[0001] Die Erfindung betrifft ein farbfotografisches Silberhalogenidmaterial mit verbesserten
Eigenschaften.
[0002] Die Anforderungen der Praxis an EOP-Fänger (Abfangreagenzien für das Entwickleroxidationsprodukt)
in farbfotografischen Silberhalogenidmaterialien (Colorfilm und Colorpapier) sind
a.) hohe Wirksamkeit, d.h. wirksame Vermeidung unerwünschter Mitkupplung,
b.) große Lagerstabilität, d.h. Vermeidung von Wirkungsverlusten durch Oxidation vor
der Verarbeitung;
c.) keine Beeinträchtigung der Bildstabilität, d.h. bei Film z.B. Vermeidung der Nachkupplung,
bei Papier z.B. Stabilität der Farbstoffe gegen Feuchte, Wärme und Licht.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgaben werden sogenannte Weißkuppler oder redoxaktive Verbindungen
eingesetzt. Dabei handelt es sich üblicherweise um Pyrazolonkuppler mit einer Methylgruppe
in der Kupplungsstelle bzw. um diffusionsfeste Hydrochinone, Disulfonamidophenole
und N-Aryl-N'-acylhydrazine. Diese Verbindungen können aber die Anforderungen der
Praxis, wie sie vorstehend beschrieben sind, nicht ausreichend erfüllen.
[0004] Es wurde nun gefunden, daß sich mit bestimmten Benzofuranonen überraschende Verbesserungen
erzielen lassen.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist daher ein farbfotografisches Sillberhalogenidmaterial
mit einem Träger und wenigstens einer lichtempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht,
das in wenigstens einer Schicht wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel
(I) enthält:

worin
- R1
- Wasserstoff, Alkyl oder Acyl,
- R2, R3
- unabhängig voneinander Alkyl, Cycloalkyl, Alkenyl, Aryl, Halogen, OR4, SR5, NR6R7, Nitro, Cyano, SO2R8, COOR9, COR10 oder Hetaryl,
- R4, R5, R9
- unabhängig voneinander Alkyl, Cycloalkyl, Alkenyl, Aryl oder Hetaryl,
- R6, R7
- unabhängig voneinander H, R4, COR10, COOR9, SO2R8 ,
- R8, R10
- unabhängig voneinander Alkyl, Cycloalkyl, Alkenyl, Aryl, Hetaryl oder NR6R7,
- n, m 0, 1, 2, 3 oder 4
- bedeuten oder 2 Reste R2 bzw. R3 jeweils einen ankondensierten carbo- oder heterocyclischen Ring bedeuten können oder
die Verbindung der Formel I über einen der Reste R1, R2 oder R3 an eine Polymerkette gebunden ist. Bevorzugt befindet sich mindestens einer der Reste
R2 und R3 in para-Stellung zum phenolischen Sauerstoff.
[0006] Acylreste R
1 können Reste einer aromatischen oder aliphatischen Carbon-, Carbamin-, Kohlen,- Sulfon-,
Sulfin- oder Phosphorsäure sein.
[0007] Der Einbau in eine Polymerkette kann über eine ungesättigte Gruppe erfolgen, beispielsweise
eine Styrol-, Acrylsäure- oder Methacrylsäuregruppe. Ein geeignetes Monomer ist beispielsweise

[0008] Weiterhin kann die Verbindung der Formel I an ein Polymer über eine polymeranaloge
Reaktion erfolgen. Z.B. kann die folgende Verbindung

an ein Polymer gebunden werden:

[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist R
2 gleich R
3 und n gleich m.
[0010] Bevorzugt bedeuten R
1 Wasserstoff oder Acyl, R
2 und R
3 Alkyl, wobei die Summe der C-Atome in den Alkylresten R
2 und R
3 ≥ 8 ist. Bevorzugte Acylreste sind die Reste aromatischer und aliphatischer Carbonsäuren.
[0011] Beispiele für Verbindungen der Formel (I), in denen R
1 Wasserstoff ist, sind:

[0012] Die Position der Substituenten bezieht sich auf den Sauerstoff. Die Position 3 ist
para-ständig zur 2. Ringverknüpfung.
Herstellung der Verbindung I-4
[0014] Zu einer Mischung aus 500 ml Eisessig und 90 ml konz. Schwefelsäure werden bei Raumtemperatur
24,4 ml einer wässrigen, 50 gew.-%igen Oxoessigsäure und danach 91,7 g 4 -(1,1,3,3-Tetramethyl-butyl)-phenol
zugegeben.
