[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Wellen
von flachem Material, z. B. einer bedruckten Bahn in einem einer Rotationsdruckmaschine
zugeordneten Falzapparat.
[0002] US 5,029,482 offenbart eine Signaturverarbeitungseinrichtung mit einem ersten Förderer,
der Signaturen nacheinander zu einer Ablagestation bewegt. In dieser Ablagestation
werden die Signaturen nacheinander auf einen zweiten Förderer übertragen. An der Ablagestation
befindet sich ein Wellmechanismus, um die Signaturen zu versteifen, indem in diese
Wellen geprägt werden, die sich vom vorderen bis zum hinteren Ende der Signaturen
erstrecken. Obwohl die Wellungen nur vorübergehend in der Signatur erhalten bleiben,
befindet sich der Wellmechanismus nahe genug am zweiten Förderer, so daß eine Wellung
noch besteht, wenn sich der vordere Teil der Signatur auf den zweiten Förderer bewegt.
Somit hat der Wellmechanismus einen Abstand vom zweiten Förderer, der geringer ist,
als der Abstand zwischen dem vorderen und dem hinteren Ende der Signaturen.
[0003] US 5,107,733 bezieht sich auf eine Einrichtung zum Schneiden und Transportieren einer
Papierbahn in einem Falzapparat einer Druckmaschine. Diese Einrichtung umfaßt ein
Paar Schneidzylinder zum Schneiden der Bahn in Abschnitte und eine Transporteinrichtung,
durch welche die Bahnabschnitte von den Schneidzylindern weg transportiert werden.
Der erste Schneidzylinder weist mindestens eine Schneidleiste auf und der zweite Schneidzylinder
mindestens ein Schneidmesser, das im Spalt zwischen den Schneidzylindern auf die Schneidleiste
auftrifft und die sich durch den Spalt bewegende Bahn schneidet. Es sind eine Vielzahl
von Streifen auf dem ersten sowie auf dem zweiten Schneidzylinder angebracht. Die
Streifen befinden sich auf den Schneidzylindern in Positionen, in denen die Streifen
während ihrer Bewegung durch den Walzenspalt jedem neu gebildeten vorderen Teil der
Bahn ein temporäres versteifendes Profil aufprägen. Auf dem ersten und auf dem zweiten
Schneidzylinder ist jeweils mindestens eine Glättungsfläche angebracht, und zwar in
den Positionen auf den Schneidzylindern, wo durch die Glättungsflächen das temporäre
versteifende Profil aus dem vorderen Ende der Bahn entfernt wird, wenn sich die Glättungsflächen
durch den Walzenspalt bewegen.
[0004] Durch die oben erwähnten Verfahrensweisen erhält die Vorderkante eines Bahnstranges,
einer Bahn oder Signatur zu deren Versteifung ein Wellprofil, und zwar mittels Walzen,
die Abschnitte von großem und kleinem Durchmesser umfassen, welche einander gegenüberliegen.
Die Walzenoberflächen können Stahlbürsten, Klettband oder Urethan aufweisen, und sie
müssen den Bahnstrang, die Bahn oder die Signatur kontaktieren. Dadurch entsteht Verschleiß
der Walzenoberflächen, was zu Schmierstellen auf dem Bahnstrang, der Bahn oder der
Signatur führen kann. Folglich wurden andere Materialien verwendet, um das Leben der
verschiedenen Komponenten der Walzen zu verlängern, jedoch Verschleißerscheinungen
gibt es bei diesen Komponenten immer noch.
[0005] Die bekannten Wellungsverfahren Zeigen auch große Anfälligkeit bei Positionsänderungen,
und es wurden verschiedene Konzepte entwickelt, um diese Anfälligkeit bei Positionsänderungen
zu verringern. Ferner wird bei den bekannten Wellungsverfahren die Wellung örtlich
angebracht, so daß der Welleffekt auf die Stelle projiziert werden muß, wo eine Wellung
erforderlich ist. Deshalb ist es wünschenswert, die Wellung von flachem Material,
z. B. eines Bahnstranges, einer Bahn oder einer Signatur, zu verbessern.
