(19)
(11) EP 0 870 997 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.10.1998  Patentblatt  1998/42

(21) Anmeldenummer: 98104431.6

(22) Anmeldetag:  12.03.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F24H 9/12, F24H 9/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 10.04.1997 DE 19714779

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Kroell, Ulrich
    72654 Neckartenzlingen (DE)
  • Weber, Wolfgang
    73249 Wenau (DE)
  • Blank, Peter
    73119 Zell (DE)
  • Schmuker, Franz
    73117 Wangen (DE)
  • Oehrlein, Manfred
    73249 Wernau (DE)
  • Porzer, Volker
    73230 Kirchheim (DE)
  • Frieling, Thomas-Eckart
    70180 Stuttgart (DE)

   


(54) Anschlussvorrichtung für ein Wandheizgerät


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Anschlußvorrichtung für ein Wandheizgerät, mit einer an der Wand befestigbaren Montageplatte, die mit bau- und geräteseitigen Anschlüssen insbesondere für Wasser und Gas versehen ist und an der ferner Auflageflächen für das Heizgerät, sowie Führungsansätze zum lagerichtigen Heranführen des Heizgerätes an die geräteseitigen Anschlüsse der Montageplatte gebildet sind.
Es wird vorgeschlagen, daß Führungsansätze (36, 38, 40, 42) an der Vorderseite der Montageplatte sich waagerecht erstreckend angeordnet und so bemessen sind, daß das Heizgerät von vorn auf die Auflageflächen (26) der Montageplatte aufschiebbar ist und dabei auf diesen bereits aufliegt, wenn die Führungsansätze (36, 38, 40, 42) wirksam werden. Dadurch wird die Montage des Heizgerätes erleichtert und ein Putzausgleich, beispielsweise bis zu 35 mm, ermöglicht.




Beschreibung

Stand der Technik



[0001] Die Erfindung geht aus von einer Anschlußvorrichtung nach der Gattung des Hauptanspruchs. Anschlußvorrichtungen dieser Gattung bilden eine vorab an der Wand befestigbare und mit den bauseitigen Anschlüssen verbindbare Baueinheit, die durch das Vorhandensein ihrer Auflageflächen die Installation des Heizgerätes erleichtert. Wenn an den Anschlüssen der Montageplatte auch Absperr- bzw. Umstellventile vorgesehen sind, kann die bauseitige Installation vor der Montage des Heizgerätes geprüft und fertiggestellt werden. Bei einer bekannten Ausführung einer Anschlußvorrichtung der gattungsmäßigen Art ist die Montageplatte mit nach oben abstehenden Führungsansätzen und nach oben gerichteten geräteseitigen Anschlüssen für Wasser und Gas versehen und daher so ausgebildet, daß das Heizgerät von oben her auf die Montageplatte aufzusetzen ist. Dabei kommen die Führunsansätze bereits in Eingriff mit Gegenschultern am Heizgerät, bevor dieses auf der Auflagefläche der Montageplatte zur Anlage kommt. Das erschwert die Arbeit des Installateurs, weil bei der Ausrichtung des Heizgerätes gegenüber den Führungsansätzen an der Montageplatte das volle Gewicht des Heizgerätes getragen werden muß.

Vorteile der Erfindung



[0002] Die erfindungsgemäße Anordnung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß der Installateur beim lagerichtigen Heranführen des Heizgerätes an die geräteseitigen Anschlüsse der Montageplatte schon ganz oder zumindest weitgehend vom Gewicht des Heizgerätes entlastet ist, wodurch auch bei größeren Heizgeräten eine Einmannmontage ermöglicht wird.

[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Merkmale sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Anordnung nach dem Hauptanspruch möglich.

[0004] Zur weiteren Montageerleichterung wird vorgeschlagen, daß die Auflageflächen an der Montageplatte sich von deren Wandseite soweit nach vorn erstrecken, daß vorzugsweise im Zusammenwirken mit im Abstand über den Auflageflächen angeordneten Gegenhaltern das aufgeschobene Heizgerät unkippbar gehalten ist, wenn die Anschlüsse am Heizgerät an die geräteseitigen Anschlüsse der Montageplatte herangeführt sind.

