[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloß mit Falle, Riegel und Schloßnuß nach Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Derartiges Schloß ist zum Beispiel bekannt aus der DE-OS 36 25 541.
[0003] Bei diesem bekannten Schloß wird die Falle bei ausgefahrenem Riegel von der Schloßnuß
abgekuppelt. Diese Maßnahme dient der Vermeidung jeglicher Krafteinleitung in das
Schloßinnere, wenn der Riegel vorgeschlossen ist. Auf diese Weise wird einer drohenden
Zerstörung des Schloßinneren bei Einbruchversuchen entgegengewirkt. Die Schloßnuß
dreht sozusagen leer durch, sobald der Riegel vorgeschlossen ist.
[0004] Um dies zu erreichen, wird ein Mitnehmer vorgesehen, der zwischen dem auf die Falle
einwirkenden Drehhebel und der Falle angeordnet wird. Der Mitnehmer wird über ein
Koppelelement in Einkuppelstellung beziehungsweise Auskuppelstellung gebracht. Das
Koppelelement wird durch eine Steuerkurve bewegt, welche das Koppelelement abhängig
von der Riegelstellung positioniert.
[0005] Im Falle der DE-OS 36 25 541 ist der Drehhebel starr mit der Schloßnuß verbunden.
Drehhebel und Schloßnuß bestehen sozusagen aus einem einzigen Stück.
[0006] Der Mitnehmer ist als schwenkbarer Hebel auf der Falle angeordnet und weist einen
Antriebsvorsprung auf, der abhängig von seiner Schwenkstellung auf der Falle mit dem
Drehhebel der Schloßnuß in Überdeckung gebracht werden kann. Dies wird als Einkuppelstellung
bezeichnet. In einer anderen Stellung ist ein Kontakt zwischen Drehhebel und Mitnehmer
ausgeschlossen. Dies wird als Auskuppelstellung bezeichnet.
[0007] Die Einkuppelstellung sowie die Auskuppelstellung werden von dem Koppelelement erzwungen,
welches auf einer Steuerkurve des Riegels abgleitet.
[0008] Das grundsätzliche Problem dieser Bauweise besteht darin, daß die getriebliche Verbindung
zwischen Riegel und Schloßnuß große Entfernungen überbrücken muß. Daher besteht die
Gefahr relativ großer getrieblicher Spiele zwischen den einzelnen Getriebegliedern
wie Steuerkurve, Koppelelement, Mitnehmer, Drehhebel. Das getriebliche Spiel wird
durch den Mitnehmer, der ein zweiarmiger unsymmetrisch gelagerter Hebel ist, noch
verstärkt.
[0009] Im Prinzip muß jedoch auch etwaiger Verschleiß an den in Kontakt befindlichen Getriebegliedern
berücksichtigt werden. So wird zwar einerseits eine relativ große Überdeckung zwischen
dem Drehhebel und dem Antriebsvorsprung der Falle angestrebt. Bei der vorliegenden
Konstruktion jedoch ergibt sich hieraus das Problem, daß der Mitnehmer um einen relativ
grossen Winkel verschwenkt werden muß, wenn die getriebliche Verbindung zwischen Drehhebel
und Mitnehmer auszukuppeln ist.
[0010] Um die bestehende Gefahr der Ausbildung von Spiel zwischen den relativ langen Getriebegliedern
zu vermeiden, ist eine Druckfeder am Mitnehmer vorgesehen, welche das vom Koppelelement
beaufschlagte Ende des Mitnehmers stets in Anlage an das Koppelelement hält.
[0011] Da das fallenseitige Ende des Koppelelements in einem mit der Falle bewegten Zapfenpaar
geführt ist, ist auf diese Weise eine Relativbewegung zwischen dem Koppelelement und
dem Mitnehmer am zapfenseitigen Ende praktisch ausgeschlossen.
