(19)
(11) EP 0 869 586 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.10.1998  Patentblatt  1998/41

(21) Anmeldenummer: 98810017.8

(22) Anmeldetag:  19.01.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01R 17/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 03.04.1997 CH 772/97

(71) Anmelder: HUBER & SUHNER AG
9100 Herisau (CH)

(72) Erfinder:
  • Hügel, Ulf
    9100 Herisau (CH)
  • Fuchs, Josef
    9050 Appenzell (CH)

(74) Vertreter: Groner, Manfred et al
Isler & Pedrazzini AG, Patentanwälte, Postfach 6940
8023 Zürich
8023 Zürich (CH)

   


(54) Kupplungsvorrichtung für ein Ende eines Koaxialkabels


(57) Die Kupplungsvorrichtung für ein Ende eines Koaxialkabels (1) weist eine innere Klemmhülse (9) auf, die auf das Ende des Koaxialkabels (1) aufzuschieben ist. Zur Fixierung des Koaxialkabels (1) werden zwei Klemmhülsen (9, 10), die je eine Klemmfläche (17, 23) aufweisen, gegen den Aussenleiter (2) angepresst. An der inneren Klemmhülse (9) sind hinter einer im wesentlichen nicht unterbrochenen Vorderkante (36) mehrere über den Umfang verteilte, radial federnde auslenkbare Klemmteile (15) gelagert. Die Klemmteile (15) sind vorzugsweise in taschenförmigen Ausnehmungen (13) der inneren Klemmhülse (9) gelagert.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung für ein Ende eines Koaxialkabels, das ein Wellmantelrohr als Aussenleiter aufweist, mit einer inneren Klemmhülse, die auf das Ende des Koaxialkabels aufzuschieben ist und mit einer äusseren Klemmhülse, wobei zur Fixierung des Koaxialkabels beide Klemmhülsen eine Klemmfläche aufweisen, die gegen den Aussenleiter anzupressen sind.

[0002] Eine Kupplungsvorrichtung dieser Art ist im Stand der Technik durch die DE-A-27 24 862 bekannt geworden. Diese hat sich in der Praxis an sich bewährt und weist den Vorteil auf, dass sie ohne Spezialwerkzeuge installiert und demontiert werden kann. Wesentlich ist bei dieser Vorrichtung, dass die innere Klemmhülse axiale vergleichsweise lange Schlitze aufweist, welche diese Hülle in mehrere elastische Finger unterteilt, die sich parallel zueinander in Längsrichtung der Hülse erstrecken. Diese Finger bilden jeweils an einem freien Ende einen Wulst, der eine konische und an den Aussenleiter anzulegende Klemmfläche aufweist. Nachteilig ist bei dieser Kupplungsvorrichtung jedoch die vergleichsweise lange Bauform, welche die Installation erschwert, wenn unter widrigen Bedingungen gearbeitet werden muss.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art zu schaffen, die eine wesentlich kürzere Bauform aufweist und die dennoch kostengünstig herstellbar ist. Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Kupplungsvorrichtung dadurch gelöst, dass an der inneren Klemmhülse hinter einer im wesentlichen nicht unterbrochenen Vorderkante mehrere über den Umfang verteilte radial federnd auslenkbare Klemmteile gelagert sind. Bei der erfindungsgemässen Vorrichtung sind somit zur Fixierung des Koaxialkabels hinter einer vorderen Kante der inneren Klemmhülse radial auslenkbare Klemmteile gelagert. Die beim Stand der Technik vorgesehenen und die innere Klemmhülse verlängernden Finger sind damit vermieden. Die Bautiefe kann damit etwa halbiert werden. Ausser der wesentlich kürzeren Bautiefe hat die erfindungsgemässe Vorrichtung den weiteren Vorteil, dass bei der Installation das Kabel am vorderen Ende entlang der genannten Vorderkante abgesägt werden kann. Eventuelle Beschädigungen dieser Vorderkante haben keinen nachteiligen Einfluss auf die Funktion der Kupplungsvorrichtung. Bei der oben erwähnten Kupplungsvorrichtung nach dem Stand der Technik wurde im wesentlichen entlang der geschlitzten Klemmfläche das Koaxialkabel abgesägt. Eine Beschädigung der Kontaktfläche beeinträchtigte dann entsprechend die Klemmwirkung. Bei der erfindungsgemässen Kupplungsvorrichtung ist dies vermieden, da die Vorderkante nicht als Klemmfläche benutzt wird und keine Unterbrüche aufweist.

