[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einer Riegeleinrichtung, mit der Flügel (von Fenstern
oder Türen oder Klappen) in der Schließstellung verriegelt werden können und diese
Riegelstellung auch entriegelt werden kann, um die Flügel zu öffnen. Die Verriegelung
und Entriegelung erfolgt einseitig oder zweiseitig, je nach Typ des Flügels und zumeist
über eine Drehbewegung eines Betätigungshebels, der sein Betätigungsmoment über ein
Getriebe, das an der Riegeleinrichtung angeordnet ist, in eine längs gerichtete Bewegung
von Riegelstangen - einseitig oder zweiseitig, ebenso wie gleichläufig oder gegenläufig
- überträgt.
[0002] In diesem technischen Gebiet ist es eine
Aufgabe der Erfindung, die Riegeleinrichtung von der Tiefe der Nut im Flügel (zumeist Beschlagnut bezeichnet)
unabhängig zu machen, so daß eine Riegeleinrichtung universeller verwendet werden
kann, sowohl für tiefe Nuten, wie auch für flache Nuten und gleichwohl eine Einstellung
des Riegels an unterschiedliche Abmessungen des Flügels möglich wird, welche Einstellung
aber nicht durch Ablängen (Abtrennen von Riegelgliedern) erfolgen soll, sondern montage-
und anwendungsfreundlicher sein soll.
[0003] Die Aufgabe wird gelöst, wenn die Riegelstangeneinrichtung gemäß Anspruch 1 ausgebildet
wird oder die Einrichtung gemäß dem Arbeitsverfahren des Anspruchs 15 arbeitet.
[0004] Die langgestreckte Abdeckung (Anspruch 19) ist ein modulares für die die Erfindung
einsetzbares Bauteil, mit dem der Riegelabschnitt im Falzluftbereich abgedeckt werden
kann und das mit seiner Fußkante in den Außenbereich der Nut einsetzbar ist (Anspruch
20).
[0005] Gemäß der Erfindung arbeitet die Riegeleinrichtung mit einem (langgestreckten) Riegelabschnitt
für die Riegelfunktion und einem (langgestreckten) Kraft-Übertragungsabschnitt, der
von dem Getriebe ausgeht. Diese beiden Abschnitte sind beidseits der Deckschiene angeordnet,
diese Deckschiene liegt damit dazwischen und wird von dem Riegelabschnitt und dem
Kraft-Übertragungselement auf ihren beiden Oberflächen zumindest teilweise bedeckt.
Die Deckschiene bildet diejenige Schiene, mit der die Riegeleinrichtung in einer Nut
N eines Flügels FR befestigt wird, wobei die Anlage dann nicht mehr auf dem Nutgrund
erfolgt, sondern in dem äusseren Bereich der Nut, der dem Falzbereich des Flügels
am nächsten liegt. Damit schafft es die Erfindung, die Riegeleinrichtung unabhängig
von Nutentiefen zu gestalten. Die Tiefe der Nuten hat gemäß der Erfindung keinen Einfluß
mehr auf die Art und Weise der Befestigung, da die Deckschiene Zentrum der Befestigung
wird und beidseits diese Deckschiene alle für die Regelung benötigen Riegelstangen
geführt werden können.
[0006] Mit der Erfindung wird ein Teil der Riegeleinrichtung in den Falz (die Falzluft)
verlagert; derjenige Teil des dann zweigeteilten Riegels verläuft oberhalb der Deckschiene
(außerhalb der Nut), der die Riegelfunktion am Eckbereich des Flügels übernimmt. Derjenige
Abschnitt des zweigeteilten Riegels, der die Kraft von dem Betätigungsgetriebe auf
den erwähnten Riegelabschnitt überträgt, verläuft unterhalb der Deckschiene (innerhalb
der Nut) und überträgt die Linearbewegung vom Getriebe auf den Riegelabschnitt. Zur
Übertragung der Kraft wird eine Kupplung verwendet, die durch die Deckschiene hindurchgreift
und die Linearbewegung insbesondere über eine zapfenorientierte oder eine als Stegführung
mit Längsschlitz gestaltete Halterung (Anspruch 11) durch die Deckschiene hindurch
überträgt.
