[0001] Der Wärmedämmung von Bauteilen, auch im erdberührten Bereich,kommt wegen der Notwendigkeit,Energie
einzusparen,eine immer größere Bedeutung zu.Aus wirtschaftlichen und ökologischen
Gründen wird nach Lösungen gesucht, die einfach und mit möglichst geringem Materialeinsatz
auszuführen sind.
[0002] Seht Dämmstoffe bekannt sind, die im Erdreich auch ohne Feuchteschutz eingebaut werden
können, gelten Methoden, bei denen die Dämmschicht gegen Feuchtigkeit abgedichtet
werden muß,als technisch überholt, denn es ist einfacher und unproblematischer,die
Bauwerksabdichtung auf massive Untergründe ( wie die Kelleraußenwände ) aufzubringen
sowie die Dämmung außerhalb der Abdichtung und diese gleichzeitig schützend einzubauen.Besonders
bekannt und bewährt in dieser Anwendung sind Kunststoffhartschäume aus extrudierten
Polystyrol.
[0003] Wegen der besonderen Bodenbeschaffenheit oder einer besonderen Lage des Hauses (
z.B. am Hang ) ist es aber oft zusätzlich erforderlich,daß in Gebäudenähe anfallendes
Oberflächen-oder sonstiges Wasser über eine nach unten gerichtete Dränung in Drän-rohre
geleitet wird.Denn drückendes Wasser könnte Gebäudeschäden verursachen,wenn nicht
die Bauwerksabdichtung und die gesamte Baukonstruktion auf eine solche Belastung abgestimmt,d.h.das
Gebäude aufwendiger gebaut ist.
[0004] Die Vertikaldränung kann über geeignetes Schüttmaterial erfolgen, es gibt aber auch
spezielle ausreichend wasserdurchlässige Elemente aus unterschiedlichen Materialien.
Diese Elemente werden auf der Außenseite der Abdichtung durchgehend, falls eine Wärmedämmung
( Perimeterdämmung ) vorhanden ist an diese außen angrenzend,bis zur Dränleitung eingebaut.
[0005] Bekannt sind aber auch Dämmelemente aus Polystyrol-Extruderschaumstoff bei denen
außenseitig und einseitig Rillen in ausreichender Abmessung eingefräßt sind durch
welche das Wasser abgeleitet werden kann,wenn wie bei den bekannten Erfindungen EP
30948 und EP 31908 die Rillen durch Geotextilvliese abgedeckt sind.Die Vliese sollen
verhindern, daß die Kanäle mit Erdreich oder Feinteilen daraus ausgefüllt und zugeschlämmt
werden.Dabei muß aber sichergestellt sein, daß die durch Geotextilien abgesicherten
Rillen auch funktionsfähig bleiben, wenn der entsprechend der Einbautiefe planmäßig
auftretende Erddruck anfällt.
[0006] Unter anderem deshalb sind derartige Dämm-Dränelemente nur bis zu begrenzten Einbautiefen
zu verwenden.
[0007] Es hat sich auch herausgestellt, daß beim Zusammentreffen von ungünstigen Bedingungen
wie großer Erddruck,großer Feinanteil im Erdreich,ungeeignetes Schüttmaterial und/oder
großer Wasserdruck, der Dränteil der bekannten Schaumkunststoffelemente überfordert
ist und zugedrückt,zugeschlämmt oder gar zerstört wird.
[0008] Darüberhinaus können die beim Beifüllen der Gebäude verwendeten Verdichtungsgeräte
die Funktionsfähigkeit der Wasserabführkanäle nachteilig beeinflussen oder aufheben.
[0009] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde ein Dämm-Dränelement aus Kunststoffhartschaum
vorzugsweise Polystyrol Extruderschaumstoff zu entwickeln, dessen Dämm und Dränleistung
auch bei ungünstigen Boden und Einbauverhältnissen bei größerem Erddruck und höherem
Wasserdruck sicherstellt, daß die Funktionen Wärmedämmung und Dränung erfüllt werden
und damit sichargestellt bleibt,daß am Bauwerk kein drückendes Wasser auftreten kann.
[0010] Die Aufgabe wurde gelöst durch die Verlegung der für die Dränung erforderlichen Kanäle/Flächen
( 1 ) von der dem Erdreich/Füllmaterial zugewandten Seite des Elements aus Kunststoffhartschaum
zu der dem Bauwerk/der Abdichtung zugewandten Seite ( Fig.1 ) oder in das Dämmplatteninnere
( Fig.2 ) und durch Trennung der Funktionsteile Filterung ( 2 ) und Dränung/Wasserabführung
( 1 ) Denn Aufgabe einer Dränung vor Gebäuden ist allein drückendes Wasser an der
Gebäudehülle zu verhindern.
