[0001] Die Erfindung betrifft ein Dachfenster, insbesondere Schwingflügel-Dachfenster, mit
einem Blendrahmen und einem Flügelrahmen, der mittels gelenkig an ihm angeordneten
Hilfsrahmenprofilen um eine Schwingachse schwenkbeweglich gelagert ist, wobei sich
die Schwingachse horizontal und etwa im mittleren Bereich am Fensterflügel befindet,
und mit einer eine Schwinghilfe bildenden Federvorrichtung.
[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 74 16 262 ist bekannt, bei einem Schwingflügel-Dachfenster
eine Federvorrichtung vorzusehen, die zwei Schwenkarme aufweist, welche mit ihrem
einen Ende schwenkbar am Blendrahmen befestigt sind und deren andere Enden an Hilfsrahmenprofilen
angreifen, die einerseits schwenkbeweglich am Blendrahmen und andererseits schwenkbeweglich
am Flügelrahmen gelagert sind. Die Federvorrichtung übt beim Entriegeln des Fensters
eine Aufstellkraft auf das jeweilige Hilfsrahmenprofil aus, so daß dies ohne große
Kraftanstrengung um die Schwingachse am Blendrahmen verschwenkt werden kann und somit
das Verbringen des Flügelrahmens in eine Schwingöffnungsstellung unterstützt. Bei
dieser Schwingöffnungsstellung handelt es sich nicht nur um eine Belüftungsstellung,
sondern sie läßt auch auf einfache Weise eine Auflenglasreinigung zu, da der Flügelrahmen
derart weit um die Schwingachse verschwenkt werden kann, daß die Außenglasfläche dem
Rauminneren zugewandt ist.
[0003] Ferner sind Dachfenster bekannt, die als Klappfenster ausgebildet sind, das heißt,
der Fensterflügel ist im Bereich des oberen Blendrahmen-Querprofils schwenkbar gelagert.
Eine Schwingachse ist nicht vorhanden.
[0004] Klappschwingfenster weisen sowohl eine Schwingachse als auch eine Klappachse auf,
das heißt, sie ermöglichen sowohl eine Schwingöffnungsstellung als auch eine Klappöffnungsstellung.
Die vorliegende Erfindung ist sowohl bei Schwingflügel-Dachfenstern als auch bei Klappschwingflügel-Dachfenstern
realisierbar.
[0005] Bei dem bekannten Schwingflügel-Dachfenster des deutschen Gebrauchsmusters 74 16
262 besteht der Nachteil, daß im Anfangsöffnungsbereich die Federvorrichtung nur eine
relativ kleine Kraftkomponente für die Öffnungsbewegung aufbringen kann, da die Wirklinie
der Federvorrichtung einen spitzen Winkel mit der Längserstreckung des jeweiligen
Hilfsrahmenprofils einschließt. Wird zur Lösung dieses Problems eine Federvorrichtung
mit stärkerer Federkraft eingesetzt, so wird zwar die Anfangsöffnungsbewegung besser
unterstützt, jedoch im Zuge der weiteren Öffnungsbewegung eine zu große Öffnungskraft
auf den Fensterflügel ausgeübt, so daß sich dieser unkontrolliert weit öffnet.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Dachfenster der eingangs genannten
Art anzugeben, das über seinen Schwingöffnungsbereich eine verbesserte Öffnungsbewegungs-Unterstützung
aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Federvorrichtung teleskopartig
ausgebildet ist und mit einem Ende am Flügelrahmen schwenkbeweglich befestigt ist
und mit einem anderen Ende mit dem Blendrahmen zusammenwirkt, daß die Federvorrichtung
mindestens eine Hauptfeder und mindestens eine Zusatzfeder aufweist, wobei die Hauptfeder
über den gesamten Stellweg der Federvorrichtung und die die Stellkraft der Hauptfeder
unterstützende Zusatzfeder nur über einen Abschnitt des Stellwegs wirkt. Durch den
Einsatz mindestens zweier Federn, von denen die eine über den gesamten Stellweg und
die andere nur über einen Abschnitt des Stellwegs wirkt, wird die Schwingöffnungsbewegung
-je nach Drehwinkelstellung- unterschiedlich stark unterstützt. Die Anordnung ist
vorzugsweise derart getroffen, daß beide Federn, deren Kräfte sich addieren, während
der Anfangsöffnungsbewegung wirksam sind. Ist eine bestimmte Öffnungsstellung erreicht,
so endet die Unterstützung der Zusatzfeder, so daß nur noch die Hauptfeder über den
weiteren Stellweg wirksam ist. Im Bereich, in dem nur die Hauptfeder wirkt, hat der
Fensterflügel bereits eine Drehposition eingenommen, in der -aufgrund des Verschwenkens
der Federvorrichtung- eine entsprechend vergrößerte Kraftkomponente für die Öffnungsbewegung
zur Verfügung gestellt wird. Aufgrund der Erfindung ist es daher mit sehr einfachen
Mitteln möglich, das Wohndachfenster gegen die Schwerkraft in der jeweils gewünschten
Öffnungsposition zu halten.
