[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gruppenweisen Verpacken von mehreren auf
Trolleys transportierten und auf Aufhängungen, insbesondere Kleiderbügeln, hängegelagerten
Kleidungsstücken. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
[0002] Kleidungsstücke, insbesondere für die Oberbekleidung, werden in der Praxis im hängegelagerten
Zustand, das heißt insbesondere auf Kleiderbügeln hängend, versandt und gelagert.
Als besonders rationelles Verfahren zum Versenden von auf Kleiderbügeln hängegelagerten
Kleidungsstücken hat sich die Anordnung der hängegelagerten Kleidungsstücke auf sogenannten
Trolleys erwiesen. Hierbei hängen die mit den Kleidungsstücken versehenen Kleiderbügel
auf den entlang einer Laufschiene verfahrbaren Trolleys und können ohne abgehängt
zu werden oder spezielle Kleiderständer zu verwenden direkt in entsprechende Speditionsfahrzeuge
verbracht werden, die entsprechende Laufschienen zur Aufnahme der Trolleys aufweisen.
[0003] Da auf einem jeden Trolley Waren unterschiedlichster Warengruppen, zum Beispiel Kleider,
Hosen, Röcke und dergleichen oder auch unterschiedlicher Farbe und Größe gelagert
sind, ist es für ein rationelles Handling vorteilhaft, wenn die zusammengehörenden
Waren gruppenweise zusammenhängend verpackt sind, um ein zeit- und arbeitsaufwendiges
Aussortieren der einzelnen Waren beim Abnehmer der Ware zu vermeiden. Für auf Kleiderbügel
hängend gelagerte Kleidungsstücke, die gruppenweise mit einem gemeinsamen Folienüberzug
versehen werden, bevor sie von Hand auf Transportkleiderständer gehängt werden, ist
aus der DE-PS 37 20 794 eine Verpackungsvorrichtung bekannt, mit deren Hilfe auf Kleiderbügeln
hängend gelagerte Kleidungsstücke automatisch gruppenweise verpackt werden können.
Diese bekannte Verpackungsvorrichtung ist jedoch nur für entlang einer Zuführstange
transportierte Kleiderbügel anwendbar. Für auf Trolleys transportierte und auf Kleiderbügeln
hängegelagerte Kleidungsstücke ist es in der Praxis notwendig, diese von Hand in die
entsprechenden Warengruppen aufzuteilen und gesondert zu verpacken. Eine solche Arbeitsweise
ist insbesondere beim Verpacken und Versenden von großen Mengen von Kleidungsstücken
sehr zeit- und arbeitsaufwendig und somit mit hohen Kosten verbunden.
[0004] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine transportsichere Verbindung von mehreren auf Trolleys transportierten
und insbesondere auf Kleiderbügeln hängegelagerten Kleidungsstücken zu schaffen, wobei
die Verbindung automatisch erfolgt und die Anzahl der gemeinsam zu verpackenden Kleidungsstücke
beliebig variierbar ist.
[0005] Die verfahrensmäßige
Lösung dieser Erfindung ist gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:
a) Transportieren der Trolleys mit einer definierten Geschwindigkeit entlang einer
mit einer Laufschiene versehenen Transporteinheit,
b) Zuführen der Trolleys zu einer innerhalb der Transporteinheit angeordneten Bündeleinheit,
c) Erkennen der Lage der Trolleys sowie der Aufhängungen innerhalb der Transporteinheit
bzw. der Bündeleinheit mittels Sensoren,
d) Zuführen und lösbares Befestigen von Verbindungselementen auf beiden Seiten der
Laufschiene an den Aufhängungen, insbesondere Kleiderbügelhälsen, und
e) Ablängen der Verbindungselemente nach einer vorgebbaren Anzahl von miteinander
zu verbindenden Aufhängungen in einer Trennvorrichtung.
[0006] Durch ein solchermaßen ablaufendes Verfahren ist es möglich, eine automatische und
transportsichere rechnergesteuerte Kommissionierung von auf Trolleys transportierten
und auf Kleiderbügeln hängegelagerten Kleidungsstücken zu gewährleisten. Mittels eines
individuellen Programms können bestimmte Stückzahlen von auf den Trolleys hängegelagerten
Kleidungsstücken hintereinander zusammengestellt werden, so daß die Anzahl der gemeinsam
zu einer Kommission zusammenzustellenden Kleidungsstücke beliebig variierbar ist.
