[0001] Die Erfindung betrifft eine Zarge für feuerhemmende bzw. feuerbeständige Brandschutztüren,
die insbesondere dazu bestimmt ist, vor dem Errichten einer Mauer positioniert zu
werden und beim Errichten der Betonwand als verlorener Teil der Schalung dient, wobei
die Zarge zumindest im Bereich der Bänder mauerseitig einen mittels eines Abdeckwinkels
od.dgl. abgeschlossenen Hohlraum aufweist und wobei an der Außenseite der Zarge im
Bereich dieser Hohlräume Schlitze vorgesehen sind, in die die Lappen der Bänder einführbar
sind, wobei die Lappen mittels Schrauben, die durch Öffnungen an der Falzseite der
Zarge zugänglich sind, festgeschraubt sind. Die Erfindung betrifft auch eine Zarge
mit genieteten Lappen und ein Verfahren zur Herstellung solcher Zargen.
[0002] Eine derartige Zarge ist aus der DE 21 57 991 A bekannt, ohne daß dort auf die Möglichkeit,
sie als verlorene Schalung zu verwenden, eingegangen wird. Die Befestigung der Lappen
erfolgt durch nach deren Einschieben durch Einklemmen zwischen einer Art Beilagscheibe
und dem Abdeckwinkel.
[0003] Die Befestigungsschraube ist im Inneren des Hohlraumes angeordnet und muß vor der
Montage des Abdeckwinkels an der Zarge montiert werden, somit auch an der Zargenseite,
an der die Türe nicht angfeschlagen wird. Ein weiterer Nachteil ist die Gefahr des
Eindringens von Beton in die am Abdeckwinkel befestigte Mutter, was die Gängigkeit
der Schraube zerstören kann.
[0004] Eine andere, ähnliche Zarge ist aus der DE 1 683 609 A bekannt, wobei statt der Schraubverbindung
eine Klemmverbindung zwischen Lappen und Zarge vorgesehen ist. Auch in dieser Druckschrift
wird die Möglichkeit der Verwendung als Schalungsteil nicht erwähnt.
[0005] Sowohl diese Befestigung als auch die flächige Fixierung am Abdeckwinkel ist nur
so stark wie der Abdeckwinkel und bezüglich der Zarge selbst nur so genau wie der
Abdeckwinkel, was eine starke und genaue Ausbildung des Abdeckwinkels notwendig macht.
[0006] Im Innenausbau werden immer öfter Wände aus Beton oder Leichtbeton gegossen, wobei
es notwendig ist, an den Stellen, an denen später Türen vorgesehen sind, Ausnehmungen
in der Mauer frei zu lassen. Dies kann entweder dadurch geschehen, daß dort Schalungsteile
vorgesehen werden und daß später Zargen in die Wandöffnungen montiert werden. Wenn
dabei die Schalungsteile nicht mit entsprechender Präzision vorgesehen werden, ist
es auch nach Abschluß der Wandherstellungsarbeiten notwendig, im Bereich der Zargen,
Maurerarbeiten zu verrichten, was regelmäßig zu Anwendungsproblemen und auch zu optischen
Unzulänglichkeiten im Türbereich führt. Dazu kommt noch der hohe Arbeitsaufwand und
die Notwendigkeit geteilte Zargen zu verwenden, die in die Maueröffnungen stückweise
eingesetzt werden müssen.
[0007] Es wurden in der Praxis daher bereits Zargen als verlorene Schalungsteile verwendet,
so daß im Zusammenhang mit den Schalungsbrettern für die Wandflächen, die Zargen direkt
einbetoniert wurden. Dies führt zu sehr großen Festigkeiten und Stabilitäten und einem
sauberen Anschluß der Wand, an den dafür vorgesehenen Putzkanten der Zargen, doch
trat dabei der Nachteil auf, daß die Schalbretter für die Wandseitenflächen an der
Stelle, an der die Bänder an der Zarge vorspringen, ausgeschnitten werden müssen,
was einerseits Arbeit bedeutet, die noch dazu knapp neben der Putzkante erfolgt, so
daß sie sorgfältig ausgeführt werden muß, andererseits zur Zerstörung der teuren,
an sich wieder verwendbaren Schalungsbretter führt.
