[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Rückgewinnung von Wärme aus
Rauchgas, mit einem einen Austauschraum umhüllenden Gehäuse mit einem Einlass und
einem Auslass für ein erstes Medium, mindestens einem diesen Austauschraum gliedernden
Gliederungskörper zur Lenkung dieses Mediums, einer Mehrzahl im Austauschraum angeordneter
Leitungsstränge zur Durchleitung eines zweiten Mediums, und angeschlossen an die Leitungsstränge
mindestens einem Sammelstück und einem Verteilstück zum Zusammenfassen und Aufteilen
der Leitungsstränge.
[0002] Bei der Vielzahl bestehender Rauchgaswärmetauscher sind die Hersteller immer wieder
damit konfrontiert, dass Rauchgas ein aggressives Medium ist. Die Aggressivität des
Mediums fordert resistente Materialien und saubere und unempfindliche Verbindungen
der Leitungen. Die Herstellung von unempfindlichen Verbindungen ist dadurch erschwert,
dass grosse Oberflächen auf keinem Raum anzuordnen und damit dichte Packungen zu erstellen
sind. Im Bereich von Kleinanlagen, wie sie z.B. in Gebäudeheizungen für Ein- und Mehrfamilienhäuser
zu Tausenden vorhanden sind und nachträglich mit einem Wärmetauscher versehen werden
können, ist zudem dem Platzbedarf für einen Wärmetauscher besondere Beachtung zu schenken,
da in der Regel die Distanz zwischen Kessel und Kamin sehr begrenzt ist.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Rauchgaswarmetauscher vorzuschlagen,
der insbesondere in der Längsrichtung kompakte Abmessungen aufweist, nur wenige, überwachbare
und servicefeundlich angeordnete, oder gar keine Verbindungen im Rauchgasbereich besitzt
und günstig in der Herstellung ist. Zudem soll der Rauchgaswärmetauscher bei der Herstellung
mit einfachen Mitteln entsprechend der zu erbringenden Leistung grösser oder kleiner
dimensioniert werden können.
[0004] Erfindungsgemäss wird dies durch einen Wärmetauscher erreicht, der dadurch gekennzeichnet
ist, dass die Leitungsstränge im Austauschraum spiralförmig vertaufend angeordnet
sind.
[0005] Der Vorteil einer spiralförmigen Ausbildung der Leitungsstränge liegt darin, dass
die Spirale eine sehr dichte Packung von Leitungen darstellt, die sich radial ausdehnt
und axial wenig Platz benötigt, die einfach herzustellen ist und keine Verbindungen
aufweisen muss. Solche Spiralen können aneinandergereiht werden, so dass unterschiedlichen
Leistungsanforderungen entsprechend mehr oder weniger Spiralen zusammen eine Wärmetauscheinheit
bilden.
[0006] Vorteilhaft weisen benachbarte Spiralen entgegengesetzte Drehrichtungen auf, wodurch
es möglich wird, dass die Spiralen sich berühren, ohne dadurch ein Hindurchströmen
des Rauchgases zu verhindern. Durch die entgegengesetzten Neigungen der Leitungen
zur Tangentialrichtung entstehen Berührungspunkte, an denen sich benachbarte Spiralen
berühren und zwischen diesen Berührungspunkten offene Bereiche, in denen das Rauchgas
zirkulieren kann. Automatisch wird eine Verwirbelung des Rauchgases erreicht bei gleichzeitig
sehr dichter Packung der Leitungsstränge. Durch diese Gegenläufigkeit der Drehrichtung
und die damit erreichte Dichte der Packung kann in der Regel auf eine Abstandvorrichtung
zwischen den Leitungssträngen verzichtet werden. Der benötigte Zwischenraum wird durch
die vorteilhafte Anordnung der Leitungsstränge erreicht.
[0007] Vorteilhaft sind jeweils zwei Spiralen miteinander zusammenhängend angeordnet. Da
das Rauchgas zuerst zentrifugal durch die Spiralen strömt, ist es vorteilhaft, es
wieder zentripedal zu sammeln für die Weiterieitung ins Kamin. Vorteilhaft durchströmt
es dabei eine zweite Spirale, welche vorteilhaft mit der ersten Spirale zusammenhängt.
