[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugmischer mit den Merkmalen des Oberbegriffes
von Patentanspruch 1.
[0002] Fahrzeugmischer dieser Art werden überwiegend für das Transportieren und Aufbereiten
von Beton verwendet. Um den Füllungsgrad der Mischtrommel zu erhöhen, sind Heckverschlußklappen
für die Trommelöffnung vorgeschlagen worden, die vom Auslaufrohr des Einfülltrichters
durchsetzt werden, und mit diesem zur Entleerung der Mischtrommelöffnung wegschwenkbar
oder wegschiebbar sind. Solche Verschlußklappen erfordern einen hohen Aufwand für
die Abdichtung an der drehenden Trommel.
[0003] Aus der GB-A-22 63 072 ist eine Mischtrommel für Fahrzeugmischer bekannt, die die
Merkmale des Oberbegriffes von Anspruch 1 aufweist. Das eingebaute Rohr ist beidseitig
offen und dient zum Einlaß des Mischgutes in die Trommel. Bei der Entladung des Mischgutes
soll das Rohr verhindern, daß dickflüssiges oder klebriges Gut von den Spiralsegmenten
im oberen Mantelbereich der Trommel in das Trommelinnere zurückfällt und sich somit
die Entleerungszeit vergrößert. Der Trommelmund bleibt ständig offen und die Entleerung
erfolgt über den Ringraum zwischen Trommelmantel und eingebautem Rohr. Der Füllungsgrad
der Trommel ist begrenzt, da das Einfüllniveau durch den höchsten Punkt der Bodenmantellinie
des koaxialen Rohres definiert ist.
[0004] Die US-A-2,338,820 zeigt einen Fahrmischer mit Mischtrommel und eingebautem Rohr
im Nachbarbereich des Trommelmundes. Ein Einlauftrichter greift abdichtend in das
Rohr ein. Ein mit dem Trichter verbundener Heckklappenring dichtet den Ringraum zwischen
Trommelmantel und axialem Rohr ab. Der Füllungsgrad dieses Vorschlages ist zwar größer
als beim erstgenannten Stand der Technik, jedoch sind die Abdichtungsmaßnahmen zwischen
der drehenden Trommel und dem Heckklappenring sowie dem Auslaßring des Einfülltrichters
erheblich und die Teile sind hohem Verschleiß ausgesetzt.
[0005] Bei beiden bekannten Vorschlägen erstreckt sich das eingebaute Rohr bis in die Radialebene
der Trommelöffnung.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, die Mischtrommel des Fahrzeugmischers - wie beim eingangs
genannten Stand der Technik - ohne Verschlußklappe am Trommelmund auszubilden und
dennoch den Füllungsgrad der Trommel zu erhöhen, ohne daß das Mischgut aus der Trommel
ausläuft.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0008] Die Spiralen der Mischtrommel zwischen Mantel und Rohr sorgen während der Fahrt des
Fahrzeugmischers dafür, daß der Beton nicht entgegen der Einwärts-Förderrichtung zur
Trommelöffnung gelangt. Dank der das Rohr schließenden Platte entsteht ein Topf, wodurch
der mögliche Füllstand mindestens bis auf die Mitte des Topfbodens erhöht wird. Die
sogenannte Schwapphöhe liegt noch wesentlich darüber und kann mit der obersten Mantellinie
des eingebauten Topfes angesetzt werden. Sollte es bei dünnflüssigem Mischgut dennoch
zu einem Überschwappen kommen, so gelangt die Schwappmenge in den Raum zwischen Topfboden
und Trommelöffnung und wird durch die Spiralen wieder in das Trommelinnere zurückgefördert.
Dank des axialen Abstandes des Topfbodens von der Trommelöffnung wird also trotz hohen
Füllungsgrades der Trommel verhindert, daß Mischgut unkontrolliert aus der Trommel
ausläuft.
[0009] Vorzugsweise weist der Topfboden ein koaxiales zentrales Loch auf, das die Be- und
Entlüftung der Mischtrommel sicherstellt. Gemäß einer Weiterbildung ragt ein Wasserzuführungsrohr
durch die Trommelöffnung und mit radialem Spiel durch das zentrale Loch in den Topf
hinein. Durch dieses Zuführungsrohr können Wasser und Zusatzmittel in das Trommelinnere
eingeführt werden. Durch das zentrale Loch können zwar geringe Mengen an Mischgut
in den Nachbarbereich der Trommelöffnung gelangen, was aber nicht stört, weil diese
geringen Mengen durch die Trommelspiralen wieder in das Trommelinnere gefördert werden.
