[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bereitstellung von Hochdruckgas für einen
Verbraucher, wobei das Gas verflüssigt mit niedrigem Druck einem Speicherbehälter
entnommen wird, wobei verflüssigtes Gas aus dem Speicherbehälter in einen Vorlagebehälter
eingeleitet und außerhalb des Vorlagebehälters in einem Verdampfer verdampft wird,
sowie eine Gasversorgungsanlage zur Bereitstellung von Hochdruckgas für einen Verbraucher
umfassend einen Speicherbehälter zur Speicherung von verflüssigtem Gas, einen über
eine Leitung mit dem Speicherbehälter verbundenen Vorlagebehälter und einen Verdampfer
zum Verdampfen des verflüssigten Gases aus dem Vorlagebehälter.
[0002] Für zahlreiche industrielle Verfahren wird Gas unter hohem Druck benötigt. Beispielsweise
dient beim Laserschneiden ein entlang des Laserstrahls unter hohem Druck zugeführtes
Inertgas wie Stickstoff zum Ausblasen der Schmelze beim Schneiden eines Metalls. Beim
Gasinnendruckverfahren wird in eine Hohlform Kunststoffschmelze eingebracht, die anschließend
mit einem Gas unter hohem Druck an die Innenwand des Formteils gepreßt wird, wo sie
sich abkühlt. Bei derartigen Verfahren werden Gase mit Drücken zwischen 30 und 500
bar benötigt, die im gasförmigen oder im überkritischen Zustandsbereich vorliegen.
[0003] Entweder erfolgt die Gasversorgung bei derartigen Verfahren mit Gas aus Flaschenbündeln
oder Druckgasbehältem, in denen das Gas unter hohem Druck vorliegt, oder das Gas wird
verflüssigt unter hohem Druck zum Verbrauchsort gefördert, wo es mittels eines Verdampfers
verdampft wird. Zur Förderung des Gases wird ein Teil des verflüssigten Gases aus
einem Speicherbehälter entzogen, durch einen separaten Verdampfer geführt und anschließend
in den Kopfraum des Speicherbehälters eingeleitet, um dort den Druck solange zu erhöhen,
bis der gewünschte Druck erreicht ist, mit dem das Gas zum Verbrauchsort gefördert
werden soll. Ein Nachteil dieser Methode ist, daß die Speicherbehälter mit einem Fassungsvermögen
von beispielsweise 6000 Litern und mehr wiederholt mit verflüssigtem Gas befüllt werden
müssen, wobei diese Betankung gegen einen hohen Druck im Speicherbehälter erfolgt,
was erhebliche Kosten verursacht. Zum anderen findet nach einiger Zeit der Beaufschlagung
des Kopfraumes des Speicherbehälters mit verdampftem Gas ein thermischer Ausgleich
des verdampften Gases mit dem verflüssigten Gas statt, wodurch eine klare Phasentrennung
verschwindet, die zur effektiven Förderung des verflüssigten Gases unter Hochdruck
notwendig ist. Bei Stickstoff kann beispielsweise nach einiger Zeit der kritische
Punkt (-147°C; 33,9 bar) überschritten werden, so daß der Stickstoff im überkritischen
Zustand im Speicherbehälter vorliegt, wodurch die Effektivität der Hochdruckförderung
stark beeinträchtigt wird.
[0004] Diese Nachteile treten beispielsweise auch bei einem Verfahren gemäß der EP 0 416
630 B1 auf, in der eine Druckerhöhung in einem Speicherbehälter, beispielsweise für
verflüssigten Stickstoff, zum einen dadurch vorgesehen ist, daß ein Verdampfer in
einer Rückführleitung vom Boden zum Kopf des Speicherbehälters angeordnet ist, zum
anderen mittels einer Pumpe verflüssigtes Gas aus dem Speicherbehälter abgezogen,
durch einen weiteren Verdampfer geführt und das entstehende Hochdruckgas in Flaschenbündeln
gespeichert wird, von denen aus es wieder dem Kopfraum des Speicherbehälters für verflüssigtes
Gas zur Druckbeaufschlagung zugeführt werden kann. Neben dem obengenannten Nachteil
ist bei einem derartigen Verfahren eine aufwendige Befüllung von Flaschenbündeln vonnöten,
die weitere Zu- und Ableitungen mit Ventilen, einer Pumpe und einem Verdampfer erforderlich
machen.
[0005] Um den Einsatz von Hochdruckgaseinheiten wie Flaschenbündel zu umgehen und die Effektivität
der Förderung von verflüssigtem Gas mittels Beaufschlagung mit einem Hochdruckgas
zu erhöhen, wird in der DE 196 16 811 A1 vorgeschlagen, verflüssigtes Gas aus einem
Speicherbehälter in einen Vorlagebehälter mit einem im Vergleich zum Speicherbehälter
erheblich kleineren Volumen einzuleiten, dessen Größe derart gewählt wird, daß die
Zeitspanne zu seiner Entleerung kleiner ist als zum Erreichen eines thermischen Gleichgewichts
im Vortagebehälter. Anschließend wird der Kopfraum des Vorlagebehälters mit verdampftem
Gas aus einem externen Verdampfer beaufschlagt, bis das verflüssigte Gas mit dem benötigten
Hochdruck zum Verbrauchsort gefördert werden kann. Jeweils nach Entleerung des Vortagebehälters
wird dieser erneut mit verflüssigtem Gas befüllt. Dieser Vorschlag ist apparativ relativ
aufwendig und benötigt Fremdenergie.
[0006] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es folglich, ein Verfahren und eine Anlage zur
Bereitstellung von Hochdruckgas für einen Verbraucher zu entwickeln, wobei das Gas
verflüssigt mit einem niedrigen Druck einem Speicherbehälter entnommen wird, bei denen
die Förderung des Gases mit größerer Effektivität erfolgt und der apparative und energetische
