[0001] Die Erfindung betrifft ein Holzspaltgerät mit einem Ständer, an dessen Kopf ein lotrechter
Druckmittelzylinder befestigt ist, dessen Kolben an seinem unteren Ende ein Spaltwerkzeug
trägt, das mittels eines Schlittens am Ständer linear beweglich geführt ist, weiterhin
mit zwei beidseitig des Ständers in einer wenigstens angenäherten Horizontalebene
verschwenkbaren, nach vorn zeigenden Haltearmen, denen zum Verschwenken vordere Handgriffe
zugeordnet sind.
[0002] Holzspaltgeräte dieser Art sind bekannt. Die Haltearme sind an Schiebestücken schwenkbar
gelagert, die ihrerseits auf einem an der Rückseite des Ständers befestigten Querrohr
verschiebbar gelagert und in verschiedenen Schiebestellungen fixierbar sind. Damit
läßt sich der Abstand der Haltearme auf den Durchmesser der zu spaltenden Werkstücke
einstellen. Beide Haltearme sind unabhängig voneinander aufeinanderzu und voneinanderweg
bewegbar.
[0003] Als Werkzeug werden Keile verschiedener Ausbildung benutzt. Einschneidige Keile spalten
das Werkstück in zwei Teile. Sog. Kreuzkeile weisen sowohl Schneiden in der vertikalen
Längsmittelebene als auch solche in der dazu rechtwinkligen Querebene auf. Insbesondere
bei Verwendung von Kreuzkeilen kommt es durch Unachtsamkeit der Benutzer vor, daß
beim Abwärtsgang des Werkzeuges die Kanten des Kreuzkeiles mit den Haltearmen des
Gerätes kollidieren, wodurch es zu Verbiegungen der Haltearme und zu Beschädigungen
des Kreuzkeiles kommt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, das bekannte Holzspaltgerät so auszubilden, daß das
zu spaltende Werkstück durch manuelles Anlegen von Greifern der Haltearme am Werkstück
sicher gehalten werden kann, dennoch aber sicher verhindert wird, daß Kreuzkeile nicht
mehr mit den Haltearmen kollidieren können.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Holzspaltgerät der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß an jedem Haltearm ein, sich wenigstens angenähert horizontal oder
leicht geneigt zur Mitte hin erstreckendes Halteorgan angeordnet ist, daß die Halteorgane
einander zugewandte Greifkanten zum Fixieren eines zu spaltenden Werkstuckes aufweisen,
und daß mindestens die, den Greifkanten benachbarten Bereiche der Halteorgane beim
Anstoßen eines abwärts bewegten Werkzeugteils nach unten und beim Anstoßen eines aufwärts
fahrenden Werkzeugteils nach oben bewegbar angeordnet und/oder ausgebildet sind.
[0006] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung bestehen die Halteorgane aus starren Zackenplatten,
die um horizontale, parallel zu den Haltearmen verlaufende Achsen schwenkbar gelagert
sind und mittels Federn in ihrer horizontalen bzw. den leicht geneigten Stellungen
gehalten sind.
[0007] Eine alternative Ausbildung der Erfindung besteht darin, daß wenigstens die den Greifkanten
benachbarten Bereiche der Halteorgane aus elastisch biegsamem Material bestehen. Vorzugsweise
wird für die Halteorgane Federstahlblech verwendet.
[0008] Die Halteorgane sind vorzugsweise jeweils benachbart der Bodenseite der Haltearme
befestigt oder gelagert. Sie sind weiterhin vorzugsweise plattenförmig und gabelartig
ausgebildet und zwar mit zwei beabstandeten plattenförmigen Gabelzinken, deren Greifkanten
sägezahnartig konturiert sind.
[0009] Dank der plattenförmigen Halteorgane werden die Haltearme im Abstand vom Werkstück
gehalten, sodaß schon dadurch die Gefahr verringert wird, daß ein Kreuzspaltkeil mit
den Haltearmen kollidiert. Zusätzlich sind gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung
oberhalb jedes Haltearmes schräg auf- und auswärts weisende Ablenkbleche fest angeordnet.
Stößt der Kreuzspaltkeil auf eines dieser Ablenkbleche, so wird der jeweilige Haltearm
auch gegen die Kraft des Benutzers nach außen aus der Bewegungsbahn des Kreuzkeiles
herausgedrängt. Trifft nun der Kreuzspaltkeil auf ein Halteorgan, so kann dieses erfindungsgemäß
ausweichen, und zwar ganz gleich, ob diese Kollision beim Abwärtshub oder beim Rückhub
stattfindet. Beschädigungen der Halteorgane sind dadurch ausgeschlossen.
[0010] Bei Verwendung von Halteorganen in Form von nichtbiegsamen Zackenplatten genügen
relativ schwache Federn, um die Platten in ihrer etwa horizontalen Funktionsstellung
zu halten. Beim Anlegen der Greifkanten an das Werkstück, führen sich die Platten
dann selbst, sodaß den Federn keine weitere Haltefunktion zukommt. Als Federn werden
vorzugsweise gewickelte Biegefedern verwendet, die auf einem Schwenkbolzen sitzen.