[0008] Dieser Übergang zwischen der ersten und zweiten Spirale ist vorteilhaft peripher
angeordnet. Dies ermöglicht, dass mehrere solcher Leitungsstränge, jeder mit zwei
Spiralen, zusammengestellt werden können, indem einer über den anderen geschoben wird
und der Übergang zwischen den Spiralen des zweiten Leitungsstranges über eine Spirale
des ersten Leitungsstranges hinweg verläuft.
[0009] Vorteilhaft bestehen die Leitungsstränge aus einem einzigen Stück und weisen im Austauschraum
keine Verbindungen auf, welche dem aggressiven Rauchgas Angriffspunkte bieten.
[0010] Zweckmässigerweise sind Einlass und Auslass für das Rauchgas am Gehäuse etwa zentral
und ein Durchlass zwischen Gliederungskörper und Gehäuse peripher angeordnet, so dass
das Rauchgas im mittleren Bereich zugeführt wird und zentrifugal durch die Leitungsstränge
hindurchströmt, an der Peripherie von einer ersten heisseren in eine zweite kühlere
Zone des Austauschraumes strömt, wo es zentripedal durch die Leitungsstränge strömt
um aus dem mittleren Bereich heraus einem Kamin zugeführt zu werden. Damit strömt
das Rauchgas auf der ganzen Länge der Austauschstrecke gegen die Strömungsrichtung
des Mediums in den Leitungssträngen, sofern dieses auf der kühleren Seite des Austauschraumes
zugeführt wird. Dadurch wird zwischen den beiden Medien das grösstmögliche Temperaturgefälle
erreicht.
[0011] Vorteilhaft ist der Gliederungskörper eine Platte, die zwischen den beiden Zonen
im Austauschraum angeordnet ist. Sie trennt die innerste Spirale der heisseren Zone
von der innersten Spirale der kühleren Zone und zwingt das Rauchgas, zuerst zwischen
den einen Spiralen der Leitungsstränge hindurch an die Peripherie des Austauschraumes
zu strömen und danach wieder durch die anderen Spiralen der Leitungsstränge hindurch
ins Zentrum zu gelangen, von wo es abgekühlt den Austauschraum verlässt.
[0012] Die Reihenfolge der Leitungsstränge ist frei wählbar, doch ist zweckmässigerweise
auf beiden Seiten die gleiche Reihenfolge zu wählen, da so alle Leitungsstränge die
gleiche Gestalt aufweisen können. Insbesondere sind durch die gleichbleibende Reihenfolge
die Abstände zwischen den beiden Spiralen eines Leitungsstranges in einem Wärmetauscher
konstant. Zweckmässigerweise wird die Reihenfolge bei der Montage so gewählt, dass
jeweils ein weiterer Leitungsstrang direkt anschliessend an den vorangegangenen platziert
wird.
[0013] Vorteilhaft sind die Leitungsstränge aus einem Rohrmaterial gefertigt, welches aussen
eine Kunststoffoberfläche aufweist. Dadurch sind die Leitungsstränge resistent gegen
die aggressiven Rauchgase. Ein Metallrohr mit Kunststoffummantelung hat die Vorteile,
dass es die nötige Vertormbarkeit im Verarbeitungsprozess, die Formbeständigkeit auch
in erhitztem Zustand, die Resistenz gegen die aggressiven Rauchgase besitzt und dank
der Metallschicht diffusionsdicht ist für Sauerstoff.
[0014] Vorteilhaft können dreischichtige Rohre Verwendung finden. Die Metallschicht kann
dabei auch sehr dünn sein, z.B. eine Folie. Diese Rohre sind durch ihre innere Kunststoffoberfläche
zusätzlich innen besser geschützt vor Korrosion und Ablagerungen.
[0015] Mit Vorteil wird dafür ein im Handel erhältliches technisches Dreischichtrohr verwendet,
da dieses dank grosser Produktionsmengen günstig erhältlich ist. Es erwies sich in
der Entwicklungsphase des erfindungsgemässen Wärmetauschers und in Versuchen mit Prototypen
als sehr gut geeignet. Vorzugsweise kann jedoch sicherheitshalber ein Temperaturfühler
vorgesehen sein, der nicht nur vor einer Überhitzung des Kunststoffes der Wärmetauscher-Leitungsstränge
schützt, sondern gleichzeitig die Verwendung eines Kunststoffkamins ermöglicht, was
für tiefe Rauchgastemperaturen empfohlen ist.
