[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Abwassernutzung im Haushaltsbereich mit einem
Abwasser erzeugenden Gerät, das über eine erste Pumpeinrichtung mit einem Tank verbunden
ist, wobei der Tank über eine zweite Pumpeinrichtung mit dem Spülkasten einer Toilette
verbunden ist und der Tank und der Spülkasten je ein Pegelschaltmittel enthalten.
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Abwassernutzung.
[0002] Aufgrund der täglich anfallenden großen Abwassermengen rühren sich in heutiger Zeit
immer mehr Stimmen, die eine bessere Abwassernutzung propagieren möchten. Beispielsweise
sind einige Konzepte bereits bekannt, die Regenwasser auffangen und über ein Leitungssystem
dieses zur Spülung in Toiletten verwenden. Eine derartige Abwassemutzung wird vielfach
bei Firmen bereits angewendet.
[0003] Gerade auch im Haushaltsbereich wird oftmals im Prinzip kaum verschmutztes Wasser
in die Kanalisation abgegeben. Jährlich werden dadurch Millionen von Kubikmetern Frischwasser
sehr schnell zu Abwasser und dadurch vergeudet. Da Süßwasser auf unserer Erde knapp
wird, zumindest in den nächsten Jahrzehnten, ist es notwendig, das kostbare Frischwasser
möglichst nur für unbedingt notwendige Einsatzzwecke zu verwenden.
[0004] Zur Einsparung von Frischwasser im Haushaltsbereich ist bekannt (DE 41 34 272 A1),
das von einem Abwasser erzeugenden Gerät wie zum Beispiel einer Badewanne, einer Duschwanne
oder einer Waschmaschine erzeugte Abwasser in einem Tank zu sammeln und unter Einsatz
von Filtermitteln mit einer Pumpe je nach Bedarf von dem Tank in den Spülkasten einer
Toilette zu leiten. Derartige Anlagen zur Nutzung des Abwassers erfordern insbesondere
beim nachträglichen Einbau in Haushaltsanlagen Änderungen in der bereits vorhandenen
Anlage wie zum Beispiel an den Spülkästen. Insbesondere muß an dem Tank oder an dem
Spülkasten ein Übertauf vorgesehen sein, der überschüssiges Abwasser, das vorübergehend
durch die Toilette nicht benötigt wird, in die Kanalisation ableitet.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den konstruktiven Aufwand für eine derartige
Anlage zur Nutzung des Abwassers zu vereinfachen und insbesondere zu erreichen, daß
bei einem nachträglichen Einbau der Anlage in bereits vorhandene Haushaltsanlagen
an den vorhandenen Geräten, insbesondere am Spülkasten, keine oder nur wenige Änderungen
erforderlich sind.
[0006] Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Anlage dadurch gelöst, daß die erste Pumpeinrichtung
zusammen mit einem dritten Pegelschaltmittel am Geruchsverschluß des Abwasser erzeugenden
Gerätes angeordnet ist und das dritte Pegelschaltmittel bei steigendem Pegelstand
in dem Geruchsverschluß und vollem Tank eine Ableitung des überschüssigen Abwassers
in die an den Geruchsverschluß anschließende Kanalisation bewirkt.
[0007] Ferner wird sie durch ein Verfahren gelöst, bei dem Abwasser im Haushaltsbereich
aus einer Wanne, einem Becken oder einem anderen Abwasser erzeugenden Gerät über eine
erste Filter- und Pumpeinrichtung in einen Tank befördert wird, bei dem aus dem Tank
über eine zweite Pumpeinrichtung das Abwasser in einen Spülkasten einer Toilette befördert
wird, und bei dem das Abwasser zum Spülen in der Toilette verwendetr wird, bei dem
der Pegel des Abwassers im Geruchsverschluß der Wanne, des Beckens oder des Abwasser
erzeugenden Gerätes über Pegelschaltmittel abgefragt wird, und bei dem die erste Pumpeinrichtung
zum Befüllen des Tanks durch Pegelschaltmittel gesteuert geschaltet wird, wobei bei
leerem Tank das Abwasser in den Tank gefördert wird und bei vollem Tank das Abwasser
in die Kanalisation gefördert wird.
