[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schublade mit zwei doppelwandigen Schubladenzargen,
in denen Profilteile aus einem Kunststoffmaterial aufgenommen sind, die sich über
die ganze Länge der Schubladenzargen erstrecken.
[0002] Eine derartige Schublade ist aus der AT 355 756 B bekannt. Durch den eingesetzten
Profilteil erfährt die aus relativ dünnem Material geformte Schubladenzarge eine Versteifung,
die wesentlich zur Stabilität der Schubladenzarge beiträgt. Vorteilhaft ist dabei
die Ausziehführung teilweise in den Profilteil integriert oder an diesem verankert.
Bei einer derartigen Schublade ist auch die Verankerung einer Frontblende der Schublade
an den Profilteilen möglich.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Schublade der eingangs erwähnten Art den
Halt der Profilteile in den Schubladenzargen in der Ausziehrichtung der Schublade
zu verbessern.
[0004] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Profilteile vordere Abdeckplatten
aufweisen, die an den Stirnseiten der Schubladenzargen anliegen und daß an den hinteren
Enden der Profilteile Halteelemente vorgesehen sind, die auf die Schubladenzargen
aufgeschoben und in den Profilteilen verankert sind.
[0005] Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Profilteile aus separaten vorderen und hinteren Teilstücken bestehen, die die vorderen
und hintere Abdeckplatten aufweisen, mit denen sie an den vorderen und hinteren Stirnseiten
der Schubladenzargen anliegen, und die mittels Haken od. dgl. miteinander kuppelbar
sind. Die hinteren Teilstücke bilden mit den hinteren Abdeckplatten die Halteelemente.
[0006] Die von den Teilstücken gebildeten Profilteile erstrecken sich somit über die gesamte
Länge einer jeden Schubladenzarge und ragen an den Enden geringfügig aus dieser heraus.
Sie stützen sich vorne und hinten an den Schubladenzargen ab.
[0007] Die Schubladenzargen können auch Teil einer Wanne, die den gesamten Aufnahmeraum
der Schublade bildet. Wanne und Schubladenzargen sind dabei beispielsweise einstückig
aus Kunststoffmaterial gespritzt oder aus einem Blech tiefgezogen.
[0008] Um die Versteifung der Schubladenzargen bzw. der Wannen zu verbessern, ist in einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, daß die Abdeckplatten Nuten aufweisen,
in denen die Enden der Schubladenzargen aufgenommen sind.
[0009] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die hinteren Teilstücke
mit einer oben offenen Hohlkammer zur Aufnahme von Haltestiften einer Rückwanderhöhung
ausgebildet sind.
[0010] Zumindestens ein Teil der Haken, die die Teilstücke kuppeln, sind federn ausgebildet,
sodaß es genügt, die Teilstücke ineinander zu schieben, um diese miteinander zu verbinden.
[0011] Vorteilhaft weisen die Teilstücke jeweils zwei übereinander angeordnete Haken auf,
die nach entgegengesetzten Richtungen weisen. Um dabei einen verbesserten Halt für
die Außenwände der Schubladenzargen zu bieten, ist vorteilhaft vorgesehen, daß die
hinteren Teilstücke mit in einer vertikalen Ebene verschieb- oder verschwenkbaren
Halteteilen versehen sind, die jeweils in einer Bördelung der äußeren Wand der Schubladenzargen
einrasten. Vorteilhaft werden dabei die Halteteile von Schiebern oder schwenkbaren
Hebeln gebildet, die schräge Anschlagflächen für die vorderen Teilstücke aufweisen.
Durch diese Ausführung werden, wenn die Teilstücke miteinander verankert werden, die
Schieber oder Hebel nach unten in die Umbördelung der äußeren Wand gedrückt und somit
ein fester Verbund zwischen der Schubladenzarge und dem Profilteil erreicht.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Halteelemente von vorzugsweise
keilförmigen Schiebern gebildet werden, die zwischen die Profilteile und die Schubladenzargen
eingeschoben sind.
[0013] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Halteelemente von
an den Profilteilen drehbar gelagerten Kipphebeln gebildet werden.
[0014] Nachfolgend werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren
der beiliegenden Zeichnungen beschrieben.
