[0001] Die Erfindung betrifft ein Regalsystem mit einer Regalsäule, die eine Lochung mit
im wesentlichen periodisch beabstandeten Aussparungen zum Anbringen von Regalelementen
aufweist.
[0002] Bei den in den angelsächsischen Ländern verwendeten Regelsystemen weisen die Regalsäulen
im allgemeinen ein Lochungsraster auf, bei dem zwischen benachbarten Aussparungen
ein 32 mm-Sprung vorgesehen ist. In den nicht-angelsächsischen Ländern werden dagegen
überwiegend Regalsäulen mit einem 50 mm-Sprung eingesetzt. Diese unterschiedlichen
Regalstandards beim Lochungsraster machen es notwendig, daß auch die zugehörigen Warenträger
und andere Zubehörteile, die an den Regalsäulen eingehängt werden sollen, mit ihren
Einhänghaken speziell auf die verschiedenen Sprungabstände abgestimmt sind. Dies hat
zur Folge, daS die in den angelsächsischen Ländern und den nicht-angelsächsischen
Ländern verwendeten Regalsysteme nicht untereinander kompatibel sind. Ein Regalhersteller,
der auf dem gesamten europäischen Markt präsent sein möchte, muß also zumindest zwei
verschiedene Regalsysteme entwickeln und fertigen, was sich vor allem unter dem Kostengesichtspunkt
als äußerst unbefriedigend darstellt.
[0003] Die Regalsäulen, die im Ladenbau für Verkaufsregalsysteme verwendet werden, weisen
im allgemeinen zwei Lochungsformen auf. So werden die Regalsäulen oft mit Doppelschlitzaussparungen
ausgestattet, wie sie in Figur 1A gezeigt sind, die das Einhängen von Einhaken-Regalelementen
nebeneinander ermöglichen, um so mehrere Regaleinheiten über eine Regalsäule miteinander
verbinden zu können. Diese Doppelschlitzlochung ermöglicht es darüber hinaus aber
auch z.B. im unteren Bereich Fußteile mit Doppelhaken anzubringen, wenn das Regalsystem
als Gondel ausgebildet werden soll, um eine hohe Steifigkeit des Regalaufbaus zu gewährleisten.
Die Ausformung von Doppelschlitzen in der Regalsäule ist jedoch fertigungstechnisch
relativ aufwendig. Weiterhin gestaltet sich häufig auch die Anbringung von Regalelementen
an der Regalsäule aufgrund der schmalen Schlitzausbildung schwierig.
[0004] Neben der Doppelschlitzlochung sind jedoch bereits seit langem Regalsysteme bekannt,
bei denen H-förmige Aussparungen in den Regalsäulen verwendet werden, wie sie in Figur
1B dargestellt sind. Diese Lochungsform ermöglicht gleichfalls eine Einhängung von
Regalelementen nebeneinander in einer Regalsäule, wobei die nach innen ragenden Zapfen
das Verkippen der Regalelemente an der Regalsäule verhindern. Die H-Lochung in der
Regalsäule sorgt im Vergleich zur Doppelschlitzlochung für eine einfache Montage,
da sich die Regalelemente leicht ein- und aushängen lassen. Darüber hinaus ergeben
sich bei der H-Lochung auch für die Fertigung Vorteile, da nur ein Stanzvorgang notwendig
ist. Bei der H-Lochung besteht jedoch wie bei der Doppelschlitzlochung die Gefahr
eines Ausbrechens der Kanten des Stanzstempels aufgrund der kleindimensionierten Kantenbereiche
und der starken Materialbeanspruchung während des Standvorgangs.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben dargestellten Nachteile der herkömmlichen
Regalsysteme zu vermeiden und ein Regalsystem bereitzustellen, das sich durch eine
hohe Flexibilität und Kompatibilität auszeichnet und sich kostengünstig herstellen
läßt.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem Regalsystem nach Anspruch 1 oder 6 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Gemäß einer Ausführungsform des Regalsystems weist die Regalsäule eine Lochung mit