[0008] Es wurde bereits eine Zarge bekannt, die zur Vermeidung dieser Nachteile eine vorspringende
Putzkante aufweist, die aber nur dann die notwendige mechanische Stabilität, die insbesondere
während des Einschalens und Ausfüllens notwendig ist, besitzt, wenn eine entsprechende
Profilierung der Zarge in diesem Bereich gegeben ist. Die so hergestellten Zargen
sind nicht nur in ihrer Herstellung teuer und aufwendig, sondern auch bei vorgegebener
Breite zwischen den Putzkanten mit einer deutlich geringeren lichten Weite ausgestattet,
sodaß gleichermaßen bei vorgegebener Durchgangslichtebreite die Zarge mehr Raum beansprucht.
Dazu kommt noch, daß bei derartigen Zargen ein Öffnen des Türblattes um 180° nicht
möglich ist, was bei vielen Anwendungsgebieten nachteilig ist.
[0009] Die Erfindung bezweckt, hier Abhilfe zu schaffen und eine Zarge zur Verfügung zu
stellen, die bei üblichen Dimensionsverhältnissen ein einfaches Verwenden als Schalungsbestandteil
erlaubt und dabei die Nachteile der eingangs erwähnten Zargen nicht aufweist.
[0010] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Lappen gekröpft sind und am bandfernen
Abschnitt Muttern tragen, die durch Schrauben, die durch Öffnungen an der Falzseite
der Zarge einführbar sind, am Falz der Zarge festgeschraubt sind.
[0011] In einer Variante wird dies efindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Lappen gekröpft
sind und am bandfernen Abschnitt Öffnungen aufweisen, die mit Öffnungen an der Falzseite
der Zarge in Flucht zu bringen sind, und daß der Lappen mittels durch diese Öffnungen
ragende Nieten am Falz der Zarge befestigt ist.
[0012] Eine derartige Zarge kann nun tatsächlich vor dem Montieren der Bänder problemlos
als verlorener Schalungsteil verwendet werden, nach Demontage der Schalungsbretter
auf den Seitenflächen der Wände können die gekröpften Lappen der Bänder durch die
schlitzförmigen Öffnungen auf der Bandseite eingefädelt und mittels Schrauben oder
Nieten von der Falzseite der Zarge her, fixiert werden. Diese Befestigung im Falzbereich
ist mechanisch äußerst stabil und ermöglicht es, den Abdeckwinkel einfach und billig
ohne große Anforderungen an Stabilität und Genauigkeit auszuführen.
[0013] Bevorzugt werden die Schlitze zum Einfädeln der Lappen der Bänder nach dem Stanzvorgang
wieder in den Zargenspiegel zurückgedrückt, wie dies bei den Öffnungen für Riegel
oder Fallen an Zargen schon bekannt ist. Dadurch ist es möglich, derartige schlitzförmige
Öffnungen an beiden vertikalen Schenkeln einer Zarge vorzusehen, so daß erst an Ort
und Stelle und nach Errichtung der Mauer zu entschieden werden braucht, ob eine Türe
rechts oder links angeschlagen werden soll. In diesem Fall ist auch, wie es an sich
schon bekannt ist, die Öffnung für den Riegel und/oder die Falle der Türe auf beiden
vertikalen Abschnitten der im Falzbereich vorzusehen und bevorzugt, wie oben erläutert
und an sich bekannt, wieder in die ausgestanzte Öffnung zu drücken, um eine gefällige
optische Erscheinung zu erhalten.
[0014] Die Befestigung des Lappens mit der Zarge kann mittels Schrauben oder auch durch
Vernieten erfolgen, beim Verschrauben können entweder selbstschneidende Schrauben
verwendet werden oder aber, was bevorzugt wird, es können Muttern auf den Lappen aufgeklemmt,
geklebt oder geschweißt werden, wobei nur zu beachten ist, daß die Dicke der schlitzförmigen
Öffnungen ein Einfädeln des Lappens samt Mutter zuläßt. Da bevorzugt Senkkopfschrauben
verwendet werden, um auf der Falzseite der Zarge das Vorstehen von Bauteilen zu vermeiden,
ist es notwendig, die Zarge im Schraubenbereich tiefzuziehen, was wiederum eine entsprechende
Ausbiegung des Lappens in diesem Bereich notwendig macht.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
die Fig. 1 eine erfindungsgemäße Zarge mit Türe in Frontalansicht,
die Fig. 2 eine Detailansicht in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1,
die Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linien III-III der Fig. 1,
die Fig. 4 das Detail IV der Fig. 3,
die Fig. 5 die Draufsicht und ein Schnitt durch eine Variante eines erfindungsgemäßen
Bandes und
die Fig. 6 eine Detailansicht in Richtung des Pfeiles VI der Fig. I.
