[0001] Die Erfindung betrifft eine Sperr-/Freigabevorrichtung für eine Schwenkfalle eines
Arbeitsstrom-Türöffners mit einem Sperrhebel, welcher die Schwenkfalle sperrt oder
freigibt, einem ersten Sicherungshebel, welcher den Sperrhebel in der Sperrstellung
hält und mit Hilfe eines Elektromagneten in eine den Sperrhebel freigebende Stellung
verschwenkbar ist, und mit einem zweiten Sicherungshebel, welcher zur Aufschlagsicherung
des Sperrhebels am ersten Sicherungshebel angreift.
[0002] Elektrische Türöffner sind allgemein bekannt und gebräuchlich. Man unterscheidet
eine Arbeitsstrom- und Ruhestromausführung. Grundsätzlich beruht die Funktion der
elektrischen Türöffner darauf, daß ein Wechsel oder Sperrhebel von einem als Anker
eines Elektromagneten wirkenden ersten Sicherungshebel im Schwenkbereich der Schwenkfalle
des Türöffners gehalten wird, bis der Sicherungshebel bei Bestromung des Elektromagneten
betätigt und unter Freigabe des Schwenkhebels und damit der Schwenkfalle verstellt
wird.
[0003] Arbeitsstrom-Türöffner neigen dazu, bei Erschütterungen, Vibrationen und schlagartiger
Gewalteinwirkung zu entriegeln, indem der Sicherungshebel außer Eingriff mit dem Sperrhebel
gelangt und die Schwenkfalle freigegeben wird. Die ansonsten zuverlässig und sicher
arbeitenden Arbeitsstrom-Türöffner können deshalb in vibrationsgefährdeten Betriebsumgebungen,
z.B. in Geldtransportfahrzeugen oder in schweren Stahltoren, nicht oder nur bedingt
eingesetzt werden.
[0004] Aus der EP 0 279 878 A1 ist eine Sperr-/Freigabevorrichtung mit einer Aufschlagsicherung
bekannt. Diese Aufschlagsicherung umfaßt einen zweiten Sicherungshebel zur Verriegelung
eines ersten, als Innenanker bezeichneten Sicherungshebels und eines weiteren, als
Außenanker bezeichneten Sicherungshebels. Der zweite Sicherungs- bzw. Verriegelungshebel
ist in der Schwenkachse des Wechsel- bzw. Sperrhebels angelenkt und reicht mit einer
Steuerkante und einer Rastnase, welche mit den als Innen- und Außenanker bezeichneten
Sicherungshebeln zusammenwirken, über den Verriegelungshebel hinaus. Bei Bestromung
eines Elektromagneten lenkt der auf die Steuerkante wirkende Außenanker zunächst den
Verriegelungshebel aus, löst dabei die Verriegelung und nimmt nach einem vorgebbaren
Vorlauf den Innenanker zur Freigabe des Sperrhebels mit.
[0005] Die Sperr-/Freigabevorrichtung der DE 44 18 863 C1 weist zwei Sicherungshebel auf,
welche gegensinnig ausgelegt sind und mit einer Nase am Wechsel zusammenwirken. Der
erste Sicherungshebel ist als ein wechselseitiger Arm des Ankers eines Elektromagneten
ausgebildet und mit einer Nase versehen, die im Sperrzustand blockierend an der gegensinnig
ausgebildeten Nase des Wechsels anliegt. Im Freigabezustand wird der erste Sicherheitshebel
aus einer Ruhestellung in Richtung Abschwenkachse des Wechsel ausgelenkt, so daß sich
beide Nasen komplementär hintergreifen und freigeben. Der zweite Sicherungshebel,
welcher schwenkbar auf dem ersten Sicherungshebel angeordnet und federnd gegen den
Wechsel vorgespannt ist, wirkt über eine Steuerkante mit dem Wechsel in der Weise
zusammen, daß er von dem Wechsel bei einer Auslenkung des ersten Sicherungshebels
in die Offenstellung scherenartig ausgelenkt wird. Der Wechsel mit Nase kann dann
zwischen dem Anschlag am zweiten Sicherungshebel und der Nase am ersten Sicherungshebel
passieren. Ein Schlag auf das Gehäuse führt zu einer gleichsinnigen Auslenkung, jedoch
nicht zu einer Spreizstellung, weshalb wenigstens einer der beiden Sicherungshebel
die Sperrfunktion beibehält.
