[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher mit den Merkmalen des Oberbegriffes des
Anspruches 1.
[0002] Ein derartiger Wärmetauscher ist aus der DE-PS 20 33 128 bekannt. Bei diesem bekannten
Wärmetauscher ist der Leitmantel beidseitig offen und in der Mitte mit einen Zuführungsstutzen
für das mantelseitige Medium versehen. Das zugeführte Medium verteilt sich im Inneren
des Leitmantels nach beiden Seiten und strömt zu einem Teil im Gegenstrom und zum
anderen Teil im Gleichstrom zu dem rohrseitigen Medium. Danach tritt das mantelseitige
Medium in den Ringraum zwischen dem Leitmantel und dem äußeren Druckmantel ein, aus
dem es anschließend abgeführt wird. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Druckmantel
nicht mit Medium von hoher Eintrittstemperatur in Berührung kommt.
[0003] In manchen Anwendungsbereichen ist es erwünscht, daß die Temperatur, auf die das
abzukühlende, mantelseitig geführte Medium abgesenkt wird, beeinflußt werden kann.
Zum Erreichen dieses Zweckes ist eine Bypassanordnung bekannt (DE-PS 28 46 455), die
aus einem in der Längsachse des Wärmetauschers angeordneten Zentralrohr besteht. Dieses
Zentralrohr verbindet direkt die Gaseintrittskammer mit der Gasaustrittskammer und
nimmt an seinem Austrittsende ein Verschluß-oder Regelorgan auf. Diese Bypassanordnung
ist nur Geradrohr-Wärmetauscher anwendbar, bei denen die Wärmeaustauchrohre in zwei
Rohrböden gehalten sind, die jeweils die Gaseintrittskammer oder die Gasaustrittskammer
begrenzen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen U-Rohr-Wärmetauscher zu schaffen,
bei dem die Endtemperatur des mantelseitig geführten Mediums beeinflußt und der Druckmantel
vor zu hoher Temperaturbelastung geschützt werden kann.
[0005] Durch die Anordnung der U-Rohre und die mehrfache Umlenkung des mantelseitig geführten
Mediums innerhalb des Wärmetauschers wird es möglich das Zentralrohr mit einem Absperr-
und Regelorgan zu versehen und so bei einem U-Rohr-Wärmetauscher eine Bypassanordnung
zu schaffen. Gleichzeitig wird das mantelseitige Medium so geführt, daß es erst abgekühlt
mit dem Druckmantel in Berührung kommt.
[0006] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch einen Wärmetauscher,
- Fig. 2
- den Längsschnitt durch einen Wärmetauscher gemäß einer anderen Ausführungsform und
- Fig. 3
- die Einzelheit Z nach Fig. 1 oder 2.
[0007] Der dargestellte Wärmetauscher dient vorzugsweise durch Kühlung von heißen Gasen
aus einer Ammoniak- oder einer Methanolerzeugungsanlage oder aus einer Kohlevergasungsanlage
unter Überhitzung von Dampf als Kühlmedium.
[0008] Der Wärmetauscher besteht aus einem Druckmantel 1, der ein Bündel aus U-förmig gebogenen
Rohren 2 umschließt. Die Rohre 2 sind in einen Rohrboden 3 eingesetzt, der mit dem
Druckmantel 1 verbunden ist. Auf der den Rohren 2 abgewandten Seite des Rohrbodens
3 ist eine Eintrittskammer 4 mit einem Eintrittsstutzen 5 für die Zufuhr eines Wärmeaustauschmediums,
z. B. Dampf vorgesehen. Innerhalb der Eintrittskammer 4 ist eine Austrittskammer 6
angeordnet, die mit dem Rohrboden 3 verbunden und gegenüber der Eintrittskammer 4
abgeschlossen ist. Die Austrittskammer 6 ist mit einem Austrittsstutzen 7 versehen,
der aus der Eintrittskammer 4 herausgeführt ist.
[0009] Die U-förmig gebogenen Rohre 2 sind so ausgerichtet, daß die Eintrittsenden auf einem
Teilkreis und die Austrittsenden auf einem anderen Teilkreis liegen. Die Eintrittsenden
der Rohre 2 sind zu der Eintrittskammer 4 offen, und die Austrittsenden münden in
die Austrittskammer 6 ein. Auf diese Weise ergibt sich die durch die Pfeile angedeutete
Strömungsrichtung des auf der Rohrseite geführten Mediums. Gemäß Fig. 1 ist die Austrittskammer
6 im Querschnitt kreisförmig und zentral, das heißt in der Längsachse des Wärmetauschers
angeordnet.
