[0001] Die Erfindung betrifft einen Sportplatz mit wenigstens einer Laufbahn und auf dieser
wenigstens einen Laufbahn angeordneten Hindernissen.
[0002] Derartige Sportplätze mit unterschiedlichster zusätzlicher Ausgestaltung sind in
jeder Stadt und in jeder Gemeinde bekannt. Sie dienen der Leibesertüchtigung der Benutzer,
wobei die Länge einer geschlossenen Laufbahn üblicherweise 400 m beträgt. Nicht nur
zum Zwecke der Körperertüchtigung, sondern auch bei der Durchführung von Wettbewerben
kann die Länge einer zu durchlaufenden Strecke aufgrund der vordefinierten Länge der
Laufbahn vorab bestimmt werden, d.h., für Kurzstrecken wird die Länge der geschlossenen
Laufbahn geteilt, für Mittel- und Langstrecken vervielfacht. Letztendlich sind mit
Hilfe der geschlossenen Laufbahn eines Sportplatzes mit relativ geringem Platzbedarf
Laufstrecken simulierbar, die üblicherweise eines großen flächenmäßigen Areals bedürften.
[0003] Zudem ist als Winterwettkampf das sogenannte Biathlon bekannt. Das Biathlon besteht
üblicherweise aus einem Skilanglauf über 10 km mit zwei und über 20 km mit vier eingeschobenen
Schießübungen. Für die Durchführung des Biathlons ist bekanntlich ein sehr großes
Areal notwendig, wobei derartige Areale im Winter leicht verfügbar sind, da oft Wiesen,
Äcker, Wälder von einer Schneedecke überzogen und nicht bewirtschaftet sind. Im Sommer
jedoch, würde eine Verwendung eines derartig großen Areales zu Störungen der Inhaber
dieser Areale führen, da sie Flurschäden durch Zuschauer und Athleten zu befürchten
haben und in der Bearbeitung des Areals beeinträchtigt wären.
[0004] Desweiteren verfügen viele Städte und Gemeinden über Schießstände für die ortsansässigen
Schützenvereine. Derartige Schießstände sind gekennzeichnet durch wenigstens einen
abgegrenzten Bereich für den Schützen, eine abgegrenzte Strecke zwischen dem Schützen
und einem Ziel sowie einem Bereich, in dem das Ziel angeordnet ist.
[0005] In jüngster Zeit häuften sich jedoch die Klagen, daß derartige Schießstände betreibende
Schützenvereine weniger Zulauf durch junge Leute erhalten. Dies liegt zumeist daran,
daß der Schießsport auf einem Schießstand zwar äußerste Konzentration erfordert; gleichwohl
befinden sich die Schützen nicht in körperlicher Bewegung, was insbesondere jungen
Leuten oft abgeht. Junge Leute greifen daher eher auf übliche Bewegungssportarten
zurück und nicht auf den Schießsport.
[0006] Ziele bei Schießstätten sind oft so ausgelegt, daß sie einen vom Schützen erkennbaren
Bereich aufweisen, den er treffen muß. Hat der Schütze getroffen, so kann dies mit
geeigneten Mitteln akustisch und/oder optisch angezeigt werden. Um die mit einem scharfen
Schuß verbundenen Gefahren zu vermeiden, sind Schießtrainingseinrichtungen bekannt
- wie beispielsweise aus der DE-OS 39 25 640 - bei denen nicht mehr scharf geschossen
wird. Vielmehr wird die darin beschriebene Schußwaffe auf den zu treffenden Abschnitt
des Ziels ausgerichtet und der Schuß wird mit Hilfe eines Lichtstrahles simuliert.
Beim Betätigen der Schußwaffe wird dabei ein akustisches Impulssignal, wie beispielsweise
ein Platzpatronenknall, ausgelöst, was zur Aktivierung des Lichtsignales führt. Ein
Treffer wird dann angezeigt, wenn das Lichtsignal der aktivierten Schußwaffe auf dem
zuvor definierten Abschnitt des Zieles auftrifft.
[0007] Weitere Ausgestaltungen derartig optisch zusammenwirkender Schußwaffen und Ziele
sind aus der DE-AS 29 45 985, DE-AS 29 40 513, DE-OS 30 02 923 bekannt. Insbesondere
aus der DE-AS 29 45 985 ist ein durch Gasdruck betätigbarer elektrischer Schalter
in einer Handfeuerwaffe bekannt, der auf den Gasdruck einer Platzpatrone anspricht
und sodann einen Lichtstrahl aktiviert.