[0007] Die Kupplung erlaubt eine Längeneinstellung, indem sie einen kurzen, z.B. durch Riffelung
gebildeten Konturbereich aufweist, der in einen langgestreckten Gegenkontur-Bereich
des oberhalb der Deckschiene geführten Riegelabschnitts formschlüssig greift (Anspruch
4, Anspruch 5), so daß eine Veränderung des Eingriffs eine Veränderung der wirksamen
Länge von Riegelabschnitt und Kraft-Übertragungsabschnitt zusammengenommen ergibt.
Damit kann ein mechanisch arbeitendes (schneidendes, sägendes oder sonstwie trennendes)
Anpassen der Riegeleinrichtung entfallen, zugunsten eines auf den jeweiligen Fall
einstellbaren Eingriffs zwischen Kupplung und Riegelabschnitt.
[0008] Eine Einstellung muß dabei nicht einmal so erfolgen, daß beide Seiten eines zweiseitig
wirkenden Riegels (Anspruch 2) gleiche Längen haben, vielmehr ist es ebenso möglich,
die Riegeleinrichtung auf der einen Seite mit einer anderen wirksamen Länge zu gestalten
als auf der anderen Seite des Getriebes.
[0009] Der außerhalb der Nut (oberhalb der Deckschiene) verlaufende Riegelabschnitt kann
abgedeckt werden (Anspruch 8, Anspruch 12, Anspruch 19), die Abdeckung kann in ihrem
Eckbereich winklig ausgestaltet sein, um eckumgreifend am Flügel befestigt zu werden.
In diesem Winkelbereich kann eine Führung vorgesehen sein, für den vorderen Bereich
des Riegelabschnitts, der zwar insgesamt langgestreckt und sehr flach ausgebildet
ist, hier aber in eine im wesentlichen zylindrische (kreisförmige oder ovale) Form
übergeht, die die tatsächliche Riegelung im Blendrahmen erreicht und dazu in dem eckseitig
winklig ausgebildeten Abdeckungsabschnitt geführt ist (Anspruch 9,10).
[0010] Die Abdeckung hat eine umlaufende Seitenwand, die den Riegelabschnitt oberhalb der
Deckschiene gänzlich (seitlich) abdeckt und zusätzlich weist sie eine Deckwand auf,
die in Richtung zur Falzluft (von der Deckschiene wegweisend) den in der Falzluft
liegenden Riegelabschnitt bedeckt. Damit ist der Riegelabschnitt vollumfänglich abgedeckt
und kann zusätzlich von der Abdeckung geführt werden, wenn er eine solche Breite aufweist,
die der Abdeckung im wesentlichen entspricht. Die Höhe der Seitenwand richtet sich
nach der Art der gewählten Kupplung (Anspruch 12). Die durch die Deckschiene greifende
Kupplung kann als kurzes Stück (Anspruch 3) so gestaltet sein, daß sie direkt nur
flach und über die formschlüssigen Konturen auf dem entsprechend flachen Riegelabschnitt
aufliegt
oder sie kann so gestaltet sein, daß eine im Querschnitt U-förmige Gestalt gegeben ist,
so daß seitlich verlaufende Führungsstege an dem flachen Riegelabschnitt oberhalb
der Deckschiene vorbeigreifen und nur im Innenbereich eine formschlüssige Kupplung
erfolgt, in welchem Fall die seitliche Führung des Riegelabschnitts in der Abdeckung
von den Seitenstegen der Kupplungsstücke übernommen werden. Zwischenhöhen sind entsprechend
gestaltbar, die zwischen den beiden genannten Höhen liegen.
[0011] Die Abdeckung kann eine Stufe in der umlaufenden Seitenwand aufweisen (Anspruch 14,
Anspruch 20), die im Bereich des Endes der Deckschiene - bei kürzestmöglicher Riegellänge
- platziert wird. Dabei ist die Deckschiene kürzer als die Länge zwischen Getriebe
und dem Eckbereich oder Stirnbereich S des Riegels und diese kürzere Ausgestaltung
wird vom Ende der Deckschiene bis zum Eckbereich von der Abdeckung verlängert, die
damit die Aufgabe der Deckschiene in diesem Bereich übernimmt und gleichzeitig es
erlaubt, die mechanische Befestigung der Abdeckung und eine mechanische Festlegung
zur gleitenden Längsführung der außenliegende Riegelstange nahe des Eckbereiches zu
ermöglichen, in den dann die Deckschiene nicht hineinreicht und dort die Befestigung
am Flügel nicht behindern kann.
