[0001] Die Erfindung betrifft eine Ölwanne für Verbrennungsmotoren, die unterhalb des Kurbelwellenbereiches
des Motors angeordnet ist.
[0002] In der Praxis werden die Ölwannen vor allem aus geschweißtem Stahlblech oder durch
Metallgießen hergestellt. Bekannt sind auch aus Duroplast oder Gummi (DE 832 3945
U1) hergestellte Ölwannen.
Seitens der Kraftfahrzeugindustrie bestehen seit langem Bestrebungen, das Gewicht
der Fahrzeuge so niedrig wie möglich zu halten. Einer der Nachteile der Ölwannen besteht
vor allem darin, daß diese wesentlich zur Geräuschemission beitragen. Um diese zu
verringern, ist bereits eine Ölwanne bekannt (DE 31 42327 A1) die doppelwandig ausgebildet
ist und aus einer Innen- und Außenschale besteht, wobei die Innenschale am Kurbelgehäuse
befestigt ist und die Außenschale am oberen Teilstück der Innenschale unter Zwischenschaltung
eines elastischen Elementes befestigt ist. Dieses ist als Ringprofil ausgebildet und
zwischen den beiden Schalen einvulkanisiert und in seiner Nennung schwingungsmäßig
auf das Gesamtsystem abgestimmt. Dadurch soll eine Abkopplung der Außenschale vom
Schwingungssystem der Innenschale erreicht werden. Der Bereich zwischen der Innen-
und der Außenschale dient zur gezielten Führung eines Kühlmittels, infolge spiralförmig
verlaufender, elastischer Rippen, die zugleich eine Abstandshaltung der beiden Schalen
bewirken. Da das elastische Element einvulkanisiert ist, müssen die beiden Schalen
aus einem metallischen Werkstoff bestehen. Ein wesentlicher Nachteil dieser Ölwanne
besteht darin, daß diese in ihrem Aufbau kompliziert ist, einen hohen Herstellungsaufwand
erfordert und ein relativ hohes Gewicht aufweist.
[0003] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Ölwanne zu schaffen, die ein geringes
Gewicht aufweist, kostengünstig herstellbar ist, eine hohe Tragfähigkeit und Steifigkeit
besitzt und eine niedrige Geräuschemission verursacht.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Entsprechende Ausgestaltungsvarianten sind in den Ansprüchen 2 bis 9 angegeben.
Die Ölwanne besteht aus einer Innenschale und einer Außenschale, die jedoch nur den
unteren Bereich einschließlich Boden der Innenschale umgibt. Zwischen den beiden Schalen
sind Rippen angeordnet, durch die der Abstand zwischen den beiden Schalen definiert
ist. Die Rippen können verschiedenartig ausgebildet sein, z.B. als durchgehende Längs-
oder Querrippen mit und ohne Unterbrechung. Die Höhe der Rippen und der Abstand der
einzelnen Rippen zueinander wird durch den örtlich herrschenden Spannungszustand bestimmt.
Die Anordnung und Ausbildung der Rippen soll einen optimalen Biegespannungszustand
gewahrleisten. Die Rippen tragen gleichzeitig zur erforderlichen Steifigkeit und Stabilität
der Ölwanne bei. Die beiden Schalen werden bevorzugt durch Schweißen verbunden, wobei
der Fügeprozeß im Bereich der Rippen stattfindet. Die Rippen können sowohl an der
Außenschale als auch an der Innenschale angeformt sein. Die beiden Schalen werden
aus thermoplastischem Kunststoff im Spritzgießverfahren als getrennte Bauteile hergestellt
und anschließend durch Kleben, Schweißen oder Verschäumen miteinander verbunden. Es
besteht auch die Möglichkeit, die beiden Schalen durch eine geeignete Schnappverbindung
miteinander zu verbinden. Aus werkzeugtechnischen Gesichtspunkten ist es zweckmäßig,
die Rippen an der Innenschale mit anzuformen. Die Herstellung der beiden Schalen im
Spritzgießverfahren und der anschließende Fügeprozeß durch Schweißen gewährleisten
eine sehr rationelle kostengünstige Fertigung der Ölwanne. Im Vergleich zu Ölwannen
aus metallischen Werkstoffen kann gleichzeitig noch eine Gewichtsreduzierung von ca.
50 % erzielt werden. Die Außenschale kann auch aus mehreren Bauteilen gebildet sein,
die mit der Innenschale verbunden werden. Dadurch können die Bereiche, in denen die
Ölablaßschraube und der Sensor angeordnet sind einwandig ausgebildet werden, da in
diesen Bereichen bedingt durch die Gewindestutzen bereits eine Wandverdickung bzw.
-versteifung vorhanden ist.
Die Herstellung der Schalen bzw. Schalenteile im Spritzgießverfahren ermöglicht auch,
die Schalen mit weiteren Funktionselemente, wie z.B. einem Kabelführungskanal oder
verschließbaren Taschen für Zubehörteile auszurüsten. Infolge der Ausbildung der Ölwanne
aus Kunststoff wird auch die Geräuschemission erheblich reduziert. Die Außenschale
und das zwischen der Außenschale und der Innenschale befindliche Luftkammersystem
trägt dazu wesentlich bei. Die bodenseitige Außenschale hat außerdem noch eine Schutzfunktion
gegen mechanische Einflüsse von außen.
