[0001] Die Erfindung betrifft ein Haushaltsgerät mit einer Meßeinrichtung zur Ermittlung
des Verschmutzungsgrades einer Reinigungsflüssigkeit nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Ein derartiges Haushaltsgerät ist aus der DE-OS 41 22 988 bekannt. Bei der dort offenbarten
Geschirrspülmaschine wird der Verschmutzungsgrad einer ein Spülgut reinigenden Spülflüssigkeit
durch eine Meßeinrichtung im Ansaugkanal einer Umwälzpumpe ermittelt. Mit Hilfe des
so ermittelten Verschmutzungsgrades werden die Spülbedingungen entsprechend eingestellt.
Die Meßeinrichtung weist ein Leuchtelement zum Aussenden von Licht und zwei gegenüber
angeordnete Lichtempfangselemente zum Empfangen des ausgesandten Lichts auf, wobei
zwischen dem Sender und den Empfängern die Spülflüssigkeit hindurchgeleitet wird.
Die Intensität des vom Leuchtelement ausgesandten und an den Lichtempfangselementen
ausgenommenen Lichts ist abhängig vom Verschmutzungsgrad der Spülflüssigkeit.
[0003] Sende- und Empfangselemente sind jedoch einer Alterung unterworfen. Dies bedeutet,
daß im Laufe der Lebensdauer des Haushaltsgerätes die ausgesandten und empfangenen
Signale nicht konstant bleiben. Dies kann insbesondere dadurch auftreten, daß transparente
Abdeckflächen der Sende- und Empfangseinrichtungen sich allmählich eintrüben oder
verschmutzen. Dies wiederum bewirkt Fehlmessungen, die im Laufe der Zeit immer kritischer
werden. Aus diesem Grund wird in der bekannten Geschirrspülmaschine zu Beginn des
Spülprogramms unmittelbar nach dem ersten Füllschritt mit Frischwasser eine Messung
durchgeführt, um so einen Anfangswert des Sensorausgabewertes einzustellen. Alle nachfolgenden
Messungen während des Spülbetriebes werden auf diesen Anfangswert bezogen, wodurch
der Einfluß der sich während der Lebensdauer des Gerätes ändernden Bedingungen am
Meßort ausgeblendet wird.
[0004] Diese bekannte Vorgehensweise ist in allen Fällen geeignet, in denen nach dem ersten
Füllvorgang im Spülprogramm tatsächlich klare Flüssigkeit am Meßort ansteht. Oftmals
werden jedoch in Geschirrspülmaschinen vom Benutzer beim Befüllen mit Spülgut Getränke-
und Soßenreste in den Sumpfbereich am Boden der Geschirrspülmaschine eingebracht.
Beim ersten Füllvorgang während des Spülbetriebes vermischen sich diese hochkonzentrierten
Restflüssigkeiten mit dem zugeführten Frischwasser, so daß diese erste Befüllung noch
vor dem Besprühen des Spülgutes bereits eine Grundtrübung aufweist. Dies führt zu
einer Fehleinstellung des Anfangswertes des Sensorausgabewertes. Diese Fehleinstellung
wird besonder kritisch, wenn die Frischwasser-Füllmenge besonders klein ist, d. h.
bei Geschirrspülmaschinen mit besonders niedrigem Wasserverbrauch ist unter den vorgenannten
Voraussetzungen die Schmutzkonzentration nach der ersten Befüllung besonders hoch.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, diesen Nachteil des Abgleiches
der Meßeinrichtung mit den sich während der Lebensdauer des Gerätes ändernden Bedingungen
am Meßort zu vermeiden.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch das kennzeichnende Merkmal
des Anspruchs 1.
[0007] Dadurch, daß bei einem Haushaltsgerät mit einer Meßeinrichtung zur Ermittlung des
Verschmutzungsgrades einer Reinigungsflüssigkeit, in dem die Meßeinrichtung vor der
Messung des Verschmutzungsgrades an sich während der Lebensdauer des Gerätes ändernde
Bedingungen am Meßort abgleichbar ist, ein Meßwert für den Abgleich der Meßeinrichtung
im Verlauf eines Reinigungsprogrammes in einem vorhergehenden Reinigungsprogramm ermittelbar
ist, ist ein Haushaltsgerät geschaffen, in welchem ein Fehlabgleich der Meßeinrichtung
aufgrund einer bereits vorverschmutzten Flüssigkeit vermieden ist.
[0008] Ein Haushaltsgerät gemäß der Erfindung weist eine Meßeinrichtung zur Ermittlung des
Verschmutzungsgrades einer Reinigungsflüssigkeit auf, um mit Hilfe des ermittelten
Wertes den weiteren Programmablauf einstellen zu können. Um einen Einfluß der sich
ändernden Bedingungen am Meßort z. B. infolge einer Alterung der Sende- und Empfangseinrichtungen
oder einer Eintrübung ggf. umfaßter transparenter Abdeckungen auszuschließen, ist
die Meßeinrichtung entsprechend der vorliegenden Bedingungen am Meßort vor der eigentlichen
Messung des Verschmutzungsgrades abgleichbar. In dem erfindungsgemäßen Haushaltsgerät
ist ein Meßwert für den Abgleich der Meßeinrichtung zur Meßwertaufnahme des Verschmutzungsgrades
im Verlauf eines Reinigungsprogrammes in einem vorhergehenden Reinigungsprogramm ermittelbar.
