TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft ein Anschraubscharnier für mit hinterschnittene Nuten versehene
Profile, bestehend aus einem ersten und einem zweiten Scharnierblatt, die mittels
eines Gelenkstiftes schwenkbar miteinander verbunden und die mit eingesenkten Durchbrüchen
zur Aufnahme von Befestigungsschrauben versehen sind, die in in die Profilnuten eingebrachte
Profilsteine passend aufnehmbar sind.
STAND DER TECHNIK
[0002] Ein derartiges Anschraubscharnier ist bereits aus einem Katalog der Firma Mannesmann
Demag Fördertechnik, "Montage-Profilbaukasten, Profile, Verbinder, Zubehör, Werkzeuge,
1995", bekannt, veröffentlicht im Dezember 1995, siehe die Seite 58, wo Scharniere
dargestellt sind, die jeweils zwei Durchbrüche pro Scharnierblatt aufweisen, und die
jeweils unterschiedliche Blattlängen haben können, desweiteren die Katalogseite 34,
wo sich Darstellungen von sogenannten Hammerkopfmuttern finden, die die individuelle
Montage von Anbauteilen an Aluminiumprofilen ermöglichen. Hammerkopfmuttern können
nachträglich in die Nut eingesetzt und entfernt werden. Durch die Schraubbewegung
wird die Mutter in die Spannlage gedreht. Unter der Bestell-Nr. 110.215.99 wird auch
ein Nutenstein angeboten, wobei derartige Nutensteine es ermöglichen, Anbauteile an
den Aluminiumprofilen individuell zu montieren. Ein derartiger Nutenstein kann vor
Montage nur einseitig in die Nut eingesetzt werden. In senkrechten Nuten hat der unverschraubte
Nutenstein jedoch keinen Halt. Der verschraubte Nutenstein ermöglicht eine formschlüssige
Verbindung zwischen Anbauteil und Profil. Derartige Nutensteine dienen hauptsächlich
der Lagesicherung und der Zentrierung und/oder Befestigung von Anbauteilen.
[0003] In einer Katalogdarstellung mit der Bezeichnung "ALTRATEC", 1.0.1., Produktübersicht,
wird unter der Nummer 1.6.1. - 1.6.4. ebenfalls ein Scharnier der eingangs genannten
Art dargestellt. Zur Befestigung der Scharnierteile dienen entweder Einlegemuttern
oder Federmuttern, siehe Katalogblatt 1.2.10, T-Schrauben oder Hammerkopfmuttern,
siehe das Katalogblatt 1.2.9, während das Katalogblatt 1.5.9 das Scharnier mit daran
befestigten Profilen wiedergibt.
[0004] Schließlich sei noch auf einen Katalog der Firma Bosch mit der Bezeichnung "Mechanik-Grundelemente"
verwiesen, der offenbar aus dem Jahre 1993 stammt und auf dem Blatt 1-3 eine Hammermutter
zeigt, die in Verbindung mit einem Aluminiumprofil zur Befestigung von Scharnieren
dient, die gemäß Katalogblatt 4-13 aushängbar sein können. In diesem Falle besitzt
das Scharnier jeweils eine Durchbruchanordnung, die aus zwei ineinander übergehenden
Senkkopfdurchbrüchen zusammengesetzt ist. Zwischen Aluminiumprofil und Scharnierblatt
wird jeweils eine Kunststoffunterlage angeordnet. Auf dem Blatt 4-12 wird ein Scharnier
gezeigt, das aus zwei Blättern mit jeweils einem Durchbruch zur Aufnahme einer Senkkopfschraube
besteht, die in einen Profilstein eingeschraubt werden kann, wobei die einzelnen Blätter
jeweils vier Einsenkungen besitzen, die zur Aufnahme von Führungsstiften dienen. Dadurch
soll erreicht werden, daß das Scharnier sich auf dem Profil nicht verdreht, was an
sich aufgrund der nur mit einer einzigen Schraube erfolgten Befestigung grundsätzlich
möglich wäre.