Aufwand gesenkt werden kann. Zusätzlich sollte das Hochdruckgas am Verbrauchsort möglichst
mit einem vom Verbraucher festgelegten Druck zur Verfügung gestellt werden können.
Darüber hinaus sollte eine Bereitstellung für ein Verbrauchemetz sichergestellt werden
können, aber auch ein im Bedarf schwankender oder sogar intermittierender Gasverbrauch
(zeitweise Benutzung einer Verbraucheranlage) möglich sein.
[0007] Diese Aufgabe wird für das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gelöst, daß das durch
die Verdampfung des verflüssigten Gases erhaltene Gas zumindest teilweise zum Antrieb
eines Kolbens eines Arbeitszylinders verwendet wird und mit Hilfe des Arbeitszylinders
ein Kolben eines Pumpzylinders angetrieben wird, welcher verflüssigtes Gas vom Vortagebehälter
zum Verdampfer pumpt, und daß über das Pumpen und die Verdampfung ein Gas mit einem
höheren Druck als dem für den Verbraucher benötigten Hochdruck gewonnen wird.
[0008] Der Pumpzylinder wird vorteilhafterweise mit einem Saug- und Pumptakt betrieben,
wobei im Saugtakt verflüssigtes Gas aus dem Vorlagebehälter angesaugt und im Pumptakt
zum Verdampfer gepumpt wird. Der Arbeitszylinder kann mit zwei Arbeitstakten betrieben
werden, wobei eine entsprechend taktweise Umschaltung der Zufuhr des Gases aus der
Verdampfung zum Antrieb des Kolbens des Arbeitszylinders erfolgt.
[0009] In Weiterbildung des erfindungsgemäße Verfahrens wird ein Volumenverhältnis zwischen
dem in einem Saugtakt plus in einem Pumptakt durch den Pumpzylinder geförderten verflüssigten
Gas und dem während zweier Arbeitstakte durch den Arbeitszylinder geleiteten verdampften
Gas von über 1: 1,5 und vorzugsweise von 1:2 bis 1:5 eingehalten. Hervorragende Ergebnisse
wurden beispielsweise mit einem Verhältnis von 1:3 erzielt.
[0010] Da unter normalen Betriebsbedingungen nur ein Bruchteil des Hochdruckgases vom Verdampfer
zum Antrieb der erfindungsgemäßen Druckerhöhungsanlage gebraucht wird, ist es in der
Regel ausreichend, wenn nur ein Teilstrom des verdampften Gases aus der Verdampfung
zum Verbraucher oder gegebenenfalls in eine Regelvorrichtung zur exakten Einstellung
des Druckes auf den benötigten Arbeitsdruck für den Verbraucher geführt wird.
[0011] Die gestellte Aufgabe wird für die erfindungsgemäße Gasversorgungsanlage dadurch
gelöst, daß ein Pumpzylinder mit Kolben zum Pumpen von verflüssigtem Gas aus dem Vortagebehälter
vorgesehen ist, welcher über einen Kolben eines mit verdampftem Gas beschickten Arbeitszylinders
angetrieben ist.
[0012] Vorteilhafterweise sind der Arbeitszylinder und der Pumpzylinder in einem Aggregat
angeordnet, wobei die Kolben der beiden Zylinder beispielsweise über eine Kolbenstange
miteinander verbunden sind.
[0013] Eine Regelvorrichtung für die exakte Einstellung des Druckes auf den benötigten Arbeitsdruck
für den Verbraucher bringt zusätzliche Vorteile und macht die Anlage flexibel.
[0014] Wird der Arbeitszylinder mit zwei Arbeitstakten betrieben, sind Mittel zum entsprechend
den Arbeitstakten des Arbeitszylinders taktweisen Umschalten der Zufuhr des Gases
aus der Verdampfung zum Antrieb des Kolbens des Arbeitszylinders vorzusehen, beispielsweise
ein Umschaltblock, der eine von der Kolbenbewegung des Arbeitszylinders abhängige
Regelung umfaßt.
[0015] Es können an verschiedenen Stellen Absperrorgane angebracht sein: In der Leitung
vom Verdampfer zum Arbeitszylinder oder gegebenenfalls zu den Mitteln zum taktweisen
Umschalten der Gaszufuhr für den Arbeitszylinder, in der Leitung vom Kopfraum des
Vorlagebehälters zum Kopfraum des Speicherbehälters oder in der Leitung für verflüssigtes
Gas vom Speicherbehälter zum Vortagebehälter. Die letztgenannte Leitung sollte möglichst
kurz gewählt sein.
[0016] Der Vortagebehälter kann mit einer Niveauregulierung ausgestattet sein.
[0017] Die Erfindung kann für alle geeigneten Gase oder Gasgemische auch im überkritischen
Zustand eingesetzt werden. Dies umfaßt insbesondere die Luftgase wie beispielsweise
N
2, O
2 und Argon. Aber auch für Gase wie CO
2 kann die Erfindung verwendet werden, allerdings ist dann eine Verdampfung mittels
eines Wämemediums und nicht mit Luft zu empfehlen.
[0018] Im folgenden soll in einem Ausführungsbeispiel anhand der beiliegenden Figuren die
erfindungsgemäße Hochdruckgasversorgung näher erläutert werden.
- Figur 1:
- zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Gasversorgungsanlage mit Speicherbehälter
(T) und einer Druckerhöhungsanlage (DEA) im Überblick.
- Figur 2:
- zeigt detailiert die Druckerhöhungsanlage (DEA) aus Figur 1.
[0019] In
Figur 1 ist der Speicherbehälter oder Flüssigtank T, der beispielsweise mit flüssigem Stickstoff
gefüllt ist, über eine Leitung mit dem Ventil V1 für Flüssig-N
2 und eine Leitung mit Ventil V5 für gasförmiges N
2 vom Kopfraum des Speicherbehälters T mit einer Druckerhöhungsanlage DEA verbunden.
Die Druckerhöhungsanlage DEA weist einen Anschluß

