[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbundschloß zum Verbinden von Spundwandelementen entsprechend
dem 1. Patentanspruch und eine Spundwand entsprechend dem 6. Patentanspruch.
Die Erfindung ist überall dort anwendbar, wo Spundwandelemente mit hakenförmigen Enden
und Spundwandelemente mit keulenförmigen Enden miteinander verbunden werden sollen.
Spundwandelemente aus Stahl, die zur Herstellung von Uferbefestigungen in Häfen, Schleusen
oder beim Straßen- und Tunnelbau Anwendung finden, sind bekannt. Um die einzelnen
Spundwandelemente miteinander zu verbinden, sind ihre Enden entweder hakenförmig oder
keulenförmig ausgebildet, wobei in vielen Fällen ein Verbindungsschloß zur Verbindung
verschiedener Spundwandelemente Anwendung findet.
Aus DE 42 05 455 C1 ist eine doppelwandige Dichtwand aus Spundwandprofilen bekannt,
die zum Abdichten von Deponien unter Anwendung der Rammtechnik dient, wobei zum Verbinden
der Spundwandelemente, die mit keulenartigem Querschnitt an ihren Enden verdickt sind,
Stahlschlösser mit bogenförmigen Enden und einem Mittelsteg dienen. Mit diesen Stahlschlössern
sind allerdings nur Spundwandelemente mit keulenartigem Querschnitt miteinander verbindbar.
Auch aus GM 76 30 402 U2 gehen Z-förmige Spundwandbohlen, insbesondere für kombinierte
Spundwandsysteme, mit keulenartigen Anschlußprofilen hervor, die mittels H-förmigen
Schloßeisen miteinander verbunden werden. Auch diese Lösung hat den Nachteil, daß
nur Spundwandelemente mit keulenförmigen Enden miteinander mittels Schloßstahl verbunden
werden können.
Aus US 1,681,593 geht eine Spundwandbohle aus Stahl hervor, die an ihren gekröpften,
keilförmigen Verdickungen mit einem an beiden Seiten abgewinkelten Stahlschloß oder
aber mit einem zu einer Seite abgewinkelten Stahlschloß und auf der anderen Seite
mit einer in der Mitte des Steges angebrachten Klaue verbunden werden. Auch diese
Lösung hat den Nachteil, daß nur Spundwandelemente einer ganz bestimmten Bauart mit
diesen Elementen miteinander verbindbar sind.
Spundwandelemente mit hakenförmigen Enden sind mit oder ohne Zwischenelemente miteinander
verbindbar, wie das beispielsweise aus US 1,198,767 hervorgeht.
[0002] Auch aus DE-GM 18 48 592 ist eine stählerne Spundwandbohle bekannt, bei der die Schloßform
an der Spundwandbohle an die Schloßform der jeweils anderen zu verbindenden Spundwandbohle
angepaßt wurde. Diese Lösung erlaubt es zwar, verschiedene Spundwandbohlen miteinander
zu verbinden, wobei es ausgesprochen aufwendig ist, die Schlösser der Spundwände aneinander
anzupassen, was den Nachteil hat, daß die Spundwandelemente nur noch sehr eingeschränkt
benutzbar und beispielsweise nicht mehr in jede Richtung drehbar sind, wobei diese
ausgesprochen aufwendige Lösung auch der Nutzung der Spundwandelemente im Sinne eines
einfachen Baukaustensystems widerstrebt.
[0003] Nachteilig am Stand der Technik ist, daß Verbundschlösser für Spundwandelemente immer
so gestaltet sind, daß nur Spundwandelemente einer bestimmten Bauart miteinander verbindbar
sind und so nur Spundwände gebaut werden können, die aus der Baureihe eines einzigen
Herstellers bestehen. Damit müssen Nachteile, die sich aus ungünstigen Maßen einzelner
Elemente einer Baureihe ergeben, wie zu lange oder zu kurze Abstände zwischen den
Tragbohlen oder zu geringe Beweglichkeit beim hakenförmigen Verbund, in Kauf genommen
werden. Weiterhin sind Verbundschlösser, bei denen Verbindungselemente auf dem Mittelsteg
angeordnet sind, von eingeschränkter Stabilität.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zu beseitigen
und eine Lösung zu schaffen, mit der Spundwände aus Spundwandelementen mit unterschiedlichen
Querschnittsenden herstellbar sind.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten und sechsten Patentanspruches gelöst.
