[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 sowie
auf ein Bodenprobenentnahmegerät entsprechend Oberbegriff Patentanspruch 3.
[0002] Beispielsweise zur Beurteilung der Qualität von Ackerland ist es üblich, Bodenproben
aus unterschiedlicher Bodentiefe zu entnehmen und anschließend zu analysieren.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bzw. ein Gerät aufzuzeigen, mit welchem
in besonders einfacher und rationeller Weise die Entnahme von Bodenproben möglich
ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren entsprechend dem kennzeichnenden Teil
des Patentanspruches 1 und eine Entnahmevorrichtung entsprechend dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruches 3 ausgeführt.
[0005] Bei der Erfindung erfolgt die Entnahme der Bodenprobe jeweils an dem gewünschten
Ort derart, daß in einem ersten Arbeitsschritt mit Hilfe der rotierend angetriebenen
Spindel eine erste Probe entnommen, dann in den für die ersten Proben vorgesehenen
Behälter eingebracht wird und anschließend durch erneutes Absenken der Spindel durch
das von der Entnahme der ersten Probe entstandene Bodenloch eine zweite Probe entnommen
wird, die in die für die zweiten Proben vorgesehenen Behälter eingebracht wird.
[0006] Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Die Erfindung wird
im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in vereinfachter Darstellung einen Bodenschnitt bei der Entnahme von Bodenproben,
- Fig. 2
- in vereinfachter Darstellung und im Schnitt eine Vorrichtung zur Entnahme von Bodenproben;
- Figuren 3 und 4
- in einer Darstellung ähnlich Figur 2 sowie in Draufsicht eine weitere mögliche Ausführungsform;
- Figuren 5 und 6
- in Draufsicht und in Seitenansicht eine weitere mögliche Ausführungsform der Erfindung.
[0007] In den Figuren ist 1 ein Boden, nämlich Ackerboden, der durch Entnahme von Bodenproben
auf seine Beschaffenheit untersucht werden soll. Hierbei ist es üblich, in vorgegebenen
Abständen aus dem Boden des zu untersuchenden Geländes Bodenproben zu entnehmen, und
zwar beispielsweise eine Probe PI jeweils aus einer Tiefe TI zwischen beispielsweise
0 und 30 cm und eine Probe PII aus einer Tiefe TII, beispielsweise von 30 - 60 cm.
Die Proben PI und PII des zu untersuchenden Geländes werden dann jeweils in gesonderten
Behältern 2 bzw. 3 für die spätere Untersuchung aufbewahrt, und zwar beispielsweise
in dem Behälter 2 sämtliche Proben PI und in dem Behälter 3 sämtliche Proben PII.
[0008] Das Probenentnahmegerät 4 ist in der Fig. 2 schematisch wiedergegeben. Dieses Gerät
besteht im wesentlichen aus einer an einem Fahrzeug, beispielsweise Traktor befestigbaren
Plattform 5, an der in der Mitte ein um ihre vertikale Achse durch einen nicht dargestellten
Antrieb drehbare und in der vertikalen Achse auf- und abbewegbare Bodenprobenentnahme-Spindel
oder Schnecke 6 vorgesehen ist.
[0009] Wie die Fig. 2 zeigt, ist die Schnecke 6 von einer Hülse 7 umschlossen, die in einem
Lager 8 an der Plattform 5 geführt ist. Im Bereich des oberen Endes der Hülse 6 ist
an dieser um eine horizontale Achse eine Rutsche 9 schwenkbar. Beidseitig von der
Schnecke 6 befinden sich auf der Plattform 5 die beiden Behälter 2 und 3.
[0010] Zur Entnahme der Bodenproben PI und PII an einem Ort wird das Probenentnahmegerät
4 an diesen Ort bewegt. Anschließend wird das Probenentnahmegerät 4 soweit abgesenkt,
daß der untere Rand der Hülse 7 auf der Oberseite 1' des Bodens 1 aufsteht.