[0012] Die Erfindung(en) werden nachfolgend anhand mehrerer Ausführungs
beispiele erläutert und ergänzt.
- Figur 1
- ist eine auf zwei Seiten des Getriebes 1 jeweils zweiteilige abnehmbar bzw. aufsetzbar
ausgestaltete Riegeleinrichtung. Erkennbar ist die Deckschiene 20 mit dem Getriebe
1 und den auf beiden Enden der Deckschiene vorgesehenen Abdeckungen 21a,21b, in denen
die oberhalb der Deckschiene 20 verlaufenden und langgestreckt ausgebildeten Riegelabschnitte
22a,22b verlaufen.
- Figur 2
- ist eine Schnittansicht im wesentlichen des Bereiches des Riegels, der mit der Abdeckung
21a versehen ist; am rechten Rand des Bildes verläuft die unter der Deckschiene 20
vorgesehene Kraft-Übertragungsstange 10a, die zum Getriebe 1 hin ausgerichtet ist.
Der linke Bereich S ist der Eckbereich. Der zum Getriebe 1 hin gerichtet Bereich ist
der Antriebsbereich AB. Dazwischen liegt der Bereich WB, der oberhalb der Deckschiene
20 in der Falzluft verläuft und die Kupplung 11a durch die Deckschiene 20 hindurch
beinhaltet.
- Figur 3
- ist eine Schnittdarstellung A-A aus Figur 2 im Bereich der Kupplung 11a. Figur 3 ist
allgemein so zu verstehen, daß sie sowohl den Kupplungsbereich 11a der Figur 2 als
auch den entsprechenden Kupplungsbereich 11b auf der anderen Seite des Getriebes 1b
beschreibt und deshalb sind die Bezugszeichen in der Figur 3 ohne die jeweiligen Suffixe
a,b gewählt, das Bezugszeichen 11 betrifft also sowohl das Kupplungsstück 11a als
auch das Kupplungsstück 11b.
- Figur 4
- veranschaulicht einen Ausschnitt eines Flügels FR mit einer Nut N und einem Überschlag
U. Die Innenseite des Überschlags und die Flügelschmalseite, in der die Nut N angeordnet
ist, bestimmen den Falzbereich (Falzluft) zum Blendrahmen hin, der hier nicht gezeigt
ist. Ersichtlich ist der Einbau des Riegels, hier nur des Bereiches der im Schnitt
dargestellten Figur 3, mit einer in den Falzbereich F reichenden Riegeleinrichtung,
die dort abgedeckt ist.
[0013] In Figur 1 ist eine Mehrkantaufnahme 1a dargestellt, in die ein Betätigungshebel eingesetzt
wird, zum Übertragen von Drehmoment auf ein Getriebe, das im Gehäuse 1b vorgesehen
ist und das eine Drehbewegung in eine Längsbewegung der hier als Stangen ausgebildeten
Kraft-Übertragungsabschnitte 10a, 10b ermöglicht. Das Getriebe 1 ist flach und länglich
und wird seitlich in einen Flügelrahmen FR eingesetzt. In der in
Figur 4 ersichtlichen Nut N werden dann die langgestreckten Kraft-Übertragungsabschnitte
10a, 10b aufgenommen und von der Deckschiene 20 abgedeckt. Der gezeigte Riegel ist
in diesem Beispiel ein zweiseitig wirkender Riegel, der gegenläufig arbeitet, also
mit einer Drehbewegung die beiden Riegelstangen 10a und 10b in Längsbewegungen versetzt,
die von dem Getriebe 1 weg gerichtet sind.
[0014] Die beiden flachen Kraft-Übertragungsabschnitte 10a, 10b und ihre weiterführende
Kopplung zu jeweiligen Riegelstücken 24a,24b soll im Folgenden nur hinsichtlich des
einen Bereiches erläutert werden, der an den Bezugsziffern die Suffixe "a" trägt.
Die entsprechende Beschreibung auf die Anordnung mit den Bezugsziffern-Suffixen "b"
erschließt sich daraus für den Fachmann ohne weiteres.