Nach Rühren über Nacht wird der entstandene Niederschlag abgesaugt, mit Eisessig und
danach mit Wasser gewaschen.
Nach Trocknung werden 81,1 g (90 % d. Th.) der Verbindung I-4 mit dem Schmelzpunkt
125 bis 127°C erhalten.
[0015] In entsprechender Weise werden auch die übrigen genannten Verbindung erhalten. Bei
herabgesetzter Reaktivität der phenolischen Komponente können verschärfte Reaktionsbedingungen
erforderlich werden z.B. durch Erhöhung der Temperatur, Erhöhung der Konzentration
an Schwefelsäure Durchführung in der Schmelze etc. Weiterhin kann die Schwefelsäure
ganz oder teilweise durch andere Säuren ersetzt werden, z.B. durch p-Toluolsulfonsäure,
Methansulfonsäure, Phosphorsäure, Polyphosphorsäure, Phthalsäure, Trifluoressigsäure,
Borsäure u. dgl. .
[0016] Verbindungen der Formel I, in denen R
1 ein Acylrest bedeutet, können aus den entsprechenden Hydroxylverbindungen durch Umsetzung
mit Säurechloriden oder Säureanhydriden hergestellt werden.
[0017] Die Verbindungen der Formel (I) werden bevorzugt in einer Menge von 5 bis 1000 mg/m
2, insbesondere 10 bis 500 mg/m
2 eingesetzt.
[0018] Die Verbindungen der Formel (I) können auch als Salz (Phenolat) vorliegen; als Kationen
eignen sich Metallkationen und Ammoniumionen, insbesondere Alkalimetallionen und Trialkyl-
oder Tetraalkylammoniumionen.
[0019] Beispiele für farbfotografische Materialien sind Farbnegativfilme, Farbumkehrfilme,
Farbpositivfilme, farbfotografisches Papier, farbumkehrfotografisches Papier, farbempfindliche
Materialien für das Farbdiffusionstransfer-Verfahren oder das Silberfarbbleich-Verfahren.
[0020] Die fotografischen Materialien bestehen aus einem Träger, auf den wenigstens eine
lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht aufgebracht ist. Als Träger eignen
sich insbesondere dünne Filme und Folien. Eine Übersicht über Trägermaterialien und
auf deren Vorder- und Rückseite aufgetragene Hilfsschichten ist in Research Disclosure
37254, Teil 1 (1995), S. 285 dargestellt.
[0021] Die farbfotografischen Materialien enthalten üblicherweise mindestens je eine rotempfindliche,
grünempfindliche und blauempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht sowie gegebenenfalls
Zwischenschichten und Schutzschichten.
[0022] Je nach Art des fotografischen Materials können diese Schichten unterschiedlich angeordnet
sein. Dies sei für die wichtigsten Produkte dargestellt:
[0023] Farbfotografische Filme wie Colornegativfilme und Colorumkehrfilme weisen in der
nachfolgend angegebenen Reihenfolge auf dem Träger 2 oder 3 rotempfindliche, blaugrünkuppelnde
Silberhalogenidemulsionsschichten, 2 oder 3 grünempfindliche, purpurkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten
und 2 oder 3 blauempfindliche, gelbkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschichten auf.
Die Schichten gleicher spektraler Empfindlichkeit unterscheiden sich in ihrer fotografischen
Empfindlichkeit, wobei die weniger empfindlichen Teilschichten in der Regel näher
zum Träger angeordnet sind als die höher empfindlichen Teilschichten.
[0024] Zwischen den grünempfindlichen und blauempfindlichen Schichten ist üblicherweise
eine Gelbfilterschicht angebracht, die blaues Licht daran hindert, in die darunter
liegenden Schichten zu gelangen.
[0025] Die Möglichkeiten der unterschiedlichen Schichtanordnungen und ihre Auswirkungen
auf die fotografischen Eigenschaften werden in J. Inf. Rec. Mats., 1994, Vol. 22,
Seiten 183 - 193 beschrieben.
[0026] Farbfotografisches Papier, das in der Regel wesentlich weniger lichtempfindlich ist
als ein farbfotografischer Film, weist in der nachfolgend angegebenen Reihenfolge
auf dem Träger üblicherweise je eine blauempfindliche, gelbkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschicht,
eine grünempfindliche, purpurkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschicht und eine rotempfindliche,
blaugrünkuppelnde Silberhalogenidemulsionsschicht auf; die Gelbfilterschicht kann
entfallen.