[0005] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- einen Schnitt durch die Ölwanne und
- Fig. 2
- einen Ausschnitt des Bereiches der Ölwanne in dem der Öleinfüllstutzen angeordnet
ist in vergrößertem Maßstab als Schnitt gemäß der Linie A-A in Figur 1.
[0006] Die in Fig. 1 gezeigte Ölwanne wird mittels Befestigungsschrauben, die durch die
Öffnungen 15 geführt sind an dem Flansch des nicht näher dargestellten Kurbelgehäuses
des Verbrennungsmotors befestigt, wobei zwischen dem Flansch und der Ölwanne eine
Dichtung 16 angeordnet ist.
Die Ölwanne besteht aus einer Innenschale 1 und einer Außenschale 2, die als getrennte
Bauteile aus einem thermoplastischem Kunststoff im Spritzgießverfahren hergestellt
werden. Die Außenschale 2 ist nur im unteren Bereich der Ölwanne angeordnet, wobei
in diesem Bereich die Innenschale 1 ein Stück zurückgesetzt ist, derart, daß an den
Übergangsstellen 3 die an der Innenschale 1 befestigte Außenschale 2 bündig mit der
Innenschale 1 abschließt. Zwischen der Innenschale 1 und der Außenschale 2 sind Rippen
4 angeordnet, die den Abstand zwischen den beiden Schalen festlegen. Der Abstand zwischen
den Rippen 4 und die Höhe der Rippen 4 ist durch den örtlich herrschenden Spannungszustand
der Ölwanne bestimmt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Rippen 4 an der
Innenschale 1 angeformt. Die Verbindung zwischen der Innenschale 1 und der Außenschale
2 erfolgt, jeweils an der Berührungsfläche zwischen den Rippen 4 und der Außenschale
2 durch Schweißen, wie z.B. Heizelementeschweißen, Ultraschallschweißen oder Reibschweißen.
Die gebildeten Schweißnähte sind mit der Position 5 gekennzeichnet.
In der Innenschale 1 sind die erforderlichen Öffnungen 6, 7 und 8 für die Ölablaßschraube
(Öffnung 6), den Sensor zur Ölstandskontrolle (Öffnung 7) und für das Verschlußelement
für den Öleinfüllstutzen (Öffnung 8) (Fig. 2) während des Spritzgießens mit gebildet.
Die die Öffnungen 6, 7, und 8 umgebenden Bereiche sind mit einer Materialverdickung
versehen. An dem nach außen zeigenden Ende des Öleinfüllstutzens 13 ist eine umlaufende
Wulst 14 angeformt, die als axiale Sicherungshilfe für den Öleinfüllschlauch dient
(Fig. 2). An der Außenwand der Außenschale 2 der Ölwanne ist ein Kanal 9 für Kabelführungen
vorgesehen, der durch die beiden abstehenden Seitenwände 10, 11 und die aufsetzbare
Abdeckung 12 gebildet ist.
1. Ölwanne für Verbrennungsmotoren mit einer doppelten Wandung, bestehend aus einer Innen-
(1) und einer Außenschale (2) aus thermoplastischem Kunststoff, wobei die Außenschale
(2) im unteren Bereich der Ölwanne angeordnet ist und zwischen der Innen-(1) und Außenschale
(2) Rippen (4) angeordnet sind, die entweder an der Innen-(1) und/oder Außenschale
(2) angeformt sind, deren Höhe und Abstand durch den örtlich herrschenden Spannungszustand
bestimmt ist, und die Innen-(1) und Außenschale (2) durch ein geeignetes Fügeverfahren
miteinander verbunden sind.
2. Ölwanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschale (2) aus mehreren
Teilen gebildet ist.
3. Ölwanne nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche
(6, 7, 8) der Ölwanne, in denen der Sensor, die Ölablaßschraube und der Öleinfüllstutzen
angeordnet sind nicht doppelwandig ausgebildet sind.
4. Ölwanne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenschale
(1) und die Außenschale (2) durch Schweiß-, Kleb- oder Schnappverbindungen zumindest
an den Stirnflächen der Rippen (4) miteinander verbunden sind.
5. Ölwanne nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innen-(1)
und Außenschale (2) durch Verschäumen mit einem Kunststoff verbunden sind.
6. Ölwanne nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bereich
der Ölwanne, der doppelwandig ausgebildet ist, die Innenschale (1) zurückgesetzt ist,
derart, daß die Außenschale (2) an der Übergangsstelle (3) von der Doppelwandigkeit
zur Einwandigkeit bündig mit der Innenschale (1) abschließt.
7. Ölwanne nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite
der Innenschale (1) oder der Außenschale (2) zwei einen Kanal (9) bildende, abstehende
Seitenwände (11, 12) angeordnet sind, der mittels U-förmigen Abdeckelementen (12)
verschließbar ist.
8. Ölwanne nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dieser eine
oder mehrere verschließbare Taschen zur Aufnahme von Zubehörteilen angeformt sind.
9. Ölwanne nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Öleinfüllstutzen
(13) in seinem Stirnbereich an der Außenwand eine umlaufende Wulst (14) aufweist,
als axiale Sicherungshilfe für einen Öleinfüllschlauch.