[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Hochspannungs-Steckverbinder mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Patentanspruch 1.
[0002] Bei derartigen Steckverbindern, die sich auf Spannungswerte von > 60 Volt bis hin
zu Spannungswerten von 1.000 V beziehen, ist ein Berührungsschutz von spannungsführenden
Teilen unerläßlich. Zusätzlich zu den ohnehin notwendigen Isolationsstrecken ergeben
sich erhebliche Baugrößen für derartige Steckverbinder, die insbesondere bei beengten
Einhauverhältnissen zu erheblichen Platzproblemen führen. Betrachtet man beispielsweise
den Motorraum eines Fahrzeugs, so ist der insgesamt zur Verfügung stehende Raum meist
wesentlich geringer als er aufgrund der vorgenannten Raumerfordernisse für den Steckverbinder
erforderlich ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hochspannungs-Steckverbinder der
eingangs genannten Art zu schaffen, der bei kleiner Bauform die Gefahr einer Berührung
hochspannungsführender Teile ausschließt.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
[0005] Durch den Überwachungsschalter wird nunmehr sichergestellt, daß bei getrennten Steckkontaktteilen
die Kontaktteile spannungslos sind. Dadurch kann die Bauform lediglich entsprechend
der Isolationsbedürfnisse gewählt sein, während die Gefahr einer Berührung hochspannungsführender
Teile nicht besteht. Hochspannung liegt am Steckverbinder nur im zusammengebauten
Zustand an. Sind die beiden Steckkontaktteile voneinander getrennt, sind sie beide
spannungslos.
[0006] Der hierfür erforderliche Aufwand in Form des Überwachungsschalters ist gering. Der
Schalter selbst befindet sich nicht auf Hochspannung, sondern auf einem niedrigen
Spannungsniveau von einigen Volt. Es sind dann hierfür keinerlei besondere Isolations-
oder Abschirmmaßnahmen erforderlich.
[0007] Die konstruktive Ausgestaltung des Steckverbinders und insbesondere des Überwachungsschalters
kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. So ist es beispielsweise möglich, den Überwachungsschalter
in Form eines Mikroschalters vorzusehen, der durch eines der beiden Steckkontaktteile
bei dessen Relativbewegung, bezogen auf das andere Steckkontaktteil, betätigt ist.
Er kann beispielsweise so angeordnet sein, daß er in der Endlage dieser Relativbewegung,
d. h. bei vollständig geschlossenem Kontakt zwischen den beiden Steckkontaktteilen,
betätigt ist. Der Überwachungsschalter besitzt dann zusätzlich die Funktion, den ordnungsgemäßen
Kontaktschluß zwischen den beiden Steckkontaktteilen zu überwachen.
[0008] Der Überwachungsschalter kann auch in Form eines einfachen Steckkontaktpins ausgebildet
sein, der in eine entsprechende Buchse eingreift. Der Pin ist mit dem einen der beiden
Kontaktteile, die Buchse mit dem entsprechend anderen Steckkontaktteil mechanisch
verbunden. Bei der Relativbewegung der beiden Steckkontaktteile wird die durch Pin
und Buchse gegebene Kontaktverbindung unterbrochen bzw. geschlossen. Beispiele für
die konstruktive Ausgestaltung einer Stromleitung, die einen Überwachungsschalter
enthält und der in Verbindung mit der Auftrennung einer anderen Stromleitung, hier
der die Hochspannungs-Steckverbinder enthaltenen Verbindungsleitung, unterbrochen
wird, ergibt sich aus der Patentanmeldung 196 06 450.3 der Anmelderin.
[0009] Die konstruktive Ausgestaltung des Steckverbinders kann auch auf den Zeitpunkt gerichtet
sein, zu dem der Überwachungsschalter im Hinblick auf die Betätigung der Bewegung
der Steckkontaktteile betätigt ist. Sie kann gleichzeitig mit der Unterbrechung der
Steckkontaktteile erfolgen. Daraus ergibt sich, daß die Steuereinrichtung auf das
vom Überwachungsschalter gelieferte Signal unverzüglich ansprechen muß. Alternativ
dazu kann das vom Überwachungsschalter gelieferte Signal auch geliefert werden, noch
bevor die Steckkontaktteile elektrisch voneinander getrennt werden. Die Steuereinrichtung
hat dann ausreichend Zeit (bis zum Auftrennen der Verbindungsleitung), die Hochspannungsquelle
von der Verbindungsleitung abzutrennen.
[0010] Bei einer Mehrfachsteckverbindung mit mehreren parallelen Leitungen ist es ausreichend,
lediglich einen einzigen Überwachungsschalter vorzusehen, der bei dem Lösen des Mehrfachsteckverbinders
aktiviert wird und die Spannungsquelle veranlaßt, sämtliche am Mehrfachsteckverbinder
angeschlossenen Verbindungsleitungen spannungslos zu schalten.
[0011] Um sicherzustellen, daß ein eventueller Fehler oder eine Betriebsstörung im Überwachungsschalter
erkannt wird, kann ein zweiter Überwachungsschalter vorgesehen sein, der in Verbindung
mit dem ersten Überwachungsschalter betätigt ist. Dies kann gleichzeitig oder aber
auch zeitverzögert, beispielsweise zeitlich zwischen dem Betätigen des erstgenannten
Überwachungsschalters und dem Lösen der Steckkontaktteile erfolgen. Damit läßt sich
zusätzlich zum Schaltzustand der beiden Überwachungsschalter auch aus der zeitlichen
Abfolge ihrer Betätigung eine Information über ihren ordnungsgemäßen Zustand liefern.