[0008] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Hauptfeder eine teleskopartig
axial verlagerbare Betätigungsstange aufweist. Eine derartige, platzsparende Ausgestaltung
eignet sich besonders für die Unterbringung im Bereich des jeweiligen Seitenholms
des Flügelrahmens.
[0009] Die Zusatzfeder ist bevorzugt parallel zum Federelement, vorzugsweise parallel zur
Betätigungsstange angeordnet. Alternativ ist es jedoch auch möglich, daß die Wirklinien
von Hauptfeder und Zusatzfeder zusammenfallen, das heißt, die beiden Federn liegen
nicht nebeneinander, sondern sind auf einer Linie einander besonders platzsparend
zugeordnet.
[0010] Vorteilhaft ist es, wenn die Zusatzfeder die Betätigungsstange umgibt. Insbesondere
ist dies gegeben, wenn die Betätigungsstange die Zusatzfeder durchdringt und/oder
die Zusatzfeder die Betätigungsstange umwendelt, sofern es sich bei der Zusatzfeder
um eine Schraubendruckfeder handelt.
[0011] Die Zusatzfeder kann auch als Tellerfeder ausgebildet sein. Vorzugsweise sind mehrere
Tellerfederelemente vorgesehen, die zur Bildung eines Federpakets hintereinander geschaltet
sind. Die Tellerfederelemente weisen jeweils einen Durchbruch auf, der von der Betätigungsstange
durchsetzt wird. Auf diese Art und Weise werden die Tellerfederelemente geführt und
durch ihr Aufreihen auf der Betätigungsstange ist das Federpaket gebildet.
[0012] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Hauptfeder eine Gasdruckfeder
ist, die einen Zylinder und eine Kolbenstange aufweist. Vorzugsweise bildet die Kolbenstange
die bereits erwähnte Betätigungsstange. Es ist jedoch auch möglich, daß anstelle des
Gasdruckraums eine mechanische Druckfeder eingesetzt ist, daß also die Hauptfeder
in der Bauart einer Gasdruckfeder ausgebildet ist, jedoch als elastisches Element
eine mechanische Druckfeder, insbesondere eine Schraubendruckfeder aufweist. Diese
befindet sich in einem Zylinder und stützt sich mit ihrem einen Ende an einer Zylinderwand
und mit ihrem anderen Ende an einer Kolbenstange ab, die axial verschieblich im Zylinder
gelagert ist.