[0005] Das Hauptproblem derartiger bekannter Scharniere ist die Notwendigkeit, durch Anordnung
von jeweils zumindest zwei Durchbrüchen je Scharnierblatt und einer entsprechenden
Anzahl von Befestigungsschrauben sicherzustellen, daß sich das Scharnierblatt bezüglich
des Profils, an dem es befestigt ist, nicht drehen kann, oder alternativ diesen Verdrehschutz
durch zusätzliche Fixierungsstifte zu erreichen, die es allerdings erforderlich machen,
das Blatt neben dem Durchbruch für die Befestigungsschraube noch mit weiteren Einsenkungen
zu versehen, in die die Fixierstifte eingesteckt werden können.
[0006] Nachteilig beim Stand der Technik ist somit die Notwendigkeit von entweder jeweils
zwei Befestigungsschrauben pro Scharnierblatt, oder die Anordnung von zusätzlichen
Fixierungsstiften, die in entsprechende Einsenkungen des Scharnierblatts eingebracht
werden müssen.
[0007] Diese Maßnahmen sind aufwendig in der Herstellung und Montage und können, falls z.
B. Fixierstifte vergessen werden, dazu führen, daß die Verdrehsicherung nicht mehr
wirksam ist.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anschraubscharnieranordnung zu schaffen, bei der
die Notwendigkeit von mehr als einer Befestigungsschraube pro Scharnierblatt wegfällt,
und wobei gleichwohl eine Drehfixierung ermöglicht wird. Desweiteren soll erreicht
werden, daß die Montage erleichtert wird, insbesondere das sehr komplizierte Ausrichten
des Scharniersteins oder der entsprechenden Hammermutter mit dem durch den Durchbruch
im Scharnierblatt hindurchgeführten Befestigungsbolzen, die gleichermaßen zur Längs-
und Querbefestigung der Profile dienen.
AUSFÜHRUNGSFORMEN ZUR LÖSUNG DER AUFGABE DER ERFINDUNG
[0009] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß jedes Scharnierblatt vorzugsweise nur einen
einzigen Durchbruch für jeweils eine Befestigungsschraube sowie einen Rücksprung für
ein von der Befestigungsschraube durchdrungenes Fixierungsteil aufweist, von dem (zumindest)
ein in die Profilnut hineinragender Ansatz vorspringt.
[0010] Durch diese Maßnahme wird zum einen erreicht, daß das Fixierungsteil mit der Befestigungsschraube
in engem Zusammenhang steht und dadurch deren Ausrichtung erleichtert, zum anderen
mit einfachen Mitteln erreicht wird, daß nach dem Befestigen des Scharnierblattes
an dem Profil auch eine einfache Verdrehsicherung ermöglicht wird.
[0011] Besonders günstig ist eine Ausführungsform, gemäß der das Fixierungsteil zwei Ansätze
aufweist, die bezüglich der Befestigungsschraubenachse um 180° zueinander versetzt
sind. Das ergibt eine besonders sichere Fixierung und Vielseitigkeit der Anwendbarkeit,
dies aufgrund der Axialsymmetrie.
[0012] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist das Scharnier im Bereich des
Durchbruchs für die Befestigungsschraube mit einer Einsenkung versehen, die zur Aufnahme
des die Ansätze tragenden Stegteils des Fixierungsteils aufweist. Durch diese Weise
wird eine kompaktere Bauform erreicht, außerdem eine günstige Anpassung von einzelnen
zueinandergehörenden Teilen.
[0013] Günstig ist es dabei, wenn die Ansätze annähernd die Breite der Profilnuten aufweisen,
was eine besonders genaue Ausrichtung ermöglicht.
[0014] Gemäß einer noch anderen Ausführungsform der Erfindung ist das Scharnier im Bereich
seines Durchbruchs mit einer Einsenkung für die Aufnahme des Stegteils und außerdem
noch mit Einsenkungen zur Aufnahme der Ansätze versehen. Auch dies dient einer größeren
Kompaktheit und genaueren Anpassung und Ausrichtung der einzelnen Teile zueinander.
[0015] Das Fixierungsteil kann an den Stegenden jeweils zwei Ansätze (Ansatzpaare) tragen,
die bezüglich der Stegebene symmetrisch liegen. Dies erhöht die Flexibilität der Montage.
Hinsichtlich des Nutensteins ist zu sagen, daß es günstig ist, wenn als Nutenstein
ein vierseitiger Pyramidenstumpf verwendet wird, dessen Grundfläche eine in dem hinterschnittenen
Lumen der Nutfläche aufnehmbare Breite und eine vorzugsweise größere Länge aufweist,
was die Stabilität der Anordnung vergrößert.
