[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Dichten von Fugen nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens.
[0002] Es ist bekannt, zum Abdichten von Bewegungs-, Element- oder Schallschutzfugen komprimierbare
Kautschuke oder Kunststoffe in Form von elastischen Fugenbändern in die Fuge einzubringen
bzw. in die Fuge einzulegen.
[0003] Hierbei wird das elastische Fugenband in die Fuge derart eingepreßt, daß es dabei
komprimiert wird und somit einen Druck auf die Fugenwandungen ausübt. Der Einbau derartiger,
sogenannter Kompressionselemente kann maschinell erfolgen, erfolgt üblicherweise aber
manuell, da der Einbau sehr sorgfältig durchgeführt werden muß.
[0004] Der manuelle Einbau dieser Kompressionselemente bzw. Kompressionsfugenbänder erfordert
einen erheblichen zeitlichen Aufwand mit den damit verbundenen Kosten. Zusätzlich
zu diesen Nachteilen ist es mit derartigen Fugenbändern nicht möglich, Fingen sicher
abzudichten, welche über ihre Länge Differenzen in der Fingenbreite aufweisen. Schon
kleine Differenzen der Fugenbreite machen eine andere Dimensionierung des Fugenbandes
erforderlich. Darüber hinaus ist von Nachteil, daß eine Fugenerweiterung, beispielsweise
durch Dehnung bzw. Schrumpfung der Bauteile nur miminal von derartigen Fugenbändern
ohne Verluste der Dichtungswirkung toleriert wird. Derartige elastische Kompressionsfugenbänder
sind in der Lage, Druckunterschiede bis zu 1 bar abzudichten.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Dichten von Fingen zu schaffen,
welches es ermöglicht, die Fugenbänder oder Fugendichtschläuche einfach und schnell
zu montieren und Fingenbänder zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, welche
unempfindlich gegen schwankende Fugenbreite sind und die eine verbesserte Dichtung,
insbesondere bei hohen, auf die Dichtung wirkenden Drücken ermöglichen.
[0006] Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind
in Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, eine Dichtungsvorrichtung derart auszubilden,
daß sie im wesentlichen, ohne komprimiert zu werden, in eine bestehende Fuge eingeschoben
werden kann, und nachdem die Vorrichtung verlegt wurde, sie von innen her, beispielsweise
pneumatisch, hydraulisch oder ähnlich vorzugsweise durch ein Ventil mit einem Druck
zu beaufschlagen, so daß sie an die Fungenwandungen gepreßt wird.
[0008] Erfindungsgemäße Vorrichtungen sind beispielsweise runde oder abgeflachte Schläuche,
welche in die Fuge eingelegt werden und anschließend pneumatisch, hydraulisch oder
ähnlich unter Druck gesetzt werden und demzufolge versuchen, einen kreisförmigen Querschnitt
anzunehmen und hierdurch einen Druck mit ihren Wandungen auf die Fuge ausüben, welcher
vom Innendruck des Schlauches abhängig ist. Hierdurch wird der Schlauchkörper, welcher
als Dichtkörper dient, komprimiert, so daß auch bei einer nachträglichen Erweiterung
der Fuge die Dichtheit auch durch Expansion des Schlauchkörpers gewährleistet wird.
Darüber hinaus sind erfindungsgemäße Fugenbänder vorgesehen, welche einen im wesentlichen
rechteckigen Querschnitt mit einem tief eingebrachten Schlitz aufweisen, wobei der
Schlitz parallel zu den Fugenwandungen eingebracht ist. In diesen Schlitz ist beispielsweise
ein Schlauch eingelegt, welcher unter Druck gesetzt werden kann und somit das Fugenband
an die die Fuge begrenzenden Wandungen preßt und in diesem Bereich komprimiert. Bei
einer vorteilhaften weiteren Ausführungsform ist in den Schlitz eines solchen Fugenbandes
nach innenwärts ein poröser Injektionsschlauch eingelegt, mit welchem, nachdem der
erste Schlauch unter Druck gesetzt wurde, Injektionsflüssigkeit in die nun nach außen
abgedichtete Fuge eingebracht wird.