[0016] Vorzugsweise sind die Leitungsstränge aus dem Gehäuse hinausgeführt und ausserhalb
an Sammelstück und Verteilstück angeschlossen. So gibt es keine Verbindungen von Rohrleitungen
innerhalb des Austauschraumes. Dies erfordert jedoch eine Vielzahl von Rohrdurchführungen
durch das Gehäuse. Möchte man diese vermeiden, können zweckmässigerweise das Sammelstück
und das Verteilstück innerhalb des Austauschraumes angeordnet sein, und nur die Sammelrohre
durch die Gehäusewand geführt sein.
[0017] Angestrebt wird bei Wärmetauschern eine günstige, kleine Wärmetauscherpackung mit
einer grossen Austauschoberfläche mit keinem Wärmedurchgangswiderstand. Bei kostengünstig
herstellbaren grossen Oberflächen zwischen den beiden wärmetauschenden Medien und
bei dichten Packungen kann der Wärmedurchgangswiderstand der Austauschflächen höher
gewählt werden als bei mehr Platz beanspruchenden Packungen aus teurerem Material.
Die Wahl von technischen Dreischichtrohren mit den erwähnten Vorteilen ist deshalb
bei der erfindungsgemässen dichten Packung der Leitungsstränge und dem erwähnten Preisvorteil
zweckmässig, auch wenn die Rohrwandungen solcher Rohre einen im Vergleich mit Metallrohren
höheren Wärmedurchgangswiderstand aufweisen. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und
des Platzbedarfs sollte der Wärmedurchgangswiderstand der Austauschfläche bevorzugt
kleiner 0.006 m
2K/W, besonders bevorzugt kleiner 0.004 m
2K/W sein.
[0018] Für die Herstellung der spiralförmigen Leitungsstränge wird zweckmässigerweise so
vorgegangen, dass die Enden eines Rohrstücks in eine Drehmaschine eingespannt werden
und gleichzeitig zwei Spiralen aufgewickelt werden. Der Abstand zwischen den beiden
normal zur Drehachse sich entwickelnden Spiralen ist durch die Anzahl der vorgesehenen
Leitungsstränge und den Rohrdurchmesser bestimmt, wobei der Gliederungskörper und
ein gewisser Spielraum zwischen den Strängen, zwischen den Strängen und dem Gliederungskörper
sowie zwischen den Strängen und dem Gehäuse berücksichtigt werden muss. Zweckmässigerweise
wird der Gliederungskörper nicht in das Gehäuse eingebaut, sondern es werden die Leitungsstränge
einer um den andern abwechslungsweise von der einen Seite her links drehend und von
der andern rechts drehend ineinander geschoben, so dass das den Übergang herstellende
Leitungsstück über die einen Spiralen der zuvor eingebrachten Leitungsstränge hinweg
verläuft; und dann wird der Gliederungskörper in der Mitte zwischen die beiden Spiralbündel
geschoben. Zweckmässigerweise wird das Leitungsstrangbündel mit integriertem Gliederungskörper
mittels Abstandhaltern, die einen Abstand zum Gehäuse schaffen, in seiner Struktur
befestigt. Das damit entstandene Paket kann nun in den Austauschraum eingeschoben
werden. Die Enden werden mit Sammelstück und Verteilstück verbunden. Es können vorteilhaft
die Enden der Leitungsstränge ausserhalb des Gehäuses an Sammel- und Verteilstück
angeschlossen werden, wobei sie dementsprechend durch das Gehäuse hindurch geführt
werden müssen. Die Enden können aber auch innerhalb des Austauschraumes an Sammel-
und Verteilstück angeschlossen werden, und dann entsprechend nur die Sammelrohre durch
das Gehäuse geführt werden.
[0019] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die Figuren
beschrieben. Es zeigt:
- Fig.1
- die Ansicht eines Deckels eines Wärmerekuperators mit aussen liegendem Sammelstück
und Verteilstück
- Fig.2
- einen Vertikalschnitt durch den Wärmerekuperator mit aussen liegendem Sammelstück
und Verteilstück
- Fig.3
- im Schnitt ein Ausführungsbeispiel eines Wärmerekuperators mit innen liegendem Sammelstück
und Verteilstück
[0020] Der Wärmerekuperator weist ein Gehäuse 13,21 mit einem rohrförmigen Gehäusekörper
21 und zwei stirnseitigen DeckeIn 13 auf. In diesem Gehäuse 13,21 ist der Austauschraum
47, welcher durch einen plattenförmigen Gliederungskörper 49 in zwei Zonen 51 und
53 gegliedert ist. Eine Mehrzahl von Leitungssträngen 31 ist spiralig gewunden in
diesen beiden Zonen 51 und 53 des Austauschraumes 47 angeordnet. Ein flüssiges Medium
fliesst durch die Leitungsstränge 31 und tauscht über die Rohrwandungen Wärme mit
einem gasförmigen Medium aus, welches im Gegenstrom zwischen den Leitungssträngen
31 durch Austauschraum 47 strömt.
