[0001] Die Erfindung betrifft einen Hydroseilaufzug, umfassend eine Antriebsvorrichtung
mit einem mit einem Arbeitsfluid beaufschlagbaren Differentialzylinder zum Bewegen
einer Last, insbesondere einer eine Zuladung aufnehmenden Kabine.
[0002] Das Arbeitsprinzip bisher bekannter Hydroseilaufzüge mit Differentialzylindern ist
derart, daß an der Zylinderkolbenstange die zu bewegende Last, gegebenenfalls unter
Zwischenschaltung eines Gegengewichts, angekoppelt ist. Zum Bewegen der Last wird
in einem Arbeitsraum des Differentialzylinders, der von dem oberen Ringzylinderraum
gebildet wird, ein Arbeitsfluid unter Druck eingepreßt, um den Zylinderkolben nach
unten und damit die Last nach oben zu befördern. Für eine entgegengesetzte Bewegung
wird Arbeitsfluid aus dem Arbeitsraum abgezogen, die Bewegung erfolgt dabei allein
durch das nach unten ziehende Gewicht der Last, beispielsweise eines rucksackgeführten
Förderkorbes. Eine derartige Konstruktion zeigt aber eine Reihe von Nachteilen. Zum
einen ist die für den Betrieb erforderliche Motorleistung sehr groß, da die durch
den Arbeitsfluiddruck zu kompensierende Last weitgehend der Gesamtlast, die zu bewegen
ist, entspricht. Nachteilig ist ferner, daß mit einem Gegengewicht diese Last nur
bedingt ausgeglichen werden kann, da die Last selbst für die Abwärtsbewegung derselben
verantwortlich ist, da ein

aktiver" Bewegungsbetrieb, allein durch den Differentialzylinder gesteuert, für eine
Abwärtsbewegung nicht möglich ist. Auch die erforderliche Fluidmenge, die für eine
Bewegung des Kolbens zwischen den beiden Endpositionen erforderlich ist, ist sehr
groß, was in einer entsprechend großdimensionierten Auslegung der Anlage resultiert.
[0003] Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, einen Hydroseilaufzug anzugeben,
der insbesondere im Hinblick auf die zum Betrieb erforderliche Leistung verbessert
ist und einen sparsameren Betrieb ermöglicht.
[0004] Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Hydroseilaufzug der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß vorsehen, daß der Differentialzylinder in einem ein Fördermittel für
das Arbeitsfluid aufweisenden Fluidkreislauf eingebunden ist und zwei Arbeitsräume
aufweist, die beide in Abhängigkeit der geforderten Bewegung mit Arbeitsfluid beaufschlagbar
sind.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Hydroseilaufzug kommt also ein Zylinder zum Einsatz, bei
dem beide Arbeitsräume, nämlich der kolbenseitige Raum und der ringförmige Kolbenstangenraum
mit Fluid beaufschlagt werden. Auf diese Weise ist es mit besonderem Vorteil möglich,
in beiden Bewegungsrichtungen aktiv zu arbeiten, wobei abhängig von der geforderten
Bewegung das Fluid entsprechend dem jeweiligen Arbeitsraum zugeführt beziehungsweise
abgezogen wird. Infolge des Fluidkreislaufes ist damit ein wesentlich geringerer Leistungsbedarf
für die jeweilige Bewegung gegeben. Ein weiterer beachtlicher Vorteil liegt darin,
daß die Abwärtsbewegung der Last beim erfindungsgemäßen Aufzug ebenfalls aktiv erfolgt,
nämlich dadurch, daß in den unteren Kolbenarbeitsraum Fluid eingepreßt wird. Bedingt
hierdurch ist es vorteilhaft möglich, auch das Gegengewicht entsprechend exakter auszulegen,
da dieses in diesem Fall die gesamte Last ausgleichen kann, was ebenfalls für eine
beachtliche Reduzierung der erforderlichen Leistung von Vorteil ist.
