(19)
(11) EP 0 873 692 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.10.1998  Patentblatt  1998/44

(21) Anmeldenummer: 98106783.8

(22) Anmeldetag:  15.04.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A41B 11/12, A41B 11/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 24.04.1997 DE 29707446 U

(71) Anmelder: FRANZ FALKE-ROHEN STRUMPFFABRIKEN
57392 Schmallenberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Kalde, Franz-Josef
    57392 Schmallenberg (DE)

(74) Vertreter: Kahlhöfer, Hermann, Dipl.-Phys. et al
Patent- und Rechtsanwälte Bardehle, Pagenber, Dost, Altenburg, Geissler, Isenbruck Uerdinger Str. 5
40474 Düsseldorf
40474 Düsseldorf (DE)

   


(54) Rutschfester Strumpf


(57) Gegenstand der Erfindung ist ein Strumpf (1) mit einem Beinteil (2) und einem Fußteil (3). Das Beinteil (2) weist auf einem dem Fußteil (3) gegenüberliegenden Bereich (4) eine Haltehilfe (5) auf. Die Haltehilfe (5), durch die ein Herunterrutschen des Strumpfes (1) verhindert werden soll, weist wenigstens einen Streifen (6, 7) mit wenigstens einer rutschfesten Oberfläche (8) auf. Die Streifen (6, 7) sind an einer Innenseite (9) des Bauteils (2) ausgebildet.




Beschreibung


[0001] Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf einen Strumpf mit einem Beinteil und einem Fußteil, wobei das Beinteil an einem dem Fußteil gegenüberliegenden Bereich eine Haltehilfe aufweist.

[0002] Strümpfe, Socken oder desgleichen werden maschinell hergestellt. Sie weisen ein Beinteil auf, welches im wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist. Dieses Beinteil ist nicht der Anatomie des menschlichen Beines angepaßt. Um sicherzustellen, daß während des Tragens eines Strumpfes der Strumpf nicht herunterrutscht, ist es bekannt, den Strumpf mindestens teilweise elastisch auszubilden. Insbesondere ist es bekannt, daß der Strumpf mit einem Bündchen versehen wird, der am oberen Endbereich des Strumpfes ausgebildet ist, wobei das Bündchen wenigstens ein zusätzliches elastisches Garn aufweist. Das Bündchen ist im Querschnitt etwas kleiner ausgebildet als das Beinteil. Durch das Bündchen liegt der Strumpf an einem Beinabschnitt einer Person, das den Strumpf trägt, an.

[0003] Im Laufe der Gebrauchsdauer kommt es vor, daß die Elastizität des Bündchens nachläßt. Es kann auch vorkommen, daß der im Bündchen eingearbeitete elastische Faden bricht, wodurch sich auch die Funktionsfähigkeit des Bündchens verringert. Rutschende Strümpfe, Socken oder dergleichen werden als unangenehm empfunden. Sie vermitteln auch einen gewissen unästhetischen Eindruck.

[0004] Dieses Problem ist bereits erkannt worden. Um zu verhindern, daß der Strumpf herunterrutscht ist vorgeschlagen worden, daß der Strumpf eine Haltehilfe aufweist. Die Haltehilfe ist durch wenigstens einen Streifen gebildet, der eine rutschfeste Oberfläche aufweist. Der Streifen ist an einer Innenseite des Beinteils eines Strumpfes ausgebildet. Aufgrund unterschiedlicher Anatomie des menschlichen Beines kann nicht sichergestellt werden, daß zwischen den Streifen und der Beinoberfläche eine ausreichend große Haltekraft gegeben ist, die ein Abrutschen des Strumpfes verhindert.