[0015] Es zeigen:
- Die Fig. 1
- ein Schaubild einer erfindungsgemäßen Schublade,
- die Fig. 2
- ein Schaubild einer erfindungsgemäßen Schublade, wobei die einen Profilteil bildenden
Teilstücke aus der Schubladenzarge herausgezogen gezeichnet sind,
- die Fig. 3
- ein weiteres Schaubild einer erfindungsgemäßen Schublade mit einer Rückwanderhöhung
und einer Reling,
- die Fig. 4
- ein Schaubild einer einzelnen Schubladenzarge und zweier Teilstücke,
- die Fig. 5
- ein Schaubild einer Schubladenzarge mit abgenommener Außenwand,
- die Fig. 6
- schematisch einen Querschnitt der Schubladenzarge gemäß Fig. 5,
- die Fig. 7
- ein Schaubild zweier Teilstücke und einer Befestigungseinrichtung für eine Frontblende,
- die Fig. 8
- eine Seitenansicht eines Profilteiles,
- die Fig. 9 und 10
- je einen Querschnitt durch eine Schubladenzarge und ein hinteres Teilstück,
- die Fig. 11 und 12
- jeweils eine Seitenansicht des Kupplungsbereiches der Teilstücke,
- die Fig. 13
- einen Querschnitt durch die Teilstücke im Bereich der Abdeckplatten,
- die Fig. 14
- eine Seitenansicht eines weiteren Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemäßen Schublade
teilweise im Schnitt,
- die Fig. 15
- eine Seitenansicht des hinteren Endes einer erfindungsgemäßen Schublade teilweise
im Schnitt,
- die Fig. 16
- eine schematische Stirnansicht des hinteres Endes der Schubladenzarge,
- die Fig. 17 und 18
- analoge Ansichten zu den Fig. 14 und 15 bei einer Schublade gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung und
- die Fig. 19
- einen Querschnitt durch eine Schubladenzarge und den Profilteil gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 17 und 18.
[0016] Die erfindungsgemäße Schublade besteht im wesentlichen aus einer Wanne 1, aus Metall
oder Kunststoff, an der die Schubladenzargen 8 angeformt sind. Die Schubladenzargen
8 sind als Hohlkammerprofile mit einer Innenwand 8' und einer Außenwand 8'' ausgebildet.
In die Schubladenzargen 8 sind die Profilteile eingesetzt.
[0017] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 13 bestehen die Profilteile aus zwei Teilstücken
2, 3. Die Teilstücke 2, 3, die vorzugsweise von Kunststoffprofilen gebildet werden,
weisen vordere und hintere Anschlußplatten 19, 20 auf, die an den Innenseiten mit
Nuten 21 versehen sind, die die Ränder der Schubladenzargen 8 aufnehmen und somit
zu einer weiteren Versteifung der Schubladenzargen 8 bzw. der Wanne 1 beitragen.
[0018] Die Teilstücke 2, 3 weisen weiters Vertikalstreben 22 auf, die dem Querschnitt der
Schubladenzargen 8 entsprechen und die Schubladenzargen 8 versteifen.
[0019] Die Teilstücke 2, 3 sind mit Haken 9, 10 und 13, 14 versehen, mittels denen die Teilstücke
2, 3 miteinander kuppelbar sind. Die Haken 9, 10, 13, 14 sind dabei übereinander angeordnet,
wobei die Haken 10, 13 des vorderen Teilstückes 2 zueinander gerichtet sind, während
die Haken 9, 14 des hinteren Teilstückes 3 in entgegengesetzte Richtungen weisen.
[0020] Am hinteren Teilstück 3 ist in vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung unterhalb
des unteren Hakens 14 ein Schwenkhebel 15 oder ein Schieber 16 gelagert. Der Schwenkhebel
15 bzw. der Schieber 16 ragt nach unten in eine Bördelung 23 der Außenwand 8'' der
Schubladenzarge 8. Sowohl der Schwenkhebel 15 als auch der Schieber 16 sind mit Schrägflächen
24, 24' versehen, an denen der Haken 13 des vorderen Teilstückes 2 mit einer Gegenfläche
25 anliegt. Dadurch wird beim Kuppeln der Teilstücke 2, 3 der Schwenkhebel 15 bzw.
der Schieber 16 nach unten in die Bördelung 23 gedrückt.