[0006] Erfindungsgemäß kann der Fluidkreislauf ein teilgeschlossener Kreislauf sein, in
den ein Reservefluidbehälter integriert ist. Diese vorteilhafte Ausbildung ermöglicht
es, das Arbeitsfluid zwischen den beiden Arbeitsräumen lediglich umzufördern und die
jeweilige erforderliche Differenzmenge, die beim Umfördern entweder zugeführt wird,
oder aber abgeführt werden muß, in einen Reservefluidbehälter zu führen, was vorteilhaft
dazu führt, daß nur eine geringe Differenzölmenge im entsprechend klein zu dimensionierenden
Reservefluidbehälter vorhanden sein muß, denn diese beträgt maximal die sich aus den
unterschiedlichen Arbeitsraumvolumina ergebende Differenz.
[0007] Um für einen effizienten Betrieb Sorge tragen zu können, sieht die Erfindung ferner
vor, daß jedem Arbeitsraum wenigstens ein den Fluidfluß regelndes Sperrorgan vorgeschaltet
ist, wobei jeweils ein Sperrorgan als Lasthalteventil beziehungsweise Senkbremsventil
ausgebildet sein kann, dem jeweils ein separates Rückschlagventil zugeordnet sein
kann. Dabei kann zumindest ein Sperrorgan, gegebenenfalls ein Lasthalteventil beziehungsweise
Senkbremsventil in einer die beiden Arbeitsräume verbindenden Fluidleitung angeordnet
sein. In weiterer Erfindungsausgestaltung kann vorgesehen sein, daß ein weiteres Sperrorgan,
insbesondere ein 2/2-Wege-Ventil vorgesehen ist, über welches in Abhängigkeit der
Fluidförderung Arbeitsfluid in den Reservefluidbehälter führbar ist. In der Fluidleitung
zwischen dem Fördermittel und dem Reservefluidbehälter selbst kann wenigstens ein
Sperrorgan, insbesondere ein Rückschlagventil vorgesehen sein, um einen unbeabsichtigten
Fluidfluß zu verhindern.
[0008] Da durch den teilgeschlossenen Fluidkreislauf vorteilhaft lediglich ein Umfördern
des Arbeitsfluids erforderlich ist, sieht eine zweckmäßige Weiterbildung des Erfindungsgedankens
vor, daß das Fördermittel eine motorisch betriebene reversierbare Schraubenspindelpumpe
ist. Der Antrieb insbesondere dieser reversierbaren Schraubenspindelpumpe erfolgt
zweckmäßigerweise mittels eines frequenzgeregelten Elektromotors, den das Fördermittel
erfindungsgemäß umfaßt. Die Verwendung eines frequenzgeregelten Antriebs besitzt gegenüber
bekannten Hydroseilaufzügen mit konventioneller Steuerung den Vorteil, daß die im
Stand der Technik erforderliche Bypass-Steuerung nicht mehr erforderlich ist, da in
der Beschleunigungs- und Verzögerungsphase nicht mehr der überschüssige Volumenstrom
gegen Systemdruck in den Fluidtank befördert werden muß.
[0009] Um die Möglichkeit einer Eilgangschaltung zu realisieren, bei der in beiden Drehrichtungen
der Schraubenspindelpumpe bei gleicher Drehzahl die Zylinderkolbengeschwindigkeit
die gleiche ist, ist in weiterer Erfindungsausgestaltung vorgesehen, daß der Differentialzylinder
ein Übersetzungsverhältnis von 2:1 aufweist, da in diesem Fall die beim Umfördern
des Arbeitsfluids fließenden Volumenströme in einem derartigen Verhältnis zueinander
stehen, daß eine gleiche Kolbengeschwindigkeit sowohl bei Auf- als auch bei Abwärtsbewegung
ermöglicht wird.