[0027] Abweichungen von Zahl und Anordnung der lichtempfindlichen Schichten können zur Erzielung
bestimmter Ergebnisse vorgenommen werden. Zum Beispiel können alle hochempfindlichen
Schichten zu einem Schichtpaket und alle niedrigempfindlichen Schichten zu einem anderen
Schichtpaket in einem fotografischen Film zusammengefaßt sein, um die Empfindlichkeit
zu steigern (DE-25 30 645).
[0028] Wesentliche Bestandteile der fotografischen Emulsionsschichten sind Bindemittel,
Silberhalogenidkörner und Farbkuppler.
[0029] Angaben über geeignete Bindemittel finden sich in Research Disclosure 37254, Teil
2 (1995), S. 286.
[0030] Angaben über geeignete Silberhalogenidemulsionen, ihre Herstellung, Reifung, Stabilisierung
und spektrale Sensibilisierung, einschließlich geeigneter Spektralsensibilisatoren
finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 3 (1995), S. 286 und in Research Disclosure
37038, Teil XV (1995), S. 89.
[0031] Fotografische Materialien mit Kameraempfindlichkeit enthalten üblicherweise Silberbromidiodid-oder
Silberbromidiodidchloridemulsionen. Fotografische Kopiermaterialien enthalten entweder
Silberchloridbromidemulsionen mit bis 80 mol-% AgBr oder Silberchloridbromidemulsionen
mit über 95 mol-% AgCl.
[0032] Angaben zu den Farbkupplern finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 4 (1995),
S. 288 und in Research Disclosure 37038, Teil II (1995), S. 80. Die maximale Absorption
der aus den Kupplern und dem Farbentwickleroxidationsprodukt gebildeten Farbstoffe
liegt vorzugsweise in den folgenden Bereichen: Gelbkuppler 430 bis 460 nm, Purpurkuppler
540 bis 560 nm, Blaugrünkuppler 630 bis 700 nm.
[0033] In farbfotografischen Filmen werden zur Verbesserung von Empfindlichkeit, Körnigkeit,
Schärfe und Farbtrennung häufig Verbindungen eingesetzt, die bei der Reaktion mit
dem Entwickleroxidationsprodukt Verbindungen freisetzen, die fotografisch wirksam
sind, z.B. DIR-Kuppler, die einen Entwicklungsinhibitor abspalten.
[0034] Angaben zu solchen Verbindungen, insbesondere Kupplern, finden sich in Research Disclosure
37254, Teil 5 (1995), S. 290 und in Research Disclosure 37038, Teil XIV (1995), S.
86.
[0035] Die meist hydrophoben Farbkuppler, aber auch andere hydrophobe Bestandteile der Schichten,
werden üblicherweise in hochsiedenden organischen Lösungsmitteln gelöst oder dispergiert.
Diese Lösungen oder Dispersionen werden dann in einer wäßrigen Bindemittellösung (üblicherweise
Gelatinelösung) emulgiert und liegen nach dem Trocknen der Schichten als feine Tröpfchen
(0,05 bis 0,8 µm Durchmesser) in den Schichten vor.
[0036] Geeignete hochsiedende organische Lösungsmittel, Methoden zur Einbringung in die
Schichten eines fotografischen Materials und weitere Methoden, chemische Verbindungen
in fotografische Schichten einzubringen, finden sich in Research Disclosure 37254,
Teil 6 (1995), S. 292.
[0037] Die in der Regel zwischen Schichten unterschiedlicher Spektralempfindlichkeit angeordneten
nicht lichtempfindlichen Zwischenschichten können Mittel enthalten, die eine unerwünschte
Diffusion von Entwickleroxidationsprodukten aus einer lichtempfindlichen in eine andere
lichtempfindliche Schicht mit unterschiedlicher spektraler Sensibilisierung verhindern.
[0038] Geeignete Verbindungen (Weißkuppler, Scavenger oder EOP-Fänger) finden sich in Research
Disclosure 37254, Teil 7 (1995), S. 292 und in Research Disclosure 37038, Teil III
(1995), S. 84.
[0039] Das fotografische Material kann weiterhin UV-Licht absorbierende Verbindungen, Weißtöner,
Abstandshalter, Filterfarbstoffe, Formalinfänger, Lichtschutzmittel, Antioxidantien,
D
Min-Farbstoffe, Zusätze zur Verbesserung der Farbstoff-, Kuppler- und Weißenstabilität
sowie zur Verringerung des Farbschleiers, Weichmacher (Latices), Biocide und anderes
enthalten.