[0006] Im Hinblick auf den Stand der Technik und die auf diesem Gebiet entstehenden Probleme
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbesserung der Wellung von flachem
Material, z. B. einer Materialbahn, eines Bahnstrangs oder einer Signatur, zu erzielen,
so daß ein Welleffekt an der erforderlichen Stelle erzeugt werden kann.
[0007] Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Wellung in einem flachen
Material zu erzeugen, ohne dieses zu berühren.
[0008] Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Wellverfahren vorzusehen,
wobei die Anfälligkeit bei Positionsveränderungen weitgehend überwunden wird.
[0009] Die vorliegende Erfindung bietet ein Verfahren und eine Einrichtung zum Transportieren
von flachem, bedrucktem Material, z. B. einer bedruckten Materialbahn, eines Bahnstrangs,
einer Signatur, o. ä. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung umfaßt ein Paar Greifelemente
zum Fördern des flachen, bedruckten Materials; und Wellungen erzeugende Elemente,
die entlang eines linearen Pfades nebeneinander an beiden Seiten eines Übergangsbereichs,
durch den das genannte flache, bedruckte Material transportiert wird, angeordnet sind,
und zwar in der Weise, daß sie auf das bedruckte Material wirken, ohne mit diesem
in Berührung zu kommen. Die Wellelemente erstrecken sich im wesentlichen entlang dem
Übergangsbereich zwischen einem Austrittsbereich des Paares von Greifelementen und
einem Eintrittsbereich zu weiteren Verarbeitungselementen, um das flache, bedruckte
Material zu wellen.
[0010] Die vorliegende Erfindung weist bedeutende Vorteile auf. Beispielsweise findet die
zur Versteifung oder Stabilisierung eines flachen Materials, wie einer Materialbahn
oder eines Bahnstrangs, erforderliche Wellung an der Stelle statt, wo eine solche
Versteifung eigentlich notwendig ist. Weiterhin kann die Versteifung auf berührungslose
Weise angebracht werden, so daß das Material nicht durch Schmierstellen beschädigt
wird und die für die Versteifung oder Wellung verwendeten Komponenten nicht einem
schnellen Verschleiß unterworfen sind.
[0011] Die Wellelemente können z. B. mit einem gasförmigen Medium, z. B. Druckluft, beaufschlagte
Hohlkörper sein, oder sie können elektrisch geladene Stäbe (z. B. positiv oder negativ
elektrisch geladene Stäbe) sein. Auf diese Weise kann eine berührungslose Wellung
des zu fördernden Materials stattfinden, d. h. ohne daß die Wellelemente eine Materialoberfläche
physisch berühren. Somit ist keine Oberfläche der Bahn dem Risiko von Schmierstellen
ausgesetzt.
[0012] Durch die Anordnung von Wellelementen in Gruppen an beiden Seiten des Materials kann
ein Wellprofil in das Material entlang seiner gesamten Breite geprägt werden. Beispielsweise
kann mit einem gleichmäßig verteilten, verstärkenden Profil von Erhebungen und Senkungen,
d. h. mit einem wellenförmigen Profil, die Vorderkante einer Bahn, eines Bahnstrangs
oder einer Signatur über den gesamten Übergangsbereich hinweg eine bedeutende Versteifung
erhalten.
[0013] Das verstärkende Profil kann auch dadurch versteift werden, daß Komponenten der Gruppen
von Wellelementen in einem Abstand voneinander angeordnet sind, so daß die Wellung
vergrößert wird. Durch diese Beabstandung der Komponenten der Gruppen von Wellelementen
voneinander entsteht eine sinusförmige Anordnung der Erhebungen und Senkungen der
Wellung.
[0014] Die Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend
aufgeführten Zeichnungen näher erläutert.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Bahn oder einen Bahnstrang von flachem Material, die entlang einem Übergangsbereich
bewegt wird;
- Fig. 2
- eine Anordnung gemäß Fig. 1, bei der die Bahn oder der Bahnstrang bewegt wurde, so
daß eine zweite Gruppe von Wellelementen sichtbar ist;
- Fig. 3
- eine gewellte Bahn von flachem Material und voneinander beabstandete Wellelemente;
- Fig. 4
- Sensoren in einer Anordnung, um die Größe einer angebrachten Wellung abzutasten; und
- Fig. 5
- Wellelemente, die an beiden Seiten der Bahn angeordnet sind und elektrisch geladen
werden.