[0010] Wie bereits beschrieben, ist der Reservefluidbehälter beim erfindungsgemäßen Hydroseilaufzug
wesentlich kleiner dimensionierbar bedingt durch die geringere Fluidmenge, die er
aufzunehmen hat. In diesem Zusammenhang sieht eine im Hinblick auf eine Optimierung
der Größe des Gesamtsystems gewählte Erfindungsalternative vor, daß die Größe des
Reservefluidbehälters in Abhängigkeit des maximalen Differenzvolumens der beiden Arbeitsräume
gewählt ist. Da der Reservefluidbehälter im Vergleich zum bekannten Stand der Technik
entsprechend klein dimensionierbar ist, kann er außerhalb des Schachtes, in dem der
Hydroseilaufzug angeordnet ist, vorgesehen sein, beispielsweise in einem entsprechenden
Schaltraum oder Steuerschrank. Selbstverständlich besteht parallel die Möglichkeit,
den Fluidbehälter auch innerhalb des Schachtes anzuordnen. Der Hydroseilaufzug selbst
ist vorteilhaft ein 1:2-Aufzug, bei dem die Bewegungsstrecke des Zylinderkolbens der
doppelten Wegstrecke der bewegten Last entspricht.
[0011] Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betrieb eines Hydroseilaufzugs mit
einem Differentialzylinder zum Bewegen einer daran gekoppelten Last, insbesondere
einer eine Zuladung aufnehmenden Kabine, wobei der Differentialzylinder mit einem
Arbeitsfluid beaufschlagt wird. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch
aus, daß der in einen ein Fördermittel für das Arbeitsfluid aufweisenden Fluidkreislauf
eingebundene Differentialzylinder zwei Arbeitsräume aufweist, die beide mit Arbeitsfluid
beaufschlagt werden, welches in Abhängigkeit der geforderten Bewegung dem jeweiligen
Arbeitsraum zugeführt beziehungsweise von dem jeweiligen Arbeitsraum abgeführt wird.
[0012] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im
nachfolgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnungen. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipskizze des erfindungsgemäßen Hydroseilaufzugs, und
- Fig. 2
- eine prinzipielle Schaltskizze des Fluidkreislaufs des erfindungsgemäßen Hydroseilaufzugs.
[0013] Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Hydroseilaufzug umfassend einen Differentialzylinder
1, an dessen Kolbenstange 2 ein Gegengewicht 3 gekoppelt ist. Dem Gegengewicht 3 ist
eine erste Umlenkrolle 4 zugeordnet, um welche ein Seil 5, das endseitig an einer
Befestigungsstelle 6 hängt, geführt ist und zu einer zweiten Umlenkrolle 7 läuft.
Das Seil 5 ist am anderen Ende an einer Befestigungsstelle 8 am Rahmen 9 einer nur
teilweise gezeigten Kabine befestigt. Diese gezeigte 1:2-Anlage ermöglicht einen Betrieb
derart, daß bei einer Bewegung der Kolbenstange 2 des Differentialzylinders 1 um eine
Strecke x der Rahmen 9 und damit die Kabine, also die Last, um eine Strecke 2x bewegt
wird. Der Diffentialzylinder 1 weist zwei Arbeitsräume auf, wie sich anhand von Fig.
2 ergibt. An jedem Arbeitsraum ist ein Fluidein- beziehungsweise -auslaß 10, 11 vorgesehen,
an den jeweils eine Zuleitung 12, 13 angeschossen ist. Die Leitungen 12, 13 stehen
mit einem Steuerblock 14 in Verbindung, dessen

Innenleben" bezüglich Fig. 2 näher erläutert wird. Wie Fig. 1 ferner zeigt, ist in
den Fluidkreislauf ferner ein Fördermittel 15 mit einer reversierbaren Schraubenspindelpumpe
16 integriert, die über einen frequenzgeregelten Elektromotor 17 angetrieben wird.
Die Regelung des Motors erfolgt über eine Frequenzregelung 18, der die Aufzugssteuerung
19 nachgeschaltet ist. Der Fluidkreislauf zeigt ferner einen Reservefluidbehälter
20, der ebenfalls über entsprechende Leitungen 21, 22 mit dem Steuerblock 14 in Verbindung
steht. Zum Bewegen der Last wird nun, abhängig von der Bewegungsrichtung, Fluid innerhalb
des Fluidkreislaufs umgefördert. Soll beispielsweise die Last angehoben werden, das
heißt, die Kolbenstange 2 muß nach unten gefahren werden, so wird Arbeitsfluid in
den oberen Arbeitsraum über den Zulauf 10 eingefördert, während gleichzeitig aus dem
unteren Arbeitsraum entsprechend Arbeitsfluid abgezogen wird. Da aus dem unteren Arbeitsraum
mehr Fluid abläuft, als oben zuzuführen ist, bedingt durch die unterschiedlich großen
Differenzvolumina, wird das überschüssige Arbeitsfluid dem Reservebehälter 20 zugeführt.
