[0001] Die Erfindung betrifft eine Schwenkbiegemaschine mit auf einem Maschinengestell in
Längsrichtung angeordneter Unterwange, einer bezüglich der Unterwange heb- und senkbar
angeordneten Oberwange, welche zu Unterwange parallel verläuft und einer zur Ober-
und Unterwange parallelen Biegewange, welche um eine zu den Wangen parallel verlaufende
Achse zum Biegen eines bei abgesenkter Oberwange zwischen dieser und der Unterwange
geklemmten Blechs verschwenkbar ist.
[0002] Derartige Schwenkbiegemaschinen sind mit Handbetrieb oder motorischem Antrieb vielfach
im Einsatz, z.B. in blechverarbeitenden Betrieben, Schlossereien oder auch auf Baustellen,
z.B. zur Bearbeitung von Blechfassendenelementen oder dgl.
[0003] Bekannte Schwenkbiegemaschinen (deutsche Gebrauchsmusterschrift G9206738.7) sind
üblicherweise derart ausgebildet, daß die Maschinenwangen in einem Maschinengestell
eingebaut sind, welches die seitliche Begrenzung der Wangen bildet. Dadurch können
keine Blechteile bearbeitet werden, welche länger sind als die Wangen der Schwenkbiegemaschine.
Zur Bearbeitung der besonders langen Werkstücke, wie sie gerade im Fassadenbau häufig
vorkommen, mußte man daher entweder von anderen Umformverfahren Gebrauch machen oder
man war gezwungen, die Form der Fassadenelemente an die jeweilig maximale Länge der
verfügbaren Schwenkbiegemaschinen anzupassen.
[0004] Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Schwenkbiegemaschine
zu schaffen, welche die Bearbeitung besonders langer Werkstücke ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß an einer Schwenkbiegemaschine der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß die Wangen aus an beiden Enden frei auslaufenden Profilschienen
gebildet sind und daß eine derartige Schwenkbiegemaschine gewissermaßen als modulare
Basismaschine ausgebildet ist, die es ermöglicht, mit einer oder mehreren gleichartigen
Maschinen zusammengeschlossen zu werden, so daß beliebig lange Blechteile präzise
gebogen bzw. abgekantet werden können.
[0006] Zu diesem Zweck ist ferner vorgesehen, daß zumindest eine der Wangen an einem oder
an beiden Enden mit ersten Verbindungsmitteln zum unmittelbaren Anschließen an eine
weitere Maschine versehen ist und daß mit Entfernung von den Wangen im rückwärtigen
Bereich der Maschine ein zweites Verbindungsmittel vorgesehen ist, welches zum fluchtenden
Ausrichten zweier miteinander verbundener Maschinen längenverstellbar ausgebildet
ist.
[0007] Eine zweckmäßige Länge der Wangen des Basismoduls beträgt zwei Meter. Dadurch, daß
die Wangen auf beiden Seiten über das Maschinengestell hinausragen, lassen sich bereits
mit einer modularen Basisversion Werkstücke von über zwei Meter Länge bearbeiten.
Da in vielen Werkstätten ohnehin zwei oder mehrere Schwenkbiegemaschinen erforderlich
sind, ermöglicht der erfindungsgemäße Vorschlag das einfache Verbinden zweier Basismodule
zu einer Schwenkbiegemaschine von vier Metern Wangenlänge oder darüber, so daß für
bestimmte Einsatzfälle auch überlange Werkstücke bearbeitet werden können.
[0008] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß die ersten Verbindungsmittel,
welche an den Wangen vorgesehen sind, lediglich auf die Biegewange beschränkt sind.
Für die Stabilität des Verbundes zweier oder mehrerer Maschinen ist dies ohne weiteres
ausreichend. Hinzukommt die stabilisierende Wirkung des zweiten Verbindungsmittels,
wobei es sich zweckmäßig um eine in Anschlußrichtung abragende, am Maschinengestell
schwenkbar angelegte Zug/Schubstange handelt, welche mittels einer ebensolchen der
anzuschließenden Maschine verschraubbar ist. Mit einem einfachen Rechts-/Linksgewinde
der Schubstange bzw. einer die Schubstangen verbindenden Spindelmutter lassen sich
die beiden Schubstangen auf Zug bzw. Druck verstellen und ermöglichen dadurch eine
genaue Ausrichtung der beiden miteinander verbundenen Maschinen.
[0009] Für einen Basismodul einer erfindungsgemäßen Schwenkbiegemaschine genügt eine Schubstange,
welche an der zur Verbindungsstelle hinweisenden Seitenwand des Maschinengestells
angelenkt ist. Ihre Länge entspricht somit etwa dem seitlichen Überstand der Wangen
über das Maschinengestell.
[0010] Das Maschinengestell ist vorteilhaft in der Weise ausgestaltet, daß es im wesentlichen
aus zwei durch Unterwange und Biegewange verbundenen Fußteilen besteht, welche oben
Querteile aufweisen, an deren rückwärtigen Enden Schwingen angelenkt sind, welche
die Oberwange tragen. Zusätzlich kann es zweckmäßig sein, die Fußteile über höhenverstellbare
Elemente, z.B. Schwenkrollen mit entsprechender Höhenverstelleinrichtung auf den Boden
abzustützen. Dadurch wird eine genaue Anpassung an die jeweilige Aufstellfläche, insbesondere
bei nicht stationärem Einsatz der Maschine auf Baustellen möglich.
[0011] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schwenkbiegemaschine
anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Vorderansicht des Basismoduls einer Schwenkbiegemaschine,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Schwenkbiegemaschine gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht der Schwenkbiegemaschine von links und
- Fig. 4
- zwei miteinander verbundene Basismodule der Schwenkbiegemaschine.
[0012] Die Schwenkbiegemaschine gemäß dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist auf einem
Maschinengestell aufgebaut, welches ein linkes Fußteil 1a und ein rechtes Fußteil
1b umfaßt. Beide Fußteile 1a, 1b stehen auf Schwenkrollen 2, welche mittels einer
Vorrichtung 3 zur Höhenverstellung auf unebene Böden einstellbar sind. Auf dem Maschinengestell
sind die Wangen der Schwenkbiegemaschine montiert, nämlich die Unterwange 4, die Oberwange
5 und die Biegewange 6.
[0013] Der Wangenquerschnitt ist in Fig. 3 verdeutlicht. Auf einem Querteil 7 des Fußteils
1a ist ein Unterwangenträger 8 gelagert, mit welchem eine L-förmige Profilschiene,
welche die Unterwange 4 bildet, verschraubt oder in sonstiger Weise verbunden ist.
[0014] Eine Schwinge 9 ist um den Drehpunkt 10 bezüglich des Querteils 7 durch Betätigung
des Bügels 11 verschwenkbar, so daß bei Betätigung des Bügels 11 in Richtung R die
Oberwange 5 gegenüber der Unterwange 4 abhebt. Die Oberwange 5 ist mittels kurzer
Oberwangenträger 12 mit dem vorderen Ende der Schwinge 9 verbunden.
[0015] Auf der Unterwange 4 sitzt die Biegewange 6, so daß sie durch Betätigung ihres Bügels
13 in Richtung P um eine parallel zur Längsrichtung der Wangen verlaufende Achse nach
oben schwenkbar ist. Ein zwischen Oberwange und Unterwange eingeklemmter Blechstreifen
kann auf diese Weise entsprechend nach oben abgekantet werden. Auf der Rückseite der
Biegewange 6 ist eine Lasche 14 angeschraubt, welche über das zugeordnete Ende der
Biegewange hinaussteht, wie in den Fig. 1, 2 und 4 deutlich erkennbar ist. Die Lasche
14 ist mittels zweier Senkschrauben 15 am entsprechenden Ende der Biegewange 6 befestigt.
[0016] Damit die Schwinge 9 in jeder Hubstellung verharrt, ohne von selbst wieder nach vorne
zu schwenken, ist eine bevorzugt hydraulisch wirkende Feder 16 an der in Fig. 3 erkennbaren
Außenseite der Schwinge 9 vorgesehen, deren Kolben 17 bei angehobener Schwinge 9 entsprechend
aus dem zugehörigen Zylinder 18 ausfährt. Das sichtbare Ende des Kolbens 17 ist in
einem Gelenkteil 19 (sh. Fig. 2), welches auf der Oberwange befestigt ist, gelenkig
verbunden.
[0017] Fig. 4 zeigt eine aus zwei Basismodulen zusammengesetzte Schwenkbiegemaschine. Neben
der Verbindung der beiden Biegewangen mittels der Senkschrauben 15, die in die Lasche
14 auf der Rückseite der Biegewangen eingeschraubt sind, ist als weiteres Verbindungsmittel
eine Zug-/Schubstange 20 an jedem Maschinenmodul vorgesehen. Die freien Enden der
Schubstangen sind mittels einer Spindelmutter 21 verbunden, bei deren Drehung entweder
deren Entfernung verkürz- oder verlängernbbar ist. Auf diese Weise ist eine einfache
fluchtende Ausrichtung der beiden Maschinenmodule möglich. Maschinenseitig sind die
Zug-/Schubstangen 20 jeweils gelenkig an den entsprechenden Seiten der Querteile 7
angelenkt, wo entsprechende Konsolen 22 vorgesehen sind, durch welche jeweils ein
Schwenkbolzen 23 verläuft (sh. Fig. 2).
1. Schwenkbiegemaschine mit auf einem Maschinengestell in Längsrichtung angeordneter
Unterwange, einer bezüglich der Unterwange (4) heb- und senkbar angeordneten Oberwange
(5), welche zur Unterwange parallel verläuft, und einer zur Ober- und Unterwange parallelen
Biegewange (6), welche um eine zu den Wangen parallel verlaufende Achse zum Biegen
eines bei abgesenkter Oberwange (5) zwischen dieser und der Unterwange (4) geklemmten
Blechs verschwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wangen (4, 5, 6) aus an beiden Enden frei auslaufenden Profilschienen gebildet
sind,
daß zumindest eine der Wangen an einem oder an beiden Enden mit ersten Verbindungsmitteln
zum unmittelbaren Anschließen an eine weitere Maschine versehen ist und
daß mit Entfernung von den Wangen (4, 5, 6) im rückwärtigen Bereich der Maschine ein
zweites Verbindungsmittel vorgesehen ist, welches zum fluchtenden Ausrichten zweier
miteinander verbundener Maschinen längsverstellbar ausgebildet ist.
2. Schwenkbiegemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wangen beidseits über das Maschinengestell hinausragen.
3. Schwenkbiegemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Verbindungsmittel an der Biegewange (6) vorgesehen sind.
4. Schwenkbiegemaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ersten Verbindungsmittel aus einer die Verbindungsstelle überbrückenden Lasche
(14) bestehen, welche auf der Rückseite der Biegewange (6) mittels Schrauben befestigbar
ist.
5. Schwenkbiegemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Verbindungsmittel eine in Anschlußrichtung abragende, am Maschinengestell
schwenkbar angelenkte Zug-/Schubstange (20) ist, welche mittels einer ebensolchen
der anzuschließenden Maschine verschraubbar ist.
6. Schwenkbiegemaschine nach Anspruch 5,
daß die Schubstange (20) an der zur Verbindungsstelle hin weisenden Seitenwand des
Maschinengestells angelenkt ist.
7. Schwenkbiegemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Maschinengestell im wesentlichen aus zwei durch Unterwange und Biegewange
verbundenen Fußteilen (1a, 1b) besteht, welche oben Querteile (7) aufweisen, an deren
rückwärtigen Enden Schwingen (9) angelenkt sind, welche die Oberwange (5) tragen.
8. Schwenkbiegemaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fußteile (1a, 1b) über höhenverstellbare Elemente auf dem Boden abgestützt
sind.