[0001] Die Erfindung betrifft eine Vakuumkammer gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Eine Vakuumkammer der eingangs genannten Art besitzt einen zylinderförmigen Körper,
in dem Vakuum herrscht und der ein bewegliches und ein festes Kontaktstück aufnimmt,
wobei das feste Kontaktstück an einem feststehenden Kontaktstengel und das bewegliche
Kontaktstück an einem beweglichen Kontaktstengel angeordnet sind, die vakuumdicht
ins Innere des Körpers eingeführt sind. Die Vakuumkammer besitzt wenigstens einen
zylindrischen Rohrabschnitt aus isolierendem Material, in bevorzugter Weise aus Keramik;
der Körper ist an den beiden Enden mittels eines metallischen Deckels bzw. eines Faltenbalges
vakuumdicht verschlossen, wobei der Faltenbalg die Bewegung des Kontaktstengels bzw.
des beweglichen Kontaktstückes gestattet.
[0003] Solche Vakuumkammern sind in großer Vielzahl bekannt geworden.
[0004] Es ist bekannt, die Vakuumkammer eines Leistungsschalterpoles in ein Epoxidharzformstoffbauteil
einzusetzen, welches dielektrische und mechanische Aufgaben übernimmt; zwischen der
Vakuumkammer und dem Formstoffbauteil befindet sich ein technisches Isoliergas, beispielsweise
SF
6. Es kann auch Luft vorgesehen sein.
[0005] Es ist bekannt, die Vakuumkammer mit einem Kunststoff, vorzugsweise Epoxidharz zu
umgießen, siehe GB 1 030 798, um die Oberfläche des aus isolierender Keramik bestehenden
zylinderförmigen Rohrabschnitts der Kammer vor Verunreinigungen zu schützen, weil
sich z. B. auf der Isolierstrecke, d. h. auf der Außenseite des isolierenden Abschnittes
des zylindrischen Körpers Fremdschichten bilden können, die die Spannungsfestigkeit
herabsetzen.
[0006] Wenn der zylindrische Körper einer Vakuumkammer in Gießharz, z. B. Epoxidharz, eingegossen
ist, dann besteht das Problem, daß sich bei gasisolierter Oberfläche eine mangelhafte
Haftung zwischen dem Gießharz und der Keramik ergibt, was nur durch Zusatz eines Haftvermittlers
behoben werden kann. Bei extremen Temperaturbelastungen können Risse im Gießharz auftreten,
wodurch die Funktionstüchtigkeit der einzelnen eingegossenen Kammer teilweise oder
gänzlich aufgehoben wird.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vakuumkammer der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei der bei wirtschaftlicher Herstellung ein Reißen des Gießharzes aufgrund von Temperatureinflüssen
vermieden wird.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1.
[0009] Erfindungsgemäß also befindet sich zwischen dem zylindrischen Körper und dem Isoliermaterial,
d. h. dem Gießharz, eine elastische Polsterung, durch die z. B. temperaturbedingte
Relativbewegungen zwischen dem zylindrischen Körper und dem Isoliermaterial ausgeglichen
werden.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Polsterung aus Ethylen-Propylen-Dien-
oder Ethylen-Prop-Ter-Kautschuk bestehen; sie ist in besonders vorteilhafter Weise
durch einen Schlauch gebildet, der Mittel aufweist, mit denen der Schlauch zylindrisch
gehalten ist, so daß er leicht über die Vakuumkammer geschoben werden kann; nach dem
Überziehen werden die Mittel entfernt, so daß sich der Schlauch federnd - wie ein
Schrumpfschlauch - um den zylindrischen Körper der Vakuumkammer herumlegt. Der Schlauch
besitzt in dem Zustand, wenn die Mittel entfernt sind, einen deutlich kleineren Durchmesser
als der zylindrische Körper.
[0011] Als Material für die Polsterung kann auch Ethylen-Propylen-Mastics oder Polyethylen
bzw. vernetztes Polyethylen benutzt werden.
[0012] Dabei ist das Material des Schlauches so gewählt, daß es während des Eingusses der
Schaltkammer den erhöhten Gießharztemperaturen widerstehen kann, ohne daß die Form
oder die Eigenschaften verändert werden. Die Dicke der Polsterung, also des Schlauches,
ist so zu wählen, daß sie während des Eingusses zum Abdichten der Gußform zum Formkern
hin geeignet ist. Darüber hinaus ist das Material so zu wählen, daß es über einen
Temperaturbereich von -30° C bis zu +105° C die unterschiedlichen Wärmekoeffizienten
der Vakuumkammer ausgleicht und eine Rißbildung am Gießharz verhindert, d. h. die
Polsterung muß die unterschiedlichen Wärmeausdehnungen des isolierenden Keramikabschnittes,
Kupfer- und Stahlteile sowie des Gießharzes ausgleichen. Dieses wird mit dem im Patentanspruch
2 genannten Material erreicht.