[0013] Besonders einfach ist die Ausgestaltung, wenn sich die Zusatzfeder mit einem Ende
am Zylinder abstützt. Dieses Abstützen erfolgt vorzugsweise an der äußeren Zylinderstirnwand,
die der Kolbenstange zugewandt ist. Das andere Ende der Zusatzfeder wirkt vorzugsweise
mit einem auf der Kolbenstange befestigten Anlageelement zusammen. Dieses Zusammenwirken
erfolgt stets dann, wenn die Federvorrichtung relativ stark gespannt ist. Entspannt
sie sich weiter, so entfernt sich das Anlageelement von der Stirnwand des Zylinders
derart, daß der Abstand zwischen diesen beiden Elementen größer als die Baulänge der
entspannten Zusatzfeder ist, so daß sie keine Wirkung mehr entfaltet. Dies bedeutet,
daß nur noch die Hauptfeder der Federvorrichtung die Öffnungsbewegung des Wohndachfensters
unterstützt.
[0014] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Anlageelement axial verstellbar auf der Kolbenstange
angeordnet ist. Durch diese Möglichkeit läßt sich die Zusatzfeder mehr oder weniger
stark spannen beziehungsweise die Position der Abstützung ihres entsprechenden Endes
einstellen, so daß individuell eine Kalibrierung, beispielsweise in Abhängigkeit von
der Dachneigung und/oder dem Flügelgewicht des Dachfensters, erfolgen kann.
[0015] Es ist von Vorteil, wenn der von der Zusatzfeder unterstützte Abschnitt des Stellwegs
während der Anfangsöffnungsbewegung des Fensterflügels wirkt. Damit unterstützt die
Zusatzfeder die Hauptfeder nur im Anfangsöffnungsweg des Fensterflügels. Dies hat
die bereits vorstehend erwähnte Wirkung, daß aufgrund der erhöhten Federkraft, von
der durch die geometrischen Verhältnisse jedoch nur eine kleine Komponente die Öffnungsbewegung
des Fensters unterstützt, eine optimale Öffnungshilfe für das Fenster, insbesondere
das Wohndachfenster, geschaffen ist.
[0016] Ferner ist es vorteilhaft, wenn das andere, mit dem Blendrahmen zusammenwirkende
Ende ein freies Ende ist, das mit einem Gegenlager des Blendrahmens zusammenwirkt.
Das freie Ende kann im Zuge eines weiten, um seine Schwingachse erfolgenden Öffnens
des Fensters vom Blendrahmen abheben. In dieser Stellung ist es nicht mehr erforderlich,
daß die Federvorrichtung unterstützend wirkt.
[0017] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn die Zusatzfeder kürzer als die Länge der ausgefahrenen
beziehungsweise im wesentlichen ausgefahrenen Kolbenstange ist. In der Anfangsöffnungsbewegung
des Fensterflügels ist die ausgefahrene Länge der Kolbenstange noch relativ klein,
das heißt, die sich auf der Kolbenstange befindliche Zusatzfeder wirkt unterstützend
zur Hauptfeder. Im Zuge der Öffnungsbewegung des Fensters fährt die Kolbenstange weiter
aus, bis zu dem Punkt, in dem die Länge der Kolbenstange beziehungsweise die Länge
zwischen dem Zylinder und dem Anlageelement größer wird als die Länge der entspannten
Zusatzfeder. Dies bedeutet, daß die Zusatzfeder die Hauptfeder nicht mehr unterstützt.
Anschließend -wenn das Fenster noch weiter geöffnet wird- wirkt dann nur noch die
Hauptfeder.
[0018] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und
zwar zeigt:
- Figur 1
- ein Dachfenster in Schwingöffnungsstellung,
- Figur 2
- das Dachfenster der Figur 1 in noch weiter geöffneter Schwingstellung,
- Figur 3
- eine schematische Detailansicht einer als Federvorrichtung ausgebildeten Öffnungshilfe
des sich in geschlossener Stellung befindlichen Dachfensters,
- Figur 4
- das Dachfenster der Figur 3 in weiter geöffneter Schwingöffnungsstellung,
- Figur 5
- das Dachfenster der Figur 4, jedoch in noch weiter geöffneter Stellung und
- Figur 6
- eine Detailansicht einer Zusatzfeder nach einem besonderen Ausführungsbeispiel der
Federvorrichtung.