[0010] Der Topfboden bildet gemäß einer wichtigen Ausgestaltung der Erfindung mit dem Topfmantel
einen einstückigen Topf, der in ausreichendem Abstand von der Trommelöffnung angeordnet
ist, um genügend Sammelraum für den, das Auslaufrohr des Trichters verlassenden Beton,
zu schaffen.
[0011] Um diesen Abstand des Topfes von der Trommelöffnung zu verringern, besteht eine alternative
Ausgestaltung der Erfindung darin, daß der Topfboden von dem Auslaufrohr des Trichters
ringsum abgedichtet durchsetzt wird und an diesem befestigt ist. Der Topfboden ist
dann trichterfest und in geringem Axialabstand vom Topfmantel angeordnet, ohne daß
aufwendige und verschleißende Dichtungen erforderlich wären. Durch den Ringspalt zwischen
Topfboden und Topfmantel kann zwar Beton entweichen, jedoch gelangen diese geringen
Mengen in den Bereich der Trommelspiralen zwischen Topfboden und Trommelöffnung und
werden in das Trommelinnere zurückbefördert.
[0012] Anhand der Zeichnung, die zwei Ausführungsbeispiele darstellt, wird die Erfindung
näher beschrieben
[0013] Es zeigt:
- FIG. 1
- eine Ansicht eines Fahrzeugmischers mit gestrichelt dargestelltem eingebauten Topf
in der Mischtrommel,
- FIG. 2
- eine vergrößerte Ansicht des Heckbereiches der Mischtrommel,
- FIG. 3
- eine Schnittdarstellung des Heckbereiches der Mischtrommel mit eingebautem Topf, und
- FIG. 4
- eine Variante des eingebauten Topfes mit separiertem, nicht mitdrehenden Topfboden.
[0014] Die Mischtrommel 10 eines Fahrzeugmischers weist eine heckseitige Trommelöffnung
12 auf. An der Trommelwand sind innenseitig Spiralsegmente 14 angeschweißt, die eine
mehrgängige Spirale bilden. In gewissem Abstand von der Trommelöffnung 12 ist im Inneren
der Mischtrommel 10 ein Topf 16 angeordnet, der aus einem Topfmantel 18 und einem
Topfboden 20 besteht. Der Topfboden 20 liegt der Trommelöffnung 12 zugewandt. Der
Topfmantel 18 erweitert sich konisch zur Trommelmitte hin und ist an den Spiralsegmenten
14 ringsum dicht angeschweißt. Die Höhe der Spiralsegmente 14 ist konstant. Deswegen
verläuft der Topfmantel 18 äquidistant zum Trommelmantel. Die axiale Länge des Topfmantels
18 ist so gewählt, daß die am Topfmantel 18 angeschweißten Spiralsegmente 14 einen
Umfangswinkel von mindestens 360° abdecken. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird
eine zweigängige Spirale verwendet, und die Topflange ist so gewählt, daß die beiden
einander umfangsmäßig überlappenden Spiralsegmente 14 im Bereich des Topfes 16 sich
über einen Umfangswinkel von jeweils etwa 270° erstrecken.
[0015] Der Topf 16 ist zu Trommelinneren hin offen. Gemäß FIG. 3 hat der Topfboden 20 ein
zentrales Loch, durch das sich ein Zuführungsrohr 24 mit radialem Spiel in das Topfinnere
erstreckt. Durch dieses Zuführungsrohr kann Wasser, bzw. ein Zusatzmittel, von außen
her in das Mischgut eingeführt werden. Das zentrale Loch 22 dient auch der Be- und
Entlüftung.