[0015] Am Ende der flachen Kraft-Übertragungsstange 10a ist über ein Kupplungsstück 11a,
das in
Figur 2 im Schnitt dargestellt ist und das deutlich auch in
Figur 3 zutage tritt, ein Durchgriff durch die Deckschiene 20 realisiert, die durch einen
kurzen Schlitz 20a erfolgt und mit Zapfen oder mit einem durchgehenden Steg in dem
Kupplungsstück 11a erreicht wird. Das Kupplungsstück 11a hat eine in Figur 2 nach
unten weisende Riffelung, die in eine zur Deckschiene 20 zeigende Riffelung des langgestreckten,
hier auch flach ausgebildeten Riegelabschnitts 22a formschlüssig greift und eine Verlegung
des Eingriffspunktes des Kupplungsstücks 11a in dem oberhalb der Deckschiene 20 geführten
Riegelabschnitt 22a erlaubt. Hier erfolgt eine Längeneinstellung des Riegels von dem
Getriebe 1 zu dem Eckbereich S, der in
Figur 2 als ein Winkelstück 30a dargestellt ist, das eine eckumgreifende Anbringung des langgestreckten
Riegelabschnitts 22a am Flügel FR ermöglicht. Die im Eckbereich zu einer eckumgreifenden
Befestigung dienende Ausbildung der schon angesprochenen Abdeckung 21a des langgestreckten
Riegelabschnitts 22a bildet auch die Bewegungsführung durch eine Öffnung 32 für das
hier rund gestaltete Riegelstück 24a, das am vorderen Ende des Riegelabschnitts 22a
angeordnet, beispielsweise angenietet worden ist. Die Abdeckung 21a hat umlaufende
Seitenwände, die den Riegelabschnitt 22a umgeben und hat eine nur geringe Höhe, die
oberhalb der Deckschiene 20 sich in den Falzbereich F erstreckt. Die Abdeckung ist
damit langgestreckt und am zum Falzbereich F weisenden Ende der Seitenwände sind diese
durch eine Deckwand verdeckt, wie aus Figur 3 im Schnitt besser erkennbar ist. So
bildet die Abdeckung 21a ein den Riegelabschnitt 22a oberhalb der Deckschiene 20 bedeckendes,
im Querschnitt quaderförmig ausgestaltetes Gehäuse, das nicht nur Deck- und Schutzfunktion
hat, sondern auch Führungsfunktion übernehmen kann, zumindest in dem Bereich 32, in
dem das Riegelstück 24a durch die Abdeckung hindurchgreift.
[0016] Die Riegelstange 22a hat einen Schlitz 23a, der zwischen dem Ende der formschlüssigen
Gegenriffelung und dem Beginn des Riegelstücks 24a vorgesehen ist um eine durch eine
Schraube Sa gesicherte Festlegung der Abdeckung 21a in dem äußeren Randbereich der
Nut N, die in diesem Bereich keine Deckschiene 20 hat, zu erlauben. Die Deckschiene
20 endet bereits bei 20e, kurz nach dem Längsschlitz 20a, durch den das Kupplungsstück
11a hindurchgreift. Ihre Deckfunktion wird im weiteren Verlauf des Riegels, bis zum
Riegelstück 24a, von der Abdeckung 21a übernommen. Hierzu sind in der Figur 1 Stufen
25 erkennbar, die andeuten, daß der kürzest mögliche Riegel dann gegeben ist, wenn
das Ende 20a der Abdeckung 20 an der stufenförmigen 25 ausgebildeten Seitenwand der
Abdeckung 21a anliegt. Wird die Stufe 25 von dem Ende 20e weiter entfernt, so wird
der Riegel länger, bei gleichzeitig weiterhin möglichem Eingriff des Kupplungsstücks
11a in die Gegenkupplung der Riegel-Flachstange 22a.
[0017] Dieser Eingriff kann so gestaltet sein, wie an dem Schnitt A-A in
Figur 3 ersichtlich, der sich auf
Figur 2 bezieht, wo der formschlüssige Eingriff des Kupplungsstücks 11a in dem Riegelabschnitt
22a gezeigt wird. Der Riegelabschnitt 22 in Figur 3 ist etwas schmäler ausgebildet,
als ein mit zwei seitlich an ihm vorbeigreifenden Stegen versehenes Zahn-Kupplungsstück
11, das mit diesen beiden an der Riegelstange vorbeigreifenden Stegen auch die Führung
in dem im Schnitt U-förmigen Gehäuse 21 seitlich erreicht. Oberhalb der Abdeckschiene
20 verläuft in Figur 3 die Kraft-Übertragungsschiene 10, die mit einer Nietverbindung
an dem Kupplungsstück 11 fest angebracht ist.