[0009] Bei einer derartigen Ausgestaltung von Fugenbändern ist von Vorteil, daß diese Fugenbänder
einfach und schnell in bestehende Fugen, beispielsweise Schallschutzfugen von Reihenhäusern
eingebracht werden können, anschließend ein erforderlicher Preßdruck aufgebracht wird
und die Schallschutzfugen somit sicher abgedichtet wird. Darüber hinaus ist von Vorteil,
daß durch den gleichmäßigen Innendruck und die erzeugte Kompression der Wandungen
des Fugenbandes Toleranzen in der Fugenbreite von erfindungsgemäßen Fingenbändern
ausgeglichen werden können. Hierdurch wird auch bei schwankender Fugenbreite eine
sichere Abdichtung gewährleistet. Darüber hinaus ist von Vorteil, daß bei nachträglichen
Erweiterungen der Fugenbreite eine Nachinjektion in den Druckschlauch erfolgen kann,
beispielsweise pneumatisch oder hydraulisch.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung beispielhaft beschrieben,
es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Fugendichtschlauch;
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fugendichtschlauchs, wobei der
Fugendichtschlauch seitlich abgeflacht ausgebildet ist;
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäßes Fugendichtband mit eingebrachtem Fugendichtschlauch gemäß Fig.
2;
- Fig. 4
- einen Fugendichtschlauch in einer Fuge vor dem Unter-Druck-Setzen;
- Fig. 5
- einen Fugendichtschlauch gemäß Fig. 4, nachdem er unter Druck gesetzt wurde;
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Fugendichtband;
- Fig 7
- einen Querschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fugendichtbandes;
- Fig. 8
- ein erfindungsgemäßes Fugendichtband mit eingelegtem Kompressionsschlauch und eingelegtem
Injektionsschlauch;
- Fig. 9
- ein erfindungsgemäßes Fugendichtband mit eingelegtem, abgeflacht ausgebildetem Kompressionsschlauch
nach der Kompression in einer Fuge;
- Fig. 10
- ein erfindungsgemäßes Dichtband mit eingelegtem, im Querschnitt runden Kompressionsschlauch
in einer Fuge nach der Kompression;
- Fig. 11
- ein erfindungsgemäßes Fugendichtband mit eingelegtem Kompressionsschlauch und eingelegtem
Injektionsschlauch in einer Fuge;
- Fig. 12
- ein erfindungsgemäßes Fugendichtband mit eingelegtem Kompressionsschlauch und eingelegtem
Injektionsschlauch, wobei der Injektionsschlauch eine seitlich abgeflachte Form aufweist;
- Fig. 13
- einen Vertikalschnitt durch eine Wand mit erfindungsgemäßem Fugendichtband;
- Fig. 14
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fugendichtbandes mit konturierter
Oberfläche;
- Fig. 15
- eine weitere Ausführungsform eines Fugendichtbandes mit Kompressions- und Injektionsschlauch
mit konturierter Oberfläche.
[0011] Ein erfindungsgemäßer Fugendichtschlauch 1 weist beispielsweise einen im Querschnitt
kreisringförmigen Schlauchkörper 2 mit einer Schlauchinnenfläche 3 und einer Schlauchaußenfläche
4 auf . Durch die Schlauchinnenfläche 3 wird ein Schlauchhohlraum 5 begrenzt. Der
Schlauchkörper 2 besteht beispielsweise aus einem elastischen Kunststoff, z. B. einem
Kautschuk und ist vorzugsweise dickwandig ausgebildet. Die Abmessungen der Schlauchwandung
sowie der Kunststoff sind dabei so gewählt, daß der elastisch nachgebende Schlauch
1 ein druckbeständiger Druckschlauch ist und sich vorzugsweise unter Innendruck nicht
aufweitet, sondern nur seine Querschnittsform verändert, wobei er unter hohem Druck
einen kreisförmigen Querschnitt annimmt.
[0012] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform (Fig. 2) ist der Schlauch 1 im Querschnitt
seitlich abgeflacht ausgebildet. Ein derartiger Schlauch wird in eine Fuge 6 (Fig.
4), welche beispielsweise zwischen zwei Mauerwerksabschnitten 7 besteht und von den
Mauerwerkswandungen 8 begrenzt wird, eingeschoben. Ein Fugendichtschlauch 1 mit kreisringförmigen
Querschnitt wird hierbei vorzugsweise seitlich zusammengedrückt, so daß er einen Eigenhalt
zwischen den Fugenwandungen 8 aufweist. Bei seitlich abgeflachten Fugendichtschläuchen
1 wird vorzugsweise ebenfalls ein Reibungsschluß zwischen Wandung und Schlauch erreicht.