[0005] Bei der bekannten Ausführung der Montageplatte nimmt das aufgesetzte Heizgerät einen unveränderbaren Abstand zu den der Wand zugekehrten Befestigungsflächen der Montageplatte ein. Dadurch ergibt sich bei Unterputzinstallation das Problem, daß der Abstand zwischen der Putzoberfläche und den Führungsansätzen der Montageplatte abhängig von der Putzdicke ist. Daher muß gegebenenfalls entweder ein mehr oder weniger breiter Spalt zwischen Putzoberfläche und dem Heizgerät in Kauf genommen werden, oder die Abstandsmaße der Montageplatte müssen auf die Putzdicke abgestimmt werden. Dieses Problem tritt nicht auf, wenn erfindungsgemäß die Führungsansätze an der Montageplatte durch deren wasserführende Anschlußstutzen selbst gebildet sind, die beim Aufschieben des Heizgerätes teleskopartig in bzw. über entsprechend ausgebildete Anschlußelemente des Heizgerätes greifen. Die wasserführenden Verbindungen zwischen Montageplatte und Heizgerät können zweckmäßig durch O-Ringe abgedichtet sein, die auf den Anschlußstutzen der Montageplatte oder des Heizgerätes aufgespannt sind und an den Innenwänden der Gegenstutzen zur Anlage kommen.

[0006] Die Gasverbindung zwischen den Teilen kann zweckmäßig durch eine Schneidringverschraubung hergestellt sein. Es wird vorgeschlagen, daß die geräteseitigen Anschlußstutzen der Montageplatte in Achsrichtung so bemessen und auf die korrespondierenden Anschlüsse des Heizgerätes abgestimmt sind, daß erst die Anschlußelemente der Gasleitung und erst danach die Anschlußelemente der Wasserführungen miteinander in Eingriff kommen.

[0007] Eine einfache und fertigungsgerechte Ausführung der Montageplatte ergibt sich, wenn ihr tragendes Bauelement ein einstückig geformtes Blechteil ist, das einen die Anschlüsse und gegebenenfalls weitere Funktionselemente tragenden mittleren Stegteil und zwei einstückig damit verbundene, mit den Auflageflächen und Gegenhaltern versehene, an der Wand befestigbare Konsolteile hat, die das Stegteil im Abstand von der Wand halten.

[0008] An dem tragenden Blechteil können außer den bau- und geräteseitigen Anschlüssen weitere Funktionselemente befestigt sein, wie Absperr- und Umstellventile, Drosseln, Entleerungshähne oder ein Bypaß zwischen den Heizwasseranschlüssen. Der Abstand des die Anschlüsse und Funktionselemente tragenden Stegteils der Montageplatte von deren Befestigungsflächen kann so gewählt sein, daß sich ein das Arbeiten des Installateurs erleichternder Freiraum ergibt.

[0009] Die Montageplatte kann so ausgebildet sein, daß sie unmittelbar an der Wand befestigt werden kann. Zu diesem Zweck können ihre beiden seitlichen Konsolteile mit abgewinkelten Randbereichen versehen sein, in denen mehrere Befestigungslöcher vorgesehen sind. Ferner können Distanz- bzw. Unterputzwinkel zur Überbrückung der minimal üblichen Putzdicke vorgesehen sein, die an den seitlichen Konsolteilen befestigbar sind. Zusätzlich zur Montageplatte und gegebenenfalls fest mit ihr verbunden kann ein die gesamte Gerätefläche umspannender Rahmen als Anschlag für das Heizgerät vorgesehen sein, der unmittelbar an der Wand befestigbar ist und das Heizgerät immer auf dem gleichen Abstand zu den bauseitigen Anschlüssen hält.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels



[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Draufsicht auf eine Montageplatte mit einzelnen Teilen im Schnitt, Figur 2 die Vorderansicht der Montageplatte nach Figur 1, ebenfalls mit einzelnen Teilen im Schnitt, Figur 3 das Traggestell der Montageplatte nach Schnitt III/III in Figur 2 und Figur 4 einen Schnitt nach der Linie IV/IV in Figur 2.

[0011] Die Montageplatte hat ein aus Blech geformtes Traggestell, das einen querliegenden Stegteil 10 und an den Seiten zwei rechtwinklig dazu angeordnete Konsolteile 12, 14 hat. An den mauerseitigen Enden haben die Konsolteile 12, 14 abgewinkelte Randleisten 16, an denen Je ein Montageblech 18 befestigt ist. Die Montagebleche 18 sind um ein der minimal üblichen Putzdicke entsprechendes abgekröpft und mit Löchern 20 für Befestigungsschrauben versehen.

