(19)
(11) EP 0 869 251 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.10.1998  Patentblatt  1998/41

(21) Anmeldenummer: 98106085.8

(22) Anmeldetag:  02.04.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 1/32
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 03.04.1997 DE 19713823

(71) Anmelder: Josef Hain GmbH & Co. KG
83561 Ramerberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hain, Peter
    83561 Ramerberg (DE)

(74) Vertreter: WILHELMS, KILIAN & PARTNER Patentanwälte 
Eduard-Schmid-Strasse 2
81541 München
81541 München (DE)

   


(54) Fenster- oder Türzarge für eine Öffnungsleibung in einer Mauerwand


(57) Fenster- oder Türzarge für eine Öffnungsleibung in einer Mauerwand aus einem verlorenen Schalungsrahmen aus zusammengesetzten Rahmenelementen zum Aufnehmen eines Fensters oder einer Tür. Die Rahmenelemente an der Außenseite der Öffnungsleibung bestehen aus Hohlkammerprofilen (1) in die an der Innenseite der Öffnungsleibung Einfachprofile (5) eingesetzt sind, und beide Profile sind durch Beton oder ein entsprechendes Material (6) hinterfüllt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Fenster- oder Türzarge für eine Öffnungsleibung in einer Mauerwand aus einem verlorenen Schalungsrahmen aus Zusammengesetzten Rahmenelementen zum Aufnehmen eines Fensters oder einer Tür.

[0002] Eine derartige Fenster- oder Türzarge ist aus der DE 4 300 580 A1 bekannt und aus doppelwandigen Hohlprofilen als Rahmenelementen mit einem zwischen den Profilwänden gebildeten wärmedämmenden Hohlraum aufgebaut, die luftdicht abgeschlossen sind. Durch diese Ausbildung ist es möglich, in einfacher Weise die Öffnungsleibung wärmedämmend zu isolieren.

[0003] Eine derartige Fenster- oder Türzarge hat neben ihrer wärmedämmenden Wirkung den Vorteil eines guten Anschlusses an die Betonwand, eines ansprechenden Aussehens und einer pflegeleichten Oberfläche sowie eines geringen Gewichts.

[0004] Der Nachteil von Fenster- oder Türzargen, deren Rahmen aus Hohlkammerprofilen aufgebaut ist, besteht allerdings darin, daß bei starkem Druck Verformungen entstehen können und aufwendige Abstützrahmen notwendig sind.

[0005] Bekannt sind gleichfalls Polymerbetonzargen, die einen stabileren Aufbau haben, eine schnelle und rationale Herstellung erlauben, bei deren Herstellung wenige Negativformen gebraucht werden, da eine Aushärtung des flüssigen oder plastischen Kunststoffbetons innerhalb weniger Minuten möglich ist, und die bei der Schüttbauweise dem Betondruck ohne weitere Abstützungen standhalten. Die Nachteile der Polymerbetonzargen sind in ihrer starken Wärmeleitfähigkeit, ihrem hohen Gewicht, ihrer wenig ansprechenden Farbe und ihrer mangelnden schlüssigen Bindung an den Beton zu sehen, durch die ein Feuchtigkeitseintritt an den Anschlüssen möglich ist. Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht daher darin, die Fenster- oder Türzarge der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sowohl die Vorteile der Hohlkammerprofilzargen als auch die der Polymerbetonzargen genutzt werden können.

[0006] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Rahmenelemente an der Außenseite der Öffnungsleibung aus Hohlkammerprofilen bestehen, in die an der Innenseite der Öffnungsleibung Einfachprofile eingesetzt sind, und daß beide Profile durch Beton oder ein entsprechendes Material hinterfüllt sind.

[0007] Bei der erfindungsgemäßen Fenster- oder Türzarge sind Hohlkammerprofilteile somit nur an der Außenseite des Leibungsfensters vorgesehen, so daß sie dort eine wärmedämmende Wirkung entfalten. Die Hinterfüllung der Hohlkammerprofile und der eingesetzten Einfachprofile bewirkt demgegenüber eine eigenständige Stabilität beim Betonieren.

[0008] Da bei der erfindungsgemäßen Fenster- oder Türzarge die Rahmenelemente aus einem Außen- und einem Innenprofil bestehen, die ineinander angeordnet werden, müssen bei ihrer Herstellung Schweißmaschinen mit übergroßen Schweißköpfen nicht mehr verwandt werden und reduzieren sich die Werkzeugkosten, da kleinere Profile gefertigt werden können.

