[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Abtrennen ungekühlter
und nicht toleranzhaltiger Drahtwindungen vom Anfang und Ende einer über eine Stelmor-Anlage
oder vergleichbare Drahtwindungs-Transportsysteme transportierten Walzader.
[0002] Der Abmessungsbereich von Produkten moderner Drahtstraßen reicht von Drahtdurchmessern
von 5,0 bis 25 mm mit einem Bereich von Endwalzgeschwindigkeiten zwischen 120 und
ca. 20 m/s. Zur Einstellung der geforderten Gefügeeigenschaften sind Stelmor-Geschwindigkeiten
bei der Abkühlung zwischen 0,1 m/s und ca. 1,2 m/s erforderlich. Nach der vom Durchmesser
abhängigen Endwalzgeschwindigkeit ergeben sich dabei unterschiedliche Legedichten
auf dem Stelmor-Transport oder vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystemen zwischen
25 und 300 Windungen pro Meter.
[0003] Bei dünnen Drahtabmessungen und hohen Endwalzgeschwindigkeiten bleiben aus Gründen
der Störungssicherheit beim Walzen die Aderanfänge und -enden ungekühlt. Das Gleiche
ist auch bei dicken Drahtabmessungen von beispielsweise 25 mm aus Gründen der sicheren
Windungsablage der Fall. Zudem ist je nach Stichzahl im Fertigblock, beispielsweise
bei 2 bis 10 Stichen, eine bestimmte Länge der Walzader am Anfang und Ende außerhalb
der geforderten Abmessungstoleranzen. Infolgedessen müssen die ungekühlten und nicht
toleranzhaltigen Windungen vor der Bundkompaktierung und Bindung entfernt werden.
[0004] Beim Stand der Technik geschieht dies am Coilanfang an der Hakenbahn und zwar an
der offenen Hakenseite. Am Coilende bereitet das Abtrennen größte Schwierigkeiten,
weil hierfür bisher noch Handarbeit erforderlich ist und jede Hindung einzeln durchtrennt
und entfernt werden muss. Bei Temperaturen zwischen 400 und 500 °C ergeben sich für
die dort beschäftigten Personen außerordentlich ungünstige und schwierige Arbeitsverhältnisse.
Diese Arbeit ist einerseits personalintensiv und andererseits durch Hitze und schwere
körperliche Arbeit belastet.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik
ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit deren Hilfe der bisher noch erforderliche
handwerkliche Einsatz beim Abtrennen ungekühlter und nicht toleranzhaltiger Drahtwindungen
vom Anfang und Ende einer über eine Stelmor-Anlage oder vergleichbare Drahtwindungs-Transportsysteme
transportierten Walzader durch eine zuverlässige Mechanisierung bzw. Automatisierung
ersetzt werden kann, um damit humanere Arbeitsbedingungen und wirtschaftlichere Abläufe
zu schaffen.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verfahren zum Abt rennen und Abtransportieren
ungekühlter und nicht toleranzhaltiger Drahtwindungen vom Anfang und Ende einer über
eine Stelmor-Anlage oder vergleichbare Drahtwindungs-Transportsysteme transportierten
Walzader eine Folge von Arbeitsschritten entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen
von Anspruch 1 vorgeschlagen.
[0007] Dabei wird zunächst eine Anzahl vorderer Windungen der Walzader gezählt und nach
Maßgabe einer vorgegebenen Zahl von Windungen werden diese als Vorderschopf vom Fertigdraht
abgetrennt. Anschließend werden die abgetrennten Windungen auf einer ersten Transportstrecke
beschleunigt und der folgende Fertigdraht verzögert und damit die Schnittstelle im
Transport verbreitert. Sodann werden die abgetrennten Vorderschopfwindungen beim Passieren
einer zunächst offenen Weiche am Ende der ersten Transportstrecke aus der Ebene der
Stelmor-Anlage oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems nach unten
abgelenkt und abtransportiert, wogegen Fertigdraht nach Schließen der Weiche in der
Stelmor-Anlage weiter transportiert und die abgetrennten und abtransportierten Windungen
unter der Stelmor-Anlage gesammelt und zerhäckselt werden.