für Flüssig-N
2 und einen Anschluß

für gasförmiges N
2 auf.
[0020] Vom Anschluß


der Druckerhöhungsanlage DEA führt eine Leitung für Flüssig-N
2 zum Verdampfer VD. Von diesem Verdampfer VD wird der verdampfte und daher gasförmige
N
2 unter einem Verdampferdruck in die Druckerhöhungsanlage DEA über den Anschluß



zurückgeführt. Über Anschluß


gelangt das Gas mit dem gewünschten Hochdruck zum Verbraucher bzw. in ein Verbraucherntz.
[0021] Figur 2 zeigt die Druckerhöhungsanlage DEA mit einzelnen Details. Diese wird im folgenden
zunächst in ihrer Funktion beschrieben.
[0022] Über den Flüssiganschluß

rinnt flüssiger Stickstoff in einen Vorlage- oder Kühlbehälter B. Im Gegenzug wird
gasförmiger Stickstoff über den Gaspendelanschluß oder Kugelhahn 8 via Anschluß V
in den Kopfraum des Speichertanks T geleitet (geodätischer Zulauf). Dieser geodätische
Zulauf wird von einem Niveauregler 1 bei Erreichen eines vorgegebenen maximalen Füllstands
im Behälter B unterbrochen.
[0023] Aus dem Kühlbehälter B saugt der Pumpzylinder 2 über das Saugventil 10 Flüssig-Stickstoff
an. Beim Druckhub des Kolbens im Druckzylinder 2 wird der flüssige Stickstoff über
das Druckventil 11 via Anschluß


zum Hochdruckverdampfer VD geleitet.
[0024] Nach Verdampfung gelangt der gasförmige Hochdruck-Stickstoff über Anschluß