[0016] Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht eines flachen Materials, wie einer Bann,
eines Bahnstrangs oder einer Signatur, die auf einem sich im wesentlichen in eine
erste (z. B. senkrechte) Richtung erstreckenden Förderpfad entlang zu bewegen ist.
[0017] Wie in Fig. 1 gezeigt, wird eine Materialbahn 1, die zu Signaturen geschnitten wird,
durch Greifelemente, z. B. einem Paar Haltewalzen 4, 5, nach unten bewegt. Die Haltewalzen
4, 5 drehen sich um Drehachsen 6, wie durch den Pfeil angedeutet ist. Der Übergangsbereich
7 erstreckt sich vom Walzenspalt zwischen den Haltewalzen 4, 5 bis zur Position weiterer
Verarbeitungs- oder Förderelemente, z. B. zur Position eines Paares Schneidzylinder
8. Das Paar von Schneidzylindern 8 besteht aus einem Messerzylinder 8.1 und einen
Amboßzylinder 8.2. Beide Zylinder drehen sich um eine jeweilige Drehachse 9, 10. Am
Umfang des Messerzylinders 8.1 sind zwei Messer 11 einander gegenüberliegend angebracht.
Wie aus der in Fig. 1 dargestellten Anordnung der Messer 11 auf dem Messerzylinder
8.1 zu ersehen ist, sind entlang dem Umfang des Messerzylinders 8.1 Absätze zwischen
den Messern 11 gebildet. Die Anordnung der Schneidleisten 13 auf dem Amboßzylinder
8.2 korrespondiert mit der Anordnung der Messer 11 auf dem Messerzylinder 8.1. Gleichermaßen
sind am Umfang des Amboßzylinders 8.2 Absätze 14 gebildet.
[0018] Nachdem die Bahn durch den Übergangsbereich 7 bewegt wurde, werden durch Kooperation
der Schneidleisten 13 mit den Messern 11 Signaturen vom Bahnmaterial abgeschnitten.
Nach einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird der Übergangsbereich 7
jeweils von zwei Gruppen von Wellelementen 16, 17 überbrückt, die in der Darstellung
der Fig. 2 ersichtlich sind, worin die Bahn 1 nicht gezeigt ist. In der Teilansicht
der Fig. 1 wird die erste Gruppe 16 von Wellelementen als vier Elemente 16.1 bis 16.4
umfassend gezeigt, wobei die einzelnen Elemente über die Breite der Materialbahn 1
voneinander beabstandet sind. Verlängerte Rohrteile 23 der Wellelemente 16.1 bis 16.4
(siehe Fig. 3) erstrecken sich über die Lange des Übergangsbereichs 7. In der Darstellung
der Fig. 1 ragt das untere Ende der Wellelemente in den Spalt zwischen dem Paar Schneidzylinder
8 hinein. Da es zwei Gruppen 16, 17 von Wellelementen gibt, die an beiden Seiten der
Bahn 1 angeordnet sind, erstreckt sich ein linearer Pfad 15 der Bahn im wesentlichen
in senkrechter Richtung. Die jeweiligen Gruppen von Wellelementen 16, 17 wellen die
innerhalb des Übergaßgsbereichs 7 bewegte Materialbahn, wo eine Stabilisierung und
Versteifung der Vorderkante der Bann erforderlich ist; d. h. daß die Wellung vor dem
durch das Paar Schneidzylinder 8 ausgeführten waagrechten Schnitt erfolgt.