[0018] Oberhalb und unterhalb der Deckschiene 20 wird demzufolge eine sich in Querrichtung
- in Richtung der Ebene der Deckschiene - erstreckende Führung erreicht, einmal durch
ein sich aufweitendes Kupplungsstück und einmal durch die Verbreiterung der Treibschiene
gegenüber der Nietverbindung des Kupplungsstücks. Sowohl die Kupplung als auch die
Treibschiene sind damit an der Abdeckschiene 20 festgelegt, können sich aber dennoch
in Längsrichtung verschieben und erlauben durch den variierbaren Eingriff der Riffelung
des Kupplungsstücks 11a in der langgestreckt mit einer Gegenriffelung versehenen Riegel-Flachstange
22a eine einstellbare und ohne Ablängen arbeitende Anpassung des Riegels an einen
bestimmten Flügel.
[0019] Die winkelförmigen Enden im Eckbereich S des Reges, angedeutet in
Figur 2, dienen nur der Befestigung der Abdeckung (eckumgreifenden Abdeckung) im Bereich
des wesentlichen Abschnitts des oberhalb der Deckschiene 20 liegenden Riegels, in
Figur 2 mit WB bezeichnet. Die Befestigung wird mit der Schraube Sa erreicht. Verläuft
die Nut N über Eck, so kann der Winkel 30a einen zur Nut passenden Führungssteg 31a
aufweisen, der eine seitenstabile Führung und Passung ermöglicht.
[0020] Zuvor war beschrieben worden, daß die flache Riegelstange 22a an ihrem Ende ein zylindrisches
Riegelstück 24a aufweist, das durch die Öffnung 32 der Abdeckung 21a ragt und dort
geführt wird. Das Riegelstück 24a kann fest mit dem Zahnstangenteil verbunden sein,
es kann einstückig mit dem Flachabschnitt ausgebildet sein, es kann aber auch mit
einem Gewinde versehen sein, das eine Anpassung der Länge des aus der Öffnung 32 hervorstehenden
Riegelstücks 24a ermöglicht. Neben der Längenanpassung kann auch die vereinfachte
Montage ein Gesichtspunkt sein, das Riegelstück 24a erst nach montierter Abdeckung
21a auf dem Flügel FR nachträglich von außen einzuschrauben.
[0021] Erwähnt werden soll, daß bei Flügeln FR zumeist ein Freiraum im Falz F ("Falzluft")
besteht, der zumindest 12mm an Höhe beträgt. In diesem Bereich verlegt die Erfindung
und das Ausführungsbeispiel der Erfindung die Kupplung zwischen der weiterhin in der
Nut geführten Kraft-Übertragungsschiene 10a, die oft als Treibschiene bezeichnet wird,
und dem Riegelabschnitt 24a, der in der Abdeckung 21a geführt wird. Die Abdeckung
ist in ihrer Breite auf die Nut N abgestimmt, so daß sie als Hohlkastenabdeckung auch
in den Bereichen arbeiten kann, in denen die Deckschiene 20 nicht vorhanden ist. In
diesem Bereich greifen die Seitenwände, beginnend ab der Stufe 25 der Figur 2, in
den obersten Nutabschnitt ein, der sonst von der Deckschiene eingenommen worden wäre.
Ist der Kupplungsbereich aus der Nut herausgenommen und in die "Falzluft" verlagert,
verbleibt für die Nut eine einzige Funktion, sie muß noch die Treibschiene aufnehmen
und diese Treibschiene ist dünn, verglichen mit allen möglichen Nutentiefen in Flügeln
FR, so daß eine völlige Unabhängigkeit von der Nutentiefe (dem Nutengrund) erreicht
wird und die vorgeschlagenen Riegeleinrichtungen für nahezu jeden Flügel eingesetzt
werden können, unabhängig davon, ob er ein Kunststoffprofil, Holzprofil oder Metallprofil
hat und demzufolge deutlich unterschiedliche Nuttiefen aufweist.
[0022] Sinngemäß wird das dadurch möglich, daß oberhalb der Deckschiene zu dem in der Ecke
arbeitenden Riegel gekuppelt wird und die Deckschiene gekürzt wird.