[0012] Auf diese Weise wird allerdings das Koppelelement von der Druckfeder stets in Anlage
an die Steuerkurve des Riegels gehalten. An diesem Ende ist das Koppelelement ortsfest
im Schloßkasten gelagert. Bei Betätigen der Falle muß das fallenseitige Ende des Koppelelements
eine erzwungene Kreisbewegung mitvollziehen, die ihn in Folge der Fesselung an dem
Zapfenpaar der Falle aufgeprägt wird.
[0013] Hierbei wird dem Koppelelement eine Kreisbewegung aufgezwungen, entlang derer sich
das obere Ende des Koppelelements, welches unter der Vorspannung der Druckfeder am
Mitnehmer gehalten wird, auch absenken muß.
[0014] Dies geschieht, während der Drehhebel die Falle in den Schloßkasten hineinzieht.
Da andererseits zwischen dem Drehhebel und der Schloßfalle stets eine gewisse Relativbewegung
unvermeidlich ist, weil die Falle translatorisch horizontal und der Drehhebel rotatorisch
bewegt wird, tritt an der Kontaktstelle zwischen Drehhebel und seinem Angriffspunkt
an der Falle stets Relativbewegung auf.
[0015] Die gegensätzlich gerichtete und durch die Druckfeder aufgeprägte Schwenkbewegung
des Mitnehmers bewirkt folglich eine zusätzliche Relativbewegung zwischen dem Drehhebel
und seiner Angriffsstelle am Mitnehmer, die der ersteren Relativbewegung entgegengesetzt
gerichtet ist.
[0016] Hierdurch ergibt sich eine additive Überlagerung beider Relativbewegungen mit der
Gefahr überproportionalen Verschleißes.
[0017] Da bei dieser Ausführungsform eine Druckfeder erforderlich ist, um den Mitnehmer
zwischen Einkuppelstellung und Auskuppelstellung zu bewegen, ist hier ein erzwungener
Verschleiß vorprogrammiert, den es zu vermeiden gilt.
[0018] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei den bekannten Schlössern mit
abkuppelbarer Schloßnuß an der notwendigen getrieblichen Kopplung zwischen Riegel
und Falle bei weitestgehender Spielfreiheit einen überproportionalen Verschleiß zu
vermeiden.
[0019] Diese Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0020] Aus der Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß unter Vermeidung von Passungsproblemen
Relativbewegungen zwischen den Gliedern der getrieblichen Kette zwischen Riegel und
Falle minimiert werden und lediglich noch am hierfür vorgesehenen Gleitflächenpaar
auftreten können.
[0021] Auf diese Weise wird ein langlebiges und über die Lebensdauer präzise und spielfrei
arbeitendes Schloß geschaffen, welches nicht nur einfach in Aufbau und Fertigung ist,
sondern darüber hinaus trotz der zusätzlichen Leerlauffunktion der Schloßnuß aus nur
wenigen Einzelteilen besteht.
[0022] Die Erfindung schafft die Möglichkeit, die einzelnen Glieder der getrieblichen Kette
zwischen Riegel und Falle kurz auszuführen und auf diese Weise geringes Getriebespiel
zu erhalten.
[0023] Das Gleitflächenpaar liegt zwischen Koppelelement und Mitnehmer. Der Mitnehmer vollzieht
lediglich die Bewegung der Schloßnuß oder des Drehhebels.
[0024] Da normbedingt die Schloßnuß zwischen Riegel und Falle angeordnet ist, lassen sich
auf diese Weise kurze Bauelemente mit geringen Bewegungsbereichen realisieren.
[0025] Lagert man Schloßnuß und Drehhebel koaxial zueinander, kann sich das Gleitflächenpaar
mit der Umfangslinie eines Kreises oder eines Kreiszylinders um die Drehachse von
Schloßnuß und Drehhebel decken. Auf diese Weise wird ein gleichmäßiger und über die
Drehbewegung der Schloßnuß gleichbleibender Flächenkontakt zwischen den beiderseitigen
Gleitpartnern erzielt.
[0026] Die geringen Flächenpressungen sorgen in diesem Fall für weitere Erhöhung der Lebensdauer.