[0021] Im vorderen Teilstück 2 ist eine nach vorne offene Kammer 26 ausgebildet, in der
Verankerungsmittel 12 für die Halterungen 11 einer nicht gezeigten Frontblende angeordnet
sind. Das vordere Teilstück 2 weist eine seitliche Öffnung auf, die den Zugang eines
Schraubenziehers zu dem Verankerungsmittel 12 ermöglicht. Diese Öffnung wird von einer
abnehmbaren Kappe 4 abgedeckt.
[0022] Die hinteren Teilstücke 3 weisen nach oben offene Hohlkammern 5 auf, in die Verankerungsstifte
28 einer Rückwanderhöhung 6 einsteckbar sind. An der Rückwanderhöhung 6 sind Relinge
7 in herkömmlicher Weise befestigbar.
[0023] An den Teilstücken 2, 3 sind vorteilhaft die Ausziehschienen 17 einer Schubladenführungsgarnitur
unmittelbar befestigt.
[0024] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 sind die Außenwände 8'' der Schubladenzargen
8 abnehmbar und auf die Teilstücke 2, 3 aufklippbar.
[0025] Während die erfindungsgemäße Aussteifung der Schubladenzarge 8, insbesondere bei
Schubladen mit einer Wanne 1 zum Einsatz kommt, ist es jedoch durchaus möglich, separate
Schubladenzargen 8, wie in der Fig. 4 gezeigt, mit den erfindungsgemäßen Teilstücken
2, 3 zu versteifen.
[0026] In den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 15 bis 19 sind die Profilteile 30 einstückig
ausgeführt. In beiden Ausführungsbeispielen weisen sie an ihren vorderen Enden Abdeckplatten
19 auf, die stirnseitig an den Schubladenzargen 8 anlegen. Die Abdeckplatten 19 sind
wiederum an ihrer der Schubladenzarge 8 zugewandten Seite mit einer Nut 21 versehen,
in der das Ende der jeweiligen Schubladenzarge 8 aufgenommen ist.
[0027] Bei ihren hinteren Enden weisen die Profilteile 30 des Ausführungsbeispieles nach
den Fig. 14 bis 16 eine nach hinten und nach oben offene Aussparung 31 auf. In diese
Aussparung 31 ist bei montierter Schublade ein keilförmiger Schieber 45 eingesetzt,
der an seinem vorderen Ende einen Haken 27 aufweist und an seinem hinteren Ende einen
Sockel 29 mit einem Schlitz 32. Der Sockel 29 umgibt in der Montagestellung das äußere
hintere Ende der Schubladenzarge 8. (Fig. 16)
[0028] Der Profilteil 30 weist unterhalb der Aussparung 31 eine kleinere Aussparung 33 und
ein Loch 34 auf. Vor der endgültigen Fixierung der Profilteile 30 in den Schubladenzargen
8 rastet der Schieber 25 mit seinem Haken 27 in der Aussparung 33 ein. Zur Fixierung
des Profilteiles 30 in der Schubladenzarge wird der Schieber 25 nach vorne, d.h. in
die Schubladenzarge 8 eingeschoben, bis sein Haken 27 im Loch 34 des Profilteiles
einrastet. Der Profilteil 30 ist somit vorne über die Abdeckplatte 19 und die Nut
21 und hinten über den Schieber 45 in der Schubladenzarge 8 fixiert.
[0029] Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 17 bis 19 ist der Profilteile 30 an seinem hinteren
Ende mit einem Sockel oder Vorsprung 18 versehen, auf dem ein Kipphebel 35 mittels
einer Achse 36 lagert. Der Kipphebel 35 weist einen nach oben weisenden Arm 37 auf,
der bei seinem freien Ende mit einem Schlitz 38 versehen ist, der der Nut 32 des Schiebers
25 entspricht. In der Montagestellung ragt das hintere Ende der Schubladenzarge 8
in diesen Schlitz 38, sodaß die Schubladenzarge 8 vom Kipphebel 35 formschlüssig gehalten
wird.