[0040] Geeignete Verbindungen finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 8 (1995), S.
292 und in Research Disclosure 37038, Teile IV, V, VI, VII, X, XI und XIII (1995),
S. 84 ff.
[0041] Die Schichten farbfotografischer Materialien werden üblicherweise gehärtet, d.h.,
das verwendete Bindemittel, vorzugsweise Gelatine, wird durch geeignete chemische
Verfahren vernetzt.
[0042] Geeignete Härtersubstanzen finden sich in Research Disclosure 37254, Teil 9 (1995),
S. 294 und in Research Disclosure 37038, Teil XII (1995), Seite 86.
[0043] Nach bildmäßiger Belichtung werden farbfotografische Materialien ihrem Charakter
entsprechend nach unterschiedlichen Verfahren verarbeitet. Einzelheiten zu den Verfahrensweisen
und dafür benötigte Chemikalien sind in Research Disclosure 37254, Teil 10 (1995),
S. 294 sowie in Research Disclosure 37038, Teile XVI bis XXIII (1995), S. 95 ff. zusammen
mit exemplarischen Materialien veröffentlicht.
[0044] Die Verbindungen der Formel (I) werden insbesondere in wenigstens einer Nachbarschicht
zu einer grünempfindlichen, wenigstens einen Purpurkuppler enthaltenden Silberhalogenidemulsionsschicht
eingesetzt, deren Silberhalogenidemulsion eine Silberbromidchloridemulsion mit wenigstens
95 Mol-% AgCl ist.
[0045] Für diesen Fall kommen als Purpurkuppler insbesondere Pyrazolotriazolpurpurkuppler
in Betracht.
Beispiel 1
[0046] Ein farbfotografisches Aufzeichnungsmaterial wurde hergestellt, indem auf einen Schichtträger
aus beidseitig mit Polyethylen beschichtetem Papier die folgenden Schichten in der
angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils
auf 1 m
2. Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO
3 angegeben.
Probe 1
[0047]
- Schicht 1:
- (Substratschicht)
0,2 g Gelatine
- Schicht 2:
- (blauempfindliche Schicht)
blauempfindliche Silberhalogenidemulsion (99,5 mol-% Chlorid,
0,5 mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,8 µm) aus
0,45 g AgNO3 mit
1,18 g Gelatine
0,55 g Gelbkuppler Y-1
0,1 g Weißkuppler W-1
0,2 g Farbstoffstabilisator ST-1
0,29 g Ölbildner OF-1
0,10 g Ölbildner OF-2
- Schicht 3:
- (Schutzschicht)
1,10 g Gelatine
0,07 g Verbindung SC-1
0,07 g Verbindung SC-2
0,07 g Trikresylphosphat (TKP)
- Schicht 4:
- (grünempfindliche Schicht)
grünsibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 mol-% Chlorid,
0,5 mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,6 µm) aus
0,58 g AgNO3 mit
1,08 g Gelatine
0,52 g Purpurkuppler M-1
0,24 g Farbstoffstabilisator ST-2
0,10 g Farbstoffstabilisator ST-3
0,25 g Dibutyladipat
0,25 g Isooctadecanol
- Schicht 5:
- (UV-Schutzschicht)
1,15 g Gelatine
0,2 g UV-Absorber UV-1
0,2 g UV-Absorber UV-2
0,2 g Ölbildner OF-3
0,07 g Verbindung SC-1
0,07 g Verbindung SC-2
0,04 g TKP
- Schicht 6:
- (rotempfindliche Schicht)
rotsensibilisierte Silberhalogenidemulsion (99,5 mol-% Chlorid,
0,5 mol-% Bromid, mittlerer Korndurchmesser 0,5 µm) aus
0,30 g AgNO3 mit
0,75 g Gelatine
0,2 g UV-Absorber UV-1
0,36 g Blaugrünkuppler C-1
0,12 g Farbstoffstabilisator ST-4
0,24 g TKP
- Schicht 7:
- (UV-Schutzschicht)
0,35 g Gelatine
0,15 g UV-Absorber UV-3
0,15 g Ölbildner OF-4
- Schicht 8:
- (Schutzschicht)
0,9 g Gelatine
0,3 g Härtungsmittel H-1
Proben 2 bis 14
[0049] Die Proben 2 bis 14 werden hergestellt wie Probe 1 mit dem Unterschied, daß in den
Schichten 2, 3, 4 und 5 die Verbindungen Y-1 , SC-1, SC-2 und M-1 durch die in Tabelle
1 angegebenen ausgetauscht werden. Außerdem wurde der Silberauftrag in der Schicht
4 bei den Proben 4 bis 9 auf 0,28 g und bei den Proben 10 bis 14 auf 0,22 g gesenkt.
