspalt und damit auch die aufdie Schlauch-Wirkware 6 wirkende Quetschkraft
ist mittels der die jeweilige Quetschwalze 1 tragenden Kolben-Zylindereinheit 8 einstellbar.
Die Kolben-Zylindereinheit wirkt dabei als Trageorgan für die Quetschwalze 1 und gleichzeitig
zur Erzeugung der erforderlichen Quetschkraft.
[0014] Im Zentrum der Quetschvorrichtung befindet sich ein Träger 9, an welchem einerseits
die Gegenwalzen 2 und andererseits Stützstreben 10 befestigt sind, welche Stützstreben
die Ausbreitrollen 3 tragen. Durch einen Verstellmechanismus der Stützstreben, der
hier nicht im einzelnen beschrieben ist, ist eine radiale Verstellung der Ausbreitrollen
3 relativ zum Träger 9 möglich. Wird nun eine Schlauchware relativ kleinen Durchmessers
verarbeitet, wie in Figur 1 ersichtlich, befinden sich die Ausbreitrollen 3 in minimalem
Abstand vom Träger 9. Wird eine Schlauchware 6 großen Durchmessers verarbeitet, so
läßt sich die Quetschvorrichtung durch Vergrößerung des Abstandes der Ausbreitrolle
vom Träger 9 an den Durchmesser der Schlauchware anpassen, wie es in Figur 2 gezeigt
ist.
[0015] Der minimale, noch zu verarbeitende Durchmesser der Schlauch-Wirkware ist, wie Figur
1 zeigt, begrenzt, da innerhalb der Ware 6 insgesamt sechs Gegenwalzen 2 und drei
Ausbreitrollen 3 kreisförmig untergebracht werden müssen, wobei zur Minimierung des
erreichbaren Durchmessers die Walzen 2 bzw. Rollen 3 möglichst klein gehalten werden
müssen. Ein kleiner Durchmesser der Gegenwalzen heißt jedoch, daß die durch die Quetschwalze
1 aufgebrachte Quetschkraft verringert werden muß, um ein Durchbiegen der Gegenwalzen
2 zu verhindern.
[0016] Die Figuren 3 und 4 zeigen nun das erfindungsgemäße Rundquetschwerk, das im wesentlichen
dem Aufbau dem in Figuren 1 und 2 beschriebenen Rundquetschwerk nach dem Stand der
Technik entspricht.
[0017] Im Gegensatz zum bekannten Rundquetschwerk sind pro Kolben-Zylindereinheit 8 nun
zwei Quetschwalzen 5 angeordnet, welche mit nur einer Gegenwalze 7 zusammenwirken,
die den Quetschwalzen 5 gegenüberliegend innerhalb der Schlauch-Wirkware 6 angeordnet
ist.
[0018] Wie man insbesondere in Figur 3 erkennt, läßt sich mit der erfindungsgemäßen Anordnung
der Quetsch bzw. Gegenwalzen 5, 7 Schlauch-Wirkware 6 mit sehr kleinem Durchmesser
verarbeiten, da gegenüber dem Stand der Technik durch Anordnung von nun insgesamt
nur drei Ausbreitrollen 3 und drei Gegenwalzen 7 der Platzbedarf innerhalb der Ware
6 sehr viel geringer ist.
[0019] Dadurch ist es nun möglich, den Durchmesser der Gegenwalzen 7 relativ groß zu halten,
was dem zu erreichenden Quetscheffekt zugute kommt, da auf diese großen Gegenwalzen
7 große Quetschkräfte ausgeübt werden können, ohne diese zu verbiegen oder zu schädigen.
Es sei noch erwähnt, daß die gesamte Quetschanordnung rotiert, wobei der Träger 9
mit der daran befestigten Ausbreitvorrichtung und den Gegenwalzen 7 um die Achse des
Trägers 9 rotieren und gleichzeitig die Quetschwalzen 5 mit dem Träger 9 rotieren,
weil die Kolben-Zylindereinheit 8 an einem Lagerring 11 befestigt ist, der rotierend
gelagert ist.
[0020] Erfindungswesentlich ist also die Ausbildung des Quetschwerkes 4, wobei je zwei Quetschwalzen
5 außerhalb der Ware 6 und eine Gegenwalze 7 innerhalb der Ware 6 angeordnet sind.
Dadurch können wesentlich kleinere Durchmesser der Schlauch-Wirkware 6 bei verbessertem
Ausquetscheffekt verarbeitet werden.
ZEICHNUNGSLEGENDE
[0021]
- 1
- Quetschwalze
- 2
- Gegenwalze
- 3
- Ausbreitrolle
- 4
- Quetschwerk
- 5
- Quetschwalze
- 6
- Ware
- 7
- Gegenwalze
- 8
- Kolben-Zylindereinheit
- 9
- Träger
- 10
- Stützstrebe
- 11
- Lagerring