[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotationsverdrängerpumpe mit einem eine Grundplatte mit
einer Ringfläche aufweisenden Stator, wobei sich die Ringfläche zumindest über einen
Teil eines Vollkreises erstreckt, wobei weiterhin in der Ringfläche ein Zulauf mündet
und von der Ringfläche ein Ablauf abgeht, wobei weiterhin die Ringfläche von einer
Membran zur Ausbildung eines Pumpkanals überdeckt ist und wobei schließlich eine Kranz
von einzeln gegen die Membran sowie Ringfläche beweglichen Druckübertragungsgliedern
insbesondere aus hochkant stehenden Plattenelementen vorgesehen ist, sowie mit einem
über den Druckübertragungsgliedern angeordneten sowie um die konzentrische Achse der
Ringfläche umlaufenden Rotor, wobei der Rotor mindestens eine Rolle aufweist, welche
auf der Rückseite der Druckübertragungsglieder läuft und dadurch die Membran derart
fortlaufend lokal gegen die Ringfläche drückt, daß die Membran den Weg vom Zulauf
zum Ablauf fortschreitend unterbricht und das Pumpmaterial vor sich herschiebt.
[0002] In der DE 296 09 865 U1 ist eine derartige Rotationsverdrängerpumpe offenbart, welche
aus einem Stator sowie einem Rotor besteht. Der Stator weist eine Ringfläche mit Zulauf
und Ablauf auf, welche von einer Membran zur Ausbildung eines Pumpkanals überdeckt
ist. Auf der Membran befindet sich ein Kranz von einzeln gegen die Membran beweglichen
Druckübertragungsgliedern, welche aus hochkant stehenden Plattenelementen gebildet
sind. Weiterhin ist ein Rotor vorgesehen, welcher um die konzentrische Achse der Ringflache
umläuft. Dieser Rotor weist zwei Rollen auf, welche auf der Oberseite der Druckübertragungsglieder
laufen und dadurch die Membran fortlaufend lokal gegen die Ringfläche drücken, so
daß die Membran den Weg vom Zulauf zum Ablauf fortschreitend unterbricht und das Pumpmaterial
vor sich herschiebt.
[0003] Es gibt jedoch kritische Pumpmedien, die bei einem Fördem durch eine derartige Pumpe
verklumpen. Zu den kritischen Pumpmedien gehören beispielsweise Dispersionen für Strukturputze,
Effekt-Farben (Farbdispersionen, welche schuppenförmige Pigmente, Plättchen oder Schnitzel
enthalten) und faserige Dispersionen (z. B. Baumwollfasem in Dispersion zur Bildung
von "flüssigen Tapeten"). Durch Verklumpen werden die Dispersionen unbrauchbar.
[0004] Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, die Neigung zur Verklumpung dieser heiklen Materialien beim Fördern durch
eine solche Pumpe herabzusetzen.
[0005] Als technische
Lösung wird mit der Erfindung vorgeschlagen, dass die Grundplatte zur Bildung der Ringfläche
entlang des Pumpkanals eine Lage aus einem weicheren Material als jenem der Grundplatte
trägt.
[0006] Die Pumpe trägt erfindungsgemäss auf ihrer Grundplatte zur Bildung der Ringfläche
entlang des Pumpkanals eine Lage aus einem weicheren Material als jenem der Grundplatte.
Durch diese einfache Massnahme kann überraschenderweise verhindert werden, dass das
Pumpmedium verklumpt oder sich noch in der Pumpe verfestigt.
[0007] Zweckmässigerweise erstreckt sich die Lage aus dem weicherem Material nur über denjenigen
Bereich, der von den Druckübertragungsgliedern überdeckt ist. Das genügt für eine
optimale Wirksamkeit.
[0008] Vorzugsweise ist die Lage aus weicherem Material mit der Grundplatte durch eine der
folgenden Möglichkeiten verbunden: Das weichere Material ist auf die Grundplatte aufgegossen,
aufvulkanisiert oder aufgeklebt. Der Vorteil dieser drei Möglichkeiten besteht darin,
dass zwischen die Lage und die Grundplatte kein Pumpmedium gelangen kann und sich
dort ablagert.