[0027] Von besonderem Vorteil ist eine Weiterbildung, bei welcher der Mitnehmer, der entweder
an der Schloßnuß oder am Drehhebel sitzt, allein unter dem Einfluß der Schwerkraft
steht und lediglich mit seinem Gewicht auf der Kontaktfläche des Koppelelements aufliegt.
[0028] Da der Mitnehmer leicht gängig an Schloßnuß und Drehhebel angebracht ist, genügt
es, ihn lediglich eigengewichtsbedingt auf dem Koppelelement aufzulegen. Bei Drehung
der Schloßnuß kann der Mitnehmer dann auf einer entsprechenden Gleitbahn des Koppelelements
abgleiten. Insbesondere bei Verwendung von kreisförmigen Gleitbahnen ergibt sich der
Vorteil einer ruckfreien Betätigung des Schlosses. Für einen von einer Andruckfeder
in Richtung zur Gleitbahnpaarung vorbelasteten Mitnehmer gilt dies entsprechend.
[0029] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig.1
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im eingekuppelten Zustand, und
- Fig.2
- ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im ausgekuppelten Zustand.
[0030] Sofern im folgenden nichts anderes gesagt ist, gilt die folgende Beschreibung stets
für alle Figuren.
[0031] Die Figuren zeigen ein Schloß 1. Derartiges Schloß 1 sitzt in einem Schloßkasten
2 mit Stulp 3. In entsprechenden Lochungen des Stulps 3 sind eine Falle 4 und ein
Riegel 5 geführt. Die Falle 4 und der Riegel 5 werden von dem Schloßkasten 2 umhüllt.
Die Schloßnuß 6 weist eine zentrale Vierkantöffnung zur Aufnahme eines Drehknaufs
oder einer Türklinke auf und wird hiervon in Drehbewegung versetzt.
[0032] In einer Funktion dient die Schloßnuß 6 der Beaufschlagung der Falle, um die Falle,
die üblicherweise unter Federvorlast in Ausfahrrichtung steht, in den Schloßkasten
2 soweit einzuziehen, daß die Fallenspitze aus dem Schließblech 20 herausgefahren
wird.
[0033] Das Schließblech 20 seinerseits ist mit dem Türrahmen verbunden.
[0034] Es gilt nun, die Drehbewegung der Schloßnuß in Abhängigkeit von der Stellung des
Riegels 5 so vorzubestimmen, daß die Drehbewegung bei eingezogenem Riegel 5 in eine
Rückzugbewegung der Falle 4 umgesetzt wird, während die Drehbewegung bei vorgeschlossenem
Riegel 5, also wenn der Riegel in das Schließblech des Türrahmens eingefahren ist,
ohne Einfluß auf die Falle bleibt.
[0035] Es muß daher die getriebliche Verbindung zwischen der Schloßnuß und der Falle bedarfsweise
ausgekuppelt werden. Dies ist bei dem in das Schließblech des Türrahmens eingefahrenen
Riegel 5 erforderlich. Bei nicht eingefahrenem Riegel 5 soll die Falle 4 jedoch betätigt
werden können.
[0036] Zu diesem Zweck ist die Schloßnuß 6 ein vom Drehhebel 7, der mit einem Hebelarmende
die Falle 4 beaufschlagt, getrenntes Bauteil. Die Drehbewegung der Schloßnuß 6 kann
somit von der Drehbewegung des Drehhebels 7 unabhängig werden. Dies schafft die Grundvoraussetzung
dafür, daß die Schloßnuß 6 sozusagen im Leerlauf gedreht werden kann, wenn der Riegel
5 vorgeschlossen ist.