[0009] Besonders bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Fenster- oder Türzarge sind Gegenstand der Schutzansprüche 2 bis 6.

[0010] Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein besonderes bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen

Fig. 1 eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Fensterzarge, insbesondere einer Kellerfensterzarge, ohne eingesetztes Fenster und

Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Schnittansicht mit eingesetztem Fenster.



[0011] Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Fensterzarge, insbesondere einer Kellerfensterzarge, besteht aus einem verlorenen Rahmen aus zusammengesetzten Rahmenelementen, die nur an der Außenseite der Öffnungsleibung Hohlkammerprofile 1 sind und in die an der Innenseite der Öffnungsleibung Einfachprofile 5 eingeschoben sind. Beide Profile 1, 5 sind durch Beton insbesondere Polymerbeton oder ein anderes enstsprechendes Material 6 hinterfüllt. Diese Hinterfüllung nimmt beim Einbau entstehende Drücke auf oder ersetzt beim Einsatz im Mauerwerk den Fenstersturz.

[0012] Innen- und Außenanschluß der Profile 1 und 5 mit schmaler Auflage ermöglichen eine gute Anbindung an die Ortbetonflächen oder dienen als Putzanschlußkante. Lippendichtungen 2 als Weichlippen sind an der Außenseite des Fenstereinschubs direkt an die Hohlkammerprofile 1 angespritzt, die als Hartprofile ausgebildet sind. Diese Lippendichtungen 2 verhindern einen Luft- und Wassereintritt nach dem Einschub eines Fensters 7, was in Fig. 2 dargestellt ist. Profilfedern 3 sind leicht beweglich im Türeinschub an die Hohlkammerprofile 1 angeformt und drücken das eingeschobene Fenster 7 ohne weitere Befestigung an die Lippendichtungen 2. An der Innenseite des Fenstereinschubs sind an den Hohlkammerprofilen 1 Doppellippendichtungen 4 vorgesehen, deren Lippen aufgekippt sind, um das Fenster 7 aufzunehmen. Im eingeschobenen Zustand des Fensters 7 bewirken die Doppellippendichtungen 4 einen Abschluß des Fenstereinschubs zur Innenseite, wie es in Fig. 2 dargestellt ist. Ein Verschrauben oder Abdichten ist nicht erforderlich.

[0013] Das Innenprofil 5 kann je nach gewünschter Mauerstärke gekürzt werden und bildet durch Verbinden mit dem zugehörigen Hohlkammerprofil 1 beispielsweise durch Einschieben in das zugehörige Hohlkammerprofil 1 eine geschlossene Baueinheit.

[0014] Ein Zusatzprofil 8 kann vorzugsweise nachträglich in das Hohlkammerprofil 1 eingesetzt z.B. eingeschoben sein, um eine schlüssige Abdeckung von Außendämmaterialien zu ermöglichen.


Ansprüche

1. Fenster- oder Türzarge für eine Öffnungsleibung in einer Mauerwand aus einem verlorenen Schalungsrahmen aus zusammengesetzten Rahmenelementen zum Aufnehmen eines Fensters oder einer Tür dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenelemente an der Außenseite der Öffnungsleibung aus Hohlkammerprofilen (1) bestehen, in die an der Innenseite der Öffnungsleibung Einfachprofile (5) eingesetzt sind, und beide Profile durch Beton oder ein entsprechendes Material (6) hinterfüllt sind.
 
2. Fenster- oder Türzarge nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Lippendichtungen (2), die an der Außenseite des Fenster- oder Türeinschubs an den Hohlkammerprofilen (1) angebracht sind.
 
3. Fenster- oder Türzarge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lippendichtungen (2) direkt an die Hohlkammerprofile (1) angespritzt sind.
 
4. Fenster- oder Türzarge nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch Profilfedern (3), die im Fenster- oder Türeinschub an die Hohlkammerprofile (1) angeformt sind und das Fenster oder die Tür gegen die Lippendichtungen (2) drücken.
 
5. Fenster- oder Türzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Doppellippendichtungen (4) mit aufgekippten Lippen, die an der Innenseite des Fenster- oder Türeinschubs an den Hohlkammerprofilen (1) vorgesehen sind.
 
6. Fenster- oder Türzarge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Zusatzprofile (8), die an der Außenseite in die Hohlkammerprofile (1) einsetzbar sind.
 




Zeichnung