[0006] Diese bekannten Sperr-/Freigabevorrichtungen mit Aufschlagsicherung funktionieren
zuverlässig und sicher. Sie sind jedoch konstruktionsbedingt in fertigungstechnischer
und montagemäßiger Hinsicht relativ aufwendig.
[0007] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Sperr-/Freigabevorrichtung für eine Schwenkfalle eines Arbeitsstrom-Türöffners
zu schaffen, welche eine besonders einfache Konstruktion aufweist, eine effiziente
Fertigung und Montage erlaubt und eine zuverlässige und sichere Funktion auch bei
einer Vorlast auf die Schwenkfalle gewährleistet.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der zweite Sicherungshebel ein
mechanisch entkoppelter, in seinem Schwerpunkt gelagerter Hebel von geringer Masse
ist, welcher aus einer den ersten Sicherungshebel sperrenden Stellung durch magnetische
Kopplung an einen Anker des Elektromagneten in eine den ersten Sicherungshebel freigebende
Stellung verstellbar ist.
[0009] Die Erfindung basiert auf der Überlegung, einen ersten Sicherungshebel mit einem
zweiten Sicherungshebel, welcher als ein mechanisch entkoppelter und in seinem Schwerpunkt
gelagerter Hebel ausgebildet ist, zu sichern.
[0010] Auf den mechanisch vollständig entkoppelten, massenausgeglichenen zweiten Sicherungshebel
mit seiner verhältnismäßig geringen Masse werden Vibrationen oder Erschütterungen
nicht übertragen. Jedoch ist der zweite Sicherungshebel derart ausgelegt, daß er magnetisch
an einen Elektromagneten kuppelbar und verschwenkbar und damit als ein Aufschlagsicherungsanker
wirksam ist.
[0011] Zweckmäßigerweise wird der zweite Sicherungshebel im Wirkungsfeld eines Elektromagneten
mit einem magnetisierbaren Spulenkern, welcher bevorzugt aus einem weichmagnetischen
Werkstoff besteht und eine relativ große Masse und einen langen Beschleunigungsweg
aufweist, angeordnet.
[0012] Obwohl der erste Sicherungshebel und der Spulenkern aufgrund eines fehlenden Massenausgleichs
auf Vibrationen und Erschütterungen reagieren, verharrt der zweite, mechanisch entkoppelte
Sicherungshebel in seiner den ersten Sicherungshebel sperrenden Stellung, so daß der
Sperrhebel nicht entriegelt und die Schwenkfalle nicht freigegeben wird.
[0013] In einer zweckmäßigen Ausbildung ist der zweite Sicherungshebel mit zwei symmetrisch
ausgebildeten und tangential an einer Schwenkachse angeordneten Hebelarmen versehen,
welche in einer aufschlagsichernden Sperrstellung nahezu vertikal und einander entgegengesetzt
ausgerichtet sowie bevorzugt im Bereich einer innenseitigen Gehäusewand angeordnet
sind. Ein erster, in Richtung Sperrhebel ausgerichteter Hebelarm ist zum form- und/oder
kraftschlüssigen Eingriff an dem ersten Sicherungshebel ausgebildet, während ein zweiter,
mit dem Spulenkern magnetisch zusammenwirkender Hebelarm nach oben ausgerichtet ist
und in aufschlagsichernder Stellung an die innenseitige Gehäusewand angrenzend angeordnet
ist.
[0014] Zweckmäßigerweise wird die Schwenk- oder Drehbewegung des zweiten Sicherungshebels
begrenzt, um ein Haften an der magnetisierten Spule zu vermeiden. Die Wegbegrenzung
wird in einer besonders einfachen Weise dadurch erreicht, daß der erste Hebelarm bei
einer definierten Verschwenkung oder Drehung des zweiten Sicherungshebels um eine
horizontale Schwenkachse am Innengehäuse anschlägt.
[0015] Der zweite Sicherungshebel wird mit Hilfe einer Feder, insbesondere einer Druckfeder,
welche gehäuseseitig und am ersten Hebelarm abgestützt ist, in seiner aufschlagsichernden
Stellung vorgespannt und verhindert dadurch eine Drehbewegung zur Freigabe des ersten
Sicherungshebels und des Sperrhebels.