[0037] Andererseits soll aber auch der Drehhebel 7 bei zurückgezogenem Riegel 5 die Falle
4 beaufschlagen. Dies wird über den Mitnehmer 8 erzielt, der im vorliegenden Fall
an dem Drehhebel 7 angeordnet ist. Gleichermaßen kann der Mitnehmer 8 auch an der
Schloßnuß 6 angebracht werden. In jedem Falle greift ein Ende des Mitnehmers entweder
an der Schloßnuß oder am Drehhebel an, während das andere Ende dann über einen Antriebsvorsprung
an dem Drehhebel 7 oder an der Schloßnuß 6 angreifen muß.
[0038] Der Mitnehmer 8 schafft daher die drehgetriebliche Kopplung zwischen Schloßnuß 6
und Drehhebel 7 und zwar wahlweise in Abhängigkeit von der Stellung des Koppelelements
11.
[0039] Das Koppelelement 11 ist quer zum Riegel 5 im Schloßkasten 2 beweglich und gleitet
zu diesem Zweck auf einer Steuerkurve 12 des Riegels 5 ab. Das Koppelelement wird
bei zurückgezogenem Riegel 5 angehoben und nähert sich dabei der Schloßnuß 6. An seiner
der Schloßnuß 6 zugewandten Seite besitzt das Koppelelement 11 eine Gleitfläche, welche
in Richtung der Drehbewegung der Schloßnuß 6 zum Zurückziehen der Falle 4 konkav ansteigt.
[0040] In der konkav ansteigenden Gleitfläche des Koppelelements 11 kommt eine Gleitgegenfläche
des Mitnehmers 8 zu liegen. Es wird auf diese Weise ein Gleitflächenpaar zwischen
Mitnehmer 8 und Koppelelement 11 bereitgestellt, über welches Koppelelement 11 und
Mitnehmer 8 ständig miteinander in Kontakt bleiben.
[0041] Da das Koppelelement 11 mit seiner unteren Querseite auf der Steuerkurve 12 des Riegels
5 abgleitet, wird ihm die Querbewegung abhängig von der Einfahrstellung beziehungsweise
Ausfahrstellung des Riegels 5 aufgeprägt.
[0042] Dabei wird der Mitnehmer 8 über die Gleitflächenpaarung 14 der Bewegung des Koppelelements
11 folgen müssen.
[0043] Der Mitnehmer 8 seinerseits ist zwischen einer Einkuppelstellung (siehe Fig.1) und
einer Auskuppelstellung (siehe Fig.2) beweglich. In der Einkuppelstellung 9 ist zwischen
der Schloßnuß 6 und dem Drehhebel 7 eine drehstarre Verbindung geschaffen, während
in der Auskuppelstellung 10 die Schloßnuß 6 gegenüber dem Drehhebel 7 frei beweglich
ist.
[0044] Zu diesem Zweck ist im vorliegenden Fall der Mitnehmer 8 eine am Drehhebel 7 schwenkbar
gelagerte Klinke, die mittels des Koppelelements 11 vor einen zugeordneten Antriebsvorsprung
15 an der Schloßnuß geschwenkt wird und in dieser geschwenkten Stellung von dem Koppelelement
11 gehalten wird.
[0045] Gleichermaßen kann jedoch der Mitnehmer auch an der Schloßnuß gelagert sein und mit
einem entsprechenden Antriebsvorsprung am Drehhebel 7 zusammenwirken.
[0046] Darüber hinaus zeigen die Figuren, daß Schloßnuß 6 und Drehhebel 7 zusätzlich koaxial
gelagert sind, und daß in der Einkuppelstellung 9 das Gleitflächenpaar 14 sich mit
dem Umfangsabschnitt eines zur Lagerachse 16 konzentrischen Kreises 17 deckt.
[0047] Der Umfangsabschnitt liegt - von der Schloßnuß aus gesehen - in Richtung zum Riegel
5 und umfaßt einen Winkelbereich, der in etwa dem maximalen Drehbereich der Schloßnuß
6 entspricht.
[0048] Da nun in der Einkuppelstellung 9 der Mitnehmer 8 die Drehbewegung des Drehhebels
7 um die Lagerachse 16 aufgeprägt bekommt, ergibt sich bei einer kreisförmig begrenzten
Gleitbahnpaarung 14 der Vorteil eines ratterfreien Abgleitens der beiden Gleitflächen
aufeinander.