[0016] Günstig ist auch, wenn von der Grundfläche an den Enden dieser großeren Länge Ansätze
ausgehen, deren Abstand und Form denen der Einsenkungen des Scharnierblattes entsprechen.
Dadurch wird die Flexibilität der Anordnung noch gesteigert.
[0017] Von der Grundfläche des Nutensteins kann ein Steg vorspringen, der die Ansätze trägt
und der eine Breite aufweist, die in den nicht hinterschnittenen Teil der Nut paßt.
Dies erhöht die Genauigkeit der Führung.
KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in den Zeichnungen dargestellt sind.
[0019] Es zeigt:
- Fig. 1
- in einer entlang der Scharnierachse gerichteten Ansicht ein erfindungsgemäß ausgestaltetes
Scharnier, das mit zwei parallel zueinander liegenden Profilen verbunden ist;
- Fig. 2
- eine Ansicht von unten auf die Anordnung gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Ansicht ähnlich der Fig. 2, wobei jedoch die beiden Profile zueinander senkrecht
angeordnet sind;
- Fig. 4A, 4B und 4C
- in drei verschiedenen Ansichten das erfindungsgemäß ausgestaltete Fixierungsteil;
- Fig. 5A, 5B und 5C
- in drei verschiedenen Ansichten einen geeigneten Profilstein;
- Fig. 6
- den in den Fig. 1, 2 oder 3 verwendeten Scharnierstift;
- Fig. 7A, 7B und 7C
- in drei verschiedenen Ansichten das bei dem Scharnier gemäß den Fig. 1, 2 und 3 zweifach
verwendete Scharnierblatt; und
- Fig. 8A, 8B und 8C
- in drei verschiedene Ansichten einen speziell an das erfindungsgemäße Scharnier angepaßten
Profilstein.
BESTE WEGE DER AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0020] In Fig. 1 sind in Querschnittdarstellung zwei parallel nebeneinander liegende Aluminiumprofile
12, 14 dargestellt, die hier im wesentlichen quadratisches Querschnittsprofil aufweisen
und an jeder der vier Seiten des Quadrats mit jeweils einer hinterschnittenen Nut
16 versehen sind. Das Profil kann in an sich bekannter Weise weitere Hohlräume 18
zur Materialeinsparung aufweisen.
[0021] Die axial nebeneinanderliegenden beiden Profile 14, 16 sind mit Hilfe eines Anschraubscharniers
10 derart miteinander verbunden, daß das eine Profil 14 bezüglich des anderen Profils
16 um die Scharnierachse 20 verschwenkt werden kann, siehe die Pfeilrichtung 22 in
Fig. 1.
[0022] Wie auch aus Fig. 2 hervorgeht, besteht dieses Scharnier 10 aus einem ersten, 24,
und einem zweiten Scharnierblatt 26, die mittels eines in Fig. 6 in Seitenansicht
dargestellten Scharnierstiftes 28 um die Scharnierachse 20 schwenkbar miteinander
verbunden sind. Dabei ist das Scharnierblatt 24 wie auch das Scharnierblatt 26 mit
jeweils einem eingesenkten Durchbruch 30, siehe die Fig. 7A, 7B und 7C, versehen,
durch welchen Durchbruch 30 eine mit Senkkopf versehene Befestigungsschraube 32 hindurchgesteckt
ist, die in einem Profilstein 34 aufnehmbar ist, welcher Profilstein 34 seinerseits
in den hinterschnittenen Teil der Nut 16 des Profils 12 bzw. 14 aufgenommen ist, die
zu dem Scharnierblatt 24 bzw. 26 ausgerichtet ist. Das Scharnierblatt 24, das identische
Form hat wie das Scharnierblatt 26 ist in den Fig. 7A, 7B und 7C im einzelnen näher
dargestellt. Das Scharnierblatt 24 umfaßt einen Befestigungslappen 38 und einen Scharnierstiftansatz
40, der sich über die eine Längshälfte des Befestigungslappens 38 erstreckt und ein
Sackloch 42 aufweist, in das der in Fig. 6 dargestellte Scharnierstift 28 mit seinem
geriffelten Ende 44 in Preßpassung bzw. mit seinem glatten Ende 46 genau passend oder
mit geringem Spiel jeweils zu geringfügig weniger als zur Hälfte aufgenommen werden
kann, wie die Fig. 2 bzw. 3 in gestrichelten Linien deutlich werden lassen.