Hierdurch wird der Schlauch in seiner Lage gehalten. So wird beispielsweise in eine
20 mm breite Finge ein Schlauch 1 mit einer Breite von 25 mm eingefügt, wodurch er
einen Eigenhalt in der Fuge besitzt, aber dennoch einfach eingeschoben werden kann.
[0013] Nachdem ein derartiger Fugendichtschlauch 1 in eine Fuge 6 eingebracht wurde, wird
er beispielsweise pneumatisch oder hydraulisch unter Druck gesetzt (Fig. 5) Hierdurch
wird die Wandungsstärke durch die Kompression des Schlauchkörpers 2 geringer. Vorzugsweise
ändert sich hierbei jedoch der Umfang des Fugendichtschlauchs 1 nicht wesentlich.
Vorzugsweise ist an den Enden des Schlauches 1 eine Ventileinrichtung (nicht dargestellt)
für das Befüllen desselben angeordnet.
[0014] Eine weitere Möglichkeit, einen derartigen Fugendichtschlauch unter Druck zu setzen
und eine Kompression des Schlauchkörpers 4 zu erreichen, ist, Reaktionskunststoffe
in den Schlauchinnenraum 2 zu injizieren, welche miteinander reagieren und nach der
Reaktion beispielsweise eine elastische, beispielsweise kautschukartige Masse ergeben.
Eine weitere Möglichkeit, den Schlauch unter Druck zu setzen und den Schlauchkörper
4 in dem Bereich, in dem er an den Fugenwandungen 8 anliegt, zu komprimieren, ist,
den Schlauchhohlraum 5 mit Acrylharz, Polyurethan oder ähnlichen Schäumen zu füllen.
Die Reaktionskunststoffe werden unter Druck in den Schlauch eingebracht und/oder reagieren
unter einer Volumenvergrößerung, so daß ein Innendruck im Schlauch 1 aufgebaut wird.
Bevorzugt wird der Schlauchkörper mit einem Acrylgel unter Druck gesetzt, das über
einen langen Zeitraum seine Viskosität beibehält und jederzeit nachverpreßt werden
kann. Weitere geeignete Druckmedien sind Öle oder langzeitstabile Flüssigkeiten.
[0015] Der angelegte Innendruck liegt in der Größenordnung von 100 bar und kann bis zu 280
bar betragen.
[0016] Eine weitere, erfindungsgemäße Möglichkeit, eine Fuge 6 abzudichten, besteht darin,
einen erfindungsgemäßen Fugendichtschlauch 1 in ein Fugenband 10 (Fig. 6) einzulegen.
Ein derartiges erfindungsgemäßes Fugenband weist einen in etwa rechteckförmigen Querschnitt
auf, mit zwei vorzugsweise breiten, parallel zueinander orientierten Seitenflächen
11 und zwei senkrecht zu den Seitenflächen 11 orientierten, vorzugsweise schmaler
als diese ausgebildeten Stirnflächen 12. In einer der Stirnflächen 12 ist im Bereich
der Quermitte eine tiefe Nut 13 bzw. ein Schlitz 13 parallel zu den Seitenwandungen
11 verlaufend eingebracht, so daß das Fugenband 10 hierdurch einen U-förmigen Querschnitt
erhält. In diesen Schlitz 13 wird der Fugendichtschlauch 1 eingelegt.
[0017] Hierdurch kann ein erfindungsgemäßer Fugendichtschlauch 1 auch an breitere Fugen
6 angepaßt werden.
[0018] Diese Nut bzw. dieser Schlitz 13 erstreckt sich beispielsweise über drei Viertel
bzw. vier Fünftel der Breite der Seitenflächen 11.
[0019] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform eines Fugenbandes 10 (Fig. 7) sind
benachbart zu den Seitenflächen 11 von einer Stirnfläche 12 je ein Schlitz 14, parallel
zu den Seitenflächen 11 verlaufend in das Fugenband 10 eingebracht. Vorzugsweise sind
die Schlitze 14 und der Schlitz 13 in die gleiche Stirnfläche 12 eingebracht. Die
Schlitze 14 erstrecken sich beispielsweise über 4/5 der Breite der Seitenflächen 11
zur gegenüberliegenden Stirnfläche 12. Durch die Schlitze 14 werden im Bereich der
Seitenflächen 11 schmale Lappen 15 gebildet. Wird im Bereich eines Grundes 16 des
Schlitzes 14 ein Schnitt parallel zur Seitenfläche 11 und senkrecht zur Stirnfläche
12 geführt, können diese Lappen 15 wahlweise einzeln oder beide vom Fugenband abgeschnitten
werden. Hierdurch ist es möglich, das Fugenband vor dem Verlegen einer Fuge 6 an die
Breite der Fuge 6 anzugleichen. Grundsätzlich ist es möglich, benachbart zu den Seitenflächen
11 auch mehrere, parallel zueinander orientierte Schlitze 14 in das Fugenband 10 einzubringen,
so daß in den Randbereichen des Fugenbandes 10 eine Lamellierung entsteht. Mit einer
derartigen Lamellierung lassen sich die Fugenbänder durch Entfernen einzelner Lamellen
noch besser an unterschiedliche Fugenbreiten anpassen.