[0021] Figur 1 zeigt eine Ansicht eines der stimseitigen Deckel 13 des Rekuperators 11.
Die Deckel 13 sind ausgerüstet mit Stabilisationsstanzungen 15, einer Anzahl von Öffnungen
17 zur Durchführung von Leitungen, sind mit dem Gehäusekörper 21 verbunden und weisen
einen im zentralen Bereich angeordneten Stutzen 25 für ein anzuschliessendes Rauchgasrohr
auf. Am Deckel 13 ist mittels Anschlusswinkeln 27 und Rohrbefestigungen 29 das Verteilstück
33 befestigt. Ein Deckel 13 kann auch fest mit dem Gehäusekörper 21 verbunden sein.
Die nur im Ansatz gezeichneten Leitungsstränge 31 sind am Verteilstück 33 angeschlossen
und sind durch die Öffnungen 17 im Deckel 13 hindurchgeführt. Die Öffnungen 17 sind
mit Rohrdurchführungen 35, z.B. aus Silikon-Kunststoff oder kautschukähnlichen Kunststoffen
wie "Viton", versehen, damit die notwendige Dichtheit gewährleistet ist und zum Schutz
der Rohre. Der Gehäusekörper 21 ist mit Auflagern 37 versehen, unter denen der Rekuperator
abgestützt werden kann.
[0022] Figur 2 zeigt den Rekuperator 11 im Schnitt. Sichtbar sind die Deckel 13 mit je einem
Einlass 41 bzw. einem Auslass 42 für das Rauchgas und der Gehäusekörper 21 mit einer
verschliessbaren Reinigungsöffnung 39. Zudem ist an einem der Deckel 13 ein Ablauf
43 für Kondensat und allenfalls Reinigungsflüssigkeit vorgesehen. Der Austauschraum
47 wird durch den plattenförmigen Gliederungskörper 49 in zwei Zonen unterteilt, links
die heissere Zone 51 und rechts die kühlere Zone 53. Das Leitungsstrangbündel 55 besteht
aus 12 Leitungssträngen 31 mit je zwei Spiralen (z.B. 61 und 65). Der erste Leitungsstrang
57 beginnt nach dem Durchstossen des Deckels 13 mit einer ersten inneren Windung 59.7
Windungen bilden eine erste Spirale 61, die mit der äussersten Windung 63 endet. Es
besteht ein nicht dargestellter Übergang zur zweiten Spirale 65, indem ein etwa horizontal
verlaufendes Stück des Leitungsstrangs 31 über die 11 weiteren ersten Spiralen und
den plattenförmigen Gliederungskörper 49 hinweg führt. Der Leitungsstrang 31 windet
sich dann von der äussersten Windung 67 zur innersten Windung 69, von wo das Ende
des Leitungsstranges 31 durch die Wandung hindurch geführt und am Sammelstück 45 angeschlossen
ist. Entsprechend verlaufen die 11 weiteren Leitungsstränge vom zweiten Leitungsstrang
70 bis zum letzten Leitungsstrang 71. Wenn nun die Wärmetauschflüssigkeit im Rohrbündel
55 vom Verteilstück 33 zum Sammelstück 45 durch den Austauschraum 47 strömt (Pfeile
46), so strömt Rauchgas vom Einlass 41 links zum Auslass 42 rechts im Gegenstrom (Pfeile
48). Die Laufrichtungen können auch umgekehrt sein. Das Gegenstromprinzip ist in beiden
Fällen auf der ganzen Länge gewährleistet. Wenn die kalte Flüssigkeit zuerst eine
zentrifugale Bewegung macht, so strömt ihr in der kühleren rechten Zone 53 das in
der linken Zone 51 bereits etwas abgekühlte Rauchgas zentripedal entgegen. In der
heisseren linken Zone 51 strömt die aufgewärmte Flüssigkeit zentripedal den sich zentrifugal
ausdehnenden heissen Rauchgasen entgegen.