Im umgekehrten Fall wird dem unteren Arbeitsraum das Arbeitsfluid zugeführt, um den
Kolben nach oben zu bewegen, wobei zu aus dem oberen Arbeitsraum abfließende Fluid
und zusätzlich die Differenzmenge aus dem Reservefluidbehälter 20 eingepreßt wird.
[0014] Die genaue Arbeitsweise ergibt sich aus Fig. 2. Gezeigt ist links der Differentialzylinder
1 mit seiner Kolbenstange 2. Zu entnehmen sind ferner die beiden Arbeitsräume 23 (oberer,
ringförmiger Arbeitsraum) und 24 (unterer Arbeitsraum). Die dicke strichpunktierte
Linie A gibt dabei die Trennung zwischen dem den Hydroseilaufzug beinhaltenden Schacht
und dem Schaltschrank aus Fig. 1 wieder. Wie Fig. 2 zu entnehmen ist, ist in die Zuleitung
13 zum unteren Arbeitsraum 24 ein erstes Lasthalteventil 25 und ein diesem zugeordnetes
Rückschlagventil 26 geschaltet. Der Zuleitung 12 zum oberen Arbeitsraum 23 ist in
eine Verbindungsleitung 27 zwischen den beiden Fluidleitungen 12, 13 ein zweites Lasthalteventil
28 und, in Verlängerung der Zuleitung 12, ein diesem zugeordnetes Rückschlagventil
29 vorgeschaltet. Gezeigt ist ferner der Reservefluidbehälter 20, dem zwei Rückschlagventile
30, 31 zugeordnet sind. Ferner ist die reversierbare Schraubenspindelpumpe 16 und
ihr frequenzgeregelter Elektromotor 17 zu entnehmen.
[0015] Durch die Rückschlagventile 26, 29 und das Lasthalteventil 28 wird der Aufzug lecagefrei
im abgeschalteten Zustand gehalten. Die Lasthalteventile 25 und 28 dienen dazu, den
Differentialzylinder sanft und ohne Druckspitzen beziehungsweise Druckschwankungen
zu beschleunigen oder zu verzögern. Diese Lasthalteventile 25, 28 werden durch den
Rücklaufdruck, den Vorlaufdruck und entsprechend dem Ansteuerverhältnis geregelt.
Sie selbst haben keinen Einfluß auf die Zylindergeschwindigkeit. Soll nun beispielsweise
die Kolbenstange 2 abgesenkt werden, wird vom Arbeitsraum 24 das Arbeitsfluid über
das Lasthalteventil 25 mittels der Schraubenspindelpumpe 16 abgesaugt und über das
Rückschlagventil 29 dem oberen Arbeitsraum 23 zugeführt. Das Lasthalteventil 28 ist
in diesem Fall gesperrt. Da bei einer 2:1-Auslegung des Differentialzylinders 1 dem
oberen Arbeitsraum 23 nur die Hälfte an Arbeitsfluid zuzuführen ist, fließt die andere
Hälfte des von der Schraubenspindelpumpe 16 angesaugten Volumens über ein 2/2-Wege-Ventil
32 in den Reservefluidbehälter 20. Das Ventil 32 kann elektrisch oder über eine gestrichelt
dargestellte Steuerleitung 33 hydraulisch angesteuert werden. Der Vorlaufvolumenstrom
zum Arbeitsraum 23 wird durch die Frequenzregelung des Elektromotors 17 bestimmt,
da entsprechend der Frequenz am Motor 17 eine Drehzahl eingestellt wird, aus der sich
der jeweilige von der Pumpe 16 geförderte Volumenstrom ergibt.