[0012] Die Konsolteile 12, 14 haben ein L-förmiges Querschnittsprofil mit einem senkrecht stehenden Profilschenkel 22 und einen waagerechten Profilschenkel 24, der eine Auflagefläche 26 für das zu installierende Heizgerät bildet. Der Stegteil 10 der Montageplatte hat ebenfalls einen waagerechten Profilschenkel 28, der in der gleichen Ebene wie der Profilschenkel 24 der Konsolteile 12, 14 liegt und einstückig mit diesen verbunden ist. An dem waagerechten Profilschenkel 28 sind ein nach unten gerichteter Profilschenkel 30 und ein nach oben stehender Profilschenkel 32 einstückig angeformt. Die senkrechten Profilschenkel 22 der Konsolteile 12, 14 sind im mauerseitigen Bereich nach oben hochgezogen und dort mit Schlitzen 34 versehen, die über den Auflageflächen 26 liegen und sich parallel zu diesen erstrecken. Die über den Schlitzen 34 liegenden Bereiche 35 der Konsolteile 12, 14 dienen als Gegenhalter bzw. Kippsicherung für das auf den Auflageflächen 26 stehende Heizgerät.

[0013] Am Stegteil 10 sind nach vorne abstehende, achsparallel zu den Auflageflächen 26 der Konsolteile 12, 14 gerichtete Anschlußstutzen 36, 38 für die Heizungswasser führenden Leitungen im Heizgerät, sowie ein Anschlußstutzen 40 für die Kaltwasserzufuhr zum Heizgerät und ein Anschlußstutzen 42 für die Warmwasserleitung des Heizgerätes befestigt. Sämtliche Anschlußstutzen 36, 38, 40, 42 tragen außen einen Dichtring 44 und sind vor der Montage des Heizgerätes durch aufgesteckte Kappen 46 vor Beschädigung bei der Installation der Montageplatte geschützt.

[0014] Die Anschlußstutzen 36, 38 sind je über ein Dreiwegeventil 48 bzw. 50 mit einem in der Zeichnung durch das Ventil verdeckten Anschlußstutzen verbunden, der am unteren Profilschenkel 30 des Stegteils 10, der bauseitigen Installation zugekehrt, befestigt ist. Jedes Dreiwegeventil 48, 50 ist über einen Drehgriff 52 so einstellbar, daß seine beiden Anschlüsse entweder miteinander oder einzeln mit einem Auslaß 54 am Ventil verbunden sind. Die beiden Anschlußstutzen 36, 38 sind ferner über einen Bypaß 56 miteinander verbunden, indem eine verstellbare Drossel 58 eingebaut ist.

[0015] Der Anschlußstutzen 40 für die Kaltwasserführung ist ebenfalls über ein Dreiwegeventil 60 mit einem von der Rückseite des Stegteils 10 abstehenden, bauseitigen Anschlußstutzen 62 verbunden. Auch das Dreiwegeventil 60 ist so einstellbar, daß entweder beide Anschlüsse miteinander oder einzeln mit einem Auslaß 64 verbunden sind. Der Anschlußstutzen 42 ist mit einem verdeckt liegenden, bauseitig am Stegteil 10 befestigten Anschlußstutzen über eine Rohrleitung 66 verbunden, die eine durch einen Stopfen 68 verschließbare Öffnung hat.

[0016] Außer den wasserführenden Anschlußstutzen ist am Stegteil 10 eine mehrteilige Armatur 70 für den Gasanschluß des Heizgerätes befestigt. Diese hat einen den Profilschenkel 30 des Stegteils 10 durchsetzenden Rohrkörper 72, der über eine drehbar, aber axial nicht verschiebbar im Profilschenkel 30 gelagerte Rändelmutter 74 in Achsrichtung verstellt werden kann. Der Rohrkörper 72 ist bauseitig mit einem Anschluß 76 für einen Gashahn versehen und geräteseitig für eine Schneidringverschraubung 78 mit einem passend einführbaren Gasrohr am Heizgerät ausgebildet.