[0008] Bei der Erfindung ist somit die erste Pumpeinrichtung zusammen mit einem dritten
Pegelschaltmittel am Geruchsverschluß des Abwasser erzeugenden Gerätes angeordnet,
und das dritte Pegelschaltmittel bewirkt bei steigendem Pegelstand in dem Geruchsverschluß
und vollem Tank eine Ableitung des überschüssigen Abwassers in die an den Geruchsverschluß
anschließende Kanalisation.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird somit der Geruchsverschluß, der praktisch bei
jedem Abwasser erzeugenden Gerät vorhanden ist, im Sinne einer Doppelausnutzung für
zwei Zwecke herangezogen. Einmal dient der Geruchsverschluß zur einfachen und sicheren
Messung, wie groß der Anfall an Abwasser ist. Der mit dem Pegelschaltmittel gemessene
Wasserstand im Geruchsverschluß zeigt an, ob kein Abwasser zur Speisung der Anlage
bereitsteht und im Bedarfsfalle Frischwasser eingespeist werden muß, ob Abwasser zur
Einspeisung in die Anlage in genügender Menge bereitsteht oder ob überschüssiges Abwasser
vorhanden ist, das dann in die Kanalisation abgeleitet werden muß.
[0010] Zum anderen dient der auf den Geruchsverschluß folgende Abwasserkanal dann, wenn
überschüssiges Abwasser abgeleitet werden muß, zur Ableitung des Abwassers in die
Kanalisation. Die Pegelmessung einerseits und die Ableitung des überschüssigen Abwassers
andererseits erfolgen also in vorteilhafter Weise unmittelbar an der Stelle, wo das
Abwasser entsteht. Dadurch ergibt sich eine konstruktiv besonders einfache Lösung,
bei der nur minimale Änderungen an einer vorhandenen Toilettenanlage erforderlich
sind. Auch ein Überlauf für überschüssiges Abwasser, wie er im Stand der Technik entweder
am Tank oder an dem Spülkasten benötigt wird, ist nicht erforderlich, weil der Anlage
grundsätzlich kein überschüssiges Abwasser zugeführt wird. Die Anlage benötigt also
für die Ableitung überschüssigen Abwassers keinen zusätzlichen Kanalanschluß und auch
keine Anzapfung eines vorhandenen Kanalanschlusses. Das Pegelschaltmittel im Geruchsverschluß
bewirkt einen konstanten Pegelstand des Abwassers im Geruchsverschluß, so daß auch
die einwandfreie Funktion des Geruchsverschlusses zur Geruchsvermeidung gewährleistet
ist.
[0011] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung liegt die zweite Pumpeinrichtung
im unteren Bereich des Tanks. Dadurch wird eine vollständige Entleerung des Tanks
erreicht.
[0012] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist eine die zweite Pumpeinrichtung
mit dem Spülkasten verbindende Rohrleitung innerhalb des Zuflußrohres vom Spülkasten
zur Toilette geführt und bleibt somit auch bei einer Nachrüstung unsichtbar.
[0013] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist am Eingang der ersten Pumpeinrichtung ein
Filter vorgesehen, und der Tank enthält eine dritte Pumpeinrichtung, die zur Reinigung
der Anlage Abwasser aus dem Tank im Sinn einer sogenannten Rückspülung in die Kanalisation
pumpt. Durch diese Lösung kann mit geringem Aufwand in regelmäßigen Abständen eine
Reinigung der Anlage durch eine Rückspülung bewirkt werden. Vorzugsweise ist dabei
die dritte Pumpeinrichtung in dem Bereich des Tanks angeordnet, in dem das Abwasser
durch die erste Pumpeinrichtung in den Tank eingebracht wird.
[0014] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist dem Tank eine elektrische Steuerungseinheit
mit Steuereingängen und Steuerausgängen zugeordnet. Dabei ist ein erster Steuereingang
mit einem Pegelschaltmittel in dem Geruchsverschluß des Abwasser erzeugenden Geräts,
ein zweiter Steuereingang mit dem Pegelschaltmittel in dem Tank, ein dritter Steuereingang
mit dem Pegelschaltmittel in dem Spülkasten, ein erster Steuerausgang mit der Pumpeinrichtung
in dem Geruchsverschluß, ein zweiter Steuerausgang mit der Pumpeinrichtung in dem
Tank und ein dritter Steuerausgang mit dem Magnetventil verbunden. Durch diese Steuereinheit
wird durch eine zentrale Steuerung nach Auswertung aller notwendigen Parameter eine
einwandfreie Funktion der Gesamtanlage in allen denkbaren Betriebszuständen gewährleistet.
