[0001] Die Erfindung betrifft ein Pumpenaggregat für Heizungsanlagen gemäß den im Oberbegriff
des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Mit zunehmend günstiger werdenden Elektronikbauteilen werden Kreiselpumpen dieser
Art auch zunehmend in unteren Leistungsklassen eingesetzt. Solche Aggregate weisen
typischerweise einen elektronischen Drehzahlsteller, z. B. einen Frequenzumrichter
oder eine Phasenanschnittsteuerung sowie eine Drehzahlregelung auf. Ein solches Aggregat
kann aufgrund der Drehzahlvarianz weite Leistungsbereiche abdecken, bedarf jedoch
hinsichtlich der Einstellung und somit Anpassung an die vorhandene Heizungsanlage
geschulten Fachpersonals. Zur Einstellung sind in der Regel entsprechende Stellglieder
am Aggregatgehäuse vorhanden. Auch ist es aus EP 0 664 399 A1 bekannt, zusätzlich
zu den am Aggregat selbst vorgesehenen Stellgliedern eine drahtlose Fernbedienung
vorzusehen, mit der diese Einstellungen vorgenommen werden können.
[0003] Insbesondere Heizungspumpenaggregate kleiner Leistung sind Großserienprodukte, die
beispielsweise in zigtausendfacher Stückzahl täglich produziert werden. Bei Produkten
dieser Art ist man naturgemäß bemüht, die Modellvielfalt so gering wie möglich zu
halten, um die Herstellungskosten weiter zu senken. Dies bedingt jedoch, daß das Pumpenaggregat,
das Modelle unterschiedlicher Ausstattung ersetzen soll, sämtliche "features" aller
damit abzudeckenden Aggregate umfassen muß. Andererseits ist es bekannt, daß einfache
Heizungspumpenaggregate auch vom Nicht-Fachmann oder vom Fachfremden, wie beispielsweise
einem Elektroinstallateur, eingebaut werden. Auch in diesem Fall muß sichergestellt
sein, daß das Aggregat zuverlässig und bestimmungsgemäß arbeitet, ohne daß sich der
Anwender erst mit komplizierten Kennfeldern und entsprechenden Einstellmöglichkeiten
befassen muß.
[0004] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung ausgehend von dem einleitend beschriebenen
Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, ein Pumpenaggregat zu schaffen, das einerseits
den Anforderungen eines von moderner Elektronik unterstützten Pumpenaggregats genügt,
andererseits jedoch auch ohne langwierige Einstellungen als Standardaggregat einsetzbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die in Anspruch 1 aufgeführten Merkmale
gelöst.
[0006] Demgemäß sieht die Erfindung vor, das Pumpenaggregat auf eine Drosselkurve (wenn
es sich um ein Aggregat lediglich mit einer Steuerung handelt) bzw. einer Regelkurve
(wenn es sich um ein Aggregat mit Regelung handelt) vorzugsweise werkseitig voreinzustellen
und im übrigen eine Änderung dieser Einstellung ausschließlich über eine separate
Einstellvorrichtung durchzuführen. Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es somit möglich,
ein Pumpenaggregat mit mannigfaltiger elektronischer Ausstattung auch für einfachste
Anwendungen bereitzustellen, ohne daß dem Anwender die sonst eher komplizierte Einstellung
dieses Aggregates aufgebürdet wird, gleichwohl jedoch mit demselben Aggregat ein modernes
elektronisch gesteuertes bzw. geregeltes Pumpenaggregat zur Verfügung zu stellen,
das in Verbindung mit der separaten Einstellvorrichtung an die individuellen Erfordernisse
anpaßbar ist. Durch die werkseitige Voreinstellung auf eine Drosselkurve bzw. eine
Regelkurve kann das Aggregat gehandhabt werden wie ein Pumpenaggregat ohne Steuerelektronik
bzw. mit fest eingestellter Regelkurve. Wenn also beispielsweise in einer Heizungsanlage
ein "einfaches" Pumpenaggregat ausfällt und zu ersetzen ist, ist lediglich auf die
Leistungsangabe am Typenschild zu achten, um Ersatz zu beschaffen und das defekte
gegen ein neues Aggregat auszutauschen. Die dabei innerhalb des neuen Aggregates befindliche
Leistungselektronik und die dadurch gegebenen Einstellmöglichkeiten sind für den Anwender
völlig ohne Belang, da das Aggregat auf die angegebene Leistung durch Wahl der Steuer-/Regelkurve
werkseitig voreingestellt ist. Andererseits kann der Fachmann das gleiche Aggregat
mit Hilfe der Einstellvorrichtung auch bei Anwendungen einsetzen, die eine Steuerung
der Drehzahl, insbesondere eine Regelung derselben erfordern. Über die Einstellvorrichtung
kann er das Aggregat entsprechend konfigurieren, d. h. an die Erfordernisse der Heizungsanlage
anpassen.
