[0001] Die Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung für ein Ende eines Koaxialkabels,
das ein Wellmantelrohr als Aussenleiter aufweist, mit einer inneren Klemmhülse, die
auf das Ende des Koaxialkabels aufzuschieben ist und mit einer äusseren Klemmhülse,
wobei zur Fixierung des Koaxialkabels beide Klemmhülsen eine Klemmfläche aufweisen,
die gegen den Aussenleiter anzupressen sind.
[0002] Eine Kupplungsvorrichtung dieser Art ist im Stand der Technik durch die DE-A-27 24
862 bekannt geworden. Diese hat sich in der Praxis an sich bewährt und weist den Vorteil
auf, dass sie ohne Spezialwerkzeuge installiert und demontiert werden kann. Wesentlich
ist bei dieser Vorrichtung, dass die innere Klemmhülse axiale vergleichsweise lange
Schlitze aufweist, welche diese Hülle in mehrere elastische Finger unterteilt, die
sich parallel zueinander in Längsrichtung der Hülse erstrecken. Diese Finger bilden
jeweils an einem freien Ende einen Wulst, der eine konische und an den Aussenleiter
anzulegende Klemmfläche aufweist. Nachteilig ist bei dieser Kupplungsvorrichtung jedoch
die vergleichsweise lange Bauform, welche die Installation erschwert, wenn unter widrigen
Bedingungen gearbeitet werden muss.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art zu schaffen,
die eine wesentlich kürzere Bauform aufweist und die dennoch kostengünstig herstellbar
ist. Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Kupplungsvorrichtung dadurch gelöst,
dass an der inneren Klemmhülse hinter einer im wesentlichen nicht unterbrochenen Vorderkante
mehrere über den Umfang verteilte radial federnd auslenkbare Klemmteile gelagert sind.
Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung sind somit zur Fixierung des Koaxialkabels
hinter einer vorderen Kante der inneren Klemmhülse radial auslenkbare Klemmteile gelagert.
Die beim Stand der Technik vorgesehenen und die innere Klemmhülse verlängernden Finger
sind damit vermieden. Die Bautiefe kann damit etwa halbiert werden. Ausser der wesentlich
kürzeren Bautiefe hat die erfindungsgemässe Vorrichtung den weiteren Vorteil, dass
bei der Installation das Kabel am vorderen Ende entlang der genannten Vorderkante
abgesägt werden kann. Eventuelle Beschädigungen dieser Vorderkante haben keinen nachteiligen
Einfluss auf die Funktion der Kupplungsvorrichtung. Bei der oben erwähnten Kupplungsvorrichtung
nach dem Stand der Technik wurde im wesentlichen entlang der geschlitzten Klemmfläche
das Koaxialkabel abgesägt. Eine Beschädigung der Kontaktfläche beeinträchtigte dann
entsprechend die Klemmwirkung. Bei der erfindungsgemässen Kupplungsvorrichtung ist
dies vermieden, da die Vorderkante nicht als Klemmfläche benutzt wird und keine Unterbrüche
aufweist.
[0004] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Klemmteile in taschenförmigen Ausnehmungen
an der Innenseite der inneren Klemmhülse gelagert. Vorzugsweise bilden die Klemmteile
einzelne Segmente, die jeweils eine konische Klemmfläche aufweisen.
[0005] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Kupplungsvorrichtung mit einem
angeschlossenen Koaxialkabelende, und
Figur 2 einen vergrösserten Ausschnitt aus der Figur 1, und
Figur 3 eine Ansicht der Stirnseite der inneren Klemmhülse.
[0007] Wie die Figur 1 zeigt, weist das Koaxialkabel 5 ein Wellmantelrohr 2 mit einer kreisringförmigen
Wellenstruktur als Aussenleite auf. Dieses Wellmantelrohr 2 ist in der Regel von einer
Schutzhülle 5 umgeben, die hier im Bereich der am Koaxialkabel 1 installierten Kupplungsvorrichtung
weggenommen ist. Zwischen dem Wellmantelrohr 2 und einem den Innenleiter bildenden
Innenrohr 4 befindet sich ein geschäumtes Dielektrikum 3. Dieses stützt das Wellmantelrohr
2 innenseitig an Wellentälern 7, füllt jedoch die Wellenberge 6 innenseitig nicht
ganz aus. Zum Anschliessen der Kupplungsvorrichtung wird das Koaxialkabel 1 quer zu
seiner Längsrichtung durchgetrennt und hierbei die ebene Stirnseite 8 gebildet. Das
Koaxialkabel 1 wird etwa im Scheitelpunkt eines Wellenberges 6 durchgesägt. Dazu kann
ein innerer Klemmteil 9 der Kupplungsvorrichtung auf das Koaxialkabel 1 aufgeschoben
und eine vorzugsweise nicht unterbrochene Vorderkante 36 als Sägeleere benutzt werden.
Die Stirnseite 8 befindet sich dann genau in der Ebene der Vorderkante 36. Die Aussenkante
der Stirnseite 8 des Dielektrikums 3 wird umlaufend abgenommen, sodass sich die hier
gezeigte konische Fläche 37 bildet. Zwischen der vorderen Schnittkante 14 des Wellmantelrohres
2 und der konischen Fläche 37 weist das Koaxialkabel 1 wie ersichtlich eine umlaufenden
Vertiefung 38 auf.
