[0001] Die Erfindung betrifft einen Bordrinnenstein, das heißt ein aus Beton gefertigtes,
aus einem Bordsteinabschnitt und einem Rinnensteinabschnitt bestehendes, sowohl zur
Straßenabgrenzung als auch zur Entwässerung dienendes Bauelement.
[0002] Verkehrsflächen werden regelmäßig von Bordsteinen (und zwar entweder von Hochbordsteinen
oder von Tiefbordsteinen) abgegrenzt. Zwischen dem Bordstein und der Fahrbahn wird
regelmäßig ein gesonderter Rinnenstein angeordnet, der zum Abführen des auftretenden
Wassers dient.
[0003] Das gesonderte Verlegen von Bordsteinen einerseits und Rinnensteinen andererseits
ist aufwendig. Es ist daher bereits ein sogenannter "Bordrinnenstein" bekannt, der
aus einem die Funktion eines Bordsteins übernehmenden Abschnitts und einem einstückig
mit diesem ausgebildeten, die Funktion eines Rinnenstein bildenden Abschnitts besteht.
[0004] Die bekannten Bordrinnensteine neigen zum Brechen, da sie in erheblicher Weise unterschiedlichen
Belastungen ausgesetzt sind. Die Bruchkante verläuft dabei undefiniert, der Bruch
der bekannten Bordrinnensteine kann dazu fuhren, daß der gesamte Bordrinnenstein ausgewechselt
werden muß.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bordrinnenstein zu schaffen, der
auch bei einem Brechen uneingeschränkt weiter verwendet werden kann.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen dem Bordsteinabschnitt
und dem Rinnensteinabschnitt eine vertikal verlaufende, eine Bruchkante vorgegebene
Trennfuge vorgesehen ist. Diese Trennfuge kann sich beispielsweise über etwa die Hälfte
der Höhe des Rinnensteinabschnitts erstrecken.
[0007] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert, in der :
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf einen derartigen Bordrinnenstein zeigt,
- Fig. 2
- eine Ansicht von der Fahrbahndecke in der Ebene der Fahrbahndecke auf einen Bordrinnenstein
mit vier Rinnensteinabschnitten,
- Fig. 3
- eine Draufsicht von oben auf den Bordrinnenstein der Fig. 2, und
- Fig. 4
- die Trennfugen zwischen einzelnen Rinnensteinabschnitten.
[0008] Der Bordrinnenstein, wie er in der Fig. 1 dargestellt ist, besteht aus einem Bordsteinabschnitt
10, der in seinen Maßen dem üblichen Bordstein entspricht (in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
einem Hochbordstein). Unterhalb der - bei Bordsteinen üblichen - Abschrägung 16 ist
ein Rinnensteinabschnitt 12 angeordnet, dessen Dimensionen wiederum einen üblichen
Rinnenstein entspricht.
[0009] Zwischen dem Bordsteinabschnitt 10 und dem Rinnensteinabschnitt 12 ist eine - in
der Einbaulage vertikal verlaufende - Trennfuge 14 vorgesehen, die sich über etwa
die obere Hälfte der Höhe des Rinnensteinabschnitts 12 erstreckt. In dem unteren Bereich
ist der Rinnensteinabschnitt 12 mit dem Bordsteinabschnitt 10 einstückig und aus demselben
Material gefertigt. Diese Fuge im unteren Bereich anzuordnen, um dadurch dem zu erwartenden
normalen Lastverhältnis eines "Aufdrückens" (beide Abschnitte bewegen sich im oberen
Bereich auseinander) einen Steg in diesem oberen Bereich und eine anschließende Anlagefläche
(im unteren Bereich) zu bieten (nach einem Bruch) hat sich als nicht so zuverlässig
erwiesen. Erstaunlicherweise bricht das Material gerader, wenn man die Fuge im oberen
Bereich anordnet.
[0010] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Vorsehung der Trennfuge 14 bewirkt, daß bei auftretenden
Überbelastungen der Rinnensteinabschnitt 12 von dem Bordsteinabschnitt 10 abbricht,
wobei die Bruchlinie exakt in einer Verlängerung der Trennfuge, also streng vertikal
verläuft. Bei dem Auftreten eines solchen Bruchs wird der Bordrinnenstein damit in
einen "normalen" Bordstein und einen "normalen" Rinnenstein auseinanderfallen. Da
der Bordstein und der Rinnenstein aber in sich erhalten bleiben, ist ein Auswechseln
des Bauelements nicht erforderlich.
[0011] Die Fig. 1 macht weiter erkennbar, daß an den Bordsteinabschnitt 10 an seiner Schmalseite
ein vorspringender Steg 18 angesetzt ist, der dazu dient, den Abstand zu dem benachbarten
Bordrinnenstein zu gewährleisten.