[0015] Das Pegelschaltmittel im Tank ist vorzugsweise durch einen Schwimmer mit einem oberen
und einem unteren Schaltelement gebildet. Dabei wird das Schaltelement in vorteilhafter
Weise durch einen Endschalter oder einen einseitigen Schwimmerschalter gebildet. Das
Pegelschaltmittel im Spülkasten kann dabei durch einen Endschalter oder einen einseitigen
Schwimmerschalter und ein Magnetventil gebildet sein.
[0016] Außerdem wird ein Verfahren zur Abwassemutzung geschaffen, das variabel anpaßbar
ist an die Bedürfnisse auch kleiner Haushalte. Vorzugsweise kann es auch kombiniert
werden mit anderen bekannten Verfahren zur Abwassernutzung, beispielsweise zur Nutzung
von aufgefangenem Regenwasser. Aufgrund der Kompaktheit der Vorrichtung und ihres
einfachen Aufbaus läßt sich diese einerseits kostengünstig in jedem Haushalt installieren.
Andererseits kann sie auch so klein gestaltet werden, daß sie selbst bei kleinen Räumlichkeiten
verwendbar ist. Außer der direkten Anwendung im Badezimmer zwischen einer Badewanne,
einer Duschwanne, einem Handwaschbecken oder einem Abwasser erzeugenden Gerät und
einer Toilette lassen sich auch Ausführungsformen herstellen, bei denen beispielsweise
über Zuleitungen auch in der Küche anfallendes Abwasser für die Toilettenspülung genutzt
werden kann.
[0017] Bei dem Verfahren wird der Pegel des Abwassers im Geruchsverschluß der Wanne oder
des Beckens über Pegelschaltmittel abgefragt und die erste Filter- und Pumpeinrichtung
zum Befüllen des Tanks sensorgesteuert geschaltet, wobei bei leerem Tank das Abwasser,
vorzugsweise über ein Verschmutzungen abfangendes Filter, in den Tank gefördert wird
und bei vollem Tank das Abwasser in die Kanalisation fließt.
[0018] Vorzugsweise wird der Pegel des Wassers im Spülkasten über ein Schaltmittel abgefragt,
bei vollem Tank die zweite Pumpeinrichtung zum Befüllen des Spülkastens mit Abwasser
durch eine Steuerungseinrichtung betätigt oder bei leerem Tank der Zufluß von Abwasser
aus dem Tank durch die Steuerungseinrichtung geschlossen und der Zufluß von Frischwasser
oder gefiltertem anderem Wasser, wie Regenwasser, in den Spülkasten der Toilette geöffnet.
Dadurch wird so wenig Frischwasser wie möglich für die Toilettenspülung verwendet.
Im allgemeinen wird es ausreichend sein, das aufgefangene Abwasser für die Toilettenspülung
zu verwenden.
[0019] Besonders bevorzugt wird das Abwasser aus einem Waschbecken im Badezimmer, in einem
WC-Raum, in einer Küche oder Waschküche oder auch das Pumpwasser von einer Waschmaschine,
einem Geschirrspüler oder einem anderen Abwasser erzeugenden Gerät des Haushalts anstatt
in die Kanalisation in den Tank gepumpt und von dort aus für die Toilettenspülung
verwendet. Zu diesem Zweck sind zwar weitere Zu- und Ableitungen von den einzelnen
Wasserverbrauchem zu dem Tank vorzusehen, jedoch erweist es sich als besonders vorteilhaft,
von allen Frischwasser-Verbrauchem das entstehende Abwasser weiter zu nutzen, um einen
besseren Wirkungsgrad zu erzielen.