wieder in die Druckerhöhungsanlage DEA.
[0025] In der Druckerhöhungsanlage DEA wird der Hochdruck-Stickstoff als Antriebsgas in
dem Arbeitszylinder 3 des Aggregats A benötigt. Nach dem Arbeitstakt wird der Stickstoff
über den Arbeitsdruckregler 21 in das Verbrauchernetz gespeist (IV).
[0026] Die Druckerhöhungsanlage DEA braucht für ihre Funktion eine Druckdifferenz zwischen
Hochdruckgas aus dem Verdampfer VD und dem vom Verbraucher benötigten Arbeitsdruck.
Bei der dargestellten Anlage beträgt dieses Verhältnis beispielsweise 1,65. Das heißt,
der Druck im Verdampfer VD ist 1,65 mal höher als der Druck im Verbrauchemetz. Bei
einem beispielsweise angenommenen maximalen Arbeitsdruck für den Verbraucher von 100
bar bedeutet dies einen Verdampferdruck von 165 bar. Der Verdampfer muß also entsprechend
der Vorgabe des maximal benötigten Arbeitsdruckes für den Verbraucher ausgelegt sein.
[0027] Der Umschaltblock 13 schaltet den Hochdruck-Stickstoff zwischen Kolbenoberseite und
Kolbenunterseite und entspannt den jeweils gegenüberliegenden Zylinderraum des Arbeitszylinders
3. Dadurch entsteht die Auf-und-Ab-Bewegung, die den Kolben im Pumpzylinder 2 antreibt.
Die Übertragung der Bewegung erfolgt über die dargestellte Kolbenstange, welche zur
Wand des Aggregats A hin abgedichtet ist, so daß der Arbeitszylinderraum vom Pumpzylinderraum
getrennt ist. Nach dem Umschaltblock 13 gelangt der Stickstoff über eine Rückschlagklappe
zum Arbeitsdruckregler 21. Dieser Druckregler 21 hat die Aufgabe, den Hochdruck für
den Verbraucher konstant zu halten.
[0028] Wird im Verbrauchernetz wenig Stickstoff gebraucht, steigt der Druck vor dem Regler
21 an. Dadurch wird die Druckerhöhungsanlage DEA automatisch langsamer. Die Druckerhöhungsanlage
DEA paßt sich somit selbständig an wechselnde Lastverhältnisse an.
[0029] Der Anfahrregler 20 überwacht den Verdampferdruck der Druckerhöhungsanlage DEA. Sollte
dieser zu tief absinken - beispielsweise 5 bar unter Sollwert - wird automatisch der
Anfahrregler 20 geöffnet. Der Anfahrregler 20 entspannt die Leitung nach dem Umschaltblock
13. Auf diese Weise kann die Druckerhöhungsanlage DEA durch ein paar schnelle Takte
des Aggregats A den Verdampferdruck rasch wieder aufbauen und der Anfahrregler 20
schließt wieder. Über den Anfahrregler kann die Druckerhöhungsanlage DEA auch gegen
einen hohen Druck im Verbrauchernetz gestartet werden.
[0031] Die Inbetriebnahme der Druckerhöhungsanlage DEA geht folgendermaßen vonstatten: Ein
eventuell vorhandenes (nicht dargestelltes) Gasversorgungsventil des Speicherbehälters
wird geöffnet. Ein gegebenenfalls vorhandener (nicht dargestellter) Druckaufbauregler
muß auf einen Druck - beispielsweise 6,5 bar - eingestellt sein, den er maximal aufbauen
darf. Die Druckerhöhungsanlage DEA verfügt über einen Druckabbauregler 15, welcher
auf einen bestimmten Wert - beispielsweise 8,5 bar - eingestellt ist, so daß er bei
diesen 8,5 bar abregelt.
[0032] Am Betriebsgasregler 16 wird der Druck für das Betriebsgas - beispielsweise 6 bar
- eingestellt. Die Gasversorgung zum Verbraucher sollte geschlossen sein. Ventil 26
muß geschlossen sein. Am Verstellkolbenregler 17 ist der Drucksollwert einzustellen.