Dadurch, daß diese Kommissionierung automatisch direkt an den auf den Trolleys angeordneten
Kleidungsstücken durchgeführt werden kann, erübrigt sich eine zusätzliche Verpackung
der einzelnen Kommissionen oder ein manuelles Abnehmen einzelner Kleidungsstücke,
um die Kommissionen zusammenzustellen.
[0007] Um das Lagern und Versenden der einzelnen Kommissionen zu erleichtern, wird erfindungsgemäß
weiterhin vorgeschlagen, daß auf den Verbindungselementen Informationsträger, zum
Beispiel Etiketten mit einem Barcode, angeordnet werden können. Solchermaßen gekennzeichnete
Kommissionen können automatisch erkannt und beispielsweise gezielt der richtigen Verladerampe
zugeführt werden.
[0008] Die vorrichtungsmäßige
Lösung der Aufgabenstellung ist gekennzeichnet durch eine mit einer Laufschiene versehene
Transporteinheit, entlang der die Trolleys mit einer definierten Geschwindigkeit förderbar
sind, eine im Bereich der Transporteinheit angeordnete Bündeleinheit, wobei die Bündeleinheit
Sensoren zum Erkennen der Lage der Trolleys und der Lage und Anzahl der Aufhängungen
sowie auf beiden Seiten der Laufschiene angeordnete Mittel zum Zuführen und lösbaren
Befestigen von Verbindungselementen an den Aufhängungen, insbesondere Kleiderbügelhälsen
aufweist, sowie durch eine Trennvorrichtung, mit der die Verbindungselemente nach
einer vorgebbaren Anzahl von Aufhängungen ablängbar sind.
[0009] Die in der Bündeleinheit angeordneten Sensoren sind beispielsweise als Lichtschranken
ausgebildet. Mit einem solchen als Lichtschranke ausgebildeten Sensor ist auf technisch
einfache Weise ein Abzählen der Aufhängungen, insbesondere Kleiderbügel, sowie eine
Erkennung der vorderen und hinteren Enden eines Trolleys möglich.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die
auf beiden Seiten der Laufschiene angeordneten Mittel zum Zuführen und lösbaren Befestigen
der Verbindungselemente an den Aufhängungen jeweils aus mindestens einer Magazinrolle
und einer Andruckrolle bestehen.
[0011] In einer ersten Ausführungsform können die Verbindungselemente aus Klebebändern bestehen.
Werden diese beidseitig an den Kleiderbügelhälsen der Kleiderbügel zusammengefügt,
so werden die entsprechenden Klebeflächen der Klebebänder derart zur Anlage gebracht,
daß zwischen ihnen die Kleiderbügelhälse festgelegt sind.
[0012] In einer zweiten Ausführungsform wird vorgeschlagen, daß die Verbindungselemente
aus miteinander verbindbaren, beispielsweise miteinander verschweißbaren Folienbändern
bestehen. Bei der Verwendung von derartigen Folienbändern ist gegebenenfalls eine
zusätzliche Andruck- und Verschweißeinrichtung vorzusehen, die beispielsweise eine
Impulsschweißeinrichtung sein kann, die eine feste Verbindung der Kleiderbügel mittels
des Folienbandes erlaubt.
[0013] In einer dritten Ausführungsform der Vebindungselemente wird vorgeschlagen, daß diese
aus miteinander verbindbaren Drähten oder Clipsen bestehen. Insbesondere die Verbindung
über Metalldrähte stellte eine besonders stabile Verbindung der Kleiderbügel miteinander
dar.
[0014] Schließlich wird als vierte Ausführungsform der Verbindungselemente vorgeschlagen,
daß diese aus Garnen oder textilen Bändern bestehen, die miteinander verhakbar, verknotbar,
verflechtbar oder vernähbar sind. Auch durch diese Verbindungselemente ist eine einwandfreie
und transportsichere Verbindung der Kleiderbügel möglich.