[0005] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, den bekannten Strumpf so weiterzubilden, daß dieser rutschsicherer getragen werden kann.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Strumpf mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des Strumpfes sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0007] Der erfindungsgemäße Strumpf stimmt in seinem prinzipiellen Aufbau mit dem nach dem Stand der Technik bekannten Strumpf überein. Er weist ein Beinteil und ein sich an das Beinteil anschließendes Fußteil auf. Das Beinteil weist an einem, dem Fußteil gegenüberliegenden Bereich eine Haltehilfe auf. Die Haltehilfe weist wenigstens einen Streifen mit wenigstens einer rutschfesten Oberfläche auf, wobei der Streifen an einer Innenseite des Beinteils ausgebildet ist. Um sicherzustellen, daß der Strumpf auch bei anatomisch unterschiedlich ausgeformten Beinen nicht verrutscht wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Umfang des Bereichs durch Verbindungsmittel veränderbar und festlegbar ist. Durch diese Maßnahme kann eine Einstellung der Öffnungsweite des Strumpfes erfolgen, wodurch auch der Anpreßdruck der Streifen auf die Beinoberfläche einstellbar ist. Durch diese Einstellbarkeit kann neben einer Erhöhung der Sicherheit gegen Rutschen des Strumpfes auch erreicht werden, daß die Tragqualität des Strumpfes verbessert wird, da der Anpreßdruck des Bereiches entsprechend dem Wohlbefinden der Person, die den Strumpf trägt, angepaßt werden kann. Hatte eine Person bisher beim Tragen der bekannten Strümpfe das Gefühl, daß der Strumpf rutscht, da der Umfang des Beines im wesentlichen dem Umfang des Bereichs des Strumpfes entsprach, so kann nunmehr durch Veränderung des Bereichs der Umfang desselbigen verringert werden, so daß ein höherer Anpreßdruck auf die Beinoberfläche ausgeübt wird. In Fällen, in denen der Umfang des Beins der Person wesentlich größer war als der Umfang des Bereichs entstand ein unangenehmes Spanngefühl, das sich auch in Abdrücken an der Beinoberfläche manifestierte, kann durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Strumpfes das Spanngefühl aufgehoben werden, da der Bereich des Strumpfes erweiterbar ist. Hierdurch wird auch vermieden, daß der Strumpf in seinem Bereich Abdrücke während des Tragens auf der Beinoberfläche zeitweise hinterläßt.

[0008] Zur Vereinfachung einer Veränderung des Umfangs des Bereichs wird vorgeschlagen, den Bereich geteilt auszubilden und mit einer Lasche zu versehen, die durch die Verbindungsmittel an einer Außenseite des Bereichs festlegbar ist.

[0009] Bei den Verbindungsmitteln kann es sich beispielsweise um eine Klettverschlußverbindung handeln.

[0010] Der Bereich kann einstückig mit dem Beinteil ausgebildet sein. Der Haltebereich kann auch manschettenartig ausgebildet sein. Er kann in Form eines textilen Streifens mit dem Beinteil verbunden sein. Der textile Streifen kann auch als ein gestalterisches Element des Strumpfdesigns wirken.

[0011] Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit, daß der Strumpf am Bein nicht verrutscht, wird vorgeschlagen, daß jeder Streifen im wesentlichen quer zur Längserstreckung des Beinteils ausgebildet ist. Vorzugsweise sind wenigstens zwei Streifen vorgesehen, die im wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Diese Streifen umgeben das Bein ringförmig.

[0012] Vorzugsweise ist jeder Streifen elastisch ausgebildet, wodurch der Tragekomfort des Strumpfes erhöht wird. Dies vereinfacht auch das An- und Ausziehen eines Strumpfes.

[0013] Der Streifen oder die Streifen bestehen vorzugsweise aus einem hautverträglichen Werkstoff. Dieser sollte auch haptisch angenehm wirken. Vorzugsweise ist der Streifen wenigstens teilweise aus Kautschuk, insbesondere auch Silikon-Kautschuk, hergestellt. Dieser Werkstoff wird im allgemeinen als angenehm empfunden.

[0014] Zur Vereinfachung der Herstellung des erfindungsgemäßen Strumpfes wird vorgeschlagen, daß der Streifen unmittelbar auf dem Beinteil aufgebracht ist.

[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Strumpfes wird vorgeschlagen, daß dieser Verbindungsmittel aufweist, durch die der Umfang des Bereichs veränderbar und festlegbar ist. Durch diese Ausgestaltung des Strumpfes kann auf die Ausbildung eines elastischen Bündchens verzichtet werden.

[0016] Weitere Einzelheiten und Bauteile des erfindungsgemäßen Strumpfes werden anhand des in der Figur der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.

[0017] Die einzige Figur zeigt einen Strumpf 1, der ein Beinteil 2 und ein sich an das Beinteil 2 anschließendes Fußteil 3 aufweist. Das Beinteil 2 weist an einem dem Fußteil 3 gegenüberliegenden Bereich 4 eine Haltehilfe 5 auf. Die Haltehilfe 5 ist durch zwei Streifen 6, 7 gebildet. Die Streifen 6, 7 sind an einer Innenseite 9 des Beinteils 2 ausgebildet. Sie weisen eine rutschfeste Oberfläche 8 auf. Während des Tragens des Strumpfes liegt die rutschfeste Oberfläche 8 am Bein der Person, die den Strumpf 1 trägt, an.

[0018] Die Streifen 6, 7 sind im wesentlich quer zur Längserstreckung des Beinteils 2 ausgebildet. Sie verlaufen im wesentlichen parallel zueinander.