[0019] Die Figur 1 zeigt ein Dachfenster 1 in Seitenansicht, das sich in geöffneter Schwingposition
befindet. Das Dachfenster 1 ist als Klapp-Schwingflügel-Dachfenster ausgebildet. Es
weist einen Blendrahmen 2 und einen Flügelrahmen 3 auf. Der für den Einbau in eine
nicht dargestellte Dachhaut vorgesehene Blendrahmen 2 besitzt zwei parallel zueinander
beabstandet verlaufende Längsholme 4 und zwei ebenfalls parallel beabstandet zueinander
verlaufende Querholme 5. Entsprechend ist der Flügelrahmen 3 mit zwei parallel beabstandet
zueinander verlaufenden Längsholmen 6 sowie zwei parallel beabstandet zueinander verlaufenden
Querholmen 7 ausgestattet. Mittels eines Betätigungsgriffs 8, der am unteren Querholm
7 des Flügelrahmens 3 angeordnet ist, läßt sich das Dachfenster 1 manuell betätigen.
Den oberen, etwa hälftigen Abschnitten 9 der beiden Längsholme 6 des Flügelrahmens
3 sind Hilfsrahmenprofile 10 zugeordnet, die am Blendrahmen 2 im Bereich des oberen
Querholms 5 um eine horizontale Achse 11 und am Flügelrahmen 3 um eine horizontale
Achse 12 schwenkbar gelagert sind.
[0020] Befindet sich der Flügelrahmen 3 in Schließstellung, so liegen die Hilfsrahmenprofile
10 parallel auf den Längsholmen 6 auf und sind in dieser Position fixiert. Wird der
Betätigungsgriff 8 in Klappposition verschwenkt, so bleiben die Hilfsrahmenprofile
10 mit den Längsholmen 6 parallel gekoppelt, und es ist ein Verschwenken des Flügelrahmens
3 um die Achse 11 in Klappstellung möglich. Wird der Betätigungsgriff 8 in Schwingposition
verlagert und das Fenster geöffnet, so wird die in der Figur 1 gezeichnete Stellung
eingenommen. In dieser liegt eine Entkopplung der Hilfsrahmenprofile 10 von den Längsholmen
6 des Flügelrahmens 3 vor, so daß diese um die Achse 12 in eine Winkelposition zueinander
gelangen, wobei die Hilfsrahmenprofile 10 um die Achse 11 einen Winkel α zum Blendrahmen
2 einnehmen und der Flügelrahmen 3 um die Achse 12 relativ zu den Hilfsrahmenprofilen
10 verschwenkt ist. Die Achse 12 bildet somit eine Schwingachse, die es erlaubt, maximal
etwa eine 180°-Drehung des Flügelrahmens 3 vorzunehmen, wodurch die Außenseite des
Flügelrahmens 3 dem Blendrahmen zugekehrt wird, so daR beispielsweise die Außenseite
der Verglasung vom Raum her gereinigt werden kann. Zur Führung der Schwingbewegung
des Flügelrahmens 3 am Blendrahmen 2 sind Führungszapfen 13 vorgesehen, die an den
Längsholmen 6 des Flügelrahmens 3 angeordnet sind und in Längsführungen 14 an den
Längsholmen 6 des Blendrahmen 2 angreifen. An jedem Längsholm 6 des Flügelrahmens
3 ist schwenkbeweglich um eine Achse 15 jeweils eine Federvorrichtung 16 angeordnet,
die eine Schwinghilfe 17 bildet. Alternativ ist es auch möglich, daß eine derartige
Federvorrichtung 16 nur an einem der Längsholme 6 des Fensterflügels 1 angeordnet
ist. Die Federvorrichtung 16 ist als axial wirkendes Federelement, nämlich als Teleskopfederelement
18 ausgestaltet, so daR entgegen einer Rückstellkraft, die durch das Gewicht des Fensterflügels
bewirkt ist, das Bestreben besteht, möglichst eine maximale Länge einzunehmen. Das
Teleskopfederelement 18 weist ein Gehäuse 19 auf, in dem sich eine nicht dargestellte
Schraubendruckfeder befindet. Vom Gehäuse 19 geht axial eine feststehende Stütze 20
aus, die ein freies Ende 21 aufweist. Das freie Ende 21 bildet ein erstes Ende 22
der Federvorrichtung 16. Auf dem der Stütze 20 gegenüberliegenden Ende des Gehäuses
19 tritt eine axial bewegliche Betätigungsstange 23' aus, die eine Kolbenstange 23
bildet, welche mittels der nicht dargestellten, sich innerhalb des Gehäuses 19 befindlichen
Schraubendruckfeder axial in Austrittsposition vorgespannt ist.
