[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Trägerfolie nach dem Oberbegriff der Patentanspruches
1.
[0002] Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches
8.
[0003] Bei gelochten, zum Einheften in Ordnern od. dgl. bestimmten Papierblättern, insbesondere
grossen Zeichnungsblättern ist es bekannt, Kunststoff- oder Hartpapierstreifen über
der Lochung zu deren Verstärkung anzubringen, um ein Ausreissen zu verhindern. Solche
Verstärkungsstreifen können üblicherweise von Hand angebracht werden.
[0004] Die mit der Erfindung zu lösende Aufgabe besteht darin, auf einer Trägerfolie Abheftstreifen
so anzuordnen, dass die von der Trägerfolie einzeln ablösbaren Abheftstreifen unter
Vermeidung von Handarbeit maschinell derart auf ein Blatt aufklebbar sind, dass die
Abheftstreifen sowohl am Blatt kleben als auch der zum Einheften bestimmte Lochteil
frei liegt.
[0005] Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Verfahren anzugeben, mit dem auf einfache
Weise einzelne Abheftstreifen von einer Trägerfolie abgelöst und direkt auf ein Blatt
aufgeklebt werden können, bei geringem Verbrauch von Trägerfolie.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen der Ansprüche 1 und 8 genannten Merkmale
gelöst.
[0007] Dadurch ist es möglich, Abheftstreifen auf Blätter, insbesondere auf grossformatige
Zeichnungen unter Vermeidung von Handarbeit anzubringen. Da die mit je einem klebenden
und einem nichtklebenden Teil versehenen Abheftstreifen quer zur Laufrichtung des
Trägerbandes auf diesem angeordnet sind, lassen sich die Abheftstreifen durch Ablösen
von der Trägerfolie leicht so auf das Blatt aufkleben, dass der nichtklebende, gelochte
Teil über den Blattrand vorsteht und dadurch das üblicherweise anschliessend gefaltete
Blatt in einen Ordner od. dgl. platzsparend abgeheftet werden kann.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Trägerfolie mit Abheftstreifen
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des Verfahrens zum Ablösen der Abheftstreifen von einem
Trägerband und zum Aufkleben der Abheftstreifen auf Blätter.
[0009] Gemäss Fig. 1 ist eine bandförmige Trägerfolie 1 vorhanden, die üblicherweise aus
einem schlaffen Kunststoff oder papierartigem Material besteht. Auf dieser Trägerfolie
1 sitzt eine Reihe länglicher Abheftstreifen 2, die voneinander distanziert hintereinander
auf dem Trägerband lösbar festgehalten sind. Die Abheftstreifen 2 haben ein Rechteckformat
und sind quer zur Laufrichtung A auf der Trägerfolie 1 angeordnet. Zwischen benachbarten
Abheftstreifen 2 befindet sich ein Zwischenraum 4. Die Abheftstreifen 2 enthalten
je einen mit Klebstoff versehenen Streifenteil 3 und einen klebstofffreien Teil 7.
[0010] Die Trennlinie 8 zwischen den beiden Teilen 3 und 7 verläuft in Streifenlängsrichtung,
etwa in der Streifenmitte oder so, dass der klebstofffreie Teil 7 etwas breiter oder
schmäler sein kann als der mit Klebstoff versehene Teil 3. In den Abheftstreifen 2
befindet sich je mindestens ein Lochpaar 5, wobei der Lochabstand den Aufreihstiften
handelsüblichen Ordnern entspricht, also 8 cm beträgt. Der Lochabstand könnte auch
einen beliebigen andern Abstand haben oder es können weitere Lochpaare 5' vorgesehen
werden. Es ist auch möglich, dass bei den auf der Trägerfolie 1 aufgereihten Abheftstreifen
2 in den Löchern noch runde Stanzbutzen verbleiben, die erst nach dem Ablösen von
der Trägerfolie 1 entfernt werden oder dass die Löcher nicht vollständig durchgestanzt
sind. Die Abheftstreifen 2 bestehen vorzugsweise aus einem gegenüber der Trägerfolie
1 einstückigem, dickeren Material, insbesondere Kunststoff, der entweder glasklar,
matt oder farbig sein kann. Als Variante könnten die Abheftstreifen 2 zweiteilig ausgebildet
sein, wobei der nichtklebende, gelochte Teil 7 aus einem reissfesten, silikonbeschichteten
Papier und der klebende Teil 3 aus einem Kunststoff besteht. Die Länge der Abheftstreifen
2 entspricht angenähert der Breite der Trägerfolie 1.