[0011] Die Kunststoffhartschaumteile/Platten ( 3 ) erhalten nun unabhängig von der Lage
der Filterschicht und auf der entgegengesetzten Plattenseite im Einbauzustend vorwiegend
zur Gebäudesohle ( und zu den Dränleitungen ) gerichtete Wasserabführkanäle.( 1 )
Die Kanäle können vertikal ( Fig.3),vertikal und horizontal ( Fig.4 ) sowie diagonal
verlaufen.( Fig.5 ) Es ist aber auch möglich größere Bereiche der dem Gebäude zugewandten
Seite für die Dränung freizuhalten und lediglich noppenförmige Abstandshalter ( 4)
vorzusehen. ( Fig.6 )
[0012] Selbstverständlich können auf der dem Gebäude zugerichteten Seite der Elemente auch
vorgefertigte bekannte für die Dränung geeignete Kunststoffteile (5 )aufgeklebt werden
( Fig.7 ) jedoch ohne die bei seitheriger Anwendung erforderlichen durchgehend angebrachten
Filtervliese.
[0013] Wie bereits vorne erwähnt liegen die Dränleitungen/Dränflächen/Dränkunststoffteile
im Gegensatz zu den bekannten Methoden und auch im Gegensatz zu den Erfindungen EP
30948 und EP 31908 im Einbauzustand jetzt am Gebäude bzw an der Gebäudeabdichtung
(11 ) an.
[0014] Die Abmessung der Kanäle (1 ) braucht sich nur nach dem möglichen Wasseranfall zu
richten, und die sonst möglichen,die Funktion beeinträchtigen Belastungen wie mechanische
Verletzung des Vlieses, Zerstörungen infolge zu großem Erd/Wasserdruck,Beschädigung
der Filterschicht wegen zu großem Überbrückungsabstandes sind unmaßgebend und brauchen
nicht mehr berücksichtigt zu werden.Die Kanäle,Rillen,Rühren (1 ) können jetzt breiter,tiefer,größer
sein, weil nur noch die Druckfestigkeit des Gesamtelementes an der Außenseite die
Grenzen der Anwendung bestimmt.
[0015] Vliese ( 2 ) ,die das Eindringen von Erdreichteilen in die Dränkanäle oder zur Abdichtung
(11 ) verhindern sollen,müssen nur noch im Bereich der Dämmelemente/Dämmplattenfugen
vorhanden sein ( Fig.8 ) und haben demzufolge auch keine größeren Zwischenräume zu
überbrücken.Sie befinden sich auf der dem Gebäude abgewandten Seite der Elemente.
[0016] Es ist bei entsprechender Falz/Fugenausbildung sogar möglich im Falz/Fugenbereich
nur filternde Bänder/Stricke ( 6 ) enzulegen oder einzukleben.( Fig.9 ) Zwar können
bei dem erfindungsgemäßen Prinzip jetzt an der dem Erdreich zugewandten Seite begrenzte
Bereiche mit drückendem Wasser auftreten, doch schadet dies nicht, denn nach der Aufgabenstellung
kommz es für das Gebäude nur darauf an, daß im Bereich der Außenwände ( 12 ) und der
Abdichtung ( 11 ) kein drückendes Wasser vorhanden ist.
[0017] Denn die Dämmelemente aus Polystyrol-Extruderschaum ( 3 ) behalten erwiesenermaßen
auch im Bereich von drückendem Wasser ihre Dämmfähigkeit.
[0018] Wenn ein ganzflächiges Anliegen der Elemente an die Bauwerksabdichtung ( 11 ) gewünscht
wird, können die Dränkanäle (1 ) auch im Platteninneren der Dämmelemente liegen oder
an einem Rand im Inneren derselben. ( 10 )
[0019] Dränkanäle ( 1 ) im Inneren können auch durch das Zusammenfügen von zwei Schaumkunststoffelementen
erreicht/geschaffen werden.
[0020] Was die Anordnung der Filtervliese ( 2 ) betrifft, so werden diese im Bereich der
dem Erdreich zugewandten Plattanfugen grundsätzlich so angebracht, daß die Geotextil-Filtervliese
auf die Nachbarplatten überlappen.
Es besteht auch die Möglichkeit die Filtervliese ( 2 ) im Fugenbereich in Streifenform
oder durchgehend in einem seperaten Arbeitsgang nach der Montage der Kunststoffhartschaum-Elemente
anzubringen. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen wird man es aber vorziehen fertige,dh.bereits
mit Vliesen versehene Elemente zu verwenden.
