[0001] Die Erfindung betrifft einen Arbeitstisch, insbesondere für Zahntechniker, mit einer
Arbeitsplatte und einem darunter angeordneten Untergestell sowie mit mehreren zu Arbeitsgeräten
führenden Versorgungsleitungen.
[0002] Ein derartiger Arbeitstisch ist aus dem DE-GM-79 31 254 bekannt. Bei dem dort beschriebenen
zahntechnischen Laborarbeitsplatz sind die Arbeitsgeräte, wie z. B. eine Absaugeinrichtung
oder Bunsenbrenner, in einem gesonderten Aufsatzbord auf der Arbeitsplatte angeordnet,
wobei sich auch die Versorgungsleitungen für diese Arbeitsgeräte in dem Aufsatzbord
befinden. An der Tischvorderseite sind zudem unterhalb der Tischplatte Armstützen
vorgesehen, die zwischen sich eine Absaugöffnung einer Absaugeinrichtung aufnehmen.
Weiterhin sind am Untergestell die für derartige Labor-Arbeitstische üblichen Schubladen
mit einer Vielzahl von Fächern vorgesehen, um beispielsweise Werkzeuge oder Arbeitsmittel
aufzunehmen.
[0003] Ein ähnlicher Arbeitstisch für zahntechnische Arbeiten in Dentallabors ist in der
DE-AS-26 23 084 beschrieben, wobei eine Tischplatte als Arbeits- und Ablagefläche
auf einem Stahl-Rohrgestell abgestützt ist. In diesem Gestell ist neben dem mittigen
Freiraum für die Beine eines am Tisch sitzenden Benutzers eine Vielzahl von Schubladen
angeordnet. Diese Bauweise mit einem Stahlrohr-Untergestell ist für Arbeitstische
vorherrschend, da hierbei eine hohe Stabilität gefordert wird. Die Arbeitsplatte trägt
zur Stabilität des Arbeitstisches bei, da diese im allgemeinen relativ dick ausgebildet
ist und mehrfach mit dem Untergestell verschraubt ist.
[0004] Die an dem Arbeitstisch vorgesehenen Arbeitsgeräte und die erforderlichen Versorgungsleitungen,
wie Elektrokabel, Druckluftleitung und Absaugleitung, werden entweder direkt an der
Unterseite der Arbeitsplatte befestigt oder frei verlegt.
[0005] Diese Anordnung der Versorgungsleitungen ergibt jedoch ein unordentliches Erscheinungsbild,
während die Montage an der Unterseite der Arbeitsplatte sehr beschwerlich und daher
die Installation insgesamt sehr kosten- und zeitaufwendig ist. Zudem ist der verfügbare
Installationsraum sehr beschränkt, so daß eine vollständige Ausrüstung mit den gewünschten
Versorgungsleitungen oft nur durch Aufsatzborde erreichbar ist.
[0006] Dies gilt insbesondere auch für Rohrleitungen bei Verwendung einer Zentralabsauganlage,
die häufig aufgrund des zur Verfügung stehenden beschränkten Installationsraumes nicht
möglich ist oder nur durch Verwendung durchmesserkleiner Rohrleitungen oder Schläuche
ermöglicht wird. Hierdurch wird jedoch die aus Gründen des Arbeitsschutzes erforderliche
hohe Absaugleistung derartiger Absauganlagen wesentlich beeinträchtigt, sowie der
Wirkungsgrad erheblich eingeschränkt.
[0007] Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Arbeitstisch, insbesondere
für Zahntechniker, unter Vermeidung der vorstehenden Nachteile zu schaffen, bei dem
eine bequeme, schnelle und kostengünstige Montage von Versorgungsleitungen ermöglicht
wird.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Arbeitstisch gemäß den Merkmalen des Anspruches
1.
[0009] Durch die Ausbildung eines über die gesamte Arbeitstischgrundfläche sich erstreckenden
Montagerahmens zwischen dem Untergestell und der darüber angeordneten Arbeitsplatte
ergibt sich ein rahmenförmiger Montagebereich, in dem ein Großteil der oder bevorzugt
alle notwendigen Anschlüsse der Arbeitsgeräte mittels Versorgungsleitungen untergebracht
werden können. Die Montage erfolgt dabei bei abgenommener Arbeitsplatte in bequemer
Weise von oben, so daß eine schnelle und kostengünstige Installation der Versorgungsleitungen
möglich ist. Insbesondere können alle erforderlichen Elektroleitungen, Druckluftleitungen,
Gasleitungen, Absaugleitungen und auch Datenleitungen in diesen Rahmen installiert
werden und abschließend die Arbeitsplatte aufgesetzt werden. In diesen Montagerahmen
können dabei auch Teleskopauszüge für Armauflagen integriert werden. Insbesondere
können in diesen rahmenartigen Montagebereich auch relativ große Absaugrohre für Zentralabsauganlagen
problemlos verlegt werden.