Auf diese Weise wird gegenüber einer Abgleichsmessung zu Beginn eines Reinigungsprogrammes
vermieden, daß vom Benutzer eingebrachte hochkonzentrierte Verschmutzungen sich mit
der ersten Befüllung mit Frischwasser vermischen, welches zu einem Fehlabgleich führt.
Sinnvollerweise erfolgt die Meßwerterfassung für den Abgleich der Meßeinrichtung in
einem Programmteil des vorhergehenden Reinigungsprogrammes, in welchem sich unverschmutzte
Spülflüssigkeit im Spülbehälter befindet.
[0009] Der Meßwert für die Kalibrierung der Meßeinrichtung wird vorzugsweise am Ende des
vorhergehenden Reinigungsprogrammes, bevorzugt unmittelbar nach dem letzten Füllvorgang
mit Frischwasser, ermittelt. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die in einer
vor dem Füllvorgang aus dem Haushaltsgerät nicht abtransportierbaren Restwassermenge
noch vorliegenden Schmutzteilchen in einer besonders niedrigen Konzentration sind.
Nach dem letzten Füllvorgang während eines Reinigungsprogrammes ist der Schmutzanteil
in der Spülflüssigkeit vernachlässigbar, so daß eine praktisch klare Flüssigkeit vorliegt.
[0010] Um den in einem Reinigungsprogramm ermittelten Meßwert für den Abgleich der Meßeinrichtung
im nachfolgenden Reinigungsprogramm zur Verfügung zu haben, ist dieser sinnvollerweise
in einem nicht-flüchtigen Speicher speicherbar. Somit ist es nicht erforderlich, daß
das Haushaltsgerät ununterbrochen an der Versorgungsspannung anliegt, um den Meßwert
bis zum nächsten Reinigungsprogramm zu speichern. Sollte ein Meßwert für den Abgleich
zu Beginn eines Reinigungsprogrammes nicht abrufbar sein, z. B. infolge einer fehlerhaften
Speicherung oder vor dem ersten Reinigungsprogramm überhaupt, so kann ein vordefinierter
Wert als Meßwert angenommen werden. Dadurch ist auch bei einem fehlenden Speicherwert
eine Messung des Verschmutzungsgrades mit entsprechender Einstellung des weiteren
Reinigungsprogrammablaufes möglich.
[0011] Die Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert.
[0012] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- den Längsschnitt einer Haushalts-Geschirrspülmaschine und
- Fig. 2
- den prinzipiellen Ablauf zweier einander folgender Spülprogramme der Geschirrspülmaschine
gem. Fig. 1.
[0013] Eine Haushalts-Geschirrspülmaschine umfaßt einen Spülbehälter 1 zum Anordnen von
Spülgut sowie drei Sprüheinrichtungen, einen unteren Sprüharm 3, einen oberen Sprüharm
5 und eine Deckendusche 7. Die Sprüheinrichtungen 3, 5, 7 werden von einer Umwälzpumpe
9 mit Spülflüssigkeit gespeist. Die Umwälzpumpe 9 saugt die Spülflüssigkeit aus dem
Sumpf 11 des Spülbehälters 1 an, in welchem sich die rücklaufende Spülflüssigkeit
sammelt. Der Umwälzpumpe 9 nachgeschaltet ist ein Umsteuerventil 13, welches die von
der Umwälzpumpe 9 zugeführte Spülflüssigkeit abwechselnd einem Steigrohr 15 oder einem
Verbindungsschlauch 17 zuführt. Das Steigrohr 15 führt die Spülflüssigkeit dem oberen
Sprüharm 5 zu. Der Verbindungsschlauch 17 verzweigt sich in ein Verbindungsstück 19
zum unteren Sprüharm 3 und in einen Anschlußschlauch 21, der andernends mit der Deckendusche
7 gekoppelt ist. Die Zufuhr von Frischwasser erfolgt durch einen Wasserzulaufschlauch
25. Die Spülflüssigkeit wird am Ende des Spülprogrammes mit Hilfe einer Entleerungspumpe
27 aus dem Gerät entfernt. Die Geschirrspülmaschine weist weiterhin einen Trübungssensor
23, welcher am Anschlußschlauch 21 angekoppelt ist, zur Ermittlung des Verschmutzungsgrades
der Spülflüssigkeit auf.
[0014] Der Trübungssensor 23 wird für eine unbeeinflußte Messung des Verschmutzungsgrades
mit den sich ändernden Bedingungen am Meßort abgeglichen. Dieser Abgleich erfolgt
zu Beginn eines Spülprogrammes, wobei auf eine Abgleichsmessung A im vorhergehenden
Spülprogramm zurückgegriffen wird. Die Abgleichsmessung A erfolgt bei unverschmutzter
Spülflüssigkeit unmittelbar nach dem Frischwasser-Füllvorgang zu Beginn eines Klarspülganges.