[0020] Aufgrund der nur geringfügig differierenden Anbringungshöhe der Spülkästen von Toiletten
wird die zweite Pumpeinrichtung im Tank in den meisten Fällen eine einheitliche Förderleistung
aufweisen. Es können daher auch für völlig unterschiedliche Einsatzgebiete jeweils
dieselben Pumpeinrichtungsgrößen verwendet werden. Eine eventuelle Anpassung an unterschiedliche
Größen von Räumen und Wohnungen insgesamt, insbesondere auch von Häusern, wird dann
bei der ersten Filter- und Pumpeinrichtung vorgesehen. Deren Größe ist auf den entsprechenden
Abstand zwischen dem Abwassererzeuger und dem Tank, vorzugsweise in der Nähe des Spülkastens
der entsprechenden Toilette, abgestimmt.
[0021] Zu näheren Erläuterung der Erfindung werden im folgenden Ausführungsbeispiele von
Vorrichtungen zur Abwassernutzung anhand der Zeichnungen beschrieben. Diese zeigen
in:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Abwassernutzung,
- Figur 2
- eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Abwassernutzung,
- Figur 3
- eine Prinzipskizze als Schnittansicht der Vorrichtung gemäß Figur 2,
- Figur 4
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- Figur 5
- eine Prinzipskizze für die Stromversorgung der einzelnen Komponenten zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0022] In
Figur 1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Abwassernutzung
dargestellt. Die Vorrichtung 1 ist in einem Badezimmer angeordnet. Die Vorrichtung
ist in einer Wand 2 integriert. In dieser Wand 2 ist ebenfalls der Spülkasten 10 einer
Toilette 3 angeordnet. Die Toilette ist eine Hängetoilette. Der Spülkasten ist ein
sogenannter Unterputz-Spülkasten.
[0023] Die Vorrichtung 1 weist nicht nur eine Verbindung mit dem Spülkasten 10, sondern
auch mit einer Wanne 20, beispielsweise einer Duschwanne, auf. Die Verbindung geschieht
über Leitungen 30, 31. Die Leitungen 30, 31 sind ebenfalls in der Wand 2 integriert
vorgesehen. Sie sind dadurch von außen nicht sichtbar. Lediglich ein Bedienfeld 4
der Vorrichtung ist auf der Außenseite der Wand 2 angeordnet und daher sichtbar.
[0024] In
Figur 2 ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Abwassemutzung
dargestellt. Die Vorrichtung 1 ist, ebenso wie in Figur 1, zwischen der Wanne 20 und
der Toilette 3 vorgesehen. Die Toilette 3 weist in Figur 2 jedoch einen vor die Wand
2 gesetzten Spülkasten 11 auf. Die Toilette steht, im Unterschied zu der Toilette
3 in Figur 1, auf dem Boden auf. Auf diesem steht auch eine Verkleidung 5 der Vorrichtung
1 als kastenförmiges Element auf. Unter der Verkleidung sind ein zur Abwassersammlung
vorgesehener Tank mit Steuerungseinrichtung und Pumpeinrichtung angeordnet. Die Leitungen
30, 31 zur Verbindung von Wanne, Vorrichtung und Spülkasten sind in Verschalungen
32 verdeckt vorgesehen.
[0025] Figur 3 zeigt eine Prinzipskizze als Schnittansicht der Gesamtanordnung von Wanne 20, Tank
40 und Spülkasten 60.
[0026] Die Wanne 20 weist eine Abflußöffnung 21 auf. Unterhalb der Abflußöffnung schließt
sich ein Rohr 22 an. Das Rohr ist mehrfach gebogen als Geruchsverschluß 23. Nicht
dargestellt ist der Abfluß zur Kanalisation, der sich an den Geruchsverschluß anschließt.
[0027] An den Geruchsverschluß 23 ebenfalls anschließend ist eine Leitung 24 als Ableitung
des Abwassers zur weiteren Nutzung vorgesehen. Die Ableitung 24 ist einfach gebogen
und mündet in eine erste Pumpeinrichtung 26 mit einen Filter 29. Die Pumpeinrichtung
26 ist noch innerhalb der äußeren Hülle der Wanne 20 vorgesehen. Durch Vorsehen des
Filters 29 wird bereits während des Pumpvorgangs das Abwasser von groben Verunreinigungen
befreit.