[0023] Fluchtend zur Mittelhalbierenden 48, an der auch der Scharnierstiftansatz 40 mit
seinem offenen Sacklochende des Sackloches 42 endet, liegt eine Bohrung 30 mit einer
Einsenkung 50, welche Einsenkung 50 so gestaltet ist, daß sie den Kopf einer Befestigungsschraube
32 voll aufnehmen kann, so daß die Kopfoberfläche gegenüber der Oberseite 54 des Scharnierblattes
nicht vorspringt. Dadurch, daß diese Oberseite 54 im übrigen durch die Achse 20 der
Scharnierachsenbohrung 42 hindurchläuft oder geringfügig bezüglich der Darstellung
von Fig. 7B oberhalb dieser liegt, ist es möglich, das Blatt 24 bzw. das Blatt 26
um 180° zu verschwenken, wie es der Pfeil 22 in Fig. 1 andeutet, ohne daß die Fläche
54 der beiden Scharnierblätter oder die darin eingesenkten Schraubenköpfe diese Schwenkbewegung
vor Erreichen des 180°-Winkels begrenzen würden.
[0024] Die zur Oberseite 54 parallele Unterseite 56 bildet die Auflagefläche, mit der das
Scharnierblatt 24 bzw. 26 auf der jeweils passenden Seitenfläche 58 des Profils 12
bzw. 14 aufliegt. Um ein sattes und genau ausgerichtetes Aufliegen zu ermöglichen,
ist der an die Oberfläche 56 des Lappens 38 anschließende Bereich 60 des Scharnierstiftansatzes
40 etwas zurückgesetzt, so daß sich ein sehr geringer Abstand zwischen dieser Fläche
60 und der Auflagefläche 58 des Profils 12 oder 14 bildet. Geringfügige Gratreste,
Verwerfungen und Schmutz können daher nicht zu einer Verkantung führen.
[0025] Von dieser Unterseite 56 rückspringend ist eine um den Durchbruch 30 für die Befestigungsschraube
herum liegende Rücksprunganordnung 36 zu erkennen, in die ein in den Fig. 4A, 4B bzw.
4C in unterschiedlichen Ansichten dargestellte Fixierungsteil 62 in zwei zueinander
um 90° versetzten Stellungen wahlweise eingesetzt werden kann. Die Fig. 3 zeigt gestrichelt
diese beiden Möglichkeiten: Bei dem in Fig. 3 erkennbaren Scharnierblatt 124 liegt
das Fixierungsteil 62 mit seiner längeren Erstreckung parallel zur Scharnierachse
20 und damit auch parallel zur Nut 16 des Profils 112, während das Scharnierblatt
126 das Fixierungsteil 62 in einer senkrecht zur Scharnierachse 20 liegenden Stellung
aufgenommen hat, hier parallel zur Nut 16 des Profils 114. Sinn dieser um 90° versetzbaren
Anordnung ist, das Fixierungsteil 62 jeweils zur Nut 16 ausgerichtet anbringen zu
können, und zwar derart, daß ein von dem Fixierungsteil 62 gebildeteter Ansatz 64
(bzw. 164, bzw. 264, bzw. 364) über die Unterseite 56 des Scharnierblatts 24 bzw.