im wesentlichen periodisch beabstandeten Aussparungen zum Anbringen von Regalelementen
auf, wobei die Aussparungen so ausgelegt sind, daß ein Sprung zwischen benachbarten
Aussparungen von 33 1/3 mm und zwischen jeder ersten und vierten Aussparung von 100
mm mit jeweils einer Toleranz von ± 2 mm auftreten. Dieses Regalsystem verbindet somit
die Regalstandards sowohl der angelsächsischen Länder als auch der nicht-angelsächsischen
Länder. Der 100 mm-Sprung zwischen der ersten und vierten Aussparung ermöglicht die
Ausstattung des Regalsystems mit zahlreichen Regalelementen, die sich auch an Regalsäulen
mit 50 mm-Sprung anbringen lassen, da z.B. Konsolen, die schwere Lasten tragen, im
Regalsystem mit 50 mm-Sprung ihre beiden Haken im 100 mm-Abstand aufweisen, um eine
ausreichende Stabilität im eingehängten Zustand erzielen zu können. Auch bei der Ausführung
eines Regalsystems mit 50 mm-Sprung als Gondel greifen die Hakenenden mit einem Abstand
von 100 mm an der Regalsäule an, um der Konstruktion eine ausreichende Steifigkeit
geben zu können. Durch den 33 1/3 mm-Sprung zwischen benachbarten Aussparungen wird
dagegen für eine maximale Kompatibilität mit den sonst im angelsächsischen Raum verwendeten
Regalsystemen gesorgt, da überwiegend identische Warenträger auch aufgrund der Fertigungstoleranzen
verwendet werden können. Die erfindungsgemäße Lochrasterung mit einem 33 1/3 mm-Sprung
und einem überlagerten 100 mm-Sprung ermöglicht eine vielseitige Modulbauweise, die
allen wesentlichen Anforderungen im Bereich des Ladenbaus gerecht wird.
[0008] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weisen die periodisch beabstandeten
Aussparungen der Lochung in der Regalsäule vorzugsweise eine Länge von 20 mm auf.
Diese Länge sorgt einerseits dafür, daß sich die Einhänghaken an den Warenträgern
leicht anbringen lassen, und andererseits für eine ausreichende Steifigkeit der Regalsäule
zum Tragen hoher Lasten durch den verbleibenden Abstand zwischen zwei benachbarten
Aussparungen.
[0009] Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung sind die Aussparungen der Lochung
in der Regalsäule im wesentlichen rechteckig mit einem mittig an der Unterseite angebrachten
Zapfen ausgeformt. Diese Lochform weist die gleichen Vorteile wie die H-Lochung auf,
d.h. ein einfaches Einsetzen der Haken aufgrund des durch die große Lochform gegebenen
ausreichenden Spiels sowie die Möglichkeit einer stabilen Anbringung von zwei Warenträgern
nebeneinander. Der unten angeordnete, nach oben ragende Zapfen sorgt bei eingehängten
Warenträgern aufgrund deren Eigengewicht bzw. Belastung durch Waren für eine ausreichende
Seitenstabilität, so daß auf den oberen Zapfen verzichtet werden kann. Das Weglassen
des oberen Zapfens ermöglicht darüber hinaus eine vereinfachte Montage, da sich deren
Einhänghaken besonders leicht in die Lochung einführen lassen. Weiterhin zeigt die
Lochung mit nur einem Zapfen auch produktionstechnisch Vorteile, da nur noch sechs
statt acht Ecken ausgestanzt werden müssen, was eine einfachere und damit weniger
beschädigungsanfällige Stanzform ermöglicht.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Regalsystem im unteren
Bereich der Regalsäule zwei Aussparungen zum Anbringen von Regalfußteilen auf, die
im wesentlichen rechteckförmig ausgeformt sind und an der Oberseite angebrachte Zapfen
aufweisen. Die an der Oberseite angeordneten Zapfen verhindern ein Verkippen der Regalsäulen,
wenn diese freitragend an den Fußteilen eingehängt sind.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
näher erläutert.
