[0001] Die Erfindung betrifft eine Fenster- oder Türzarge für eine Öffnungsleibung in einer
Mauerwand aus einem verlorenen Schalungsrahmen aus Zusammengesetzten Rahmenelementen
zum Aufnehmen eines Fensters oder einer Tür.
[0002] Eine derartige Fenster- oder Türzarge ist aus der DE 4 300 580 A1 bekannt und aus
doppelwandigen Hohlprofilen als Rahmenelementen mit einem zwischen den Profilwänden
gebildeten wärmedämmenden Hohlraum aufgebaut, die luftdicht abgeschlossen sind. Durch
diese Ausbildung ist es möglich, in einfacher Weise die Öffnungsleibung wärmedämmend
zu isolieren.
[0003] Eine derartige Fenster- oder Türzarge hat neben ihrer wärmedämmenden Wirkung den
Vorteil eines guten Anschlusses an die Betonwand, eines ansprechenden Aussehens und
einer pflegeleichten Oberfläche sowie eines geringen Gewichts.
[0004] Der Nachteil von Fenster- oder Türzargen, deren Rahmen aus Hohlkammerprofilen aufgebaut
ist, besteht allerdings darin, daß bei starkem Druck Verformungen entstehen können
und aufwendige Abstützrahmen notwendig sind.
[0005] Bekannt sind gleichfalls Polymerbetonzargen, die einen stabileren Aufbau haben, eine
schnelle und rationale Herstellung erlauben, bei deren Herstellung wenige Negativformen
gebraucht werden, da eine Aushärtung des flüssigen oder plastischen Kunststoffbetons
innerhalb weniger Minuten möglich ist, und die bei der Schüttbauweise dem Betondruck
ohne weitere Abstützungen standhalten. Die Nachteile der Polymerbetonzargen sind in
ihrer starken Wärmeleitfähigkeit, ihrem hohen Gewicht, ihrer wenig ansprechenden Farbe
und ihrer mangelnden schlüssigen Bindung an den Beton zu sehen, durch die ein Feuchtigkeitseintritt
an den Anschlüssen möglich ist. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht
daher darin, die Fenster- oder Türzarge der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß sowohl die Vorteile der Hohlkammerprofilzargen als auch die der Polymerbetonzargen
genutzt werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Rahmenelemente an
der Außenseite der Öffnungsleibung aus Hohlkammerprofilen bestehen, in die an der
Innenseite der Öffnungsleibung Einfachprofile eingesetzt sind, und daß beide Profile
durch Beton oder ein entsprechendes Material hinterfüllt sind.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Fenster- oder Türzarge sind Hohlkammerprofilteile somit
nur an der Außenseite des Leibungsfensters vorgesehen, so daß sie dort eine wärmedämmende
Wirkung entfalten. Die Hinterfüllung der Hohlkammerprofile und der eingesetzten Einfachprofile
bewirkt demgegenüber eine eigenständige Stabilität beim Betonieren.
[0008] Da bei der erfindungsgemäßen Fenster- oder Türzarge die Rahmenelemente aus einem
Außen- und einem Innenprofil bestehen, die ineinander angeordnet werden, müssen bei
ihrer Herstellung Schweißmaschinen mit übergroßen Schweißköpfen nicht mehr verwandt
werden und reduzieren sich die Werkzeugkosten, da kleinere Profile gefertigt werden
können.
[0009] Besonders bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Fenster-
oder Türzarge sind Gegenstand der Schutzansprüche 2 bis 6.
[0010] Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein besonderes bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Fensterzarge,
insbesondere einer Kellerfensterzarge, ohne eingesetztes Fenster und
Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Schnittansicht mit eingesetztem Fenster.
[0011] Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Fensterzarge, insbesondere einer Kellerfensterzarge, besteht aus einem verlorenen
Rahmen aus zusammengesetzten Rahmenelementen, die nur an der Außenseite der Öffnungsleibung
Hohlkammerprofile 1 sind und in die an der Innenseite der Öffnungsleibung Einfachprofile
5 eingeschoben sind. Beide Profile 1, 5 sind durch Beton insbesondere Polymerbeton
oder ein anderes enstsprechendes Material 6 hinterfüllt. Diese Hinterfüllung nimmt
beim Einbau entstehende Drücke auf oder ersetzt beim Einsatz im Mauerwerk den Fenstersturz.
[0012] Innen- und Außenanschluß der Profile 1 und 5 mit schmaler Auflage ermöglichen eine
gute Anbindung an die Ortbetonflächen oder dienen als Putzanschlußkante. Lippendichtungen
2 als Weichlippen sind an der Außenseite des Fenstereinschubs direkt an die Hohlkammerprofile
1 angespritzt, die als Hartprofile ausgebildet sind. Diese Lippendichtungen 2 verhindern
einen Luft- und Wassereintritt nach dem Einschub eines Fensters 7, was in Fig. 2 dargestellt
ist. Profilfedern 3 sind leicht beweglich im Türeinschub an die Hohlkammerprofile
1 angeformt und drücken das eingeschobene Fenster 7 ohne weitere Befestigung an die
Lippendichtungen 2. An der Innenseite des Fenstereinschubs sind an den Hohlkammerprofilen
1 Doppellippendichtungen 4 vorgesehen, deren Lippen aufgekippt sind, um das Fenster
7 aufzunehmen. Im eingeschobenen Zustand des Fensters 7 bewirken die Doppellippendichtungen
4 einen Abschluß des Fenstereinschubs zur Innenseite, wie es in Fig. 2 dargestellt
ist. Ein Verschrauben oder Abdichten ist nicht erforderlich.
[0013] Das Innenprofil 5 kann je nach gewünschter Mauerstärke gekürzt werden und bildet
durch Verbinden mit dem zugehörigen Hohlkammerprofil 1 beispielsweise durch Einschieben
in das zugehörige Hohlkammerprofil 1 eine geschlossene Baueinheit.
[0014] Ein Zusatzprofil 8 kann vorzugsweise nachträglich in das Hohlkammerprofil 1 eingesetzt
z.B. eingeschoben sein, um eine schlüssige Abdeckung von Außendämmaterialien zu ermöglichen.
1. Fenster- oder Türzarge für eine Öffnungsleibung in einer Mauerwand aus einem verlorenen
Schalungsrahmen aus zusammengesetzten Rahmenelementen zum Aufnehmen eines Fensters
oder einer Tür dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenelemente an der Außenseite der
Öffnungsleibung aus Hohlkammerprofilen (1) bestehen, in die an der Innenseite der
Öffnungsleibung Einfachprofile (5) eingesetzt sind, und beide Profile durch Beton
oder ein entsprechendes Material (6) hinterfüllt sind.
2. Fenster- oder Türzarge nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Lippendichtungen (2),
die an der Außenseite des Fenster- oder Türeinschubs an den Hohlkammerprofilen (1)
angebracht sind.
3. Fenster- oder Türzarge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippendichtungen
(2) direkt an die Hohlkammerprofile (1) angespritzt sind.
4. Fenster- oder Türzarge nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch Profilfedern (3),
die im Fenster- oder Türeinschub an die Hohlkammerprofile (1) angeformt sind und das
Fenster oder die Tür gegen die Lippendichtungen (2) drücken.
5. Fenster- oder Türzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
Doppellippendichtungen (4) mit aufgekippten Lippen, die an der Innenseite des Fenster-
oder Türeinschubs an den Hohlkammerprofilen (1) vorgesehen sind.
6. Fenster- oder Türzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
Zusatzprofile (8), die an der Außenseite in die Hohlkammerprofile (1) einsetzbar sind.