Tabelle 1
| (V: Vergleich, E: erfindungsgemäß) [Menge in mg/m2] |
| Probe Nr. |
Schicht 2 |
Schichten 3 und 5 |
Schicht 4 |
| 1 (V) |
Y -1 [550] |
SC -1/SC -2 [70/70] |
M -1 [520] |
| 2 (E) |
Y -1 [550] |
I - 1 [140] |
M -1 [520] |
| 3 (E) |
Y -1 [550] |
I - 5 [140] |
M -1 [520] |
| 4 (V) |
Y -1/Y -2 [450/100] |
SC -1/SC -2 [70/70] |
M -2 [250] |
| 5 (V) |
Y -1/Y -2 [450/100] |
SC -3 [140] |
M -2 [250] |
| 6 (E) |
Y -1/Y -2 [450/100] |
I - 4 [140] |
M -2 [250] |
| 7 (E) |
Y -1/Y -2 [450/100] |
I - 12 [140] |
M -2 [250] |
| 8 (E) |
Y -1/Y -2 [450/100] |
I - 24 [140] |
M -2 [250] |
| 9 (E) |
Y -1/Y -2 [450/100] |
I - 26 [140] |
M -2 [250] |
| 10 (V) |
Y -3 [520] |
SC -2 [140] |
M -3 [140] |
| 11 (V) |
Y -3 [520] |
SC -3 [140] |
M -3 [140] |
| 12 (E) |
Y -3 [520] |
I - 9 [140] |
M -3 [140] |
| 13 (E) |
Y -3 [520] |
I - 15 [140] |
M -3 [140] |
| 14 (E) |
Y -3 [520] |
I - 28 [140] |
M -3 [140] |
| 15 (E) |
Y -3 [520] |
I - 30 [150] |
M -3 [140] |
[0050] Je eine Probe wurde hinter einem Graukeil mit blauem, grünem bzw. rotem Licht belichtet
und wie folgt verarbeitet:
a.) Farbentwickler - 45 s - 35°C
[0051]
| Tetraethylenglykol |
20,0 g |
| N,N-Diethylhydroxylamin |
4,0 g |
| N-Ethyl-N-(2-methansulfonamidoethyl)-4-amino-3-methylbenzol-sulfat |
5,0 g |
| Kaliumsulfit |
0,2 g |
| Kaliumcarbonat |
30,0 g |
| Polymaleinsäureanhydrid |
2,5 g |
| Hydroxyethandiphosphonsäure |
0,2 g |
| Weißtöner (4,4'-Diaminstilbensulfonsäure-Derivat) |
2,0 g |
| Kaliumbromid |
0,02 g |
| auffüllen mit Wasser auf 1000 ml; pH-Wert mit KOH oder H2SO4 auf pH 10,2 einstellen. |
b.) Bleichfixierbad - 45 s - 35°C
[0052]
| Ammoniumthiosulfat |
75,0 g |
| Natriumhydrogensulfit |
13,5 g |
| Ethylendiamintetraessigsäure (Eisen-Ammonium-Salz) |
45,0 g |
| auffüllen mit Wasser auf 1000 ml; pH-Wert mit Ammoniak (25 %) oder Essigsäure auf
pH 6,0 einstellen. |
c.) Wässern - 2 min - 33°C
d.) Trocknen
[0053] Anschließend wurde bei der mit grünem Licht belichteten Probe die prozentuale bg-Dichte
(D
bg) bei der pp-Dichte (D
pp) 1,0 bestimmt (Tabelle 2). Danach wurden alle Proben dem Licht einer für Tageslicht
normierten Xenonlampe ausgesetzt und mit 15·10
6 Lux·h bestrahlt. Die prozentuale Dichteabnahme ΔD
gb, ΔD
pp bzw. ΔD
bg nach der Bestrahlung wurde bei der Anfangsdichte D = 1,0 bestimmt (Tabelle 2).