[0013] Darüber hinaus geht die Polsterung eine gute Verbindung zum Gießharz ein und sie
beeinflußt die Funktionseigenschaften der Schaltkammer nicht und verfügt weiterhin
über ein gutes Eigenisoliervermögen.
[0014] Dadurch, daß die Polsterung durch die Mittel eine Form erhält, die ein leichtes Überziehen
über den zylindrischen Körper gestattet, ist die Montage der Polsterung sehr einfach.
[0015] Schrumpfschläuche an sich sind bekannt.
[0016] Als elastisches Material kann auch Silikon bzw. Silikongummi verwendet werden.
[0017] In jedem Fall, insbesondere bei Silikongummi ist dafür zu sorgen, daß das elastische
Material nicht vollständig in Gießharz eingebettet ist. In zweckmäßiger Weise ragt
das elastische Material, insbesondere das Silikongummi an einem Ende der Vakuumkammer
frei heraus, so daß sich das Material dort ausdehnen kann.
[0018] Anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist,
sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
Es zeigt die einzige Fig. eine Schnittansicht durch eine erfindungsgemäße Vakuumkammer.
[0019] Eine Vakuumkammer 10 besitzt einen zylindrischen Körper 11, der zwei zylindrische
Rohrabschnitte 12, 13 aus isolierender Keramik, vorzugsweise aus Al
2O
3, umfaßt, die unter Zwischenfügung eines metallischen Ringes 14 miteinander verbunden
sind. Der metallische Ring dient dazu, einen im Inneren der Vakuumkammer 10 befindlichen
Schirm zu halten. Die in der Zeichnung oben liegende Stirnkante 15 des zylindrischen
Körpers 11 ist mit einem Metalldeckel 16 abgedeckt, der von einem feststehenden Kontaktstengel
17 durchdrungen ist, das an seinem inneren Ende ein nicht dargestelltes feststehendes
Kontaktstück trägt. An dem aus der Vakuumkammer 10 herausragenden Ende ist senkrecht
zur Mittelachse M-M der Vakuumkammer 10 ein Kontaktanschluß 18 angeschlossen, an dem
eine obere Zuleitung mittels einer Schraubenverbindung 19 befestigbar ist.
[0020] Das andere, unten befindliche Stirnende 20 des unteren isolierenden Abschnittes 13
ist mit einem zylindrischen metallischen Rohrstück 21 verbunden, das von einem beweglichen
Kontaktstengel 22 durchgriffen ist, wobei in nicht näher dargestellter Weise zwischen
dem beweglichen Kontaktstengel 22 und dem metallischen Abschnitt 21 ein Faltenbalg
angeordnet ist, der die Bewegung des beweglichen Kontaktstengels 22 in Richtung der
Mittelachse M-M gestattet; am inneren Ende des beweglichen Kontaktstengels 22 befindet
sich ein bewegliches Kontaktstück, das mit dem feststehenden Kontaktstück eine Kontaktstelle
bildet. An dem äußeren Ende des Kontaktstengels 22 schließt ein flexibles Band 23
an, welches mit einem Kontaktanschluß 24 verbunden ist, an dem eine untere Zuleitung
mittels einer Schraubverbindung 25 angeschlossen werden kann. Der Kontaktstengel 22
ist mit einer Antriebsstange 26 verbunden.
[0021] Die Vakuumkammer 10 ist, wie aus der Fig. ersichtlich, in eine Gießharzisolierung
30 eingegossen, die einen Abschnitt 31 aufweist, der den zylindrischen Körper 11 umgibt,
wobei der Isolierkörper 30, 31 auch den Deckel 16 sowie den Kontaktanschluß 18 umschließt.
An dem Stirnende des Körpers 11 der Vakuumkammer 10, aus dem der bewegliche Kontaktstengel
22 herausragt, schließt an den Abschnitt 31 ein zylindrischer Kragen 32 an, der einerseits
den Kontaktanschluß 24 umschließt und an seiner Außenfläche umlaufende Vorsprünge
33 aufweist, die zur Erhöhung der Isolierfestigkeit bezüglich Kriechströme dienen.
Der zylindrische Kragen umgibt teilweise die Antriebsstange 26.
[0022] Diese einzelnen Merkmale sind an sich bekannt, siehe beispielsweise die GB 1 030
798.