[0021] Was die Fugenausbildung der Dämm-Dränelemente betrifft, so können diese grundsätzlich
auch glatt dh.ohne besondere Profilierung sein ( 7 ) ,wenn die dem Bauwerk zugewandten
Kanäle oder die Kanäle im Inneren das Verteilen von evtl. anfallendem Wasser zulassen.Es
kann aber auch auf einfache Weise und ohne in die Elemente besondere Kanäle einzufräßen
und im Gegensatz zu EP 31908 die Möglichkeit der Wasserverteilung über einen " Stauraum
" verbessert werden.
[0022] Zu diesem Zwecke sind die Dämmplatten oben und unten, je nach Vorlage, entweder an
der Schmalseite oder an der Breitseite mit einem Stufenfalz versehen, bei dem sich
aber nicht wie sonst üblich alle Ebenen des Falzes eines Elements an die entsprechenden
Ebenen des anderen Falzes anlehnen,sondern sich mindestens eine Ebene nicht oder teilweise
nicht anlehnt.( Fig. 11 Fig. 12 )
[0023] Die Lage des durch diese einfache Veränderung des Felzes entstehenden Hohlraumes
gestattet eine Verbindung ( und eine Verteilung des Wassers ) zu den nach unten gerichteten
Kanälen.
[0024] Sogar bei einer Fugenausbildung mit Nut und Feder kann nach dem gleichen Prinzip
leicht ein Stauraum ( 8 ) geschaffen werden.wenn nämlich die nach oben oder unten
gerichtete Feder kurzer ist als die Nut der angrenzenden Platte.( 13 ) Es ist aber
auch möglich z.B.den oberen Teil der unteren Platte mit einem Stufenfalz zu versehen,
den unteren Teil der oberen Platte aber stumpf,dh.ohne Falz zu lassen.Oder umgekehrt
den oberen Teil der unteren Platte stumpf ausführen und den unteren Teil der oberen
Platte mit Stufenfalz.( Fig.14 )
[0025] In einer anderen Ausführungsart werden die Vertikalkanäle durchgehend im Falzbereich
über dessen ganze Breite fortgesetzt,sodaß der obere Plattenrand kammartig ( 9 ) durchbrochen
ist.( 15 )
[0026] Allen diesen Fugenvarianten ist gemeinsam,daß sich auf der dem Erdreich zugerichteten
Seite ein auf die Nachbarplatte überlappendes Kunststoffvlies ( 2 ) befindet. (Ausnahme
Band/Strick)
[0027] Des erfindungsgemäße Prinzip kann auch mit rollbaren Kunststoffhartschaumteilen gem.
EP 0430 141 B1 ausgeführt werden ( Fig. 16 )wobei auch hierbei die Filterschicht (
2 ) dem Erdreich zugewandt ist und die Dränkanöle/Dränflächen ( 1 ) getrennt davon
auf der anderen Seite des Elements beim Einbau am Gebäude anliegen.
[0028] Entgegen der in der Erfindung EP 0430 141 B1 beschriebenen und dargestellten Weise
befinden sich die Dränkanäle ( 1 ) nicht an der Vliesstoffseite des Element sondern
getrennt davon auf der abgewandten Seite im Kunststoffhartschaum oder dahinter.Die
Kanäle können entweder längs oder quer ( je nach Einbau ob horizontal oder vertikal
) oder auch diagonal verlaufen.Bei diagonalen Kanälen können die Rollbahnen sowohl
horizontal als auch vertikal montiert werden.Es sind aber auch Noppen ( 4 ) auf der
dem Gebäude zugewandten Seite möglich.
[0029] Am Fußpunkt bzw.an der Aufstandsfläche der erfindungsgemäßen Elemente können je nach
Art der Aufstandsfläche entweder die Kanäle ( 1 ) per Handarbeit in ausreichender
Größe und Form zum Dränraum,der Horizontaldränung fortgeführt werden oder aber man
verwendet vorgefertigte wasserdurchlässige,filtergesicherte Elemente in entsprechender
Form.
[0030] Am oberen Ende der erfindungsgemäßen Perimeterdämmung werden die Dränkanäle entweder
abgedeckt oder durch Filtervliese gesichert,sodaß weder Erdreich noch Putz ( Anschlußarbeiten
) in die Kanäle gelangen kann.
1. Dämm-Dränelement aus Kunststoffhartschaum ( 3 ),vorzugsweise Polystyrol-Extruderschaum
für die Wärmedämmung von Bauteilen im Erdreich und für die Dränung von Wasser dadurch
gekennzeichnet,daß sich auf einer Seite des Elements ( und im Einbauzustand am Gebäude
anlehnend ) Entwässerungsrillen/flächen ( 1 ) befinden, die vorwiegend nach unten
( zu den Dränleitungen oder Dränschichten ) gerichtet sind und auf der anderen Seite
und nur im Fugenbereich ein im Einbauzustand auf die Nachbarelemente überlappendes
Filtervlies ( 2 ),das alle Plattenfugen abdeckt.