[0020] Ein Fugenband 10 wird derart in eine Fuge 6 eingebracht, daß die geschlossene Stirnfläche
12 nach außen und die mit dem Schlitz 13 versehene Stirnfläche 12 nach innen weist.
Sollen hohe Fugeninnendrücke abgedichtet werden, kann dies aber auch umgekehrt erfolgen.
Die Seitenflächen 11 liegen an dem die Fuge 6 begrenzenden Wandungen 8 an. Nachdem
das Fugenband 10 derart in die Fuge 6 eingebracht ist, wird der Fugendichtschlauch
1 pneumatisch, hydraulisch oder mit eingepreßten Reaktionskunststoffen unter Druck
gesetzt, unter welchem er sich ausdehnt und das Fugenband an die Wandungen 8 drückt
(Fig. 9, 10).
[0021] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform (Fig. 11, 12) ist in dem Schlitz
13 des Fugenbandes 10 zum Inneren der Fuge 6 hin ein Injektionsschlauch 19 zusätzlich
zu dem Fugendichtschlauch 1 eingebracht. Der Injektionsschlauch 19 kann beispielsweise
mit einem ringförmigen Querschnitt (Fig. 11) oder auch mit einem seitlich im Querschnitt
abgeflacht ringförmigen Querschnitt (Fig. 12) ausgebildet sein. Ein derartiger Injektionsschlauch
19 besteht beispielsweise aus einem porösen Schaumstoff, aus einem perforierten Schlauch
oder einem konventionellen Injektionsschlauch, durch den ein Injektionsmittel vom
Schlauchinneren 20 nach außen treten kann. Ein derartig ausgebildetes Fugenband 10
wird zunächst in die Fuge eingelegt, wobei bei einer Fuge 6, welche zwischen zwei
Mauerwerken 7 besteht, die Fuge beispielsweise in die Bodenplatte 21 verlängert ausgebildet
ist (Fig. 13), um die Dichtungswirkung im Bodenbereich zu verbessern.
[0022] Anschließend wird der Fugendichtschlauch 1 auf beschriebene Weise unter Druck gesetzt,
wodurch das Fugenband 10 mit seinen Seitenwandungen 11 an die die Fuge 6 begrenzenden
Wandungen 8 des Mauerwerks 7 gepreßt wird. Nachdem auf diese Weise ein gewünschter
Druck aufgebaut worden ist, wird Injektionsmittel in den Innenraum 20 des Injektionsschlauches
19 gepreßt. Das Injektionsmittel gelangt dann durch den Injektionsschlauch in den
Schlitz 13 und aus dem Schlitz 13 heraus in den Innenbereich der Fuge 6. Auf diese
Weise kann eine Fuge 6, wenn dies gewünscht ist, vollständig mit Injektionsmittel
ausgefüllt werden.
[0023] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform eines Fugenbandes 10 sind die Seitenfläche
11 konturiert ausgebildet, um einen verbesserten Halt bei unebenem oder bröckeligem
Mauerwerk zu gewährleisten. Die Oberfläche kann beispielsweise gezahnt ausgebildet
sein (Fig. 14, 15), wobei die Zahnung 23 derart ausgebildet ist, daß flache Zahnflanken
24 zum Fugeninneren weisen und steile Zahnflanken 25 zum Fugenäußeren weisen. Bei
vom Fugeninneren her gerichteten Druck auf das Fugenband wird hierdurch eine verkrallende,
sperrende Wirkung erreicht, das Einschieben des Fugenbandes jedoch nicht erschwert.
[0024] Die dichtende Wirkung kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, wenn dies gewünscht
wird, auch nur temporär erhalten werden. Hierfür bietet sich das Aufbauen des Kompressionsdruckes
auf pneumatischem oder hydraulischem Wege an. Um den Druck wieder abzusenken, muß
dann lediglich ein am Fugendichtschlauch 1 angeordnetes Ventil (nicht gezeigt) geöffnet
werden.