[0019] Wie oben erwähnt, zeigt die Fig. 2 die Anordnung der Fig. 1 ohne die Bahn 1, um die
zweite Gruppe von Wellelementen 17 zu zeigen. In Fig. 2 sind die Gruppen von Wellelementen
gegenüber einander angeordnet. Den Wellelementen ist eine Vielzahl von Öffnungen 19
zugeordnet, die in Reihen 18 über eine Länge (z. B. die gesamte Länge) des unteren
Rohrteils 23 der Wellelemente 16.1 bis 16.4 und 17.1 bis 17.4 angeordnet sind. Es
ist auch denkbar, daß an jeder gewünschten Stelle entlang dem unteren Rohrteil 23
eine oder mehrere Reihen solcher Öffnungen um den umfänglichen Teil des unteren Rohrteils,
der einem Bahnbewegungsbereich gegenüberliegt, vorgesehen sein können. Die Öffnungen
selbst können natürlich eine beliebige gewünschte Größe oder Form haben, z. B. rund,
schlitzförmig, usw. sein. Ebenso wie die erste Gruppe von Wellelementen 16 umfaßt
die zweite Gruppe von Wellelementen 17 vier Elemente 17.1 bis 17.4.
[0020] Die Wellelemente 16.1 bis 16.4 sind relativ zu den Wellelementen 17.1 bis 17.4 gestaffelt
angeordnet, um ein gewelltes Profil des Bahnmaterials 1 über die gesamte Breite der
Bahn herzustellen. Da die Wellelemente gleichmäßig voneinander beabstandet sind, nimmt
das zu wellende Material eine wellenähnliche, z. B. sinusartige Form an. Die Wellelemente
16.1 bis 16.4 und 17.1 bis 17.4 sind mit einer Druckluftquelle verbunden, von welcher
diesen Druckluft zugeführt wird. Der kontinuierlich auftreffende Luftstrom wird somit
durch die Reihen von Öffnungen 18 gepreßt. Da die Elemente 16.1 bis 16.4 an einer
ersten Seite des Übergangsbereichs 7 und die Elemente 17.1 bis 17.4 an der zweiten
Seite des Übergangsbereichs 7 gegenüber der ersten Seite sich z. B. in einer gestaffelten
Anordnung bezüglich einander befinden, erzeugt der Luftstrom ein wellenförmiges Muster
von Luftkissen, die das Bahnmaterial 1 wellen, ohne daß ein physischer Kontakt der
Wellelemente mit der Bahn stattfindet.
[0021] Fig. 3 ist eine vergrößerte Ansicht beider Gruppen von Wellelementen in Verbindung
mit einer Materialbahn. Die erste Gruppe von Wellelementen 16 umfaßt die Elemente
16.1 bis 16.4, und gegenüber dieser ersten Gruppe ist die zweite Gruppe 17 bezüglich
der ersten Gruppe 16 seitlich versetzt oder gestaffelt angeordnet. Zwischen der ersten
und der zweiten Gruppe 16, 17 von Wellelementen wird das Bahnmaterial 1 in einem gewellten
Zustand 20 gezeigt. Dieser gewellte Zustand 20 ist durch jeweilige Erhebungen 29 und
Senkungen 30 gekennzeichnet. Im Falle des in Fig. 3 gezeigten gewellten Zustandes
20, gesehen von der Seite der Bahn, auf welcher die Wellelemente 16 vorgesehen sind,
erzeugt das erste Element 17.1 der zweiten Gruppe von Wellelementen 17 eine Erhebung
29. Gegenüber dem ersten Element 17.1 ist ein Zwischenraum, der es der Materialbahn
1 erlaubt, die Form einer Erhebung 29 anzunehmen. Im Gegensatz dazu ist bezüglich
des ersten Elements 16.1 der ersten Gruppe 16 von Wellelementen, gesehen von der Seite
des Übergangsbereichs, wo die erste Gruppe 16 von Wellelementen angeordnet ist, eine
Senkung 30 geformt.
[0022] Wie bereits erwähnt, weisen die Elemente 16.1 bis 164 und 17.1 bis 17.4 der Gruppen
16, 17 von Wellelementen einen verlängerten Rohrteil 23 auf. Die Reihen 18 von Öffnungen
19 (Fig. 2) sind auf der Seite eines jeweiligen Rohrteiles 23 angeordnet, die dem
Übergangsbereich, wo die Materialbann 1 bewegt werden muß, gegenüberliegt. Wie ferner
in Fig. 3 gezeigt ist, sind die verlängerten Rohrteile 23 durch gekrümmte Teile 32
mit den oberen Rohrteilen 24 verbunden. Durch die oberen Rohrteile 24 ist eine Luftquelle
quer über den Übergangsbereich 7 mit den verlängerten Rohrteilen 23 verbunden. In
ähnlicher Weise sind die oberen Rohrteile 24 mit einer Luftquelle verbunden, um Luftkissen
entlang den Reihen 18 von Öffnungen 19 zu erzeugen.