Figuren 1A und 1B zeigen Regalsäulen mit herkömmlichen Lochformen;
Figur 2A zeigt eine Vorderansicht einer ersten Auführungsform der erfindungsgemäßen
Regalsäule, die als Wandschiene eingesetzt wird;
Figur 2B zeigt eine Vorderansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Regalsäule, die als Gondelständer eingesetzt wird;
Figur 3 zeigt eine Seitenansicht der in Figur 2B gezeigten Ausführungsform mit Fußteil
und Rückwandelementen; und
Figur 4 zeigt ein Regalsystem in Explosionsdarstellung mit der in Figur 2B gezeigten
Ausführungsform.
[0012] Die Figuren 2A und 2B zeigen die erfindungsgemäße Regalsäule in zwei unterschiedlichen
Ausführungsformen. In Figur 2A ist die Regalsäule 1 als Wandschiene mit einem U-Profil
ausgelegt, das auf der Vorderseite ein Lochungsraster mit periodisch beabstandeten
Aussparungen 11 aufweist. Diese Aussparungen 11 sind im wesentlichen rechteckig ausgebildet,
wobei an der Unterseite mittig ein kurzer Zapfen in die Aussparung hineinragt. Bei
einer aus Stahlblech gefertigten Säule mit einer Wandungsstärke von 2,4 mm und einer
Standardbreite von 30 mm werden die Aussparungen vorzugsweise mittig in der Säule
mit einer Breite von 14 mm ausgeführt. Diese Breitendimensionierung gewährleistet
einerseits eine ausreichende Steifigkeit der Regalsäule und andererseits genügend
Raum um zwei Einhänghaken nebeneinander in die Aussparung einführen zu können. Der
auf der Unterseite mittig angebrachte Zapfen ragt vorzugsweise wenigstens 3 mm in
die Aussparung um ein seitliches Verrutschen von in den Aussparungen befindlichen
Einhänghaken zuverlässig zu verhindern.
[0013] Die Aussparungen 11 sind in der Regalsäule 1 periodisch mit einem Sprung zwischen
zwei benachbarten Aussparungen von 33 1/3 mm (a) unter Berücksichtigung einer Fertigungstoleranz
von ± 2 mm beabstandet. Dieser 33 1/3 mm-Sprung wird weiterhin im Rahmen der genannten
Fertigungstoleranz von einem 100 mm-Sprung (b) überlagert. Durch die Ausbildung sowohl
einer 33 1/3 mm- als auch einer 100 mm-Periodizität in der Lochungsrasterung lassen
sich die Regalstandards in den angelsächsischen Ländern mit denen in den nicht-angelsächsischen
Ländern verbinden, so daß die erfindungsgemäße Regalsäule im wesentlichen mit Warenträgern
ausgestattet werden kann, die mit allen bekannten Regalstandards kompatibel sind.
Die Aussparungen 11 sind auf der Regalsäule weiterhin vorzugsweise mit einer Länge
von 20 mm (c) ausgebildet und 13,3 mm (d) beabstandet. Diese Auslegung der Aussparungen
sorgt für eine ausreichende Verwindungssteifigkeit der Regalsäulen auch bei schweren
Lasten, wobei die gewählte Aussparungslänge für eine relativ problemlose Montage der
Einhänghaken ausreicht. Bei der in Figur 2A gezeigten Säulenauslegung als Wandschiene
sind weiterhin wenigstens zwei Bohrungen 12 an den Säulenenden angeformt, mit denen
sich die Regalsäulen mittels Schrauben und Dübel an einer Wand befestigen lassen.
[0014] Figur 2B zeigt eine erfindungsgemäße Regalsäule 1 mit einem geschlossenen Säulenprofil,
die z.B. als Trägerstütze bei einer Regalgondel eingesetzt werden kann. Statt Aussparungen
sind hier im unteren Bereich der Regalsäule zwei Aussparungen 13 ausgebildet, bei
denen die Zapfen im Gegensatz zu der Ausstaltung bei den übrigen Aussparungen von
der Oberseite in die Aussparung hineinragen. Diese Aussparungen 13 dienen zur Anbringung
von Fußteilen an der Regalsäule, wie die in Figur 3 wiedergegebene Seitenansicht zeigt.