[0016] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind in einer erfindungsgemäßen Zarge 1 im Bereich der
zu montierenden Bänder längliche, man kann sagen, schlitzförmige Ausnehmungen 2 vorgesehen,
je zumindest zwei auf jedem der vertikalen Schenkel der Zarge 1.
[0017] Fig. 2 zeigt eine Detailansicht gemäß dem Pfeil II der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab
und stellt somit eine Ansicht von der Falzseite der Zarge 1 mit teilweise weggerissener
Zargenfalzwand dar. Man erkennt die Lage eines erfindungsgemäßen Bandes 3 mit seinen
Einpreßmuttern 4.
[0018] In Fig. 3 ist ein Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 1 dargestellt, wobei
der angeschweißte oder auf andere Weise befestigte Winkel 5 ersichtlich ist, der das
Eindringen des flüssig eingebrachten Wandmaterials in den Bereich der Bandbefestigung
verhindert. Es kann der Winkel 5 durchgehend vom Boden bis zum Sturz der Zarge vorgesehen
sein oder nur im Bereich der Bandbefestigungen, in letzterem Fall muß sowohl für eine
untere als auch für eine obere Abdeckung des durch den Winkel 5 gebildeten Raumes
gesorgt werden, um ein Eindringen des Wandmaterials zuverlässig zu vermeiden.
[0019] Wie aus Fig. 3 ersichtlich, ist das Band 3 mit seinem Lappen 6 durch den Schlitz
2 des bandseitigen Spiegels der Zarge 1 geschoben worden, was durch entsprechendes
Verdrehen während des Einfädelns trotz der mehrfach abgeknickten Form des Lappens
6 gelingt. Die Einpreßmuttern 4 kommen dabei fluchtend zu kegelförmigen Einstülpungen
7 der Zarge im Falzbereich zu liegen und können mittels Senkkopfschrauben 8 mit der
Zarge verbunden werden.
[0020] Um Platz für die kegeligen Tiefziehungen 7 zu schaffen, sind kegelige oder prismatische
Erhebungen (von der Zarge her gesehen eigentlich Vertiefungen) 9 im Lappen 6 vorzusehen,
die beispielsweise geprägt werden können.
[0021] In Fig. 5 ist eine Variante eines Bandes 3 im Vergleich zur Fig. 2 dargestellt, da
bei Fig. 5 die drei Befestigungsschrauben nicht entlang einer Linie fluchtend angeordnet
sind, sondern zueinander versetzt, wodurch die Haltekräfte weiter vergrößert werden.
[0022] In Fig. 6 ist eine erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Ausnehmung für die Falle
eines Schlosses dargestellt, die bei erfindungsgemäßen Brandschutzzargen- u. Türen
vorteilhaft verwendet werden kann, da die Ausnehmung 10 nicht nur die Aufnahme der
Falle ermöglicht, sondern auch den bandseitig am Türblatt angebrachten Zapfen, der
das Aufbiegen der Türe im Brandfall verhindert.
[0023] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
kann verschiedentlich abgewandelt werden. So ist es möglich, mehr als zwei Bänder
zur Befestigung des Türblattes zu verwenden, es können mehr als drei oder auch nur
zwei Schrauben bzw. zur Befestigung jedes Bandes herangezogen werden und es müssen
schließlich keine Schraubverbindungen verwendet werden, es ist auch denkbar, Nietverbindungen
od.dgl. zu verwenden.
[0024] Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, springt bei demontiertem Band 3 die Zarge
nirgends über die benachbarte Wand vor sondern verläuft höchstens fluchtend mit ihr
und kann daher auf einfachste Weise bei der Schalung zwischen die Schalbretter für
die eigentlichen Wandflächen eingesetzt werden, ohne daß die Schalbretter beschädigt
oder gar zerstört werden müßten. Wie ebenfalls aus Fig. 3 ersichtlich, ist das Öffnen
der Türe um 180° gewährleistet.
[0025] Es kann, wie aus Fig. 1 leicht ersichtlich ist, auch nach erfolgter Montage der Zarge
noch entschieden werden, ob das Türblatt rechts oder links angeschlagen werden soll.
Zufolge der aus Fig. 5 ersichtlichen Oben-Unten-Symmetrie der Bänder können diese
sowohl bei einer rechts angeschlagenen als auch bei einer links angeschlagenen Tür
gleichermaßen verwendet werden, so daß die Lagerhaltung und Ersatzteilbesorgung einfach,
ökonomisch und unproblematisch ist.