[0010] Wie in der Fig. 2 gezeigt ist, kann die Strömungsrichtung des rohrseitig geführten
Mediums auch umgekehrt sein. In diesem Fall ist die Austrittskammer 6 bei unveränderter
Eintrittskammer 4 im Querschnitt kreisringförmig ausgebildet, so daß jetzt die auf
dem größeren Teilkreis liegenden Austrittsenden der Rohre 2 in die Austrittskammer
6 münden.
[0011] Der Druckmantel 1 ist an dem Rohrboden 3 abgewandten Ende des Wärmetauschers mit
einem Zuführungsstutzen 8 für die Zuführung eines Wärmeaustauschmediums, z. B. von
heißem Gas aus einer Ammoniak- oder einer Methanolerzeugungsanlage oder aus einer
Kohlevergasungsanlage versehen. An dem gleichen Ende des Wärmetauschers ist ein Abführungsstutzen
9 für die Abführung des Wärmeaustauschmediums vorgesehen.
[0012] Der Zuführungsstutzen 8 ist über einen Zuführungskanal 10 mit einem einseitig offenen
Zentralrohr 11 verbunden, das in der Längsachse des Wärmetauschers angeordnet und
von den Rohren 2 umgeben ist. Das Zentralrohr 11 endet in der Nähe des Rohrbodens
3. Zwischen den Schenkeln der U-förmig gebogenen Rohre 2 ist ein zylindrischer Trennmantel
12 angeordnet. Dieser Trennmantel 12 ist mit dem Rohrboden 3 verbunden und reicht
bis an die Umkehrbögen der U-förmig gebogenen Rohre 2. Die äußeren Schenkel der Rohre
2 sind von einem Leitmantel 13 umgeben, der unter Bildung eines Ringraumes 14 in einem
radialen Abstand von dem Druckmantel 1 angeordnet ist. Der Leitmantel 13 ist an einem
Ende mit dem Zentralrohr 11 dicht verbunden und reicht mit seinem offenen Ende bis
nahe an den Rohrboden 3. In dem von dem Zentralrohr 11 und dem Leitmantel 13 umschlossenen
Raum sind senkrecht zu den Rohren 2 Umlenkbleche 15 angeordnet.
[0013] Das durch den Zuführungsstutzen 8 geführte Medium durchströmt das Zentralrohr 11,
wird in der Nähe des Rohrbodens 3 umgelenkt, strömt durch den Zwischenraum zwischen
dem Zentralrohr 11 und dem Trennmantel 12, wird an dem geschlossenen Ende des Leitmantels
13 umgelenkt, strömt nun durch den Zwischenraum zwischen dem Trennmantel 12 und dem
Leitmantel 13, tritt aus dem offenen Ende des Leitmantels 13 aus und gelangt in den
Ringraum 14 zwischen dem Leitmantel 13 und dem Druckmantel 1, aus dem es durch den
Abführungsstutzen 9 abgeführt wird. Es ergibt sich der durch die Pfeile angedeutete
Strömungsverlauf für das mantelseitig geführte Medium. Dabei wird das mantelseitige
Medium gemäß Fig. 1 im Gegenstrom und gemäß Fig. 2 im Gleichstrom zu dem rohrseitigen
Medium geführt. Durch den Wärmetausch mit dem durch die Rohre 2 geführten kühleren
Medium wird das mantelseitige Medium gekühlt und trifft erst im abgekühlten Zustand
auf den Druckmantel 1. Auf diese Weise kann auf einen zusätzlichen Isolierschutz auf
der Innenseite des Druckmantels 1 verzichtet werden.