[0011] Im Zwischenraum 4 zwischen zwei benachbarten Abheftstreifen 2 befinden sich eine
den Teilungsabstand bestimmende Markierung 6. Diese hat die Form eines dunklen Streifens,
der sich etwa in der Streifenmitte befindet und dessen Längsrichtung in Abheftstreifen-Längsrichtung
verläuft. Diese Markierungen 6 könnten auch an beliebigen andern Stellen angebracht
werden. Diese von einer Fotozelle 22 zum Abtasten bestimmten Markierungen 6 werden
vorzugsweise auf das Trägerband aufgedruckt. Sie könnten indessen auch auf den Abheftstreifen
selbst angebracht werden. Die Markierungen 6 könnten auch als Löcher ausgebildet werden,
die von einem Schalter abgetastet werden oder in die ein Sprossenrad eingreift. Die
Fotozelle 22 oder Schalter, welche die Markierung abtastet, wirkt mit einer Steuereinrichtung
für den Antrieb des Vorschubmotores 20 der Trägerfolie zusammen.
[0012] Die Abheftstreifen 2 sind auf der Trägerfolie 1 leicht abziehbar aufgebracht, beispielsweise
in der Weise, dass die Trägerfolie 1 und/oder der Abheftstreifen eine Silikonbeschichtung
aufweist.
[0013] Als Ausführungsvariante könnten die Abheftstreifen 2 auch schuppenartig auf der Trägerfolie
1 angeordnet werden. Die Markierungen werden bei dieser Variante von der Rückseite
des Trägerbandes 1 angebracht und abgetastet.
[0014] In Fig. 2 ist schematisch dargestellt, wie die Abheftstreifen von der Trägerfolie
mittels einer Ablöskante 14 abgelöst und auf ein Blatt 16 aufgeklebt wird. Die Trägerfolie
1 samt den Abheftstreifen 2 wird so auf eine Vorratsrolle 10 aufgewickelt, dass der
klebende Teil - bezogen auf die Abzugsrichtung A - je vorne liegt. Die Trägerfolie
1 mit Abheftstreifen 2 wird über Umlenkrollen 12 geführt und gelangt dann zu einer
scharfen Ablöskante 14. Durch diese scharfe Umlenkung werden die Abheftstreifen 2
vom Trägerband 1 abgelöst. Die Ablöskante 14 - als Linie betrachtet - verläuft in
einer Parallelebene zur Ebene des Blattes 16. Die abgelösten Abheftstreifen 2 werden
sodann auf ein benachbartes, üblicherweise noch ungefaltetes, grossformatiges Blatt
16 in einer Faltmaschine aufgeklebt, wobei der nichtklebende, gelochte Teil 7 über
den Blattrand vorsteht. Die leere Trägerfolie - welche Abfall bildet - wird über Abzugsrollen
13, 15 geführt und sodann auf eine Rolle 18 aufgewickelt, die von einem Motor 20 angetrieben
wird. Eine Fotozelle 22 tastet die aufgedruckten Markierungen 6 ab und steuert die
Laufzeit des Motors 20. Der Motor 20 wird eingeschaltet, sobald sich auf der Faltmaschine
ein zugeführter Bogen 16 in seiner zum Aufkleben eines Abheftstreifens 2 vorbestimmten
Lage befindet. Dies kann ebenfalls durch eine Fotozelle oder einen Mikroschalter gesteuert
werden. Die Blattzufuhr erfolgt vorzugsweise in Vertikalrichtung B; es ist indessen
auch möglich, eine horizontale oder schräge Blattzufuhrrichtung vorzusehen.
