[0001] Die Erfindung betrifft eine Beschickungsvorrichtung zum Beschicken eines Mischers
mit Schüftgütern, z.B. mit mineralischen Zuschlagstoffen.
[0002] Beispielsweise zum Herstellen von Beton nach unterschiedlichen Rezepten ist es bekannt,
unterschiedliche Zuschlagstoffe, also beispielsweise Kies unterschiedlicher Körnung
und Sand, in radial zu einem Schrapper angeordneten, durch radiale Wände voneinander
getrennten Fächern zu speichern und mit einem Schrappkübel die schräg abfallend gelagerten
Schüttgüter aufzuziehen und über die Spitze des Schüttgutkegels abzuschütten, so daß
die derart aufgezogenen Schüttgüter auf einen vor eine Abschlußwand befindlichen Dosiertisch
fallen, von dem sie durch Dosieröffnungen, die mit gesteuerten Verschlußorganen versehen
sind, abgezogen werden können.
[0003] Es ist bekannt, unterhalb der Abzugsöffnungen einen auf einer Wiegeeinrichtung abgestützten
Kübel anzuordnen, der die aus den einzelnen Abzugsöffnungen abgezogenen Zuschlagstoffe
aufnimmt. Dabei wird dem Kübel von jedem der Zuschlagstoffe eine der gewünschten Rezeptur
entsprechende Menge zugemessen, die durch aufeinanderfolgendes Verwiegen des Kübels
und entsprechende Steuerung der Dosiereinrichtungen der Abzugsöffnungen ermittelt
wird. Werden in einen Kübel beispielsweise sechs unterschiedliche Zuschlagstoffe eingefüllt,
die durch die Dosiereinrichtungen von sechs Abzugsöffnungen zugemessen werden, dauert
die Befüllung des Kübels sehr lange, was zu einer beträchtlichen Leistungsverminderung
der Betonbereitungsanlage führt, weil der Zement und das Anmachwasser dem Mischer
sehr schnell zugeführt werden können, so daß die für das Befüllen des Kübels mit den
Zuschlagstoffen und das aufeinanderfolgende Verwiegen Zeiten benötigt werden, die
die Gesamtzeit bis zur Abgabe einer fertig gemischten Charge aus dem Mischer verlängern.
[0004] Bei sogenannten Sternanlagen, bei denen die Schüttgüter bzw. Zuschlagstoffe in durch
radiale Wände voneinander getrennten Boxen gespeichert werden, stellt die Beschickerwaage
einen zeitlichen Engpaß dar, da die einzelnen Zuschlagstoffe nacheinander in den stehenden
Beschicker dosiert werden müssen. Um die Leistung sogenannter Sternanlagen zu erhöhen,
ist es bekannt, eine zusätzlichen Zuschlagdosierstation vorzusehen, in der die Zuschläge
auf Bandwaagen aufgegeben werden. Die Entleerung erfolgt dann in kurzer Zeit in einen
Beschickerkübel. Eine derartige Anlage mit Bandwaagen wird weiter unten anhand der
Fig. 3 näher beschrieben. Ein Nachteil einer Beschickungsvorrichtung mit Bandwaagen
besteht aber darin, daß die entsprechende Anlage viel Raum beansprucht.
[0005] Weiterhin sind Anlagen bekannt, bei denen das von einem Schrappkübel aufgezogene
Material über Dosierklappen in einen Wiegebehälter aufgegeben wird. Von dem Wiegebehälter
werden dann die verwogenen Schüttgüter in einen Aufzugskübels gegeben, der dann nur
der Beförderung des verwogenen Materials in den Mischer dient. Eine Beschickungsvorrichtung
mit einem Wiegebehälter wird weiter unten anhand der Fig. 4 näher erläutert.
[0006] Beschickungsvorrichtungen mit einer Bandwaage bzw. einem Wiegebehälter arbeiten verhältnismäßig
schnell, sie haben aber dafür den Nachteil, daß sie einen höheren Investitionsaufwand
bedingen und entsprechend mehr Platz benötigen.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Beschickungsvorrichtung zu schaffen, mit
der sich einerseits die Zeit zum Beschicken eines Mischers mit verschieblichen und
verwogenen Schüttgütern verkürzen läßt und die andererseits nur einen verhältnismäßig
geringen Platzbedarf hat.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Beschickungsvorrichtung zum Beschicken
eines Mischers mit Schüttgütern, z.B. mit mineralischen Zuschlagstoffen, mit zwei
Kübeln, die über zwei parallel zueinander angeordnete Aufzüge durch zwei Winden zwischen
ihrer unteren unter mit gesteuerten Klappen oder Schiebern versehenen Dosieröffnungen
befindlichen Befüllstellung und ihrer oberen Verkippstellung, aus der sie in einen
Mischer entleerbar sind, verfahrbar sind und die in ihrer Befüllstellung auf jedem
zugeordneten Wiegeeinrichtungen abgestützt sind, gelöst.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Beschickungsvorrichtung läßt sich die Zeit zur Befüllung
der beiden Kübel beträchtlich verkürzen, weil gleichzeitig beide Kübel mit unterschiedlichen
Schüttgütern befüllt werden können, so daß sich die Zeit zum Befüllen beider Kübel
gegenüber der Zeit zum Befüllen nur eines sämtliche Schüttgüter aufnehmenden Kübels
nahezu halbieren läßt.
[0010] Da jeder der beiden Kübel kleiner ist als ein die gesamte abgemessene Menge aufnehmender
Kübel, können die Führungen der Aufzugseinrichtungen und die Winden schwächer ausgelegt
werden.