[0004] Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind die Klemmteile in taschenförmigen Ausnehmungen an der Innenseite der inneren Klemmhülse gelagert. Vorzugsweise bilden die Klemmteile einzelne Segmente, die jeweils eine konische Klemmfläche aufweisen.

[0005] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.

[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Kupplungsvorrichtung mit einem angeschlossenen Koaxialkabelende, und

Figur 2 einen vergrösserten Ausschnitt aus der Figur 1, und

Figur 3 eine Ansicht der Stirnseite der inneren Klemmhülse.



[0007] Wie die Figur 1 zeigt, weist das Koaxialkabel 5 ein Wellmantelrohr 2 mit einer kreisringförmigen Wellenstruktur als Aussenleite auf. Dieses Wellmantelrohr 2 ist in der Regel von einer Schutzhülle 5 umgeben, die hier im Bereich der am Koaxialkabel 1 installierten Kupplungsvorrichtung weggenommen ist. Zwischen dem Wellmantelrohr 2 und einem den Innenleiter bildenden Innenrohr 4 befindet sich ein geschäumtes Dielektrikum 3. Dieses stützt das Wellmantelrohr 2 innenseitig an Wellentälern 7, füllt jedoch die Wellenberge 6 innenseitig nicht ganz aus. Zum Anschliessen der Kupplungsvorrichtung wird das Koaxialkabel 1 quer zu seiner Längsrichtung durchgetrennt und hierbei die ebene Stirnseite 8 gebildet. Das Koaxialkabel 1 wird etwa im Scheitelpunkt eines Wellenberges 6 durchgesägt. Dazu kann ein innerer Klemmteil 9 der Kupplungsvorrichtung auf das Koaxialkabel 1 aufgeschoben und eine vorzugsweise nicht unterbrochene Vorderkante 36 als Sägeleere benutzt werden. Die Stirnseite 8 befindet sich dann genau in der Ebene der Vorderkante 36. Die Aussenkante der Stirnseite 8 des Dielektrikums 3 wird umlaufend abgenommen, sodass sich die hier gezeigte konische Fläche 37 bildet. Zwischen der vorderen Schnittkante 14 des Wellmantelrohres 2 und der konischen Fläche 37 weist das Koaxialkabel 1 wie ersichtlich eine umlaufenden Vertiefung 38 auf.

[0008] Wie insbesondere Figur 3 zeigt, sind hinter der Vorderkante 36 sind innenseitig an der inneren Klemmhülse 9 taschenartige Ausnehmungen 13 angeordnet, in die jeweils ein klinkenartiges Klemmteil 15 eingesetzt ist. Diese Klemmteile 15 besitzen jeweils ein nasenförmiges vorderes Ende 22, das bei installierter Kupplungsvorrichtung in ein Wellental 7 eingreift. Ein gegenüberliegendes hinteres Ende 21 befindet sich im hinteren oberen Bereich der Ausnehmung 13 und ist an einer quer zur Längsachse des Koaxialkabels 1 verlaufenden Fläche 19 sowie einer quer zu dieser verlaufenden Fläche 20 abgestützt. In eine Ausnehmung 35 des Klemmteils 15 greift eine Klammer 16 ein, die wenigstens eine Windung 24 besitzt und als federnde Abstützung des Klemmteils 15 dient. Die Klammer 16 ist mit einem in eine Ringnut 18 eingreifenden Arm 40 an der inneren Klemmhülse 9 abgestützt. Das Klemmteil 15 kann auch durch ein anderes Federelement, beispielsweise durch ein gummielastisches Teil ersetzt sein. Die Klammer 16 ermöglicht eine radiale Auslenkung des Klemmteils 15 in Richtung des Pfeils 39. Damit das Klemmteil 15 vor dem Installieren in der Ausnehmung 13 gehalten ist, weist es seitlich vorstehende Ansätze 43 auf, die jeweils in der Ausnehmung 13 anliegen.