[0007] Die Einstellvorrichtung kann entweder leitungsgebunden oder aber, was bevorzugt der
Fall sein wird, drahtlos, d. h. über eine Infrarot- oder Funkverbindung mit dem Pumpenaggregat
in Verbindung stehen. Im Falle der drahtgebundenen Verbindung kann am Aggregat beispielsweise
im Klemmenkasten eine Steckeraufnahme vorgesehen sein, solche Steckeraufnahmen sind
hinlänglich bekannt, z. B. für die Aufnahme von Diagnosesteckern.
[0008] Wenn hingegen die Einstellvorrichtung drahtlos mit dem Pumpenaggregat kommunizieren
soll, so setzt dies vorrichtungsseitig einen Sender und aggregatseitig einen Empfänger
voraus. Bevorzugt wird die Einstellvorrichtung jedoch Sender und Empfänger aufweisen,
ebenso wie das Pumpenaggregat, damit sie gleichzeitig auch als Kontrollvorrichtung
ausgebildet sein kann, um Betriebsdaten des Pumpenaggregats zu empfangen, ggf. zu
speichern und anzuzeigen. Es wird in diesem Zusammenhang insbesondere auf EP 0 664
399 A1 verwiesen, in der eine solche Steuer- und Kontrollvorrichtung im einzelnen
beschrieben ist.
[0009] Um sicherzustellen, daß das Pumpenaggregat nicht versehentlich von anderen Sendeeinrichtungen,
beispielsweise Funkfernbedienungen für Garagentore, Infrarot-Fernbedienungen für Fernseher,
Funktelefonen etc. eingestellt wird, wird das zwischen Einstellvorrichtung und Pumpenaggregat
gesendete Signal zweckmäßigerweise codiert. Die Codierung wird insbesondere bei digitaler
Übertragung vorzugsweise durch einen jedem Befehlssignal vorangestellten Schlüssel
oder in anderer geeigneter Weise erfolgen. Solche Signalverschlüsselungen an sich
sind hinlänglich bekannt.
[0010] Da die Einstellvorrichtung ausschließlich für vom Fachmann durchzuführende Einstellungen
vorgesehen ist, kann das Pumpenaggregat in einfacher Ausführung (als werkseitig voreingestelltes
Aggregat) kostengünstig ohne eine solche Einstellvorrichtung angeboten werden. Andererseits
wird es, da die vorzunehmenden Einstellungen ausschließlich dem Fachmann vorbehalten
sein sollen, genügen, wenn dieser eine Einstellvorrichtung erwirbt, da er mit dieser
jedes Pumpenaggregat eines bestimmten Typs oder unterschiedlicher Typen (je nach Auslegung)
einstellen kann. Insofern wird sich also ein weiterer Kostenvorteil ergeben, da selbst
für diesen anforderungsintensiven Anwendungsfall nicht für jedes Pumpenaggregat eine
Einstellvorrichtung bereitzustellen ist, sondern mit einer einzigen Einstellvorrichtung
beliebig viele Pumpenaggregate einstellbar sind. Darüberhinaus ergibt sich ein weiterer
Kostenvorteil in der Herstellung dadurch, daß auf die sonst übliche am Pumpenaggregat
befindliche Einstellvorrichtung vollständig verzichtet wird. Dies ist auch hinsichtlich
der Zuverlässigkeit des Aggregates von Vorteil, da gerade im Bereich der Einstellvorrichtung,
wo zahlreiche Schalter bzw. Kontakte vorgesehen sind, es leicht zu Störungen kommen
kann. Eine solche potentielle Störquelle ist damit von vornherein ausgeschlossen.
[0011] Um sicherzustellen, daß die werkseitigen Voreinstellungen auch nach dem Ausbau eines
Pumpenaggregates stets wiederhergestellt sind, ist innerhalb des Klemmenkastens ein
Schalter/Taster vorgesehen, der dann betätigt wird, wenn der Deckel des Klemmenkastens
entfernt bzw. aufgesetzt wird. Dies ist regelmäßig dann erforderlich, wenn die elektrische
Versorgungsleitung an- bzw. abgeklemmt wird. Dieser Reset-Schalter stellt somit sicher,
daß bei Ein- bzw. Ausbau eines Pumpenaggregates in einer Heizungsanlage, wobei stets
ein elektrisches Anschlußkabel im Klemmenkasten an- bzw. abzuklemmen ist, die werkseitige
Voreinstellung wieder erreicht wird. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, daß
auch ein Pumpenaggregat, das schon einmal in einer Heizungsanlage eingebaut war und
einer anderen Verwendung zugeführt werden soll, wieder die ursprünglichen werkseitig
erfolgten Voreinstellungen aufweist und somit wieder der anfänglichen breiten Anwendungspalette
zur Verfügung steht.