1. Riegelstangeneinrichtung für die Anbringung an einer Nut (N) eines Flügels (FR) zu dessen Verriegelung oder
Entriegelung über einen Betätigungshebel an einem Getriebe (1;1a, 1b), welche Riegelstangeneinrichtung
zumindest auf der einen Seite des Getriebes in Richtung der Riegelstangen zweigeteilt
ist, gekennzeichnet durch einen Riegelabschnitt (22a,22b;24a,24b) oberhalb und einen Kraft-Übertragungsabschnitt
(10a, 10b) unterhalb einer (dazwischen liegenden) Deckschiene (20).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei der die funktionell zweigeteilte Gestaltung auf beiden
Seiten des Getriebes (1a, 1b;1) funktionell gleich ist (zweiseitiger Riegel).
3. Einrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, bei welcher der Kraft-Übertragungsabschnitt
(10a, 10b) an seinem oder nahe seinem Endbereich eine durch die Deckschiene (20) greifende
und insbesondere dort geführte Kupplung (11a, 11b) aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, bei der die Kupplung (11a, 11b) formschlüssig festlegbare
Konturen (12) aufweist, insbesondere von der Deckschiene (20) wegweisend, zum in Längsrichtung
einstellbaren Eingriff der Konturen in entsprechend geformte Gegenkonturen des Riegelabschnitts
(22a,22b), der oberhalb der Deckschiene (20) verläuft.
5. Einrichtung nach Anspruch 3 oder 4, bei der die Kupplung (11a, 11b) mit ihren Eingriffskonturen
(12) deutlich bis sehr viel kürzer als die Deckschiene (20) oder der Riegelabschnitt
(22a,22b) ist.
6. Einrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, bei welcher
(a) der Kraft-Übertragungsabschnitt (10a, 10b) und der Riegelabschnitt (22a,22b) weitgehend
flach und langgestreckt ausgebildet sind, um zumindest unterhalb der Deckschiene (20)
anliegend geführt zu werden; oder
(b) der Riegelabschnitt (22a,22b,24a,24b) und der Kraft-Übertragungsabschnitt beidseits
der Deckschiene (20) in Längsrichtung betätigbar sind, wobei der Riegelabschnitt im
montierten Zustand oberhalb einer Nut des Flügels (FR) geführt wird.
7. Einrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, bei welcher die beiden über formschlüssigen
Konturen (12) ineinandergreifenden Bereiche des Kraft-Übertragungsabschnitts und des
Riegelabschnitts (10a, 10b; 22a,22b) auf der Seite der Deckschiene (20) vorgesehen
sind, die bei der Montage am Flügelrahmen (FR) von der Nut (N) nach außen wegweist.
8. Einrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, bei welcher der Riegelabschnitt (22a,22b)
von einer langgestreckten Abdeckung (21a,21b) überdeckt ist, in welcher Abdeckung
er gehalten und/oder geführt wird.
9. Einrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, bei der der Riegelabschnitt (22a,22b)
frontseitig im wesentlichen rund ausgestaltet ist (24a,24b), um in einem Eckbereich
(S) einer bzw. der den Riegelabschnitt (22a,22b) überdeckenden Abdeckung (21a,21b)
seitenstabil geführt zu werden (32).
10. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9, bei der ein bzw. der Stirnabschnitt (30a,31a;30b,31b;S)
der Abdeckung (21a,21b) winklig zur Abdeckung verläuft, um im Eckbereich des Flügels
(FR) eckumgreifend befestigt zu werden.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 3 ff., bei der im Bereich der Kupplung (11a,
11b) eine durch einen (länglichen) Schlitz (23a) in der Deckschiene (20) greifende
Zapfen- oder Stegführung vorgesehen ist, die sich auf beiden Seiten der Deckschiene
verbreitert, um eine senkrecht zur Ebene der Deckschiene (20) orientierte Haltung
und eine in der Eckschienen-Ebene orientierte Längsführung zu erhalten.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 ff., bei der die Abdeckungslänge der langgestreckten
Abdeckung (21;21a,21b) sehr viel länger ist als ihre Höhe, insbesondere die Höhe der
Abdeckung
(a) im wesentlichen der Dicke des oberhalb der Deckschiene (20) vorgesehenen Bereichs
der Kupplung (11a, 11b); oder
(b) der Summe der Dicke von Kupplung und Riegelabschnitt (11a, 11b;22a,22b)
entspricht.