[0009] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das weichere
Material in eine Vertiefung der Grundplatte eingebracht ist. Dies gibt dem weicheren
Material seitlichen Halt, und der Verschleiss an ihm wird dadurch beim Herunterdrücken
der Druckübertragungsglieder gemindert.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das weichere
Material über die Vertiefung heraussteht. Dadurch kann die Membran nicht gegen eine
frei herausstehende Oberkante der Vertiefung gedrückt und dabei beschädigt werden.
[0011] Silikone eignen sich als weicheres Material. Sie können in verschiedenen Härtegraden
hergestellt werden. Härten von 20 bis 50 Shore haben sich für das weichere Material
besonders bewährt.
[0012] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Grundplatte
zwischen einem Niederhalter und einer Spannplatte des Stators liegt. Dadurch muss
bei einer verschlissenen Grundplatte oder einer verschlissenen weicheren Lage darauf
nur dieses eine Teil ausgewechselt werden und nicht die ganze Spannplatte. Dies senkt
die Kosten für den Betrieb erheblich.
[0013] Eine weitere Senkung der Kosten - und gleichzeitig eine Gewichtsersparnis - bringt
die Ausführung der Grundplatte in Kunststoff. Dabei ist ein formstabiler Kunststoff
nötig, der den auftretenden Kräften widersteht, ohne dabei beschädigt zu werden. Als
formstabile Kunststoffe eignen sich besonders: Polyamid, ABS-Polymere und Polystyrol.
[0014] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem in den beigefügten Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiel. Es zeigt:
- Figur 1
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Pumpe entlang der Linie B-B in Figur
2,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf eine Grundplatte und
- Figur 3
- einen vergrössert dargestellten Qürschnitt durch die Grundplatte entlang der Linie
A-A in Figur 2.
[0015] Die Pumpe hat einen Stator 1 und einen Rotor 2. Der Stator 1 ist ein Teil des Gehäuses
der Pumpe und weist eine Spannplatte 24, einen Niederhalter 6, eine Grundplatte 3
und eine Membran 11 auf. Die Grundplatte 3 ist ringförmig ausgebildet und koaxial
zur Achse 4 des Rotors 2 angeordnet. Die Grundplatte 3 hat eine ebene Ringfläche 5,
welche begrenzt wird durch zwei konische Klemmflächen 9 und 10, welche vom Rotor 2
aus gesehen hinter der Ringfläche 5 liegen; ihnen liegen zwei weitere Klemmflächen
7 und 8 gegenüber, die am Niederhalter 6 ausgebildet sind und mit den Klemmflächen
9 und 10 zusammenwirken, um dazwischen die Membran 11 einzuklemmen, welche aus einem
elastomeren Werkstoff besteht, in entspanntem, nicht eingebautem Zustand ein ringförmiges,
ebenes Gebilde ist und durch das Einspannen zwischen den konischen Klemmflächen 7
bis 10 gebogen wird, so dass sie die ebene Ringfläche 5 überwölbt. Zwischen der gewölbten
und dadurch elastisch vorgespannten Membran 11 und der Ringfläche 5 ist auf diese
Weise ein Pumpkanal 12 gebildet, in welchen ein Zulauf 13 und ein Ablauf 15, welcher
zweckmässigerweise dicht neben dem Zulauf 13 liegt, münden und - nur um ihn darstellen
zu können - in Figur 1 in diagonaler Anordnung vorgesehen ist. Der Pumpkanal 12 ist
auf dem kurzen Weg vom Zulauf 13 zum Ablauf 15 durch jeweils eine Erhebung 39 auf
der ringförmigen Grundplatte 3 blockiert, indem die Erhebungen 39 in ihrem senkrecht
zur Grundplatte 3 gelegten Radialschnitt kreissegmentförmig ausgebildet sind. Die
beiden Erhebungen 39 sind radial auf der Ringfläche 5 der Grundplatte 3 angeordnet.
Durch sie wird verhindert, dass das Pumpmedium in den Bereich eindringen kann, der
in Drehrichtung des Rotors 2 zwischen Ablauf 15 und Zulauf 13 liegt.
[0016] In einer in der Ringfläche 5 vorhandenen Vertiefung 41, ist ein Füllmaterial eingebracht.