[0008] Ziel der Erfindung ist es, den Schießsport grundsätzlich um eine für Publikum und
Schützen attraktive Disziplin zu erweitern, wobei aus Kostengründen auf schon bestehende
Einrichtungen zurückgegriffen werden kann.
[0009] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß wenigstens ein Schießstand
im Bereich der Laufbahn angeordnet ist und die Hindernisse jagdspezifisch ausgestaltet
sind, derart, daß sie von einem Schützen mit von ihm mitgeführter Schußwaffe überwindbar
sind.
[0010] Hierdurch kann dem Bedürfnis insbesondere jüngerer Leute nach Bewegung im Rahmen
ihrer Freizeitgestaltung Rechnung getragen werden. Insbesondere für den Sommer ist
erfindungsgemäß eine Disziplin geschaffen, die ohne viel Aufwand eine Symbiose aus
körperlicher Betätigung und Konzentration darstellt. Einerseits nämlich muß der Schütze
die Laufbahn mit vorgegebener Länge durchlaufen. Nach einer vorgegebenen Strecke gibt
er seine Schüsse im Schießstand ab. Ein in jedem Ort schon existierender Sportplatz
kann im Sommer kurzfristig durch einen simplen Schießstand sowie Hindernisse kostengünstig
und ohne viel Aufwand ergänzt werden. Es ist also nicht notwendig, für die mit der
Erfindung in Verbindung stehende Disziplin neue Flächenareale zu schaffen. Vielmehr
wird auf schon bestehende Einrichtungen zurückgegriffen.
[0011] Die erfindungsgemäße Verwendung jagdspezifischer Hindernisse hat den Vorteil, daß
Sportplatzbenutzer, die nicht am Schießsport interessiert sind, keinen militärischen
Zusammenhang mit der zuvor erwähnten Disziplin herstellen. Vielmehr wird der Schießvorgang
von nicht dem Schießsport zugeneigten Menschen eher als Sport angesehen.
[0012] Das bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel gemäß Anspruch 2 hat den Vorteil,
daß der Sportplatz während des Schießvorganges ohne Gefahr gleichzeitig von Nichtschützen
benutzt werden kann. Auch befinden sich die Schützen während ihrer Schießaktivitäten
in Bereichen des Sportplatzes, die wiederum die Zugänglichkeit anderer, von Nichtschützen
genutzter Bereiche, ohne Einschränkung zulassen.
[0013] Die in den Ansprüchen 3, 4 und 5 dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiele jagdspezifischer
Hindernisse weisen den zuvor beschriebenen Vorteil der psychologischen Anerkennung
durch Nichtschützen auf. Zudem ermöglichen sie bei ihrer Verwendung auf einem Sportplatz
die Simulation jagdspezifischer Bewegungsabläufe.
[0014] Das bevorzugte Ausführungsbeispiel gemäß Anspruch 6 betrifft eine optisch wirkende
Schußwaffe, in der gleichzeitig Platzpatronen verschossen werden können. Die erfindungsgemäße
Schußwaffe ist nicht dazu geeignet, herkömmliche Kleinkaliberpatronen vom Kaliber
.22 zu verschießen. Mit anderen Worten, kann die erfindungsgemäße Schußwaffe nur für
die zuvor beschriebene, sportliche Disziplin verwendet werden. Sollte ein Benutzer
auf die Idee kommen, herkömmliche Kaliber .22-Patronen in der erfindungsgemäßen Schußwaffe
zu verwenden, so ist ein scharfer Schuß nicht möglich. Dies führt auch dazu, daß die
erfindungsgemäße Schußwaffe auf dem Sportplatz von Nichtschützen akzeptiert wird,
da sie grundsätzlich keine Gefahr für sie bedeutet. Der Nichtschütze weiß, daß der
Knall der Platzpatrone nicht mit einem scharfen Schuß verbunden ist und für ihn keinerlei
Gefahr darstellt. Dementsprechend ist ein Miteinander von Schützen und Nichtschützen
vorprogrammiert, zudem deren wachsende gegenseitige Tolerierung.
[0015] Die erfindungsgemäße Platzpatrone nach Anspruch 7 kann nur mit der erfindungsgemäßen
Schußwaffe verschossen werden. Falls die erfindungsgemäße Platzpatrone in einer Schußwaffe
vom sehr geläufigen Kaliber .22 verwendet wird, ist eine unzulässige Zweckentfremdung
nicht möglich.