[0009] Auf die innere Klemmhülse 9 ist eine äussere Klemmhülse 10, die hier als Gewindemutter mit einem Innengewinde 11 ausgebildet ist, aufgeschraubt. Diese äussere Klemmhülse 10 greift mit einem umlaufenden Rand 41, der eine konische Klemmfläche 23 aufweist, in die Vertiefung 38 ein. Die konische Fläche 23 verläuft etwa parallel zu den Klemmflächen 17. Zwischen diesen Flächen 17 und 23 ist das Wellmantelrohr 2 festgeklemmt. Die Klemmmkraft wird durch Aufschrauben der äusseren Klemmhülse 10 auf die innere Klemmhülse 9 ausgeübt und kann durch die in Figur 2 ersichtliche Deformation des Wellmantelrohres 2 führen. Bei miteinander verschraubten Hülsen 9 und 10 ist das Koaxialkabel 1 somit zwischen dem Rand 41 und mehreren segmentartigen Klemmteilen 15 festgelegt und damit sicher fixiert werden. Der elektrische Kontakt des Innenleiters 4 erfolgt mit einem Verbindungsorgan 26, das in einem ringförmigen Dielektrikum 12 der äusseren Klemmhülse 10 befestigt ist. Das Verbindungsorgan 26 weist eine Federbuchse 27 auf, in die ein Gewindebolzen 32 mit einem Kopf 33 eingeschraubt ist. An der Federbuchse 27 ist ein Balg 28 festgeklemmt, an dem ein Kontaktkopf 30 mit einer konischen Frontfläche 31 ebenfalls festgeklemmt ist. Der Kontaktkopf 30 wird mit einer Druckfeder 29 an der Schnittfläche 42 des Innenleiters 4 angepresst. Die Verschiebbarkeit des Kopfes 30 gewährleistet einen hinreichenden Kontaktdruck auch bei unterschiedlichen relativen Abständen zwischen der Stirnfläche 8 und der äusseren Hülse 10. Der Balg 28 ist elektrisch leitend und flexibel und gewährleistet den elektrischen Kontakt zwischen dem Kopf 30 und der Buchse 27.


Ansprüche

1. Kupplungsvorrichtung für ein Ende eines Koaxialkabels (1), das ein Wellmantelrohr als Aussenleiter (2) aufweist, mit einer inneren Klemmhülse (9), die auf das Ende des Koaxialkabels (1) aufzuschieben ist und mit einer äusseren Klemmhülse (10), wobei zur Fixierung des Koaxialkabels (1) beide Klemmhülsen (9, 10) eine Klemmfläche (17, 23) aufweisen, die gegen den Aussenleiter (2) anzupressen sind, dadurch gekennzeichnet, dass an der inneren Klemmhülse (9) hinter einer im wesentlichen nicht unterbrochenen Vorderkante (36) mehrere über den Umfang verteilte, radial federnd auslenkbare Klemmteile (15) gelagert sind.
 
2. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile (15) in taschenförmigen Ausnehmungen (13) der inneren Klemmhülse (9) gelagert sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile (15) klinken- oder segementartig ausgebildet sind.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile (15) jeweils eine radial nach innen gerichtete Klemmnase (22) aufweisen, die bei installierter Vorrichtung in ein Wellental (7) des Aussenleiters (2) eingreift.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile (15) jeweils ein von der Vorderkante (36) wegweisendes Ende (21) aufweisen, mit dem der Klemmteil (15) schwenkbar an der inneren Klemmhülse (9) abgestützt ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile (15) radial nach aussen verschwenkbar sind.
 
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmteile (15) jeweils federnd an einer Klammer (16) gelagert sind.
 
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass für den elektrischen Kontakt des Innenleiters (4) ein Verbindungsorgan (26) mit einem verschiebbaren und an einem Federelement (29) federnd abgestützten Kontaktkopf (30) aufweist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (29) in einem Balg (28) angeordnet ist.
 
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (29) eine Spiralfeder ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht