[0001] Die Erfindung betrifft eine Funkenstrecke zum Einsatz in der Stromversorgung von
Mittelspannungsnetzen und Niederspannungsnetzen mit zwei rotationssymmetrischen Elektroden,
die im Innern eines Gehäuses angeordnet sind und mit einem zwischen den beiden Elektroden
vorgesehenen Lichtbogenraum für den im Überschlagsfall sich bildenden Lichtbogen und
dessen Folgestrom (Oberbegriff des Anspruches 1). Eine derartige Funkenstrecke ist
aus DE-PS 29 34 236 bekannt. Bei sämtlichen Ausführungen dieser Literaturstelle befindet
sich der jeweilige Lichtbogenraum als eine Überschlagstelle an den Rändern oder Seiten
der Elektroden. Bei allen Ausführungen sind nachteiligerweise die elektrischen Daten
der Funkenstrecke festgelegt. Dies gilt insbesondere hinsichtlich des Folgestromlöschvermögens.
Ein weiterer Mangel bei Funkenstrecken der o. g. Bauart, aber auch bei anderen Funkenstrecken,
besteht darin, daß aufgrund sehr unterschiedlicher Installationsorte und der dort
gegebenen, ebenfalls unterschiedlichen Anschlußbedingungen sich in der heute üblichen
Praxis eine Vielzahl unterschiedlicher Ausführungen der Anschluß- und Einbaumittel
von Funkenstrecken ergeben hat.
[0002] In der o.g. Literaturstelle DE 29 34 236 C2 wird hinsichtlich der Anbringung bzw.
Montage der Funkenstrecke nichts ausgeführt. Auch sind keine Hinweise hinsichtlich
der Anpassung einer solchen Funkenstrecke an unterschiedliche elektrische Bedingungen
gegeben.
[0003] Die DE-PS 732 002 zeigt einen Überspannungsableiter zum Einsatz in der Hochspannungstechnik.
Innerhalb eines langgestreckten, gehäuseartigen Zylinderrohres aus isolierendem Material
ist rotationssymmetrisch dazu eine stiftförmige Elektrode, sich daran anschließend
ein Rohr aus einem bei Erhitzung Gas abgehenden Werkstoff und schließlich am Ende
des äußeren Gehäuserohres eine etwa topfförmig ausgebildete Gegenelektrode mit einer
Ausblasöffnung vorgesehen. Aufgrund der relativ großen Entfernung zwischen der stiftförmigen
Elektrode und der topfförmigen Gegenelektrode ist ein solcher Überspannungsableiter
nur für den Einsatz in der Hochspannungstechnik verwendbar, nicht aber für den Einsatz
in Mittelspannungs- oder Niederspannungsnetzen. Auch bei diesem Überspannungsableiter
sind keine Hinweise zur Anpassung an unterschiedliche elektrische Bedingungen gegeben.
[0004] Die Aufgaben- bzw. Problemstellung der Erfindung besteht daher zunächst in der Schaffung
einer Funkenstrecke, die bei Einsatz in Mittelspannungs- oder Niederspannungsnetzen
unterschiedlichen elektrischen Bedingungen der Praxis gerecht werden kann.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabenstellung ist zunächst, ausgehend vom Oberbegriff des Anspruches
1, eine Funkensteckenausbildung gemäß dem Kennzeichen des Anspruches 1 dahingehend
vorgesehen, daß beide Elektroden in Richtung der Längsmittelachse der Funkenstrecke
hintereinander und im Abstand voneinander angeordnet sind, daß sich in dem o.g. Abstand
eine senkrecht zur vorgenannten Längsmittelachse verlaufende Scheibe aus einem elektrisch
isolierenden Werkstoff befindet, welche die beiden Elektroden elektrisch voneinander
trennt, wobei die Isolierscheibe eine dem hohlzylindrischen Innenraum angepaßte Öffnung
aufweist und dort die Überschlagstelle für den Lichtbogen bildet, daß der Lichtbogenraum
als rotationssymmetrische und zur Längsmittelachse konzentrische Lichtbogenkammer
für den Folgestrom ausgebildet ist, die sich zwischen den beiden Elektroden befindet,
und daß unter Beibehaltung der Außenabmessungen der Funkenstrecke die elektrisch wirksame
Länge dieser Lichtbogenkammer unterschiedlich wählbar ist. Somit verläuft der Folgestrom
innerhalb der Lichtbogenkammer etwa entlang der Längsmittelachse der Funkenstrecke.
Hiermit kann bei sonst gleichbleibenden Abmessungen der Funkenstrecke das Folgestromlöschvermögen
dieser Funkenstrecke geändert und damit den jeweiligen Anforderungen angepaßt werden.
Die Wahl bzw. Änderung der wirksamen elektrischen Länge der Lichtbogenkammer erfolgt
bereits in der Herstellung, d.h. ab Fabrik, entsprechend den in der Praxis zu erwartenden
Anforderungen. Dies hat den großen Vorteil, daß man bei im übrigen gleichbleibenden
Bauteilen, und insbesondere auch gleichbleibenden Außenabmessungen und auch gleichen
äußeren Anschlußteilen das Folgestromlöschvermögen einer solchen Funkenstrecke verändern
kann. Der Lichtbogen und seine Löschung ist im Gegensatz zur Literaturstelle DE 29
34 236 nach innen in eine zumindest zu den hier wesentlichen Bauteilen der Funkenstrecke
wie den Elektroden rotationssymmetrische und zur Längsmittelachse der Funkenstrecke
konzentrische Kammer gelegen. Dies erlaubt mehrere vorteilhafte und baulich einfach
zu realisierende Möglichkeiten zur Veränderung der elektrisch wirksamen Länge dieser
Kammer. Hierzu wird auf die späteren Ausführungen verwiesen.
[0006] Gegenüber dem Gegenstand von DE 732 002, bei dem die Ansprechspannung durch den relativ
großen Abstand zwischen den beiden Elektroden bestimmt wird, ist mit der Erfindung
die Ansprechspannung relativ klein, da sie im wesentlichen nur von der Dicke der Isolierscheibe
abhängt.
[0007] Ferner können in einer bevorzugten Ausführung gemäß Anspruch 2 Maßnahmen zur Wählbarkeit
der Feldstärke an der Überschlagstelle vorgesehen sein. Hiermit wird zusätzlich zu
der Wählbarkeit des Löschvermögens des Folgestromes eine Wählbarkeit der Ansprechspannung
dieser Funkenstrecke erreicht. Auch dies geschieht unter Beibehaltung der äußeren
Abmessungen der Funkenstrecke und deren äußeren Anschlußmittel in der Herstellung
ab Fabrik. Somit sind die Vorteile beider Einstellungen bzw. Wählbarkeiten kombiniert.
Wie bereits erwähnt, sind die vorgenannten Änderungen bzw. Wählbarkeiten ab Fabrik
durch Auswechseln, bzw. Abändern einiger weniger Teile mit einem relativ geringen
Fertigungsaufwand ermöglicht. Hierzu wird auf die späteren Ausführungen, einschließlich
der zugehörigen Unteransprüche Bezug genommen. Die Lehre der Erfindung hat so außerdem
den Vorteil, daß man dadurch auch Veränderungen der Stoßstromtragfähigkeit erreichen
kann. Auch dabei ist es wesentlich, daß - im Rahmen eines gewissen Baugrößenbereiches
- die äußeren Konturen der Funkenstrecke und die Mittel zur Anbringung der Funkenstrecke
vor Ort durch die baulichen Veränderungen für die vorgenannten Änderungen nicht geändert
werden müssen. Es sind also nur eine Standardausführung oder nur wenige Standardausführungen
solcher Funkenstrecken zu schaffen, die jeweils unter unterschiedlichen Installationsbedingungen
montiert werden können. Hierzu wird auf die Unteransprüche 13, 17 und 18 verwiesen.
Durch die mögliche Anpassung an unterschiedliche elektrische Bedingungen und unterschiedliche
mechanische Installationen kann eine solche Funkenstrecke weitgehend universell eingesetzt
werden.
[0008] Für die Änderung der elektrisch wirksamen Länge der Lichtbogenkammer sieht die Erfindung
mehrere Ausführungsmöglichkeiten vor. Hierzu wird auf die Ansprüche 3 und folgende
verwiesen.
[0009] Auch enthält die Erfindung mehrere Ausführungsmöglichkeiten zur Änderung der Feldstärke
an der Überschlagstelle und damit der Ansprechspannung. Hierzu wird auf die Ansprüche
4, sowie 9 und folgende verwiesen.
[0010] Eine Veränderung des Durchmessers der Lichtbogenkammer kann ebenfalls bereits in
der Herstellung, d.h. ab Fabrik erfolgen. Dies bewirkt in der Relation zu dem ebenfalls
ab Fabrik veränderbarem Innendurchmesser der Ausblasdüse eine wesentliche Änderung
des Folgestromverhaltens und des Stoßstromverhaltens (siehe Anspruch 16)
[0011] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den weiteren Unteransprüchen, sowie
der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung von erfindungsgemäßen
Ausführungsmöglichkeiten zu entnehmen. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1:
- ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung im Längsschnitt,
- Fig. 1a:
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung im Längsschnitt,
- Fig. 2:
- im wesentlichen in der Seitenansicht eine derartige Funkenstrecke mit Anschlußmitteln,
die in diesem Beispiel an eine Montageplatte und ein Anschlußkabel angeschlossen sind,
- Fig. 3:
- der Einsatz einer Funkenstrecke nach der Erfindung innerhalb eines Geräte-Außengehäuses,
- Fig. 4:
- eine Anwendungs- und Einbaumöglichkeit von Funkenstrecken nach der Erfindung in einer
schematischen Draufsicht,
- Fig. 4a:
- eine Seitenansicht zu Fig. 1 in Richtung des Pfeiles IVa,
- Fig. 5:
- eine weitere Anwendungsmöglichkeit einer Funkenstrecke nach der Erfindung ebenfalls
in einer schematischen Draufsicht.
[0012] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 zeigt im Längsschnitt eine Funkenstrecke mit
einer Elektrode 4 und einer aus den beiden Teilen 7, 8 bestehenden Gegenelektrode.
Dies ist eine im Sinne der Aufgabenstellung und deren Lösung bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung.
[0013] Sowohl beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, als auch bei dem weiter unten zu erläuternden
Ausführungsbeispiel nach Fig. 1a sind sämtliche Bauteile der jeweiligen Funkenstrecke
rotationssymmetrisch ausgebildet und haben die gleiche Mittellängsachse 11.
[0014] Die vorgenannte Rotationssymmetrie gilt insbesondere auch für die Elektroden. Dabei
ist im Ausführungbeispiel der Fig. 1 zwischen den Elektroden 4 und 7, 8 die zylindrische
und zur Mittellängsachse 11 konzentrische Lichtbogenkammer 10 mit einer Länge L vorgesehen.
Die Lichtbogenkammer 10 ist umgeben von einem ebenfalls rotationsförmigen Abstandshalter
in Form eines Lichtbogenkammerelementes 2 aus einem bevorzugt elektrisch leitfähigen
Kunststoff. Dieser Abstandshalter kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
aus einem bei Erhitzung ein Löschgas abgebenden Isolierstoff bestehen. Ein solcher,
die Lichtbogenkammer umgebender Isolierstoff gibt unter Temperatureinwirkung H
2 ab, das radial von allen Seiten nach innen strömt, die Lichtbogensäule komprimiert
(radiale Beblasung) sowie den Lichtbogen in der Mittellängsachse 11 stabilisiert.
Dies ist ein wesentlicher Vorteil der vorstehend erläuterten rotationssymmetrischen
Ausgestaltung und Anordnung der Bauteile einer solchen Funkenstrecke. Da kein direkter
Kontakt der Lichtbogensäule mit dem Material des Abstandshalters 2 gegeben ist, wird
gegenüber dem Stand der Technik (siehe DE 29 34 236) eine wesentlich höhere Lebensdauer
bei gleichzeitig geringerer Baugröße der Gesamtanordnung erreicht. Dieser Abstandshalter
2 ist seinerseits umgeben von einem weiteren Abstandshalter 6 aus einem isolierenden
Kunststoff. Falls der Abstandshalter 2 aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff
besteht, kann durch Variierung der Länge dieses Abstandshalters 2 maßgeblich die elektrisch
wirksame Länge L der Lichtbogenkammer und damit das Folgestromlöschvermögen der Funkenstreckenanordnung
bestimmt werden. Auch durch die Kombination eines elektrisch leitfähigen Kunststoffes
für das Abstandselement 2 mit einem isolierenden Kunststoff für die nachstehend näher
erläuterte Isolierscheibe 9 ist eine Verlängerung der elektrisch wirksamen Länge der
Lichtbogenkammer möglich, ohne daß sich die Ansprechspannung der Gesamtanordnung verändert,
denn die Ansprechspannung ist in diesem Fall nur von der Dicke D der Isolierscheibe
9 abhängig. Hiermit ist eine niedrige Ansprechspannung bei gleichzeitig ausreichend
großer Länge der Lichtbogenkammer zu erreichen. Eine dritte Variante zur Wählbarkeit
einer anderen elektrisch wirksamen Länge der Lichtbogenkammer besteht in einer Verlängerung
oder Verkürzung des in Fig. 1 links befindlichen Teiles 4' der rechts gelegene Elektrode
4. Hierdurch wird die in Fig. 1 linke Stirnseite der Elektrode 4 entweder mehr zur
Isolierscheibe 9 hin verlagert (Verkürzung der elektrisch wirksamen Länge L), oder
aber es wird der Abstand zwischen dieser Stirnfläche und der Isolierscheibe 9 vergrößert
(Vergrößerung der elektrisch wirksamen Länge L der Kammer 10).
[0015] Die Isolierstoffscheibe 9 ist zwischen den Abstandshaltern 2, 6 und dem Teil 7 der
Elektrode 7, 8 vorgesehen. Die Isolierstoffscheibe trennt somit die Abstandshalter
2, 6 sowohl elektrisch als auch mechanisch von dem Teil 7 der Elektrode 7, 8.
[0016] Zusätzlich zur vorstehend erläuterten Wählbarkeit bzw. Änderung der elektrisch wirksamen
Länge L der Lichtbogenkammer 10 kann zur Änderung der Ansprechspannung die Dicke D
der Isolierscheibe 9 und/oder zur Wählbarkeit der elektrischen Feldstärke und damit
der Durchschlagbedingungen die Trennfuge 12 zwischen den beiden Abstandshaltern 2,
6 entsprechend gestaltet sein. Hierzu zeigt Fig. 1 einen abgestuften Verlauf dieser
Trennfuge 12, die im übrigen ebenfalls rotationssymmetrisch umläuft. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist die Abstufung so gewählt, daß der Bereich 2' des Abstandshalters
2 direkt an der Isolierstoffscheibe 9 anliegt. Falls dieser Abstandshalter 2, der
die Lichtbogenkammer in ihrer rotationssymmetrischen Form umgibt, aus einem leitfähigen
Material besteht wird die Spannung der Elektrode 4 über den Abstandshalter 2 und dessen
sich neben der Lichtbogenkammer befindliche Bereich 2' direkt an die Isolierstoffscheibe
9 herangeführt. Da der Bereich 2' des Abstandshalter 2 mit seiner Innenfläche die
Lichtbogenkammer umgibt und somit nur durch die Dicke D der Isolierstoffscheibe 9
von der entsprechenden Innenfläche 7' des Elektrodenteils 7 getrennt ist, liegt somit
das Maximum der Feldstärke dort an der Isolierstoffscheibe 9 an. Ein etwaiger Überschlag
zwischen den beiden Abstandshaltern 2, 6 wird vermieden. Vielmehr erfolgt ein Gleitüberschlag
von der Innenfläche 7' des Elektrodenteiles 7 entlang der Innenfläche 13 der Isolierstoffscheibe
9 zur Innenfläche des Bereiches 2' des Abstandshalters 2. Wie bereits erwähnt, ist
hierbei vorausgesetzt, daß die relevanten Dielektrizitätskonstanten der Kunststoffe
der beiden Abstandshalter 2, 6 so aufeinander abgestimmt sind, daß das Maximum der
Feldstärke immer an der Luftgrenzschicht entlang der o.g. Innenfläche 13 liegt. Es
wird also die Ansprechspannung durch das Maß D und die Lichtbogenlänge und damit das
Löschverhalten durch die Länge L + D bestimmt.
[0017] Nur als Beispiel seien nachfolgend die Abmessungen einer möglichen Ausführungsform
einer Funkenstrecke nach der Erfindung angegeben. Die Gesamtlänge (gemessen in Richtung
der Längsmittelachse 11) kann dabei 50 - 60 mm betragen. Die Länge L der Löschkammer
beträgt ca. 5 mm und die Dicke D der Isolierscheibe 0,5 mm. Hieraus ergibt sich, daß
die aus Isolierstoff gebildete Länge der Lichtbogenkammer, gemessen an der Länge der
Gesamtanordnung klein ist. Da die Größe D wesentlich geringer ist als die Länge L
(im vorliegenden Zahlenbeispiel ist D nur 1/10 von L), gibt die Erfindung die weitere
vorteilhafte Möglichkeit, die Ansprechspannung zu variieren, ohne die Gesamtlänge
L + D so zu ändern, daß die Löscheigenschaften durch Verlängerung oder Verkürzung
von L spürbar beeinflußt werden. Durch Beibehaltung des Maßes von D wird erreicht,
daß die Ansprechspannung sich nicht ändert. Selbstverständlich können in einer weiteren
Variante der Erfindung sowohl die Ansprechspannung, als auch die Löscheigenschaft
jeweils auf einen bestimmten Wert ab Fabrik durch entsprechende Bemessungen eingestellt
werden.
[0018] Zusammenfassend gesagt sind unter entsprechender Abänderung der vorerwähnten Teile
ab Fabrik sowohl das Folgestromlöschvermögen, als auch die Größe der Feldstärke und
damit der Überschlagspannung variierbar, ohne daß die Außenabmessungen und die Anschlußmöglichkeiten
einer solchen Funkenstrecke geändert werden müssen. Denn die Außenabmessungen ergeben
sich im wesentlichen durch das aus einem isolierenden Kunststoff oder aus Metall bestehende
Außengehäuse 1, welches die in seinem Innern befindlichen Bauteile nach außen abdeckt,
gegebenenfalls elektrisch isoliert und zugleich mechanisch zusammenhält. Das Außengehäuse
1 wird aber von den vorgenannten Änderungen nicht berührt.
[0019] Um möglichst vielseitig verwendbare Anschlußmöglichkeiten zu schaffen kann die Elektrode
4 ein Sackloch 14 mit einem Innengewinde 15 aufweisen, während der Teil 8 der Elektrode
7, 8 in Art eines Stutzens aus dem Gehäuse der Funkenstrecke herausgeführt und an
seinem Außenumfang mit einem Gewinde 16 versehen ist. Die Gewinde 15, 16 ermöglichen
beispielsweise das Anschrauben oder Einschrauben dieses Funkenstreckenmoduls als separates
Einzelgerät oder als Einbauteil an Stromschienen, in Gehäusen oder an sonstigen elektrischen
Bauelementen. Im einzelnen wird hierzu auf die weiter unten gegebene Erläuterung der
Fig.3, 4 und 5 verwiesen.
[0020] Ferner ist es eine Besonderheit des vorliegenden Ausführungsbeispieles, daß die Elektrode
7, 8 einen zylindrischen und ebenfalls zur Mittellängsachse 11 konzentrischen Innenraum
17 aufweist, der sowohl in die Lichtbogenkammer 10 übergeht als auch nach außen (in
Fig. 1 nach links) offen ist. Hiermit können die durch den Lichtbogen erhitzten Gase
über den Innenraum 17 nach außen abgeführt (ausgeblasen) werden. Durch den als Düse
ausgebildeten Elektrodenteil 7,8 ergibt sich, unterstützt durch die rotationssymmetrische
Anordnung zur Mittellängsachse 11, eine gerichtete Gasströmung. Die heißen Gase werden
durch die strömungstechnisch optimierte Düse nach außen geblasen. Beim Stand der Technik
übliche Umlenkungen der abgehenden Gasströmung sind vermieden. Eine solche Umlenkung
hätte nämlich den Nachteil einer Beeinträchtigung des Löschvermögens.
[0021] Hinsichtlich der näheren Gestaltung einer solchen ausblasenden Elektrode empfiehlt
es sich, den ersten Elektrodenteil 7 als abbrandfesten Einsatz, vorzugsweise aus Wolfram-Kupfer,
herzustellen, während das zweite Elektrodenteil und zugleich auch Düsenelement 8 aus
einem demgegenüber kostengünstigeren Werkstoff, beispielsweise Messing, hergestellt
sein kann. Am Ausgang des Innenraumes 17 und damit am ausgangsseitigen Ende des Elektrodenteiles
8 können sogenannte Auspuffelemente (in der Zeichnung nicht dargestellt) angebracht
werden, welche die Temperatur der ausgeblasenen, heißen und hochionisierten Gase soweit
herabsetzen, daß im Umfeld dieser Funkenstreckenanordnung keine besonderen Sicherheitsmaßnahmen
vorgenommen werden müssen. Ein weiterer Vorteil hinsichtlich einer Anpassung ab Fabrik
an elektrische Anforderungen besteht darin, daß durch Wahl des Durchmessers d des
Innenraumes 17 und des Durchmessers d' der Lichtbogenkammer 10 die Stoßstromtragfähigkeit
und das Folgestromlöschvermögen dieser Funkenstrecke verändert werden können. Dabei
ist insbesondere eine Wahl des Verhältnisses des Durchmessers d des Innenraumes 17
zum Durchmesser d' der Lichtbogenkammer 10 möglich. Das Verhältnis d/d' kann 1:1 (s.
Zeichnung) bis maximal 2:1 sein. Eine Verkleinerung des Durchmessers d' der Kammer
10 verbessert das Folgestromstromverhalten, während eine Vergrößerung dieses Durchmessers
das Folgestromverhalten verschlechtert. Eine Vergrößerung des Durchmessers d des Innenraumes
17 begünstigt das Stromstoßverhalten, während eine Verringerung des Durchmessers d
das Stromstoßverhalten verschlechtert. Es können je nach den Anforderungen entweder
die Durchmesser d und d' je für sich verändert werden oder es können beide Durchmesser
d und d' zugleich abgeändert werden. Hiermit ergeben sich entsprechende Gestaltungsmöglichkeiten.
Mit der Vergrößerung des Durchmessers d wird die Stoßstromtragfähigkeit entsprechend
erhöht, da die Druckentwicklung in der Lichtbogenkammer 10 sinkt. Da diese Düsenelektrode
elektrisch leitfähig ist, kommt es zu einer gerichteten Fußpunktwanderung von innen
nach außen und damit einer Lichtbogenverlängerung.
[0022] Zur Abdichtung dieser Funkenstrecke im Bereich der Elektrode 4 ist ein ringförmiges
Deckelelement 3 mit einem O-Ring 5 vorgesehen. Das Deckelelement 3 hält den äußeren
Abstandshalter 6 und drückt ihn gegen die isolierende Scheibe 9. Die Elektrode 4 ist
mit einem umlaufenden Bund 18 versehen, der die Andruckkraft des Deckelelementes 3
auf den Abstandshalter 2 überträgt. Der vorgenannte Druck auf das Deckelelement 3
wird von dem umgebogenen Bereich 1' des hier metallischen Außenmantels 1 bewirkt.
Diese Umbiegung erfolgt, nachdem zuvor die Bauteile der Funkenstrecke in den Metallmantel
1 eingebracht wurden, wobei sie sich an dessen in Fig. 1 links gezeichneten Abbiegung
1'' abstützen. Um die vorgenannte Druckkraft auf den Abstandshalter 2 optimal übertragen
zu können bzw. die in der Lichtbogenkammer erzeugte Druckkraft durch den metallischen
Außenmantel 1 aufzunehmen, empfiehlt es sich, den Durchmesser des Bundes 18 der Elektrode
4 größer zu wählen, als den Durchmesser des von der Stirnfläche 19 der Umbiegung 1'
umschriebenen Kreises.
[0023] Die Herstellung des Außenmantels aus Metall hat den Vorteil, daß er mechanisch hochbelastbar
und somit sehr widerstandsfähig ist. Auch kann damit durch das o.g. Umbiegen gemäß
Ziffer 1' die notwendige Druckkraft auf die erläuterten Innenteile ausgeübt werden.
[0024] Die Ummantelung kann auch bei Erfordernis eine hermetische Umkapselung sein.
[0025] Während beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 die Lichtbogenkammer 10 sich in einem
seitlich der Isolierscheibe 9 befindlichen Bereich befindet, kann die wirksame Länge
der Lichtbogenkammer auch beiderseits der Isolierscheibe 9 vorgesehen sein. Eine solche,
ebenfalls bevorzugte Ausführung der Erfindung ist in Fig. 1a dargestellt. Sie besitzt
eine zweigeteilte Lichtbogenkammer, deren Gesamtlänge L sich aus den beiden Teillängen
L' und L'' zusammensetzt. Gegenüber der Ausführung nach Fig. 1 ist sowohl der Aufbau
der beiden Elektroden, als auch der Abstandshalter 2, 6 verändert. Die in der Zeichnung
rechte Elektrode besteht zunächst aus einem Teil 4, der ebenfalls die Bohrung 14 mit
Innengewinde 15 aufweist. Der Teil 4 ist aus einem leitenden Material wie Messing
hergestellt. Er ist in Berührungskontakt mit dem weiteren Elektrodenteil 4', der aus
einem hochwertigen und abbrandfesten Werkstoff wie Wolfram-Kupfer hergestellt ist.
Hieran schließt sich in Richtung zu dem in Fig. 1 a linken Ende die vorgenannte Lichtbogenkammer
von der Länge L an. Der Umfang dieser Lichtbogenkammer L wird umgeben von zwei Abstandshaltern
2, 2'' und einer dazwischen befindlichen Isolierscheibe 9. Hieran schließt sich, nach
links hin betrachtet, die weitere Elektrode 8 an, die angrenzend zur Lichtbogenkammer
L' in einen mit der Elektrode 7 einstückigen Bund 7 ausläuft und durchweg aus einem
hochwertigen und abbrandfesten Werkstoff wie Wolfram-Kupfer besteht. Sie ist an ihrem
nach außen ragenden Stutzen ebenfalls mit einem Außengewinde 16 versehen. Somit kann
auf beiden Seiten der Funkenstrecke ein Deckelelement vorgesehen werden, nämlich nicht
nur rechts gemäß Ziffer 3, sondern auch in der Zeichnung Fig. 1a links gemäß Ziffer
3'. Damit ist auch in dieser Ausführung eine elektrische Isolierung beider Elektroden,
nämlich 4 und 7, 8 gegenüber dem metallischen Außenmantel 1 gegeben.
[0026] Es sei an dieser Stelle bemerkt, daß bei einem der Ausführungsbeispiele vorgesehenen
Merkmalen oder Merkmalskombinationen sinngemäß auch bei den anderen Ausführungsbeispielen
vorgesehen sein können.
[0027] Die zwischen den beiden Abstandshaltern 2 und 2'' befindliche Isolierstoffscheibe
9 kann ein selbständiger Einzelteil (siehe Zeichnung) sein. Sie kann aber auch mit
dem äußeren Abstandhalter 6 einstückig ausgeführt werden.
[0028] Die Abstandshalter 2 und 2'' können vorteilhaft aus elektrisch leitfähigem Kunststoff
bestehen. Aus Gründen der Wählbarkeit der Feldstärke zwischen den verschiedenen Abstandshaltern
2, 2'' ist es vorteilhaft, die Dicke D der Isolierscheibe 9 zum Rand hin anwachsen
zu lassen. Das Maximum der Feldstärke liegt dann immer entlang der Gleitstrecke 13.
Darüber hinaus wird durch diese Maßnahmen einem möglichen Absinken der Ansprechspannung
nach Belastung vorgebeugt. Die Ausführungsmöglichkeit nach Fig. 1a hat den weiteren
Vorteil, daß im Überschlagsfall der Abbrand des Materials der beiden Abstandshalter
2, 2' gleichmäßig erfolgt, wodurch sich eine Verlängerung der Gleitüberschlagsstrecke,
die zwischen den Innenflächen der Abstandshalter 2, 2'' entlang der Innenfläche der
Isolierstoffscheibe 9 gelegen ist, und damit eine Erhöhung der Ansprechspannung ergibt,
die dem vorgenannten Absinken entgegenwirkt. Bei Erfordernis kann auch der in der
Zeichnung rechts dargestellte Abstandshalter 2'' in Fortfall kommen.
[0029] Während die Lichtbogenkammerabschnitte L bzw. L' + L'' aus nichtmetallischem, leitfähigem
und bevorzugt gasabgebendem Kunststoff bestehen ist die Elektrode 7, 8 aus einem metallischen
Werkstoff hergestellt, der einen Düsenkanal 17 mit einer Öffnung nach außen bildet.
Im Bereich der relativ kalten, metallischen Düsenwände findet eine Abkühlung der heißen
Gase statt, bevor diese nach außen treten. Mit der Erfindung können ferner glatte,
homogene Innenwände der gesamten Lichtbogenanordnung vorgesehen sein. Der Lichtbogenkammerabschnitt
D besteht dagegen aus dem isolierenden Kunststoff der Scheibe 9.
[0030] Fig. 2 zeigt die Funkenstrecke nach Fig. 1 in der Seitenansicht, wobei der stutzenartige
Elektrodenteil 8 mit seinem Außengewinde 16 zum Anschrauben der Funkenstrecke an eine
metallische Montageplatte 19 dient. Der Ausgang der Ausblasdüse 17 ist mit 17' und
eine Kontermutter zum Halt der Montageplatte 19 ist mit 18 beziffert.
[0031] Der in Fig. 2 im oberen Bereich der Funkenstrecke vorgesehene Anschluß besteht aus
einem Schraubstutzen 20, der in das Innengewinde 15 der Elektrode 4 eingeschraubt
ist. An diesem Schraubstutzen 20 kann ein Kabelschuh 21 eines Anschlußkabels 22 mittels
einer Mutter 23 fest angeschraubt werden. Auch hier ist eine Kontermutter 24 vorgsehen.
Der überstehende Teil des Deckelelementes 3 bildet die Isolation des elektrischen
Anschlusses zum Metallmantel 1.
[0032] Aus vorstehendem ergibt sich, daß eine Funkenstrecke gemäß Fig. 1, 1a sowohl die
erläuterten Wählbarkeiten der Überschlagspannung, des Stoßstromlöschungsvermögens
und der Stoßstromtragfähigkeit ermöglicht, als auch an den verschiedensten elektrischen
Anschlußstellen angeschraubt werden kann, also auch insoweit weitgehend universell
einsetzbar ist. Dies ist sehr kostengünstig.
[0033] Fig. 3 zeigt die Funkenstreckenanordnung 1 nach Fig. 1 oder 1a mit einem Metallmantel.
Sie befinden sich in einem Geräte-Außengehäuse 25 aus einem isolierenden Werkstoff.
Ein Anschluß 26 dieses Gehäuses ist über einen Anschlußbügel 27 und eine Schraube
28, die in das Innengewinde 15 der Elektrode 4 eingeschraubt ist, an diese Elektrode
angeschlossen. Ein weiterer Anschluß 29 des Außengehäuses 25 ist über einen weiteren
Anschlußbügel 30 mit dem stutzenförmigen Ausgang des Elektrodenteiles 8 verbunden.
Hierzu hat der Anschlußbügel 30 eine Bohrung, mit der er über den nach außen vorstehenden
Stutzen des Elektrodenteiles 8 gesteckt und durch eine Mutter 31 fest gehalten wird,
die auf das Außengewinde 16 aufgeschraubt ist. Am Gasaustritt 17 ist ein Auspuffelement
32 vorgesehen. Dieses Auspuffelement hat den Vorteil, daß man den sonst bei anderen
ausblasenden Funkenstrecken notwendigen "Schutzraum", oder eine bestimmte Entfernung
zu blanken, spannungsführenden oder zu brennbaren Teilen nicht benötigt, bzw. erheblich
reduzieren kann. Dabei ist dieses Auspuffelement so gestaltet, daß die Strömungsgeschwindigkeit
und damit der Massendurchsatz der austretenden Gase reduziert wird. Dies wirkt sich
positiv auf das Löschvermögen, insbesondere auf die Strombegrenzung, aus.
[0034] Da der metallische Mantel der Funkenstrecke 1 unter Spannung stehen kann, ist es
in diesem Fall notwendig, ihn mit einer Kappe 33 aus einem isolierenden Werkstoff
zu versehen. Damit ist es möglich, deren Abstand a zum Anschlußbügel 27 relativ klein
halten zu können, ohne daß eine Überschlagsgefahr besteht. Das Geräte-Außengehäuse
25 mit seinen Anschlüssen 26, 29 dient also als Einbaugehäuse für diese Funkenstreckenanordnung,
deren standardisierte Außenkontur in dieses Gehäuse paßt. Hierbei werden keine besonderen
mechanischen Beanspruchungen von der Funkenstrecke auf das Außengehäuse übertragen.
Ferner soll das Geräte-Außengehäuse eine geringe Kriechstromneigung haben. Das von
der Funkenstrecke gebildete Modul soll, insbesondere mittels seiner metallischen Ummantelung,
keine Druckentwicklungen aufgrund heißer Gase oder dergleichen auf das Geräte-Außengehäuse
25 übertragen. Das Geräte-Außengehäuse kann auf Montageträgern, d.h. Schienen montiert
oder lösbar befestigt werden.
[0035] Anhand der Figuren 4, 4 a und 5 werden entsprechend vorteilhafte Anschlüsse einer
solchen Funkenstrecke bei einer mehrpoligen Schienenanordnung sowie an einer Potentialausgleichsschiene
gezeigt. Sonst notwendige Verbindungs- und Montage-Elemente entfallen dabei.
[0036] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 4 und 4a zeigt ein 3-Phasensystem L1, L2 und L3
mit einem PE/PEN-Leiter. Es sind drei Funkenstrecken 1 vorgesehen, die ausgangsseitig
mit ihrem herausragenden Elektrodenteil 8 an den Leiterschienen der drei o.g. Phasen
angeschraubt sind (siehe hierzu die Seitenansicht 4a). Oberseitig sind die Elektroden
4 der Funkenstrecken über eine Schiene 34 kurzgeschlossen und mit der PE/PEN-Schiene
verbunden. Die Schiene 34 kann an der Elektrode mit Hilfe eines Schraubstutzens 20
gehalten werden (siehe hierzu die Beschreibung zu Fig. 2). Ferner sind in Fig. 4 schematisch
eine Kabeleinspeisung 35 und Kabelabgänge 36, sowie elektrisch isolierende Stromschienenhalter
37 mit dargestellt. Derartige Stromschienensysteme werden vielfach in Schalt- und
Verteilersystemen der Gebäudeinstallationstechnik eingesetzt. Sie sind in der dargestellten
und beschriebenen Weise mit Funkenstrecken zu bestücken, die eine blitzstromgerechte
Installation schaffen, einschließlich der erläuterten Vorteile.
[0037] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 5 sind Funkenstrecken 1 nach der Erfindung vorgesehen,
um die vom betreffenden Energieversorgungsunternehmen ankommenden Kabel 39 bzw. deren
Stromschienenanschlußklemmen an eine Potentialausgleichsschiene 38 anzuschalten. Die
Funkenstrecken 1 befinden sich also zwischen der jeweiligen Stromschiene 40 und der
Potentialausgleichsschiene 38, so daß im Fall von Überspannungen diese auf direktem
Weg an die Potentialausgleichsschiene abgeleitet werden.
[0038] An diese Potentialausgleichsschiene 38 können neben dem Fundamenterder 41 beispielsweise
ein ebenfalls mit 41 benannter Blitzableiter, metallische Rohrleitungen 42 einer Heizungsanlage,
ein Hauptpotentialausgleichsleiter 43 und dgl. angeschlossen sein. Somit ist durch
die Potentialausgleichsschiene 38 ein gemeinsamer Erdungspunkt der Funkenstrecken
1 in ihrer Funktion als Überspannungsableiter und allen weiteren, in den Potentialausgleich
einzubeziehenden Systemen gegeben.
[0039] Besonders die zuletzt erörterten Ausführungsbeispiele der Fig. 4 und 5 zeigen den
Vorteil der leichten Montierbarkeit eines solchen Funkenstreckenmoduls mit Schraubanschlüssen,
welche von den beiden Elektroden 4 bzw. 7, 8 gebildet werden. Dies trägt mit zum universellen
Einsatz einer solchen Funkenstrecke bei, wobei eine blitzstromgerechte Installation
realisiert werden kann, da durch die konstruktive Gestaltung und die mögliche Anschlußtechnik
der Erfindung sogenannte "Stichleitungen" im Ableiterzweig vermieden werden können.
[0040] Das Zusammenwirken der erläuterten elektrischen Eigenschaften einer solchen Funkenstrecke
stellt bereits einen Kombinations- oder Synergieeffekt dar. Dieser Synergieeffekt
kann im Falle der Ausgestaltung der Anschlüsse der Elektroden 4 und 7, 8, wie vorstehend
angegeben, noch wesentlich verstärkt werden.
[0041] Alle neuen Merkmale und ihre Kombinationen miteinander werden als erfindungswesentlich
angesehen.
1. Funkenstrecke zum Einsatz in der Stromversorgung von Mittelspannungsnetzen und Niederspannungsnetzen
mit zwei rotationssymmetrischen Elektroden, die im Innern eines Gehäuses angeordnet
sind und mit einem zwischen den beiden Elektroden vorgesehenen Lichtbogenraum für
den im Überschlagsfall sich bildenden Lichtbogen und dessen Folgestrom, dadurch gekennzeichnet, daß beide Elektroden (4; 4, 4'; 7, 8) in Richtung der Längsmittelachse (11) der
Funkenstrecke hintereinander und im Abstand voneinander angeordnet sind, daß sich
in dem o.g. Abstand eine senkrecht zur vorgenannten Längsmittelachse verlaufende Scheibe
(9) aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff befindet, welche die beiden Elektroden
elektrisch voneinander trennt, wobei die Isolierscheibe eine dem hohlzylindrischen
Innenraum angepaßte Öffnung aufweist und dort die Überschlagstelle für den ansprechenden
Lichtbogen bildet, daß der Lichtbogenraum als rotationssymmetrische und zur Längsmittelachse
konzentrische Lichtbogenkammer (10) für den Folgestrom ausgebildet ist, die sich zwischen
den beiden Elektroden befindet, und daß unter Beibehaltung der Außenabmessungen der
Funkenstrecke die elektrisch wirksame Länge (L) dieser Lichtbogenkammmer unterschiedlich
wählbar ist.
2. Funkenstrecke nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Mittel zur unterschiedlichen Wählbarkeit der Feldstärke an der Überschlagstelle (13),
und zwar unter Beibehaltung der äußeren Abmessungen der Funkenstrecke.
3. Funkenstrecke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Lichtbogenkammer
(10) umgebendes Lichtbogenkammerelement (2; 2, 2') aus einem elektrisch leitenden
Kunststoff besteht, dessen Länge (L) wählbar ist, beispielsweise durch eine Längenveränderung
der angrenzenden Elektrode (4; 4, 4').
4. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das die Lichtbogenkammer umgebende Lichtbogenkammerelement (2; 2, 2') aus einem
bei Erwärmung ein Löschgas, z.B. H2, abgebenden Kunststoff besteht.
5. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lichtbogenkammerelement (2) als Abstandshalter zwischen den beiden Elektroden
(4; 7, 8) angeordnet ist, wobei sich zwischen dem Abstandshalter und einer (7, 8)
dieser Elektroden ein Spalt zur Aufnahme der Isolierstoffscheibe (9) befindet und
daß die Dicke (D) dieses Spaltes unterschiedlich wählbar ist.
6. Funkenstrecke nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine aus Dielektrika unterschiedlicher
Leitfähigkeit geschichtete, entlang der Längsmittelachse (11) der Funkenstrecke sich
dazu rotationssymmetrisch erstreckende Lichtbogenkammer mit einer elektrisch wirksamen
Länge (L), wobei ferner eine Isolierscheibe (9) mit der Dicke (D) vorgesehen ist,
wobei das Größenverhältnis von D : L etwa gleich 1:10 ist.
7. Funkenstrecke nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Abstandshalter
(6) aus einem isolierenden Werkstoff vorgesehen ist, der sich zwischen dem als Abstandshalter
dienenden Lichtbogenkammerelements (2) und einer äußeren Ummantelung (1) der Funkenstrecke
befindet.
8. Funkenstrecke nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Stoßfläche zwischen
dem inneren Lichtbogenkammerelement (2) und dem äußeren Abstandshalter (6) abgestuft
ist derart, daß das Lichtbogenkammerelement (2) nur mit einem umlaufenden Bund (2')
an der Isolierstoffscheibe (9) anliegt, wobei der Bund (2') die Isolierkammer (10)
mit umgibt.
9. Funkenstrecke nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lichtbogenkammerelement
(2) aus zwei Abstandshaltern (2, 2') mit entsprechenden elektrisch wirksamen Längen
(L', L'') besteht und eine Isolierstoffscheibe (9) mittig zwischen den beiden Abstandshaltern
(2, 2'') angeordnet ist.
10. Funkenstrecke nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierstoffscheibe
(9) in Radialrichtung nach außen in ihrer Dicke (D) bevorzugt linear zunimmt.
11. Funkenstrecke nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere, jeweils
aus zwei Abstandshaltern (2, 2'') und einer dazwischen befindlichen Isolierstoffscheibe
(9) bestehende Anordnungen nebeneinander vorgesehen sind.
12. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch
eine bevorzugt metallische Ummantelung (1), welche die Bauteile der Funkenstrecke
zusammenhält.
13. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden (4; 7, 8) als Anschlüsse, bevorzugt mit Schraubgewinde (15, 16)
ausgebildet sind.
14. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Elektrode (8) als Ausblasdüse (17) ausgebildet ist.
15. Funkenstrecke nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch die ausgestoßenen Gase bremsenden
und in der Temperatur reduzierenden Auspuffelemente (32), die außerhalb der Ausblasdüse
nahe deren Öffnung (17') vorgesehen sind.
16. Funkenstrecke nach Anspruch 14 oder 15, gekennzeichnet durch eine Wählbarkeit des
Innendurchmessers (d) der Ausblasdüse (17) und/oder des Durchmessers (d') der Lichtbogenkammer
(10) zwecks Veränderung der Stoßstromtragfähigkeit und /oder Begrenzung des Netzfolgestromes.
17. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet,
daß eine der Elektroden ein von außen zugängiges Sackloch (14) mit einem Innengewinde
(15) aufweist, während die andere, gegenüberliegende Elektrode (7, 8) in Art eines
Stutzens (8) aus dem Gehäuse (1) der Funkenstrecke herausgeführt und an seinem Außenumfang
mit einem Gewinde (16) versehen ist.
18. Funkenstrecke nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Bauteile der Funkenstrecke rotationssymmetrisch sind und die gleiche
Mittellängsachse (11) aufweisen.
19. Funkenstreckenanordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß ein die Funkenstrecke (1) bildendes Modul in ein Außengehäuse (25) eingebracht
und daran befestigt ist.
20. Funkenstreckenanordnung nach Anspruch 19, gekennzeichnet durch eine Kappe (33) aus
einem isolierenden Werkstoff, welche über einen metallischen Ummantelung des Modul
gesteckt ist und somit sich zwischen der Ummantelung und dem Außengehäuse (25) befindet.
21. Funkenstreckenanordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer mehrphasigen Anordnung von Stromschienen (L1, L2, L3) an jede Stromschiene
eine Funkenstrecke (1) mit einem ihrer Schraubanschlüsse angeschraubt ist und daß
der weitere Schraubanschluß jeder dieser Funkenstrecken mit einer gemeinsamen Kurzschluß-
oder Erdungsschiene (34) verschraubt ist.
22. Funkenstreckenanordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Mehrphasenanschluß (L1, L2, L3) mit Erdung (PE/PEN) jeweils eine Funkenstrecke
(1) vorgesehen und mit einem ihrer Schraubanschlüsse mit der jeweiligen Stromschiene
(40) und jeweils mit ihrem anderen Schraubanschluß an einer Potentialausgleichsschiene
(34) angeschraubt ist.