Die Fußteile 2 weisen zwei entsprechend der Distanz zwischen den beiden Aussparungen
13 auf der Regalsäule beabstandete Doppelhaken zum Eingriff in diese Aussparungen
auf. Durch die obenliegenden Zapfen in den Aussparungen 13 wird zuverlässig eine ausreichende
Seitenstabilität bei auf den Fußteilen aufgesetzten Regalsäulen auch beim Tragen schwerer
Lasten erreicht. Insbesondere die innenliegende Aussparung zum Einhängen der Fußteile
kann, wie in Figur 2B gezeigt, gegenüber den übrigen Aussparungen größer dimensioniert
sein, vorzugsweise mit einer Länge von 26 mm (e), um auch Fußteile mit größeren Haken
anbringen zu können.
[0015] Die Fußteile 2 sind, wie Figur 3 weiter zeigt, vorzugsweise mit zwei Fußtellern 21
versehen, die höhenverstellbar ausgelegt sind, um die Regale lot- und waagerecht ausrichten
zu können. Die erfindungsgemäßen Regalsäulen lassen sich, wie in den Figuren 3 und
4 dargestellt ist, mit einer Vielzahl von Zubehörteilen ausstatten. So können an der
Regalsäule eine Standardkonsole 3 mit zwei oder mehr Einhänghaken, die auch als Doppelhaken
ausgelegt sein können, eingehängt werden, auf denen Fachböden 4 aufgelegt werden,
die wiederum mit einer Preisschiene 5 versehen sein können. Weiterhin lassen sich
an den erfindungsgemäßen Regalsäulen in einfacher Weise Rückwandelemente 6 mit nach
hinten ragenden Einhänghaken montieren, deren Hakenabstand, wie Figur 3 zeigt, vorzugsweise
100 mm beträgt, was eine einfache und zuverlässige Montage gewährleistet.
[0016] Die erfindungsgemäße Regalsäule ermöglicht ein vielseitiges Modulsystem, das allen
Anforderungen im Regalbereich gerecht wird, da durch den 33 1/3 mm-Sprung und den
100 mm-Sprung im Lochungsraster eine maximale Kompatibilität zu nahezu allen bekannten
Regalsystemen hergestellt wird. Die gewählte Lochungsform sorgt darüber hinaus für
eine hohe Flexibilität und einen schnellen und einfachen Ein- und Umbau ohne Einschränkungen
bei der Regalbelastung nach sich zu ziehen.
1. Regalsystem mit einer Regalsäule (1), die eine Lochung mit im wesentlichen periodisch beabstandeten Aussparungen (11) zum Anbringen von Regalelementen (2, 3, 4, 5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die periodisch beabstandeten Aussparungen (11) der Lochung in der Regalsäule (1) so ausgelegt sind, daß ein Sprung (a) zwischen zwei benachbarten Aussparungen von
33 1/3 mm und ein Sprung (b) zwischen jeder ersten und vierten Aussparung von 100
mm mit jeweils einer Toleranz von ± 2 mm auftreten.
2. Regalsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparungen (11) im wesentlichen rechteckig mit einem mittig an der Unterseite angebrachten Zapfen
ausgeformt sind.
3. Regalsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im unteren Bereich der Regalsäule
zwei weitere Aussparungen (13) zum Anbringen von Regalfußteilen (2) ausgeformt sind, die im wesentlichen rechteckig ausgebildet sind und an der Oberseite
einen mittig angebrachten Zapfen aufweisen.
4. Regalsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die periodisch
beabstandeten Aussparungen (11) eine Lange von 20 mm mit einer Toleranz von ± 2 mm aufweisen.
5. Regalsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen
der Aussparungen (11, 13) mindestens 3 mm in die Aussparung hineinragen.
6. Regalsystem mit einer Regalsäule (1), die eine Lochung mit im wesentlichen periodisch beabstandeten Aussparungen (12, 14) zum Anbringen von Regalelementen (2 bis 6) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
im unteren Bereich der Regalsäule (1) zwei Aussparungen (13) zum Einsetzen von Regalfußteilen (2) im wesentlichen rechteckig mit einem an der Oberseite mittig angebrachten Zapfen
ausgebildet sind, und die weiteren Aussparungen (11) zum Einhängen von Regalelementen (3 bis 6) im wesentlichen rechteckig mit einem mittig an der Unterseite angebrachten Zapfen
ausgeformt sind.