[0014] In dem Eintrittsbereich ist in das Zentralrohr 11 eine zylindrische Kammer 16 integriert,
in die radial der Zuführungskanal 10 einmündet. Die Kammer 16 ist mit gegenüber liegenden
Öffnungen 17, 18 versehen, von denen eine mit dem Zentralrohr 11 und die andere mit
dem Innenraum des Druckmantels 1 in Verbindung steht. In der Kammer 16 ist axial eine
Ventilplatte 19 verschiebbar angeordnet, die durch eine aus dem Wärmetauscher herausgeführte
Stange 20 verstellbar ist. In der einen Endstellung verschließt die Ventilplatte 19
die zu dem Zentralrohr 11 führende Öffnung 17 und in der anderen Endstellung die in
das Innere des Druckmantels 1 führende Öffnung 18. Dazwischen ist jede Zwischenstellung
möglich. In der Offenstellung (geschlossener Linienzug in Fig. 3) wird der durch den
Zuführungsstutzen 8 eintretende Mediumstrom direkt und ungekühlt über den Abführungsstutzen
9 abgeführt, ohne daß er mit den Rohren 2 in Berührung kommt. In der Geschlossenstellung
(gestrichelter Linienzug in Fig. 3) tritt der Mediumstrom in das Zentralrohr 11 ein
und wird unter mehrfacher Umlenkung an den Rohren 2 entlang, bevor er durch den Ringraum
14 und den Abführungsstutzen 9 abgeführt wird. Dieser Fall ist auch in den Fig. 1
und 2 gezeigt. Auf diese Weise kann durch eine einzige Verstellbewegung der mit der
Ventilplatte 19 verbundenen Stange 20 - also durch die Verstellbewegung eines einzigen
Verstellgliedes - die jeweils durch die Öffnungen der Kammer 16 strömende Mediummenge
zwischen null und hundert Prozent variiert werden. Dadurch kann jede Austrittstemperatur
des mantelseitigen oder des rohrseitigen Mediums eingestellt werden.
1. Warmetauscher mit einem äußeren Druckmantel (1), der mit einem Eintrittsstutzen (5)
für die Zuführung und mit einem Austrittsstutzen (7) für die Abführung eines Wärmeaustauschmediums
versehen ist und der U-förmig gebogene Rohre (2) umschließt, die in einen Rohrboden
(3) eingesetzt sind, der mit dem Druckmantel (1) verbunden ist, wobei die U-förmig
gebogenen Rohre (2) von einem Leitmantel (13) umgeben sind, der unter Bildung eines
Ringraumes (14) in einem radialen Abstand von der Innenseite des Druckmantels (1)
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren und die äußeren Rohrschenkel
der U-förmig gebogenen Rohre (2) jeweils auf einem von zwei konzentrischen Teilkreisen
angeordnet sind, daß die inneren Rohrschenkel ein in der Längsachse des Wärmetauschers
angeordnetes Zentralrohr (11) umgeben, das mit dem Eintrittsstutzen (5) verbunden
und zum Inneren des Wärmetauschers offen ist, und das sich von einem Ende des Wärmetauschers
bis nahe an den an dem anderen Ende des Wärmetauschers angeordneten Rohrboden (3)
erstreckt, daß zwischen den inneren und den äußeren Rohrschenkeln der U-förmig gebogenen
Rohre (2) ein Trennmantel (12) angeordnet ist, der mit dem Rohrboden (3) verbunden
ist, daß der Leitmantel (13) an einem Ende mit dem Zentralrohr (11) dicht verbunden
ist und mit seinem offenen Ende bis nahe an den Rohrboden (3) reicht und daß der von
dem Ringraum (14) zwischen dem Leitmantel (13) und dem Druckmantel (1) ausgehende
Austrittsstutzen (7) an dem Ende des Wärmetauschers angeordnet ist, das dem offenen
Ende des Leitmantels (13) abgewandt ist.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Eintrittsbereich
des Zentralrohres (11) ein Verschlußorgan angeordnet ist.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Eintrittsbereich
des Zentralrohres (11) eine Kammer (16) vorgesehen ist, die mit zwei gegenüber liegenden
Öffnungen (18, 19) versehen ist, von denen eine mit dem Zentralrohr (11) und die anderen
mit dem Innenraum des Druckmantels (1) in Verbindung steht und daß in der Kammer (16)
eine Ventilplatte (19) axial jeweils bis zur Anlage an eine der Öffnungen (17, 18)
verschiebbar angeordnet ist.
4. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrboden
(3) auf der den Rohren (2) abgewandten Seite eine Eintrittskammer (4) begrenzt, in
der eine Austrittskammer (6) angeordnet ist, die mit dem Rohrboden (3) verbunden und
mit einem Austrittsstutzen (7) versehen ist und daß in die Austrittskammer (6) die
Austrittsenden aller Rohre (2) einmünden.
5. Wärmetauscher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittskammer (6)
im Querschnitt kreisförmig ausgebildet und zentral in der Eintrittskammer (4) angeordnet
ist.
6. Wärmetauscher nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittskammer (6)
im Querschnitt kreisringförmig ausgebildet ist.