[0015] Um die auf die Kleiderbügelhälse aufgebrachten Verbindungselemente nach einer vorgebbaren
Anzahl von Kleiderbügelhälsen abzulängen, besteht die Trennvorrichtung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung aus einem quer zur Transportrichtung der
Kleiderbügel verschiebbaren Schneidmesser auf der einen Seite der Laufschiene und
einem vorzugsweise hufeisenförmig geöffneten, vorzugsweise ebenfalls querverschiebbaren
Amboß auf der anderen Seite der Laufschiene. Durch diese Trennvorrichtung ist jederzeit
ein sicheres Durchtrennen der Verbindungselemente gewährleistet, so daß die einzelnen
Kleidungsstückkommissionen völlig voneinander separiert sind.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum gruppenweisen Verpacken von auf Trolleys transportierten und auf Kleiderbügeln
hängegelagerten Kleidungsstücken schematisch dargestellt ist. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf einen Teil der Vorrichtung gemäß Fig. 1, die Transporteinheit
und die Bündeleinheit darstellend.
[0017] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum gruppenweisen Verpacken von auf Trolleys
1 transportierten, auf Kleiderbügeln 2 hängegelagerten Kleidungsstücken 3, die im
dargestellten Ausführungsbeispiel Pullover und Jacken sind, weist eine Laufschiene
4 auf, entlang der die mit den Kleidungsstücken 3 beladenen Trolleys 1 transportiert
werden.
[0018] Die Laufschiene 4 geht in eine Transporteinheit 5 über, entlang der die Trolleys
1 angetrieben von einem Motor 6 mit einer definierten Geschwindigkeit in Richtung
des Pfeils transportiert werden. Etwa in der Mitte der Transporteinheit 5 ist auf
der Transporteinheit 5 eine Bündeleinheit 7 angeordnet, mittels der die auf den Trolleys
1 hängenden Kleidungsstücke 3 zu gruppenweisen Kommissionen zusammengefaßt werden
können.
[0019] Sobald ein entlang der Transporteinheit 5 transportierter Trolley die Bündeleinheit
7 erreicht, werden über Sensoren 8 die Anfangs- und Endlage des Trolleys innerhalb
der Bündeleinheit 7 erfaßt. Über einen weiteren, zwischen den beiden Sensoren 8 angeordneten
Sensor 9 werden die Lage und Anzahl der vorbeitransportierten Kleiderbügelhälse 10
der Kleiderbügel 2 erkannt und erfaßt. Sobald der Sensor 9 das Vorliegen von Kleiderbügelhälsen
10 registriert, löst ein Zählsignal des Sensors 9 einen Befehl aus, der die Drehung
der über einen Motor 11 angetriebenen Andruckrollen 12 auslöst. Die Drehgeschwindigkeit
der Andruckrollen 12 entspricht dabei der Transportgeschwindigkeit der Trolleys 1
entlang der Transporteinheit 5. Über die angetriebenen Andruckrollen 12 wird ein auf
Magazinrollen 13 auf beiden Seiten der Laufschiene 4 bevorratetes Klebeband 14 von
beiden Seiten der Laufschiene 4 so gegen die Kleiderbügelhälse 10 der Kleiderbügel
2 gedrückt, daß diese zwischen den Klebebändern 14 die Kleiderbügelhälse 10 der Kleiderbügel
2 festgelegt sind. Da die Klebebänder 14 mit ihren Klebeseiten aneinanderhaften, entsteht
so das Verbundklebeband, das die Kleiderbügel 2 zu den gewünschten Kommissionen miteinander
verbindet.
[0020] Während des Verbindens der Kleiderbügelhälse 10 mittels der Klebebänder 14 werden
über den Sensor 9 die Anzahl der miteinander verbundenen Kleiderbügelhälse 10 erfaßt.
Sobald die vorgegebene Anzahl von Kleiderbügeln 2 bzw. Kleiderbügelhälsen 10 mittels
der Klebebänder 14 miteinander verbunden worden sind, wird die aus einem Schneidmesser
15 und einem Amboß 16 bestehende Trennvorrichtung 17 aktiviert, um die Klebebänder
14 zu durchtrennen, so daß die so miteinander verbundenen Kleiderbügel 2 eine separate,
auf dem Trolley 1 angeordnete Kommission bilden. Ein solcher, vollautomatisch in verschiedene
Kommissionen unterteilter Trolley 1 kann nachfolgend über die Transporteinheit 5 beispielsweise
hin zu einem Speditionswagen transportiert werden.