[0016] Selbstverständlich ist es möglich, die Stärke des Knalls eines Schußes mit der erfindungsgemäßen
Platzpatrone einzustellen, indem die Menge des Pulvers entsprechend gewählt wird.
Besonders bevorzugt kann erfindungsgemäß die Bördelung im vorderen Abschnitt der Platzpatrone
unterschiedlich stark bzw. dick gewählt werden, wie dies in Anspruch 7 gelehrt wird.
Durch diese Variable ist es möglich, den unterschiedlichen Rückstoß zu simulieren,
der zu erwarten ist für Schüße über unterschiedliche Distanzen.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
[0018] Es zeigen
- Figur 1
- eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Sportplatz;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Sportplatzes der Figur 1 in Darstellung
der jagdspezifischen Hindernisse und
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht der Zieleinrichtung.
[0019] Es folgt die Erläuterung der Erfindung und deren weitere Vorteile anhand der Zeichnungen
nach Aufbau und gegebenenfalls auch nach Wirkungsweise der dargestellten Erfindung.
[0020] In Figur 1 ist eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Sportplatz 1 dargestellt.
Üblicherweise umfaßt ein derartiger Sportplatz 1 eine Laufbahn 2 ovaler Form. Die
Laufbahn 2 hat im allgemeinen eine Länge von 400 Metern.
[0021] Auf der Laufbahn 2 sind jagdspezifische Hindernisse, beispielsweise eine Doppelrampe
3, ein buschartiges Hindernis 4 und ein hochstandartiges Hindernis 5 angeordnet. Beim
Durchlaufen der Laufbahn 2 muß ein Schütze, der eine Schußwaffe mit sich führt automatisch
diese Hindernisse 3, 4 und 5 überwinden. Nach einer vorgegebenen Wegstrecke, die der
Schütze auf der Laufbahn 2 durchlaufen hat, trifft er am Schießstand 6 ein. Der Schießstand
6 ist vorzugsweise neben der Laufbahn 2 angeordnet, um zu ermöglichen, daß während
eines längeren Schießvorganges nichtschießende Läufer die Laufbahn 2 gleichzeitig
benutzen können.
[0022] Der Schießstand 6 weist einen abgegrenzten Bereich 7 auf, in dem sich der Schütze
einfindet. Dieser abgegrenzte Bereich 7 und eine sich daran anschließende abgegrenzte
Strecke 8, die bis zu einem Ziel 9 reicht definieren die Distanz zwischen dem Schützen
und dem Ziel 9. Bekanntermaßen kann diese Distanz derart verändert werden, daß das
Ziel 9 relativ zum Bereich 7, wo der Schütze steht, verfahrbar angeordnet ist. Der
sich im Bereich 7 befindliche Schütze ergreift sodann seine mit Platzpatronen des
Kalibers .21 geladene Schußwaffe. Die Schußwaffe weist dabei eine optische Einrichtung
auf zur Erzeugung eines Lichtstrahles, der mit dem Lauf der Schußwaffe fluchtet, vorzugsweise
durch die Öffnung am offenen Ende des Laufes austritt.
[0023] Wie in Figur 2 dargestellt, weist das Ziel 9, das die Form eines Kastens hat einen
für den Schützen sichtbaren Abschnitt 11 auf. Dieser sichtbare Abschnitt 11 kann eine
Photodiode sein, an die in bekannter Weise eine Auswerteelektronik angeschlossen ist.
Zielt der Schütze mit seiner Schußwaffe in Richtung des Ziels 9, so aktiviert der
aufgrund des Zündens der Platzpatrone erzeugte Gasdruck einen Schalter in der Schußwaffe.
Dieser Schalter wiederum aktiviert den Lichtstrahl, der von der Schußwaffe ausgeht.
Fällt dieser Lichtstrahl auf den sichtbaren Abschnitt 11 des Ziels 9, so wird mit
Hilfe der Auswerteelektronik ein Treffer festgestellt. Vorzugsweise kann mit Hilfe
einer an der Oberseite des Ziels 9 angebrachten Leuchtanzeige 12 (die selbstverständlich
auch akustisch ausgestaltet sein kann) der Treffer für den Schützen und etwaiges Publikum
angezeigt werden. Wie aus dem Stand der Technik bekannt, kann aber auch das Ziel 9
Licht, vorzugsweise einen Lichtkegel abstrahlen, der dann bei einer bestimmten Ausrichtung
der Schußwaffe relativ zum sichtbaren Abschnitt 11 des Zieles 9 als Treffer ausgewertet
wird.