[0028] Zur Füllstandsabfrage innerhalb des Geruchsverschlusses 23 ist in einer vorbestimmten
Höhe ein Pegelschaltmittel 25 angeordnet. Das Pegelschaltmittel 25 ist mit Signalleitungen
27 versehen. Die Signalleitungen 27 führen zu der Pumpeinrichtung 26 und einer Steuerungseinrichtung
50 innerhalb der Verkleidung 5 um den Tank 40. Pegelschaltmittel 25 kann beispielsweise
ein Endschalter sein, der in einer vorbestimmten Höhe angeordnet, bei Unterschreiten
dieser Höhe durch den Wasserspiegel ein Signal zum Abschalten der Pumpeinrichtung
26 gibt, da sonst der Geruchsverschluß nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert.
[0029] Von der ersten Pumpeinrichtung 26 ausgehend, führt die Leitung 30 zu dem Tank 40.
Die Leitung 30 ist in der Verschalung 32 verkleidet. Innerhalb der Verschalung werden
ebenfalls die Signalleitungen des Pegelschaltmittels 25 geführt. Die Leitung 30 mündet
von oben in den Tank 40 hinein. Sie ist zu diesem Zweck mehrfach gekrümmt.
[0030] Innerhalb des Tanks 40 ist ein Schwimmerschalter 41 mit einem Schwimmer 43 und zwei
Signalleitungen 42 angeordnet. Der Schwimmer 43 bewegt sich zwischen einem unteren
Schaltelement und einem oberen Schaltelement 47, 46. Er zeigt dadurch den Wasserstand
innerhalb des Tanks 40 an. Die beiden Signalleitungen 42 führen ebenfalls zu der Steuerungseinrichtung
50 innerhalb der Verkleidung 5 um den Tank 40.
[0031] In dem Tank 40 ist eine zweite Pumpeinrichtung 44 auf dem Boden des Tanks 40 vorgesehen.
Über zwei Signalleitungen 45 ist sie mit der Steuerungseinrichtung 50 verbunden. An
die zweite Pumpeinrichtung 44 angeschlossen ist die Leitung 31. Sie führt aus dem
Tank in dessen oberem Bereich heraus. Die Leitung 31 mündet nach mehrfachen Knicken
in dem Spülkasten 60. Die Leitung 31 ist in der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform
innerhalb des Zuflußrohres 61 vom Spülkasten 60 zur Toilette angeordnet. Die Leitung
31 ist daher von außen nicht zu sehen.
[0032] In dem Spülkasten 60 ist ein Endschalter 62 mit Signalleitungen 63 angeordnet. Der
Endschalter 62 dient zur Meldung des Füllstandes im Spülkasten 60.
[0033] In der Zuleitung 80 zum Spülkasten 60 ist ein Magnetventil 70 mit Signalleitungen
71 vorgesehen. Das Magnetventil 70 öffnet im Bedarfsfall die Zuleitung 80 zum Zufluß
von Frischwasser in den Spülkasten, sofern zu wenig Abwasser aus dem Tank 40 in den
Spülkasten eingeflossen ist. Die Signalleitungen 71 vom Magnetventil 70 und 63 vom
Endschalter 62 sind aus dem Spülkasten 60 heraus durch die Verschalung 32 der Leitung
31 in die Verkleidung 5 des Tanks 40 bis zur Steuerungseinrichtung 50 geführt.
[0034] Die Steuerungseinrichtung 50 ist über ein Netzteil 52 mit der Stromversorgung 51
verbunden. Üblicherweise arbeitet eine Steuerungseinrichtung mit 12 Volt anstelle
von der Netzspannung von 230 Volt.
[0035] Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung geschieht nun folgendermaßen.
Beim Benutzen der Wanne und dadurch erfolgendes Erzeugen von Abwasser steigt der Abwasserpegel
im Geruchsverschluß 23. Das Pegelschaltmittel 25 schaltet, gesteuert durch die Steuerungseinrichtung
50, die erste Pumpeinrichtung 26. Sofern der Schwimmerschalter 41 im Tank 40 das Signal
gibt, daß der Tank nicht vollständig gefüllt ist, der Schwimmer 43 also nicht am oberen
Schaltelement 46 anliegt, wird von dem Pegelschaltmittel und dadurch von der Steuerungseinrichtung
50 für die erste Pumpeinrichtung 26 das Signal zum Pumpen gegeben. Das Abwasser aus
der Wanne wird daher durch die Leitungen 24 und 30 in den Tank 40 befördert.
