[0001] Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder für ein Schloß, bestehend aus einem
Schließzylindergehäuse und einem in diesem drehbar gelagerten Zylinderkern, bei dem
eine Auswerteelektronik für eine elektronische Codierung eines Schlüssels, eine Einrichtung
zum Übertragen der Codierung vom Schlüssel auf die Auswerteelektronik und eine elektro-mechanische
Sperreinrichtung, die zwischen Zylinderkern und Schließzylindergehäuse wirkt, im Zylinderkern
angeordnet sind.
[0002] Schließzylinder werden in zunehmendem Maße mit elektronischer Codierung ausgerüstet.
Dies betrifft z.Zt. Schließzylinder, bei denen der mechanischen Codierung eine elektronische
Codierung hinzugefügt wird. Denkbar ist aber auch eine überwiegende oder ausschließliche
elektronische Codierung.
Ein Problem hierbei ist die räumliche Unterbringung des elektro-mechanischen Sperrmechanismus,
der Zylinderkern und Schließzylindergehäuse gegeneinander verriegelt bzw. die Drehbewegung
des Zylinderkernes freigibt.
Aus der WO 96/02721 ist ein Schließzylinder bekannt, bei dem die elektro-mechanische
Verriegelung im Schließzylindergehäuse untergebracht ist.
Es ist aber auch bereits vorgeschlagen worden, die Auswerteelektronik und die elektro-mechanische
Verriegelung im Zylinderkern unterzubringen, wobei sich aber auch räumliche Probleme
ergeben.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, den im Zylinderkern zur Verfügung stehenden
Raum besser ausnutzbar zu machen.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß der Schlüsselkanal für die
Einführung des Schlüssels in den Zylinderkern in diesem asymmetrisch angeordnet ist.
Vorzugsweise Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0005] Die asymmetrisch Anordnung des Schlüsselkanals, insbesondere am oder nahe dem Außenumfang
des Zylinderkernes, ermöglich die wesentlich bessere Ausnutzung des Zylinderkernes
für die Unterbringung der Elektronik und des Verriegelungsmechanismus. Das größte
Raumangebot liegt vor, wenn der Schlüsselkanal - sofern er nicht am Außenumfang des
Zylinderkernes angeordnet ist - z.B. nahe dem Außenumfang liegt und eine halbrunde
oder polygone Form - im Querschnitt gesehen - aufweist.
Da auch die Länge des Schlüssels Einfluß auf den zur Verfügung stehenden Raum hat,
wird vorgeschlagen, den Schlüssel und entsprechend den Schlüsselkanal kürzer auszubilden,
d.h. bezogen auf die axiale Länge des Zylinderkernes nutzt der Schlüssel dann nur
einen geringeren Raumanteil. Damit steht im hinteren Bereich des Zylinderkernes weiterer
Bauraum für die Elektronik oder den Verriegelungsmechanismus zur Verfügung.
[0006] Schließlich wird mit der Erfindung noch eine besondere Schlüsselform vorgeschlagen,
die sich aus dem Anspruch 6 ergibt.
[0007] In der Zeichnung sind verschiedene Möglichkeiten für die Form und Anordung des Schlüsselkanals
im Zylinderkern dargestellt, sowie für die Form des Schlüssels. Dabei zeigt:
Fig. 1 die asymmetrische Verlagerung eines konventionellen Schlüssels mit im wesentlichen
geraden Querschnitt,
Fig. 2 die asymmetrische Verlagerung eines erfindungsgemäßen Schlüssels mit gewölbtem
Querschnitt und geschlossenem Schlüsselkanal,
Fig. 3 eine entsprechende Ausbildung wie in Fig. 2, jedoch mit einem aus Unterteil
und Oberteil bestehenden zweiteiligen Zylinderkern,
Fig. 4 einen entsprechend der Fig.2 geformten Schlüsselkanal mit zweiteiligen Zylinderkern,
bestehend aus Innenteil und Hülse,
Fig. 5 einen offenen Schlüsselkanal im einteiligen Zylinderkern mit gewölbtem Querschnitt,
Fig. 6 einen offenen Schlüsselkanal in einem zweiteiligen Zylinderkern und
Fig. 7-10 verschiedene Lagen und Querschnittsformen der Schlüsselkanäle.
1. Schließzylinder für ein Schloß, bestehend aus einem Schließzylindergehäuse und einem
in diesem drehbar gelagerten Zylinderkern, bei dem eine Auswerteelektronik für eine
elektronische Codierung eines Schlüssels, eine Einrichtung zum Übertragen der Codierung
vom Schlüssel.auf die Auswerteelektronik und eine elektro-mechanische Sperreinrichtung,
die zwischen Zylinderkern und Schließzylindergehäuse wirkt, im Zylinderkern angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlüsselkanal für die Einführung des Schlüssels in den Zylinderkern in diesem
asymmetrisch angeordnet ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlüsselkanal nahe dem Außenumfang des Zylinderkernes angeordnet ist.
3. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlüsselkanal am Außenumfang des Zylinderkernes als zum Schließzylindergehäuse
hin offener Kanal ausgebildet ist, wobei die Tiefe so bemessen ist, daß der eingeführte
Schlüssel mit dem Außenumfang des Zylinderkernes abgleicht.
4. Schließzylinder nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlüsselkanal im Querschnitt gesehen eine dreieckige, polygone, gebogene
oder halbrunde Form aufweist.
5. Schließzylinder nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Länge des Schlüsselkanals wesentlich kürzer ist als die axiale Länge
des Zylinderkernes.
6. Schlüssel zur Anwendung in einem Schließzylinder nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlüsselschaft eine dem Querschnitt des Schlüsselkanals entsprechende Form
aufweist.
7. Schlüssel zur Anwendung in einem Schließzylinder nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlüsselreide gegenüber dem Schlüsselschaft derart versetzt ist, daß sie
für die Drehbewegung des Zylinderkernes - trotz des asymmetrischen Schlüsselkanals
- nahezu mittig zur Drehachse des Zylinderkernes liegt.