Obwohl es ausreicht, für jede Zackenplatte nur eine Feder zu verwenden, die das Gewicht
der Zackenplatte abstützt, werden vorzugsweise zwei gegensinnig wirkende Federn angeordnet,
die die Zackenplatte in der horizontalen Funktionsstellung halten und die sowohl bei
Abwärtsschwenkung als auch bei Aufwärtsschwenkung für eine selbsttätige Rückstellung
sorgen.
[0011] Aufgrund der gabelartigen Zweizinkengestalt der Zackenplatten, wird das Werkstück
in 4-Punkt-Anlage gehalten. Auch bei dünnen Werkstücken und richtiger Positionierung
läuft der Kreuzspaltkeil zwischen den Gabelzinken der Halteorgane hindurch, sodaß
die Halteorgane nicht ausweichen müssen.
[0012] Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt, wird diese
näher beschrieben.
[0013] Es zeigt:
- FIG. 1
- eine dreidimensionale Ansicht des Holzspaltgerätes,
- FIG. 2
- eine Vorderansicht des Holzspaltgerätes gemäß FIG. 2, und
- FIG. 3
- eine Seitenansicht des Holzspaltgerätes.
[0014] Das Holzspaltgerät 10 weist einen lotrechten Ständer 12 mit einem nach vorn vorstehenden
Kopf 14 auf, an dem ein lotrechter Druckmittelzylinder 16 befestigt ist, dessen Kolbenstange
18 den Kopf 14 durchsetzt und an seinem unteren Ende einen Spaltkeil 20 trägt, der
seinerseits an einem Schlitten 22 befestigt ist, welcher am Ständer 12 geführt ist.
An der Rückseite des Ständers 12 befindet sich ein Querholm 24, an dem zwei Schiebemuffen
26 verschiebbar gelagert sind, die mittels Stiften in den jeweils gewählten Schiebestellungen
festgelegt werden können. An jeder Schiebebuchse 26 ist ein nach vorn vorstehender
Haltearm 28 um eine lotrechte Achse schwenkbar gelagert. Die beiden Haltearme 28 sind
somit in einer Horizontalebene gemeinsam zu einer Seite oder zur anderen Seite aber
auch gegensinnig aufeinanderzu und voneinanderweg schwenkbar. Jeder der Haltearme
28 lagert eine Betätigungsstange 30 mit an deren Vorderende befindlichem Handgriff.
Das hintere Ende jeder Betätigungsstange 30 steht mit einer Querstange 34 an der Rückseite
des Ständers 12 in Eingriff, die über eine nicht dargestellte Steuerstange an der
Rückseite des Ständers 12 auf einen Ventilstößel wirkt. Wird also einer der Handgriffe
32 abwärts bewegt, so wird das Ventil über den Ventilstößel geöffnet, um den Abwärtshub
des Spaltkeiles 20 einzuleiten. Durch Anheben des Handgriffes 32 wird auf Rückhub
umgestellt.
[0015] Das so beschriebene Holzspaltgerät ist herkömmlicher Bauart.
[0016] Insbesondere, wenn der Spaltkeil 20 mit einem Kreuzkeil gemäß Figuren 2 und 3 bestückt
wird, um mit einem Arbeitsgang ein Werkstück in vier Teile zu spalten, kann es zu
Kollisionen mit den Haltearmen 28 kommen. Wie sich insbesondere aus FIG. 2 leicht
ersehen läßt, hat der Kreuzspaltkeil 21 zwei Querschneiden 36, in deren Bewegungsbahn
sich die Haltearme 28 befinden können, wenn dünnes Spaltgut gespalten werden soll.
Um auch für diesen Anwendungsfall einen ausreichenden Abstand der Haltearme 28 voneinander
zu gewährleisten, ohne auf die Greiffunktion für das Werkstück zu verzichten, sind
unter jedem Haltearm 28 Halteorgane 38 in Form von Zackenplatten gelagert. Diese Platten
38 sind mit Rundeisenstäben 40 verschweißt, die ihrerseits in abwärts weisenden Laschen
unter den Haltearmen 28 drehbar aufgenommen sind. Auf einem Ende der Rundeisen 40
sitzt eine gewickelte Biegefedereinrichtung 42, die das Halteorgan 38 in der Horizontalstellung
oder einer vorzugsweise leicht abwärts geneigten Stellung hält. Die Federeinrichtung
42 ist vorzugsweise so ausgebildet, daß sie sowohl beim Aufwärtsschwenken des Halteorgans
38 als auch beim Abwärtsschwenken gespannt wird, sodaß das Halteorgan nach jeder Schwenkbewegung
in die horizontale Ausgangslage zurückgelangt. Die Feder braucht nur schwach ausgebildet
zu sein und hat lediglich die Aufgabe, das Halteorgan 38 in der dargestellten Funktionsstellung
zu sichern. Werden nun die beiden Haltearme 28 aufeinanderzu geschwenkt, treten die
als Greifkanten ausgebildeten Vorderränder der Halteorgane 38 mit dem Werkstuck in
Eingriff, womit die Lage der Halteorgane 38 festliegt. Die Federn werden dadurch nicht
beansprucht.