[0008] Wie insbesondere Figur 3 zeigt, sind hinter der Vorderkante 36 sind innenseitig an
der inneren Klemmhülse 9 taschenartige Ausnehmungen 13 angeordnet, in die jeweils
ein klinkenartiges Klemmteil 15 eingesetzt ist. Diese Klemmteile 15 besitzen jeweils
ein nasenförmiges vorderes Ende 22, das bei installierter Kupplungsvorrichtung in
ein Wellental 7 eingreift. Ein gegenüberliegendes hinteres Ende 21 befindet sich im
hinteren oberen Bereich der Ausnehmung 13 und ist an einer quer zur Längsachse des
Koaxialkabels 1 verlaufenden Fläche 19 sowie einer quer zu dieser verlaufenden Fläche
20 abgestützt. In eine Ausnehmung 35 des Klemmteils 15 greift eine Klammer 16 ein,
die wenigstens eine Windung 24 besitzt und als federnde Abstützung des Klemmteils
15 dient. Die Klammer 16 ist mit einem in eine Ringnut 18 eingreifenden Arm 40 an
der inneren Klemmhülse 9 abgestützt. Das Klemmteil 15 kann auch durch ein anderes
Federelement, beispielsweise durch ein gummielastisches Teil ersetzt sein. Die Klammer
16 ermöglicht eine radiale Auslenkung des Klemmteils 15 in Richtung des Pfeils 39.
Damit das Klemmteil 15 vor dem Installieren in der Ausnehmung 13 gehalten ist, weist
es seitlich vorstehende Ansätze 43 auf, die jeweils in der Ausnehmung 13 anliegen.
[0009] Auf die innere Klemmhülse 9 ist eine äussere Klemmhülse 10, die hier als Gewindemutter
mit einem Innengewinde 11 ausgebildet ist, aufgeschraubt. Diese äussere Klemmhülse
10 greift mit einem umlaufenden Rand 41, der eine konische Klemmfläche 23 aufweist,
in die Vertiefung 38 ein. Die konische Fläche 23 verläuft etwa parallel zu den Klemmflächen
17. Zwischen diesen Flächen 17 und 23 ist das Wellmantelrohr 2 festgeklemmt. Die Klemmmkraft
wird durch Aufschrauben der äusseren Klemmhülse 10 auf die innere Klemmhülse 9 ausgeübt
und kann durch die in Figur 2 ersichtliche Deformation des Wellmantelrohres 2 führen.
Bei miteinander verschraubten Hülsen 9 und 10 ist das Koaxialkabel 1 somit zwischen
dem Rand 41 und mehreren segmentartigen Klemmteilen 15 festgelegt und damit sicher
fixiert werden. Der elektrische Kontakt des Innenleiters 4 erfolgt mit einem Verbindungsorgan
26, das in einem ringförmigen Dielektrikum 12 der äusseren Klemmhülse 10 befestigt
ist. Das Verbindungsorgan 26 weist eine Federbuchse 27 auf, in die ein Gewindebolzen
32 mit einem Kopf 33 eingeschraubt ist. An der Federbuchse 27 ist ein Balg 28 festgeklemmt,
an dem ein Kontaktkopf 30 mit einer konischen Frontfläche 31 ebenfalls festgeklemmt
ist. Der Kontaktkopf 30 wird mit einer Druckfeder 29 an der Schnittfläche 42 des Innenleiters
4 angepresst. Die Verschiebbarkeit des Kopfes 30 gewährleistet einen hinreichenden
Kontaktdruck auch bei unterschiedlichen relativen Abständen zwischen der Stirnfläche
8 und der äusseren Hülse 10. Der Balg 28 ist elektrisch leitend und flexibel und gewährleistet
den elektrischen Kontakt zwischen dem Kopf 30 und der Buchse 27.
1. Kupplungsvorrichtung für ein Ende eines Koaxialkabels (1), das ein Wellmantelrohr
als Aussenleiter (2) aufweist, mit einer inneren Klemmhülse (9), die auf das Ende
des Koaxialkabels (1) aufzuschieben ist und mit einer äusseren Klemmhülse (10), wobei
zur Fixierung des Koaxialkabels (1) beide Klemmhülsen (9, 10) eine Klemmfläche (17,
23) aufweisen, die gegen den Aussenleiter (2) anzupressen sind, dadurch gekennzeichnet,
dass an der inneren Klemmhülse (9) hinter einer im wesentlichen nicht unterbrochenen
Vorderkante (36) mehrere über den Umfang verteilte, radial federnd auslenkbare Klemmteile
(15) gelagert sind.
2. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile
(15) in taschenförmigen Ausnehmungen (13) der inneren Klemmhülse (9) gelagert sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile (15)
klinken- oder segementartig ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile
(15) jeweils eine radial nach innen gerichtete Klemmnase (22) aufweisen, die bei installierter
Vorrichtung in ein Wellental (7) des Aussenleiters (2) eingreift.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile
(15) jeweils ein von der Vorderkante (36) wegweisendes Ende (21) aufweisen, mit dem
der Klemmteil (15) schwenkbar an der inneren Klemmhülse (9) abgestützt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile
(15) radial nach aussen verschwenkbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile
(15) jeweils federnd an einer Klammer (16) gelagert sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass für den
elektrischen Kontakt des Innenleiters (4) ein Verbindungsorgan (26) mit einem verschiebbaren
und an einem Federelement (29) federnd abgestützten Kontaktkopf (30) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (29) in
einem Balg (28) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (29) eine
Spiralfeder ist.