[0019] Die Streifen 6, 7 sind unmittelbar auf das Gewebe des Beinteils 2 aufgebracht. Vorzugsweise bestehen die Streifen 6, 7 wenigstens teilweise aus Kautschuk, insbesondere aus Silikon-Kautschuk. Jeder Streifen 6, 7 kann auch einen mehrschichtigen Aufbau aufweisen. So kann jeder Streifen 6, 7 eine Zwischenschicht aufweisen, die eine Trägerschicht umfaßt, welche das Gewebe des Beinteils 2 mit einer rutschfesten Beschichtung verbindet. Vorzugsweise ist jeder Streifen so ausgebildet, daß dieser elastisch ist.

[0020] Nach einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiels kann die Haltehilfe dadurch ausgebildet werden, daß mehrere voneinander beabstandete Streifen vorgesehen sind, wobei die Streifen auf einem gemeinsam gedachten Ring liegen.

[0021] Das Beinteil 2 weist eine Haltehilfe 5 auf, welche manschettenartig ausgebildet ist. Die Haltehilfe 5 ist durch einen Streifen 11, insbesondere Textilstreifen 11, gebildet, der mit dem Beinteil 2 entlang der Verbindungslinie 12 verbunden ist. Die Verbindungslinie 12 kann in Form einer Naht ausgebildet sein. Die Länge des Streifens 11 ist größer als der Umfang des Beinteils 2. Die Endbereiche 13, 14 des Streifens 11 sind frei. Der überstehende Abschnitt des Streifens 11 bildet eine Lasche 10.

[0022] Die Einstellung des Anpreßdruckes der Haltehilfe 5 erfolgt durch Ziehen an der Lasche 10 und Umschlagen auf die Außenseite 15 des Streifens 11. Hierdurch wird der Umfang der Haltehilfe 5 und somit auch des Bereichs 4 des Beinteils 2 verändert. Zur Festlegung des Umfangs und somit auch der Lasche 10 sind Verbindungsmittel 16, 17 vorgesehen. Bei den Verbindungsmitteln 16, 17 handelt es sich vorzugsweise um einen Klettverschluß. Das eine Teil 16 des Klettverschlußes ist an der Außenseite 15 und das andere Teil 17 des Klettverschlußes an der Innenseite 9 ausgebildet. Die Verbindungsmittel können auch in Form von Haken und Ösen ausgebildet sein. Andere Verbindungsmittel sind ebenfalls möglich, sofern durch sie der Umfang des Bereichs 4 veränderbar und festlegbar ist.

[0023] Die Bezeichnung "Strumpf" ist im weitesten Sinne zu verstehen. Es kann sich hierbei auch um Socken oder andere Fuß- und/oder Beinbekleidungen handeln.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0024] 
1
Strumpf
2
Beinteil
3
Fußteil
4
Bereich
5
Haltehilfe
6, 7
Streifen
8
Oberfläche
9
Innenseite
10
Lasche
11
Streifen
12
Verbindungslinie
13, 14
Ende
15
Außenseite
16, 17
Verbindungsmittel



Ansprüche

1. Strumpf (1) mit einem Beinteil (2) und einem Fußteil (3), wobei das Beinteil (2) an einem dem Fußteil (3) gegenüberliegenden Bereich (4) eine Haltehilfe (5) hat, die wenigstens einen Streifen (6, 7) mit wenigstens einer rutschfesten Oberfläche (8) aufweist, wobei jeder Streifen (6, 7) an einer Innenseite (9) des Beinteils (2) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang des Bereichs (4) durch Verbindungsmittel (16, 17) veränderbar und festlegbar ist.
 
2. Strumpf nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen geteilten Bereich (4) mit einer Lasche (10), die durch die Verbindungsmittel (16, 17) an einer Außenseite (15) des Bereichs (4) festlegbar ist.
 
3. Strumpf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsmittel (16, 17) aneinanderhaftend sind.
 
4. Strumpf nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (10) elastisch ist.
 
5. Strumpf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Streifen (6, 7) im wesentlichen quer zur Längserstreckung des Beinteils (2) ausgebildet ist.
 
6. Strumpf nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei im wesentlichen parallel zueinander verlaufende Streifen (6, 7) vorgesehen sind.
 
7. Strumpf nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Streifen (6, 7) elastisch ist.
 
8. Strumpf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Streifen (6, 7) wenigstens teilweise aus Kautschuk, insbesondere aus Siliconkautschuk, besteht.
 
9. Strumpf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Streifen (6, 7) unmittelbar auf dem Beinteil (2) aufgebracht ist.
 
10. Strumpf nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich (4) elastisch ausgebildet ist.
 




Zeichnung