[0015] Im folgenden wird gemäß Fig. 2 der prinzipielle Ablauf der beiden Spülprogramme beschrieben,
wobei als Spülprogramm X-1 das Programm bezeichnet wird, in dem vordergründig die
Abgleichsmessung A, die die Grundlage für den Abgleich des Trübungssensors 23 im Spülprogramm
X bildet, zu betrachten ist.
[0016] Spülprogramm X-1 ist zumindest als Voreinstellung im wesentlichen aufgeteilt in die
wasserführenden Spülgänge Vorspülen, Reinigen, Zwischenspülen und Klarspülen, sowie
einen abschließenden Trocknungsvorgang. Jeder wasserführende Spülgang beginnt mit
einem Wasserzulauf und wird mit einem Abpumpvorgang der Spülflüssigkeit beendet. In
den Spülgängen Reinigen und Klarspülen erfolgt eine Zugabe von Reinigungs- bzw. Klarspülmitteln.
Außerdem erfolgt unmittelbar nach dem Wasserzulauf im Klarspülgang eine Abgleichsmessung
A für den Trübungssensor 23. Dazu wird eine Messung des Verschmutzungsgrades bei der
vorliegenden klaren Spülflüssigkeit vorgenommen und der ermittelte Signalwert für
diesen Verschmutzungsgrad 0 von einer nicht dargestellten elektronischen Programmsteuerung
erfaßt und in einem nicht-flüchtigen Speicher, einem sog. EEPROM, abgespeichert.
[0017] Zu Beginn des Spülprogrammes X, welches ebenfalls als Voreinstellung die Spülgänge
Vorspülen, Reinigen, Zwischenspülen und Klarspülen und den abschließenden Trocknungsgang
umfaßt, wird der gespeicherte Signalwert für den Abgleich des Trübungssensors 23 ausgelesen
und der Trübungssensor 23 mittels des Abgleichswertes kalibriert. Alle nachfolgenden
Messungen des Verschmutzungsgrades wahrend Spülprogramm X sind auf diese Weise auf
diesen Abgleichmeßwert bezogen.
[0018] Nach dem Abgleich des Trübungssensors 23 erfolgt der Wasserzulauf für den Vorspülgang
und der Spülvorgang wird gestartet. Nach ca. sechs Minuten und nach ca. acht Minuten
werden je eine Messung B, C durchgeführt und aus den beiden Meßwerten ein Mittelwert
gebildet. Unterschreitet der Mittelwert des Verschmutzungsgrades einen vorbestimmten
Wert, wird der folgende Wasserwechsel (Wasserwechsel zum Programmschritt

Reinigen") ausgeblendet und das Reinigungsmittel dosiert. Es erfolgt somit ein unmittelbarer
Übergang vom Vorspülgang in den Reinigungsgang ohne Wechsel der Spülflüssigkeit. Bleibt
der Mittelwert über dem vorbestimmten Wert, wird der Wasserwechsel ausgeführt, so
daß der voreingestellte Spülprogrammablauf an dieser Stelle nicht verändert wird.
[0019] Im Zwischenspülgang wird ein zweites Mal der Verschmutzungsgrad ermittelt. Dazu werden
wiederum zwei Messungen D, E durchgeführt, diesmal nach ca. zwei Minuten und nach
ca. vier Minuten. Wiederum wird aus den beiden ermittelten Meßwerten ein Mittelwert
gebildet. Unterschreitet der Mittelwert einen weiteren vorbestimmten Wert, erfolgt
an dieser Stelle kein Eingriff in den Programmablauf. Bleibt dagegen der Mittelwert
über dem vorbestimmten Wert, wird ein Wasserwechsel durchgeführt und ein zweiter Zwischenspülgang
in den Spülprogrammablauf eingefügt.
[0020] Im weiteren Verlauf des Spülprogrammes wird wieder nach dem Füllvorgang im Klarspülgang
eine Abgleichsmessung A vorgenommen und der gemessene Wert als Abgleichsmeßwert für
das nicht dargestellte Spülprogramm X+1 in dem EEPROM abgespeichert.
1. Haushaltsgerät mit einer Meßeinrichtung zur Ermittlung des Verschmutzungsgrades einer
Reinigungsflüssigkeit, wobei die Meßeinrichtung auf sich ändernde Bedingungen am Meßort
abgleichbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meßwert für den Abgleich der Meßeinrichtung
(23) während eines Reinigungsprogrammes (Programm X) in einem vorhergehenden Reinigungsprogramm
(Programm X-1) ermittelbar ist.
2. Haushaltsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwert für den Abgleich
der Meßeinrichtung (23) in einem Programmteil mit unverschmutzter Spülflüssigkeit
ermittelbar ist.
3. Haushaltsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwert für
den Abgleich der Meßeinrichtung (23) am Ende des vorhergehenden Spülprogrammes (Programm
X-1) ermittelbar ist.
4. Haushaltsgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwert
in einem nicht-flüchtigen Speicher speicherbar ist.
5. Haushaltsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei fehlendem Speicherwert
ein vordefinierter Wert als Meßwert annehmbar ist.