[0017] Nach der Befestigung der Montageplatte an der Wand wird das Anschließen an die Wandinstallation dadurch erleichtert, daß zwischen dem die Anschlußelemente tragenden Stegteil 10 und der Wand ein definierter Installationsraum vorhanden ist. Die Verbindung kann mit handelsüblichen Verschraubungen, durch Löten oder über flexibles Schlauchzubehör erfolgen. Das Vorhandensein des Installationsraumes ist besonders vorteilhaft, wenn bei einem Gerätetausch die Anschlüsse am neuen Heizgerät und an der dazugehörigen Montageplatte mit der auf das alte Heizgerät abgestimmten Anordnung der bauseitigen Anschlüsse nicht korrespondieren. Nach der Installation der Montageplatte kann die Heizungsanlage mit Wasser gefüllt und auf Dichtheit geprüft werden. Die Verschiebbarkeit der Gasarmatur 70 an der Montageplatte erleichtert den Anschluß der Gasleitung und des Gas-Absperrhahn.

[0018] Bei der Montage des Heizgerätes wird dieses von vorn auf die Auflageflächen 26 der Konsolteile 12, 14 aufgeschoben, wobei diese das Heizgerät seitlich führen und nach unten abstützen. Die Auflageflächen 26 und die Schlitze 34 sind so lang bemessen, daß das Heizgerät bereits kippsicher auf der Montageplatte aufliegt, wenn die Anschlüsse für Wasser und Gas an der Montageplatte und am Heizgerät aneinander herangeführt sind. Die beiderseitigen Anschlüsse sind nun so bemessen, daß zuerst das Gasrohr am Heizgerät in die Gasarmatur 70 eintritt und sich erst danach die wasserführenden Anschlußstutzen 36, 38, 40, 42 der Montageplatte teleskopartig und abgedichtet in die korrespondierenden Anschlußelemente des Heizgerätes schieben. Dabei ist der Installateur vom Gewicht des Heizgerätes entlastet, so daß auch eine Einmannmontage möglich ist. Das Heizgerät kann bis zur Anlage an der Putzoberfläche der Wand vorgeschoben werden, wodurch unterschiedliche Putzstärken, beispielsweise bis zu 35 mm ausgeglichen werden. Durch die Anordnung der Dreiwegeventile ist eine getrennte Entleerung von Anlage und Heizgerät möglich.


Ansprüche

1. Anschlußvorrichtung für ein Wandheizgerät, mit einer an der Wand befestigbaren Montageplatte, die mit bau- und geräteseitigen Anschlüssen insbesondere für Wasser und Gas versehen ist und an der ferner Auflageflächen für das Heizgerät, sowie Führungsansätze zum lagerichtigen Heranführen des Heizgerätes an die geräteseitigen Anschlüsse der Montageplatte gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsansätze (36, 38, 40, 42) an der Vorderseite der Montageplatte sich waagerecht erstreckend angeordnet und so bemessen sind, daß das Heizgerät von vorn auf die Auflageflächen (26) der Montageplatte aufschiebbar ist und dabei auf diesen bereits aufliegt, wenn die Führungsansätze (36, 38, 40, 42) wirksam werden.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflageflächen (26) an der Montageplatte sich von deren Wandseite soweit nach vorn erstrecken, daß vorzugsweise im Zusammenwirken mit im Abstand über den Auflageflächen (26) angeordneten Gegenhaltern (35), das aufgeschobene Heizgerät unkippbar gehalten ist, wenn die Anschlüsse am Heizgerät an die geräteseitigen Anschlüsse (36, 38, 40, 42, 70) der Montageplatte herangeführt sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß Führungsansätze an der Montageplatte durch deren wasserführenden Anschlußstutzen (36, 38, 40, 42) selbst gebildet sind, die beim Aufschieben des Heizgerätes teleskopartig in bzw. über entsprechend ausgebildete Anschlußelemente des Heizgerätes greifen.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die geräteseitigen Anschlußstutzen (36, 38, 40, 42, 70) der Montageplatte in Achsrichtung zu bemessen und auf die korrespondierenden Anschlüsse des Heizgerätes abgestimmt sind, daß erst die Anschlußelemente einer Gasleitung und danach die Anschlußelemente der Wasserführungen miteinander in Eingriff kommen.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß das tragende Bauelement der Montageplatte ein Blechteil ist, das einen die Anschlüsse und gegebenenfalls weitere Funktionselemente tragenden mittleren Stegteil (10) und zwei einstückig damit verbundene, mit den Auflageflächen (26) und Gegenhaltern (35) versehene, an der Wand befestigbare Konsolteile (12, 14) hat, die das Stegteil (10) im Abstand von der Wand halten.
 




Zeichnung