[0016] In einer zweckmäßigen Anordnung ist eine Spule mit einem horizontal verstellbaren
Spulenkern von relativ großer Masse und langem Beschleunigungsweg zwischen dem ersten
und zweiten Sicherungshebel und oberhalb des Sperrhebels sowie der Schwenkfalle angeordnet.
Eine Wirkverbindung zwischen der Spule und dem ersten Sicherungshebel wird über einen
Spulenstift erreicht, welcher mit dem Spulenkern verbunden und mit diesem verstellbar
ist und z.B. durch einen Bodenbereich der Spule geführt sein kann. Bei Bestromung
der Spule wird der Spulenkern magnetisiert, gegen die Kraft einer Spulenfeder beschleunigt
und in die Spule hineinbewegt. Dadurch wird der Spulenstift über den Boden der Spule
hinausbewegt und gelangt in Eingriff mit dem ersten Sicherungshebel.
[0017] Es ist vorteilhaft, den Elektromagneten derart auszubilden, daß beim Anziehen bzw.
Hineinsaugen des Spulenkerns in die Spule eine Entlüftung des Zwischenraums, welcher
zwischen dem Spulenkern und der Spule zur Realisierung einer Sperr- und Freigabestellung
ausgebildet ist, gewährleistet ist. Eine Entlüftung kann durch eine entsprechende
Ausbildung des Spulenkerns und/oder des Spulenwickelkörpers erreicht werden. So kann
eine Entlüftungsbohrung in dem Spulenkern, beispielsweise achsparallel zur horizontalen
Längsachse des Spulenkerns, vorgesehen sein. Eine Luftkompression in dem Zwischenraum
bzw. umgekehrt, ein Unterdruck in dem Zwischenraum werden auch vermieden, wenn beispielsweise
eine Entlüftungsnut am Spulenwickelkörper ausgebildet ist, so daß die Luft seitlich
am Spulenkern entweichen bzw. angesaugt werden kann.
[0018] In einer zweckmäßigen Ausbildung ist der erste Sicherungshebel als ein Kniehebel
ausgebildet und um eine parallel zur Schwenkachse des zweiten Sicherungshebels und
des Sperrhebels angeordneten Schwenkachse entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkbar.
Dabei gelangt er aus einer den Sperrhebel verriegelnden und durch den zweiten Sicherungshebel
gesicherten Stellung in eine entsicherte, den Sperrhebel freigebende Stellung.
[0019] Besonders vorteilhaft ist das Zusammenwirken des Spulenstiftes mit dem Spulenkern,
Beim Hineinziehzen des Spulenkerns in die Spule wird der erste Sicherungshebel durch
den Spulenstift in eine entriegelte Stellung gedrückt. Gleichzeitig wird zweite Sicherungshebel
infolge der magnetischen Koppelung an den Spulenkern aus seiner aufschlagsichernden
Stellung verschwenkt.
[0020] Die Sperrstellung des Spulenkerns, des ersten Sicherungshebels und des zweiten Sicherungshebels
ist jeweils durch Druckfedern gewährleistet.
[0021] Die erfindungsgemäße Sperr-/Freigabevorrichtung weist eine einfache und platzsparende
Konstruktion auf. Damit verbunden sind eine kostensparende Fertigung und Montage.
Der mechanisch vollständig entriegelte und magnetisch mit dem Spulenkern verstellbare
zweite Sicherungshebel verhindert eine Entriegelung bei Erschütterungen oder Vibrationen
und sichert auch zuverlässige Funktion bei einer Vorlast.
[0022] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung weiter erläutert; in dieser
zeigen in einer stark schematisierten Darstellung
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Sperr-/Freigabevorrichtung in Sperrstellung
bei abgenommenem Gehäusedeckel;
- Fig. 2
- eine erfindungsgemäße Sperr-/Freigabevorrichtung gemäß Fig. 1 mit bestromter Magnetspule
und
- Fig. 3
- eine erfindungsgemäße Sperr-/Freigabevorrichtung gemäß Fig. 1 und 2 mit bestromter
Magnetspule und freigegebenem Sperrhebel.
[0023] Fig. 1 zeigt in einer teilweise geschnittenen Ansicht einen Arbeitsstrom-Türöffner
mit einer Schwenkfalle 2, einem Sperrhebel 3, einem ersten Sicherungshebel 6 und einem
zweiten Sicherungshebel 10 sowie einen Spulensatz 4 mit einer Spule bzw. einem Spulenwickelkörper
19 und einem horizontal verschiebbaren Spulenkern 5, welcher als Anker auf den zweiten
Sicherungshebel 10 wirkt.