[0008] Zum Abtrennen und Abtransportieren der Hinterschopfwindungen wird erfindungsgemäß
ähnlich vorgegangen. Dabei wird das hintere Ende der Walzader überwacht und nach Erreichen
einer vorgegebenen Restlänge diese von der Walzader als Hinterschopf abgetrennt, und
der restliche, vom Hinterschopf getrennte Fertigdraht im Transport beschleunigt, zugleich
werden die abgetrennten Hinterschopfwindungen auf der ersten Transportstrecke verzögert
und damit die Schnittstelle verbreitert, und schließlich werden die abgetrennten Hinterschopfwindungen
beim Einfahren in die offene Weiche am Ende der ersten Transportstrecke aus der Ebene
der Stelmor-Anlage oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems nach unten
abgelenkt und abtransportiert, unter der Stelmor-Anlage oder eines vergleichbaren
Drahtwindungs-Transportsystems gesammelt und zerteilt.
[0009] Mit großem Vorteil wird durch das erfindungsgemäße Verfahren das Abtrennen ungekühlter
und nicht toleranzhaltiger Drahtwindungen vom Bund am Haken der Hakenbahn in den Transportbereich
der Stelmor-Anlage verlagert oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems.
Damit entfällt der bisher erforderliche personelle Einsatz, wodurch zugleich die Wirtschaftlichkeit
des Verfahrens erheblich verbessert wird.
[0010] Bevorzugt kann dabei von der Maßnahme Gebrauch gemacht sein, dass aus den Vorderschopf-
oder den Hinterschopfwindungen nach Passieren der Weiche unterhalb der Stelmor-Anlage
oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems Minibunde beispielsweise
auf einem Sammeldorn gebildet und diese abtransportiert und zur weiteren Verarbeitung
gesammelt werden.
[0011] Eine Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass die als Weiche ausgebildete erste
Transportstrecke zum öffnen aus der Ebene einer Stelmor-Anlage oder eines vergleichbaren
Drahtwindungs-Transportsystems schräg/abwärts abklappbar und zum Schließen in die
Transportebene hochklappbar ist bzw. dass das nachfolgende Segment zum öffnen aus
der Transport-Ebene schräg-aufwärts geklappt und zum Schließen in die Transport-Ebene
heruntergeklappt wird. Alternativ kann aber auch von der Maßnahme Gebrauch gemacht
sein, dass als Weiche ausgebildete, zu den Seiten quer zur Transportrichtung verschiebbare
Stummelrollen zum öffnen auseinanderfahrbar und zum Schließen wieder zusammenfahrbar
sind.
[0012] Weiterhin sieht eine Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die Weiche zum Abführen
von Vorderschopfwindungen beim Trennschnitt geöffnet und unmittelbar vor Eintreffen
der Schnittstelle am Ende der ersten Transportstrecke geschlossen wird, wobei der
fertigdraht nach Abtrennen und Abführen des Vorderschopfes über die Stelmor-Anlage
oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems transportiert wird.
[0013] Und schließlich sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass das Abt rennen der
Hinterschopfwindungen in dem Moment vorgenommen wird, in dem das optisch oder magnetisch
überwachte hintere Ende der Walzader eine vorherbestimmte Position beispielsweise
im Bereich des Drahtfertigblockes erreicht hat.