2. Dämm-Dränelement aus Kunststoffhartschaum ( 3 ),vorzugsweise Polystyrol-Extruderschaum
für die Wärmedämmung von Bauteilen im Erdreich und für die Dränung von Wasser dadurch
gekennzeichnet, daß sich im Innern der Kunststoffhartschaumplatten Kanäle ( 1 ) befinden,
die untereinander verbunden sein können, die vorwiegend nach unten ( zu den Dränleitungen
oder Dränschichten gerichtet sind, und welche auf einer Seite ( im Einbauzustand dem
Erdreich zugewandt ) und nur im Fugenbereich ein im Einbauzustand auf die Nachbarelemente
überlappendes Filtervlies ( 2 ) aufweist, das alle Plattenfugen abdeckt.
3. Rolldämm und Dränbahn mit leistenförmig nebeneinanderliegenden Streifen rechteckigen
Querschnitte aus Kunststoffhartschaum (3 ) vorzugsweise extrudiertem Polystyrolschaumstoff,die
auf einer Seite eine Trägerbahn aus wasserunempfindlichen,filterstabilen Vliesstoff
( 2 ) aufweist,welcher an mindestens zwei Rändern so übersteht, daß im Einbauzustand
alle Plattenfugen abgedeckt sind und sich auf deren anderen Seite Längs,Quer oder
Diagonalrillen ( 1 ) oder Noppen für das Ableiten von Wasser befinden.
4. Dämm-Dränelement aus Kunststoffhartschaun ( 3 ) vorzugsweise Polystyrol-Extruderschaum
für die Wärmedämmung von Bauteilen im Erdreich und für die Dränung von Wasser dadurch
gekennzeichnet, daß sich auf der im Einbauzustand an des Gebäude anlehnenden Seite
Entwässerungskanäle/Flächen oder im Inneren der Elemente vorwiegend nach unten gerichtet
Kanäle ( 1 ) befinden,die ebenfalls nach unten gerichtet sind und in den Fugen der
Elemente umlaufend Filterbänder oder Filterstricke ( 6 ) haben.
5. Dämm-Dränelemente nach Anspruch 4,bei denen die Dränkanäle ( 1 ) im Inneren durch
das Zusammenfügen von zwei entsprechend vorgeformten Platten ( 3 ) geschaffen werden.
6. Dämm-Dränelement aus Kunststoffhartschaum,vorzugsweise Polystyrol-Extruderschaum (
3 ) zur Wärmedämmung von Bauteilen im Erdreich und zur Dämmung von Wasser nach Anspruch
1, bei dem mindestens ein Falz einer Stufenfalzausführung kürzer ausgeführt ist,sodaß
im Einbauzustand an der dem Bauteil/Gebäude zugerichteten Seite ein Stauraum/Hohlraum
( 8 ) entsteht.
7. Dämm-Dränelement nach Anspruch 1 mit Nut und Feder Fugenausbildung,bei dem die Feder
an mindestens einer Plattenseite ( 3 ) kürzer ausgeführt ist als die Nut,der im Einbau
angrenzenden Platte,sodaß ein Hohlraum entsteht, der mit den Dränkanälen verbunden
ist.
8. Dämm-Dränelement aus Kunstoffhartschaum,vorzugsweise Poystyrol-Extruderschaum ( 3
) zur Wärmedämmung von Bauteilen im Erdreich und zur Dränung von Wasser nach Anspruch
1 mit Stufenfalzausführung,bei denen die Entwässerungskanäle ( 1 ) über die gesamte
Breite eines Falzes fortgesetzt werden,sodaß der Falz kammartig ( 9 ) durchbrochen
ist
9. Dämm-Dränelement aus Kunststoffhartschaum,vorzugweise Polystyrol-Extruderschaum (
3 ) zur Wärmedämmung von Bauteilen im Erdreich und zur Dränung von Wasser nach Anspruch
1 mit Stufenfalzausführung bei dem mindestens eine Seite der Platten keinen Falz aufweist,sodaß
im Einbauzustand an der dem Gebäude zugerichteten Seite im Fugenbereich ein Hohlraum
( 8 ) entsteht.
10. Verfahren zur Wärmedammung von Bauteilen im Erdreich und zur Dränung von Wasser mit
Kunststoffhartschaum ( 3 ) vorzugsweise Polystyrol-Extruderschaum nach den Ansprüchen
1-9.