[0024] Der Sperrhebel 3 liegt in der in Fig. 1 gezeigten Sperrstellung an der Schwenkfalle
2 an und verhindert deren Verstellung zur Öffnung einer Tür (nicht dargestellt). Der
Sperrhebel 3 ist um eine horizontale Achse 23 verstellbar und wird durch eine Feder
17 in der gezeigten Sperrstellung gehalten. In dieser Sperrstellung greift eine Rastnase
22, welche an einem stirnseitigen Endbereich des Sperrhebels 13 ausgebildet ist, in
eine Ausnehmung mit einer Rastkante 26 eines ersten Hebelarms 7 des ersten Sicherungshebels
6 ein.
[0025] Der erste Sicherungshebel 6 ist als Kniehebel ausgebildet und um eine Schwenkachse
16, die parallel zur Schwenkachse 23 des Sperrhebels 3 und zur Schwenkachse 13 des
zweiten Sicherungshebels 10 angeordnet ist, entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkbar.
Dabei wird der erste Hebelarm 7 aus der Verriegelungsstellung in eine Freigabestellung
(siehe Fig. 3) bewegt. Die Schwenkbewegung wird durch einen Spulenstift 9 bewirkt,
welcher in einem bodenseitigen Bereich der Spule 19 geführt und am Spulenkern 5 fixiert
ist.
[0026] Der Spulenkern 5 ist als Anker der Spule 19 ausgebildet und aus einem weichmagnetischen
Werkstoff gefertigt. Bei Stromdurchfluß durch die Spule 19 wird der Spulenkern 5 magnetisiert
und in die Spule 9 hineingezogen. Dabei werden der Spulenstift 9 und der zweite Sicherungshebel
10 mitbewegt.
[0027] Während die Verschiebung des Spulenstifts 9 zu einem Verschwenken des ersten Sicherungshebels
6 führt, wird der zweite Sicherungshebel 10 über eine magnetische Kopplung im Bereich
seines zweiten Hebelarms 12 an den Spulenkern 5 verstellt und aus seiner aufschlagsichernden
Stellung gemäß Fig. 1 zunächst in die in Fig. 2 gezeigte Stellung und nachfolgend
in die in Fig. 3 gezeigte Freigabestellung verschwenkt.
[0028] Per erste Sicherungshebel 6 ist in der in Fig. 1 gezeigten Sperrstellung durch eine
Druckfeder 15, welche gehäuseseitig und an einem zweiten Hebelarm 8 abgestützt ist,
vorbelastet. Vorteilhaft ist die Anordnung der Spule 19 mit Spulenkern 5 zwischen
dem ersten Sicherungshebel 6, der nahe einer schließblechseitigen Gehäusewand 24 angeordnet
ist, und dem zweiten Sicherungshebel 10, der nahezu an eine innenseitige Gehäusewand
25 angrenzt.
[0029] Fig. 1 verdeutlicht die symmetrische Ausbildung und massenausgeglichene Lagerung
des zweiten Sicherungshebels 10, der nur magnetisch an den Spulenkern 5 koppelbar
ist.
[0030] Fig. 2 zeigt die Wegbegrenzung des zweiten Sicherungshebels 10 über den ersten Hebelarm
11. Dieser schlägt nach einer vorgebbaren Drehbewegung an der innenseitigen Gehäusewand
25 an und entkoppelt dadurch den zweiten Hebelarm 12 vom Spulenkern 5. Ein Kleben
des zweiten Sicherungshebels 10 am Spulenkern 5 wird somit vermieden.
[0031] Beide Hebelarme 11, 12 des zweiten Sicherungshebels 10 sind zum form- und kraftschlüssigen
Eingriff am ersten Hebelarm 7 des ersten Sicherungshebels 6 bzw. am Spulenkern 5 ausgebildet.
Die aufschlagsichernde Verrastung oder ein Hintergreifen erfolgt im Bereich eines
endseitigen Stirnbereichs des ersten Hebelarms 7 des ersten Sicherungshebels 6.