[0033] Nach langsamem Öffnen des Ventils V1 in der Flüssigversorgungsleitung wird der Kühlbehälter
B befüllt und die Druckerhöhungsanlage DEA wird automatisch auf Betriebstemperatur
abgekühlt. Dieser Vorgang dauert etwa 15 min. Nun ist die Druckerhöhungsanlage DEA
startbereit.
[0034] Nach Öffnen des Ventils 26 beginnt die Anlage zu arbeiten. Der Anfahrregler 20 ist
dabei geöffnet und bläst Stickstoff über einen Schalldämpfer ins Freie. Dies geschieht
solange, bis der eingestellte Betriebsdruck erreicht ist.
[0035] Nun kann die Gasentnahme zum Verbraucher geöffnet werden.
[0036] Die Druckerhöhungsanlage DEA regelt ihre Arbeitsgeschwindigkeit automatisch nach
dem Gasverbrauch beim Verbraucher. Sollte der Vordruck der Druckerhöhungsanlage DEA
zu tief absinken, wird automatisch der Anfahrregler 20 geöffnet.
[0037] Das Abstellen der Druckerhöhungsanlage DEA erfolgt über das Schließen des N
2-Flüssigventils V1 am Speichertank T. Anschließend wird das Ventil 25 der Druckerhöhungsanlage
DEA geschlossen. Das Gasversorgungsventil V5 bleibt geöffnet.
[0038] Zum Wiedereinschalten der Druckerhöhungsanlage DEA muß das Absperrventil V1 für Flüssig-Stickstoff
am Speichertank T geöffnet werden. Je nach Abschaltdauer kann das Ventil 25 in der
Druckerhöhungsanlage DEA - beispielsweise nach 10 bis 15 min. - geöffnet werden.
[0039] In Figur 2 ist außerdem ein Endschalter 4 für den Arbeitszylinder 3 gezeigt, wobei
der Endschalter 4 in Verbindung mit einem Ventil 5, dem Niveauregler 1, dem Betriebsgasregler
16 und einem mit dem Umschaltblock 13 verbundenen Ventil 6 steht. Am Aggregat A mit
dem Arbeitszylinder 3 ist im Ausführungsbeispiel eine Dichtungsüberwachung 7 angebracht.
[0040] Der Vorlage- oder Kühlbehälter B ist ferner mit einem Sicherheitsventil 9 und einer
mit einem Entlüftungsventil 12 versehene Leitung zu einem Flüssig-Druckbegrenzer 18
ausgestattet, wobei der Flüssig-Druckbegrenzer 18 in Verbindung mit der Leitung zum
Flüssig-Anschluß II zum Verdampfer steht. Ein Gas-Druckbegrenzer 19 ist schließlich
in der Leitung vom Gas-Anschluß III vom Verdampfer vorgesehen. Über einen Verstellzylinder
14 können der Flüssig-Druckbegrenzer 18, der Gas-Druckbegrenzer 19, der Anfahrregler
20 und der Arbeitsdruckregler 21 eingestellt werden. In Figur 2 ist im Bereich des
Anfahrreglers 20 eine Vordruckanzeige 22 und eine Hinterdruckanzeige 23, sowie beim
Arbeitsdruckregler 21 eine Arbeitsdruckanzeige 24 dargestellt.
[0041] Beim Einsatz von Luftverdampfern braucht die Druckerhöhungsanlage DEA keinerlei Fremdenergie
zur Drucksteigerung. Die gesamte benötigte Antriebsleistung wird der Umwelt durch
Verdampfung des Flüssiggases gegen Luft entzogen. Der wesentliche Gedanke der Erfindung
liegt darin, die durch die Verdampfung von verflüssigtem Gas auftretende Volumenvergrößerung
für den Antrieb des Aggregats zu nutzen.
[0042] Obwohl die Erfindung an anhand eines konkreten Ausführungsbeispieles näher erläutert
wurde, ist die Erfindung nicht auf die diese konkrete Ausführungsform beschränkt,
sondern im Gegenteil offen für Modifikationen und Abwandlungen, die sich für den Fachmann
klar ergeben.
Liste der Bezugszeichen
[0043]
T Speicherbehälter (Tank)
DEA Druckerhöhungsanlage
VD Verdampfer