26 vorspringend in die jeweilige Nut 16 hineinreicht. Zu diesem Zweck ist die Breite
B des Ansatzes 64 des Loches 164 (bzw. 264 oder 364) so gewählt, daß sie gerade in
die Breite B der Nut 16 aufgenommen werden kann. Dadurch ergibt sich eine im wesentlichen
spielfreie Aufnahme des Ansatzes 64 (bzw. einer der anderen Ansätze 164, 264, 364,
je nach Lage des Bauteils) in der Nut 16. Da das Bauteil 62 andererseits so in den
um den Schraubendurchbruch 30 herumliegenden Rücksprung 36 angeordnet ist, daß sich
hier eine im wesentlichen ebenfalls spielfreie Lagerung ergibt, führt dies zu einer
Ausrichtung und Fixierung nicht nur des Bauteils 62, sondern auch des dieses Bauteil
62 aufnehmenden Scharnierblattes 24, 26 oder 124, 126 jeweils bezüglich der zugehörigen
Nut 16, wodurch sich wiederum in Ausrichtung des Durchbruches 30 des Scharnierblattes
bezüglich der Nut und der in dieser Nut angeordneten Schraubenaufnahmeeinrichtung,
wie Profilstein gemäß Fig. 5A, 5B oder 5C ergibt. Das Bauteil 62 hat somit zwei Funktionen:
Zum einen erleichtert es die Montage, in dem es den Durchbruch 30 des Scharnierblatts
26 hinsichtlich der Nut 16 zumindest in einer Richtung ausrichtet, um so das Einbringen
einer Befestigungsschraube 32 zunächst in den Durchbruch 30, dann durch den Bauteil
62 hindurch in ein Gewinde, das beispielsweise von dem in den Fig. 5A, 5B und 5C dargestellten
Profilstein 34 gebildet wird. Der Profilstein 34 muß daher mit seinem Gewinde 68 so
weit in der Nut 16 verschoben werden, bis das Gewinde 68 zu der Achse der Schraube
32 fluchtet, woraufhin dann die Schraube 32 eingeschraubt und angezogen werden kann.
Als weiteres bewirkt das Bauteil 62 nach dem Anziehen der Schraube 32 eine Drehsicherung
des Blatts 24 bzw. 26 hinsichtlich der jeweiligen Nut 16, so daß in der Tat auf eine
weitere Befestigungsschraube 32 verzichtet werden kann, wie sie bei vielen Ausführungsformen
des Standes der Technik zur Erlangung einer Drehsicherung notwendig war.
[0026] An sich reicht bereits ein Ansatz 64 aus, um die gewünschten Effekte in bestimmtem
Ausmaß zu erlangen. Denn durch nur einen Vorsprung 64, der ja außerhalb der Achse
der Schraube 32 liegt, wird die genannte Ausrichtung und Fixierung bereits erreicht.
Diese Wirkungen verbessern sich jedoch noch, wenn ein zweiter Ansatz 164 symmetrisch
zum ersten Ansatz 40 angeordnet wird, und zwar vorzugsweise symmetrisch zu der Achse
der Befestigungsschraube 32. Dadurch verdoppeln sich die aufnehmbaren Verdrehkräfte
und die Anordnung wird außerdem vorteilhaftweise axial-symmetrisch. Noch größere Vorteile
ergeben sich, wenn eine weitere Symmetrie dadurch geschaffen wird, daß den Ansätzen
64, 164 weitere Ansätze 364, 264 gegenüberliegen, so daß es gleichgültig wird, wie
herum dieses Bauteil 62 in die Rücksprunganordnung 36 eingesetzt wird.
[0027] Wie die Fig. 4A, 4B und 4C deutlich erkennen lassen, sind die Ansätze 64, 164 durch
einen Stegteil 66 miteinander verbunden, welcher Stegteil 66 mittig einen runden Durchbruch
70 aufweist, der so gestaltet ist, daß die Befestigungsschraube 32 durch ihn hindurchgesteckt
werden kann. Dieser Steg 66 ist bei der in den Fig. 4A bis 4C dargestellten Ausführungsform
verhältnismäßig dünn, da er dort nur relativ schwach belastet ist, infolge der Tatsache,
daß er nur Führungsaufgaben übernehmen muß, während die von ihm jeweils an den Enden
getragenen Ansätze 64, 364 bzw. 164, 264 die eigentlichen Fixierungsaufgaben gegen
ungewünschte Verdrehung der Scharnierlappen 26 bezüglich der Profilnuten 16 durchführen.
Daher kann die zur Aufnahme des Steges 66 dienende Einsenkung 72 relativ flach bleiben,
wie Fig. 7B zeigt, was den Vorteil hat, daß das Material, das für die Aufnahme der
Schraubeneinsenkung 50 auf der gegenüberliegenden Fläche 54 zur Verfügung steht, vergrößert
wird, was die Festigkeitseigenschaften der Anordnung erhöht. Die für die an den Enden
des Steges 56 angeordneten Ansätze 364, 264 vorgesehenen Einsenkungen 74, 76 sind
tiefer ausgestaltet, siehe wiederum Fig. 7B, wobei diese Einsenkungen außerhalb des
Einsenkungsbereiches 50 für den Schraubenkopf liegen, wiederum im Sinne einer Erhöhung
der Stabilität der Gesamtanordnung.