[0032] Die Verstellung des Spulenkerns 5 bei Bestromung des Elektromagneten 4 in die Spule
19 hinein ist einer Druckfeder 21 entgegengerichtet. Im unbestromten Zustand steht
der Spulenkern 5 aus der Spule 19 hervor und reicht bis nahe an die innenseitige Gehäusewand
25 heran. Auch die Drehbewegung des zweiten Sicherungshebels 10 erfolgt entgegen der
Vorspannung einer Feder 14, welche an der innenseitigen Gehäusewand 25 und an dem
ersten Hebelarm 11 des zweiten Sicherungshebels 10 abgestützt ist.
[0033] Um zu vermeiden, daß beim Hineinziehen des Spulenkerns 5 in die bestromte Spule 19
in einem Zwischenraum 28 eine Luftkompression stattfinden kann, durch welche insbesondere
der Entriegelungsvorgang behindert würde, weist der Spulenkern 5 eine Entlüftungsbohrung
29 auf. Diese Entlüftungsbohrung 29 gewährleistet, daß die komprimierte Luft des Zwischenraums
4 entweichen bzw. umgekehrt, Luft in den Zwischenraum 28 hineingesaugt werden kann.
[0034] In der in Fig. 2 gezeigten Phase ist der magnetisch an den Spulenkern 9 gekoppelte
zweite Sicherungshebel 10 aus seiner aufschlagsichernden Stellung verschwenkt. Da
jedoch der erste Sicherungshebel 6 mit seinem ersten Hebelarm 7 den Sperrhebel 3 noch
sperrt, kann die Schwenkfalle 2 bei entsprechendem Druck nicht um ihre Längsachse
18 verschwenkt werden. Die Tür bleibt geschlossen.
[0035] Fig. 3 zeigt eine entriegelte Stellung des Sperrhebels 3 des ersten Sicherungshebels
6 und des zweiten Sicherungshebels 10. In dieser Stellung liegt der zweite Sicherungshebel
10 mit seinem ersten Hebelarm 11 an der Innenseite der Gehäusewand 25 an und verhindert
ein weiteres Mitnehmen und Kleben an dem nahezu vollständig in der Spule 19 aufgenommenen
Spulenkern 5. Der erste Sicherungshebel 6 ist durch den Spulenstift 9 verschwenkt
worden und liegt mit seinem zweiten Hebelarm 8 nahezu an der schließblechseitigen
Gehäusewand 24 an. Der erste Hebelarm 7 des ersten Sicherungshebels 6 verläuft etwa
horizontal und weist an seiner Unterseite die Rastkante 26 zur Sperrhalterung des
Sperrhebels 3 auf. Zur Türöffnung kann die Schwenkfalle 2 um ihre Längsachse 18 verschwenkt
werden, da der Sperrhebel 3 entriegelt und gegen die Kraft der Druckfeder 17 im Uhrzeigersinn
verstellbar ist.
1. Sperr-/Freigabevorrichtung für eine Schwenkfalle eines Arbeitsstrom-Türöffners mit
einem Sperrhebel (3), welcher die Schwenkfalle (2) sperrt oder freigibt, einem ersten
Sicherungshebel (6), welcher den Sperrhebel (3) in der Sperrstellung hält und mit
Hilfe eines Elektromagneten (4) in eine den Sperrhebel (3) freigebende Stellung verschwenkbar
ist, und mit einem zweiten Sicherungshebel (10), welcher zur Aufschlagsicherung des
Sperrhebels (3) am ersten Sicherungshebel (6) angreift,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Sicherungshebel (10) ein mechanisch entkoppelter, in seinem Schwerpunkt
gelagerter Hebel von geringer Masse ist, welcher aus einer den ersten Sicherungshebel
(6) sperrenden Stellung durch magnetische Kopplung an einen Anker (5) des Elektromagneten
(4) in eine den ersten Sicherungshebel (6) freigebende Stellung verstellbar ist.
2. Sperr-/Freigabevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Sicherungshebel (10), welcher vibrationsfest angeordnet ist, symmetrisch
ausgebildet und magnetisch mit einem Spulenkern (5) als Anker des Elektromagneten
(4) verstellbar ist.
3. Sperr-/Freigabevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Sicherungshebel (10) einen ersten und zweiten Hebelarm (11, 12) aufweist,
welche nahezu tangential und starr an einer Schwenkachse (13) angeordnet sind.
4. Sperr-/Freigabevorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Hebelarm (11) des zweiten Sicherungshebels (10) den ersten Sicherungshebel
(6) federbelastet in der den Sperrhebel (3) sperrenden Stellung sichert.