Flüssig-Anschluß zum Speicherbehälter


Flüssig-Anschluß zum Verdampfer



Gas-Anschluß vom Verdampfer


Gas-Anschluß zum Verbraucher

Gas-Anschluß zum Speicherbehälter
B Vorlagebehälter (Kühlbehälter)
A Aggregat
V1 Absperrventil
V5 Absperrventil
1 Niveauregler
2 Pumpzylinder
3 Arbeitszylinder
4 Endschalter
5 Ventil (5 x 2 Wege)
6 Ventil (5 x 2 Wege)
7 Dichtungsüberwachung
8 Gaspendelanschluß
9 Sicherheitsventil
10 Saugventil
11 Druckventil
12 Entlüftungsventil
13 Umschaltblock
14 Verstellzylinder
15 Druckabbauregler
16 Betriebsgasregler
17 Verstellkolbenregler
18 Flüssig-Druckbegrenzer
19 Gas-Druckbegrenzer
20 Anfahrregler
21 Arbeitsdruckregler (Entspannung)
22 Vordruckanzeige
23 Hinterdruckanzeige
24 Arbeitsdruckanzeige
25 Niveauüberprüfungsanzeige (z.B. optisch)
26 Ventil
1. Verfahren zur Bereitstellung von Hochdruckgas für einen Verbraucher, wobei das Gas
verflüssigt mit niedrigem Druck einem Speicherbehälter (T) entnommen wird (