[0011] Durch versetzten Anlauf der Windenantriebe zum Aufziehen der Kübel wird der benötigte
Spitzenstrom reduziert.
[0012] Durch die getrennte Verwiegung der beiden Kübel durch besondere diesen jeweils zugeordnete
Wiegeeinrichtungen können kleinere Wägezellen verwendet werden, durch die sich die
Dosiergenauigkeit erhöhen läßt.
[0013] Sollte einer der beiden Kübel, beispielsweise wegen Störung einer Winde, ausfallen,
kann mit dem anderen Kübel weitergefahren werden und dadurch ein Notbetrieb mit geringerer
Leistung aufrecht erhalten werden.
[0014] Zweckmäßigerweise lassen sich die beiden Kübel zum Zwecke des gemeinsamen Aufziehens
miteinander verbinden. Durch eine derartige Verbindung kann eine Absturzsicherung
geschaffen werden, die wirksam wird, wenn eine Winde versagt oder ein Seil reißt.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Beschickungsvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Aufzugsbahn der Kübel der Beschickungsvorrichtung nach Anspruch
1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Beschickungsvorrichtung mit Bandwaage und
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Beschickungsvorrichtung mit Wiegebehälter.
[0016] Die Mischvorrichtung mit Beschickungsvorrichtung besteht aus einer Brücke, auf deren
auf Pfosten 1 abgestützten Trägern 2 beispielsweise ein Ringtrogzwangsmischer 3 angeordnet
ist, der mit einem trichterförmigen Auslauf versehen ist, über dessen Auslaufstutzen
4 beispielsweise Fahrmischer befüllt werden können.
[0017] Oberhalb des Mischers 3 befindet sich der Auslauftrichter 5 eines Zementsilos, über
den Zement in den Trichter eingegeben werden kann. Weiterhin befindet sich oberhalb
des Mischers 3 eine Leitung 6, über die das Anmachwasser zugeführt wird.
[0018] Die Zuschlagstoffe werden in den Mischer durch zwei Kübel 7, 8 eingefüllt, die aus
ihrer unteren Befüllstellung auf einer Führung 9 durch Winden 10, 11 aufgezogen werden
können, wobei gekrümmte Führungen 12 oberhalb des Mischers 3 zum Verkippen der Kübel
7, 8 vorgesehen sind. In ihrer unteren Stellung befinden sich die Kübel 7, 8 unterhalb
eines Dosiertisches 13, der für jede der durch radiale Wände abgeteilten Fächer mit
einer steuerbaren Dosierklappe 14 versehen ist. Wie aus der Zeichnung ersichtlich
ist, sind jedem der beiden Kübel 7, 8 drei Abzugsöffnungen mit steuerbaren Dosierklappen
14 zugeordnet.
[0019] Jeder der beiden Kübel 7, 8 ist auf einer eigenen Wiegeeinrichtung abgestützt, so
daß aus jeder Abzugsöffnung die für das jeweilige Rezept vorgesehene Menge an Zuschlagstoffen
abgezogen werden kann.
[0020] Nach der dosierten Zumessung der einzelnen Zuschlagstoffe zu den Kübeln können diese
über die Winden 10, 11 seitlich versetzt oder auch gleichzeitig, gegebenenfalls über
Kupplung, miteinander aufgezogen und in den Mischer 3 gekippt werden.
[0021] Aus Fig. 3 ist eine bekannte Beschickungsvorrichtung mit Bandwaagen ersichtlich,
bei der das durch einen Schrappkübel aufgezogene und über die Spitze der Schüttkegel
abgekippte Material über eine Abzugsklappe 20 auf Bandwaagen 21 aufgegeben wird, die
das verwogene Material in den nur dem Transport dienenden Kübel 22 fördern. Der mit
dem verwogenen Material gefüllte Kübel 22 wird dann in der dargestellten Weise aufgezogen
und in den Mischer 23 verkippt. Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß die Anordnung von
Bandwaagen die Anlage beträchtlich verlängert, weil der Kübel 22 nicht unmittelbar
unter den Abzugsöffnungen 20 angeordnet werden kann.
[0022] Auf Fig. 4 ist eine Beschickungsvorrichtung mit einem Wiegebehälter bekannt. Der
Wiegebehälter 30 ist in einer Grube 31 über Wiegezellen 32 aufgehängt. Das zu verwiegende
Material wird über die Abzugsklappe 34 in den Wiegebehälter 30 aufgegeben. Der Wiegebehälter
30 ist mit einer Bodenklappe 35 versehen, über die sich der nur dem Transport dienende
Kübel 36 befüllen läßt. Eine Beschickungsvorrichtung mit Wiegebehälter ist schon deshalb
nachteilig, weil sie eine Grube benötigt, um die Höhe des Materiallagers hinreichend
ausnutzen zu können.
1. Beschickungsvorrichtung zum Beschicken eines Mischers mit Schüttgütern, z.B. mit mineralischen
Zuschlagstoffen,
mit zwei Kübeln (7, 8), die über zwei parallel zueinander angeordnete Aufzugsbahnen
(9) durch zwei Winden (10, 11) zwischen ihrer unteren unter mit gesteuerten Klappen
oder Schiebern (14) versehenen Dosieröffnungen befindlichen Befüllstellung und ihrer
oberen Verkippstellung, aus der sie in einen Mischer (3) entleerbar sind, verfahrbar
sind und die in ihrer Befüllsteltung auf jedem zugeordneten Wiegeeinrichtungen abgestützt
sind.
2. Beschickungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kübel (7,
8) zum Zwecke des gemeinsamen Aufziehens miteinander verbindbar sind.