[0012] Bevorzugt erfolgt eine werkseitige Voreinstellung so, daß das Pumpenaggregat im Bereich
zwischen 80 % und 100 % der maximalen Leistung betrieben wird. Eine solche Einstellung
gewährleistet, daß das Aggregat mit vergleichsweise hohen Wirkungsgrad betrieben wird,
wenn die werkseitige Voreinstellung beibehalten bleibt. Darüberhinaus steht eine hohe
Pumpenleistung zur Verfügung. Von der Maximalleistung nach unten hin abweichen wird
die werkseitige Voreinstellung dann, wenn das Aggregat in diesem Bereich nicht dauerlastfest
ist oder wenn eine gewisse Sicherheit gegen thermische oder sonstige Überlastung gegeben
sein soll.
[0013] Ein übliches Pumpenaggregat gemäß der Erfindung besteht aus einem Druckstutzen und
einem Saugstutzen mit dazwischen liegendem Gehäuse, in dem Kreiselpumpe und Motor
in üblicher Weise achsgleich hintereinander angeordnet sind. Integriert im Aggregatgehäuse
bzw. seitlich am Motor oder Pumpengehäuse sind die elektronischen Bauteile angeordnet,
beispielsweise der Frequenzumrichter und die Regelelektronik. Mindestens ein Teil
des Gehäuses ist zum Zwecke der elektrischen Verbindung mit dem Versorgungsnetz durch
einen Deckel abgeschlossen. Der Deckel ist durch Schrauben gesichert und nach Entfernen
der Schrauben kann der Deckel abgehoben werden, so daß die Anschlußklemmen zugänglich
sind. Der vorerwähnte Reset-Schalter ist als Taster, und zwar als Öffner ausgebildet,
der bei geschlossenem Deckel geschaltet, d. h. in seiner Öffnungsstellung verbleibt.
Durch Abnahme des Deckels gelangt der Taster federkraftbeaufschlagt in seiner Ausgangsstellung
zurück, in der die Kontakte elektrisch leitend miteinander verbunden sind. Die entsprechende
Rücksetzung der Voreinstellungen erfolgt dadurch, daß durch einen Kurzschluß der Kontakte
ein Speicher gelöscht wird, der die über die Eingabevorrichtung eingegebenen Einstellungen
enthält.
[0014] Die Einstellvorrichtung, die entweder über eine Kabelsteckerverbindung leitungsverbunden
an das Pumpenaggregat anschließbar ist oder aber drahtlos arbeitet, weist eine eigene
Stromversorgung in Form einer Batterie oder eines Akkus auf und besteht aus einem
abgeschlossenen Gehäuse, an dessen Oberseite die Einstell- und Bedienelemente angeordnet
sind. Wenn die Einstellvorrichtung gleichzeitig auch als Steuer-, Regel- und Kontrolleinrichtung
dienen soll, so ist mindestens ein Display vorgesehen, über das Daten des Pumpenaggregates
oder auch Eingabedaten angezeigt werden.
[0015] Am Pumpenaggregat selbst sind keine Einstellvorrichtungen vorgesehen.
1. Pumpenaggregat für Heizungsanlagen mit einer Kreiselpumpe, mit einem diese antreibenden
Elektromotor, mit einem Drehzahlsteller, mit einer elektronischen Steuerung/Regelung
und mit einer separaten Vorrichtung zur Einstellung mindestens eines Betriebsparameters,
dadurch gekennzeichnet, daß das Pumpenaggregat auf eine Drosselkurve/Regelkurve voreingestellt
ist und eine Änderung dieser Einstellung ausschließlich über die separate Einstellvorrichtung
durchführbar ist.
2. Pumpenaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die voreingestellte Drosselkurve/Regelkurve
im Bereich zwischen 80% und 100% der maximalen Leistung liegt.
3. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einstellvorrichtung elektrisch mit dem Pumpenaggregat verbindbar ist.
4. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einstellvorrichtung einen Sender aufweist, dessen Signal drahtlos zu einem am
Pumpenaggregat angeordneten Empfänger übertragbar ist.
5. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Signal kodiert übertragen wird.
6. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
pumpenaggregatseitig Mittel vorgesehen sind, die nach Trennen des Aggregats von der
elektrischen Anschlußleitung eine Rückstellung auf die ursprünglich voreingestellte
Drosselkurve/Regelkurve durchführen.
7. Pumpenaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einstellvorrichtung Teil einer separaten Steuer-, Regel- und Kontrolleinrichtung
ist, die zum Datenaustausch mit dem Pumpenaggregat ausgebildet ist.