[0025] Für eine dauerhafte Dichtung ist die Schlauchfüllung mit Acrylgel oder Reaktionskunststoffen,
Silikonkautschucken oder Schäumen, insbesondere Polyurethanschaum, besonders vorteilhaft.
[0026] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Verwendung von Fugendichtschläuchen ist
von Vorteil, daß diese besonders einfach und schnell in eine Fuge eingebracht werden
können und durch anschließendes Befüllen (pneumatisch, hydraulisch, mit Reaktionskunststoffen)
schnell, sicher und kostengünstig eine dichte Fuge erreicht wird. Dadurch, daß das
Schlauchmaterial im Anlagebereich an die Fugenwandungen komprimiert wird, kann auch
eine nachträgliche Erweiterung der Fuge alleine durch Expansion des Schlauchmaterials
und/oder des Fugenbandes ausgeglichen werden.
[0027] Vorzugsweise wird ein relativ dickwandiger Fugendichtschlauch 1 oder ein Fugenband
mit einem darin angeordneten Fugendichtschlauch 1 mit aushärtenden Reaktionskunststoffen
unter Druck gesetzt, so daß die Wandungen zwischen dem Reaktionskunststoff und den
Fugenwandungen 8 elastisch nachgebend komprimiert sind und bei einer Aufweitung der
Fuge 6 diese durch eine Expansion des Schlauchkörpers 2 oder des Fugenbandes 10 ausgeglichen
wird.
[0028] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Dichten von Fugen unter Verwendung von Fugendichtbändern
10 ist von Vorteil, daß durch den im Fugendichtschlauch 1 aufgebauten Innendruck die
Wandungen 11 des Fugenbandes 10 an allen Stellen der Fuge mit gleichem Druck an den
Wandungen 8 anliegen. Darüber hinaus ist von Vorteil, daß bei pneumatischem oder hydraulischem
Druckmedium im Fugendichtschlauch 1 bei einer nachträglichen Fugenerweiterung durch
Nachführen von Druckmedium der Wandungsdruck auf die Wandungen 8 wieder auf einen
gewünschten Wert gebracht werden kann.
[0029] Wird der Fugendichtschlauch 1 mit Kunststoffen, insbesondere Reaktionskunststoffen
gefüllt, kann auf Dauer ein hoher Druck aufrechterhalten werden, welcher ein Nachverpressen
nicht erforderlich macht.
[0030] Bei einem erfindungsgemäßen Fugenband 10 mit Fugendichtschlauch 1 und Injektionsschlauch
19 ist von Vorteil, daß eine Fuge 6 nicht nur gedichtet werden kann, sondern nach
dem Dichten auch mit Injektionsflüssigkeit gefüllt werden kann. Vorteilhaft bei derartigen
Fugenbändern 10 ist darüber hinaus, daß die Fuge 6 auch bei erhöhten Innendrücken
sicher gedichtet werden kann. Hierfür ist es lediglich notwendig, daß der Druck im
Kompressionsschlauch höher ist als der Druck, welcher aus dem Inneren der Fuge 6 auf
das Fugenband 10 wirkt.
[0031] Die Anwendung der erfindungsgemäßen Fugendichtschläuche und Fugendichtbänder ist
nicht auf Mauerwerksfugen beschränkt, es ist mit diesen Elementen auch möglich, beispielsweise
Rohrmuffen von Rohrleitungsverbindungen abzudichten.
[0032] Ferner kann der erfindungsgemäße Fugendichtschlauch sehr vorteilhaft im Behälterbau,
zum Abdichten von Vorpreßrohren oder im Tunnelbau zum Abdichten von Tübbingen verwendet
werden.