[0023] Zwischen der Innenseite des Abschnittes 31 des Isolierkörpers und der Außenfläche
des zylindrischen Körpers 11 befindet sich eine Polsterung 34, die die beiden Stirnflächen
des zylindrischen Körpers 11 bis auf den Bereich des Kontaktstengels 17 und des Kontaktstengels
22 umgibt.
[0024] Die Polsterung besteht aus einem Ethylen-Propylen-Dien-Kautschukschlauch, der mittels
einer Kunststoffspirale in einer zylindrischen Form gehalten ist, so daß der Schlauch
über den zylindrischen Körper 11 der Vakuumkammer geschoben werden kann. Nach Entfernung
der Kunststoffspirale legt sich der Schlauch ähnlich wie ein Schrumpfschlauch gegen
die Außenfläche des Körpers 11 an, wobei das Entspannen des Schlauches gleichmäßig
erfolgt, so daß sich zwischen dem Körper 11 und den Stirnflächen, also der Schaltkammer
10 kein Luftpolster bildet. Die Länge des Schlauches ist dabei so gewählt, daß eine
nachträgliche Bearbeitung, z. B. ein Kürzen des Schlauches, nicht mehr erforderlich
ist. Die vorgeheizte, gepolsterte Vakuumkammer wird dann im automatischen Druckgelierverfahren
mit aromatischen oder zycloaliphatischen, gefüllten Epoxidharzen umgossen, wobei die
Abdichtung der Gußform zum Formkern die Polsterung 34 übernimmt.
[0025] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann die Polsterung auch aus Silikongummi
bestehen.
[0026] Die Zeichnung zeigt, daß die Polsterung 34 die obere und untere Stirnfläche der Vakuumkammer
21 teilweise überdeckt. An der unteren Stirnfläche ragt die Polsterung 34 aus dem
Zwischenraum 40 zwischen der Vakuumkammer 21 und dem Gießharz 31 mit einem freien
Ende 41 heraus. Daß die Polsterung 34 die untere Stirnfläche 42 teilweise überdeckt,
ist von geringerer Bedeutung. Wesentlich ist, daß die Polsterung 34 dort nicht, wie
an der oberen Stirnfläche 43, vollständig vom Gießharz umschlossen ist, sondern frei
herausragt, so daß eine freie Ausdehnung nach unten möglich ist. Insbesondere bei
Silikongummi als Polsterung 34 ist die freie Ausdehnungsmöglichkeit notwendig und
vorteilhaft, um ausreichende elastische Polsterungswirkungen zu erzielen.
1. Vakuumkammer mit einem zylindrischen Körper, der wenigstens teilweise aus einer isolierenden
Keramik, vorzugsweise Al2O3, Glas oder dgl. besteht, mit einem feststehenden Kontaktstück und mit einem an einem
beweglichen Kontaktstengel angebrachten beweglichen Kontaktstück, wobei die Kontaktstücke
im Vakuum angeordnet sind, der innerhalb des Körpers herrscht, und der in Isoliermaterial,
insbesondere Gießharz, bis auf die Stirnfläche, auf der der Kontaktstengel für das
bewegliche Kontaktstück herausragt, eingegossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem zylindrischen Körper (11) und dem isolierenden Material (30, 31)
eine elastische Polsterung (34) vorgesehen ist, die z. B. temperaturbedingte Relativbewegungen
zwischen dem zylindrischen Körper (11) und dem Isoliermaterial (30, 31) ausgleicht.
2. Vakuumkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterung (34) vorzugsweise
aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, besteht.
3. Vakuumkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterung (34) aus
Silikongummi besteht.
4. Vakuumkammer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterung (34) durch
einen Schlauch gebildet ist, der Mittel, insbesondere eine Kunststoffspirale, aufweist,
mit denen der Schlauch zylindrisch gehalten ist, wobei der Durchmesser dieses zylindrisch
gehaltenen Schlauches größer ist als der Außendurchmesser des zylindrischen Körpers
(11), wobei die Mittel nach Überziehen des Schlauches über den zylindrischen Körper
(11) entfernt werden.
5. Vakuumkammer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch in dem Zustand,
wenn die Mittel entfernt sind, einen kleineren Durchmesser aufweist, als der zylindrische
Körper (11), so daß die Enden des Schlauches zumindest teilweise die Stirnflächen
des zylindrischen Körpers (11) überdecken.
6. Vakuumkammer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische
Polsterung (34) an einem Ende der Vakuumkammer (10) frei aus ihrem Zwischenraum (40)
zwischen Gießharz (31) und Außenfläche der Vakuumkammer (10) herausragt.