5. Sperr-/Freigabevorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Hebelarm (12) des zweiten Sicherungshebels (10) entgegengerichtet zum
ersten Hebelarm (11) und zur magnetischen Kupplung mit dem Spulenkern (5) angeordnet
ist und eine Wegbegrenzung der magnetichen Kupplung durch eine gehäuseseitige Anlage
des ersten Hebelarms (11) erfolgt.
6. Sperr-/Freigabevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spulenkern (5) des Elektromagneten (4) einen Spulenstift (9) aufweist, welcher
zur mechanischen Beaufschlagung des ersten Sicherungshebels (8) eine Spule (19) bodenseitig
durchsetzt und mit dem Spulenkern (5) verstellbar ist.
7. Sperr-/Freigabevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spulenkern (5) des Elektromagneten (4) eine relativ große Masse und einen
langen Beschleunigungsweg aufweist.
8. Sperr-/Freigabevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Sicherungshebel (6) als Kniehebel ausgebildet ist und um eine Schwenkachse
(16), welche parallel zur Schwenkachse (13) des zweiten Sicherungshebels (10) und
zu einer Schwenkachse (23) des Sperrhebels (3) angeordnet ist, verschwenkbar ist.
9. Sperr-/Freigabevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Sicherungshebel (6) einen ersten Hebelarm (7) und einen zweiten nahezu
rechtwinklig zum ersten Hebelarm (7) angeordneten Hebelarm (8) aufweist, daß der erste
Hebelarm (7) zur Sperrung des Sperrhebels (3) ausgebildet und in Sperrstellung des
Sperrhebels (3) von dem ersten Hebelarm (11) des zweiten Sicherungshebels (10) form-
und/oder kraftschlüssig gehalten ist und daß der zweite Hebelarm (8) des ersten Sicherungshebels
(6) nahe der Spule (19) angeordnet und von dem Spulenstift (9) beaufschlagbar ist.
10. Sperr-/Freigabevorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Hebelarm (7) des ersten Sicherungshebels (6) eine Rastkante (26) aufweist,
an welcher der Sperrhebel (3) in Sperrstellung mit einer Rastnase (22) an einem stirnseitigen
Endbereich verrastet.
11. Sperr-/Freigabevorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste und zweite Hebelarm (11, 12) des zweiten Sicherungshebels (10) in dessen
aufschlagsichernden Stellung nahezu vertikal ausgerichtet sind und der erste Hebelarm
(11) einen stirnseitigen Endbereich des ersten Hebelarms (7) des ersten Sicherungshebels
(6) hintergreift.
12. Sperr-/Freigabevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Sicherungshebel (6) nahe einer schließblechseitigen Gehäusewand (24)
und der zweite Sicherungshebel (10) nahe einer innenseitigen Gehäusewand (25) angeordnet
ist und daß die Spule (19) sowie der Spulenkern (5) und Spulenstift (9), welche gemeinsam
horizontal verstellbar sind, zwischen dem ersten Sicherungshebel (6) und dem zweiten
Sicherungshebel (10) angeordnet sind.
13. Sperr-/Freigabevorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spulenkern (5) bei Bestromung der Spule (19) entgegen der Vorspannung einer
Druckfeder (21) in die Spule (19) hineinziehbar ist.
14. Sperr-/Freigabevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Sicherungshebel (6) durch eine Druckfeder (15), welche gehäuseseitig
und am zweiten Hebelarm (8) abgestützt ist, in einer den Sperrhebel (3) sperrenden
Stellung gehalten und bei Bestromung der Spule (19) mechanisch von dem mit dem Spulenkern
(5) verstellten Spulenstift (9) entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkbar ist, wenn
der erste Hebelarm (11) des zweiten Sicherungshebels (10) durch die magnetische Mitnahme
des zweiten Hebelarms (12) aus seiner aufschlagsichernden Stellung entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt und der erste Hebelarm (7) des ersten Sicherungshebels (6) freigegeben
ist.
15. Sperr-/Freigabevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektromagnet (4), insbesondere der Spulenkern (5), derart ausgebildet ist,
daß eine Ent- und Belüftung eines Zwischenraums (28) zwischen dem Spulenkern (5) und
der Spule (19) gewährleistet ist.
16. Sperr-/Freigabevorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spulenkern (5) zur Ent- und Belüftung des Zwischenraums (28) eine Entlüftungsbohrung
(29) aufweist.