[0049] Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß sich das Gleitflächenpaar 14 mit dem Umfangsabschnitt
eines zur Lagerachse 16 konzentrischen Kreiszylinders deckt. Auf diese Weise wird
ein Flächenkontakt zwischen Mitnehmer 8 und Koppelelement 11 erreicht. Die hierdurch
bedingte geringe Flächenpressung sorgt für hohe Verschleißbeständigkeit bei dem gleichzeitigen
Vorteil eines ruckfreien Abgleitens zwischen den beiden Gleitflächenpartnern.
[0050] Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß der Mitnehmer 8 allein unter dem Einfluß der
Schwerkraft steht und lediglich mit seinem Gewicht auf der Kontaktfläche des Koppelelements
11 aufliegt.
[0051] Da allerdings auch ein stets genau definierter Kontakt zwischen den Gleitflächenpartnern
14 wünschenswert sein kann, wird zusätzlich vorgeschlagen, den Mitnehmer unter Federkraft
gegen die Gleitfläche des Koppelelements 11 zu halten. Dies wird im vorliegenden Fall
durch eine Spiralfeder mit zwei Schenkeln erreicht, die mit einem Ende am Drehhebel
7 eingeklinkt sitzt, während sie sich mit ihrem anderen Schenkel auf dem Mitnehmer
8 in Richtung zum Koppelelement 11 abstützt.
[0052] Da insbesondere die zur Verfügung stehende Gleitflächengröße die praktische Verschleißfreiheit
sicherstellt, wird auf diese Weise zusätzlich ein praktisch lageunabhängiger Kontakt
zwischen Mitnehmer und Koppelelement erzielt.
[0053] Dennoch bieten die relativ geringen Wege, welche die Gleitflächenpaarung 14 zurücklegt,
die Gewähr für weitestgehende Verschleißfreiheit trotz durch die Spiralfeder 18 vorbestimmter
Anlagekräfte. Zur Funktion:
[0054] Der Riegel 5 befindet sich in eingezogener Position. Das Koppelelement 11 ist auf
dem erhöhten Bereich der Steuerkurve 12 abgelegt, die sich auf der Oberkante 13 des
Riegels 5 befindet. Die zugehörige Gleitfläche hat den Mitnehmer 8 soweit in Richtung
zum Antriebsvorsprung 15 der Schloßnuß angehoben, daß der Mitnehmer 8 vor dem Antriebsvorsprung
15 liegt. Bei Betätigung der Schloßnuß 6 zum Öffnen der Tür wird der Kraftschluß von
der Schloßnuß über den Antriebsvorsprung 15 auf den Mitnehmer 8 übertragen. Dieser
wiederum stützt sich auf seiner am Drehhebel 7 angeordneten Klinkenwelle 19 ab, wodurch
der Drehhebel 7 in eine synchrone Drehbewegung versetzt wird. Dabei greift der Drehhebel
7 am Fallenschwanz der Falle 4 an und zieht diese in den Schloßkasten 2 zurück.
[0055] Währenddessen vollzieht der Mitnehmer 8 eine exakte Kreisbewegung um die Lagerachse
16 herum und gleitet dabei auf den Umfangsabschnitt des konzentrischen Kreises 17
ab, der die entsprechende Gleitfläche des Koppelelements 11 begrenzt. Da der Abstand
zwischen Lagerachse 16 und Gleitflächenpaarung 14 relativ gering ist, wird der Relativweg
zwischen der kreisförmig begrenzten Außenseite des Mitnehmers 8 und der kreisförmig
begrenzten Gleitfläche des Koppelelements 11 gering gehalten.
[0056] Befindet sich dagegen der Riegel 5 in Ausfahrstellung (siehe Fig.2) ist das Koppelelement
11 der in Ausfahrstellung sinkenden Steuerkurve 12 gefolgt. Dabei wurde auch die kreiskonkave
Gleitfläche am Koppelelement 11 mit abgesenkt, an welcher der Mitnehmer 8 mit seiner
kreiskonvexen Gegenfläche in Kontakt liegt.