13. Einrichtung nach einem voriger Ansprüche, bei der die insbesondere einstückig ausgebildete
Deckschiene (20) beidseits eines gegenläufig ausgestalteten Getriebes (1a, 1b;1) in
einer doppelt wirkenden Riegeleinrichtung verläuft.
14. Einrichtung nach einem der vorigen Ansprüche, bei der eine bzw. die Abdeckung (21a,21b)
eine - um den Riegelabschnitt (22a,22b) herum verlaufende und eine geringe Höhe aufweisende
- Seitenwand mit einer Stufe (25) hat, die in einem Endbereich (20e) der Deckschiene
(20) - bei kürzestmöglich eingestellter Riegellänge - insbesondere berührend zu liegen
kommt, wobei die umlaufende Seitenwand mit einer Deckenwand überdeckt ist, um die
oberhalb der Deckschiene (20) liegende Riegeleinrichtung bis zur Ecke des Flügels
(FR) abzudecken, in welchen Bereich die Deckschiene (20) nicht hineinreicht.
15. Verfahren zum Verriegeln und Entriegeln eines Flügels (FR) durch einen im Falzbereich (F) neben
dem Überschlag (U) gehaltenen und geführten Riegel (10a, 11a,22a,24a; bzw. jeweils
"b"), bei dem im Falzbereich (F) oberhalb und außerhalb der Nut (N) des Flügels (FR)
ein - eine wesentliche Länge aufweisender - Abschnitt (22;22a,22b) des Riegels unter
einer langgestreckten Abdeckung (21;21a,21b) bewegt wird, die in den Falzbereich (F)
hervorsteht, wobei der oberhalb der Nut (N) längsbewegte Riegelabschnitt (22a,22b)
über eine - durch eine Deckschiene (20) hindurchgreifende - Kupplung (11;11a, 11b)
für die Linearbewegung gekuppelt ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem im Falzbereich (F) außerhalb der Nut (N) des Flügels
(FR) gekuppelt wird (11a, 11b).
17. Verfahren nach einem der vorigen Verfahrensansprüche, bei dem oberhalb der Deckschiene
(20) gekuppelt wird.
18. Verfahren nach einem der vorigen Verfahrensansprüche, bei dem die Kupplung (11a, 11b)
kurz gegenüber dem eine wesentliche Länge aufweisenden Riegelabschnitt (22a,22b) ist,
der zumindest über einen deutlichen Längenbereich seiner wesentlichen Länge eine Gegenkupplung
hat, mit der die Länge der Riegeleinrichtung eingestellt wird.
19. Langgestreckte Abdeckung (21;21a,21b) für eine im Falzluftbereich (F) verlaufende Riegeleinrichtung nach einem
der vorigen Einrichtungsansprüche oder für das Arbeitsverfahren nach einem der Ansprüche
15 ff., bei welcher Abdeckung eine umlaufende Seitenwand eine nur geringe Höhe aufweist,
um zumindest einen flachen Riegelabschnitt (22a,22b) seitlich zu umgeben, wobei die
umlaufende Seitenwand über eine langgestreckte Deckenwand verbunden ist, so daß eine
weitestgehend verschlossene Abdeckung gebildet wird, deren Eckbereich (S) einen Winkel
(30a,31a) aufweist, in dem eine Öffnung (32) auf der Höhe der Seitenwand vorgesehen
ist, zum Durchgriff eines Riegelstücks (24a,24b), als Front des flachen Riegelabschnitts
(22a,22b).
20. Abdeckung nach Anspruch 19, bei der im Zuge langgestreckter, parallel verlaufender
Längsbereiche der Seitenwand je eine Stufe (25) vorgesehen ist, wobei das untere Ende
der Längsbereiche (Fußkante) in den Außenbereich der Nut (N) des Flügels (FR) ohne
Abdeckschiene (20) einsetzbar ist.
21. Abdeckung nach Anspruch 19 oder Anspruch 20, die im Bereich, der von einer bzw. der
Stufe (25) bis zum inneren Ende der Abdeckung (21a,21b) reicht, das von dem winkelförmigen
Eckbereich (S) abgewandt ist, eine geringere Seitenwandhöhe aufweist, um auf der Deckschiene
(20) aufzuliegen.