[0023] Nicht sichtbar ist die Drehrichtung der Spiralen. Ist die erste Spirale 61 des ersten
Leitungsstranges 57 vom rechten Deckel 13 her geschaut von innen nach aussen rechtsdrehend,
so ist auch die erste Spirale des 3., 5., 7., 9. und 11. Leitungsstranges von innen
nach aussen rechtsdrehend, die andern Spiralen in der kühleren Zone 53 hingegen linksdrehend
(Strömungsrichtung gem. Pfeilen 46). Damit entstehen zwischen den sich kreuzenden
Rohren benachbarter Spiralen Zwischenräume, durch die das Rauchgas hindurchströmen
kann. Der Weg durch diese Zwischenräume ist gewunden und verwirbelt dadurch das Rauchgas,
das dauernd kleine Änderungen seiner Strömungsrichtung vornehmen muss. Wo nötig liegt
das Rohrbündel 55 unten und seitlich auf Distanzhaltern (nicht dargestellt) auf. Diese
können mit dem Gehäuse 21 oder mit dem Rohrbündel 55 verbunden sein. Mit Vorteil kann
die Struktur des Leitungsstrangbündels durch mit dem Bündel verbundene Distanzhalter
stabilisiert werden. Es können auch stabförmige Einlagen zwischen den Windungen der
Spiralen parallel zu Achse eingeführt sein, die die besagte Struktur ebenfalls stabilisieren.
[0024] Das Ausführungsbeispiel gemäss Figur 3 stellt das Leitungsstrangbündel 75 eines Rekuperators
11' dar, bei dem ein Verteilstück 78 und ein Sammelstück 77 im Gehäuse 13, 21 angeordnet
sind. Das Bündel 75 entspricht ansonsten genau dem Bündel 55. Die Leitungsstränge
sind im Zentralbereich 79 an das Sammelstück 77 und das Verteilstück 78 angeschlossen.
Die Anschlüsse 85 und 87 dieser Stücke 77 und 78 sind durch das Gehäuse geführt. Im
vorliegenden Fall sind beide Anschlüsse 85 und 87 auf derselben Seite des Gehäuses
vorgesehen, wobei das Verteilstück 78 durch die den Austauschraum gliedernde Platte
89 hindurchgeführt ist. Es ist jedoch ebenso zweckmässig, die Anschlüsse 85 und 87
auf gegenüberliegenden Seiten aus dem Gehäuse zu führen. Das Leitungsstrangbündel
75 kann so symmetrisch gestaltet sein und die Platte 89 muss nicht durchstossen werden.
[0025] Die aufgezeichneten Beispiele weisen eine Länge jeden Leitungsstranges von ca. 22,
5 Metern auf. Das ergibt eine Gesamtlänge von ca. 270 m. Die Oberfläche ergibt bei
einem Rohrdurchmesser von 20 mm etwa 17 m
2, bei einer Wärmetauschergrösse von ca. 80 cm Durchmesser und 55 cm Länge. Sehr einfach
kann diese Oberfläche vergrössert werden durch eine Erhöhung der Anzahl von Leitungssträngen
und durch mehr Spiralumgänge. Ein weiterer Umgang ergäbe beim angeführten Beispiel
eine Vergrösserung der Oberfläche um ca. 3,4 m
2 bei einer Durchmesserzunahme von lediglich 5 cm.
[0026] Der berechnete Wärmewiderstand der Rohrwandungen von in den Prototypen verwendeten
technischen Dreischichtrohren liegt im Bereich zwischen 0,003 bis 0,004 m
2K/W.