[0011] Dies kann auch durch Absenken der Hülse 7 erreicht werden, sofern diese in vertikaler
Richtung beweglich ist. Anschließend wird die Spindel bzw. Schnecke 6, die von dem
nicht dargestellten Antriebsmotor um ihre vertikale Achse rotierend angetrieben ist,
abgesenkt und zwar solange, bis das untere Ende dieser Schnecke die Tiefe TI erreicht
hat. Unter weiterhin auf dem Boden aufsitzender Hülse 7 wird die Schnecke 6 nach oben
bewegt, und zwar solange, bis das untere Ende der Schnecke 6 den oberen Rand der Hülse
7 erreicht hat. Die Rutsche 9 ist hierbei so gekippt, daß sie mit ihrem einen Ende
9' nach unten in den Behälter 2 hineinreicht und somit das gesamte, von der Schnecke
6 aufgenommene Material der Probe PI in den Behälter 2 fällt.
[0012] Anschließend wird bei weiterhin mit dem unteren Rand auf der Oberseite des Bodens
1 sich abstützende Hülse 7 die rotierend umlaufende Schnecke 6 erneut abgesenkt, und
zwar zur Entnahme der Probe PII aus der Tiefe TII. Die Rutsche 9 wird geschwenkt,
so daß nunmehr das andere Ende 9'' dieser Rutsche nach unten in den Behälter 3 hineinreicht.
Das beim erneuten nach oben Bewegen der Schnecke 6 aus dieser herausfallende Material
der Probe PII gelangt dann über die Rutsche 9 in den Behälter 3.
[0013] Für die Entnahme weiterer Proben PI und PII an einer anderen Stelle wird die Rutsche
9 wiederum in ihre erste Position geschwenkt, so daß dann an der neuen Position zunächst
die Probe PI aus der Tiefe TI und anschließend die Probe PII aus der Tiefe TII in
der vorgenannten Weise entnommen und jeweils in die richtigen Behälter 2 bzw. 3 eingebracht
werden kann. Das Schwenken der Rutsche 9 erfolgt beispielsweise manuell, kann aber
auch über ein Getriebe erfolgen, und zwar in der Weise, daß dann, wenn die Schnecke
6 über einen Betrag abgesenkt wird, der größer als die Tiefe TI ist, selbsttätig ein
Schwenken der Rutsche aus der ersten Stellung in die zweite Stellung erfolgt.
[0014] Die Rutsche 9 ist um die horizontale Achse zwischen einer ersten Stellung, in der
das Ende 9' der Rutsche 9 in den Behälter 2 hineinreicht, und einer zweiten Stellung
schwenkbar, in der das Ende 9'' der Rutsche 9 in den Behälter 3 hineinreicht.
[0015] Die Figuren 3 und 4 zeigen eine weitere mögliche Ausführungsform des Probenentnahmegerätes
4a. Dieses Gerät unterscheidet sich von dem Gerät 4 der Figur 2 zunächst dadurch,
daß an der Plattform bzw. an dem Träger 5a um die Achse der Spindel bzw. Schnecke
6 und oberhalb der Hülse 7 ein Gehäuse 10 drehbar gelagert ist, welche aus einem die
Achse der Schnecke 6 konzentrisch umschließenden Rohrstück besteht, in das ein zwei
sich gegenüber der Rohrachse diametral gegenüberliegenden Seiten ausgehend von dem
unteren, offenen Ende des Rohrstückes zwei Fenster 11 eingeschnitten sind. Weiterhin
ist am Gehäuse 10 ein Keil 12 befestigt, und zwar derart, daß jeweils eine Schrägfläche
13 des Keiles 12 einem Fenster 11 gegenüberliegt und die obere Schnittlinie der beiden
Schrägflächen 13 die Achse der Schnecke 6 schneidet und radial zu dieser Achse liegt
sowie auch parallel zu der Ebene der Fenster 11. Das Gehäuse 10 ist oben an einer
Platte 14 befestigt, durch die die Schnecke 6 nach oben herausgeführt ist und in der
eine mutterartige in das Gewinde der Schnecke 6 eingreifende Ausräumelement 15 um
die Achse der Schnecke 6 drehbar gelagert ist. Das Ausräumelement 15 besitzt mehrere
in das Gewinde der Schnecke 6 eingreifende Ausräumfinger 16, die sich innerhalb des
an der Oberseite geschlossenen Gehäuses 10 befinden. Am Träger 5 sind vier Behälter
17 vorgesehen.