[0023] Fig. 4 zeigt eine vergrößerte Ansicht der Wellung einer zu bewegenden Materialbahn
oder eines Bahnstrangs. In der querschnittlichen Ansicht der Fig. 4 hat die Bahn 1
einen gewellten Zustand angenommen. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Elemente
16.1 bis 16.4 der ersten Gruppe 16 von Wellelementen in der durch die Pfeile 22 angedeuteten
Richtung gleichmäßig voneinander beabstandet. Die durch die Elemente 16.1 bis 16.4
geschaffenen Luftkissen bilden Senkungen 30 in der Materialbahn 1. Diese

Senkungen", die in Richtung der zweiten Gruppe 17 von Wellelementen hervorstehen,
können natürlich wechselweise als

Erhebungen" wahrgenommen werden, wenn von der Seite der Bahn 1 betrachtet, auf der
sich die Wellelemente 17 befinden. Andererseits werden durch die sich auf der anderen
Seite der Bahn 1 befindlichen Wellelemente 17.1 bis 17.4 Luftkissen 34 geschaffen,
die bezüglich der Seite der Bahn, auf der sich die erste Gruppe 16 von Wellelementen
16.1 bis 16.4 befindet, Erhebungen 29 bilden. Somit kann entlang der gesamten Breite
der Materialbahn (oder entlang eines beliebigen gewünschten Teils der Breite) ein
wellenförmiges Muster erstellt werden, das die Wellung in der Bahn bewirkt und die
Wellungsform bestimmt.
[0024] Mittels an beiden Seiten der Materialbahn 1 angeordneter Sensoren 25, 26 kann die
Größe der Wellung abgetastet werden. Jeder der Sensoren 25, 26 mißt den Abstand 31
zwischen seinem Kopf und der Oberfläche der Bahn 1. Wenn der Abstand 31 zwischen dem
Sensor 26 und der gewellten Bahn 1 größer wird, kann der von der Druckluftquelle 39
(z. B. von einem Kompressor) auf die Elemente 16.1 bis 16.4 der ersten Gruppe 16 von
Wellelementen gerichtete Luftdruck über eine Luftdrucksteuerung 38 erhöht werden,
um die gewünschte Wellungsform zu erhalten. Die Luftdrucksteuerung 38 kann in jeder
für den Fachmann denkbaren Weise konstruiert sein, so daß das Feedback von den Sensoren
25, 26 mit einem oder mehreren Sollwerten 37 (z. B. mit einem einem jeden Sensor zugeordneten
Sollwert) verglichen werden kann und somit Feedback im herkömmlichen geschlossenen
Regelkreis stattfindet. Über ein Feedback-System kann die Wellung auf die gewünschte
Größe eingestellt werden.
[0025] In gleicher Weise mißt der auf der anderen Seite der Bahn angebrachte Sensor 25 den
Abstand 31 zwischen seinem Kopf und der zu wellenden Bahnoberfläche. Der Sensor 25
stellt den Luftdruck innerhalb der Elemente 17.1 bis 17.4 der zweiten Gruppe 17 von
Wellelementen über ein Feedback-System ein. Wie für den Fachmann offensichtlich sein
wird, können die jeweiligen Sensoren 26, 27 nicht nur zum Steuern einer Erhöhung des
auf die gegenüberliegende Bahnförderebene gerichteten Luftdrucks, sondern auch zum
Steuern einer Verringerung des Luftdrucks auf der Seite der Bahn, auf welcher der
jeweilige Sensor 25, 26 angebracht ist, verwendet werden. Alternativ kann der Bediener
die Sensoren für die Steuerung einer Luftdruckerhöhung auf der einen Seite und einer
Luftdruckverringerung auf der anderen Seite in jeder beliebigen Weise verwenden, um
jegliche gewünschte Wellungsform zu erzielen.