[0024] In der perspektivischen Darstellung des Sportplatzes 1 aus Figur 1 gemäß Figur 3
werden insbesondere die jagdspezifischen Hindernisse 3, 4 und 5 verdeutlicht. Zudem
die Anordnung des Schießstandes 6 relativ zur Laufbahn 2.
[0025] In Figur 3 ist erkennbar, daß die Doppelrampe 3 aus zwei keilartigen Teilen besteht,
die vorzugsweise voneinander beabstandet sind und durch die Beabstandung eine Art
Graben bilden. Das Hindernis 4 besteht aus einem festen Grundkörper, der mit Füßen
in seinem unteren Bereich versehen, schnell auf der Laufbahn 2 angeordnet werden kann.
Die Ränder des Hindernisses 4 sind mit buschartigen Elementen versehen, wobei auch
der feste Grundkörper mit buschartigen Elementen verkleidet sein kann. Hierdurch wird
ein Busch simuliert, den es für den Schützen gilt, zu überwinden. Das hochstandartige
Hindernis 5 besteht aus zwei treppenartigen Elementen, wobei die Steigung der treppenartigen
Elemente mit Hilfe einer Mechanik verändert werden kann. Die beiden treppenartigen
Elemente werden im oberen Bereich durch eine Plattform miteinander verbunden.
[0026] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht nur auf die in den Ausführungsbeispielen
dargestellten jagdspezifischen Hindernisse beschränkt. Denkbar sind alle anderen jagdspezifischen
Hindernisse, die im Prinzip eine jagdspezifische Situation mit künstlichen Mitteln
simulieren können.
1. Sportplatz mit wenigstens einer Laufbahn und auf dieser wenigstens einen Laufbahn
angeordneten Hindernissen, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Schießstand (6) im Bereich der Laufbahn (2) angeordnet ist und
die Hindernisse (3, 4, 5) jagdspezifisch ausgestaltet sind, derart, daß sie von einem
Schützen mit von ihm mitgeführter Schußwaffe überwindbar sind.
2. Sportplatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schießstand (6) wenigstens aufweist:
- einen abgegrenzten Bereich (7) für den Schützen;
- eine abgegrenzte Strecke (8) einer bestimmten Distanz zwischen dem Schützen und
einem Ziel (9), sowie
- einen Bereich, in dem das Ziel (9) angeordnet ist,
wobei das Ziel (9) einen vom Schützen aus sichtbaren Abschnitt (11) aufweist, der
elektromagnetische Signale aussendet und/oder empfängt und ein Treffer im Ziel (9)
dann angezeigt wird, wenn von einer vom Schützen aktivierbaren Auslöseeinrichtung
gerichtet gesendete elektromagnetische Signale in dem Abschnitt (11) des Zieles (9)
empfangen oder die elektromagnetischen Signale des Abschnitts (11) des Zieles (9)
in der Auslöseeinrichtung empfangen werden.
3. Sportplatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das jagdspezifische Hindernis eine Doppelrampe (3) ist, bestehend aus zwei keilartigen
Elementen, die zueinander fluchtend in einem vorbestimmten Abstand voneinander angeordnet
sind.
4. Sportplatz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das jagdspezifische Hindernis eine einem Busch (4) angeglichene Ausgestaltung
aufweist, mit einem festen Grundkörper und einer buschartigen Verkleidung.
5. Sportplatz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das jagdspezifische Hindernis ein einem Hochstand (5) angeglichenes Gestell
ist mit stufenartigen Bauelementen.
6. Auslöseeinrichtung nach Anspruch 2, die als Schußwaffe mit einem Lauf zum Verschießen
von Platzpatronen ausgestaltet ist, wobei das Verschießen einer Platzpatrone in dem
Lauf einen Schalter der Schußwaffe aktiviert, der wiederum zur Aussendung der elektromagnetischen
Signale durch die Schußwaffe oder zum Empfang elektromagnetischer Signale von dem
Ziel (9) führt und ein Treffer im zuvor genannten Abschnitt (11) des Ziels (9) dann
angezeigt wird, wenn der Lauf der Schußwaffe auf den Abschnitt (11) des Ziels (9)
gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schußwaffe für Kaliber .21 ausgelegt ist.
7. Platzpatrone zum Verschießen in einer Schußwaffe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Platzpatrone eine Randfeuerpatrone vom Kaliber .21 ist.
8. Randfeuerpatrone nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bördelung im vorderen Bereich der Patrone wahlweise mehr oder weniger stark
bzw. dicker oder dünner ausgebildet ist, um die Stärke des Rückstosses der Schußwaffe
zu beeinflussen.