[0016] Durch entsprechendes Drehen des Gehäuses 14 kann jede Bodenprobe PI bzw. PII über
die beiden Schrägflächen 13 jeweils in zwei einander gegenüberliegende Behälter 17
entleert werden, so daß für die Proben PI und PII jeweils auf zwei Behälter 17 verteilt
sind und somit die Möglichkeit besteht, nur die Bodenproben PI und PII aus jeweils
einem Behälter 17 zu verwenden.
[0017] Das Bodenentnahmegerät 4a hat gegenüber dem Gerät 4 gewisse Vorteile. Insbesondere
hat dieses Gerät auch den Vorteil einer relativ niedrigen Bauform. Durch das Ausräumelement
15 ist weiterhin gewährleistet, daß die Schnecke 6 nach der Entnahme einer Probe vollständig
gereinigt ist, ist also auch durch im Gewindegang der Schnecke 6 verbliebenes Material
nicht zu einer unerwünschten Verfälschung der Proben kommt.
[0018] Die Figuren 5 und 6 zeigen ein Probenentnahmegerät 4b, welches sich von dem Gerät
der Figur 1 dadurch unterscheidet, daß anstelle der Plattform 5 eine kreisringförmige
Plattform 5b vorgesehen ist, auf der nebeneinander mehrere Behälter 18 angeordnet
sind. Durch eine Steuereinrichtung kann die ringförmige Plattform 5b jeweils so gedreht
werden, daß sich ein Behälter 18 an der Entnahmestelle befindet, und zwar im Wirkungsbereich
einer Rutsche 19, über die die jeweilige Bodenprobe von der Schnecke 6 des Gerätes
in den bereitstehenden Behälter 18 eingebracht wird. Die Drehachse D, um die die ringförmige
Plattform 5b schrittweise drehbar ist, ist gegenüber der Achse der Schnecke 6 versetzt,
so daß ein großer Umfang für die Plattform 5b möglich ist und auf dieser Plattform
eine Vielzahl von Behältern 18 Platz finden.
[0019] Mit Hilfe von Lagerelementen 20 ist die Plattform 5b an einem Traggestell 21 mittenfrei
drehbar gelagert. In einer nicht dargestellten Steuer- und Registrierelektronik wird
der Ort der Entnahme der jeweiligen Bodenprobe und die Identifikation, beispielsweise
Nummer des diese Bodenprobe enthaltenen Behälters 18 gespeichert.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Boden
- 1'
- Bodenoberseite
- 2 , 3
- Behälter
- 4, 4a, 4b
- Probenentnahmegerät
- 5, 5a, 5b
- Plattform
- 6
- Schnecke
- 7
- Hülse
- 8
- Lager
- 9
- Rutsche
- 9', 9''
- Ende
- 10
- Gehäuse
- 11
- Fenster
- 12
- Keil
- 13
- Schrägfläche bzw. Rutsche
- 14
- Platte
- 15
- Ausräumelement
- 16
- Ausräumfinger
- 17
- Behälter
- 18
- Behälter
- 19
- Rutsche
- 20
- Lager
- 21
- Traggestell
1. Verfahren zur Entnahme von Bodenproben, dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer Schnecke (6), die mit ihrer Achse in vertikaler Richtung oder
im wesentlichen in vertikaler Richtung orientiert ist und um diese Achse rotierend
angetrieben wird, in wenigstens zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen an
ein und derselben Position durch Absenken und anschließendes Anheben der Schnecke
(6) zunächst eine erste Bodenprobe (PI) aus einer ersten kleineren Tiefe (TI) und
dann durch erneutes Absenken und Anheben der Schnecke (6) eine zweite Bodenprobe (PII)
aus einer zweiten, größeren Tiefe (TII) entnommen wird, und daß nach jeder Entnahme
das Material der ersten oder zweiten Probe (PI) bzw. (PII) über eine bewegliche Rutsche
(9, 13) in einen für die Aufnahme dieser Probe bestimmten Behälter (2, 3, 17) geleitet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rutsche (9, 13) kippbar
oder drehbar ist.