[0017] Die als Zackenplatten ausgebildeten Halteorgane 38 weisen vorzugsweise zwei gabelartige
Zinkenplatten auf, zwischen denen sich ein Ausschnitt befindet, sodaß die Querschneiden
36 des Kreuzspaltkeils 21 zwischen den jeweiligen Gabelzinken der Halteorgane hindurchfahren
können. Bei einer gewissen Fehlausrichtung des Werkstückes kann es vorkommen, daß
eine der Schneidkanten 36 oder beide Querschneidkanten 36 auf den Halteorganen 38
auftreffen. Dies hat zur Wirkung, daß die Halteorgane 38 nach unten wegschwenken,
sodaß keine Beschädigungen auftreten können. Sollten die Halteorgane 38 nach Durchgang
des Kreuzspaltkeils 21 nach oben zurückschwenken, so hat dies auch beim anschließenden
Aufwärtsgang des Kreuzspaltkeils 21 keine nachteiligen Wirkungen, da die Halteorgane
38 dann nach oben schwenken, also dem Kreuzspaltkeil 21 ausweichen.
[0018] Auf jedem der Haltearme 28 ist ein Ablenkblech 44 befestigt, das nach außen und aufwärts
schräg gestellt ist. Trifft die Querschneide 36 des Kreuzspaltkeils 21 auf eines dieser
Ablenkbleche 44, so wird der entsprechende Haltearm 28 auch gegen die manuelle Kraft
des Benutzers aus der Bewegungsbahn des Keiles 21 herausgeschwenkt.
[0019] In FIG. 1 ist das Halteorgan 38 als durchgehende Platte mit einer gezackten Greifkante
46 ausgebildet. Diese Ausführung ist insbesondere für Einfachkeile 20 geeignet. Werden
dagegen die Kreuzspaltkeile 21 gemäß Figuren 2 und 3 verwendet, so wird der Mittelbereich
der Platten der Halteorgane 38 ausgeschnitten, sodaß nur zwei endseitige flächige
Gabelzinken verbleiben, zwischen denen die Querschneide 36 auch dann hindurchfahren
kann, wenn dünnes Spaltgut verarbeitet wird.
1. Holzspaltgerät mit einem Ständer (12) an dessen Kopf (14) ein lotrechter Druckmittelzylinder
(16) befestigt ist, dessen Kolbenstange (18) an seinem unteren Ende ein Spaltwerkzeug
(20, 21) trägt, das mittels eines Schlittens (22) am Ständer (12) linear beweglich
geführt ist, weiterhin mit zwei, beidseitig des Ständers in einer wenigstens angenäherten
Horizontalebene verschwenkbaren, nach vorn zeigenden Haltearmen (28), denen zum Verschwenken
vordere Handgriffe (32) zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Haltearm (28) ein, sich wenigstens angenähert horizontal oder leicht geneigt
zur Mitte hin erstreckendes Halteorgan (38) angeordnet ist, daß die Halteorgane (38)
einander zugewandte Greifkanten (46) zum Fixieren eines zu spaltenden Werkstückes
aufweisen, und daß mindestens die, den Greifkanten (46) benachbarten Bereiche der
Halteorgane (38) beim Anstoßen eines abwärts bewegten Werkzeugteils (20, 21) nach
unten und beim Anstoßen eines aufwärts fahrenden Werkzeugteiles (20, 21) nach oben
bewegbar angeordnet und/oder ausgebildet sind.
2. Holzspaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteorgane (38) aus starren Zackenplatten bestehen, die um horizontale, parallel
zu den Haltearmen (28) verlaufende Achsen (40) schwenkbar gelagert sind und mittels
Federn (42) in dieser horizontalen bzw. leicht geneigten Stellung gehalten sind.
3. Holzspaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens die, den Greifkanten 46 benachbarten Bereiche der Halteorgane (38) aus
elastisch biegsamem Material bestehen.
4. Holzspaltgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteorgane (38) jeweils benachbart der Deck- oder Bodenseite der Haltearme (28)
befestigt oder gelagert sind.
5. Holzspaltgerät nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteorgane (38) aus Federstahlblech bestehen.
6. Holzspaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb jedes Haltearmes (28) ein schräg auf- und auswärts weisendes Ablenkblech
angeordnet ist.
7. Holzspaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmig ausgebildeten Halteorgane (38) gabelartig mit zwei beabstandeten
plattenförmigen Gabelzinken ausgebildet sind.