[0016] Im umgekehrten Betrieb, wenn also die Kolbenstange angehoben werden soll, wird wiederum
über die reversierbare Schraubenspindelpumpe 16 das Arbeitsfluid umgefördert, wobei
in diesem Fall vom Arbeitsraum 23 austretendes Fluid über das Lasthalteventil 28 und
das Rückschlagventil 26 direkt in den Arbeitsraum 24 gefördert wird. Die erforderliche
Differenzmenge wird in diesem Fall über das Rückschlagventil 31 von der Pumpe 16 aus
dem Reservefluidbehälter 20 angesaugt. Das Rückschlagventil 31 dient hier als Nachsaugventil.
[0017] Aus Fig. 2 ergibt sich auch, daß bei einem Übersetzungsverhältnis von 2:1 des Differentialzylinders
eine Eilgangschaltung möglich ist. Diese wird durch das Lasthalteventil 28 in der
Verbindungsleitung 27 zwischen den beiden Arbeitsräumen 23 und 24 ermöglicht. Wird
Arbeitsfluid vom Arbeitsraum 23 in den Vorlauf des Arbeitsraums 24 gefördert, ist
in diesem Fall bei einem Übersetzungsverhältnis von 2:1 der ablaufende Volumenstrom
des Arbeitsraums 23 gleich dem Pumpenförderstrom, da der Ablaufstrom genau der Hälfte
des zuzuführenden Fluidvolumens entspricht, folglich also die andere Hälfte von der
Pumpe 16 geliefert werden muß. Der Zylinder wird mit dem erforderlichen doppelten
Volumenstrom an der Zylinderkolbenseite versorgt und ermöglicht so die gleiche Kolbengeschwindigkeit
bei gleichem Pumpenförderstrom, wie bei umgekehrter Fluidförderrichtung, also bei
umgekehrter Zylinderbewegungsrichtung. Fig. 2 zeigt schließlich noch zwei weitere
Ventile 34, 35, die beide als Sicherungsventile dienen.
[0018] Die sich aus dem erfindinngsgemäßen Aufbau ergebenden Vorteile sowohl im Hinblick
auf die Leistung als auch die erforderliche Fluidmenge ergeben sich aus der nachfolgenden
Tabelle. Gegenübergestellt ist einmal ein gewöhnlicher Hydraulikaufzug in 1:2-Auslegung
und zwei erfindungsgemäße

Energiesparaufzüge" mit unterschiedlichen Förderhöhen und damit verschiedenen Differentialzylindern.
Wie aus der Tabelle ersichtlich, beträgt die Motorleistung beim bekannten Aufzug 28
Kilowatt, wohingegen die erforderliche Leistung bei den erfindinngsgemäßen Hydraulikaufzügen
auf 5,5 Kilowatt sinkt. Dies allein bedingt durch die beidseitige Druckbeaufschlagung
der Arbeitsräume. Auch die Verlustleistung ist beachtlich niedriger als bei bisher
bekannten Aufzügen. Wie der Tabelle ferner zu entnehmen ist, beträgt auch die erforderliche
Ölmenge verglichen mit dem bisher bekannten Aufzug nur einen Bruchteil, wofür hier
jeweils die vom Reservefluidbehälter aufzunehmende Maximalmenge angegeben ist. Auch
die Volumenströme bei den erfindungsgemäßen Hydraulikaufzügen sind beachtlich geringer.
Angegeben sind ferner die jeweils wirkenden Zylinderdrucke, wobei für die erfindungsgemäßen
Differentialzylinder die jeweiligen Arbeitsraumdrucke (1. Wert für den kolbenseitigen
Arbeitsraum, 2. Wert für den ringflächenseitigen Arbeitsraum) exemplarisch aufgeführt
sind.