[0030] Vom Arm 37 steht ein Arm 39 ab, der mit einem Haken 40 versehen ist. In der Montagestellung
rastet der Haken 40 hinter einem Vorsprung 41 am Profilteil 30 schnapperartig ein,
sodaß der Kipphebel 35 in der Stellung arretiert ist, in der er die Schubladenzarge
8 am Profilteil 30 bzw. den Profilteil 30 an der Schubladenzarge 8 hält.
1. Schublade mit zwei doppelwandigen Schubladenzargen, in denen Profilteile aus einem
Kunststoffmaterial aufgenommen sind, die sich über die ganze Länge der Schubladenzargen
erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilteile vordere Abdeckplatten (19)
aufweisen, die an den Stirnseiten der Schubladenzargen (8) anliegen und daß an den
hinteren Enden der Profilteile Halteelemente vorgesehen sind, die auf die Schubladenzargen
(8) aufgeschoben und in den Profilteilen verankert sind.
2. Schublade nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilteile aus separaten
vorderen und hinteren Teilstücken (2, 3) bestehen, die die vorderen und hintere Abdeckplatten
(19, 20) aufweisen, mit denen sie an den vorderen und hinteren Stirnseiten der Schubladenzargen
(8) anliegen, und die mittels Haken (9, 10, 13, 14) od. dgl. miteinander kuppelbar
sind.
3. Schublade nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Abdeckplatten
(19, 20) Nuten (21) aufweisen, in denen die Enden der Schubladenzargen (8) aufgenommen
sind.
4. Schublade nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den vorderen
Teilstücken (2) Verankerungsmittel (12) für die Halterungen (11) einer Frontblende
vorgesehen sind, die durch stirnseitige Öffnungen in die Teilstücke (2) einsteckbar
sind.
5. Schublade nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die hinteren Teilstücke (3)
mit einer oben offenen Hohlkammer (5) zur Aufnahme von Haltestiften (28) einer Rückwanderhöhung
(6) ausgebildet sind.
6. Schublade nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindestens ein Teil der Haken
(9, 10, 13, 14) federn ausgebildet ist.
7. Schubladen nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Teilstück
(2, 3) zwei übereinander angeordnete Haken (9, 10, 13, 14) aufweist, die nach entgegengesetzten
Richtungen weisen.
8. Schublade nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die hinteren
Teilstücke (3) mit in einer vertikalen Ebene verschieb- oder verschwenkbaren Halteteilen
versehen sind, die jeweils in einer Bördelung (23) der Außenwand (8'') der Schubladenzargen
(8) einrasten.
9. Schublade nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteteile von Schiebern
(16) oder schwenkbaren Heben (15) gebildet werden, die schräge Anschlußflächen (24,
24') für Haken (13) oder vorderen Teilstücke (2) aufweisen.
10. Schublade nach einem der Ansprüche 1 und 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halteelemente von vorzugsweise keilförmigen Schiebern (45) gebildet werden, die zwischen
die Profilteile (30) und die Schubladenzargen (8) eingeschoben sind.
11. Schublade nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieber (45) am Scheitel
der Schubladenzargen (8) und der Profilteile (30) angeordnet sind.
12. Schublade nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schieber (45)
je einen Haken (27) aufweisen, der in einer Öffnung (34) oder hinter einem Vorsprung
des Profilteiles (30) einrastet.
13. Schublade nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber
(45) die äußere obere Ecke der Schubladenzarge (8) abdeckt.
14. Schublade nach einem der Ansprüche 1 und 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halteelemente von an den Profilteilen (30) drehbar gelagerten Kipphebeln (35) gebildet
werden.
15. Schublade nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kipphebel (35) einen
am Profilteil (30) angelenkten Arm (37) aufweist, der in der Verankerungsstellung
an der hinteren Stirnseite der Schubladenzarge (8) anstößt und einen von diesem Arm
(37) abstehenden Arm (39), an dem ein Haken (40) ausgebildet ist, der in einer Öffnung
oder hinter einem Vorsprung (41) des Profilteiles (30) einrastet.
16. Schublade nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der am Profilteil (30) angelenkte
Arm (37) bei seinem freien Ende einen Schlitz (38) aufweist, in den der hintere Rand
der Schubladenzarge (8) eingeschoben ist.