[0010] Von besonderem Vorteil sind hierbei seitliche oder rückseitige Durchbrüche mit Abschlußblenden
an dem Montagerahmen, da hierdurch die Versorgungsleitungen von Arbeitstisch zu Arbeitstisch
miteinander verkettet werden können, ohne daß hierdurch ein unordentliches Erscheinungsbild
entsteht. Insbesondere können hierdurch mehrere Arbeitstische gruppenweise angeordnet
werden, so daß Teamarbeiten der Zahntechniker möglich sind. In bevorzugter Ausführung
ist hierbei die Rückseite des Arbeitstisches abgewinkelt ausgeführt, so daß eine Vielzahl
von variablen Gruppierungen der Arbeitstische möglich ist, ohne daß die Versorgungsleitungen
in optisch störender Weise sichtbar werden.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0012] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Arbeitstisches anhand der Zeichnung
näher erläutert und beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht eines Arbeitstisches;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen Arbeitstisch bei abgenommener Arbeitsplatte; und
- Fig. 3
- eine beispielhafte gruppenweise Anordnung mehrerer Arbeitstische.
[0013] In Fig. 1 ist eine Vorderansicht eines Arbeitstisches 1 gezeigt, der eine Arbeitsplatte
2 und ein darunter angeordnetes Untergestell 3 aufweist. Das Untergestell 3 kann auch
durch zwei Unterschränke 3a, 3b und einen dazwischen abgehängten Mittelabschnitt 3c
gebildet sein, wobei in dem hier linken Unterschrank 3b eine Absauganlage untergebracht
ist.
[0014] Neuerungsgemäß ist dabei zwischen der Arbeitsplatte 2 und dem Untergestell 3 ein
Montagerahmen 4 eingefügt, der vorzugsweise gegenüber der Grundfläche der Arbeitsplatte
2 und des Untergestells 3 eine etwas kleinere Grundfläche aufweist.
[0015] An dem Arbeitstisch 1 sind wenigstens ein Elektroanschluß 5 ( z.B. Steckdosen oder
eine Arbeitsleuchte, vgl. Fig.3), eine Druckluftvorrichtung 6, (beispielsweise in
Form einer Luftausblasdüse), eine Gasvorrichtung 7 ( z.B. in Form eines frontseitigen
Gasabsperrhahnes für einen Bunsenbrenner) und eine Absaugeinrichtung 8 (hier ein Auftisch-Absaugtrichter)
vorgesehen. Letztere dienen als Beispiele für im Laborbetrieb benötigte Arbeitsgeräte,
wobei neben der Absaugeinrichtung 8 auch noch Armstützen 9 vorgesehen sein können.
All diese Vorrichtungen mit den zugehörigen Auszug-/Rückzugvorrichtungen sind an bzw.
in dem Montagerahmen 4 angekoppelt bzw. untergebracht, der aus hochkant stehenden
Holzleisten oder auch aus Blechprofilen aufgebaut ist.
[0016] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf den Arbeitstisch 1 bei abgenommener Arbeitsplatte
2 dargestellt. Hierbei ist die Verlegung der Versorgungsleitungen 5' bis 8' für Elektrogeräte,
Druckluft, Gas und Abluft gezeigt, wobei diese zugeordneten Versorgungsleitungen jeweils
mit einem Apostroph zum entsprechenden Arbeitsgerät 5 bis 8 versehen sind. Insbesondere
ist die in dem Montagerahmen 4 mittig angeordnete Absaugleitung 8' der Absaugeinrichtung
8 ersichtlich, sowie benachbart hierzu die Teleskopauszugsführungen 9' für die Armstützen
9.
[0017] Von wesentlicher Bedeutung ist hierbei auch die an der Rückseite angeordnete Verlegung
eines Zentral-Absaugrohres 8'', das beispielsweise an der hier rechten Seite an einen
Wandanschluß 8a (vgl. Fig. 3) angekoppelt sein kann. An der hier linken Seite kann
dann die Rohrleitung 8'' zu einem sich anschließenden Arbeitstisch (vgl. Fig. 3) weitergeführt
werden, jedoch aufgrund der bevorzugt verwendeten abgewinkelten Form auch zur Rückseite
des Arbeitstisches 1 hin. Die vorteilhafte Anschlußmöglichkeit an einer Wanddose 8a
gilt auch für die anderen genannten Medien.