[0012] In der Fig. 2 ist in einer Ansicht von der Fahrbahndecke her ein erfindungsgemäßer
Bordrinnenstein mit vier Teilrinnenabschnitten 32, 34, 36, 38 dargestellt. Zwischen
diesen Rinnenabschnitten sind ebenfalls Trennfugen 22 vorgesehen. Diese Trennfugen
weisen ebenso wie die Trennfuge 14 zwischen Bordsteinabschnitt und Rinnenabschnitt
ein abgerundetes Ende auf, so daß einfrierendes Wasser weniger Ansatz zum Aufsprengen
geboten wird und andererseits Teer, wenn er eingebracht wird, möglichst ohne Freiräume
bis zum Ende durchdringen und verkleben kann. Dadurch, daß sich diese Trennfugen nur
über ein Viertel des Rinnensteinabschnittes erstrecken, während sich die Trennfuge
von Rinnensteinabschnitt zu Bordsteinabschnitt über mehr als die Hälfte, fast zwei
Drittel der Höhe erstreckt, wird eine Belastung des Rinnensteinabschnittes, beispielsweise
durch auf ihm ruhende Räder eines LKW's nicht zu einem Zerbrechen des Bordrinnenabschnittes
quer zu seiner Erstreckung entlang einer der Trennfugen der Rinnenabschnitte führen,
sondern auf jeden Fall zunächst zu einem Abtrennen des Rinnensteins. Dies ist jedoch
erwünscht, da diese beiden großen Abschnitte dann in der richtigen Ortsbeziehung zueinander
liegen, wie in dem Fall, in dem sie getrennt verlegt wurden. Erst nachdem diese Abtrennung
stattgefunden hat, können die Rinnensteine durch weitere Belastung unter Umständen
voneinander getrennt werden.
[0013] In der Fig. 2 ist weiter seitlich der Ansatz 18 mit seiner nur wenige Millimeter
hohen Erstreckung dargestellt, der zum kontrollierten Anstoß an weitere Bordrinnensteine
vorgesehen ist. Insbesondere soll vermieden werden, daS auf die Kanten der Rinnensteine
der Druck ausgeübt wird, der zu einem Abplatzen der Kanten führen könnte. Durch den
Abschnitt 18 wird der Druck mittig eingeleitet und führt daher nicht zu einer Zerstörung
des Bordrinnenabschnittes. Der Abschnitt 18 ist, wie in der Fig. 1 erkennbar, über
mehr als die Hälfte der Höhe des Bordsteinabschnittes ausgeführt und endet - wiederum
zur Vermeidung von Lastspitzen - in einer runden, oberen Ausformung.
[0014] In der Fig. 3 ist der Bordrinnenstein von oben dargestellt, wobei die Trennfugen
22 und 14 schwarz aufgefüllt sind.
[0015] Fig. 4 schließlich zeigt einen Schnitt durch die rechtwinklig zur Trennfuge 14 verlaufende
Trennfuge 22 entlang einer Linie A-B in der Fig. 3, wobei in der Fig. 1 die Linie
A-A ebenfalls zur Verdeutlichung eingeführt ist.
[0016] Schließlich bleibt noch die konkret gewählte Dimensionierung zu erläutern, die selbstverständlich
maßstabgerecht auch anders realisiert werden kann. Bei einer insgesamt vorliegenden
Steinhöhe von 30 cm (Höhe des Bordsteinabschnittes) wird vorgeschlagen, den Rinnensteinabschnitt
mit ca. der halben Höhe, das heißt 15 cm Höhe zu versehen. Die Trennfuge wird dann
an der Oberseite des Rinnensteinabschnittes sich ca. 9 cm nach unten erstrecken, während
sich die Trennfuge 22 zwischen Rinnensteinabschnitten nur um ca. 4 cm von der Oberseite
nach unten erstrecken.
[0017] Durch die Ausbildung eines Ansatzes 24 am Beginn der Trennfuge im Übergang der Abschrägung
16 zur Fuge 14 wird vermieden, daß beispielsweise kleine Steinchen eine Keilwirkung
entfalten, die den Bordstein beim Belasten dieser kleinen Steinchen spaltet. Vielmehr
wird erfindungsgemäß der Stein auf diesem Ansatz ruhen und dadurch keine Kerbwirkung
entfalten.
1. Bordrinnenstein, d. h. aus Beton gefertigtes, aus einem Bordsteinabschnitt (10) und
einem Rinnensteinabschnitt (12) bestehendes, sowohl zur Straßenabgrenzung als auch
zur Entwässerung dienendes Bauelement, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Bordsteinabschnitt
(10) und dem Rinnensteinabschnitt (12) eine vertikal verlaufende, eine Bruchkante
vorgebende Trennfuge (14) vorgesehen ist.
2. Bordrinnenstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennfuge (14) sich
über etwa die Hälfte der Höhe des Rinnensteinabschnitts (12) erstreckt.
3. Bordrinnenstein nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennfuge (14) sich über die obere Hälfte der Höhe des Rinnensteinabschnitts (12)
erstreckt.
4. Bordrinnenstein nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennfuge (14) mit einem runden Übergang an einem den Bordsteinabschnitt mit dem
Rinnenabschnitt verbindenden Steg endet.
5. Bordrinnenstein nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
weitere Trennfugen (22) sich über ca. ein Viertel der Höhe des Rinnensteinabschnitts
(12) erstrecken, so daß der Rinnensteinabschnitt in einzelne Unterabschnitte (32,
34) aufgeteilt ist.
6. Bordrinnenstein nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Trennfugen
(22) ca. 6 mm breit sind und die Trennfuge (14) zwischen Bordsteinabschnitt und Rinnensteinabschnitt
ca. 8 mm breit ist.
7. Bordrinnenstein nach einem der vorangehenden Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die weiteren Trennfugen (22) ca. 40 mm tief sind und die Trennfuge (14) zwischen
Bordsteinabschnitt und Rinnensteinabschnitt ca. 90 mm tief ist, während der Rinnenstein
insgesamt eine Höhe von ca. 150 mm aufweist.
8. Bordrinnenstein nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
am Beginn der Trennfuge (14) am Bordsteinabschnitt ein Ansatz (24) gebildet ist, der
über die Abschrägung (16) vorspringt.