[0028] Wie Fig. 7C erkennen läßt, sind nicht nur die beiden Einsenkungen 74, 76, verbunden
durch den Steg 72, vorhanden, sondern senkrecht dazu die weiteren Einsenkungen 78,
80, wiederum verbunden durch einen Stegbereich 72. Diese "Kreuzform" ermöglicht die
bereits geschilderte wahlweise Anordnung des Fixierungsteils 62 entweder parallel
zur Scharnierachse oder senkrecht dazu. In beiden Positionen wird der Steg 66 in der
Einsenkung 72 für diesen Steg voll aufgenommen, so daß der Steg über der Fläche 56
gemäß Fig. 7B nicht vorsteht. Vorspringend bleiben nur die Ansätze 64, 164, die von
dem Steg 66 vorspringen.
[0029] Zweckmäßigerweise ist der Steg nicht einfach ein gerader Streifen, sondern besitzt
zwei Erweiterungen 82, 84, die in die entsprechenden Bereiche der Einsenkung 72 für
den Steg passend aufgenommen werden können. Das hat den Vorteil, daß um den Durchbruch
75, der in dem Steg 66 gebildet ist, wiederum mehr Material zur Verfügung steht und
die Anordnung dadurch stabiler wird, und daß das Fixierungsteil sicher zwischen Profil
und Scharnierblatt gehalten wird.
[0030] Bei der normalen Ausführungsform wird man einen Nutenstein wählen, wie er beispielsweise
in den Fig. 5A, 5B und 5C in drei verschiedenen Ansichten dargestellt ist. Es handelt
sich hier um einen vierseitigen Pyramidenstumpf, dessen Grundfläche 86 eine in dem
hinterschnittenen Lumen 88 der Nutfläche aufnehmbare Breite 92 aufweist. Die Grundfläche
86 besitzt vorzugsweise eine gegenüber der Breite 92 größere Länge 90, so daß eine
weitgehend verkantungfreie Verschiebemöglichkeit innerhalb der Nut während des Einschiebens
des Profilsteins in diese Nut ermöglicht wird. Die Pyramidenform hat den Vorteil,
daß sie das Einbringen dieses pyramidenförmigen Körpers in die Nutenden erleichtert.
[0031] In den Fig. 8A, 8B und 8C ist in drei verschiedenen Ansichten eine abgewandelte Nutsteinanordnung
134 zu erkennen, bei der von der Grundfläche 168 des pyramidenförmigen Körpers 185
ein stegförmiger Ansatz 166 ausgeht, von dem an seinen Enden Ansätze 464, 564 vorspringen.
Die Gewindebohrung 168 durchdringt somit hier sowohl den Pyramidenteil 185 wie auch
das anschließende Stegteil 166. Der Stegteil 166 hat dabei eine solche Erstreckung
ausgehend von der Grundfläche 168 des Pyramidenteils 185 in Richtung der Achse der
Bohrung 168, daß seine Höhe annähernd von dem engeren Teil der Nut 16 aufgenommen
ist, d. h., daß die Stärke 94 in Fig. 8A annähernd gleich der Stärke 96 in Fig. 1
ist, also der Stärke der die Nut 16 verengende Nase. Desweiteren besitzt der Steg
166 eine Breite, die gleich oder annähernd gleich der Breite B gemäß Fig. 4C ist,
also wiederum passend in die Nutbreite b der Nut 16 aufgenommen werden kann. Die von
dem Steg 166 vorspringenden Ansätze 464, 564 haben keine größere Breite und reichen
somit durch die Nut hindurch nach außen und springen über die Fläche 58 des Profils
vor und dringen insoweit in die von dem über dieser Stelle montierten Scharnierblatt
26 oder 24 gebildeten Rücksprünge 74, 76 oder 78, 80 ein. Entsprechend ist die Höhe
dieser Ansätze so gewählt, daß sie gerade in die Rücksprünge 74, 76, 78, 80 aufgenommen
werden können, wenn die Scharnierblätter 24, 26 montiert werden. Damit ersetzt der
in den Fig. 8A, 8B, 8C dargestellte abgewandelte Profilstein das Fixierungsteil 62
und übernimmt in vorteilhafterweise nicht nur die Ausrichtung senkrecht zum Verlauf
der Nut 14, sondern auch parallel zu diesem Verlauf, so daß hier eine besonders gute
und einfache Montage ermöglicht wird.