Die Vertiefung 41 erstreckt sich annähernd entlang des gesamten Pumpkanals 12 vom
Zulauf 13 bis zum Ablauf 15. Vorzugsweise verwendet man als Füllmaterial ein einstückiges
Silikonbett 35. Die Vertiefung 41 ist zweckmässigerweise rechteckig im Querschnitt,
genauso wie das Silikonbett 35, welches passgenau in die Vertiefung 41 eingesetzt
ist. Die Vertiefung 41 und das in ihr liegende Silikonbett 35 sind an ihren dem Zu-
bzw. Ablauf 13, 15 zugewandten Enden so begrenzt, dass sie mit ihrem dortigen Rand
jeweils auf einem Radius der Grundplatte 3 liegen. Die Tiefe der Vertiefung 41 und
dadurch auch die Dicke des Silikonbetts 35 hängen vom Pumpentyp und von dem zu pumpendem
Medium ab. Das Silikonbett 35 steht zweckmässigerweise über die Ringfläche 5 der Grundplatte
3 heraus, damit die von den Druckübertragungsgliedern 14 herabgedrückte Membran 11
nicht an den Kanten der Vertiefung 41 beschädigt werden kann. Überraschenderweise
verhindert dieses Silikonbett 35 eine Verfestigung und eine Entmischung einer zu pumpenden
Dispersion beim Pumpvorgang.
[0017] Auf der Aussenseite der Membran 11 ist ein Kranz von Stösseln 14 angeordnet, welche
als Druckübertragungsglieder dienen. Die Stössel 14 sind im Längsschnitt T-förmig,
erstrecken sich parallel zur Achse 4 und sind längs des gesamten Pumpkanals 12 angeordnet,
der den Zulauf 13 mit dem Ablauf 15 verbindet, nicht aber über jenem Abschnitt der
Membran 11, welcher in Drehrichtung des Rotors 2 vom Ablauf 15 zum Zulauf 13 führt,
weil dort der Pumpkanal 12 durch die auf der ringförmigen Grundplatte 3 vorgesehene
Erhebung 39 unterbrochen ist.
[0018] Die Stössel 14 sind im Niederhalter 6 parallel zur Achse 4 verschieblich angeordnet
und durch einen Stellring 17 gesichert, welcher gegen die Rückstellkraft der Membran
11 in Richtung der Achse 4 mittels eines Exzenters 19 verlagerbar ist, so dass die
Stösse 14 einen veränderlichen Endanschlag haben, der es gestattet, den maximalen
Qürschnitt des Pumpkanals 12 zu verringern und damit die Förderleistung der Pumpe
einzustellen.
[0019] Der Rotor 2 dreht sich um eine Welle 20, welche in einem Wälzlager 26 im Niederhalter
6 und in einem weiteren Wälzlager 27 im hinteren Gehäuseteil gelagert ist. Der Rotor
2 hat wenigstens zwei freilaufende Rollen 21 - neben freilaufenden Rollen 21 sind
genauso angetriebene Rollen denkbar - welche über die Stössel 14 hinwegrollen und
sie niederdrücken, wodurch die Membran 11 lokal an die Ringfläche 5 gedruckt wird.
Diese lokale Andrückstelle wandert mit der Rotorbewegung längs des Pumpkanals 12,
schiebt die davor stehende Flüssigkeitsmenge durch den Ablauf 15 hinaus und saugt
gleichzeitig durch den Zulauf 13 weitere Flüssigkeit nach.
[0020] Der Förderdruck der Pumpe hängt von der Vorspannung der Membran 11 ab. Diese Vorspannung
hängt vom Material und der Dicke der Membran 11 ab, aber auch vom Ausmass ihrer Biegung.
Darüberhinaus hängt der Förderdruck von der Kraft ab, mit welcher die Stössel 14 auf
die Membran 11 einwirken. Sie kann mittels eines zweiten Exzenters 22 verändert werden,
welcher über das hintere Wälzlager 27 auf einen Kragen 28 an der Welle 20 einwirkt
und dadurch eine Feder 29 mehr oder weniger spannt, welche auf dem axial verschieblichen
Träger 30 der Rollen 21 lastet. Durch Verdrehen des Exzenters 22 z.B. mittels eines
an der Aussenseite angebrachten Handrades kann die Kraft, mit welcher die Rollen 21
auf die Membran 11 einwirken, erhöht oder erniedrigt werden. Bei exzessivem Druckaufbau
unter der Membran 11 können die Stösse 14 dem Druck ausweichen, soweit die Druckkraft
die durch Verdrehen des Exzenters 22 veränderliche Rückstellkraft der Feder 29 übersteigt.