[0014] Eine Vorrichtung zum Abtrennen und Abtransportieren ungekühlter und nicht toleranzhaltiger
Drahtwindungen vom Anfang und Ende einer über eine Stelmor-Anlage oder eines vergleichbaren
Drahtwindungs-Transportsystems transportierten Walzader, umfassend einen Draht-Fertigblock
mit nachgeordnetem Treiber, einen Windungsleger und eine Schere, sowie eine nachgeordnete
Kühlstrecke in Form der Stelmor-Anlage oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems,
insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, ist dadurch gekennzeichnet,
dass dem Draht-Fertigblock eine Einrichtung zur Überwachung der Position des hinteren
Endes der Walzader zugeordnet ist, dass innerhalb der Stelmor-Anlage oder eines vergleichbaren
Drahtwindungs-Transportsystems eine mit einem Rollgangssegment ausgebildete erste
Transportstrecke mit einer endständigen Weiche vorhanden ist, und die erste Transportstrecke
eine Einrichtung zur kontrollierenden Überwachung einer der Anzahl von Drahtwindungen
und Lage der wandernden Schnittstelle besitzt, die Mittel sowohl zum Steuern der Schere
als auch zum Öffnen und Schließen der Weiche aufweist.
[0015] Weitere Ausgestaltungen sind entsprechend den Unteransprüchen vorgesehen. Einzelheiten,
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich auch aus der nachstehenden Erläuterung
einiger in den Zeichnungen schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1 bis 3
- einen Stammbaum einer Anlage zum Abtrennen und Abtransportieren von Vorderschopfwindungen
einer Walzader,
- Fig. 4 bis 6
- den Stammbaum einer Anlage zum Abtrennen und Abtransportieren von Hinterschopfwindungen
einer Walzader,
- Fig. 7
- eine als Weiche ausgebildete Anordnung von seitlich verlagerbaren Stummelrollen.
[0017] Bei der in Figur 1 gezeigten Anlage durchläuft eine Walzader (20) unter ständiger
Kontrolle durch eine elektronische Abtastvorrichtung (15) den Draht-Fertigblock (10)
und gelangt durch den Treiber (11) in den Windungsleger (12), der Drahtwindungen auf
eine begrenzte erste Transportstrecke (2) der Stelmor-Anlage (1) oder eines vergleichbaren
Drahtwindungs-Transportsystems ablegt. Die erste Transportstrecke (2) ist beispielsweise
am hinteren Ende (7) in einer horizontalen Achse schwenkbar gelagert und am vorderen
Ende (4), von einer Hubeinrichtung (19) abgestützt, als bewegliche Weiche ausgebildet.
[0018] Dem Windungsleger (12) ist eine Schere (13) nachgeordnet oder auch vorgeschaltet,
die bei Ingangsetzen an einer Schnittstelle (3) die Walzader (20) in einen Vorderschopf
(30') und Fertigdraht (30) trennt. Die an die Weiche (4) anschließende Stelmor-Anlage
(1) oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems transportiert den vom
Vorderschopf (30') abgetrennten Fertigdraht (30) in bekannter Weise gemäß Fig. 3 über
eine längere Kühlstrecke der Stelmor-Anlage (1). Oberhalb der ersten Transportstrecke
(2) befindet sich eine optische oder magnetische Zähleinrichtung (14), welche eine
vorgegebene Anzahl von Vorderschopfwindungen (30') zählt und nach Maßgabe einer vorgegebenen
Zahl dieser Windungen (30') einen Aktionsbefehl an die Schere (13) überträgt, die
dann an der Schnittstelle (3) die Trennung von Vorderschopf (30') und Fertigdraht
(30) durchführt.
[0019] Wie Figur 2 dazu zeigt, kontrolliert die Zähleinrichtung (14) weiterhin die Schnittstelle
(3) und übermittelt nach Verlauf z. B. einer vorberechneten Zeitspanne an die Hubeinrichtung
(19) einen Schließbefehl. Dabei ist eine vorgegebene Zeitverzögerung so berechnet,
dass die Weiche (4) unmittelbar nach Verlassen der letzten Vorderschopfwindung (30')
und vor Eintreffen der ersten Windung vom Fertigdraht (30) geschlossen wird. Um hierfür
etwas zeitlichen Spielraum zu schaffen, werden die abgetrennten Vorderschopfwindungen
(30') auf der begrenzten ersten Transportstrecke (2) beschleunigt und der davon getrennte
fertigdraht (30) verzögert, womit die Schnittstelle (3) im Transport verbreitert wird.