[0018] Hierdurch können mehrere Arbeitstischgruppen gebildet werden, beispielsweise aus
fünf Arbeitstischen 1, wie in Fig. 3 dargestellt, ohne daß die Versorgungsleitungen
5' bis 8' sowie ggf. weitere Datenleitungen zur Verknüpfung der Arbeitsgeräte 5, 6,
7 und/oder 8, insbesondere der Absauganlage beispielsweise in dem Unterschrank 3b
und eines Handschleifgerätes an einer der Steckdosen 5, in optisch ungünstiger Weise
freiliegen würden. Auch eine Verbindung der Absaugleitung 8',8''mit der Druckluftleitung
6' ist hierbei möglich, um pneumatisch arbeitende Absaugstellen-Ventile zu öffnen/
zu schließen.
[0019] Es sei darauf hingewiesen, daß die vorstehend beschriebenen Versorgungsleitungen
somit in bequemer Weise von oben innerhalb des Montagerahmens 4 auf dem Untergestell
3 montiert werden können. Je nach gewünschtem Untergestell 3 können die Montagerahmen
4 auch gesondert vormontiert werden, beispielsweise mit sämtlichen Versorgungsleitungen
5' bis 8' und dann auf das vom Kunden gewünschte Untergestell 3 aufgesetzt werden.
Abschließend wird dann die gewünschte Arbeitsplatte 2 aufgesetzt, wobei diese mit
Schnellverschlüssen oder auch als Deckel in Art einer Truhe mit rückseitigen Scharnieren
befestigt werden kann. Insbesondere kann auch die bevorzugt aus glattwandigen, handelsüblichen
Kunststoffrohren bestehende Rohrleitung 8''für die Zentralabsauganlage bereits in
dem Montagerahmen 4 vorverlegt werden, so daß dann nur noch die seitlichen oder rückseitigen,
durch Blenden 4a zugänglichen Anschlüsse 8b in Form üblicher Rohrabzweige oder Weiterverbindungen
zu anderen Arbeitstischen 1 erforderlich sind. Die Rohrabzweige 8b sind dabei im allgemeinen
in 22,5°-Abstufungen (90°, 67,5°, 45°, 22,5°) und ggf. weiteren Zwischenabstufungen
wie 30° oder 75° erhältlich, so daß strömungsgünstige Abluftleitungen erstellt werden
können.
[0020] Es sei darauf hingewiesen, daß hierbei die Arbeitsplatte 2 auf einfache Weise ausgetauscht
werden kann, beispielsweise wenn diese nach einigen Jahren beschädigt oder verschlissen
sein sollte. Entsprechendes gilt für das Untergestell 3, das ebenfalls gegenüber dem
Montagerahmen 4 in Modulbauweise je nach Kundenwunsch leicht ausgetauscht werden kann.
Ebenso kann selbstverständlich auch der Montagerahmen 4 bei einer Erweiterung komplett
vormontiert schnell ausgetauscht werden. Auch eine ggfs. vorzunehmende Reparatur an
den Versorgungsleitungen 5' bis 8' kann in einfacher Weise nach Abnehmen oder Hochschwenken
der Arbeitsplatte 2 durchgeführt werden, wobei sämtliche Leitungen 5' bis 8' mit entsprechenden
Anschlußteilen und auch die beweglichen Teile der Absaugvorrichtung 8 und/oder Armstützen
9 gut zugänglich sind, insbesondere im Vergleich zu der sonst üblichen Untertischinstallation
oder rückseitigen Montage.
1. Arbeitstisch (1), insbesondere für Zahntechniker, mit einer Arbeitsplatte (2) und
einem darunter angeordneten Untergestell (3) sowie mit mehreren zu Arbeitsgeräten
(5, 6, 7, 8) führenden Versorgungsleitungen,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens eine der Versorgungsleitungen (5', 6', 7', 8') in einem Montagerahmen (4)
zwischen der Arbeitsplatte (2) und dem Untergestell (3) angeordnet ist.
2. Arbeitstisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Montagerahmen (4) zurückgesetzte
Außenabmessungen gegenüber der Arbeitsplatte (2) und dem Untergestell (3) aufweist.
3. Arbeitstisch nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsplatte
(2) mit Schnellverschlüssen auf dem Montagerahmen (4) befestigt ist.
4. Arbeitstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Montagerahmen
(4) eine abgewinkelte Außenform aufweist.
5. Arbeitstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Montagerahmen
(4) eine Höhe von ca. 10 cm aufweist.
6. Arbeitstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Montagerahmen (4) ein Zentral-Absaugrohr (8'') für eine Zentralabsauganlage vormontiert
ist und durch rückseitige oder seitliche Blenden (4a) zugänglich ist.
7. Arbeitstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem
Montagerahmen (4) beidseitig der Absaugleitung (8') Führungen (9') für Armstützen
(9) vorgesehen sind.
8. Arbeitstisch nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Arbeitstische (1) gruppenweise verkettet sind, wobei die Versorgungsleitungen (5'
bis 8') miteinander gekoppelt sind.