Tabelle 2
| Probe Nr. |
% Dbg bei Dpp = 1,0 |
ΔDgb [%] |
ΔDpp [%] |
ΔDbg [%] |
| 1 (V) |
10,1 |
-32 |
-28 |
-36 |
| 2 (E) |
9,9 |
-23 |
-27 |
-27 |
| 3 (E) |
9,8 |
-24 |
-27 |
-28 |
| 4 (V) |
7,5 |
-34 |
-59 |
-35 |
| 5 (V) |
8,6 |
-25 |
-34 |
-26 |
| 6 (E) |
7,3 |
-22 |
-32 |
-27 |
| 7 (E) |
7,6 |
-24 |
-32 |
-27 |
| 8 (E) |
7,5 |
-23 |
-33 |
-26 |
| 9 (E) |
7,2 |
-23 |
-34 |
-27 |
| 10 (V) |
5,6 |
-44 |
-31 |
-35 |
| 11 (V) |
6,3 |
-30 |
-16 |
-28 |
| 12 (E) |
5,7 |
-28 |
-14 |
-26 |
| 13 (E) |
5,4 |
-30 |
-15 |
-27 |
| 14 (E) |
5,5 |
-29 |
-16 |
-27 |
| 15 (E) |
5,4 |
-27 |
-15 |
-26 |
[0054] Wie Tabelle 2 zeigt, verhindern die erfindungsgemäßen Verbindungen effektiv die Mitkupplung
ohne die Farbstoffstabilität nachteilig zu beeinflussen.
[0055] In den Proben 2 bis 14 erstmals verwendete Verbindungen:

Beispiel 2
[0056] Ein farbfotographisches Aufzeichnungsmaterial für die Colornegativentwicklung wurde
hergestellt (Probe 15 - Vergleich), indem auf einen mit einer Haftschicht versehenen
transparenten Schichtträger aus Cellulosetriacetat mit einer Dicke von 120 µm die
folgenden Schichten in der angegebenen Reihenfolge aufgetragen wurden. Die Mengen
sind in g/m
2 angegeben. Für den Silberhalogenidauftrag werden die entsprechenden Mengen AgNO
3 angegeben. Alle Silberhalogenidemulsionen waren pro 100 g AgNO
3 mit 0,1 g 4-Hydroxy-6-methyl-1,3,3a,7-tetra-azainden stabilisiert. Die Silberhalogenidemulsionen
sind durch die Halogenidzusammensetzung und hinsichtlich der Korngröße durch den Volumenschwerpunkt
(VSP) charakterisiert. Der Volumenschwerpunkt hat die Dimension einer Länge [µm] und
wird bestimmt über die Beziehung:

wobei n
i die Teilchenzahl im Intervall i und d
i den Durchmesser der volumengleichen Kugeln für die Teilchen im Intervall i bedeutet.
| Schicht: 1 (Antihaloschicht) |
| schwarzes kolloidales Silber |
0,28 |
| UV-Absorber UV-2 |
0,20 |
| Gelatine |
0,8 |
| Schicht: 2 (niedrigempfindliche rotsensibilisierte Schicht) |
| rotsensibilisierte Silberbromidiodidchloridemulsion (2,4 mol-% Iodid; 10,5 mol-% Chlorid;
VSP 0,35) |
0,85 |
| Gelatine |
0,6 |
| Blaugrünkuppler C-2 |
0,3 |
| farbiger Kuppler CR-1 |
2,0 x 10-2 |
| farbiger Kuppler CY-1 |
1,0 x 10-2 |
| DIR-Kuppler DIR-1 |
1,0 x 10-2 |
| Schicht: 3 (mittelempfindliche rotsensibilisierte Schicht) |
| rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (10,0 mol-% Iodid; VSP 0,56) |
1,2 |
| Gelatine |
0,9 |
| Blaugrünkuppler C-2 |
0,2 |
| farbiger Kuppler CR-1 |
7,0 x 10-2 |
| farbiger Kuppler CY-1 |
3,0 x 10-2 |
| DIR-Kuppler DIR-1 |
4,0 x 10-2 |
| Schicht: 4 (hochempfindliche rotsensibilisierte Schicht) |
| rotsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (6,8 mol-% Iodid; VSP 1,2) |
1,6 |
| Gelatine |
1,2 |
| Blaugrünkuppler C-3 |
0,15 |
| DIR-Kuppler DIR-3 |
3,0 x 10-2 |
| Schicht: 5 (Zwischenschicht) |
| Gelatine |
1,0 |
| Schicht: 6 (niedrigempfindliche grünsensibilisierte Schicht) |