[0021] Alternativ zur Ausbildung der Federvorrichtung 16 als mit Schraubendruckfeder versehene
mechanische Einrichtung ist auch möglich, daß die Federvorrichtung eine Gasdruckfeder
aufweist, wobei der Zylinder der Gasdruckfeder von dem Gehäuse 19 und die Betätigungsstange
23' von der Kolbenstange 23 der Gasdruckfeder gebildet ist.
[0022] Am Ende der Kolbenstange 23 befindet sich ein Kolbenstangenkopf 24, der ein zweites
Ende 41 der Federvorrichtung 16 bildet, wobei der Kolbenstangenkopf 24 mittels der
Achse 15 schwenkbeweglich am zugehörigen Längsholm 6 des Fensterflügels 3 gelagert
ist. Die Kolbenstange 23 kann in axialer Richtung in das Gehäuse 19 ein- beziehungsweise
aus dem Gehäuse 19 ausfedern. Das freie Ende 21 ist vorzugsweise verrundet ausgebildet.
Es wirkt in der Öffnungsphase des Flügelrahmens 3 mit einem Gegenlager 25 zusammen,
das am zugehörigen Längsholm 4 des Blendrahmens 2 angeordnet und vorzugsweise nach
Art einer Gelenkpfanne 26 ausgebildet ist, in die das freie Ende 21 lösbar eingreift.
Dies ist in der Figur 1 ersichtlich.
[0023] Aufgrund der sich im Gehäuse 19 befindlichen, nicht näher dargestellten Schraubendruckfeder
oder -nach dem erwähnten anderen Ausführungsbeispiel- aufgrund der Ausbildung des
Gehäuses als Zylinder einer Gasdruckfeder, in dem sich ein mit der Kolbenstange 23
verbundener Kolben bewegt, wird eine Hauptfeder 27 der Federvorrichtung 16 ausgebildet.
Diese Hauptfeder 27 wirkt über die gesamte Ausfahrlänge der Kolbenstange 23. Bei einem
Vergleich der Figuren 1 und 2 ist ersichtlich, daß die Ausfahrlänge begrenzt ist,
daß also ab einem bestimmten Öffnungswinkel des Flügelrahmens 3 das freie Ende 21
der Federvorrichtung 16 aus dem Gegenlager 25 austritt. Der Hauptfeder 27 ist eine
Zusatzfeder 28 zugeordnet. Aus den Figuren ist ersichtlich, daß die Zusatzfeder 28
als Schraubendruckfeder 29 ausgebildet ist, die die Kolbenstange 23 umwendelt. Alternativ
sind jedoch auch andere Ausgestaltungen der Zusatzfeder denkbar, zum Beispiel als
mechanische Feder, die parallel zur Hauptfeder angeordnet ist oder als Gasdruckfeder.