Die Unteransprüche geben vorteilhatte Ausführungen der Erfindung wieder. Die erfindungsgemäße
Lösung sieht vor, daß an einem Mittelsteg auf der einen Seite ein gerades Ende und
ein bogenförmiges Ende angeordnet sind, so daß dort keulenartige Querschnitte, wie
sie beispielsweise bei doppel-T-Trägern vorkommen, aufgenommen werden können und auf
der anderen Seite ein hakenförmiges Ende ausgeführt ist, so daß damit Spundwandelemente,
die mit hakenförmigen Enden versehen sind, erfaßt werden können.
Dabei ist erfindungswesentlich, daß das hakenförmige Ende immer direkt an dem geraden
oder dem bogenförmigen Ende angeordnet ist und nicht, wie das der Stand der Technik
bereits kennt, in der Mitte des Mittelsteges.
Das hakenförmige Ende kann gegenüber dem bogenförmigen oder gegenüber dem geraden
Ende des Verbundschlosses angeordnet sein.
Im Sinne eines variablen Einsatzes des Verbundschlosses kann das hakenförmige Ende
so ausgeführt sein, daß es sowohl nach oben als auch nach unten weist. Zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Verbundschlosses eignet sich das Stranggießverfahren. Selbstverständlich
ist es auch denkbar, die Verbundschlösser auf andere Weise, beispielsweise durch das
Aneinanderschweißen verschiedener Einzelprofile, herzustellen. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verbundschlosses ist es möglich, Spundwandelemente verschiedener Form, die beispielsweise
Z-, U- oder doppel-T-förmig sein können und die von verschiedenen Herstellern stammen,
miteinander zu verbinden.
Im folgenden wird die Erfindung an sechs Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen:
- Fig.1
- Verbundschloß, bei dem am Mittelsteg 1 auf der einen Seite ein bogenförmiges Ende
3 und ein gerades Ende 2 und auf der anderen Seite des Mittelsteges 1 gegenüber dem
geraden Ende 2 ein nach oben zeigendes, hakenförmiges Ende 4 angeordnet ist.
- Fig.2
- zeigt eine Ausführung, bei der das hakenförmige Ende 4 am Mittelsteg 1, gegenüber
dem bogenförmigen Ende 3 so angeordnet ist, daß das hakenförmige Ende nach unten offen
ist.
- Fig.3 und 4
- zeigen eine Darstellung, in der das hakenförmige Ende 4 in die andere Richtung weisend
gegenüber dem gebogenen Ende 3 (Figur 3) oder gegenüber dem geraden Ende 2 (Figur
4) angeordnet ist.
- Fig. 5 und 6
- zeigen Spundwände, die aus doppel-T-förmigen Profilen 7 mit keulenförmigen Verdickungen
und U-förmigen Profilen 6 mit hakenförmigen Enden hergestellt wurden. Als Verbundschloß
5 wurden in Abhängigkeit von der Bauweise der Spundwand jeweils andere Schlösser verwendet.
Die gezeigten, U-förmigen Spundwandelemente sind mit ihren hakenförmigen Enden ohne
Verbundschloß miteinander verbindbar.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, daß Spundwandelemente verschiedener
Bauarten miteinander verbindbar sind, was aufgrund der damit erreichbaren günstigeren
Systemmaße zur Folge hat, daß weniger Spundwandelemente gekauft, transportiert und
eingebaut werden müssen, wobei auch weniger Anker- und Anschlußkonstruktionen benötigt
werden.
1. Verbundschloß zum Verbinden von Spundwandelementen, bestehend aus
- einem Mittelsteg (1) auf dessen einer Seite ein gerades Ende (2) und ein bogenförmiges
Ende (3) angeordnet sind
- und einem hakenförmigen Ende (4) auf der anderen Seite des Mittelsteges (1).
2. Verbundschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hakenförmige Ende (4)
gegenüber dem bogenförmigen Ende (3) angeordnet ist.
3. Verbundschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das hakenförmige Ende (4)
gegenüber dem geraden Ende (2) angeordnet ist.
4. Verbundschloß nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das hakenförmige Ende (4) in Richtung auf den Mittelsteg (1) weist.
5. Verbundschloß nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das hakenförmige Ende (4) nach außen weist.
6. Spundwand, bestehend aus Tragelementen, Z- und/oder U-förmigen Spundwandelementen
und Verbindungsschlösser nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Spundwandelemente (6) mit hakenförmigen Enden mit Spundwandelementen (7) mit keulenförmigen
Enden mittels Verbundschlössern (5) miteinander verbunden sind.