[0016] Bei der Ausführung gemäß Figuren 1-3, ist der Topf 16 in ausreichendem Abstand von
der Trommelöffnung 12 angeordnet, um Raum für das Einbringen des Betons aus einem
Einfülltrichter 26 zu schaffen. Ein an den Trichter 26 sich anschließendes Auslaufrohr
28 reicht bis nahe an die Radialebene des Topfbodens 20 heran. Der einfließende Beton
wird von den Spiralsegmenten 14 der sich drehenden Mischtrommel 10 auf spiralförmigen
Bahnen um den Topf 16 herum in das Trommelinnere geleitet. Dank des eingebauten Topfes
16 wird ein hoher Füllungsgrad der Mischtrommel 10 erreicht. Der Mischgutspiegel wird
durch den Fußpunkt des Zentralloches 22 im Topfboden definiert, wie durch die gestrichelte
Linie 30 in FIG. 3 veranschaulicht ist. Ohne einen solchen eingebauten Topf 16 wäre
die maximale Füllhöhe durch den Fußpunkt des Innenrandes einer der der Trommelöffnung
12 benachbarten Spiralsegmente 14 bestimmt, wie durch die Linie 32 veranschaulicht
ist. Die Schwapphöhe, die bei besonders dünnflüssigem Mischgut den Füllungsgrad bestimmt,
liegt sogar noch erheblich höher, nämlich im Bereich der oberen Mantellinie des Topfmantels
18, wie durch die gestrichelte Linie 34 veranschaulicht ist.
[0017] Die Variante gemäß FIG. 4 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen Ausführungsform
dadurch, daß der Topfboden 20 vom Topfmantel 18 getrennt und dem Auslaufrohr 28 des
Trichters 26 zugeordnet ist. Der Topfboden 20 wird vom Auslaufrohr 28 ringsum abgedichtet
durchsetzt, sodaß der Beton aus dem Trichter 26 direkt in den Topf 16 und aus diesem
in das Trommelinnere gelangt. Vorzugsweise sind an der Innenfläche des Topfmantels
18 Förderspiralen vorgesehen, die hier nicht dargestellt sind, um den Beton beschleunigt
aus dem Topf 16 herauszuführen. Der Topfboden 20 ist vom Topfmantel 18 in geringem
Abstand angeordnet, der so bemessen ist, daß eine Berührung beider Bauteile während
der Fahrt aufgrund von Verformungen des Fahrgestells vermieden wird, jedoch ausreichend
klein ist, um möglichst wenig Beton durch den Ringspalt zwischen Topfboden und Topfmantel
18 entweichen zu lassen. Die durch den Ringspalt hindurchfließende Mischgutmenge fällt
auf den Trommelmantel und wird von dem bis an die Trommelöffnung 12 heranreichenden
Spiralsegment 14 unter Umgehung des Topfes 16 auf schraubenförmiger Bahn in das Trommelinnere
zurückgeführt.
[0018] Bei der Ausführung gemäß FIG. 4 fehlt das Zentralloch 22, da die Entlüftung durch
den Ringspalt zwischen Topfboden 20 und Topfmantel 18 bewirkt wird. Wasser bzw. Zusatzmittel
können vorzugsweise über den Trichter 26 eingegeben werden.
1. Fahrzeugmischer mit einem Fahrgestell, auf dem eine Mischtrommel (10) mit heckseitiger
Trommelöffnung (12) und am inneren Trommelumfang angeordneten Spiralsegmenten (14)
drehbar gelagert ist, wobei ein Auslaufrohr (28) eines Einfülltrichters (26) durch
die Trommelöffnung (12) in die Mischtrommel (10) hineinragtund ein zur Trommelachse
koaxiales Rohr (18) derart in der Mischtrommel (10) eingebaut ist, daß dieses außenseitig
mit den Spiralsegementen (14) verschweißt ist und die mit dem Rohr (18) verschweißten
Spiralsegemente (14) einen Umfangswinkel von mindestens 360° abdecken, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (18) an seinem der Trommelöffnung (12) zugewandten Ende mittels einer Platte
verschlossen ist, die zusammen mit dem Rohr (18) einen Topf (16) bildet, bei dem die
Platte den Topfboden (20) darstellt, und daß der Topf (16) im Abstand von der Trommelöffnung
(12) angeordnet ist.
2. Fahrzeugmischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Topfboden (20) ein koaxiales zentrales Loch (22) aufweist.
3. Fahrzeugmischer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zuführungsrohr (24) durch die Trommelöffnung (12) und mit Radialspiel durch das
zentrale Loch (22) in den Topf hineinragt.
4. Fahrzeugmischer nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Topfboden (20) von dem Auslaufrohr (28) des Trichters (26) ringsum abgedichtet
durchsetzt wird und an diesem befestigt ist, und daß zwischen Topfboden (20) und dem
Rohr (18) ein Ringspalt gebildet ist.