), wobei verflüssigtes Gas aus dem Speicherbehälter (T) in einen Vorlagebehälter (B)
eingeleitet und außerhalb des Vorlagebehälters (B) in einem Verdampfer (VD) verdampft
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das durch die Verdampfung des verflüssigten Gases erhaltene Gas zumindest teilweise
zum Antrieb eines Kolbens eines Arbeitszylinders (3) verwendet wird und mit Hilfe
des Arbeitszylinders (3) ein Kolben eines Pumpzylinder (2) angetrieben wird, welcher
verflüssigtes Gas vom Vorlagebehälter (B) zum Verdampfer (VD) pumpt, und daß über
das Pumpen und die Verdampfung ein Gas mit einem höheren Druck als dem für den Verbraucher
benötigten Hochdruck gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpzylinder (2) mit einem
Saug- und Pumptakt betrieben wird, wobei im Saugtakt verflüssigtes Gas aus dem Vorlagebehälter
(B) angesaugt und im Pumptakt zum Verdampfer (VD) gepumpt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitszylinder
(3) mit zwei Arbeitstakten betrieben wird, wobei eine entsprechend taktweise Umschaltung
der Zufuhr des Gases aus der Verdampfung zum Antrieb des Kolbens des Arbeitszylinders
(3) erfolgt (4, 6, 13).
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Volumenverhältnis über
1:1.5, vorzugsweise von 1:2 bis 1:5 zwischen dem in einem Saugtakt plus in einem Pumptakt
durch den Pumpzylinder (2) geförderten verflüssigten Gas und dem während zweier Arbeitstakte
durch den Arbeitszylinder (3) geleiteten verdampften Gas eingehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teilstrom
des verdampften Gases aus der Verdampfung zum Verbraucher oder gegebenenfalls in eine
Regelvorrichtung (21) zur exakten Einstellung des Druckes auf den benötigten Arbeitsdruck
für den Verbraucher geführt wird.
6. Gasversorgungsanlage zur Bereitstellung von Hochdruckgas für einen Verbraucher umfassend
einen Speicherbehälter (T) zur Speicherung von verflüssigtem Gas, einen über eine
Leitung mit dem Speicherbehälter (T) verbundenen Vorlagebehälter (B) und einen Verdampfer
(VD) zum Verdampfen des verflüssigten Gases aus dem Vorlagebehälter (B), dadurch gekennzeichnet, daß ein Pumpzylinder (2) mit Kolben zum Pumpen von verflüssigtem Gas aus dem Vorlagebehälter
(B) vorgesehen ist, welcher über einen Kolben eines mit verdampftem Gas beschickten
Arbeitszylinders (3) angetrieben ist.
7. Gasversorgungsanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitszylinder
(3) und der Pumpzylinder (2) in einem Aggregat (A) angeordnet sind.
8. Gasversorgungsanlage nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Regelvorrichtung
(21) für die exakte Einstellung des Druckes auf den benötigten Arbeitsdruck für den
Verbraucher vorgesehen ist.
9. Gasversorgungsanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel (13) zum entsprechend den Arbeitstakten des Arbeitszylinders (3) taktweisen
Umschalten der Zufuhr des Gases aus der Verdampfung zum Antrieb des Kolbens des Arbeitszylinders
(3) vorgesehen sind.
10. Gasversorgungsanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Absperrorgan (26) in der Leitung vom Verdampfer (VD) zum Arbeitszylinder (3) oder
gegebenenfalls zu den Mitteln (13) zum taktweisen Umschalten der Gaszufuhr für den
Arbeitszylinder (3) vorgesehen ist.
11. Gasversorgungsanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
eine mit einem Absperrorgan (V5) versehene Leitung vom Kopfraum des Vorlagebehälters
(B) zum Kopfraum des Speicherbehälters (T) vorgesehen ist.
12. Gasversorgungsanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
eine mit einem Absperrorgan (V1) versehene Leitung für verflüssigtes Gas vom Speicherbehälter
(T) zum Vorlagebehälter (B) vorgesehen ist.
13. Gasversorgungsanlage nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Vorlagebehälter (B) eine Niveauregulierung (1, 16) enthält.