[0021] Die Verspannung der Membran 11 geschieht mittels eines Gewindebolzens 31, welcher
in den Niederhalter 6 eingedreht ist, sich durch die Spannplatte 24 erstreckt und
eine Mutter 32 trägt, die, wenn sie angezogen wird, die Spannplatte 24 gegen die Grundplatte
3 und damit die Grundplatte 3 gegen den Rand der Membran 11 drückt. Ebenso besteht
die Möglichkeit zur Verspannung der Membran 11 statt der Mutter 32 auf einen Schnellspannverschluss
zurückzugreifen. Damit werden die Membran 11 und die Grundplatte 3 eingespannt und
gleichzeitig der Pumpkanal 12 abgedichtet. Falls bei einem Verschleiss die Membran
11 und/oder die Grundplatte 3 ausgetauscht werden müssen, muss lediglich die Mutter
32 gelöst werden. Danach kann die Spannplatte 24 abgenommen werden und die Grundplatte
3 und die Membran 11 sind frei zugänglich. Der Verschleiss tritt in erster Linie an
der harten Grundplatte 3, bzw. am weichen Silikonbett 35 auf und äussert sich infolge
des Abriebs von der Grundplatte 3, bzw. des Silikonbetts 35 in einer Vergrösserung
des Pumpkanals 12, die ihrerseits eine Verringerung des Förderdrucks nach sich zieht.
Am Absinken des Förderdrucks kann man daher leicht erkennen, wann ein Austausch erforderlich
ist.
[0022] Neben der Ausbildung des Pumpkanals 12 durch eine die Ringfläche 5 der Grundplatte
3 überspannende Membran 11, kann der Pumpkanal 12 auch durch einen Schlauch gebildet
werden, der zwischen Niederhalter 6 und Spannplatte 24 eingespannt ist und den gesamten,
von den Stösseln 14 überdeckten Bereich bedeckt.
1. Rotationsverdrängerpumpe
mit einem eine Grundplatte (3) mit einer Ringfläche (5) aufweisenden Stator (1),
wobei sich die Ringfläche (5) zumindest über einen Teil eines Vollkreises erstreckt,
wobei weiterhin in der Ringfläche (5) ein Zulauf (13) mündet und von der Ringfläche
(5) ein Ablauf (15) abgeht,
wobei weiterhin die Ringfläche (5) von einer Membran (11) zur Ausbildung eines Pumpkanals
(12) überdeckt ist
und wobei schließlich eine Kranz von einzeln gegen die Membran (11) sowie Ringfläche
(5) beweglichen Druckübertragungsgliedern (14) insbesondere aus hochkant stehenden
Plattenelementen vorgesehen ist,
sowie mit einem über den Druckübertragungsgliedern (14) angeordneten sowie um die
konzentrische Achse (4) der Ringfläche (5) umlaufenden Rotor (2),
wobei der Rotor (2) mindestens eine Rolle (21) aufweist, welche auf der Rückseite
der Druckübertragungsglieder (14) läuft und dadurch die Membran (11) derart fortlaufend
lokal gegen die Ringfläche (5) drückt, daß die Membran (11) den Weg vom Zulauf (13)
zum Ablauf (15) fortschreitend unterbricht und das Pumpmaterial vor sich herschiebt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Grundplatte (3) zur Bildung der Ringfläche (5) entlang des Pumpkanals (12)
eine Lage aus einem weicheren Material als jenem der Grundplatte (3) trägt.
2. Rotationsverdrängerpumpe nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lage sich über den Bereich erstreckt, der von den Druckübertragungsgliedern
(14) überdeckt ist.
3. Rotationsverdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das weichere Material auf die Grundplatte (3) gegossen ist.
4. Rotationsverdrängerpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das weichere Material auf die Grundplatte (3) vulkanisiert ist.
5. Rotationsverdrängerpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das weichere Material auf die Grundplatte (3) geklebt ist.
6. Rotationsverdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das weichere Material in einer Vertiefung (41) der Grundplatte (3) befindet.
7. Rotationsverdrängerpumpe nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das weichere Material über die Vertiefung (41) heraussteht.
8. Rotationsverdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das weichere Material ein Silikon ist.
9. Rotationsverdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das weichere Material in einem Härtebereich von 20 bis 50 Shore liegt.
10. Rotationsverdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Grundplatte (3) zwischen einem Niederhalter (6) und einer Spannplatte (24)
des Stators (1) liegt.
11. Rotationsverdrängerpumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Grundplatte (3) aus formstabilem Kunststoff besteht.