Gemäß der Figuren 3 bis 5 ist ersichtlich, daß die Kolbenstange 23 im Bereich ihres
Kolbenstangenkopfes 24 ein Außengewinde 30 aufweist, auf das ein mit Innengewinde
31 versehenes Anlageelement 32 aufgeschraubt ist. Durch Verdrehen des Anlageelements
32 läßt sich dessen axiale Lage auf der Kolbenstange 23 verstellen. Die Zusatzfeder
28 ist derart auf der Kolbenstange 23 angeordnet, daß sie sich zwischen der Stirnseite
33 des Gehäuses 19 und dem Anlageelement 32 befindet, das heißt, daß sich die Zusatzfeder
28 mit einem Ende 34 am Zylinder 19 und mit dem anderen Ende 35 an dem Anlageelement
32 abstützt. Diese Abstützung erfolgt jedoch nur über einen Abschnitt des gesamten
Stellwegs der Federvorrichtung 16. Ist die Federvorrichtung 16 relativ stark zusammengedrückt,
so wirken daher Hauptfeder 27 und Zusatzfeder 28 gemeinsam, das heißt, die Federvorrichtung
weist eine erhöhte Federkraft auf. Ist die Kolbenstange 23 relativ weit aus dem Gehäuse
19 ausgetreten, so hat sich das Anlageelement 32 entsprechend weit von der Stirnseite
33 des Gehäuses 19 entfernt. Ist diese Entfernung größer als die Länge der Zusatzfeder
28 in ihrem entspannten Zustand, so wirkt die Zusatzfeder 28 nicht mehr, das heißt,
die Hauptfeder 27 wird nicht mehr unterstützt, so daß die Hauptfeder 27 allein die
weitere Ausfahrbewegung der Kolbenstange 23 bis in die Endposition bewirkt.
[0024] Aus der Figur 6 ist ersichtlich, daß die Zusatzfeder 28 auch von einzelnen Tellerfederelementen
36 gebildet sein kann, die jeweils mittels eines Durchbruchs auf die Kolbenstange
23 aufgereiht sind. Die einzelnen Tellerfederelemente 36 können auch zusammenhängend
aneinander ausgebildet sein. Insgesamt wird dadurch eine Tellerfeder 37 gebildet,
die die in Figur 6 nicht dargestellte Hauptfeder unterstützt. Die axial federnden
Tellerfederelemente 36 sind aus elastischem Material, beispielsweise aus Federstahl
oder aus elastischem Kunststoff oder dergleichen, hergestellt.
[0025] Es ergibt sich folgende Funktion: Aus der Figur 3 ist ersichtlich, daß sich das Dachfenster
in geschlossener Stellung befindet. In dieser Stellung ist die Federvorrichtung 16
maximal axial zusammengeschoben, das heißt, sie befindet sich in vorgespannter Stellung,
in der sich das freie Ende 21 an dem Gegenlager 25 abstützt. Wird der Betätigungsgriff
8 von einer Bedienperson in Schwingposition bewegt und das Dachfenster 1 geöffnet,
so wird diese Öffnungsbewegung durch die Federkraft der Federvorrichtung 16 unterstützt,
wobei der Anfangsöffnungsweg, also ein Abschnitt des gesamten Stellwegs, von den von
der Hauptfeder 27 und von der Zusatzfeder 28 aufgebrachten Kräften unterstützt wird.
Da die beiden Federn 27 und 28 "parallel geschaltet" sind, addieren sich die Federkräfte
und unterstützen die Öffnungsbewegung entsprechend stark, was deshalb besonders günstig
ist, weil die die Öffnungsbewegung unterstützende Kraftkomponente der Gesamtanordnung
aufgrund der nur geringen Schräglage der Längsachse der Federvorrichtung relativ zur
Längserstreckung der Längsholme 4 entsprechend klein ist. Wird das Dachfenster 1 im
Zuge des Öffnungsvorgangs weiter verstellt, so wird die Position gemäß der Figur 4
erreicht, die eine Ausfahrstellung der Betätigungsstange 23' zeigt, in der die Zusatzfeder
28 maximal entspannt ist, das heißt gerade ihre Wirkung aufhört. Wird das Dachfenster
1 noch weiter geöffnet, beispielsweise bis in die Position der Figur 5, so ist ersichtlich,
daR die Zusatzfeder 28 eine Länge aufweist, die kleiner ist als der Abstand der Stirnseite
33 vom Anlageelement 32, das heißt, es wirkt nur noch die Hauptfeder 27, die eine
entsprechend kleinere Kraft auf den Flügelrahmen 3 ausübt, was jedoch aufgrund der
jetzt günstigeren Hebelverhältnisse zu einer ausgewogenen Abstützung führt. Die günstigeren
Hebelverhältnisse haben sich deshalb eingestellt, weil sich der zwischen der Längsachse
der Federvorrichtung 16 und der Längserstreckung der Längsholme 6 eingeschlossene
Winkel vergrößert hat. Wird das Dachfenster 1 noch weiter geöffnet, beispielsweise
bis in die Position der Figur 2, so wirkt die Federvorrichtung 16 nicht mehr unterstützend,
da ihr freies Ende 21 aus dem Gegenlager 25 austritt. Dieses ist gewollt, da in der
weit geöffneten Position keine Unterstützung durch die Federvorrichtung 16 notwendig
ist.