| grünsensibilisierte Silberbromidiodidchloridemulsion (9,5 mol-% Iodid; 10,4 mol-%
Chlorid; VSP 0,5) |
0,66 |
| Gelatine |
0,9 |
| Purpurkuppler M-4 |
0,3 |
| farbiger Kuppler MY-1 |
2,0 x 10-2 |
| DIR-Kuppler DIR-1 |
5,0 x 10-3 |
| DIR-Kuppler DIR-2 |
1,0 x 10-3 |
| Oxformfänger SC-2 |
5,0 x 10-2 |
| Schicht: 7 (mittelempfindliche grünsensibilisierte Schicht) |
| grünsensibilisierte Silberbromidiodidchloridemulsion (10,0 mol-% Iodid; VSP 0,56) |
1,4 |
| Gelatine |
0,9 |
| Purpurkuppler M-4 |
0,24 |
| farbiger Kuppler MY-1 |
4,0 x 10-2 |
| DIR-Kuppler DIR-1 |
5,0 x 10-3 |
| DIR-Kuppler DIR 2 |
3,0 x 10-3 |
| Schicht: 8 (hochempfindliche grünsensibilisierte Schicht) |
| grünsensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (6,8 mol-% Iodid; VSP 1,1) |
1,7 |
| Gelatine |
1,2 |
| Purpurkuppler M-5 |
3,0 x 10-2 |
| farbiger Kuppler MY-2 |
5,0 x 10-2 |
| DIR-Kuppler DIR-3 |
5,0 x 10-2 |
| Schicht: 9 (Zwischenschicht) |
| Polyvinylpyrrolidon |
10-2 |
| Gelatine |
0,4 |
| Schicht: 10 (Gelbfilterschicht) |
| gelbes kolloidales Silbersol |
0,1 |
| Gelatine |
0,8 |
| Schicht: 11 (niedrigempfindliche blausensibilisierte Schicht) |
| blausensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (6,0 mol-% Iodid; VSP 0,78) |
0,4 |
| Gelatine |
1,0 |
| Gelbkuppler Y-4 |
0,4 |
| DIR-Kuppler DIR-1 |
3,0 x 10-2 |
| Schicht: 12 (mittelempfindliche blausensibilisierte Schicht) |
| blausensibilisierte Silberbromidiodidchloridemulsion (8,8 mol-% Iodid; 15,0 mol-%
Chlorid; VSP 0,77) |
0,12 |
| (12,0 mol-% Iodid; 15,0 mol-% Chlorid; VSP 1,0) |
0,28 |
| Gelatine |
0,77 |
| Gelbkuppler Y-4 |
0,58 |
| Schicht: 13 (hochempfindliche blausibilisierte Schicht) |
| blausensibilisierte Silberbromidiodidemulsion (12,0 mol-% Iodid; VSP 1,2) |
1,2 |
| Gelatine |
0,9 |
| Gelbkuppler Y-4 |
0,1 |
| DIR-Kuppler DIR-3 |
2,0 x 10-2 |
| Schicht: 14 (Schutzschicht) |
| Mikrat - Silberbromidiodidemulsion (4,0 mol-% Iodid; VSP 0,05) |
0,25 |
| UV-Absorber UV-4 |
0,2 |
| UV-Absorber UV-2 |
0,3 |
| Gelatine |
1,4 |
| Schicht: 15 (Härtungsschicht) |
| Gelatine |
0,2 |
| Härtungsmittel H-1 |
0,86 |
| Persoftal |
0,04 |
[0058] Die farblosen und farbigen Kuppler wurden jeweils zusammen mit der gleichen Menge
an Trikresylphosphat (TKP) nach den in der Technik bekannten Emulgiermethoden eingebracht.
Proben 16 bis 18
[0059] Die Proben 16 bis 18 unterscheiden sich von Probe 15 dadurch, daß sie in der Schicht
1 zusätzlich Verbindungen der Formel (I) (g/m
2) enthalten. Die Proben wurden anschließend hinter einem graduiertem Graukeil mit
Tageslicht belichtet. Danach wurden die Materialien nach dem bei E. Ch. Gehret, The
British J. of Photography 1974, S. 597 beschriebenen Prozeß verarbeitet. Aus den erhaltenen
Proben wurden die relative Rotempfindlichkeit und der Blaugrünschleier gemessen. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 wiedergegeben.