[0026] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 werden negativ geladene und positiv geladene Stäbe
verwendet, um ein Wellprofil anzubringen. Hier sind die Elemente 16.1 bis 16.4 der
ersten Gruppe 16 von Wellelementen nicht mit einer Luftquelle verbunden. Die jeweiligen
verlängerten Rohr- oder Stabteile 23 der Fig. 3 hingegen sind negativ oder positiv
geladen. Wie oben bereits im Detail beschrieben, können die Elemente 16.1 bis 16.4
einen gleichmäßigen Abstand voneinander haben. Bei der Ausführungsform der Fig. 5
kann die eine Seite der Materialbahn 1 negativ und deren andere Seite positiv geladen
sein, (oder umgekehrt).
[0027] In Fig. 5 können die Elemente 17.1 bis 17.4 der zweiten Gruppe 17 von Wellelementen
positiv geladen und voneinander beabstandet angeordnet sein. Die Elemente der ersten
Gruppe 16 von Wellelementen können ebenfalls voneinander beabstandet sein, und zwar
in der bezüglich des Ausführungsbeispiel der Fig. 4 beschriebenen Weise, sie können
jedoch negativ geladen sein. Durch die Fortbewegung der Materialbahn 1 wird eine Rückschlagkraft
auf beiden Seiten der Bahn erzeugt, um die Bahn eine gewellte (z. B. eine sinusförmige)
Form zu bringen und physischen Kontakt zwischen den Bahnoberflächen und den Stäben
der Gruppen 16, 17 von Wellelementen zu vermeiden. Wie mit Bezug auf die Fig. 4 beschrieben,
können Sensoren 25, 26 an jeder Seite der Bahn 1 angeordnet sein, um Feedback zum
Regulieren des Wellprofils in Verbinding mit einem oder mehreren Sollwerten 40 zu
liefern, und zwar unter Verwendung einer Feedback-Steuerung im geschlossenen Regelkreis,
die eine Ladungssteuerung 41 und eine Spannungsversorgung 42 umfaßt. Wie dies bei
der Ausführung der Fig. 4 der Fall ist, kann jeder Sensor zur Steuerung des Abstandes
zwischen dem Sensor und einer gewellten Oberfläche der Bahn oder des Bahnstrangs verwendet
werden.
[0028] Mit Hilfe der Sensoren 25, 26 kann die entsprechende elektrische Aufladung eines
jeden Wellelements gesteuert und eingestellt werden, um einen gewünschten, vorher
eingestellten Abstand 31 (d. h. eine Wellungsgröße) zwischen jedem Element der ersten
und der zweiten Gruppe 16, 17 von Wellelementen relativ zu einer jeweiligen Seite
oder Seiten der Bahn aufrechtzuerhalten. Wie dies bei der in Fig. 4 dargestellten
Ausführung der Fall ist, kann der Sensor 25 zur Steuerung der Aufladung auf jeder
Seite oder auf beiden Seiten der Bahn verwendet werden. Gleichermaßen kann der Sensor
26 zur Steuerung der Aufladung auf jeder Seite oder auf beiden Seiten der Bahn verwendet
werden.
[0029] Für den Fachmann ist es selbstverständlich, daß die oben beschriebenen Ausführungsformen
nur als Beispiele gelten und zahlreiche Variationen möglich sind. Beispielsweise kann
anstelle von zwei Sensoren 25 und 26 ein einzelner Sensor zum Steuern des Wellprofils
verwendet werden, wobei der einzelne Sensor das Aufbringen der Druckluft oder der
elektrischen Ladung auf beiden Seiten der Bahn reguliert. Auch kann eine Vielzahl
von Sensoren 25, 26 auf beiden Seiten der Bahn angebracht sein, um eine höhere Präzision
bei der Formung der gewünschten Wellung zu erzielen.
[0030] Ebenso selbstverständlich ist es, daß mit dem Verfahren und der Vorrichtung gemäß
vorliegender Erfindung neben den in den Ausführungsbeispielen beschriebenen sinusförmigen
Wellprofilen jedes gewünschte Wellprofil erzeugt werden kann. Beispielsweise können
Wellelemente in beliebigen Positionen auf jeder Seite der Bahn 1 plaziert werden.