1. Verfahren zum Dichten von Fugen, insbesondere Schallschutzfugen, wobei ein Fugendichtschlauch
in die Fuge eingesteckt bzw. eingeschoben wird und der Schlauch anschließend mit einem
Innendruck beaufschlagt wird, so daß der Schlauch mit seinen Wandungen an die die
Finge begrenzenden Wandungen gepreßt wird und dadurch die Finge dicht abschließt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch hydraulisch mit einer Flüssigkeit oder einem Gel mit einem Innendruck
beaufschlagt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch pneumatisch mit einem Innendruck beaufschlagt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch mit einem Reaktionskunststoff gefüllt und unter Druck gesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch mit einem Reaktionskunststoff unter Druck gefüllt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und/oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Reaktionskunststoff verwendet wird, der im Schlauch sein Volumen vergrößert
und so einen Innendruck aufbaut.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fugendichtschlauch mit einem Schaumstoff gefüllt und unter Druck gesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Schaumstoff ein Polyurethanschaum verwendet wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck reduziert oder aufgehoben und gegebenenfalls wieder erzeugt wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fugendichtschlauch (1) in einem Fugendichtband (10) angeordnet in die Fuge
(6) eingebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines Injektionsschlauches (19), welcher im Fugenband (10) eingelegt angeordnet
ist, in die Fuge (6), nachdem sie durch Expansion des Kompressionsschlauches gedichtet
wurde, Injektionsmittel eingepreßt wird.
12. Vorrichtung zum Durchführen eines Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 11,
gekennzeichnet durch einen elastisch nachgebenden Schlauch (1), welcher druckbeständig ist und sich unter
Innendruck aufweitet.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch bis 150 bar, insbesondere bis 250 bar druckbeständig und berstsicher
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch ein Druckschlauch ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlauch aus einem Material besteht, das sich unter Druck nicht dehnt.
16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
15, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fugendichtschlauch (1) einen im Querschnitt kreisringförmigen Schlauchkörper
(2) mit einer Schlauchinnenfläche (3) und einer Schlauchaußenfläche (4) aufweist,
wobei die Schlauchinnenfläche (3) einen Hohlraum (5) begrenzt und der Schlauchkörper
(2) aus einem elastischen Kunststoff ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoff ein Kautschuk ist.
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fugendichtschlauch (1) einen im Querschnitt seitlich abgeflacht ausgebildeten
Schlauchkörper (2) aufweist, wobei der Schlauchkörper (2) aus einem elastischen Kunststoff
ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
18, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fugendichtschlauch (1) in einem Fugenband (10) gelagert angeordnet ist, wobei
das Fugenband einen in etwa rechteckförmigen Querschnitt aufweist, mit zwei vorzugsweise
breiten, parallel zueinander orientierten Seitenflächen (11) und zwei senkrecht zu
den Seitenflächen (11) orientierten, vorzugsweise schmaler als diesen ausgebildeten
Stirnflächen (12), wobei in einer der Stirnflächen (12) im Bereich der Quermitte eine
tiefe Nut (13) bzw. ein Schlitz (13) parallel zu den Seitenflächen (11) und zur Längserstreckung
des Fugenbandes (10) verlaufend eingebracht ist, wobei der Fugendichtschlauch (1)
in dem Schlitz (13) eingeschoben lagert.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Schlitz (13) über 3/4 oder 4/5 der Breite der Seitenflächen (11) erstreckt.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 und/oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß benachbart zu den Seitenflächen (11) von einer Stirnfläche (12) je ein Schlitz
(14) parallel zu den Seitenflächen (11) verlaufend ins Fugenband (10) eingebracht
angeordnet ist, wobei die Schlitze (14) und der Schlitz (13) in die gleiche Stirnfläche
(12) eingebracht sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Schlitze (14) über 4/5 der Breite der Seitenflächen (11) zur gegenüberliegenden
Stirnfläche (12) erstrecken, wodurch durch die Schlitze (14) und die Seitenflächen
(11) schmale Lappen (15) gebildet sind.
23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis
22, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenflächen (11) des Fugenbandes (10) konturiert ausgebildet sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenflächen (11) mit einer Zahnung (23) ausgebildet sind.
25. Vorrichtung nach Anspruch 23 und/oder 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß flache Zahnflanken (24) zum Fugeninneren weisen und steile Zahnflanken (25) zum
Fugenäußeren weisen, wodurch eine verkrallende, sperrende Wirkung erreicht ist.
26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Schlitz (13) des Fugenbandes (10) im Inneren der Fuge (6) ein Injektionsschlauch
(19) zusätzlich zu dem Fugendichtschlauch (1) angeordnet ist.
27. Verwendung einer Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fugendichtband (10) mit der den Schlitz (13) aufweisenden Stirnfläche (12)
zum Inneren der Fuge (6) weisend in der Fuge (6) angeordnet wird.
28. Verwendung einer Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 19 bis 25, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fugenband (10) mit der den Schlitz (13) aufweisenden Stirnfläche (12) zum
Äußeren der Fuge (6) weisend in der Fuge (6) angeordnet wird.