[0015] Die Anordnung kann auch so getroffen werden, dass die Abheftstreifen 2 im gefalteten
oder teilgefalteten - beispielsweise längsgefalteten - Zustand eines Blattes 16 auf
dieses aufgeklebt werden.
[0016] Unter "Trägerfolie" sollen nebst Folien aus Kunststoff auch Folien aus Papier oder
beschichtetem Papier verstanden werden.
[0017] Zum Anpassen an unterschiedliche Blattformate kann die ganze Vorrichtung samt Vorratsrolle
10, Ablöseteil 14 und Aufwickelrolle 18 an einer Faltmaschine angeordnet und entlang
dieser seitlich schiebbar sein.
1. Trägerfolie mit einer Mehrzahl von hintereinander angeordneten, ablösbaren Abheftstreifen
und mit Markierungen für den Teilungsabstand, dadurch gekennzeichnet, dass die länglichen
Abheftstreifen (2) quer zur Laufrichtung (A) der Trägerfolie (1) auf dieser angeordnet
und nur auf einem Teil (3) ihrer Breite mit Klebstoff mit der Trägerfolie (1) ablösbar
verbunden sind und im nichtklebenden Teil (7) der Abheftstreifen (2) Lochpaare (5)
oder vorbereitete Stanzungen zur Herstellung von Löchern in einem zum Einheften vorbestimmten
Abstand vorhanden sind.
2. Trägerfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Markierungen (6)
für den Teilungsabstand auf der Trägerfolie (1) angebracht sind, vorzugsweise in Form
von quer zur Trägerfolie-Längsrichtung verlaufenden Streifen.
3. Trägerfolie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerfolie
(1) und die Abheftstreifen (2) je aus durchsichtigem Kunststoffmaterial bestehen.
4. Trägerfolie nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass je zwischen
zwei benachbarten Abheftstreifen (2) auf der Trägerfolie (1) ein Zwischenraum (4)
besteht und die Markierung (6) sich mindestens teilweise in diesem Zwischenraum (4)
befindet.
6. Trägerfolie nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abheftstreifen
(2) auf der Trägerfolie (1) schuppenartig angeordnet sind.
7. Trägerfolie nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass der nichtklebende,
gelochte Teil der Abheftstreifen (2) aus einem andern Material besteht als der klebende
Teil.
8. Verfahren zum Aufbringen von auf einer Trägerfolie angeordneten Materialstreifen
auf Blätter, dadurch gekennzeichnet, dass die Materialstreifen als längliche Abheftstreifen
(2) ausgebildet werden, die quer zur Laufrichtung (A) der Trägerfolie (1) auf dieser
angeordnet werden, die Abheftstreifen (2) einen klebenden und einen nicht klebenden
Teil enthalten und der klebende Teil durch eine Ablöskante (14) von der Trägerfolie
(1) abgelöst wird, die Trägerfolie (1) so auf eine Aufwickelrolle (10) aufgewickelt
wird, dass der klebende Teil (3) des Abheftstreifens (2) auf der Trägerfolie (1) in
Laufrichtung (A) vorne liegt und der nicht klebende, gelochte Teil im aufgeklebten
Zustand über den Blattrand vorsteht.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abheftstreifen (2)
mit gegenseitigem Abstand oder schuppenartig auf der Trägerfolie (1) angeordnet werden
und das der Ablöskante (14) nachgeordnete leere Trägerband (1) durch eine motorisch
angetriebene Aufwickelrolle (18) aufgewickelt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ablösevorrichtung
samt Vorrats- und Aufwickelrolle (10, 18) verschiebbar auf oder an einer Faltmaschine
angebracht wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blätter
(16) in einer Faltmaschine im ungefalteten Zustand nahe einer Ablöskante (14) zugeführt
werden, wobei die Ablöskante (14) in einer Parallelebene zur Blattebene angeordnet
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, dass die Blätter
(16) in einer Faltmaschine im gefalteten oder teilweise gefalteten Zustand nahe der
Ablöskante (14) zugeführt werden.