Ferner müssen die verlängerten Rohrteile 23 nicht notwendigerweise zylindrisch geformt
sein, sondern können eine andere gewünschte Form aufweisen. Wenn die Teile 23 z. B.
nicht zylindrisch, sondern quadratisch geformt sind und sich die Öffnungen in einem
Rand des quadratisch geformten Teils befinden, dann kann ein quadratförmiges Wellprofil
in der Bahn entstehen. Es gibt also zahlreiche Möglichkeiten, die Wellprofile zu gestalten.
[0031] Es versteht sich auch von selbst, daß die auf das flache, bedruckte Material aufgebrachte
Wellungsgröße durch den Bediener in der Echtzeit, also während der Verarbeitung des
Materials, beliebig geändert werden kann. Solche Änderungen in der Wellung können
natürlich fernbetätigt durch Änderung des Sollwertes oder der Sollwerte erfolgen.
Die Verwendung einer solchen Feedback-Steuerung im geschlossenen Regelkreis, wie sie
gemäß den Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung beschrieben ist, vermindert
und/oder beseitigt die Empfindlichkeit oder Anfälligkeit des Systems beim Einstellen
oder Positionieren, wie dies bei herkömmlichen Systemen erfahren wird, und erlaubt
ein Kompensieren der Änderungen im Bahnmaterialtransport, in der Geschwindigkeit,
in der Bahnspannung und anderen zeitabhängigen Parametern.
[0032] Es ist außerdem möglich, anstelle mehrerer Reihen von Öffnungen, die als eine Säule
entlang einer Länge des Rohrteils 23 in diesem geformt sind, eine einzige, schlitzförmige
Öffnung entlang einer Länge des Rohres vorzusehen. Alternativ kann jeder Rohrteil
23 mehrere längliche Schlitze enthalten.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0033]
- 1
- Materialbahn
- 4
- Haltewalze
- 5
- Haltewalze
- 6
- Drehachsen
- 7
- Übergangsbereich
- 8
- Schneidzylinder
- 8.1
- Messerzylinder
- 8.2
- Amboßzylinder
- 9
- Drehachse des Messerzylinders
- 10
- Drehachse des Amboßzylinders
- 11
- Messer
- 13
- Schneidleisten
- 14
- Absätze des Amboßzylinders
- 15
- linearer Pfad
- 16
- Gruppe von Wellelementen
- 16.1
- Wellelement
- 16.2
- Wellelement
- 16.3
- Wellelement
- 16.4
- Wellelement
- 17
- Gruppe von Wellelementen
- 17.1
- Wellelement
- 17.2
- Wellelement
- 17.3
- Wellelement
- 17.4
- Wellelement
- 18
- Reihe von Öffnungen
- 19
- Öffnungen
- 20
- gewellter Zustand des Bahnmaterials
- 22
- Richtungspfeile
- 23
- verlängerte oder untere Rohrteile der Wellelemente
- 24
- obere Rohrteile der Wellelemente
- 25
- Sensor
- 26
- Sensor
- 29
- Erhebungen der Wellung
- 30
- Senkungen der Wellung
- 31
- Abstand zwischen Sensor 26 und gewellter Bahn
- 32
- gekrümmte Teile der Wellelemente
- 37
- Sollwerte
- 38
- Luftdrucksteuerung
- 39
- Druckluftquelle
1. Vorrichtung zum Transportieren von flachem, bedrucktem Material (1), mit einem Paar
Halteelementen (4, 5) zum Befördern des flachen, bedruckten Materials (1), und mit
Wellelementen (16, 17), die entlang einem linearen Pfad (15) nebeneinander angeordnet
sind, und zwar auf beiden Seiten eines Übergangsbereichs (7), so daß diese berührungslos
auf das flache, bedruckte Material (1) wirken, während es durch den Übergangsbereich
(7) befördert wird, wobei sich die Wellelemente (16, 17) im wesentlichen entlang dem
Übergangsbereich (7) erstrecken, der sich zwischen einem Austrittsbereich des Paares
von Halteelementen (4, 5) und einem Eintrittsbereich zu weiteren Verarbeitungselementen
befindet, um das flache, bedruckte Material (1) zu wellen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellelemente (16, 17) mit einem gasförmigen Medium beaufschlagte hohle Elemente
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellelemente (16, 17) elektrisch aufgeladene Stäbe sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellelemente (16, 17) auf jeder Seite des flachen, bedruckten Materials (1)