|
Hydraulik Aufzug 1:2 |
Hydraulik LZZ70/50 Energiesparaufzug |
Hydraulik LZZ85/70 Energiesparaufzug |
Tragkraft (kg) |
630 |
630 |
630 |
Geschwindigkeit (m/s) |
1,0 |
1,0 |
1,0 |
Förderhöhe (m) |
20 |
12 |
21 |
Motorleistung |
28 |
5,5 |
5,5 |
Beharrungsleistung |
20,2 |
5,3 |
6,3 |
Beschleunigungsleistung |
0,53 |
0,71 |
0,72 |
Verlustleistung Σ (kW) |
4,1 |
1,8 |
2,8 |
Ölmenge (l) |
785 |
62 |
111 |
Gewicht Antrieb (kg) im Schacht |
550 |
240 |
460 |
Geräuschpegel [dB(A)] im Schacht |
55 |
55 |
55 |
Druck (bar) |
36,5 |
21/41 |
17/33 |
Volumenstrom (l/min) |
331 |
115 |
170 |
1. Hydroseilaufzug, umfassend eine Antriebsvorrichtung mit einem mit einem Arbeitsfluid
beaufschlagbaren Differentialzylinder zum Bewegen einer Last, insbesondere einer eine
Zuladung aufnehmenden Kabine, dadurch gekennzeichnet, daß der Differentialzylinder
(1) in einen ein Fördermittel (15) für das Arbeitsfluid aufweisenden Fluidkreislauf
eingebunden ist und zwei Arbeitsräume (23, 24) aufweist, die beide in Abhängigkeit
der geforderten Bewegung mit Arbeitsfluid beaufschlagbar sind.
2. Hydroseilaufzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Fluidkreislauf ein
teilgeschlossener Kreislauf ist, in den ein Reservefluidbehälter (20) integriert ist.
3. Hydroseilaufzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Arbeitsraum
(23, 24) wenigstens ein den Fluidfluß regelndes Sperrorgan vorgeschaltet ist.
4. Hydroseilaufzug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Sperrorgan
als Lasthalteventil (25, 28) bzw. Senkbremsventil ausgebildet ist, dem jeweils ein
separates Rückschlagventil (26, 29) zugeordnet ist.
5. Hydroseilaufzug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Sperrorgan,
gegebenenfalls ein Lasthalteventil (28) bzw. Senkbremsventil in einer die beiden Arbeitsräume
(23, 24) verbindenden Fluidleitung (27) angeordnet ist.
6. Hydroseilaufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
ein weiters Sperrorgan, insbesondere ein 2/2-Wege-Ventil (32) vorgesehen ist, über
welches in Abhängigkeit der Fluidförderung Arbeitsfluid in den Reservefluidbehälter
(20) führbar ist.
7. Hydroseilaufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Fluidleitung zwischen dem Fördermittel und dem Reservefluidbehälter wenigstens
ein Sperrorgan, insbesondere ein Rückschlagventil (31) vorgesehen ist.
8. Hydroseilaufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fördermittel (15) eine motorisch betrieben reversierbare Schraubenspindelpumpe
(16) ist.
9. Hydroseilaufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Fördermittel (15) einen frequenzgeregelten Elektromotor (17) umfaßt.
10. Hydroseilaufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Differentialzylinder (1) ein Übersetzungsverhältnis von 2:1 aufweist.
11. Hydroseilaufzug nach einem der Ansprüchen 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Größe des Reservefluidbehälter (20) in Abhängigkeit des maximalen Differenzvolumens
der beiden Arbeitsräume (23, 24) gewählt ist.
12. Hydroseilaufzug nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Reservefluidbehälter außerhalb des Schachtes, in dem der Hydroseilaufzug angeordnet
ist, vorgesehen ist.
13. Hydroseilaufzug nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hydroseilaufzug ein 1:2 - Aufzug ist.
14. Verfahren zum Betrieb eines Hydroseilaufzugs mit einem Differentialzylinder zum Bewegen
einer daran gekoppelten Last, insbesondere einer eine Zuladung aufnehmenden Kabine,
wobei der Differentialzylinder mit einem Arbeitsfluids beaufschlagt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß der in einen ein Fördermittel für das Arbeitsfluid aufweisenden
Fluidkreislauf eingebundene Differentialzylinder zwei Arbeitsräume aufweist, die beide
mit Arbeitsfluid beaufschlagt werden, welches in Abhängigkeit der geforderten Bewegung
dem jeweiligen Arbeitsraum zugeführt bzw. von dem jeweiligen Arbeitsraum abgeführt
wird.