[0036] Gibt der Schwimmerschalter 41 durch Anlage des Schwimmers 43 am oberen Schaltelement
46 das Signal, daß der Tank 40 gefüllt ist, erhält die erste Pumpeinrichtung 26 das
Signal, die Förderung zum Befüllen des Tanks 40 einzustellen. Das obere Schaltelement
46 gibt dabei über die Signalleitung 42 an die Steuerungseinrichtung 50 ein Signal,
wodurch letzte die Pumpeinrichtung 26 abschaltet. Das Abwasser aus der Wanne fließt
dadurch durch den in Figur 3 nicht dargestellten Abflußkanal in die Kanalisation.
[0037] Wird die Toilette benutzt und der Spülkasten betätigt, sinkt der Wasserstand im Spülkasten.
Der Endschalter 62 wird dadurch geöffnet. Über die Signalleitungen 63 gibt er dieses
Signal an die Steuerungseinrichtung 50 weiter. Die Steuerungseinrichtung 50 spricht
dadurch über die Signalleitungen 45 die zweite Pumpeinrichtung 44 im Tank 40 an. Sofern
der Tank mit Abwasser gefüllt ist, fördert die zweite Pumpeinrichtung 44 Abwasser
über die Leitung 31 in den Spülkasten 60.
[0038] Sofern der Schwimmerschalter 41 durch Anlage des Schwimmers 43 am unteren Schaltelement
47 an die Steuerungseinrichtung 50 das Signal gibt, daß der Tank vollständig geleert
ist, wird dies an die Steuerungseinrichtung 50 gemeldet. Die Steuerungseinrichtung
50 gibt ein entsprechendes Signal an das Magnetventil 70 über die Signalleitungen
71. Das Magnetventil 70 in der Zuleitung 80 für Frischwasser wird dadurch geöffnet
und läßt das Frischwasser in den Spülkasten 60 einfließen. Der Spülkasten 60 wird
dadurch wieder mit Wasser zum Spülen für die Toilette gefüllt. Nach dem vollständigen
Befüllen des Spülkastens 60 wird durch den Endschalter 62 ein entsprechendes Signal
an die Steuerungseinrichtung 50 gegeben, welche das Magnetventil 70 schließt.
[0039] Durch Vorsehen des Pegelschaltmittels 25 im Geruchsverschluß 23 wird zugleich gewährleistet,
daß dort ständig Wasser steht und die Funktion des Geruchsverschlusses, nämlich das
Verhindern einer Geruchsbelästigung, sichergestellt ist. Alternativ zu dem Pegelschaltmittel
25 könnten auch Sensoren vorgesehen werden, wenn diese nicht ein störungsfreies Arbeiten
der Vorrichtung verhindern. Sie sollten also gegen Verschmutzungen unempfindlich sein
und trotz Verschmutzung präzise Signale liefern.
[0040] Aufgrund der ständigen Abfrage der einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist eine im wesentliche hundertprozentige Ausnutzung des anfallenden Abwassers für
die Toilettenspülung und dadurch die Reduzierung des Bedarfs an Frischwasser für die
Toilettenspülung auf ein Minimum möglich.
[0041] Alternativ zu der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform kann an den Auslauf der
Leitung 30 in den Tank 40 hinein eine weitere Pumpeinrichtung angeschlossen werden,
wie in Fig. 4 gezeigt. Diese Pumpeinrichtung 48 spricht bei Erreichen der maximalen
Füllhöhe des Abwassers im Tank 40 an; durch die Steuerungseinrichtung 50 wird sie
in Betrieb gesetzt über Signalleitungen 49. Sie pumpt das Abwasser in die Leitung
30 zurück, durch den Filter 29 zwischen Ableitung 24 und Pumpeinrichtung 26 hindurch,
um diesen zu reinigen. Vorzugsweise werden 5 Liter Abwasser zum Spülen des Filters
29 zurückgepumpt und dadurch automatisch bei jeder maximalen Tankfüllung die Verschmutzungen
im Filter in die Kanalisation befördert.