[0021] Das voranstehend beschriebene Verfahren zum gruppenweisen Verpacken von mehreren
auf Trolleys 1 transportierten und auf Kleiderbügeln 2 hängegelagerten Kleidungsstücken
3 hat den Vorteil, daß die Kleidungsstücke 3 für den Versandt fest in Gruppen verbunden
werden können, ohne daß sie extra verpackt oder von dem Trolley 1 abgenommen werden
müssen.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Trolley
- 2
- Kleiderbügel
- 3
- Kleidungsstück
- 4
- Laufschiene
- 5
- Transporteinheit
- 6
- Motor
- 7
- Bündeleinheit
- 8
- Sensor
- 9
- Sensor
- 10
- Kleiderbügelhals
- 11
- Motor
- 12
- Andruckrolle
- 13
- Magazinrolle
- 14
- Klebeband
- 15
- Schneidmesser
- 16
- Amboß
- 17
- Trennvorrichtung
1. Verfahren zum gruppenweisen Verpacken von mehreren auf Trolleys (1) transportierten
und auf Aufhängungen, insbesondere Kleiderbügeln (2), hängegelagerten Kleidungsstücken
(3),
gekennzeichnet durch
die Verfahrensschritte:
a) Transportieren der Trolleys (1) mit einer definierten Geschwindigkeit entlang einer
mit einer Laufschiene (4) versehenen Transporteinheit (5),
b) Zuführen der Trolleys (1) zu einer innerhalb der Transporteinheit (5) angeordneten
Bündeleinheit (7),
c) Erkennen der Lage der Trolleys (1) sowie der Aufhängungen innerhalb der Transporteinheit
(5) bzw. der Bündeleinheit (7) mittels Sensoren (8, 9),
d) Zuführen und lösbares Befestigen von Verbindungselementen auf beiden Seiten der
Laufschiene (4) an den Aufhängungen, insbesondere Kleiderbügelhälsen (10), und
e) Ablängen der Verbindungselemente nach einer vorgebbaren Anzahl von miteinander
zu verbindenden Aufhängungen in einer Trennvorrichtung (17).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Verbindungselementen
ein Informationsträger, beispielsweise ein Etikett mit einem Barcode, angeordnet wird.
3. Vorrichtung zum gruppenweisen Verpacken von mehreren auf Trolleys (1) transportierten
und auf Kleiderbügeln (2) hängegelagerten Kleidungsstücken (3) gemäß dem Verfahren
nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
eine mit einer Laufschiene (4) versehene Transporteinheit (5), entlang der die Trolleys
(1) mit einer definierten Geschwindigkeit förderbar sind, eine im Bereich der Transporteinheit
(5) angeordnete Bündeleinheit (7), wobei die Bündeleinheit (7) Sensoren (8, 9) zum
Erkennen der Lage der Trolleys (1) und der Lage und Anzahl der Aufhängungen sowie
auf beiden Seiten der Laufschiene (4) angeordneten Mitteln (12, 13) zum Zuführen und
lösbaren Befestigen von Verbindungselementen an den Aufhängungen, insbesondere Kleiderbügelhälsen
(10), aufweist, sowie durch eine Trennvorrichtung (17), mit der die Verbindungselemente
nach einer vorgebbaren Anzahl von Aufhängungen ablängbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoren (8, 9) als Lichtschranken
ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die auf beiden Seiten
der Laufschiene (4) angeordneten Mittel (12, 13) zum Zuführen und lösbaren Befestigen
der Verbindungselemente an den Aufhängungen jeweils aus mindestens einer Magazinrolle
(13) und einer Andruckrolle (12) bestehen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente
aus Klebebändern (14) bestehen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente
aus miteinander verbindbaren, beispielsweise miteinander verschweißbaren Folienbändern
bestehen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente
aus miteinander verbindbaren Drähten oder Clipsen bestehen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungselemente
aus vernähbaren, verflechtbaren oder verknotbaren textilen Bändern oder Garnen bestehen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennvorrichtung
(17) aus einem quer zur Transportrichtung der Kleiderbügel (2) verschiebbaren Schneidmesser
(15) auf der einen Seite der Laufschiene (4) und einem vorzugsweise hufeisenförmig
geöffneten, vorzugsweise ebenfalls querverschiebbaren Amboß (16) auf der anderen Seite
der Laufschiene (4) besteht.