[0026] An den Materialien für die Zarge und das Band muß nichts gegenüber herkömmlichen
Zargen und Bändern geändert werden. Die Einpreßmuttern 4 und die Befestigungsschrauben
8 können vom Fachmann in Kenntnis der auftretenden Kräfte leicht dimensioniert werden
und stellen handelsübliche Ware dar.
[0027] Wie insbesondere aus Fig. 3 hervorgeht, sind die Abmessungen des Lappens 6 des Bandes
3 und der Öffnungen 2 und auch die Lage der Öffnung 2 am Zargenspiegel so gewählt,
daß sie im fertigmontierten Zustand der Lappen 6 möglichst nahe am äußeren (falzfernen),
sichtbaren Rand des Schlitzes 2 zu liegen kommt, und diesen daher im wesentlichen
abdeckt. Da üblicherweise die Zargen grundiert geliefert werden und nach erfolgter
Montage noch gestrichen werden, weist die erfindungsgemäße Zarge ein ansprechendes
Äußeres auf.
[0028] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
kann verschiedentlich variiert werden. So kann die Zarge als sogenannte ungleichspiegeliege
Umfassungszzarge ausgebildet sein, und es können, besonders im Bereich der Schlitze
2, Anker vorgesehen sein, die bei der Montage so aufgebogen werden, daß eine besonders
feste Verbindung der Zarge mit der umgebenden Mauer erfolgt. Die Befestigung muß nicht
durch Schrauben erfolgen, wenn dies auch bevorzugt wird, sondern kann durch Nieten,
gegebenenfalls auch Kleben oder Schweißen bewerkstelligt werden.
1. Zarge (1) für feuerhemmende bzw. feuerbeständige Brandschutztüren, die insbesondere
dazu bestimmt ist, vor dem Errichten einer Mauer positioniert zu werden und beim Errichten
der Betonwand als verlorener Teil der Schalung zu dienen, wobei die Zarge (1) zumindest
im Bereich der Bänder (3) mauerseitig einen mittels eines Abdeckwinkels (5) od.dgl.
abgeschlossenen Hohlraum aufweist und wobei an der Außenseite der Zarge im Bereich
dieser Hohlräume Schlitze (2) vorgesehen sind, in die die Lappen (6) der Bänder (3)
einführbar sind, die mittels Schrauben (8), die durch Öffnungen (7) an der Falzseite
der Zarge zugänglich sind, befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Lappen
(6) gekröpft sind, am bandfernen Abschnitt Muttern (4) tragen und durch die Schrauben
(8), die durch die Öffnungen (7) einführbar sind, am Falz der Zarge festgeschraubt
sind.
2. Zarge (1) für feuerhemmende bzw. feuerbeständige Brandschutztüren, die insbesondere
dazu bestimmt ist, vor dem Errichten einer Mauer positioniert zu werden und beim Errichten
der Betonwand als verlorener Teil der Schalung zu dienen, wobei die Zarge (1) zumindest
im Bereich der Bänder (3) mauerseitig einen mittels eines Abdeckwinkels (5) od.dgl.
abgeschlossenen Hohlraum aufweist und wobei an der Außenseite der Zarge im Bereich
dieser Hohlräume Schlitze (2) vorgesehen sind, in die die Lappen (6) der Bänder (3)
einführbar und befestigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Lappen (6) gekröpft
sind, am bandfernen Abschnitt Öffnungen aufweisen und mittels Nieten, die durch die
Öffnungen (7) einführbar sind, am Falz der Zarge befestigt sind.
3. Zarge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden vertikalen Schenkeln
Schlitze (2) zur Aufnahme von Lappen (6) und Öffnungen (10) zur Aufnahme der Falle
bzw. eines Zapfens des Türblattes vorgesehen sind.
4. Zarge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
des vom Schlitz (2) zur Falzseite der Zarge ragenden Teiles des Lappens (6) so lang
ist, daß im montierten Zustand des Bandes (3) der Lappen (6) im wesentlichen unmittelbar
an dem der Falzseite abgewandten Rand des Schlitzes (2) durch diesen tritt.
5. Verfahren zur Herstellung einer Zarge nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Material der Schlitze (2) und/oder der Öffnungen (10) ausgestanzt
und nach dem Stanzvorgang wieder in die Zargenfläche zurückgedrückt werden, wo sie
durch Reibschluß halten.