1. Dachfenster, insbesondere Schwingflügel-Dachfenster, mit einem Blendrahmen und einem
Flügelrahmen, der mittels gelenkig an ihm angeordneten Hilfsrahmenprofilen um eine
Schwingachse schwenkbeweglich gelagert ist, wobei sich die Schwingachse horizontal
und etwa im mittleren Bereich am Fensterflügel befindet, und mit einer eine Schwinghilfe
bildenden Federvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Federvorrichtung (16) teleskopartig ausgebildet ist und mit einem Ende (41)
am Flügelrahmen (3) schwenkbeweglich befestigt ist und mit einem anderen Ende (22)
mit dem Blendrahmen (2) zusammenwirkt, daR die Federvorrichtung (16) mindestens eine
Hauptfeder (27) und mindestens eine Zusatzfeder (28) aufweist, wobei die Hauptfeder
(27) über den gesamten Stellweg der Federvorrichtung (16) und die die Stellkraft der
Hauptfeder (27) unterstützende Zusatzfeder (28) nur über einen Abschnitt des Stellwegs
wirkt.
2. Dachfenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptfeder (27) eine teleskopartig axial verlagerbare Betätigungsstange (23')
aufweist.
3. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzfeder (28) parallel zur Hauptfeder (27), vorzugsweise parallel zur
Betätigungsstange (23'), angeordnet ist.
4. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirklinien von Hauptfeder (27) und Zusatzfeder (28) zusammenfallen.
5. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzfeder (28) die Betätigungsstange (23') umgibt.
6. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzfeder (28) eine Schraubendruckfeder (29) ist.
7. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzfeder (28) eine Tellerfeder (37) ist.
8. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die als Schraubendruckfeder (29) ausgebildete Zusatzfeder (28) die Betätigungsstange
(23') umwendelt.
9. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptfeder (27) eine Gasdruckfeder oder eine mechanische Druckfeder ist,
die einen Zylinder (Gehäuse 19) und eine Kolbenstange (23) aufweist, wobei die Kolbenstange
(23) die Betätigungsstange (23') bildet.
10. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Zusatzfeder (28) mit einem Ende (34) am Zylinder (Gehäuse 19) abstützt.
11. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das andere Ende (35) der Zusatzfeder (28) mit einem auf der Kolbenstange (23)
befestigten Anlageelement (32) zusammenwirkt.
12. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anlageelement (32) axial verstellbar auf der Kolbenstange (23) angeordnet
ist.
13. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Zusatzfeder (28) unterstützte Abschnitt des Stellwegs während der
Anfangsöffnungsbewegung des Fensterflügels (3) wirkt.
14. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das andere, mit dem Blendrahmen (2) zusammenwirkende Ende (22) ein freies Ende
(21) ist, das mit einem Gegenlager (25) des Blendrahmens (2) lösbar zusammenwirkt.
15. Dachfenster nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzfeder (28) kürzer als die ausgefahrene beziehungsweise teilweise ausgefahrene
Länge der Kolbenstange (23) ist.