[0042] In
Figur 5 ist die prinzipielle Verschaltung der einzelnen Komponenten der erfindungsgemäßen
Vorrichtung 1 dargestellt. Das Pegelschaltmittel 25 zur Abfrage des Füllstandes der
des Geruchsverschlusses 23 der Wanne 20 ist mit ihren beiden Signalleitungen 27 mit
der Pumpeinrichtung 26 und dem oberen Schaltelement 46 des Schwimmerschalters 41 verbunden.
Dieses ist an eine 12 Volt Gleichstromversorgung angeschlossen. Das Pegelschaltmittel
25 ist auf seiner Schaltseite auch mit dem Schwimmerschalter 41 im Tank 40 verbunden.
Die erste Pumpeinrichtung 26 wird dadurch sowohl durch das Pegelschaltmittel 25 als
auch schwimmerschaltergesteuert bezüglich des Schwimmerschalters 41 im Tank 40 geschaltet.
[0043] Der Schwimmerschalter 41 ist ebenfalls mit einer 12 Volt Gleichspannung versorgt.
An derselben Stromversorgung liegen auch das Magnetventil 70 und der Endschalter 62
im Spülkasten. Auch die zweite Pumpeinrichtung 44 wird mit einer entsprechenden Spannung
versorgt.
[0044] Zweite Pumpeinrichtung 44 und Endschalter 62 sind signaltechnisch miteinander verbunden.
Die zweite Pumpeinrichtung kann daher bei Erreichen der Endstellung des Endschalters
62 direkt abgeschaltet werden. Aufgrund der signaltechnischen Verbindung zwischen
Schwimmerschalter 41 und Magnetventil 70 findet ein Öffnen des Magnetventils bei Erreichen
des unteren Schaltelementes 47 des Schwimmerschalters 41 durch den Schwimmer 43 statt.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Wand
- 3
- Toilette
- 4
- Bedienfeld
- 5
- Verkleidung
- 10
- Spülkasten
- 11
- Spülkasten
- 20
- Wanne
- 21
- Abflußöffnung
- 22
- Rohr
- 23
- Geruchsverschluß
- 24
- Ableitung
- 25
- Pegelschaltmittel
- 26
- erste Pumpeinrichtung (P1)
- 27
- Signalleitungen
- 29
- Filter
- 30
- Leitung
- 31
- Leitung
- 32
- Verschalung
- 40
- Tank
- 41
- Schwimmerschalter
- 42
- Signalleitungen
- 43
- Schwimmer
- 44
- zweite Pumpeinrichtung (P2)
- 45
- Signalleitungen
- 46
- oberes Schaltelement
- 47
- unteres Schaltelement
- 48
- dritte Pumpeinrichtung (P3)
- 49
- Signalleitung
- 50
- Steuerungseinrichtung (ST)
- 51
- Stromversorgung
- 52
- Netzteil
- 60
- Spülkasten
- 61
- Zuflußrohr zur Toilette
- 62
- Endschalter
- 63
- Signalleitungen
- 70
- Magnetventil (M)
- 71
- Signalleitung
- 80
- Zuleitung Frischwasser/Regenwasser
1. Anlage zur Abwassernutzung im Haushaltsbereich mit einem Abwasser erzeugenden Gerät
(20), das über eine erste Pumpeinrichtung (26) mit einem Tank (40) verbunden ist,
wobei der Tank (40) über eine zweite Pumpeinrichtung (44) mit dem Spülkasten (10,
11, 60) einer Toilette (3) verbunden ist
und der Tank (40) und der Spülkasten (60) je ein Pegelschaltmittel (41, 62) enthalten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Pumpeinrichtung (26) zusammen mit einem dritten Pegelschaltmittel (25)
am Geruchsverschluß (23) des Abwasser erzeugenden Gerätes (20) angeordnet ist
und das dritte Pegelschaltmittel (25) bei steigendem Pegelstand in dem Geruchsverschluß
(23) und vollem Tank (40) eine Ableitung des überschüssigen Abwassers in die an den
Geruchsverschluß (23) anschließende Kanalisation bewirkt.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Eingang der ersten Pumpeinrichtung (26) ein Filter (29) vorgesehen ist und der
Tank (40) eine dritte Pumpeinrichtung (48) enthält, die zur Reinigung der Anlage Abwasser
aus dem Tank (40) in die Kanalisation pumpt.
3. Anlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dritte Pumpeinrichtung (48) in dem Bereich des Tanks (40) liegt, in den das Abwasser
durch die erste Pumpeinrichtung (26) in den Tank (40) eingebracht wird.
4. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Pumpeinrichtung (44) im unteren Bereich des Tanks (40) liegt.
5. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine die zweite Pumpeinrichtung (44) mit dem Spülkasten (60) verbindende Rohrleitung
(31) innerhalb des Zuflußrohres (61) vom Spülkasten (60) zur Toilette geführt ist.
6. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Tank (40) eine elektrische Steuerungseinheit (50) mit Steuereingängen und Steuerausgängen
zugeordnet ist, wobei
ein erster Steuereingang mit einem Pegelschaltmittel (25) in dem Geruchsverschluß
(23) des Abwasser erzeugenden Geräts (20),
ein zweiter Steuereingang mit dem Pegelschaltmittel (41) in dem Tank (40), ein dritter
Steuereingang mit dem Pegelschaltmittel (62) in dem Spülkasten (60),
ein erster Steuerausgang mit der Pumpeinrichtung (26) in dem Geruchsverschluß (23),
ein zweiter Steuerausgang mit der Pumpeinrichtung (44) in dem Tank (40) und
ein dritter Steuerausgang mit dem Magnetventil (70) verbunden ist.
7. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Pegelschaltmittel im Tank (40) durch einen Schwimmer (43) mit einem oberen und
einem unteren Schaltelement (46, 47) gebildet ist.
8. Anlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltelernent (46, 47) jeweils durch einen Endschalter oder einen einseitigen
Schwimmerschalter gebildet ist.
9. Anlage nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Pegelschaltmittel (62) im Spülkasten (60) durch einen Endschalter oder einen
einseitigen Schwimmschalter und ein Magnetventil (70) gebildet ist.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerungseinheit (50) mit einer niedrigen Spannung in der Größenordnung von
12 Volt betrieben ist.
11. Verfahren zur Abwassernutzung,
bei dem Abwasser im Haushaltsbereich aus einer Wanne (20), einem Becken oder einem anderen
Abwasser erzeugenden Gerät über eine erste Filter- und Pumpeinrichtung (26) in einen
Tank (40) befördert wird,
bei dem aus dem Tank (40) über eine zweite Pumpeinrichtung (44) das Abwasser in einen Spülkasten
(10, 11, 60) einer Toilette (3) befördert wird,
bei dem das Abwasser zum Spülen in der Toilette verwendet wird,
bei dem der Pegel des Abwassers im Geruchsverschluß (23) der Wanne (20), des Beckens oder
des Abwasser erzeugenden Gerätes über Pegelschaltmittel (25) abgefragt wird, und
bei dem die erste Pumpeinrichtung (26) zum Befüllen des Tanks (40) durch Pegelschaltmittel
(25) gesteuert geschaltet wird, wobei bei leerem Tank (40) das Abwasser in den Tank
(40) gefördert wird und bei vollem Tank das Abwasser in die Kanalisation gefördert
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Pegel des Wassers im Spülkasten (10, 11, 60) über ein Schaltermittel (62) abgefragt
wird,
daß bei vollem Tank (40) die zweite Pumpeinrichtung (44) zum Befüllen des Spülkastens
mit Abwasser durch eine Steuerungseinrichtung (50) betätigt wird oder
daß bei leerem Tank (40) die Steuerungseinrichtung (50) den Zufluß von Abwasser aus dem
Tank schließt und den Zufluß von Frischwasser in den Spülkasten öffnet.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abwasser aus einem Waschbecken oder einer Wanne in einem Badezimmer, WC-Raum,
Küche oder Waschküche oder das Pumpwasser von einer Waschmaschine oder einem Geschirrspüler
oder einem ähnlichen Abwasser erzeugenden Gerät aufgefangen und in den Tank (40) gepumpt
und von dort für die Toilettenspülung verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein der ersten Pumpeinrichtungen (26) vorgelagertes Filter (29) mittels einer dritten,
im Tank (40) angeordneten Pumpeinrichtung gespült wird, wobei hierzu Abwasser aus
dem Tank in die Kanalisation gepumpt wird.