in Gruppen angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (16.1bis 16.4) einer ersten Gruppe (16) von Wellelementen über die
Breite einer ersten Seite des Übergangsbereichs (7) voneinander beabstandet angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (17.1bis 17.4) einer zweiten Gruppe (17) von Wellelementen über die
Breite einer zweiten Seite des Übergangsbereichs (7) voneinander beabstandet angeordnet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (16.1bis 16.4) der ersten Gruppe (16) von Wellelementen bezüglich
der Elemente (17.1 bis 17.4) der zweiten Gruppe (17) von Wellelementen gestaffelt
angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hohlen Elemente (16, 17) mit einer Luftquelle verbunden sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hohlen Elemente (16, 17) mindestens eine Öffnung (19) aufweisen, die dem Übergangsbereich
(7) gegenüberliegt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine Öffnung (19) schlitzförmig ausgebildet ist und sich im wesentlichen
entlang der Förderrichtung des flachen, bedruckten Materials (1) erstreckt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Vielzahl von Öffnungen (19) als eine Reihe (18) von Öffnungen entlang der
Förderrichtung des flachen, bedruckten Materials (1) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf mindestens einer Seite des Übergangsbereichs (7) eine Sensoreinrichtung zum
Abtasten der Wellungsgröße des flachen, bedruckten Materials (1) vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf mindestens einer Seite des Übergangsbereichs (7) eine Sensoreinrichtung zum
Abtasten der Wellungsgröße des flachen, bedruckten Materials (1) vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung mindestens einen auf einer ersten Seite des Übergangsbereichs
(7) angeordneten Sensor (25) umfaßt, der den Luftdruck einer sich auf einer zweiten,
gegenüberliegenden Seite des Übergangsbereichs (7) befindlichen ersten Gruppe (16)
von Wellelementen steuert.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung mindestens einen auf einer ersten Seite des Übergangsbereichs
(7) angeordneten Sensor (25) umfaßt, der die elektrische Aufladung einer sich auf
einer zweiten, gegenüberliegenden Seite des Übergangsbereichs (7) befindlichen ersten
Gruppe (16) von Wellelementen steuert.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung mindestens einen auf der zweiten Seite des Übergangsbereichs
(7) angeordneten zusätzlichen Sensor (26) umfaßt, der den Luftdruck einer sich auf
der ersten Seite befindlichen zweiten Gruppe (17) von Wellelementen steuert.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoreinrichtung mindestens einen auf der zweiten Seite des Übergangsbereichs
(7) angeordneten zusätzlichen Sensor (26) umfaßt, der die elektrische Aufladung einer
sich auf der ersten Seite befindlichen zweiten Gruppe (17) von Wellelementen steuert.
18. Vorrichtung nach Anspruch 15
dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Sensor (25, 26) den Luftdruck der ersten Gruppe (16) von Wellelementen
und einer sich auf der ersten Seite des Übergangsbereichs (7) befindlichen zweiten
Gruppe (17) von Wellelementen steuert.
19. Vorrichtung nach Anspruch 15
dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Sensor (25, 26) die elektrische Aufladung der ersten Gruppe
(16) von Wellelementen und einer sich auf der ersten Seite des Übergangsbereichs (7)
befindlichen zweiten Gruppe (17) von Wellelementen steuert.
20. Verfahren zum Transportieren von flachem, bedrucktem Material, welches die folgenden
Schritte umfaßt:
das Halten eines flachen, bedruckten Materials zum Zwecke des Förderns zu weiteren
Verarbeitungseinrichtungen;
das Wellen des flachen, bedruckten Materials, während es entlang einem linearen Pfad
zu den Verarbeitungseinrichtungen befördert wird, ohne daß das flache, bedruckte Material
berührt werden muß.