[0032] Bei der letztgenannten Ausführungsform ist somit ein an das Profil wie auch an das
Scharnier angepaßter Nutstein vorgesehen, so daß sich eine Systemeinheit ergibt, die
aus Profil, Scharnierblatt und Profilstein mit zugehöriger Befestigungsschraube gebildet
wird.
GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
[0033] Die Erfindung ist z. B. im Schaltschrankbau gewerblich auswertbar.
1. Anschraubscharnier (10) für mit hinterschnittenen Nuten (16) versehene Profile (12,
14), bestehend aus einem ersten (24) und einem zweiten (26) Scharnierblatt, die mittels
eines Gelenkstiftes (28) schwenkbar miteinander verbunden sind und die mit eingesenkten
Durchbrüchen (30) zur Aufnahme von Befestigungsschrauben (32) versehen sind, welche
in die Profilnuten (16) eingebrachte Profilsteine (34, 134) passend einschraubbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Scharnierblatt (24, 26) vorzugsweise jeweils
nur einen einzigen Durchbruch (30) für jeweils nur eine Befestigungsschraube (32)
sowie einen Rücksprung (36) für ein von der Befestigungsschraube (32) durchdrungenes
Fixierungsteil (62; 134) aufweist, von dem (zumindest) ein in die Profilnut (16) hineinragender
Ansatz (64, 164, 264, 364; 464, 564) vorspringt.
2. Anschraubscharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierungsteil
(62) zwei Ansätze (64, 164), die bezüglich der Befestigungsschraubenachse um 180°
zueinander versetzt sind.
3. Anschraubscharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Scharnier
(10) im Bereich des Durchbruchs (30) für die Befestigungsschraube (32) eine Einsenkung
(72) zur Aufnahme des die Ansätze (64, 164, 264, 364) tragenden Stegteils (66, 166)
des Fixierungsteils (62, 134) aufweist.
4. Anschraubscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ansätze (64, 164, 264, 364; 464, 564) eine Breite (B) aufweisen, die annähernd die
Breite (b) der Profilnuten darstellt.
5. Anschraubscharnier nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Scharnierblatt (24, 26) im Bereich seines Durchbruchs (30) außer der Einsenkung (72)
für die Aufnahme des Stegteils (66) weitere Einsenkungen (74, 76, 78, 80) für die
Aufnahme der Ansätze (64, 164, 264, 364; 464, 564) besitzt.
6. Anschraubscharnier nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fixierungsteil
(62; 134) an den Stegenden jeweils Ansatzpaare (64, 364; 164, 264) tragen, die bezüglich
der Stegebene symmetrisch liegen.
7. Anschraubscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scharnierplatte (24, 26) im Bereich des Durchbruchs (30) vier bezüglich der Durchbruchachsen
jeweils um 90° versetzte Einsenkungen (74, 76, 78, 80) für die Ansätze (64, 164; 364,
264; 464, 564) aufweist.
8. Anschraubscharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als
Nutenstein ein vierseitiger Pyramidenstumpf (85, 185) verwendet wird, dessen Grundfläche
(86, 186) eine in den hinterschnittenen Lumen der Nutfläche aufnehmbare Breite (92)
und eine vorzugsweise größere Länge (90) aufweist.
9. Anschraubscharnier nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß von der Grundfläche
des Nutensteins an dessen Enden der größeren Länge Ansätze (464, 564) vorspringen,
deren gegen seitige Lage und Form der der Einsenkungen (74, 76; 78, 80) des Scharnierblatts
(24, 26) entsprechen.
10. Anschraubschrarnier nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß von der Grundfläche
(186) des Profilsteins (134) ein Steg (166) ausgeht, der die Ansätze (464, 564) trägt
und der eine Breite (B) aufweist, die in den nicht-hinterschnittenen Teil der Nut
(16) passend aufnehmbar ist.
11. Anschraubscharnier nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
von der Grundfläche (186) oder von dem Steg (166) im Bereich des Gewindes (168) für
die Befestigungsschraube von dem Profilstein ein Kragen (98) ausgeht, dessen Höhe
so gewählt ist, daß er in die Stegeinsenkung (72) des Scharnierblatts (24, 26) hineinreicht.