Tabelle 3
| Probe |
Verbindung in der 1. Schicht |
Menge |
rel. Rot-Empf. |
Blaugrün-Schleier |
|
| 15 |
- |
- |
100 |
0,30 |
Vergleich |
| 16 |
I - 4 |
0,200 |
123 |
0,21 |
erfindungsgemäß |
| 17 |
I - 10 |
0,160 |
129 |
0,18 |
erfindungsgemäß |
| 18 |
I - 27 |
0,250 |
123 |
0,20 |
erfindungsgemäß |
Proben 19 bis 24
[0060] Die Proben 19 bis 24 unterscheiden sich von Probe 15 dadurch, daß in der Schicht
5 zusätzlich 0,125 mmol der in Tabelle 4 aufgeführten Verbindungen/m
2 eingesetzt wurden. Die Proben 23 und 24 enthielten stattdessen Weißkuppler W-1 bzw.
W-2 in einer Menge von 0,125 mmol/m
2.
[0061] Die Proben wurden wie die Proben 15 bis 18 verarbeitet. Es wurden die Purpurdichte
D
1 im Punkt E + logH nach dreitägiger Lagerung bei 20°C und D
2 nach dreitägiger Lagerung bei 60°C/90 % relativer Feuchte gemessen und die Differenz
D
2-D
1 sowie der Purpurschleier (D
min) nach Lagerung bei Raumtemperaturen bestimmt (E wurde im Punkt 0,2 über Schleier
bestimmt). Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 dargestellt:
Tabelle 4
| Probe |
Verbindung |
Dmin |
D2-D1 |
|
| 15 |
ohne |
0,70 |
0,25 |
Vergleich |
| 19 |
I - 4 |
0,48 |
0,20 |
erfindungsgemäß |
| 20 |
I - 10 |
0,51 |
0,21 |
erfindungsgemäß |
| 21 |
I - 25 |
0,51 |
0,23 |
erfindungsgemäß |
| 22 |
I - 27 |
0,49 |
0,23 |
erfindungsgemäß |
| 23 |
W - 1 |
0,50 |
0,68 |
Vergleich |
| 24 |
W - 2 |
0,51 |
0,83 |
Vergleich |
[0062] Weißkuppler W 2 hat die Formel:

[0063] Aus den Ergebnissen der Tabelle 4 läßt sich ersehen, daß die erfindungsgemäßen Verbindungen
den Purpurschleier vermindern, ohne daß sich die Differenz D
2-D
1 erhöht. Die Differenz D
2-D
1 ist ein Maß für die Stabilität des entwickelten Bildes, da damit Aussagen über sich
ändernde Printbedingungen beim Lagern des entwickelten CN-Bildes möglich sind.
1. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial mit einem Träger und wenigstens einer Silberhalogenidemulsionsschicht,
dadurch gekennzeichnet, daß in wenigstens einer Schicht wenigstens eine Verbindung
der allgemeinen Formel (I)

worin
R1 Wasserstoff Alkyl oder Acyl,
R2, R3 unabhängig voneinander Alkyl, Cycloalkyl, Alkenyl, Aryl, Halogen, OR4, SR5, NR6R7, Nitro, Cyano, SO2R8, COOR9, COR10 oder Hetaryl,
R4, R5, R9 unabhängig voneinander Alkyl, Cycloalkyl, Alkenyl, Aryl oder Hetaryl,
R6, R7 unabhängig voneinander H, R4, COR10, COOR9, SO2R8 ,
R8, R10 unabhängig voneinander Alkyl, Cycloalkyl, Alkenyl, Aryl, Hetaryl oder NR6R7,
n, m 0, 1, 2, 3 oder 4 bedeuten oder 2 Reste R2 bzw. R3 jeweils einen ankondensierten carbo- oder heterocyclischen Ring bedeuten können oder
die Verbindungen der Formel I über einen der Reste R1, R2 oder R3 an eine Polymerkette gebunden sind,
enthalten ist.
2. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß R1 Wasserstoff oder Acyl bedeutet, R2 gleich R3 und m gleich n sind.
3. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß R1 Wasserstoff und R2 und R3 Alkyl bedeuten, wobei die Summe der C-Atome in den Alkylresten R2 und R3 ≥ 8 ist.
4. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungen der Formel (I) in einer Menge von 5 bis 1000 mg/m2 Material eingesetzt werden.
5. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es Silberchloridbromidemulsionen mit über 95 Mol-% AgCl enthält.
6. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Material wenigstens eine grünempfindliche, einen Purpurkuppler enthaltende
Silberhalogenidemulsionsschicht enthält und die Verbindungen der Formel (I) in wenigstens
einer Nachbarschicht zur grünempfindlichen Silberhalogenidemulsionsschicht eingesetzt
wird.
7. Farbfotografisches Silberhalogenidmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Purpurkuppler ein Pyrazolotriazol-Purpurkuppler ist.