3. Entnahmegerät für Bodenproben, gekennzeichnet durch eine an einem Träger (5) des Gerätes
vorgesehene Schnecke oder Spindel (6), die durch einen Antrieb um ihre vertikale oder
im wesentlichen vertikale Achse drehbar und in Richtung der Spindelachse bewegbar
ist, und zwar zwischen einem unteren Bohr- und Entnahmezustand und einem oberen Abgabezustand,
in welchem sich die Bohrspindel (6) mit dem Bereich ihres unteren Endes über einer
Rutscheneinrichtung (9, 13) befindet, mit der das jeweilige Probenmaterial gesteuert
in einen der jeweiligen Probe (PI, PII) zugeordneten Aufnahmebehälter (2, 3, 17) geleitet
werden kann.
4. Entnahmegerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß beidseitig von der Spindel
(6) oder um diese verteilt wenigstens zwei Behälter (2, 3, 17) vorgesehen sind.
5. Entnahmegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rutschenanordnung von wenigstens einer schwenkbaren Rutsche (9) gebildet ist,
die wenigstens zwischen einer ersten Stellung, in der die Rutsche (9) mit einem ersten
Ende (9') in einen Behälter (2) hineinreicht, in eine zweite Stellung schwenkbar ist,
mit der die Rutsche mit einem gegenüberliegenden zweiten Ende (9'') in den zweiten
Behälter (3) hineinreicht.
6. Entnahmegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine die
Spindel (6) auf einer Teillänge umgebenden Hülse (7), die mit ihrem oberen Ende bis
an die Rutschenanordnung (9, 13) reicht und aus deren unteren Ende die Spindel (6)
mit ihrem unteren Ende während des Entnahme- oder Bohrzustandes vorsteht.
7. Entnahmegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Hülse (7) in Achsrichtung der Spindel (6) verschiebbar ist.
8. Entnahmegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rutsche (9) an der Hülse (7) schwenkbar vorgesehen ist.
9. Entnahmegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Getriebe vorgesehen ist, über welches die Rutsche (9) selbsttätig geschwenkt wird,
wenn die Spindel (6) über einen vorgegebenen Hub angehoben oder abgesenkt wird.
10. Entnahmegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein um
die Achse der Spindel oder Schnecke drehbar gelagertes Gehäuse (10) mit wenigstens
einer Schrägfläche (13), die schräg zur Achse der Spindel (6) liegt und eine Rutsche
für die Abgabe der jeweiligen Bodenprobe (PI, PII) in einen Aufnahmebehälter (17)
bildet, wobei beispielsweise am Gehäuse (10) wenigstens zwei Schrägflächen (13) vorgesehen
sind.
11. Entnahmegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein in
das Gewinde der Spindel (6) eingreifendes Ausräumelement (15) oberhalb der Schrägfläche
(13).
12. Entnahmegerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen
Transporteur mit mehreren an diesem vorgesehenen Aufnahmen (18) zur Aufnahme jeweils
wenigstens einer Bodenprobe, wobei die Aufnahmen mit dem Transporteur (5b) an einer
Aufgabeposition (19) vorbeibewegbar sind.