[0057] Infolgedessen gerät der Mitnehmer 8 aus dem Durchmesserbereich heraus, den der Antriebsvorsprung
15 der Schloßnuß 6 bei Drehung der Schloßnuß überstreichen kann. Der Antriebsvorsprung
15 streicht daher funktionslos am Mitnehmer 8 vorbei, sobald der Mitnehmer 8 der Absenkbewegung
des Koppelelements 11 gefolgt ist. Die Schloßnuß dreht ohne Einfluß auf den Drehhebel
7 leer durch.
Bezugszeichenliste:
[0058]
- 1
- Schloß
- 2
- Schloßkasten
- 3
- Stulp
- 4
- Falle
- 5
- Riegel
- 6
- Schloßnuß
- 7
- Drehhebel
- 8
- Mitnehmer
- 9
- Einkuppelstellung
- 10
- Auskuppelstellung
- 11
- Koppelelement
- 12
- Steuerkurve
- 13
- Oberkante des Riegels
- 14
- Gleitflächenpaarung
- 15
- Antriebsvorsprung
- 16
- Lagerachse
- 17
- konzentrischer Kreis
- 18
- Spiralfeder
- 19
- Klinkenwelle
- 20
- Schließblech
1. Schloß (1) mit Falle (4), Riegel (5) und Schloßnuß (6), welches unter Zwischenschaltung
eines, von einem Koppelelement (11) ein- und auskuppelbaren Mitnehmers (8) über einen
Drehhebel (7) die Falle (4) beaufschlagt, wobei das Koppelelement (11) zwischen Riegel
(5) und Mitnehmer (8) sitzt, und diesen bei zurückgezogenem Riegel (5) mittels einer
durch die Riegelstellung vorgegebenen Steuerkurve (12) in Einkuppelstellung (9) und
ansonsten in Auskuppelstellung (10) verbringt,
dadurch gekennzeichnet, daß
1.1 die Schloßnuß (6) ein vom Drehhebel (7) getrenntes Bauteil ist,
1.2 der Mitnehmer (8) an Schloßnuß (6) oder Drehhebel (7) sitzt,
1.3 Koppelelement (11) und Mitnehmer (8) zwischen Einkuppelstellung (9) und Auskuppelstellung
(10) über ein gemeinsames Gleitflächenpaar (14) miteinander in Kontakt gehalten werden.
2. Schloß nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß Schloßnuß (6) und Drehhebel (7) koaxial gelagert sind, und daß mit der Einkuppelstellung
(9) das Gleitflächenpaar (14) sich mit einem Umfangsabschnitt eines zur Lagerachse
(16) konzentrischen Kreises (17) deckt.
3. Schloß nach Anspruch 1 bis 2 dadurch gekennzeichnet, daß sich das Gleitflächenpaar (14) mit dem Umfangsabschnitt eines zur Lagerachse
konzentrischen Kreiszylinders deckt.
4. Schloß nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (8) allein unter dem Einfluß der Schwerkraft steht und mit seinem
Gewicht auf der Gleitkontaktfläche des Koppelelements (11) aufliegt.
5. Schloß nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (8) in Richtung zur Gleitkontaktfläche des Koppelelements (11)
unter dem Einfluß einer vorgespannten Feder (18) steht und unter Federvorspannung
auf der Gleitkontaktfläche des Koppelelements (11) aufliegt.
6. Schloß nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer (8) eine an Schloßnuß (6) oder Drehhebel (7) um eine Klinkenwelle
(19) schwenkbar gelagerte Klinke ist, die mittels des Koppelelements (11) vor einen
zugeordneten Antriebsvorsprung (15) an Drehhebel (7) oder Schloßnuß (6) geschwenkt
und in dieser Einkuppelstellung (9) vom Koppelelement (11) gehalten wird.