Dabei zeigt Fig. 2, dass die abgetrennten Vorderschopfwindungen (30') beim Passieren
der offenen Weiche (4) am Ende der Transportstrecke (2) aus der Ebene der Stelmor-Anlage
(1) oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems nach unten abgelenkt
und abtransportiert werden, wogegen gemäß Figur 3 nach Schließen der Weiche (4) mit
dem Hubaggregat (19) der Fertigdraht (30) in der Stelmor-Anlage (1) oder eines vergleichbaren
Drahtwindungs-Transportsystems weitertransportiert wird. Die gemäß Fig. 2 über die
anfänglich noch offene Weiche (4) nach unten abtransportierten Vorderschopfwindungen
(30') können dort beispielsweise auf einem Dorn (18) als Minibunde gesammelt oder
mit Hilfe eines Treibers einer Häckselschere zugefördert und darin zerhäckselt werden.
Dieser Teil der Anlage ist dem Fachmann bekannt und daher nicht dargestellt.
[0020] Wie die Figuren 1 bis 5 in Zusammenschau zeigen, überwacht die Kontrolleinrichtung
(15) mit Hilfe elektronischer oder magnetischer Erfassungsmittel die Walzader (20)
und löst ein Signal aus, sobald Anfang oder Ende eine vorgegebene Position vor oder
innerhalb des Draht-Fertigblocks (10) erreicht haben. Dieses Signal wird mit der Signalleitung
(21, Fig. 4) auf die Schere (13) übertragen, die dann nach Maßgabe einer vorgegebenen
Länge des Endes der Walzader (20) dieses vom übrigen Fertigdraht (30) abtrennt und
zwar an einer Trennstelle (3), wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Danach übernimmt
die Kontrolleinrichtung (14) die Kontrolle der wandernden Schnittstelle (3) und veranlasst
nach vorgegebener Verzögerungszeit die Hubeinrichtung (19) zum Absenken der ersten
Transportstrecke (2), d. h. zum öffnen der Weiche (4). Das dann bereits vorgelaufene
Stück Fertigdraht (30) der Walzader läuft über die Kühlstrecke der Stelmor-Anlage
(1), während die Hinterschopfwindungen (30'') beim Einlaufen in die Weiche (4) nach
unten abgelenkt und auf dem Dorn (18) in bereits vorbeschriebener Weise in Minibunden
gesammelt oder beispielsweise zu Schrott zerhäckselt werden.
[0021] Figur 4 zeigt die Vorrichtung im Moment eines Betriebszustandes, bei dem die Kontrolleinrichtung
(15) das Ende der Walzader (20) erfasst und ein Signal mit der Signalleitung (21)
zur Aktivierung der Schere (13) auslöst. Diese trennt augenblicklich die Walzader
bzw. den Fertigdraht (30) an der Schnittstelle (3) in Fertigdraht (30) und eine in
Hinterschopfwindungen (30'') auszulegendes Reststück von vorgegebener Länge.
[0022] Figur 5 zeigt die Vorrichtung im Moment eines Betriebszustandes, bei dem die Zähleinrichtung
(14) die Schnittstelle (3) kurz vor dem Ende der Transportstrecke (2) erfasst und
mit vorgegebener Verzögerung das öffnen der Weiche (4) durch Abklappen der Transportstrecke
(2) mittels der Hubeinrichtung (19) veranlasst. Dadurch werden - gemäß Darstellung
in der Figur 6 - die Hinterschopfwindungen (30'') unter das Niveau der Stelmor-Anlage
(1) oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems abgelenkt, während der
Fertigdraht (30) - nunmehr nach Abtrennen von Vorder (30')- und Hinterschopfwindungen
(30'') - über die Stelmor-Anlage (1) oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems
weitergefördert wird. Die Hinterschopfwindungen (30''), ebenso wie vorher gemäß Fig.