1. Vorrichtung (11) zur Rückgewinnung von Wärme aus Rauchgas, mit einem einen Austauschraum
(47) umhüllenden Gehäuse (21, 13) mit einem Einlass (41) und einem Auslass (42) für
ein erstes Medium, mindestens einem diesen Austauschraum (47) gliedernden Gliederungskörper
(49) zur Lenkung dieses Mediums, einer Mehrzahl im Austauschraum (47) angeordneter
Leitungsstränge (31) zur Durchleitung eines zweiten Mediums, und angeschlossen an
die Leitungsstränge (31) mindestens einem Sammelstück (45) und einem Verteilstück
(33) zum Zusammenfassen und Aufteilen der Leitungsstränge (31), dadurch gekennzeichnet,
dass die Leitungsstränge (31) im Austauschraum (47) spiralförmig vertaufend angeordnet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralen benachbarter
Leitungsstränge (31) entgegengesetzte Drehrichtungen aufweisen.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Leitungsstrang
(57) jeweils aus zwei zusammenhängenden Spiralen (61, 65) besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei
zusammenhängenden Spiralen (61, 65) eines Leitungsstranges (57) peripher zusammenhängen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Leitungsstrang
(31) jeweils aus einem einzigen, ununterbrochenen Stück besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlass
(41) und der Auslass (42) im zentralen Bereich am Deckel (13) und ein Durchlass (40)
zwischen Gliederungskörper (49) und Gehäuse (21) peripher im Austauschraum (47) angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Gliederungskörper
(49) eine Platte ist, die den Austauschraum (47) in eine heissere Zone (51) und eine
kältere Zone (53) teilt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine der zwei zusammenhängenden
Spiralen (61, 65) eines Leitungsstranges (57) in der heisseren Zone (51) und eine
in der kälteren Zone (53) des Austauschraumes (47) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reihenfolge der Leitungsstränge
(31) in beiden Zonen (51, 53) gleich ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitungen
der Leitungsstränge (31) auf den vom ersten Medium umflossenen Aussenseiten eine Kunststoffoberfläche
aufweisen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitungen Metallrohre
mit Kunststoffummantelung sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass für die Rohrleitungen Kunststoffrohre
mit im Kunststoff eingebetteter Metallfolie sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitungen
eine Metallschicht und aussen und innen eine Kunststoffoberfläche aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitungsstränge
(31) einzeln durch das Gehäuse (21, 13) hindurchgeführt und das Sammelstück (45) und
das Verteilstück (33) ausserhalb des Austauschraumes (47) angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Sammelstück
(45) und das Verteilstück (33) im Austauschraum (47) angeordnet sind und die Sammelrohre
(85, 87) durch das Gehäuse (21, 13) hindurch geführt sind.
16. Verfahren zur Herstellung einer Vorrichtung zur Rückgewinnung von Wärme aus Rauchgas
gemäss einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass Rohrleitungsstücke
mit beiden Enden mit Abstand zueinander in eine Drehmaschine eingespannt und spiralförmig
aufgewickelt werden, so dass jeweils zwei an deren Peripherie zusammenhängende gleichdrehende
Spiralen einen aus einem Rohrstück gefertigten Leitungsstrang (31) bilden, und diese
Leitungsstränge (31) so über einen plattenförmigen Gliederungskörper (49) aufgereiht
werden, dass die Spiralen (61, 65) eines Leitungsstranges (57) auf verschiedenen Seiten
des Gliederungskörpers (49) zu liegen kommen und deren Zusammenhang um den Gliederungskörper
(49) herum besteht, dass dieses Leitungsstrangbündel (55) mit dem plattenförmigen
Gliederungskörper (49) zusammen in einen Austauschraum (47) in einem Gehäuse (21,
13) eingebaut wird, so dass der Gliederungskörper (49) den Austauschraum (47) in eine
heissere Zone (51) und eine kältere Zone (53) teilt, und dass die Enden der Leitungsstränge
(31) an ein Sammelstück (45) und ein Verteilstück (33) angeschlossen werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Aufreihung der Leitungsstränge
(31) diese abwechselnd senkrecht zur Spiralachse um 180° gedreht werden und dann so
zusammengestellt werden, dass sich benachbarte Spiralen gegenläufig drehen.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand
zwischen zwei zusammenhängenden Spiralen (61, 65) entsprechend der Anzahl von Leitungssträngen
(31) und deren Rohrdurchmesser bemessen wird und eine Mehrzahl von Leitungssträngen
(31) den Austauschraum (47) ausfüllend eingebaut wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden
der Leitungsstränge (31) vor dem Anschliessen an das Sammelstück (45) und das Verteilstück
(33) durch Öffnungen (17) im Gehäuse (21, 13) hindurch aus dem Gehäuse hinaus geführt
werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Enden
der Leitungsstränge (31) im Austauschraum (47) an das Sammelstück (77) und das Verteilstück
(78) angeschlossen werden und daran die angeschlossene Zuleitung (87) und Ableitung
(85) aus dem Gehäuse geführt werden.