[0012] Während bisher im wesentlichen die Wirkungsweise und der Wirkzusammenhang zwischen
dem Überwachungsschalter und den Steckkontaktteilen beim Lösen der Steckkontaktteile
voneinander im Vordergrund stand, soll nunmehr auch der andere Fall betrachtet werden.
Durch die von dem (den) Überwachungsschalter(n) gelieferten Signalen wird es, wie
bereits angedeutet, auch möglich, die Funktionsfähigkeit des Steckverbinders zu überprüfen.
Um nun vollständig sicherzugehen, kann die Hochspannungsquelle beim Zusammenfügen
der beiden Steckkontaktteile nur aktiviert werden, wenn der (die) Überwachungsschalter
dabei betätigt ist (sind). Damit ist eine weitere Sicherheit vor einer Berührung hochspannungsführender
Kontaktteile erreicht.
[0013] Anhand der Zeichnung ist die Erfindung weiter erläutert. Es zeigt
- Fig. 1 und 2
- den prinzipiellen Aufbau und die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Hochspannungs-Steckverbinder.
[0014] In Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau einer Schaltung mit einem derartigen Steckverbinden
gezeigt. Eine Steuereinrichtung 1 enthält eine Hochspannungs-Spannungsquelle, die
zu nicht dargestellten Verbrauchern über mehrere Verbindungsleitungen 2 eine Hochspannung
liefert.
[0015] In den Verbindungsleitungen 2 befindet sich ein Mehrfach-Steckverbinder 3 mit Steckkontaktteilen
4 und 5, die in einem Gehäuse 6 angeordnet sind. Das Gehäuse 6 ist entsprechend den
Isolationserfordernissen dimensioniert.
[0016] Ebenfalls im Gehäuse 6 integriert ist ein Überwachungsschalter 7 in Form eines Mikroschalters,
der durch einen Vorsprung 8 in der einen der beiden Steckkontaktteile enthaltenen
Gehäusehälften betätigt ist. Der Überwachungsschalter 7 ist ebenfalls mit dem Steuergerät
1 verbunden.
[0017] Werden die Steckkontaktteile voneinander getrennt, so wird gleichzeitig der Überwachungsschalter
7 betätigt. Noch bevor die Steckkontaktteile völlig voneinander getrennt werden und
damit die Verbindungsleitung 2 unterbrechen, liefert der Überwachungsschalter 7 ein
Schaltsignal zum Steuergerät 1. Dieses veranlaßt die Deaktivierung der Spannungsquelle.
Die Verbindungsleitungen 2 werden damit strom- und spannungslos. Die Steckkontaktteile
4 und 5 sind dann nach dem vollständigen Lösen ebenfalls strom- und spannungslos.
Eine irgendwie geartete Gesundheitsgefährdung wird dann völlig ausgeschlossen.
[0018] Wie in Fig. 2 gezeigt, kann anstelle des Überwachungsschalters 7 im Gehäuse 6 ein
aus einem Kontaktpin 9 und einer Buchse 10 bestehender Überwachungsschalter vorgesehen
sein, von dem ein Teil mit der einen Gehäusehälfte und der andere Teil mit der anderen
Gehäusehälfte verbunden ist. Beim Lösen des Steckverbinders wird die über den Pin
9 und die Buchse 10 gegebene elektrische Verbindung unterbrochen und dem Steuergerät
1 das bevorstehende Unterbrechen des über die Steckkontaktteile gebildeten elektrischen
Kontakts signalisiert.
[0019] Der Pin 9 und die Buchse 10 sind konstruktiv so ausgeführt, daß ihre elektrische
Verbindung unterbrochen wird, noch bevor der Steckverbinder unterbrochen wird. Auch
können die einzelnen Steckkontakttakteile so angeordnet und in ihrer Funktion auf
die Teile 9 und 10 abgestimmt sein, daß sie erst dann zugänglich sind, wenn die elektrische
Verbindung über die Teile 9 und 10 unterbrochen ist und damit die Hochspannungsquelle
abgeschaltet ist.Auch hier wird die Spannungsquelle deaktiviert und eine Gesundheitsgefährdung
dadurch ausgeschlossen.
1. Hochspannungs-Steckverbinder in einer elektrischen Verbindungsleitung zwischen einer
Hochspannungsquelle und einem Verbraucher, mit zwei durch eine axiale Relativbewegung
zusammensteckbaren und wieder voneinander trennbaren Steckkontaktteilen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Überwachungsschalter (7,8;9,10) vorgesehen ist, der bei der Trennbewegung
der beiden Steckkontaktteile (4,5) betätigt ist, daß der Überwachungsschalter mit
einer Steuereinrichtung (1) verbunden ist und daß die Steuereinrichtung die Hochspannungsquelle
bei Betätigen des Überwachungsschalter hinsichtlich der Verbindungsleitung (2) deaktiviert.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überwachungsschalter derart ausgebildet ist, daß er noch vor der Kontaktunterbrechung
der Steckkontaktteile betätigt ist.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Überwachungsschalter mehreren parallelen und eine Mehrfachsteckverbindung
enthaltenden Verbindungsleitungen (2) zugeordnet ist.
4. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter, zum erstgenannten Überwachungsschalter redundanter Überwachungsschalter
vorgesehen ist, der ebenfalls auf die Steuereinrichtung geführt ist.
5. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochspannungsquelle beim Zusammenführen der Steckkontaktteile nur aktivierbar
ist, wenn dabei der (die) Überwachungsschalter geschlossen ist (sind).