2 die Vorderschopfwindungen (30'), werden nach unten abgeleitet und fallweise auf
dem Sammeldorn (18) zu Minibunden gesammelt oder in einer Häckselschere zu Schrottteilen
zerkleinert.
[0023] Figur 7 zeigt die Ausbildung einer Weiche (4) am Anfangsbereich der Stelmor-Anlage
(1) oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems in Form einer Anordnung
von seitlich verlagerbaren Stummelrollen (6). Sei der gezeigten offenen Sellung der
Stummelrollen (6') fallen die Drahtwindungen (30') gemäß Fig. 1 und 2, beziehungsweise
(30'') gemäß Fig. 5 und 6 durch die Weiche (4) hindurch nach unten.
[0024] Die erfindungsgemäßen Maßnahmen und Ausgestaltungen sind nicht auf die in den Zeichnungsfiguren
dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Mögliche Abwandlungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung können darin bestehen, dass beispielsweise die Trenneinrichtung (13),
die Ausführung der Weiche (4) oder die Sammeleinrichtung mit dem Dorn (18) oder die
überwachungseinrichtungen (14, 15) in anderer Art und Weise ausgebildet sind. Die
Beschleunigung abgetrennter Windungen oder die Verzögerung der nachfolgenden Windungen
kann mittels variabler Rollgangsgeschwindigkeiten oder mittels separaten Einrichtungen
erfolgen, wie beispielsweise Greifern, Ketten, Transportfingern. Die jeweilige konstruktive
Ausgestaltung ist in Anpassung an besondere Ausgestaltungen oder Verwendungen bzw.
Problemstellungen dem Fachmann freigestellt.
1. Verfahren zum Abtrennen und Abtransportieren ungekühlter und nicht toleranzhaltiger
Drahtwindungen vom Anfang und Ende einer über eine Stelmor-Anlage (1) oder eines vergleichbaren
Drahtwindungs-Transportsystems transportierten Walzader (20),
gekennzeichnet durch die Arbeitsschritte:
- dass eine Anzahl vorderer Windungen der Walzader gezählt und nach Maßgabe einer
vorgegebenen Zahl von Windungen (30') diese vom Fertigdraht (30) als Vorderschopfwindungen
(30') abgetrennt werden,
- dass die abgetrennten Vorderschopfwindungen (30') auf einer begrenzten ersten Transportstrecke
(2) beschleunigt und der fertigdraht (30) verzögert und damit die Schnittstelle (3)
im Transport verbreitert wird, und
- dass die abgetrennten Vorderschopfwindungen (30') beim Passieren einer offenen Weiche
(4) am Ende der ersten Transportstrecke (2) aus der Ebene der Stelmor-Anlage (1) oder
eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems nach unten abgelenkt und abtransportiert
werden, wogegen Fertigdraht (30) nach Schließen der Weiche (4) in der Stelmor-Anlage
(1) weitertransportiert wird, und
- dass die abgetrennten und abtransportierten Vorderschopfwindungen (30') unter der
Stelmor-Anlage (1) oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems gesammelt
und zerhäckselt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- dass das hintere Ende der Walzader (20) überwacht und beim Erreichen einer vorgegebenen
Restlänge diese als Hinterschopf (30'') abgetrennt wird, und
- dass der restliche, vom Hinterschopf (30'') getrennte Fertigdraht (30) beschleunigt
und die Hinterschopfwindungen (30'') auf der Transportstrecke (2) verzögert und damit
die Schnittstelle (3) im Transport verbreitert wird, und
- dass die abgetrennten Hinterschopfwindungen (30'') beim Einfahren in die offene
Weiche (4) am Ende der Transportstrecke (2) aus der Ebene der Stelmor-Anlage (1) oder
eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems nach unten abgelenkt und abtransportiert,
unter der Stelmor-Anlage (1) oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems
gesammelt und zerteilt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass aus den Vorderschopf- (30') oder den Hinterschopfwindungen (30'') nach Passieren
der Weiche (4) unterhalb der Stelmor-Anlage (1) oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems
Minibunde bevorzugt auf dem Dorn (18) gebildet und diese abtransportiert und zu weiterer
Verarbeitung gesammelt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die als Weiche (4) ausgebildete erste Transportstrecke (2) zum öffnen aus der
Transport-Ebene schräg-abwärts abgeklappt und zum Schließen in die Transportebene
hochgeklappt, bzw. dass das nachfolgende Segment zum öffnen aus der Transport-Ebene
schräg-aufwärts geklappt und zum Schließen in die Transport-Ebene heruntergeklappt
wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Weiche (4) ausgebildete, zu beiden Seiten quer zur Transportrichtung verlagerbare
Stummelrollen (6, 6') zum öffnen auseinandergefahren und zum Schließen zusammengefahren
werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Weiche (4) zum Abführen der Vorderschopfwindungen (30') zugleich mit dem
Trennschnitt geöffnet und unmittelbar vor Eintreffen der Schnittstelle (3) am Ende
der Transportstrecke (2) geschlossen wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtrennen der Hinterschopfwindungen (30'') in dem Moment vorgenommen wird,
in dem das optisch oder magnetisch überwachte hintere Ende der Walzader (20) eine
vorherbestimmte Position, beispielsweise im Bereich des Drahtfertigblockes (10), erreicht
hat.
8. Vorrichtung zum Abtrennen und Abtransportieren ungekühlter und nicht toleranzhaltiger
Vorderschopf- (30') oder Hinterschopf (30'') - Drahtwindungen am Anfang und Ende vom
Fertigdraht (30) einer über eine Stelmor-Anlage (1) oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems
transportierten Walzader (20), umfassend einen Draht-Fertigblock (10) mit nachgeordnetem
Treiber (11), einen Windungsleger (12) und eine Schere (13), sowie eine nachgeordnete
Kühlstrecke in Form einer Stelmor-Anlage (1), insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass dem Draht-Fertigblock (10) eine Einrichtung (15) zur Überwachung der Position
des hinteren Endes der Walzader (20) zugeordnet ist, dass innerhalb der Stelmor-Anlage
(1) oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems eine mit einem Rollgangssegment
ausgebildete erste Transportstrecke (2) mit der Funktion einer endständigen Weiche
(4) vorhanden ist, und die Transportstrecke (2) eine Einrichtung (14) zur kontrollierenden
Überwachung einer vorgegebenen Anzahl von Drahtwindungen (30 bzw. 30') sowie der Lage
einer im Transport wandernden Schnittstelle (3) besitzt, und dass diese Einrichtung
(14) Mittel sowohl zum Steuern der Schere (13) als auch zum öffnen und Schließen der
Weiche (4) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Transportstrecke (2) ein Rollgangssegment besitzt und in einer horizontalen
Achse an ihrem hinteren Ende (7) schräg-abwärts abkippbar und mit einer Hubvorrichtung
(19) an ihrem vorderen Ende aufrichtbar als Weiche (4) ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass am vorderen Ende der ersten Transportstrecke (2) oder am Anschlussbereich der
Stelmor-Anlage (1) oder eines vergleichbaren Drahtwindungs-Transportsystems eine als
Weiche (4) ausgebildete Anordnung von seitlich verlagerbaren Stummelrollen (6, 6')
vorhanden ist.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Transportstrecke (2) Mittel zum Beschleunigen oder Verzögern der
Transportgeschwindigkeit, beispielsweise regelbare Motoren besitzt.